Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 23.02.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192702237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270223
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270223
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-02
- Tag 1927-02-23
-
Monat
1927-02
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 23.02.1927
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
K, »eite 4 Mittwoch, den 23. Februar 1027 Nr. 44: Sette 5 von sich >es Mrl- nr Wirt en! Uni- :ster Be stien In- tung der chre 1018 llkoin - ,er uno , wie er hat. hat Proüuk- zen, üatz rode aus me der hre sind iede, der >s, vom i raschen »ck. der n. unter Entwich, ue wirt- ung nur politisch. )me der - Zeiten leulsst^n nt hatte, Möglist)- agen zu ne weit- imenten, blem sür sationen, s. einer en Ziele 'danlicn- von ties >e bevor, gehören n Worte irtsstwst» eigerung en Welt ichkeiten beit uns imer de- ngen im deutsch« en Han- müssen mit den rehr ge iler dem lern dah e n. da> ltur teil- an erster «sonders e höchste über die hebt. »er An- sächsische Perbon» Übenden. Stiftung den Ra um t. den )er Aus- Sipe und i crmöq- rung der Dark ge- Üoras in er d«ibei Inöu- rch Per» e Regie. Geschenk Wildling, m Welt- «rliesert. ikbrsitzer von be er Welt wird sie gen und rzUgen Mischen sbanners eleiligten os Klein- ; ou> den leute aus der. Bei ein meg- e wieder Walter an der tusminii- t Beginn ugs und >r Bockel t zu ver- dass er >«n habe, kel einen des vor- ert Mark schwind e- GenoU« i. Boe«l >ic» Aus Sachsen Einigung in der Mekaklinduskrie? Dresden, 22. Februar. Aus Grund der Einladung de» Sächsischen Slrbeitsininisterium sande,, gestern von 10 Uhr vor mittags ab erneut Verhandlungen zum Zwecke der Bei legung des Kons'ikstes in der sächsischen Metalllnduslrie statt, die sich bis in die Abendstunden ausdehntcn. Die Verhandlungen haben zu folgendem Ergebnis geführt: Die regel- ni ästige Arbeitszeit ausschlichlich der Pausen betragt 4 8 Stunden wöchentlich. Abweichend hiervon kann für einzelne Arbeitergruppen Im Einvernehmen mit dem Be triebsrat die Arbeitsreit bIszu 5 1 Stunden wöchentlich ver längert werden. Für die über 48 Stunden hinausgeOende Arbeitszeit ist ein Zuschlag von 10 Prozent zu zahlen. — Dieses Ergebnis bedarf noch der Zustimmung der Vertragsparteien. Die Frist zur Erklärung laust bis zum 24. d. M. mittags 12 Uhr. Doch ist mit der Zusti m m ung der Parteien zu rechnen. Nach erso'gter Zustimmung hat die Auslebung des Streiks und de- Aussperrung unverzüglich zu erso'gen. Mahregelungen dürs-n nicht vorgenommei, werden. Die Wiederaufnahme der Arbeit soll am Freitag erfolgen. Lohnerhöhung für Jugendliche im Kohlenbergbau Dresden, 22. Februar. Der die Allersslasielung der Löhne un sächsisch?!! Steinkohlenbergbau gegenüber anderen Industrien sie jungen Leute verhältnismüszig benachleiiigt. hat sich oer berg saul che Verein trog der wenig rosigen wirtschaftlichen Lage mtschlossen. diese Unstimmigkeit durch eine wesentliche Auf besserung dieser Altersklassen vom 1. März an auszu- gleichen. Die Lohnerhöhung umfasst die 14 bis 10jährigen. Eine Pellaiozzifeier der Kinder -r.