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16 1203, 28. Juni. tarnen dominus Leonliardus ipsam dixit, esse suam benignitate magis, quam stricto jure, cum ipso hoc modo egi, villam, quae dicitur Lazcovici 1 ) et villam de Kamene 2 ), quas nunquam tempore patris in ei potuit obtinere, nomine commutationis ei contuli et Leonliardus cum gratiarum actione Wgrinovo sancto Bartholomaeo concessit nihil sibi juris in eo vendicans. Martinovo 3 ) pater meus a Stepliano Martini 4 ) tilio per villam juxta Lozin 5 ) sitam nomine Bliznivo 0 ) commutavit. Villam, quae dicitur Clissovo 7 ) a Martino Boiiscli 8 ) XU. marcis 9 ) argenteis partem comparavi, aliam partem tilii Theodori et tilii Stephani, et ceteri ipsorum contribules probato suam esse coram me et baronibus meis beato Bartholomaeo contulerunt. Tertiam ejusdem villae partem a mo- nachis de Lubens conferens eis commutationis nomine Stucbcovo 1 ”) sitam sujira Kozi 11 ) commutavi. Particulam dictae villae quam sibi Bogdanus presbiter pertinere dicebat licet in figura juditii eam adipisci non valuisset, tarnen omnem requisitionis speciem ei et posteris 14 ) ejus precindens ipsum quatuor marcis placavi. lteliquam partem de eodem Clissovo, quam l’redzlaus ab liaeredibus emerat, dans ei sortem 13 ) de Narochnik de Lubus 14 ) titulo commutationis adeptus predio Trebni- *) vielleicht Lascowitz, Kreis Ohlau. ®) Ungewiss, welches Steine gemeint, vielleicht Deutsch- oder Polnisch-Steine, Kreis Ohlau. 3 ) (iross-Miirtinaii, Kreis Trebnitz. 4 ) Von ihm hat wahrscheinlich Jliirtinau den Kamen erhalten, vielleicht war Martin der herzogliche Kanzler, welcher in der Urkunde von 1189, Reg. S. 52 erwähnt ist. 5 ) Ungewiss, oh Lossen, Kreis Trebnitz oder Kreis Brieg, oder Liissen, Kreis Striegau. 6 j ln der Urkunde von 1208 Blizotino und in der Urkunde von 1218 Blicocino, unbekannt. 7 ) Bach 8. 122 und Stenzel in Tzsch. S. 62, 118 und in der Jahres-Uehersicht pro 18 4 % 2 , 170 bezeichnet es mit Kobelwitz, was offenbar unrichtig ist. Denn Kobelwitz heisst in der Urkunde von 1224 Cobelitz. Clissovo war ein grösserer Complex von Colonien in der Gegend von Droschen, Maltscliawe und Miirtinau nach Karoschke hin, sämmtlicli Kreis Trebnitz. Nach der vorstehenden Urkunde und nach den Trebnitzer Urkunden von lc08 und 1218 bestand es aus 5 Tin ilen : 1. einen Theil erwarb der Herzog Heinrich I. von Martin Borisch für 12 Mark; 2. einen ändern Theil übertrugen die Böhne des Theodor und des Stephan und deren Angehörigen dem Kloster Trebnitz; 3. den dritten Theil tauschte der Herzog Heinrich I. von den Mönchen von Leubus gegen Stuclicovo (Scluitzen- dorf, Kreis Liegnitz) ein. Das Kloster Leitbus bcsass diesen Theil schon vor 1201 (vgl. päpstliche Urkunde von 1201, 10. August, Reg. S 65) und ist der Eintausch für das Kloster Trebnitz auch in der Urkunde für Leubus von 1202, lieg. S. 69 erwähnt; 4. den vierten Theil erwarb Herzog Heinrich I. von Bogdanus durch Vergleich, und 5. den fünften Theil tauschte der Herzog von Predzlaus ein. Dieser Theil wird in der Urkunde von 120S und 1218 Zantirovo oder Zanzirovo genannt. In der Urkunde von 1224 wird aber Santirzovo als bei Droschen und Maltscliawe und an Trebnitz anstossend belegen, und in der Urkunde von 1236 als bei Maltscliawe und Märtinau belegen, gedacht. Clissovo kommt zuletzt vor in der Urkunde des Klosters Trebnitz von 1235, 5. Juli. Zantirovo kommt zuletzt vor in der päpstlichen Urkunde über Trebnitz von 12 66 .' 67 , 19. März. In Folge der Einverleibung der einzelnen Theile in den Umkreis von Trebnitz und jeden falls als die Dörfer um Trebnitz nach deutschem Rechte ausgesetzt wurden, scheint der Name von Clissovo und Zantirovo verschw unden und die einzelnen Theile ändern benachbarten Dörfern einverleibt worden zu sein. ®) Borisch von bor, Fichtenwald, Wald, daher borisch so viel wie borovv, Waldwärter, Förster. ’) Nach Tagmann, Zeitschrift I. S. 86 beträgt der Werth der Mark nach jetzigem Gelde 9 Tltlr. 13 Sgr. 6 Pfg. oder 28 Mark 35 Pfg. I0 ) Schützendorf, Kreis Liegnitz. u ) Koitz, Kreis Liegnitz. ls ) Die Geistlichen waren damals noch verheirathet. Reg. S. 57, 90. **) Sors bezeichnet ein kleines Grundstück von unbestimmter Grösse, Tzsch. 174, 182 und 312 und Stenz. Heinrichau S. 13; in der Urkunde von 120S und 1218 wird das dafür vertauschte Grundstück als Dorf Brilow (wohl jetzt deutsch oder polnisch Breile, Kreis Ohlau) bezeichnet. “) i. e. das Kloster Leubus.