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Wrwoch rr. Fetzr,«» Feld «ns Gerten Nummer 4< Sette ». Lanowfrtfchastttcke Tagesfragen. Nlierlei Brocken von der Berliner Landwirtschasiswoche. Bier Wochen früher al» ,»> Vorjahre hat diesmal dir Denlsche Landwirischaflsgejelljchast ihre Wintertagling in Berlin abgchalten. Zugleich veianftallele Las Berliner Ntejjcamt seine -weile „Grüne Woche". Beide Unternehmen üblen wieder auf weite Greife der Pflanzenbau«! und Tierzüchter gewaltige An ziehungskraft aus. Boin Großgrundbesitzer bis zum Klein gärtner fanden sie alle reiche Belehrung und Anregung. Ein Versuch, von der Fülle der Ausstellung ein Bild mit Worten zu geben, erübrigt sich. Wer dort war. braucht es nicht, den anderen aber ist wenig damit gedient. Wichtiger dürften einige Andeutungen über die Arbeit sein, die in den Versammlungen der Leuischen Landwirtschafts-Gesellschaft geleistet wurde. Von ihr waren ja nicht weniger als 115 fachliche Sitzungen anbe- roumi woroen. darunter 20 große öffentliche Versammlungen. Alles, was die Wissenschaft auf dem Gebiete des Ackerbaues, der Tierzucht, des Obst- und Weinbaues, der Saatzucht usw. in mühsamer Forschung Neues hervorgebracht hat, was die Praxis au Erfahrungen neu geschaffen hat, wurde vor dem Forum der forigrj.i.tUcuen Berujsgenojjen. die sich hierzu in Berlin zu- samlueufandcn, verhandelt und besprochen. Auch eine Neihc von Sondergebielen kamen zu ihrem Recht: die Hauswirtschaft, die Feldberegnung, die Landarbeilssorschung, der Lupinenbau, die Bienenzucht. Aus dem Gebiete des Maschinenwesens, das i» engem Zusammenhang mit der Landwirtschaft steht, wurden besonders die Fortschritte der Bodenbearbeitung mit Mator fs rasen erörtert. Während sich die Fräsen im Gartenbau ichnell eingesührt haben, ist dies Stadium für die großen Maschinen in der Landwirtschaft noch nicht erreicht. Die Ge- saintlosien der Früserbcarbcitung je Hektar stellen sich aber, obwohl die Maschinen etwas teurer sind als gute Motorpsiiige, wegen der geringen Abnutzung nicht höher als die Bearbeitung mit solchen Maschinen und nachfolgender Zerkleinerung der Schollen mit Grubber, Walze und Egge. Die von den Dis kussionsrednern vorgebrachten Erfahrungen mit der Fräse waren durchweg günstig. In der Ackerbau - Abteilung teilte Rittergutspächter D ö h m e - Klipphausen seine Erfahrungen mit schweren Böden nach feuchte» Sommern mit. Diese können in solchen Jahren verjagen, bei falscher Behandlung sogar auf Jahre hinaus ver dorben werden. Die starken Niederschläge des Jahres 1926 haben bewirkt, daß diese feinerdigen Böden vollkommen zn- lammcngeschwommen und Nährstojse, insbesondere auch Kalk, ausgewaschen sind. Die im Herbst einsetzcndcn Arbeiten mußten also zum Ziel haben, durch sorgfältige Ackcrarbeit den physika lische» Zustand zu verbessern, die Bakterientätigkeit im Boden wieder zu beleben und damit auch einer weiteren Bodenver sauerung Einhalt zu gebieten. Das erreichte man, wenn alle Ctoppelsclder sofort nach der Ernte flach geschält wurden und je nach Bedarf vor der Saatfurche mehrmals die Scheibenegge in Anwendung kam, um wieder Luft in den Boden zu bringen. Wo trotz sorgfältiger Bearbeitung der Boden noch nicht wieder in die gewohnte Krümelstruktur übergcführt war, macht sich eine starke Ausiaat notwendig. Als besonders beachtenswert für solche schwere Böden ist noch heroorzuheben, daß ein tiefes Pflüge,, über 25 Zentimeter sich selten bezahlt macht, dagegen sämtliche Früchte für tiefes Hacken in der Vegetationszeit dank bar sind. Dieje schwere» Böden eignen sich besser für Weizen-, Hafer- und Futtcrbau als für Kartoffeln und Zuckerrüben. In der Dllngerableilung wurde darauf hingewicsen, daß ln