- Am 17. Februar hielt die katholische Volks schule in Schirgiswalde in der Turnhalle ans Aniah des 10». Todestages Pestalozzis eine cinsache aber wür dige Feier ab. Ein grohes Bild nach dem Gemälde von Albert Anker, von frischen! Rankiverk umwunden und mit grünen Lor beerbäumen umstellt, zeigte den edlen Menschensrennö, wie er ein paar hilfsbedürftige Kinder liebevoll in seine Obhut nimmt Nachdem mehrere Schulkinder entsprechende Gedichte vorge tragen und die Oberklassen Lieder gesungen halten, ergriff Herr Schuldirektor N ösler das Wort zur Festrede. In kindertüm- licher Weise leate er den jugendlichen Zuhörern dar. ans wel chem Grunde Pestalozzi eine so besondere Ehrung zuteil wird Er zeigte in anschaulicher Weise, wie Pestaloizi in jungen Jah ren schon durch den Tod des Vaters die Not kennen lernte; wie er als Knabe bereits echte Nächstenliebe bewies: wie er dann in reisen» Jahren sich gerade der Aermsten »nd Verlassensten an- nahm: wie er aus Lieb« zu den Verlassenen all sein Hab und Gut dahin gab: wie er selbst das Vermögen seiner begüterten Frau, die von, derselben edlen Gesinnung erfüllt war wie er selbst, opferte, um seinen Malst» in Neuhos, in Buvdors. in Iferten heften zu können: mle er sich durch all die Fehlschläge, Missachtungen und Spötteleien nicht akhalleu lieh, seinen hohn Idealen treu su bleiben, und wie er endlich durch dl« Erfolge seiner Lehnvftse und seiner Erstehung die Blicke aller au der Förderuua des ilulerrichlswesens Iiilcressierien aus sich lenke — Den Kindern dürste durch den Vortrag klar geworden sein, dah Heinrich Pestalozzi es verdien! hat, doh mau noch 100 Jahre noch seinem Tode in Dankbarkeit seiner gedenkt Mit dem Lieblinosiiedc des grohen Tost-n, „Der du von dem .H'mmei bist", in der Vertonung von Karl Maria von Weber, schloh die schlichte Feier. Die Arbeilszeil in gewerblichen Befrieden Die Erhebung der Neichsarbciisverwalliing über die Arbcils eit in gewerblichen Betrieben, die im Oktober einge'estel wurde, erstreck! sich besonders auf die Industriezweige, hinsicht lich deren Beschmeroen ivegen übermähig langer Arbeilsz-steu bekannt geworden waren, nämlich die Metall- und Moschst.«» jndnstrie, die Textil-, Leder- und Tabakindustrie. Leider konnten auch Iper nur Teile der bcschästiglen Arbeiter ersaht werden I» 31028 erlahten Betrieben wurden für Oktober 745,021 Arbeiter gezählt, wobei 1437 Betriebe mit 301000 Arbeitern über 48 Stunden in der Woche arbeiteten. In der Hauptsache erstreckt sich oie Ausdehnung der Wocheiiarbeitszeil ans 02 bis bl Stunden, die von 102 047 Arbeitern gcleistel wurde, danach auf 5,0—5,2 Stunden: 34 bis 50 Stunden waren 52330 Arbeiter in 105 Betrieben beschästig!, während dis 38 Stunden 40. bis 00 Stunden 20 und über 00 sieben Betriebe in Gang waren. Am stärksten war an diesen ilebcrarbeiten die Textil- und Tabak industrie, weniger dir Lederinoustrie und noch weniger die Meioil- und Maschinenindustrie beteiligt. Nach der Erhebung lagen bei dem weitaus grössten Teil der Fo.br Ken die Gründe sür die Ueberorbeit uauplsächlich in dem Saisonbedarf an Waren. Ferner nötig oft die allgemeine Belebung des Geschäftsganges, Fertigstellung von