Volltext Seite (XML)
: Seite - nMerwerr 40 Gold ach «8. er 38, Wmd« sren Vorzüge Zellstoff <42. gar»275 Bc., 5 k>G.. Elite- > Mort 3. ?. r. ries Geld .0 4 1,779 .»04 2 071 .Ol 2, <2 .052 20,4 >2 .Ol 4.2128 '.4975 .42 103.53 .<4 58,575 .23 100.3g 20 81.71 04 10.601 04 13.51 02 7.400 28 ,10.14 01 21.878 04 16.47» 04 >2 ,7» 2' 81.028 01 3.N4» >3 71.51 28 1,0.5» >8 78.5S 14 59 29 02 8.3» 01 4.00» 01 4.22k 052 20.971 i?°/» Zrs ros iro >9 ois SS l.ss irts-AKk. >«a rsidsrg« 8«r»S, 3» mn, - li ZZ ,»»»»»»»» !»lUS ->a ^/-S' e-Nt l»1-26l)0 900 »nn (>/,8) >e k ater aa > t'l,8> >1-1000 l'/O) »01-2200 :aler >n ün k'/^) I.». >in <V/^ oter d«r«^ Nummer d8 — 26. Jahrgang jmal wöch. Bezugspreis für März 3.00 Mk. einschl. Peltellgelo Anzeigenpreife: Tie Igesp. Petitzeile 8VL. Stellengesuche SO -Z. Die Pctitreklamezeile, 8» Milli» meler breit. 1 «<l Ssieriengebichren iür Selbstabtzoler 2» bei Uebersensung surch die Post außerdem Portozuschlag Einzel-Nr. 10 Sonnlags-Nr. 1» Gelckäktlicker Teil: Artur Lenz in Dresüeii. SärtllWe Freitag, den 11. März 1927 Im Falle höherer Gewalt erlischt jede Verpflichtung auf Lieferung sowie Erfüllung o Anzeigenausträge« u. Leistung o Schadenersatz Für unoeutl, u. v, Fern ruf übermitt. Anzeigen übernehmen wir keine Per. antwortung. Unverlangt eingesanSle u. m Rückporto nicht v-rsehene Manuskripte werd nicht aufbewahrt. Sprechstunde der Redaktion 2- 3 Uhr nachmittag» Hauptschriftleit.: Dr. Joseph Albert. Dresden wrschäsXstcll«, LruN und Berlaa: Saroiila- vuchdruckerei «mbH.. Dresden il. l, Polierldwhe 47. Fernruf el0I2. Poltlcheitlonto Dresden I17S7. BanNonIo: Dre-dne» Dresden. Für chrlskliche Politik und Kultur Redaktion der «üchpschen Volks,eitana DreSden-Altsladt l. Potterstrab« «7. Fernruf L07ll und «012. Kerrenskosse ÄMMWe / MmieilWe / ßimillW ÄWiMiMMiee- M Kmbeiiliolle Tuchhaus Pörschel kegr. IM Dres-en-A.» Scheffeiskr. 19/21 Fernsprecher 13725 Damenkuche Futterslosse / Manchester / Friese Marti-. Pull- und An sormkuche Verschleppungstaktik Das Schulideal der Sozialdemokratie ist durch die verschiedenen Tagungen und Akmifeste weit- hin bekannt. Es ist das der Weltlichkeit der Schule. An diesem Ziel der Verweltlichung und der Ausschaltung jeder religiösen Beeinflussung halten die Sozialisten fest, obwohl sie sehen, daß die Mehrzahl des deutschen Volkes die Konfessionsschule verlangt. Die Einsicht, daß sich die Verweltlichung des gesamten Schulwesens nicht so leicht erreichen icißtz machte eine gewisse Einigung mit den Sozialisten z» verschiedenen Zeiten möglich. So lie ßen sich im Jahre 1!11!> die sozialdemokratischen Vertre ter zu Verhandlungen über das Schulkompromiß ein und beschränkten auch in den nachfolgenden Jahren ihre schul- volitischen Hinderungen auf die S i m u l t a n s ch u l e. Wie nun . der M annheimer Parteitag der sozialdemokratischen Lehrer und Lehrerinnen im Januar 1927 Kundtat. wird diese S i m u l t a n i s i e r u n g der Schule als die Vorstufe zur vollen Verwelt lichung des gesamten Schulwesens gesehen. Da man also nicht auf direktem Wege die weltliche Staatsschule erreichen kann, versucht man dies auf einem Umweg. Auf der Tagung der „Arbeitsgemeinschaft der sozialdemo kratischen Lehrer und Lehrerinnen Westdeutschlands" in Bochum am 1. Mürz 1927 forderte man in Verfolgung des gleuhen Zieles die Errichtung von weltlichen L e h r e r a k a d e m i e n. Mutzten die Katholiken schon gegen eine simultane Akademie Einspruch erheben, so werden sie augenblicklich eine weltliche Akademie gar nicht billigen könne», da weltliche Schulen heute keine gesetzliche Grundlage besitzen. Auf der Bochumer Tagung sprach über die schulpoli tische Lage der Leiter der kulturpolitischen Abteilung des tteichsministeriums des Innern, der sozialdemokratische Staatssekretär Schul z. Er führte u. a. aus, das Reichs- schulgesetz dürfe nur im Sinne der Weimarer Reichsver fassung geschaffen werden. Augenblicklich müsse aber die Sozialdemokratie darauf hinarbeiten, die Ver abschiedung eines Neichsschulgesetzes im jetzigen Zeitpunkt zu verhindern! Diese beiden Sätze widersprechen sich eigentlich. Das Reichsschulgesetz soll die Ausführung des Art. 146. 