den letzten beiden Jahrzehnten viele neue Düngemittel auf den Markt gekommen sind. Es werde nun die nächste Ausgabe sein, unter ihnen die gehaltreichsten auszuwühlen. Als Vorteile gehaltreicher Düngemittel nannte Prof. Dr. Ehaienberg- Breslau die Verminderung der Lieferkostcn, entsprechend dem geringeren Gewicht. Daraus folgt eine Beschleunigung und bessere Sicherung der Lieferung überhaupt, verbunden mit Erleichterungen für das Lagern und Verminderung der Snckungskosten. Als besonders wichtig ist die Möglichkeit anzu- schen, durch hochwertige Düngemittel den kleinen und kleinsten Landwirt zu vermehrter Düngeranwendung zu veranlassen. Auf arbeitstechnijchem Gebiete ist anzunehmen, daß gehaltreiche Düngemittel die Arbeitsaufwcndung in den Betrieben herabdrücken werden. Die Vorzüge auf pslanzen- ernährungslechnischein Gebiet liegen in der Verhütung ein seitiger Düngeranwendung. Verbesserung des Mischens und Verhütung solcher Fehler in der Praxis. Als erheblicher Vorteil erscheint ferner das Fortfallen von Nebenbestandtcilen und stärkeren Salzanhäufungen im Boden. Nachteile der gehaltreichen Düngemittel auf dem Gebiete der Pslanzen- ernährung ergeben sich dagegen für fortgeschrittene Betriebe, da hier rezeptartige Anwendung unerwünscht erscheint. Auch die Koitenfragc spielt in diesem Falle eine Rolle. Ileber die Feldberegnung im Dienste der bäuerlichen Siedlung sprach Zivilingenieur Krause. Die innere Koloni sation dränge dazu, auch in dem ärmeren und trockeneren Osten wirtschaftlich freie Vauernstellen zu schaffen. Um einen Aus gleich der verheerenden Ernteschwankungen als Dürrefolgen herbcizusühren, dabei das Wagnis der Kunstdüngeranwendung ,u vermindern, Weidegang und Viehhaltung sicherzustellen, müsse die künstliche Feldberegnung mehr und mehr gefördert werden. Ihre wirtschaftliche Eindringlichkeit wachse mit zu nehmender Größe der Anwendungsfläche. Aus dem Grunde sei «in Zusammenschluß von je sechs bis zwölf Siedlern zu „R e g e n g e n ofs e n s ch a f t e n" wünschenswert. Eine nach praktischen Erfahrungen durchgeführte Berechnung lasse er kennen. daß die Beregnungsanlage in wenigen Jahren abzu- schreiben ist. Allgemeinere Aufmerksamkeit verdienen auch die Aus führungen, die Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Appel in der Saat- rucht-Abteilung über die Kartoffelzüchtung machte. Ent scheidend für den Wert neuer Sorten ist in erster Linie ihr Massen- oder Stärkeertrag. Auf dem bisher eingeschlagenen Wege ist sicherlich noch einiges zu erreichen. Allmählich kommen wir aber an die Grenzen. Dagegen macht sich immer notwendiger eine höhere Differenzierung unserer Sorten nach ihren Klima- und Dodcnbediirfnissen. Als weiteres Ziel unserer Kartoffel- zückimig ist die K r e b s f e st i g k e i t mehr und mehr in den Vordergrund getreten. Da sie sich als vererbbar erwiesen hat. haben die modernen Züchter fchon die Schaffung krebssester Sorten mit Erfolg durchgcführt. Schwieriger ist die Frage der Schaffung von widerstandsfähigen Sorten gegen die Kraut, und Knollensäu! e. da wir unter unseren Kultursorten keine völlig immunen besitzen Während man bei Krebs und der Kraut» uud Knolleutuula schon di« Grundlagen für diese Züchtung hat. tst dies nicht der Fall für die grogere rviverlkanvs- sahigkeit gegen andere Fäulniskrankheilen. Mit dem Anbau und der Behandlung des Veeren- obst es beschäftigte sich Baumjchlllenbesitzer H ö n i n g s - Neuß. Er bedauerte, daß der deutsche Beerenobsibau in den letzten Jahren gegenüber dem Auslände arg in Rückstand geblieben ist. Wenn wir uns nicht noch mehr überflügeln lassen wollen, wird es Zeit, auf den Ruf von Handel und Verwerlungsindustrie zu hören, der da lautet: Baut, was