Aufträgen mit kurzen Liesersristcn für In- und Auslano sowie gelegentlich -er Mangel a» besonder« qualifizierten Facharbeitern, deren Heranziehung sich meist schmierig gestaitel, zur Ueberarbeit. Im einzelnen zeigen die Sonderübersichten in der Textilindustrie, dah namentlich in der Banmwollindustrie. bei den Wirkereien und Strickereien sowie in der Wollindustrie ausgedehnte Wachen arbeitszeiten, z. B. zwischen 34 und 30 Stunoen. in Gang waren. In der Metall- und Maschinenindustrie gilt dies insbesondere von den Werken, die Eisen- und Stahlwaren, Melai>>"ari-u und Maschinen herstelle». Verlegung -er Mulde Glaucha«, den 21. Februar. Dl« siädri'cheil Körperschaften, sowie Vertreter des Handels lind der Industrie berieten kürzlich über die Ver legung des Muldenbettes. Das vorgelegte Projekt wodurch die Triebwerke in der Mulde, sowie die WassevablrÄunge» von, bezw. nach der Mulde in ihrem jetzige» Zustand be lassen werden konnten, wurde gut geheißen, und ist mit der baldigen Ausführung zu rechnen. Eisenbahn Wurzen-Elienburg. Die Eröffnung oer Eisenbahnlinie Wurzen—Eilenburg ist für de» 1. April in Aus sicht genommen. Man wird aber versuchen, einen Notgüter- verkeyr bereits Anfang März cinzurichlen. Städtischer Wohnungsbau in Frciberg. Da-s Stadtver- ordnelenkollegitim verabschiedete i» seiner letzten Sitzung das Wohnungsbauprogramm für 1027. Die Stadl beschreitet auch in diesem Jahre wieder den Weg, den sie vor e iligen Jahren mit Erfolg eingeschlagei: hat. Von dein Bail von Hä» er» in eigener Regie steht sie ab. Zur Förderung des Wohnungsbaues gibt !ie nach Möglichkeit Darlehen zur Instandsetzung von Wohnhäusern und gewährt weiter an Baulustige Darlehen zu lehr angemessenen Bedingung.». Durch diese Maßnahme wird, wie die Vorjahre bewiesen haben, die Wohnungsnot sehr wesentlich behoben. Sü-weslfachsen Plane». Die Wahlen zum Bezirkstag der Amtshaupt- inaiiu chast Plauen ergaben 2.3 bürgerliche und 15 sozial- demokrai che »nd 1 kommunistischen Vertreter. Ob'rlesa. E n Personenkraftwagen fuhr a» einen Milch wagen. Das Aulo wurde dabei beschädigt, Personen kamen nichi zu Schade». Elsterberg. Lehrer Mart:» ist a» die deutche Schule T'chuuch in Sttdwestasri'a berufen worden. Er versäht Ende Februar seine hiesige Stelle. Auerbach. In einer Versammlung sprach der abgesallcne Paperi. Bo» einer Menge GottcSgläuvigcr wurde ihm widev- -proche», doch konnten diese natürlich gegen die grvtze Zahl Gegner nichi anskommcn. — Eine 08jährige Frau wurde tot in der Goltz ch gesunden. Die Glätte des Weges dürfte einen Unilück-e-iali verurt-achi haben. Zwickau. Im Tiefbau'sch achte wurde ein Häuer zwischen zwei Firdermaqen grguetckst und leben-Sge'ährlick verletzt. L m ach. Ter am 1. Januar aus kein W.'ttinstiftc ent wichene Für vrgezügling Herbert H. wurde vom Kriminal- Posten hier als Brandstifter einer Scheune ermittelt und dem Amtsgericht zugeführt. Der Grotzvaker -er Elri ^-Tairbe peßorben Traut'»»» i. Niesengebirge, 22. Februar. h. Im After von 88 Jahren ist z» Lberaltstadt b. Trauicnan. der Gros; »dmtrielle, Präsident der Garnbörsc, Ignaz Etr ich gestorben. Er war nicht nur ein Pionier ans dem Gebiete der de.it chen