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Sonntag. den 20. März 1V27 AlpenfrühNng So war ». n»l« unii L«nz begann: Di« Windsaust wälzt« i« Hintergrund Eisern grau und holprig rund Das schwerste Wolkengestein. Da fingen die Bäum« ganz heimlich an Und drehten sich in Knospen ein . . . Jetzt wiegt an den Matten ein fröhliches Grün, Es klinoelt der Schnee aus dunkle» Föhren Und kollert dahin in munterem Schwung Ueber die Wiesen samt — Hopps! — ihrem Dung. Da springen auch Bilbll, so schwyzer Göhren Friihüngstoll sund die Kehlen zerschrien!) Hopps! Ueber Schwarz und Schneeweitz und Griin Und wirbeln wohl zehnmal sich im Kreis Und wirbeln weiter Groft und Klein In Freudensprung und Tanz hinein. Und auch die Wiesen wollen nicht stehn. Und die Büsche stellen sich aus die Zehn, Und überall Ist ein Drehn und ein Dreh«! Es jagt um so toller das grüne Meex Die duftigen Wogen vom Berge her Und spült an die holzige» Winterbeine: Plumps! Baden sie alle im Sonnenscheine. Da trillert die Lust, die Wolken brechen, Und Buben. Schnee und Sonnenslächen Fauchzen, spiegeln sich in strudelnden Rauschcbächen! Karl Bögler. Stille Gedanken Sage nie: „Das kann ich nicht!" Vieles kannst du, will's öle Pflicht, Schweres kannst du, will's die Liebe, darum dich >m Schwerste» übe! Schweres fordern Lieb und Pflicht, sage nie: „Das kann ich nicht!" iRittershans.) » Im Fallen sind sie eilig, So bringt's des Lebens Laus; Doch eines macht sie heilig: Sie stehen stärker auf. lP. Weiß.) » Wer was iveiß, der schweig! Wem wohl ist, der bleib! Wer was l)ak, der belMe! Unglück, das kommt balde! (Fordere und erwarte wenig von den Menschen,' Fordere und crirmrte viel von dir! (Kiingcr.) » Wenn dich Ginckiocchsel lrisst, denk, um dich nicht zu gra men: Adnchine» mutz der Mond, um wieder zuznnehmen. (Riickert.) Eine tägliche Uebersicht des Geleistete» und Erlebten macht erst, das; man seines Tuns gewahr und froh werde; sie führt zur Gewissenhaftigkeit. Fehler und Irrtümer treten bei solcher täglichen Buchführung von selbst hervor. (Goethe.) * Eines nur sci>asst Glück hienieden, Eins: des Innern stiller Frieden und die schuldbcsrcitc Brust. (Grillparzer.) » Alle habe» aus der Erde» nur des Streuens Mot und Pein, und ini Kamps nms Glückiich-Werden keine Zeit zum Gliick- iich-Sei». (Wantaiaivicz.) >i- Halle de» Hut fest! Es wird mehr als einer seine Krast daran setzen, ihn dir vom Kopse zu pusten. (Raavc.) * Beinah so nötig wie seinen Gott, .Hat immer der Mensch auch Mensche» gehabt, An deren Grütze sein Herz sich labt, Zn denen er aussäiaut, bewundernd und rein, Und stolz darauf, sel ber ein Mensch zu sein. (v. Ostini.) * Nichts in der Weit, die ihn umgibt, uuü !»r Geräusch des handelnden Lebens, irr seinem Herzen nur lrisst der Mensch das Glück an, und nur in der Stille einsamer Betrachtung sindct er sein Herz. lSchillcr.) Rouiola Ein Renaissance-Roman von George Eliot. Frei nach dem Englischen von H. Niesch. (Perlag Joseph Habbel, NegcnSbnrg) <1U. Fortsetzung.) „Schlecht, da» Volk will Soderinis Hans plündern ginv es bestehr Gefahr, das; es sich dann Eure» Palast näher ansiehr, als es Euch angenehm sein dürfte, man sprach schon davon. Wir müssen trachten, den Pöbel auf« eine andere Fährte zu dringen." „Das kann geschehen." Und Spini sprach leise mir den beiden, die sich hierauf schleunigst wieder entfernten. Ungefähr zur glerä>en Zeit ging, fery von all dem wüsten Lärm, am Arnoufer außerhalb der Porta San Fvediano einsam Baldasjarre Calvo langsamen