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Sonntag, den 27. Februar IM Unreryaktung,beilag» Nr. 48; Seite 2 Feiert Feste t Wetze dem Hause und dem Herzen, das Irelne Feste mehr feiert! Es ist der Grämlich belt. dem Erstarren, dem Veröden geweiht. Mit gött lichem Wissen um das Erhellende, um das Geheimnis ewiger Jugend geht uns die Kirche voran. Sie ist die höchste Meisterin der Feste. Das ganze Kirchenjahr ist ein Kranz froher und ernster Feiern, alles Hetlsrleben schenkt sie uns im Glanze der Farben und Kerzen, im Jubel der Orgel und des Gesanges oder in der vom Lichte der Ewigkeit durchleuchteten Trauer, hinter welcher die Erlösung steht. Kein Prunk, keine Pracht, kein Auf wand ist ihr.zu groß für das Fest. Die Kirche weih das. daß unsere Seele sich loslösen muß von grauer Alltäg lichkeit, von Gedanken der Sorge und Kleinlichkeit, um sich der goldenen Stadt, ihrer wahren Heimat, zu nähern. Deshalb taucht sie alles in Glanz, Fröhlichkeit und Schön heit. Auch jedes Halis, jedes Herz braucht Feste! Feste der Liebe, der Freude, Feste einer höheren Leucht kraft, einer stärkeren Lebensbetätigung, eines lauteren Bekenntnisses der Lieb«. Feste sind Diener und Erivecker des Mutes, sie gehören zu der Kunst des Lebens, sind die schönen Aussichtspunkte auf schwerem, weitem Gang. Schon das Kind lebt von Festen, lebt auf Feste hi n. Es wäre eine harte und nüchterne Mutter, deren Liebe die Festtage des Kindes nicht zu leuchtenden Erinnerungen für das ganze Leben zu gestalten wüßte. Ja. laß uns Feste derer feiern, die wir lieben und die uns lieben. Gestaltet diese Höhenpunkte häuslichen Zusammenseins so feierlich, so voll Güte, als ihr irgend könnt! Gebt aus der Fülle; wenn nicht aus der Fülle irdischen Reichtums, so doch aus der Fülle des Herzens. Seid erfinderisch in Schmuck und Zier. Vergeht an die sem Tag Streit und Rot. holt ein Stündchen Eden vom Himmel herab, für die, welche heut noch bei euch sind und morgen vielleicht schon die dunkle Pforte überschrei ten, aus der sie nicht kehren. Zeigt ihnen, wie sehr, wie Luthers Nordlandreise Der frühere Reichskanzler Dr. Luther befindet sich zurzeit aus einer Nordlaudreise. — Unser Bild zeigt ihn sin der Mitte) beim Eisjachlausflug des Stockholmer Eissachtklubs. Die Frau als Reiterin Do« Kans Keinz Berger Seiten ist so viel über die Frau gesprochen worse», wie heute, and zwar geht es derzeit überall um die „Vermänn lichung" der Frau, die naturgemäß Anhänger und Feinde hat. - die beide meist viel zu wenig de» Weg dieser Entwicklung zur ! Vermännlichung zurückgchcn um objektiv sein zu können. Wer das aber tut. wird cinschcn daß auch da ein guter und gc- schmackvol':r Mittelweg zu finden ist. Ein Spn't, bei dem dü'er Mittelweg leicht einzuschlagen ist, ist der R:i:iport. Zu»ä».-st zwar ergaben die Umstände, daß die Frau al» Reiterin — und zwa> lange, bevor überhaupt das Wort „Vermännlichung" ausgckommen war, — sich nach dem Vorbild »nd Muster des Reiters richten, daß sie in Kleidung sich der männlichen anpasst» muhte, daß sie den Federhut mit dem praktischen Zylinder und das jeweilig moderne Kleid mit dem Ncitkleid vertauschte und so die ersten, unbewußten An fänge zur Wandlung der Frau tat. Und da in diesem Falle die Gründe rein praktische waren und es noch sind, ist sicherlich gegen diesen ersten Schritt zur vielverpönten „Vermännlichung" nicht» einzuwcndcn gewesen »nd wird cs auch nie sein. Dag natürlich hierbei heute nicht Halt gemacht