2 der Weimarer Neichsver- fassung sein. Was aber gemäß dieses Perfassungsartikels ausgeführt wird, dürfte die Sozialdemokratie nicht ver hindern, da selbst mit deren Stimmen jener Ar tikel in die Reichsversassung eingeiormt worden ist. Es handelt sich uni die Errichtung von Bekenntnis schulen auf Antrag von Erziehungsberechtigten. Soll der Wille der Erziehungsberechtigten möglichst berücksich tigt werden, so ist es bald an der Zeit. Auoführungs- bestimmungcn für alle jene Reichsgebiete zu erlassen, in denen der Wille der Erziehungsberechtigten sich in einer Zwangslage befindet. Alan braucht hier nur hinzuwei sen auf die simultane Staatsschule in Hessen-Nas sau, Baden und den o st p r c u ß i s ch e n Provin ze» sowie auf die bekannten Diasporaverhält nisse. Hier werden Kinder gläubiger Eltern gezwun gen, Bildungsanstalien zu besuchen, welche entweder in einem anderen Bekenntnis (Diaspora) erziehen, oder in einem Geiste unterrichten, der sich von jeder religiösen Beeinflussung freizumachen sucht. Wenn die Katholiken heute den baldmöglichen Erlaß eines Reichsschulgesetzes wünschen, so kommt dieser Wunsch nur her aus der For derung nach einer Gleichberechtigung. Die So zialdemokratie, die anscheinend von einem Ans- führungsgesetz zum Versassungsartikel 146, 2 Nachteile iür ihre weltlichen Schulbestrebungen erwartet, hat be reits entgegen der R c i ch s v e r f a s s u n g, wonach es bei der bestehenden Rechtslage in den Schulverhölt- nissen (Art. 174) bleiben soll, durchgesetzt, daß die Wünsche der Freunde der weltlichen Schule in Sammelklassen oder gar in ganzen Systemen verwirklicht wurden. Die Katholiken sind an manchen Orten im Vergleich zu den weltlichen Schulfreunden im Nachteil gewesen. Soll der Wille der Erziehungsberechtigten berüchsichtigt werden, so doch nicht allein der Wille der weltlichen Er ziehungsberechtigten, sondern auch der der gläubigen! Es ist somit nur eine Folgerung, daß .solange katholische Erziehungsberechtigte leben, auch katholische Schulen bestehen müssen. Die Ausführung des Art. 146. 2 durch ein Reichsschulgesetz h i n a u s s ch i e b e n. ist des halb für manche Gebiete schon eine Benachteiligung des gläubigen Volksteiles. Nur bei Anerkennung der Gleichberech» tiguna des w e l t a n l ck a u > i ck o t» r > ck i e d e n e n Freitag Abschluß in Gens Brianös Optimismus — Ve> siändi,ung zwischen Siresemann und Zaleski Regelung -er Saarfrage sicher Gens, 10. März. Ter französische Außenminister Br iand halte gestern eine einstünöiqe Unterredung mit dem deutschen Außenminister Tr. Stresemann. Die Unterredung ivar akeiws 7.30 beendet. Im Lause der Unterredung dürfte »eben einer Reihe von Eiiizelfrage» hanpljächlich die künstige Behandlung der großen politischen Probleme erörtert worden sei». Briand dürste hierbei noch einmal daraus hnigewiescn haben, daß er gegen wärtig durch innenpolitische Rücksichten an der Führung materi eller Verhandlungen verhindert sei. Jedoch kann angenommen -u nähern Brian» habe gestern abeuv erklärt, er glaube »er BUkcrbundsrat werde seine Arbeiten am Freitag ohne Zwischenfall zum Alnchluß bringen könne». Briand habe Wine große Befriedigung darüber zum Ausdruck gebracht, daß diese Unterredungen e? den Vertretern Lee Locarno» Mächte durch den persönlichen direkten Meinungsaustausch ermöglicht Hütten ihren Ent chluß zu bestätigen, das am Lago Maggiore unternommene Werk der europäischen