Textilindustrie, di ' er bis nach NutzlauS trug, wo bei Witsüzk "eine Fabrik ge chassen wurde, die von den Sowjets be'chlagnnhml ward, sonder» er war auch cju Pionier aus dein Gebiete des F l n g z e u g w e s c n s. 1000 gelangen ihm das erstemal längere Gleilflüge. Sein Sohn Ignaz Etrich etzie des Paters Arbeit fort und ist der Erfinder der bekannten Etrich - Taub e,jenes Flugzeug- lhps, nach welchen vor dem Kriege d'e Hülste aller Flugzeuge der Mittelmächte erbaut wurde. Auch heute noch ist die Elrichtaubc die technische Grundlage aller Eindecker. Tagung -es MMei-enl eben Ausschußes -es Kalho!!'chen Denßchen Frauenbundes am 27. März 1027 in Leipzig. Tagesordnung: Vormittags 9 Uhr Pontisikalamt, ge halten vom Hochivürdigsten Henn Bischof von Meisten in -er Propsleiknche Leipzig, Weststraste 2. mit gemeinsamer HI. Kom munion der 'Mitglieder -es Katholischen Deutschen Frauenbnn- des. D-Moll Messe von Edmund Kretzschmer Kirchenchor -er Propsteikirche. Leitung Vr. Pertus, Organist. Osserlorium „Ave Moria" von Fr Ai. Kahn lSopransolos. — 11 Uhr Dele- gftrteiikonserenz im Hotel Deutsches Haus. Königspiatz 13. — Nachmittags 3 Uhr: Allgemeine F r a u e n r> e r sa m m- lung im grasten Saale des Kausmcmn'schcu Nereinchauses, Schiiistraste 5. — Programm: 1. Allgemeiner Gesang. 2. Vor trag: „Die Ausgaben katholischer Fraucngemeinschast". Re ner!»: Frl. Dr. Gcrta Krabbcl. Aachen. Bun-esvorsitzendc Aus der Aentrumsparlei Gründung «inrr Ortsgrupp« in Frrital Am Sonntag ist in Freital bei Dresden eine neue Orts- gruppe -er Zentrumspartei gegründet worden. Die Gründungs- versammliing war sehr gut besucht. Gcneraisekrctör Dr. Desczyk (Dresdens gab einleitend einen Ueberblick über -ie politische Lage. Er zeigte, -ast die politische Entwicklung der letzten Atonale inil Notwenoigkeit zu -er Rcgierungskoaiition geführt hat. aus -ie sich -as jetzige Kabinett stützt. Es sei eine hohle Phrase zu sagen, -as Zentrum habe den Kurs gewechselt. Die von alle» Kaaliliousparteien aiierkanutcn Richllinie» sür -ie sachliche Arbeit der Negierung beweisen, dast -er Standpunkt des Zentrums in allen wichtigen Fragen gewahrt worden war. Die Wählerschaft müsse es begrüsten. dast die Zentrumsfraktion des Reichstages in oer einmal notwendig gewordenen Richtung entschlossen vorgegangen sc! und nun führe, anstatt geführt zu >vcr-en In -er Anssprache wurde von ollen Seiten die Not wendigkeit betont, die Zentnimsarbeft in Freital a»s eine seste Grundlage zu stellen. Es wurde anerkannt, dast eine graste An zahl bege sterter Männer und Frauen bei den letzten Wahlen in ausgezeichneter Weise miigearbcftet hat. Es sei aber notwen dig, eine Organisation zu schaffen, oie die Stetigkeit der Arbeit gewährleiste. Zum Vorsitzenden der neue» Ortsgruppe wurde Werkmeister Pivonka gewählt, zum Schriftführer HerrT r ü- dtnek und zum Kassierer Herr Ho Haus. Die erste Ver- troi'eiismliiinerbesnrechung der neuen Ortsgruppe findet am Sonntag, den 0. März, ft-11 Uhr vormittags, statt des K. D. F. 3. Vortag: „Die katholische Frau in heutiger Zeit". Redner: Der Bischof von Meisten, Dr. Christian Schreiber. 