wird, daß sich der Wunsch nach Gleichberechtigung auch weiter nusprägt, ist klar. So ist cs keineswegs verwunderlich, datz gerade heute, und vor allem von Seiten der jüngeren Damen, viel Propa ganda für den Herrensattel gemacht und infolgedessen der Streit zwischen den Jungen und den Aelteren heftiger denn je ent brannt ist. Diese Frage wird wohl nie ganz einwandfrei ge löst werden können, da — wie allerdings die langjährige Er fahrung der Aelteren bewiesen hat. — einerseits der Quersitz zu bevorzugen Ist. andererseits aber, wenigstens für den Spring sport. der Herrensattel richtiger ist. Wenn also mit der Wahl des Quersitzes die Frau wieder einen Schritt zurück tut in ihre Welt, so wird wiederum die Zweckmäßigkeit auf der anderen Seite er geben, datz eben bei Springsport »nd Jagdreiten eine gewisse „Vermännlichung", das hciht. die Benutzung des Herrensattcls nötig ist. nicht allein, um konkurrenzsähig zu sein, sondern ebenso sehr, weil die Ecsakr im Damensattel bei Svrinaen und Reiten Unrerttükt die katholische Presse! Vorsicht, Spork! Nuküslich verknüpft mit der Vorstellung vom Sport ist ein gewisser Wagemut, der nicht selten an Tollkühnheit grenzt. Das trifft ganz besonders auf den Wintersport zu. Er bringt alljährlich eine Reihe von Verletzungen, die glücklicherweise in der Hauptsache glimpflich ablaufen. Immerhin ist es für jeden Win-tersportler von großer Bedeutung, erste Hilfe leisten zu können, auch jederzeit die kleine Taschenapotheke bei der Hand zu haben, die das Notwendigste enthält. Bei den Futzverletzungen sind cs in erster Linie die Ver stauchungen, die ein falsches Bremsen beim Rodel», ein Umknicken beim Schlittschuhlaufen verursachen. Bei einer Ver stauchung bildet sich ein innerer Bluterguß, der durch feste Kompressen zmn Stillstand gebracht werden mutz. Schon der nicht unerheblichen Schmerzen wegen ist Ruhe für das verletzte Ge lenk geboten, die durch Anlegung einer Schien«, wie sie bei Knochenbrüchen unerläßlich ist, noch unterstützt werden soll. Oft ist kein Transportmittel zur Stelle; dann mutz der Verletz!« sich auf die Schulter des Vcgleitmannes stützen und aus dem gesunden Dein hcimwärtshüpsen. Im Quartier wird das Ge lenk sofort wieder hochgclagert, bekommt kalte Kompressen mit' essigsaurer Tonerde, Borsäure oder Essigwasser. Schlimmer sind Verrenkungen, bei denen durch die Zerreißung der Ge lenkkapsel die Knochenenden ans ihrer normalen Lage gekrackt sind. Niemals sollte ein Laie versuchen, hier „einzurcnken". Bei Gewaltanwendung stiftet er mehr Schaden als Nutzen. Die ersten Hilfsmaßnahmen an Ort und Stelle sind dieselben wie bei der Verstauchung. Der Skisprung hat seine Spczialform der Verletzung. Sie besteht in den meisten Fällen in einer Muskclzerreitzung, die gewöhnlich den Oberschenkelmuskel betrifft, der sich über die Kniescheibe hinabzicht. Diese Verletzung ist weniger gefährlich als langwierig, da sie langes Liegen erfordert und es mit dem geliebten Wintersport für die laufende Saison vorbei sein mutz. Sofortiger Transport ins Quartier, ruhige Lagerung und kühle Kompressen sind alles, was als erste Hilfe geleistet werden kann. Von größtem Einfluß ist die Handhabung der ersten Hilfe bei K nochenbrüchcn, wie sie bei Bob und Rodel, Ski und Schlittschuh Vorkommen. Vorsichtiges Bewegen, soweit cs un vermeidlich ist ist Bedingung, damit ans einem „einfachen" Knochenbruch kein komplizierter wird, in dem noch nachträglich ein spitzes Knochcnstück die Haut