Air näherung fortzu'ctzen. werde», daß der gesamte Komplex der deutsch-französischen Be- (PfSD Ziehungen insbesondere im Zusammenhang mit der Weltlage ^^ - Pvißiiski/" zwischen den beiden Außenminister» eingehend behandelt worden ist. Lr. Stresemann dürfte hierbei insbesondere den be kannten deutschen Siandpnnkt in der Frage der Rheinland, rönmung dargelegt habe», da es sich hierbei um die Borans- setzung einer Gesamilignidierung der noch bestehenden denlsch- französische» Gegensätze handelt. Wenn auch in den heutigen Verhandlungen der beiden Mim'»'- keinerlei posiUve Ergebnisse erzielt worden sind, scheint doch festzustchen. daß hierbei das politische Programm kür die Verhandlungen der kommenden Monate erörtert und in taktischer Hinsicht bereits vorbereitet worden ist. Eine» breiten Raum dürfte in der Besprechung die Behand lung der Saar fragen eingenommen haben, lieber dieses Problem äußerte sich Briand am Abend den Journalisten gegen über sehr optimistisch. Er stellte die Einigung in der Saarsrage nur als eine Frage von Stunden hin und fügte hinzu: Uebrigeiis ist das Ganze ja nur eine kleine Angelegenheit und man wird sich schon verständige». Die Regelung der Saarfrage, wie sie in der heutigen Un terredung zwischen Siresemann und Briano vorbereitet worden zu sein scheint, dürfte den Wünsche» der saarländische» Bevölke rung und der deutschen Negierung noch nicht völlig Rechnung lrage». Es scheint noch nicht ganz sicher, ob der neu geplante Bahnsch n tz überhaupt eingesührt wird oder ob man sich nicht vielmehr mii der Beibehaltung einer kleinen Anzahl sranzö- sischer Soldaten mit stark beschränkten Befugnissen begnügen wird. Auch die gewünschte Aenoerung in der Zusammen setzung der R e g ! e r u n g s k o m m i s s i o n wird sich ans einen Schlag jetzt kaum verwirklichen lassen, dürfte aber mit ziemlicher Sicherheit im Laufe des Juni vorgenommen werde». Der Genier Berichterst-aeter der Agentur Halms teilt miit, daß gestern nachmittag Brüaiid den ittrÄe», ch n Delef- (cherlcn Scialoja empfangen, und ciineweils Cham ber la in und Streiemänn Besuche abgeslattet hat. Die Besprechungen htten daran geführt, die noch bon-- cinander abweichenden Anä'chten über die dem Völkev- bundsrat unterbreitete» strittigen Angelegenheiten einander Gens. 10. Mürz. Bon seite» der deutschen Delegation wird ossiziell bekannt- gegeben: ..Der Reichsaußenminister «mpsing gestern in Genf den polnischen Außenminister Herrn Zaleski uno hatte mit ihm eine Unterredung, in der insbesondere die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Polen Gegenstand der Besprechungen waren. Aus Grund dieser Unterredungen werden d e beiden Außenminister ihren Kabinetten Vorschläge unter- breile», von denen sie eine Behebung der gegenwärtig b e st e h e » d e » S ch i» > e r i g k e i t e n erhoffen". Der Inhalt der heutigen ersten einstündigen Unterredung zwischen Dr. Siresemann und dem polnischen Außenminister Zaleski wird zunächst streng geheim gehalten. Alan weist jedoch in deutschen Telegalionskreisen darauf hin. daß der Verlauf de r U n i e r r ed u n g a l s besriedige » o bezeichnet werden könne. Es scheint, daß in der Unterredung die gesamten deutsch- polnischen Beziehungen eingehend erörtert wurden, ohne daß hierbei jedoch bereits irgendwelche konkreten Vereinbarungen getrosse» worden sind. Alan dars jeooch annehmen. daß die in dem offiziellen Kommunique über die Ministerunterredung er wähnten Vorschläge, die die beide» Außenminister dem Kabinett verlegen wollen, im Großen und Ganzen die folgenden drei Gesichtspunkte umsassen: 1. Baldige Wiederaufnahme der deutsch-polnischen Handelsvcrtragsverhanolungen. 2. Die von der polnischen Regierung voraenommcnen Ausweisungen bleiben be ste! e»; neue A usineisungen werden nicht vorgenommen. 