wir brauchen, und in genügen den Mengen einheitlicher Ware. Wir müssen vom Auslände lernen. Es hat vor uns voraus das gute, kleine Sortiment, große Anbauflächen, geschlossenen Verlauf und Absatz, praktische, billige Verpackungen und schnelle, billige Frachten. Solange nicht bestimmte Sorten in großen Mengen in bester Verpackung für den Großabnehmer geliefert werden können, wird er im Ausland kaufen. Wir müssen den Anbau so vergrößern und so heben, daß die Bedürfnisse des Inlandes vollständig gedeckt werden. Der Redner hat durch Umfrage festgestellt, welche zwei bis drei Erdbeer-, Himbecr-, Stachelbeer- und Johannisbeer sorten in den einzelnen Gebieten zum Eroßanbau bevorzugt werden und hat cs hierdurch ermöglicht, für diese Beerenobst arten eine bestimmte Vorauswahl zu treffen. Beerenobstsorti- mente für den Kleingärtner sollen ebenfalls schnell zujammcn- gestellt werden. Aus den Verhandlungen der Abteilungen, die sich mit Tier zucht befasse», ist besonders der Vortrag über Schweinezucht zu erwähnen, den Oberregierungsrat und Landesökonomierat Dr. G e r r i e 1 s-Berlin hielt. Er spendete hohe Anerkennung den Hoch- und Stammzüchtern, denen cs zu verdanken sei, daß sich der Schweinebcstand zwischen den beiden letzten Vieh zählungstagen um 20,5 v. H. erhöht hat. Er bleibt trotzdem noch 11,5 v. H. unter der Höhe des Vorkricgsbestandes. Zwei Drittel des Schweincbestandes sind in Händen von Besitzern mit 0,5 bis 20 Hektar. Hier haben die Fortschritte der Forschung noch nicht den gewünschten Eingang gefunden. Die Frage, die im Vordergründe der Züchtung steht, heißt: Welche Leistung haben die Tiere? Die Leistungsprüfungen müssen unbedingt weiter durchgesllhrt werden. Ein Tier kann äußerlich noch so schön sein: auf die Dauer kommt man nicht'um die Frage herum, welche Leistung es hat. Bei der Erörterung der Fütterungsfragen wurde die Verwendung von Mischfutter mitteln empfohlen, die unter staatlicher Kontrolle hergestellt werden. Zur freiwilligen Bekämpfung der R i n d e r t u b e r k u l o s e riefen Ministerialrat Prof. Dr. v. Ostcrtag-Sluttgart und Dr. Knauer, Direktor des bakteriologischen Instituts Königsberg auf. Dem von v. Ostertag organisierten Verfahren liegt die Feststellung zugrunde, daß für die Verbreitung der Tuberkulose nur solche Rinder in Frage kommen, die mit offener Tuberkuloje behaftet sind. In der frühzeitigen Erkennung der offenen Lungentuberkulose liegt das Geheimnis der Bekämpfung der Rindertuberkulose; denn die Euter-, Gebärmutter- und Darm- tuberkulose verschwinden als sekundäre Erkrankungen, wenn die Tiere mit offener Lungentuberkulose ausgcmerzt werden. Es besteht kein Zweifel, daß es durch planmäßige Anwendung der freiwilligen Vekämosung der Tuberkulose nach diesem Verfahren möglich ist. die Krankheit erfolgreich zu bekämpfen. Es ist darauf hinzuwirkcn, daß jedenfalls alle Zuchtbestände und die Kuhbestände, die der Milchgcwinnung dienen, dem freiwillige Tuberkulosetilgungsverfahren angeschlosjen werden. Melonenkultur im Kasten. warmgen Tagesstunden nerimen wir die Kenner ganz av. die Insekten die Blüten besuchen können Wollen wir ganz sicher geben bann überu.lgei! wir den Blüiemcanb mit einem weichen Pinjelchc» uui die Narben Stach dem Fruchtansatz Hallen wir die Pflanzen wieder recht warm uno spritze» leib licher Wir sehen die Früchte dann bald anschwellen Haben sie Walnußgroße erreicht, dann stutze» wir die Ranke» zwei bis drei Blätter hinter dem Ansatz. Beim Gießen verineivcn wir jetzt daß Wasser an den Stamm der Pilanze gelangt, denn dieser wird mit zunehmendem Aller gegen Nässe empiindlich. Haben die Früchte Apsclgröße. dann düngen wir sie wöchent lich einmal mit stark verdünnter Jauche von