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Sächsische Volkszeitung : 23.02.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192702237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270223
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270223
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-02
- Tag 1927-02-23
-
Monat
1927-02
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 23.02.1927
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rechnen und durch äußere Zwangsmittel wird man die Einheit nie erreichen, zumal die verschiedensten Kultur- ausfast'ungen >n den verschiedensten Teilen des Reiches nach selbständiger Answirlnmg drängen. Man wird durch äußere Machtmittel nichts erreichen, erst recht nicht durch Machtmittel aus rein finanzpolitischem Gebiet. Wir glaichen. daß Kahler der richtige Mann ist. um hier de» Weg zu freudiger Mitarbeit aller Staaten am Reiche zu finden. Es ist ein asfenes Geheimnis, das; Kahler auch von einzelne» Regierungsparteien alles andere als freudig bcgrüszl worden ist. Wie weit dabei persönliche Ber- argcruüg mitspielte, soll hier nicht erörtert werden. Auch diese Pa,'teic» oder vielmehr diese Partei wird sich aber bald überzeugen böunen, daß Köhler nicht der ..kleine" Man» ist. als den man ihn hinzustel'en versucht hat. Fm übrigen dürste doch wohl eine gewisse taktvolle Porsicht auch in der Beurteilung eines Ministers, der einer an dern Partei «»gehört, am Platze sein Die demokra tische Presse bemüht sich, dauernd von Differenzen in der neue» Regierung zu spreche» Sie sprach auch von Differenzen hinsichtlich der sinanzpolitischen Auffassung. Allerdings sie ist wieder ruhig geworden davon, den» sie mutzte wohl erkennen, das; ihre Muimatzung irrig war Fm übrigen, eins vergißt die demokratische Presse an-.u- sühren. nämlich das Mittel, wie man es hätte besser machen sollen. Es ist im Rahmen dieses Artikels kein Platz, auf die politische Entwicklung der letzten Monate und Wochen einzugehen. Unsere Auffassung und die weiter Zentrums- kreise aber ist die. datz die deutsche Republik keinen grö ßeren Sieg erringen konnte, als den das; die Deutsch- nationalen die Richtlinien, die das ZentrumsmanUesl «usstellte. anerkannt haben Im übrigen darf man sich aufrichtig freuen über die Beurteilung, die der neue Fi nanzminister sowohl im „Berliner Tageblatt" wie in der „Frankfurter Zeitung" gefunden hat Gewiß mag die über jeden Zweifel erhabene republikanische Gesinnung des neuen Finanzministers für diese Beurteilung van Bedeutung gewesen sein Das ist auch für uns Zen- trumsleute von Bedeutung, besonders in diesem Kabi nett. Aiwr woraus es in diesem Zusammenhang an kommt: auch die sachliche und fachliche Eignung des neuen Finanzministers kannte nicht bestritten wer den, im Gegenteil, sie wurde restlos und nicht nur von seinen Blättern und von seiner Pariei anerkannt. Chamberlain Liber seine China-PolMK London, 22. Februar. F», Ilnterhause gab gestern der Staaissekrelär für Aus wcirlige Angelegenheiten Eham der tat» seine nnt Span nung ermattete Erklärung über da am Sonnabend zustande gekommene Ha » k a u e r A b Ir a in ni e n ab. Der Minister erklärte, daß er nunmehr von dem britisc!