1. Schlustgesang. — Karten sur die allgemeine Frauenncrsamm- lung in der Buchhandlung Pustet. Leip'ig. Rudolsstrahe 3. a 1 Mk. sür den Saal und 30 Pfg. siir die Galerie TheaSer und Musik Zentral-Theatcr. „Pit-Pu", Burleske Operette >» vre> Akten von Hans Zeriatt. Muftk von Robert Gilbert. Dev Tirel hat jederzeit einer Operette die Durch chlagskraft oegeben. Man must freilich noch etwas mehr dabei >«:n. Tenn vom Tirel allein kau» ein Bühnenvolk neckst leben. Tie neue Operette im Zentral-Theater versucht jedcch beinal« allein vom Titel zu existiere». Di« Handlung ist ziemlich dünn und wä serig. Auf drei Sitte langgestreckt. Tenn des Dritten wegen, brauchte sich der Vorhang nicht wieder zu heben. Das könnte alles, ohne beiondcre Einbutze, »och an den zweiten Akt angehängt werde». Oder brauchte man di« Pau e „ach dein zweiten Aufzuge für die Redlamebilder, die man doch glücklich überwunden glaubte! Aus die Hand lung eftizugchen lohnt eigentlich kaum. Se ist ziemlich be.'ünglos. Pit Pit ist D'ckstcr und möchte bei dem be rühmten F^'mschauspielcr Barro sein F.Imjchauspiel an- strinae,,. Auf Schritt »nd Tritt verfolgt er :hn daher. Aus Barro aber ist von der „roten Hand" ein Attentat geplant. So wird — weil die Operette in Neiiyork ipieit — die Ge>- 'egenheik natürlich dazu benützt, um di« Pol:ze:verhä!t»i> se N uhorks auszunütze». Und das Ende? Barro bleibt ielbst- redeud am Leben. Pit Pit ist ja kein Muiikdrama von einem Italien: chen Komponisten. Sonder» eine beiang- lo'e Operette mit der Musik von 'Robert Gilbert. Und so müftcn sich »ach bewährte» Rezepte» am Schlüsse die beiden Haupipcr onen bekommen. So ist es eben Ueberliefsenng. D e Muftk für die Operette ist g'eich'-alls Tradition. Früher chwang in der Operette ver Walzer den Feldherr.»stab. Heute, wo mau für Negertänze schwärmt, natürlich S epp, Fazz und »listiger Zweivicrleltakl. D e Musik von Rode-ti Gilbert kommt somit dem Zeitgeschmack entgegen. Se ist ganz nett gemacht, etwas Originelles weist ,:« jedoch nicht ans. Ueberall stört man Bekanntes und :<ho» Gehörtes wieder. Letzten Endes wird ne eben so langweilig wie Li« Handlung. Bleibt nur die Darstellung! Hier beherr chen "Ocderuin Uch: Elleot und Fritz Schulz die Situation. Wie dieie beiden Künstler all den Operetten»»'!'»» in en wirklich tchinackhaftes Gericht verwandeln, das macht ihnen nicht leicht jemand nach. Alles weitere :sl Stassage. aus der sich Lotte Milowa und Max M e n s i n g »mH beson ders heraushob-'u. Au dem Zu ainmenspiel, das durch die Reste Jean Gilberts nach Möglich.eit in opcretten- stafter Flü .gleit erhalten wurde und durch die beschw iigte Stabführung' Rudolf Per als eine Stütze bekam, betei ligten sich geschickt R chard S t a r n b u r g, R chard Hel ling, Riloc Albrecht, Louis Kaligcr, Bealrice Stahlberg, Fritz Lion, Herbert W e i tz b uch und der Ehor, So fand kstc Neuheit sich bciuchie d e erste Wwder- stblung am vergangenen Sonntag! freundliche» Beifall, Zur Bereicherung des Spielplanes mützte man aber auch ein mal eine Operette bringen, die nicht dem Gilbert chen Stammhau e entstammt. Schliesslich gibt es zur Ze.l ge nügend K'mponistcn. die ftch der Operette ergeben Halen. Mit der Zeit bekommt der Spielplan des