Knhdung. aber nur bei schönem Wetter. Dabei hüte» wir uns möglichst Frucht und Blatter zu beschmutzen. Nach und nach dürfen wir kräftigere Jauche verwenden. Fäulnis an den Früchten verhindert eine Unterlage aus Glas oder Schiefer. vie Saanenziege. Unter den weißen, ungehörnten Ziegenschlägen steht die Saan-nziege obenan. Sie hat ihre» Namen von dem im Berner Oberland gelegene» Saanenlal, wo die Nasse noch heute rein gezüchtet wird, lieber zweitausend Meier gehen hier die Alpen- wiesen hinaus, die der Ziege eine wunderbare Weide bieten, da der Boden ungemein reich an Kalk und infolgedessen mit kalk haltigen Pflanzen reich bedeckt ist. Gerade in dieser Eigen tümlichkeit des Saanengebielcs ist wohl die Ursache zu suchen, daß von jeher hier besonders schön und kräftig entwickelte Ziegen vorhanden waren. Kalkpslanzen und kalkhaltiges Wasser, dazu Gelegenheit zum Klettern und Springen, das ist es gerade, was die Ziege haben will. Man hat diese Ziegen- rasje auch in Deutschland verbreitet. Das gelang natürlich in jenen Gegenden am besten, deren Höhenlage und Voden- bcschaffcnheit der Heimat der Saanenziege ähnelte. Im Flach lande, besonders also in Norddcutschland, hat sie sich erst all mählich an die veränderte» Lebcnsbedingiingen gewöhnen müssen In dieser Folge sind aus der reinen Rasse verschiedene Von D. Walter. Die aus Frankreich cingesllhrten Melonen vermitteln uns nicht den wirtlichen Melonengcschmack, weil sie halbreif von den Pflanzen geschnitten werden müssen und dann nur eine Not reife erlangen. Ihr Nübcn- oder Kiirbisgcschmack ist mit dem echten Melonengcschmack, den bei »ns unter Glas gezogene Früchte auszeichnen, nicht zu vergleichen. Auch der Gartenfreunds, kann sich diesen Genuß verschaffen, wenn er Zeit und Lust z» Kulturen har. die einige Sorgfalt fordern. Er verfährt dann folgcndcrniaßen. Die Pflanzen, die uns Melonen bringen sollen, ziehen mir im Mistbeet ans Kernen, die wir Anfang März in kleine Töme voll sandiger alter Mistbecterd« säen. Damit die Pflanzen nicht zu lang werden, lüsten wir rechtzeitig, halten aber jeden rauhen Luftzug fern. Spät erscheinende Keimlinge werden ausgeschie den. Man säe reichlich, uni genügend gute Pflanze» zu be kommen. Mit Kümmerlingen erlebt man keine Freude. Für die Wciterkullur richtet man einen sehr tiefen Kasten her, weil die Melonenpflanzen lang anhaltende Vodenwärme verlangen Auf die Sohle des Kastens, 1 bis 1,20 Meter tief, bringt man zuerst eine gute Lage Laub oder strohigen, trockene» Dünger. Daraus kommt der frische, heiße Dünger, vorteilhaft zu einem Drittel mit Laub vermischt. Das Packmaterial wird sestgetreken und mit einer handhohen Laubschicht bedeckt. Die eigentliche Düngerlage hat dann etwa eine Stärke von 60 Zentimetern. Ueber die Lanbschicht breiten wir eine etwa 10 Zentimeter hohe Schicht frischen, fetten Kuhdungs für die spätere Ernährung der Pslanzen. Den Abschluß bildet eine 25 bis 30 Zentimeter hohe Schicht Erde, bestehend aus guter alter Mistbceterde, reichlich K/nnpost und scharfen Sand. Beim Auspflanzen der Melonen stellt man di« Ballen auf einen kleinen Erdhügel und häuft von allen Seiten Erde darum, drückt sie leicht an und gießt mit lauwarmem Wasser an. Man stelle die Pflanze so ein. daß die Samenläppchen nach Süden und Norden zeigen. Die später sich bildenden Hauptranken ver teilen sich dann gut nach beiden Seiten tm Kasten. Auf ein Fenster rechnet man am besten zwei Pflanzen. Man pflanze nur in der wärmsten Tageszeit aus. damit die zarten Pflanzen keinen Schaden nehmen. Nack dem Angicßen.wird das Fenster sofort wieder geschlossen Sind die Pflanzen'aNgewachsen, kann man in der Mittagsstunde etwas lüsten. Man hat nun sorg fältig darüber zu wachen, daß