Schrittes den Fluß entlang. Von neue», hatte ihn vor Monaten Kvamöseir befallen, in der ihn die Mönche von San Müniato, ivelche den armen Alten bewußtlos in der Nähe ihres Kloster gefunden, freundlich pflegte», und wiederum war sein Gedächtnis gänzlich geschwunden. Nur ein Gedanke blieb wach, der Gedanke an Rache. Baldassarrc mußte seit seiner körperlichen Genesung öfter im Freien übernachten, tveil er selten Gelegenheit hatte, sich Geld zu verdienen und das Betteln scheute, und so kam eS, daß er in der denkwür dige» Nacht des Palmsonntags 1498 kein schützendes Dach besaß. Störte ihn die Kühle der Nacht, so erwärmte er sich die Glieder durch einen kurzen Spaziergang, dann ruhte er wieder aus auf dem jungen Gras und schlummerte eine kurze Weile. Eine Woche schon führte er dieses elende, er barm nngswertc Leben, und allmählich begannen die kämm durch die lange Pflege der Mönche erworbene» Kräfte wieder zu schwinden. Inzwischen waren die Coinpagnacc; eifrig am Werfe.' In zwei Banden geteilt marschierten sie auf verschiedenen Wegen dem Arno zu, die eine zum Pont« Rubaronte, die andere zum Ponte Vecchio, um dem Befehle ihres Hauptes gemäß ein gewisses Hau- in der Bia de' Bard: zu durchs- suche», und dessen Inwohner, der vermutlich im Bette lag, gefesselt vor Dolfo zu bringen. Aber Tito Metern« schlief nicht, er lag nicht einmal im Bette. Gleichsam als ahnt« er, was ihm bevorstand, hatte er beschlossen, in dieser unruhigen Nacht „och Florenz, wo ihm nun der Bode» unter den Füßen brannte, ztt verlassen und Nr. 6«: Seite S SebenslSuse Don RIchaeb Hagen. „Er — nämlich der Lebensläuser — ist geboren am sound sovielten in Dingskirchen bei Tsladt als Sohn des Soundso und der Soundso, geborene Sowieso als ältester Sohn (ebenso rüh rend ist cs, wenn „er" als jüngster oder als zweiter Sohn das Licht der Welt erblickte). Er besuchte zunächst die Volksschule — oder die Realschule -- oder das Gymnasium — seiner Vater stadt, die oder das er — ans alle Fälle — mit gutein Erfolg ab solvierte. Schon srüh trieben ihn seine Neigungen, die und die Laufbahn einzuschlagcn, weshalb ihn fein Pater Demunddem in die Lehre gab — oder: weshalb er die Universität in Dingsstadt bezog. — Nach vollbrachter Lehrzeit — cder: nach bestandenem Staatsexamen — ergrisf er den oder den Beruf, wo er fich bald die Zuneigung seiner Vorgesetzte» und die Achtung seiner Un tergebenen erivarb. Da sei,«: Fähigkeiten bald erkannt wur den — soft jeder hat das Glück, Satz jemand ihn „entdeckt" — übergab man ihm bald den und den Posten — oder: wurde er da oder dorthin bernsen —. Nach einem arbeitsreichen Leben hatte er noch das Glück, feine Arbeit mit Ersolg gekrönt zu sehen. Verheiratet war er mit Thusnelda geborene Soundso, mit der er in glücklicher, ungetrübter Ehe lebte. Der Ehe ent sprossen drei Kinder, N. St. eins, N. N. zwei und N. N. drei. Nach seiner Zurruhesetzung — bezw. nach der Aufgabe seines Geschäfts — ließ er sich in Dingsdrüben nieder, wo ihn am so undsovielten der Tod von schwerem Leiden erlöste — oder: wo ih» der Tod unerwartet rasch ans dem Kreise seiner Familie entriß. Friede feinen Gebeinen." So uiid ähnlich lauten die Lebensläufe, die Nachruse, welche den Verstorbenen oder die Vorrusc, weiche den im Absterbe» Begriffenen gewidmet werden. Man mag fich solche Schablonen stetigen, nur Namen und Daten sind zu ändern und der Le benslauf für jedermann ist fertig. Ist es nun wirklich «in Lebenslauf? Verzeihung, eine Vorfrage: Gibt cs denn überhaupt „Lebensläufe"? Es mag solch Glückliche geben, die durch das Leben rennen wie der Eta- stttenlänfer, den meisten aber wird das Leben eher einem Hin dernisrennen gieickren, in dessen Verlauf der kühne Renner hi» und wieder einmal den Fuß an den Barrikaden verstaucht, auf die Nase cder einen anderen edlen Körperteil torkelt — zu schivcigen ganz von den Bein-, Arm- und Genickbrüchen, denen ieder Lebenslänstr nnterworstn ist. Zu schweigen auch von den Rückschritten, dem Auf und Ab der Rennbahn des Lebens, dem Steigen und Fallen. Nein, das Leben ist kein Laus, sondern, wenn schon, so «in Verlauf. Der Verlaus könnte ruhig sein, aber ivem ist «r dies? Man darf ruhig sogen: So ivie in dem „Lebenslaufe" hätte das Leben laufen können, ivenn die vielen Sorgen und Mühe», die vielen Nöte, Enttäuschungen — die Arm- »nü Bein brüche — nicht gewesen ivären. Lebensläufe — sie gleichen dem Menschen so wie fein Ske lett. Sie sin- ohne Seele, ohne Fleisch, ohne Haut, nervenlog und blutleer, ohne Muskulatur, ohne Fallen und Runzeln, ohne Tränen. Das ivar er, der „Lebenslänstr", erlebt l>at, innerlich er lebt, gefühlt, gelittr». das steht nicht zwischen diese» trockene» Daten und Namen, kann nicht zwischen ihnen stehen. Denn wer konnte, iver kennt die Seele des Lebenslnufers? Diese Seele, die bei jedem Menschen einem tiefen Wasser gleicht. NIan sieht seine Oberfiäck)e, vielleicht auch einige Meter unter den glatten Spiegel — nie aber erblickt man den Grund. Leicht nur kräuselt sich der Spiegel dieser Oberfläche, wen» drunten in der Tiese der Aufruhr tobt, der Aufruhr, der verur sacht wird durch das seelische Leid, durch den Tod eines Freun des, von Frau, Kind, Mutter oder Vater, von Bruder oder Schwester. Nichts aber oder nur dürftiges steht auf der glatte» Spiegetsiäche geschrieben. Nichts von alledem sieht in dem abge- rollten Lebensprogramm, das eifrige Leute dem Lebensläufer vor- oder Nachrufen. Nichts anderem gleichen die Lebensläufe als leeren Gerip pen, von denen die Prägung der Individualität abgefallen und ersetzt ist durch einen mit Zahlen und Namen gespickten bro- katenen Mantel. Dieser Mantel entfaltet fich am so herrlicher, je lauter und geräuschvoller ein Leben war und er erscheint um so dürftiger, je stiller, je ärmer ein Leben dahinrann. Das sind Lebensläufe. Monteibehangenc Skelett«, hinter denen man den Menschen nicht mehr erkennt, Aeuherlichkeiteii, Formalitäten. Würdige Abschiuhstriche unter ein Leben, das aus der Bühne der Welt zwischen Formalitäten und Aeutzcrlich- keiten scheinbar lochend und weinend dahingespielt iv-urde, unter des der Zuschauer nicht ahnte, in welcher Rolle der Schauspieler Mensch sich hinter dem großen Vorhang gesiel. Zweifelhaftes Glück Dah in den Spielbanken mehr Geld verloren als gewonnen wird, ist bekannt. Letzten Endes muß bei de» üblichen Spiellhstenstn die Bank doch immer Sieger bleiben. Selbst das verhältnismäßig sicherste System, stets auf eine der beiden Farben Schwarz oder Rot zu setzen und bei Ver lusten den Einsatz zu verdoppeln, so daß endlich doch ei»i- mal die Verlust« ciiigebracht werden, krankt daran, daß unter Umständen zum Schluß ungeheure Einsätze nötig iver- den, die der Spieler vielleicht nicht zur Verfügung hat. Wenn mit der niedrigsten Summe 2 Mark, angefangen w rd , ist nach dreizehnmaligem Verlust schon ein Einsatz von etwa 10 000 Mark nötig. Nun aber ist für die Einsätze überall eure Höchstgrenze festgesetzt, so daß es dahin kommen kann, daß Verluste überhaupt nicht mehr eingebracht werden können, und außerdem spielt die Zahl Null ja stets aus- :chticßlich für Sie Bank. E:ne sogenannte „Sprengung" der Rank das Ziel aller Spieler, ist also nur durch Glück und Zufall möglich. In Monte Carlo stehen jedem Spielleiter 100 000 Goldfrancs zur Verfügung. Ist diele Summe ver spielt, so gilt die Bank als „gesprengt", der Spielleiter muß sich weitere Spielsummen erbitten. 