>en Unlerhändter in Ha»kau die M'dingnngcn ersahien habe, welche die Kanion regierung sür die britischen Konzessionen in Hankan und Ki» luang amoende» werde. Danach sei die (Garantie gegeben, aast die drilischen Interessen keine unlerschiedlietw Behandlung mehr ersahrei, würden und daß di» Chinese» bei der Aendernng der Konzessionsverwaltungen keine Gewalt anrvenden würde». Chainberiai» wies sooann daran! hin. das; er den britischen Un terhändler in Hankau beauslrag! habe, dein kanianesische» Außenminister zu erklären, daß sich die britische Regierung für die Verwendung der britischen Truppen in Schanghai alle Rechte Vorbehalten müsse. An den Schuß des bri!iscl>e>i Lebens und Eigentums in China z» denken, bleilw die oberste Pflicht der drilischen Negierung noch wie oor Die britische Negierung behalte sich auch oor. mit aiien anderen chinesischen Behörden oie wirklich siir ihr Gebiet Antnritäi besäßen, in Verhandlungen zu treten. Chamberlain betonte serner, daß sich die Kanton- regierung iroß seiner Unlerhauserkiärnng uom tO. Februar über die Frage der Landungstruppen bereit erklär! habe, weiter zu verl-andeln. Cie habe auch zogest»»»», daß das Hankauer Abkommen nicht ans die übrigen britische» Kanzessimien in China übertrugen »r>erden diirje Nach dem amtlichen englischen Funkdienst bezieh! sich dar an» Sonnabend in Hanka» unterzeichne!« Abko >» m e n zwischen OHaliep nno Tschen ans die künftige Ülechisiage der britischen Konzession in Hankau. Bis zun, 1.5. Niärz solle,, die Poiizeigewa» und die Leitung der össentUche» Arbei ten in der Konzession in de» .Hcinüei, der jetzige» chinesischen Behörde» bleibe» Ni» 15. März soll aus de-- allgemeinen Jah resversammlung de» Steuerzahler der Konzession die Auslösung der allen britischen Munizipalverwaltung ausgesprochen und die Verwaltung einer neuen Körperschaft übertragen werden, die von der nationalistische» Regierung nach dem Vorbild der Ein rillungen in den unter besonderer Verwaltung bestehenden Be zirken gebildet werden wird. Ein enlsprechendes Abkomme» soll dieser Tage sür die briiis»i)e Konzession io K i u k i a n g al»geschlossen werden. » lieber di« Lage in Schanghai liegen folgende Nach richten vor: linier dem Streik leiden am meiste» die japa nischen und britischen Industrien. Die Streikenden sind vor Ausschreitungen naciidrücklichst gewarni worden. Insojgedesse» ist in der internationalen Niederlassung, wo auch einige Stra' ßentmhuivage:» verkehren, der Streik ohne besondere Zwischen fälle verlaute». Die chinesischen Zeitungen haben ihr Erschei nen eingestellt. Die ausländische» Zeitungen habe» gegenwärtig nach nicht imler den» Streik zu leide» An» schlimmsten ,nacht sich der Ausständ im Postum! bemerkbar, wo durch Streik Posten jeder Dienst in» mögt ich gemacht wird. Die Konftilarver- Ireter plane», salls heute der Postoienst nicht »nieder ausgenom men wird, einen internationalen Postdicnst zu schassen. Alle Londoner Blätter verössentlichen aussührliche Mel düngen über die M a s s e n h i n r i ch I u n g e n in den Straßen der Chinesensladl van Schanghai. Ucberail sind die abgeschlage nen Kopse Hingerichteter Studenien und Streikposten in Kä sigen und aus Psähien zur Schau gestellt. Der Korrespondent der „Tailp Mail" sagt: Die Politik des Euthauptcns hat sich als mirksamstes Gegenmittel gegen das Slrciksieber erwiesen. — Dem Korrespondenten der „Times" zufolge hat der bisherige Verlaus des Streiks in Schanghai bewiesen, das; die