durchsticht. Das gebrochene Glied wird an der Bruchstelle fest umwickelt, damit die Knochen- stiickc nnbewealick werden. Dann wird oberbalb und unterhalb der Bruchstelle langsam gezogen, um vlc entstände»« -Ver kürzung auszugleichcn; erst dann darf die Schiene angelegt ! werden, die selbstverständlich mit Watte, Tüchern, Moos oder Kleidungsstücken gepolstert sein mutz, damit keine Druckocr« letzungen entstehen. Bei gebrochenem Arm beginnt man mit dem Ausziehen der Kleidungsstücke beim gefunden Arm: beim gebrochenen Fuß wird der Stiesel aufgeschnUten. Ist die Ver letzung ein komplizierter Bruch, d. h. ist eine Wunde über der Bruchstelle sichtbar, ans der vielleicht einige Knochensplitter ragen, so ist größte Vorsicht geboten. Die Wunde darf nn:er keinen Umständen berührt werde», auch nicht zu Säub.rungs- zwecken. Lediglich ein Schntzoerband ist vonnöten, che die Schiene angelegt wird. Die erste Hilfe bei einem Erfrorenen besteht in der Einleitung der künstlichen Atmung. Der Verunglückte wird in einen kühlen Raum gebracht und tüchtig mit Schnee abgeriehen. Bei schnellerem Austauen besteht die Gefahr, die Blutgefäße ernstlich zu schädigen. Die Wiederbelebungsversuche ent sprechen denen, die bei Ertrunkenen angewandt werden. Der Helfer stellt oder kniet sich hinter den Verunglückten und zieht ihm die Arme über den Kopf nach hinten (Einatmen). Nach wenigen Sekunden führt er sie wieder zurück und preßt sie fest an den Brustkorb (Ausatmcn). Das Tempo wird dadurch re guliert, daß diese Hebung sechs- bis achtmal in der Minute vorgenommen werden muß. Die Zunge ist vorher mit einen» Leinentuch an das Kinn festgebnnden worden. Derartige Wiederbelebungsversuche müssen oft lang» wiederholt werden, ehe sic einen Erfolg haben. Sobald Lebens zeichen gegeben werden, setzt man die Ucbungen noch einige Zeit fort: bei Wiederkehr des Bewußtseins tut ein Schluck kaiien Kaffees oder ein Kognak in kleinen Schlucken cingegcben. Wunder. Dann wird der Verunglückte in ein (nicht ange- wärmtes) Bett gebracht und mit einer leichten Wolldecke zu- gedeckt. Erst wenn sich der Körper von selbst erwärmt hat dürfen warme Getränke gegeben werden. Bei dem Erfrieren einzelner Glieder unterscheidet man mehrere Grade. Als leicht wird die Erfrierung bezeichnet, bei der sich die Haut nur rötet oder bläulich färbt; in schwereren Fällen bilden sich Blasen und Geschwüre, oder das Glied stirbi ab. Auch hier gilt der Satz, daß langsames Erwärmen Be dingung zu einer raschen Gesundung ist. Die erfrorene Stelle wird mit Schnee eingerieben und erhält erst dann den Salben, verband. aus tiefster Seele ihr sie liebt, die eure Allernächsten sind. Vielleichs haben sie euretwegen schon geweint, heute sollen sie lächeln und die Wärme eurer Güte soll ihnen das tiefe Heimatgefühl geben, das des Menschen bestes Glück ist. Gebt ihnen euer Bestes. Heute ist Verschwendung Tugend. Feste lehren den Menschen, wie daheim er in der Heimat ist. Einmal im Fahre darf er in frohe dankbare Gesichter schauen, die ihm sagen, wie wertvoll sein Dasein für die Familie ist, einmal ern ten, was er lange und mühsam säte. Musik empfängt ihn, Lieder umtönen ihn, junge Stimmen stammeln Verse. Sein Stuhl ist mit Blumen gekränzt, das teure Buch, das er sich wünscht, liegt auf feinem Platz, alles bedeutet eine Ehrung für ihn. — Es wird viel gefeiert: Ankünfte und Abschiede, Hoch zeiten und Begräbnisse, Auszeichnungen und Jubiläen. Heiterkeit und Lachen bringen das Herz