'Nun besagt eine ein zelne „Sprengung" b«i den Riesenumsätzen der Bant wenig, sie kommt auch keineswegs selten vor. Erst viele Sprengungen hintereinander oder mehrere gleichzeitige weoden der Bank unangenehm und spielen dann in ihrer Chronik eine Rolle.. Der größte „Gewinner" der Bank von Monte Carlo ist tvohl ein Spanier namens Garcra gewesen, der um 1800 herum in kurzer Zeit 10 Millionen gewann. Als ev diese Summe hakt«, gelobte er, nie wieder zu spielen und einen Teil des Gewinnes zum Bau einer Kirche zu ver wende». Dies letztere Gelübde hielt er, bezüglich des erster«» beging er jedoch den Fehler, fich in der Umgebung von Monte Carlo anzukaufeu, sv daß er stets der Versuchung ausgesetzt blieb. Nach 'Ablauf von drei Jahren erlag er ihr und verlor sein ganzes Vermögen. Glücklicher und un- zu diesem Zweck all seine bewegliche .Habe. Gold und Edel steine zu sich gesteckt. Als er in die Gegend des Ponte Vecchio kam, hörte er plötzlich verworrene Stimmen, und ehe er sich's versah, war er von bewaffnete» Compagnacci umgeben, und wurde er über die Brücke gezerrt. „Piagnvne, Mediceer, Verräter! Vorwärts! Vorwärts! Büßen mußt du!" Unter solchen Drvhrusen schoben und stieße;; sie ihn vor sich her. Aber Tito, geistesgegenwärtig wie stets, verlor die Besinnung nicht. Als er zu de» ofsinen Bögen der Brücke kam, riß er seinen Beutel heraus und warf ihn iveg, mit dem Rufe: „Hier sind Edelsteine, hier ist Gold!" Seine Be rechnung hatte Erfolg. 'Augenblicklich ließen jene, die ih„ am Gewand hielten, los uiid stürzten sich auf die Ben!«, indes sich Tito rasch über das Geländer schwang und im nächsten Augenblick im Flusse verschwand. Einmal — bei einem Schissbrnche — hatte pr sich schon durch Schwimmen gerettet, heute kan, ihm noch die Strömung zu Hilfe. Wenn «S gelang, über de» Ponte alla Carrarare hinaus in e:nen entlegenen Stadtteil zu gelangen, dann war er gerettet, während seine Verfolger zweifellos dachten, er sei ertrunken. Und das dachten sie in der Tat und machte» nicht ein mal einen Versuch, zu seiner Verfolgung, weil Tito sofort in den Wellen verschwunden >var. Die Brücke Santa Trinita war erreicht. Sollte er lan den? Nein, es schien ;hni, als höre er noch gellende Rufe von fern, und so hieß es wejterschw:mmen, wenn er sich auch nicht so frisch bei Kräften fühlte wie sonst, der erlebte Schreck lähmte seine Glieder ein wenig.. Die nächste Brücke kam. Tito ließ sich fort treiben. Das Bewußtsein begann ihm zu schwinden, halb im Traume nur fühlte er. daß er jetzt wohl in Sicherheit wäre und law- den könne. Das Blut pochte in seinen Schläfen und verwirrte seine Sinne, und darum bemerkte er nicht, daß am Ufer ein Mann saß. entkernt, an der Tito landete, befand sich BaNassarre Cal! Erschreckt sprang er auf, als plötzlich eine menschliche Gest ans dem Flusse auftauchte, und ging auf den erschöpft , Boden Liegenden zu. Wilde Freud« erwachte rn sein' Herzen, als er heim Lichte der Sterne den Verhaßten < kcvrmte. Endlich, endlich war er in seiire Hand gerivten! Bi preßte vier vi die Hände um den .Hals des Betäubten, damit der faks