3. Das Riederlassungs recht wird im Rahmen der all gemeinen Handelsvertragsverhandlungen erledigt. Die deutsche „Diplgmaüsch polnische Korrespondenz" schreibt zu den Verhandlungen zwischen Siresemann und Zaleski aus Gens u. a. Die Presse wies bereits bei Ankündigung der Zu sammenkunft Dr. Stresemanns mit Zaleski auf die Neigung hin. von deutsch-polnischen Besprechungen einen bestimmten Sinn zu unierlegen. und zwar kommt dabei vornehmlich die Interpre tation in Frage, die mit dem Schlagwort Ostlocarno arbeitet. Diese Betrachtungsweise iviro de» Tatsachen nicht im entfern testen gerecht. Es handelt sich, wie auch in dem Kommnnique betont wird, um wirtschaftliche Besprechungen, also um Fragen. Willens wird der Friede in schulpoliti schen Fragen kommen. Denn auch in jenen Län dern, in denen eine staatliche Zwangsschule, die nicht nach den Bekenntnissen geordnet ist. besteht, ist die Versöh nung der religiösen und politischen Gegensätze nicht wei ter fortgeschritten als i» den Ländern mit der Konfes- sionsschnie. Die Simultanschuie hat den Erwartungen, welche von den liberalen Kreisen an sie geknüpft wur den. nicht entsprochen. Die Lehrer der gemischten Schule werden, zum Nachteil der geistigen Gründlichkeit und Durchbildung der Schüler, auf die Mitteilung man cher notwendigen Erklärungen weltanschaulich-philoso phischer Natur, die in jede m Unterrichtsfach sich her- vordrängc-n. verzichten und sich bewußte Scheu und fast charakterlose Zurückhaltung auferlegen müssen, woraus sich eine bedenkliche pädagogische Schmücke ergibt. Die Forderung der katholischen Eltern nach Gleichberechtigung und nach Frieden in schulpoliti schen Fragen gipfelt in dem Verlangen, daß von der Re gierung möglichst bald ein neuer Reichsschulgesetzentwurf der Volksvertretung zur Beratung übergeben wird. Das Ziel, welches die katholischen Erziehungsberechtigten wollen, ist: „Katholische Kinder in Kat ho» lische Schulen, katholische Lehrer für katholische Kinde r." G Welchen Standpunkt neben der Sozialdemokratie die Demokraten in der Schulfrage einnehmen, dürfte gerade in letzter Zeit sehr deutlich'geworden sein. Schon immer hat bei den parlamentarischen Verhandlun gen. die seitker über das Reichslckulaekek geführt wur den, sich ergeben, daß der größere grundsätzliche Widerstand ja ans demokratischer Seite lag. Wir hätten auch schon unter den früheren Koalitionen ein Reichsschulgesetz bekommen, wenn die Demokraten sich anders verhalten hätten. Nun aber, da die Demokraten der Regierung nicht mehr angehören. enthüllen sie noch ungeschminkter ihr wahres Gesicht. Diese Demaskierung geschieht in einer Kampfansage, die der demokratische Landtagsabgeordnete Pfarrer Graue im „Berliner Tageblatt" erhebt. Das geschieht mit fol genden Worten: „Es droht eine klerikale Durchdringung aller Unterrichtsfächer durch den Geist konfessionellen Kirchen- tums. Ein Reichsschulgesetz, das durch Konkordate mit den Kirchen belastet ist, mich, noch schlechter ausfallen. als der Zedlitzsche Schulgcsetzentwurf. der sogar 1892 scheiterte. Esbleibt nur der K a m p s. Ein Kampf der Freiheit und des Gewissens gegen Zwang und Knechtschaft. Dieser Kampf ist nicht aussichtslos. Die Verabschiedung eines Konkordats vor der Schulge setzgebung muß verhindert werden, vor ollem aber ist der verfassungsändernde Charakter eines jeden Schul gesetzes sestzustellen, das die Gemeinschaftsschule nicht als Regel anerkennt. Für ein konfessionelles Schulgesetz ebenso für die Konsessionalisierung der theologischen Fakultäten an den deutschen Hochschulen wäre also eine Zweidrittelmehrheit notwendig." Wenn die Katholiken noch nicht gewußt hätten, um was es sich bandelt, so würden sie es jetzt allerdings seiw deutlich zu Gemüte aefübrt erkalten. Wir Kamvt auk» ncbmen den