zum Reifen, wie es Leid und Kummer braucht. Seid nicht geizig mit dem Spenden der Freude, die schwere Zeit bleibt nicht aus. Ja, selbst in die schwere, die dunkle, die bittere Zeit trägt die Blume des Festes, die Feier der Ge denktage, die Dankesstunden für erwiesenes Gutes, die Fackel der Liebe und Freundschaft. Am wichtigsten und lebenserhaltendsten aber sind die leichten und stillen Feste des Herzens — die einsamen oder zweisamen Gänge durch blühende Wiesen oder stillen Herbstwald, das Erleben all der vielen Feste welche unsere Mutter, die Sonne, hält, mag sie nun auf- oder niedergehen, mag sie im Zenith stehen oder sinkend ein Wolkengebirge mit Purpur überstrahlen, sie füll« unsere Becher mit Glück und Liebe, sie segnet unser fer mst ihren Gluten. O, laß uns frohe, beglückende Feste feiern! Mit Genehmigung der Veri-agsem stellt TyroUa A. G., Innsbruck-Wien-München, aus dem Buche: „Vom Leben in uns und in andern" von M Herbert entnommen. Halb!. 3 RM.. 4,50 S. (t26 Seiten). Von der musikalischen zur „schwarzen" Kunst. Vor eini ger Zeit war ganz Paris in Aufregung — Syrv «l, der Sein- ger, Stern und Liebling der Pariser Konzertsäle, war plötzlich aus unverständliche Weise verschwnnde n. Dieser Tage nun klärte sich das sonderbare Ereignis auf ebenso sonderbare Ars auf: man entdeckte nämlich den Künstler in einem Priestcr- seminar in den Alpen, wo er sich aus den geistlichen Berus vor bereitet! — Wenn eine derartige Karriere auch nicht gerade et was ganz Neues ist (der kürzlich verstorbene Prof. v. Barg, einst ein gefeierter Opernsänger, studierte ja auch in letzter Zeit katho lische Theologie in München und wollte, wie verlautet, sogar bei den Benediktinern eintrekn), so setzt das Tempo und die etwas abenteuerliche Art des Berufswechsels des Syrval doch in Erstaunen und — Freude. Auch da wieder gilt es. den guten Mittelweg zu suchen Wenn zum Beispiel unter dem Zylinder die Abendsrisur vo» früher sicherlich nicht sehr erfreulich wirkt und auch sehr hinder lich ist, so gibt doch auch der allzu ausgesprochene Herrenschnit' ein viel zu herbes Bild, und die Rückkehr zu gemäßigterer Fri sur ist hier nicht seltener wie bei den Tennisspielerinnen unk den Frauen am Volant auch Die Frage, ob Rock over^Hose wird aber auch hier Hand in Hand gehen müssen mit der Frage: Hercnsattcl oder Damensa.tel Denn die Erkenntnis, die um das Heute erst gelehrt hat. „daß immer auch einer gewisse« Schönheit nicht entbehrt, was zweckmäßig ist", wird sicher auck hikr Fuß fassen nnv die noch vielseitig vorhandene Ablehnunt der Hose vermindern. Außerdem wird es selbst den größten Feinde» der männ. lichen Neiterklcidung der Frau cingchen. daß für den Fall eines Sturzes die männlichere Art sich zu kleiden sicherlich die giin. Nigers ist. wenn auch, und das mag an der arökcren GciÄmeidia. veveineno groger vr. 2 en„ peim 'ii» in Pier Das Horn Des Da mensattels in die Rippen -u bekommen, ist ebenso wenig ange nehm, wie bejm Sturz im Bügel hängen zu bleiben, — beides Möglichkeiten, die der Damensattel bei Jagdreitcn und Sprin gen leicht mit sich bringt. Außerdem ist beim Springen in der Praxis auch schon der beste Beweis gebracht worden, daß Her- rensattcl hier vorzuzichcn ist: es sind da große Erfolge zu buchen gewesen, mährend beim Dressurreiten im Herrensattel nur Klägliches geleistet wnroe. Dabei darf freilich nicht ver gessen werden daß diese Kunst des Dressurreitens für die Frau noch sehr im Argen lag, »nd daß