kommnnisli- sche Organisation vorzüglich ist. sowohl in der ctzeschlossenheil der Aktion, die 'sich eher gegen Sunschuangsang. als gegen die Engländer richte, als auch tu der Schnelligkeit, mit der der Schlag siel, und in der Herrschast über die Masse». — Weiler wird berichlei. Sie Hinrichtungen in Schanghai seien weit zahl reicher, als nach den ersten Meldungen angenommen werde» konnte. Am ersten Tage des Generalstreiks seien l2«I«i Per sonen hingerichtct worden. Der neue franzöfische Zstttartf 'Die Grundlage der bentich-franzöjische» Mrtschafts- vcrlmndlnngcii. Paris, 22. gebe. Dl« Ivnrnce Industrielle teilt heute mit, das, der neue frauzüü'che Zolltarif noch nicht fertig- gestellt sei. Eine Veröfsentlichnng des Tarife- könnte erst erfolgen, wenn die,er offiziell den, Parlament unterbreit«! wird AS kSsmWW MkWMkll Zu hohe und zu niedrige Pensionen — Die Forderung des Zenlrums nach einer KLchflpsnsion — Der FaU des Generals Liittwitz Der NGchstag hat gestern den VersorgiingshanShalt bk;p! .hen. B.: dieser im Rahmen der zweiten Beratung de<. R.' chshonsyaltplones nbgehalteneii Debatte kam es zu höchst inlereisanle» Auseinandersetzungen über das P e n i i o n s w e s e n. Der Sprecher der sozialdemokratischen Frak tion, Abg. Rotz mann, kritisierte die Art der Verte tung der Pcn ioucn. Eine Witwe, von deren t> Söhnen 5 ge falle» seien, während der sechste kriegsbeschüdigl zurnck- --esehrr ,ci. habe bisher 52 Mark Ettcriirsnte bechnini.n. Jetzt sc» ihr diese entzogen worden, mit der Begründung^ das, s-e 14 Mart Invalidenrente beziehe »nd Sohn nno chre Tochter imstande seien, fov'el hinzuzuscuert, daß die BcdürstigkeitSgrenze von 41,80 M. monatlich c- e cht werde. Angoiichrs solcher Tolsachen sei es nnbegreisi ch daß ge sunde Offiziere, die gut bezahlte Stellungen hätten, da neben Penponcn bis 28 01X1 Mark jährlich bezögen. D e setzt bei den Peniionen bestehende Bworzngung der Offi ziere vor den Beamten niü se anshören. Die auf Ver lange,, der Denl'chnalionalen znsammengesiellte Denkschrift der Pensionen beweis« nur, wie ungeheuerlich die Repui- blik belastet werde durch die hohen Pensionen der ehe malige» taiierlichen M niste: und Offiziere. Die Kreise, die am meisten über die Fuiterkrippenwirt chast schreien, seien die privilegierten Fiftlerkrippenaspirante». Der d e u l i ch n a l i o ii n I e Abgeordnete La w « rrc » z betonte demgegenüber, die Deut chnativnalen würdr» stch einem Versuche zur PensioiiSklirzung mit aller Energie w!der:etzcii. Die wohlerworbenen Rechte der Beamten müß ten gewahrt werden. Selvstverständlich solle auch die Ver- 'orgnng der Kriegsdejchüdigtc» verbessert werden, soweit die Reichsfinanzen dcis zn'a sen. — Für die Deutsche Vvl ls- parke, wandte sich Abgeordneter Brü » i » ghaus g'e ch- »alls gegen jede Ari von Pen ivnst'iirzung. Eine derartig« Maßnahme würde keine fühlbare' finanzielle Wirkung haben. Ein so.ches Gesetz werde auch nicht angenommen werden, »veil es als versa stingsändernd (?) eine Zweidrittelmehrheit 'ordern würde. Die Zivitvcrsorgnng der ans der Reichs wehr ausscheidenden Offiziere und Mannschaften müsse ver bessert werde». Der FraktionSredi.er d.s Zentrums, Abgeordneter Gerig, bedauerte, daß die i» wiederholten Ent chließnii- gcn verlangten Aufbesserungen für die Kriegsbeschädigten noch incht gewährt worden sind. Wnin ein vollkommen crwerbS.n,sählaer Kriegsbeschädigter eine m »atliche R ntc von nur 5.» M. bezieht, dann kö.inui diese Leute eS nicht verstellen, daß ge;«n"c Ofsizee m t gut bezahlten Stel lungen in der Indnstrie daneben »ich sehr hohe Pensionen beziehe». Darum mäste bei der Neuregelung der Pension-?