Zentraltheatcrs eine zu starke Einieitigkeit, wenn man nur G lbert aus» führt. -ist- Franz Liszk, der deulsche Musiker „Muftk ist der Atem meiner Seele! Ich fühle mich wie ausgetrvcknet, wenn ich einige Tage ke.n Notcnpaps.r be kritzeln kann. Ich muh komponieren kraft des,eiben Rech tes, wie die Eel schreien, di« Früsck>e quaken, die Vögel zwftchern und singen." So sagte Liszt einmal von sich. Seine Musik ist Seelensprache, aus übervollem Innern hervoriprudelnd, Unsägliches nussprechend. Die Aera der Lfteraturmuftk, in der sie geboren, ist uns Hantigen fremd geworden. Wir können die Lilgtsch« Tonpoesie nur daun recht verstehen, wenn wir ft« zu erleben vermögen. Zn unserer Zeft mit ihren Jnzzphhthmcn patzt ihre e was über chwängliche Idealität nicht mehr recht, und w r Ver- standesmcii'chcn des 20. Jahrhunderts müssen uns um stellen, wenn sich uns die Weihe seiner Werke erschlsetzen wlli — Auch di« Meu chen seiner Zeit verstanden Ihn ln seuie» grotzcn Werken nicht. Es wurde ihnen schwer, ihm auf seftiem Wege zu folgen, d«r abseits von den üblichen lag. Liftzts schöpferische Natur juchte ander« Aistdruckssorm», als d!« bekannten. Er führte die Muftk zu ihrem Urwesen -»rück, indem er fte von allen Dogmen be'eefte. Be zeichnend ist, daß auch Wagner der Allgemeinheit un- versländ-bich wurde, als er begann, linkisch zu schreiben, Liftzt ist, streng genommen, nicht ver Schöpfer «»cs neuen Stils. Er ist ein Vermehrer, Ausai:be:t«r und Ver- Vvllkommener alles Ueberkommene», Bei ihm finden w.r: ..Di« mystischen Ahnungen alter Kontrapunkte, d e Bar a- rionslust der B.rd und Bull, di« Zierlichkeit der Couterin und Nameau, die sinnliche Klangsreude Scarlattis, Bachs «Äsolure Kunst, di« formschön« Spiclsreudiqk«.t Mozarts, »en nach Erlömng schreienden Schmerz Beethovens,, die finnigen Bekenntnisse des e nziaen Triumvirales Schubert, Schumann und Ehopin — all« Strahlen gingen in -hm zu- »ainmen." weringtvrrtige Motive, die sich öfter be: ihm 'ta.duna. durch d,e D.e deutsche Seele der Lis'ftschcn Musiksprache w rd nicht genug erkannt und gewürdigt. Li zt stammle aus Ungarn, sein Vater war Ungar, seine Müller eine Deustchc. Von ihr scheint er di? deutsche Seebekomm.n zu heften. Wenn auch der Jüngling in Picis unter fvanlö ischein Einftutz heranrejile, so hat er seinen Geist doch an deutschem Geiste gebildet und die mächtigste» Eindrücke doch a-us deut schem Leben gewonnen. Deutsch ist sein schwärmerstcher Mystizismus; >«ine G'inütsspvache ist deutsch. De deutsche Rhosmpoeft« befruchte e seine leicht erregbar« L« le in reichem Matze. Die auf der N eiu'nei Nonuenwerth ent- Jn WL'mar. der Hauptstadt der deuftchen Literatur«, wird er der Andächtigste» einer km Tempel der deutch.n Dichtung und seine Werke, die er dort schuf, send Oisen- barunaen dcntichcn Wesens. Er lebte der Ucberzeugung, das; „Deutichland das Herz der Mnftk" sei und gibt jedem de»:schen Dirigenten und Jntendanien eine auch jetzt wohl zu beherzigende Mah nung mft den Worten: eine deutche (Hof-i Bühne darf nur ein deutsches Werk als Fcstoper bringen. In seiner Musik hebt er das Deutsche zum Neinmensch- kichen empor und wird in ihr Verkünder des Allgefühls, das