die Pflanzen kein drittes Blatt bilden. Es wird durch Auskneifen der Rankenspitze verhindert. Geschieht dies nach der Entwicklung des dritten Blattes, dann bekommen die Pflanzen Faulstellen und gehen leicht ein. Die aus den beiden Vlattwickeln sprossenden Triebe werden wieder über dem vierten Blatt gestutzt durch dieses Kurzhalten der Hauptranken erreichen wir, daß sich wenige, kräftige Neben- triebe entwickeln. Von ihnen erwarten wir den Fruchtansatz. Durch Spritzen sorge» wir für feuchte Lust, die das Wachstum fördert und das Auftreten der roten Spinne verhindert. Die ersten männlichen Blüten, die erscheinen, wenn die weiblichen noch geschlossen sind, entfernen wir; sobald sich die ersten weiblichen Blüten öisnen, lassen wir mit Spritze» nach, damit die Befruchtung nicht dadurch gehemmt wird. In den Sonderschläge entstanden, wie die Appenzeller, die Hessische. Frantsurter, Langenjalzner, Badische »sw Saanenziege. Die Saanenziege zeigt großen, kräftigen Körperbau und weiße Behaarung. Die Haut ist weich, dünn und elastisch, die Haare glänzen seidig. Die Augen sind groß und hellgesürbt. Der Kopf ist mittellang und breit in der Stirn, das Manl breit; die Nasenlöcher sind ziemlich groß. Die Ohren sind ziem lich lang und stehen hoch; es kommen aber auch Tiere mit Hängeohren vor. deren Muscheln nur schwach behaart sind. Der Hals der Saanenziege ist ziemlich lang und nicht sehr breit, die Brust ist tief und gut abgerundet. Im Gegensatz zu den Hinterfüßen sind die Vorderfüße gut gestellt und kräftig. Das sehr große und gut entwickelte Euter deutet schon auf große Milchcrgiebigkcit hin, und diese Hoffnung wird auch nicht ge täuscht, denn die Saanenziege liefert täglich 3 bis 6 Liter Milch mit einem Fettgehalt von 2.3 bis 8 v. H. Der ausgewachsene Bock ist durchschnittlich 85 Zentimeter hoch, es gibt auch solche bis l.lO Meter Höhe, sein Gewicht be trägt iin Alter von ein bis zwei Jahren 55 bis 65 Kilogramm, später bis 75 Kilogramm. Die Ziege ist 80 Zentimeter, höchstens 1 Meter hoch, ihr Gewicht beträgt 15 bis 55 Kilo gramm. Die Saanenziege verlangt viel Freiheit. Wer sie ihr geben kann, hat an ihr ein vorzügliches Milchtier. Man darf aber nicht meinen, sie verkörpere die einzige lohncnde Rasse Unsere veredelten deutschen Landzicgenschlüge stehen ihr in Form und Leistung nicht mehr nach. Fragen und Antworten. (Briefkasten für unsere Abonnenten.) P. L. in A. Frage: Darf man Fischabsälle den Hu.Mern geben? Antwort: Fischabfälle sind meist ohne Bedenken als Hllhnersutter verwendbar. Man muß nur dafür sorgen, daß sie das Futter nicht versalze». Kochsalz ist für Geflügel beinahe ein Eist, und eingesalzene Fische müssen deshalb tüchtig ge- wässert werden, bevor man sie dem Hühnersutter beimengt. K. E. in R. Frage: Wie nützt man armen Sandboden am besten durch Obstbäume aus? Antwort: Der beste Obstbaum für leichten Boden ist dt« Sauerkirsche. Sie wächst auf solchen Böden sogar besser als aus schwerem. Unter den Sauerkirschsorten steht die Schatten- morelle oder große lange Lotkirsche als Muster von Genügsam keit obenan. Ihren Namen darf man natürlich nicht dahin deuten, daß sie Schatten verlange. Sie verträgt Schatten und blüht und fruchtet auch an Ost- und Nordwänden. Als frei stehender Baum gedeiht sie aber auch in voller Sonne, als Wandbaum wird sie in solcher Lage oft stark von Ungeziefer befallen. Wie alle Kirschen liebt sie etwas frische Luft. Man pflanze sie deshalb nicht zu eingeengt. Bodenpslegc muß man ihr trotz ihrer Anspruchslosigkeit widmen. Vor allen Dingen führe man dem leichten Sande Kalk zu. Kalkmangcl und auch zu große Trockenheit sind oft Schuld, wen» Schattenmorellen nicht tragen. WaUstratze s >«! Fernruf 14148