- Verhältnisse anch der i» der Ausschußeiftschließimg enthaltene Gedanke verwirklicht werden, daß eine Höch st p e n s iv.tz und eine Erfassung der Neben bezöge bei den Empfängern hoher P n ionen a n z ustrcben ist. Dabei dürfe zwi chen Beamten und Offizieren kc», Unterschied gemacht werden. — Zar Klärung deö F-alleS LiiltMitz richtete der Sprecher de- Zentrums an den Vertr:.ee Ministers folgende Fragen: l. Wann ist General v. Lütt witz verab chiedct worden, vor oder nach oem Zusammenc- bruch des Kapp-Puiiches? 2. In welcher Form ist er ver- ab'chieder worden? Hat ihm diese Form den Anspruch aiif Pcnston gesichert oder nicht? Die Kommunisten wußten als Beitrag zur Lösung, dieser schwierigen Frage n:chrs besseres beiznsttuer», als einen Antrag, die Penstonen für d.e lt>4 Reichsminister und Staatssekretäre, sowie für die 1753 Generäle restlos zu streichen. Der demokratische Abgeordneter Ziegler be- zeichncte es als einen unerträglichen Zustand, daß dem General v. Lüttwitz durch ein Gerichtsurteil «in Gehalts- antpruch sür eine Zeit zugebill.gl wurde, in der er j:ch durch di« Flucht der Strafverfolgung wegen Hochverrats gegen das Reich entzogen hatte. Die Versorgung der Kr, gs- bechüdigten sei ganz unzulänglich. Die Kosten für die He l- bchandlung der geisteskranken KriegLbe chädigten habe das Reich einfach de» Krankenkasten aufgebürdet. — Für die Wirtschaftliche Vereinigung schloß »ich der Abge ordnete Lucke der Forderung ans Kürzung , der besonders hohen Pen,io» a„. Ministerialrat K e r > ch e nst er n e r vom ReichSarbeits- »ttnisterinm erklärte: Der Kapp-Pntich war am 13. Mürz 1920. General v. Lütt Witz ist durch eine vom 17. März datierte Verfügung aus dem Heere ausge chieden. Diese vom Reichest,stizm.nister SchSfser Unterzeichnete Ver fügung ist am 29. März von dem damaligen Reichs präsidenten Ebert und dem Reichskanzler Müller bestätigt worden. Oberst Bauer sei schon vor dem Kapp-Putsch pensioniert gewesen. Für Hauptman» Papst und Bi schofs sei das bayrische LandesversorgungSgericht zustünd.g. Kapiiänleutnaiil Ehrhard habe keinen Anspruch ans Ver sorgung gestellt. Abgeordneter Müller- Franken (Soz.) erklärte, daß er als Reichskanzler genötigt gewe:«n sei, die vorher vom Mm'sttr Schsts r erga, g ne Ve'absclste'nngSverfäguiig g g n- zuze chnen. Die ReichSreg erung h»b« vcmrals aber n cht di,e Rcchtsaufsasung vertreten, daß sich aus der Form der Verfügung ein PensionSanspruch des Len«ralS v. Lütb- witz ergebe. Die Einzelberatung des Haushaltsplanes wird in der heutige» Sitzung, die um 3 »hr nachmittags beginnt, svrb» gesetzt. Da der neue Zolltarif als Grundlage für die d r u l, ch - s r a n z ö s i sch e n V c r h a n d l u n g e » zum Ab- chins; eines endgültigen Handelsvertrages dienen soll, so 'st zu befürchten, daß eine wettere Verzögerung der Fertig stellung des Zotstar!ses an, die bevorstehenden deutsch-sran- zöttschen W.rlschastim'rhandlnngcii von nachteiliger Wir kung sein könnte. An einer anderen Stelle teilt da» Blatt mit, dckß das Einlrcsicn der deutschen