di« ganze Menchheit dnrchdrinqt. wie es vor ihm Beethoven und Mvza«n getan. Was Goethe in Weimar für di« deutsche Dichtung war, das war Liszt dort für d.e Muftk, und echt deutsch hat er gefühlt, als er zu Gae hes 100. Geburtstag Wagners „Lohengrin" aufführen lictz. In Nolandseck verkündete er in begeisternder Rede die Nnvergleschl.chkeit des deut'chen Männergesanges. Köng Friedrich Wilhelm IV. widmete er de Vertonung des Arndtchen Li«edes: Was ist des Deutschen Vaterland. Seine gewaltigen Kompv itionen für Mannerchöre und se ne Män- »erguart«tte gehören zu dem Edelsten dieser so häufig misthandelten Kunstgattung. Zu dem Kostbarsten derteut- Ichen Gesangsliteratur für Männerchöre gehören: Nicht ge zagt, Gang um Mitternacht und das weihevolle: Goites ist der Orient. Hier ist tiefste und deuticheste Gesühls-- imgpiration. Seime Umdichtungen Schubert cher L eder für Klav er hoben dich« erst dem deutsch:,, Volke nahe gebracht. T«r "irlfögtigss hai ieinen Eitizug in den Konzertsaal nicht kcn. L.'zt war der erste, der bei den Transkriptionen SchuberNchcr Lieder wieder in Bach ich r We se die Me lodie in der Ttnorlage aus beide Hände verte ile. In me.sterhoiter Wei e sind h er die charakterisierenden Ge langest,innen mir der Begleitung zu e nein Ganzen ver» lchmotten. W.e tief Liizt in den Geist unseres grössten Meisters, B'etkvven, eiiigedrnnc'en, das beive.st leine Ueberlragung de,- B.'eihovenschen Sinfonien für Klavier. Be m Spiel der Sonaren von Beethoven war er n ckst Reprobnziereiider, iondern 'Renschasfcndcr. Auch die Bearbeitung Bach cher Originalkomposit.oiie» für Klavier, d e Uebertragnng von Bruchstücken aus Opern von Wagner und Mozart, die Opernscimtasten sind Denkmale seines Deutschtums tu der Musik. Di« tftnfonische Dichtung: „Die Ideale" war der künst lerische Beitrag Liszts zur Enthüllung des Goethe Schiller- Denkmals in We mar 1857. Das Motiv zu die er Kompo sition ist das Gedicht Schillers: D e Ideale. Hier werden di« tröstenden Worte des Dichters zu einem TriumpsUed gesteigert, um das zu feiern, was in d«r Boust des dour» chen Künstlers lebt. D« beiden Monumental chöpfnngen d«r Weliliteratur. Goethes „Faust" und Dantes „Göttliche Komödie", gaben il-m die Anregung zu leinen beiden glcichmütz gc» Sinwn.cn. In der Faust ünson.e sind drei große Charakterbilder in Töne,, mft den letichtendsten Farb«n gemalt: Faust, Gre» chen und Mephisto. Ter innere Weenskern, das Sen dft-ftr drei Gestalten ist hier znn, Erklingen gebracht. Nur der deulch Empfindende konnte die Lsscnbaruitg euer Leutchen Namr wie die des grübelnde» und t rau >ck,cn Fans,, di« des hcrzcnseinfältigen l öblichen Grelckens ael en. D« muftkaltiche Bihaudlung dieser Faustsage .st der d.W tere chcn Goethes kongenial. Sie steh, Schafte» L.izt m r ans der höchsten Stufe und w rd dem He>",«i, dm Den», chen immer nahe stehen. Wie G'etbc. ko bar vuck, L.i»t >«.n ganzes Leben sich mit dem Faustswn belchä-rg! Er ,«tzte auch zwei Episoden ans Lenaus ..Faust" in Nluist ii- ^-o brachte Liizl deutsche Ol.-danken und deul'che Emv» ftndungcn in l«i„er Mujik zur Darstellung ,,„d n c.n«.- der
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)