also Maßstäbe eigentlich nicht ganz vorhanden sind. Den» cs ist früher keinem Reitlehrer eingefallen, für das Dressurreiten der Frau die Regeln des Herrensattcls anzuwendcn, diese große und nicht leichte Arbeit hat erst Frau von Gottbcrg geleistet, die selber dem Damen sattel von Kindheit an treu geblieben ist und seinen Vorteil also nicht aus Angst vor der zu starken „Vermännlichung" der Frau, sondern ans Ueberzcugnng der gröberen Zweckmäßigkeit, preist. Aber nicht nur nm Herren- und Damensattel geht der Kampf und das Interesse der heutigen Frau. Auch die Mode spricht da ihr gewaltiges Wort mit. und wenn auch gerade das Reitkleid — eben der Zweckmäßigkeit wegen — viel weniger ge wandelt werden darf und gewandelt worden ist in seinen Grund- Ilnicn. so gibt es doch auch da viel Extreme und viel kleine Nuancen. «>r das rettrrlicke Bild der Kran nickt iinwich« 11« sind. teit der Frau lieqen, meistens lhrc Srarze gar man I» gciayr- lich sind. So berichtet eine englische Zeitschrift, daß eine Fräs in de» ersten beiden Saisons ihrer Jagdlausbahn zweihundert- sünszig Mal gefallen sei. ohne sich je ernsthaft Schaden zu tun. Solch einen „Rekord" dürste ein Reiter kaum aufstellen, vasiii aber sind die Stürze der Reiter meist viel schwerer, vielleicht, weil der Mann sich länger auf dem Pferd zu halten sucht, und auch länger versucht, dem Pferd zu helfen. Das ist aber nur ganz selten möglich, jedenfalls kann ein rechtzeitiges Sich- sallcn-lassen nie schaden, umso weniger, da man es dann mii ganz gelösten Gliedern tut und so die Heftigkeit des Falles fehl vermindert. Natürlich liegt bas der Frau viel mehr, sie wird schon aus ihrem Instinkt heraus so handeln, während der Mann sich nicht so leicht zu dieser Methode entschließt. So will auch vas Fallen gelernt sein, und vielleicht hat ge rade auch hier die Erfahrung gelehrt, daß die männlichere Klei dung besser und absolut nicht häßlicher ist. Es läßt sich also nicht leugnen, daß die Frau als Reiterin der „Vermännl'chung" meist nur dann nachgab, wenn es für sie zweckmäßig erschien, und wenn die Erfahrung es gestattete. So ist sie zum Herreillattel gekommen, wenn es sich um Springen und Jagdreiten handelte, so ist sie zur Hose gekommen, und so hat sic von der Mode dies und das. meist aber In gemäßigtem Sinne, angenommen, was zu den neuen Gebieten des Reitsports paßte. Und da es für jeden Reiter nnd jede Reiterin das Schönste ist. hinter den Hunden auf freier Wildbahn zu jagen, so wird vielleicht dieses Gebiet noch manch kleine Wandlung für die Frau mit sich bringen. Leider aber ist dieses ein Gebiet, dqs in Deutschland nur sehr wenigen überhaupt, und Frauen ganz besonders wenig er reichbar ist. Dafür aber sollen die Cchnitzcljagden ein wenig Ersatz bieten, und auch das ist Prüfung der Reiterinnen „aus Herz »nd Nieren", ob sie echte Reiterinnen sind oder nicht, ob allo altes Drum und Dran letzten Endes nur Nebensächlichkeiten oder Hauptsachen sind, ob die „Vermännlichung" nur Mode torheit oder eine Zweckmäßigkeit ist, die sich aus der Begeiste, rung für die Reiterei ergeben hat. Bis jetzt hat, hauptsächlich durch di« große wirtschaftlich« Notlage, der Reitsport sehr darnieder gelegen, aber es scheint, daß er sich jetzt, besonders für die Frau, wieder zu heben gedenkt, und das Turnier, das der Reichsverband nun in Berlin ab halten wird, soll ein wenig Feuerprobe sein für die Frau im Sattel und kür all« Fragen, die mit ibr al» Reiterin zusammen« liinoen