Verräter nie mehr erwachen würd«. glücklicher zugleich war ein Engländer, Captai» Bowe r, der im Jahre 1912 zunächst fast sein ganzes Vermögen, an 30 Millionen, verlor. Eine halbe Million blieb ihm, mR der er nach einiger Zeit wieder zu spielen begann. Diesmal hatte er mehr Glück. Er gewann etwa 5 Millionen zurück. Von nun an hütete er sich vor größeren Einsätzen, so de>ft ihm dieser zurückgeivonnene Rest seines Vermögens verblieb. Tragischer wiederum war das Schicksal seines Landsmannes Joel, der dadurch, daß die Kugel zwölfmal hintereinander, aus Rot traf, nahezu eine Million geivann. Der Gewinn verflüchtigte sich jedoch im weiteren Verlauf seines Spiels, und das Ende ivar, daß er sich, nachdem er völlig mittellos geworden war, erschoß. Auch eine fürstliche Persönlichkeit hatte einmal, und zwar in den 80cr Jahren, einen größere,; Glücksfall zu verzeichnen. Großfürst Paul von Rußland gewann etwa eine halbe Million. Ob er jedoch im ganzer, Verlauf seiner recht langen Spielertätigkeit mit Gewinn abgeschlossen hat, muß als fraglich bezeichnet werden. borel ürktentzos°ccwÄg liotei an reipNg deluchenäeu «LtboUiten . Alle Limmer m« tklk- avü warmwLll« « vSlirr Mäßig «ankeren,Me „Kennst du mich?" keuchte er, als Tito unter seiner Be rührung die Augen öffnete. Und der Alte würgte mit der Kraft eines Wahnwitzigen, die Kehle des Unglückliche», den er einst geliebt hatte, er würgte ihn, bis seine Kräfte ver sagten. /Als am nächsten Morgen Leute vorübergingen, fanden sie die starren Leichen eines alten und eines jungen Mannes. Der Alte hielt den Jungen so eng umklammert, daß mau sie nicht voneinander zu löjen vermocht«. Sie wurden auf eine»; Wagen nach Florenz geschafft, aber niemand erkannte den Greis, der die Gestalt des jungen Mannes fast verdeckte, bis Berna-rdo Nucellai mit Piero di Cosimo des Weges kam. „Das ist ja der sonderbare Fremde, der einst Tito Melema auf den Dvmstufen «»Packte," rief Piero. „Ich täusche mich nicht, denn ich malte ihn einst. Und hier ist Mekeina selbst." ,,Jn der Tat, es ist der schöne Grieche," stimmte Rucellai zu, „und ,ener Fremde scheint mir identisch mit dem alten Manne, der ihn bei einer Abendgesellschaft in meinen Gärten der Verräter«! a„klagte. Nun sind beide tot — >ver wird je die Wahrheit über sie erfahren? Melema war liebenswürdig und begabt, aber ich traute ihm nicht recht. — Doch genug davon, lassen wir ihn in Frieden." Das Erwachen. Während Romola verhüllt«» Antlitzes in die See hinaus trieb, sank sie aus halvwachen Träume» bald in tiefen Schlaf, bis der Morgen sie weckte. Verwirrt blickt« sie um sich >m.d bemerkte, daß ihr Boot in einer- kleinen Bucht fest lag. Rechts strahlte in azurner Bläue die Weits Fläche des Mittelländischen Meeres. links winkten grünende Hügel, und der Nähe des Ufers vereinten sich eine Reche kleiner Häu er zu einem freundlichen Dorfe. Friedliche Stille herrschte allüberall, selbst die Gewässer schmiegten sich be wegungslos an das Gestade. Liebkosend glitten Sonnenstrahlen über Romvlas Wangen und durchdrangen ihre Glieder mit wohliger Wärme. Augenblicken glaubte sie noch zu träumen, erst allmählich kam ihr zum Bewnßtsei», was sie in den letzten Tagen erlebt hatte. Aber so düster ihre Stimmung am Ab«nd zuvor war, jetzt, inmitten der lichten Schönheit rings- um, empfand sie, »atz sie nicht hinreichende Ursache batte, ihr Leben zu vernichten. BieSmicht konnte pe in dem Dorfe dorr, fern von Florenz, Frieden finden, ein neue» Dasein beginnen. (Fortsetzung folgt.)