W i r t sch a f tc-d e l e g a t i o n in Paris zum 1. März erwartet wird. Die de nt.che Deie- galio» soll unter Fllbrnng des Mii-isterialdnektors Poise stehe». Die öayerische Woiksparlei Eine ZeutrutuskiNidgebiittg in der Pfalz. Neustadt a. d. H., 22. Febr. -: »' Pfälzische Zenlrunispartei »» Neustadt a. d. H. h -ic eine Kundgebung ab, ans der Stegerwald und lilitzkn !pra«tzen. Ulitzka ging eingehend auf die Gcenz- landfragen des deutschen Ostens und Westens ein »»d be händeste insbesondere d:c kulturpolitischen Aufgaben, die der Zentriuiispartei aus diesen Problemen erwachse». Stcger- wasd ichikdcric in seiner Rede e iigehend die Geschichte iee KonlstionSvc'rhandll,ngen der letzten Jahre nnier bc onderer Beriia ichtignng der Stellung des Zentrums z» den ein zelnen Parteien. Ec betonte, daß die jetzige Entwickln,,»; die log, che Folge des Verhallens der Sozialdemokratie sei, dcren Rnd.kaliiierung zur heutigen Koalition geführt habe. Sodann behandelte er eingehend das Verhältnis zw, chcn Z entr i, m n » d Bayrischer PoIkSpar 1 ei und stellte ,'est. daß die Differenzen üch »inner mehr verringern. Was d,e Meiiinngsver'.chiedenheite» in Frage» der Staats- form anlange, sö müsse man bedenken, daß praktisch für abiehbare Zeit nur die Republik die für Deutschland mögliche StNatSsorm sei. Wenn das Reich Republik bleibe, könne nicht das einzelne Land enie Monarchie wer de». ttebcrhaupi sei die entscheidende Frage für die Zukunft nicht das Verhlütnis des Reiches zu den mittleren und kleinere» Länder», sonder» die Schaffung eines staats- pv11 r j sch br a » chbaren V c r b ä l t » i s s es zwische n Reist, und Preußen. Diese Kundgebung aus Psätzcr Boden ist selp bemcrkeiis- weri und wird viel beachtet. Wenn die Entmiclistmg zu einer WieServeiemiguiig zwischen Zentrum nno Tknieiischei Volks- parte! führen sollte, so würde man das sicher ans das tedhasleste begrüßen, nicht zuletzt im Interesse der Einigkcii und Geschlos senheit des deutschen Katholizismus. Allerdings wird uza» ge wisse Garantien dafür verlangen müssen, daß den bewährten Grundsätzen des Zenlriimspiag'.amins nicht irgendwie Eintrag geschehe. Eine SiedlungsberMcktM des Ri cchsarberlomitttttsriums Berlin, 22. Febr. TaS Reichsarbeitsmiiiistcrium hat jetzt eine Denkschrift über die SwdstingSfrage fertig ge stellt, die die Erwiderung an; die Denkschrift des M nistewal- direktors Artiens vom prenßstchcii LandwirtschaflSmin ste- rinm darstellt. Die Denkschrift gibt n. a. Beweise dafür, daß die Siedlungsakkion durch Kompekciizstreitigkeiten labo- tiert wurde und ichüeßt Mit den Worten; Die der Mit wirkung des Reiches bei der Förderung des landwirtschaft lichen LiedluiigswerkeS kiftgegenstehendcii Hemmuiigeii hät ten sich bei einem vertrauensvollen Zusammenwirken Preu ßens mit dem Reiche leicht behebe» lassen. Das Reich hak die Versuche einer gedeihlichen Zusammenarbeit mit Preußen immer wieder erneuerk und dabei den pre.nni- »cheii Hvheitsrechten stets die vollste Beachtung geschenkt." Das Arbelkszettnolge'etz Berlin, 22. Febr. Tie interfraktionellen Be- sprest; nngen der Regiernngsarbeiten über Vas AobeitS- zeitnvtgesch wurden gestern vertraulich fortgesetzt. Es ist anzunchmen, daß schließlich eine Einigung in der Weise erzielt werden kann, datz der 8 11,3 der geltenden Vervrd- nnng (der Bcstimmnnge» über die freiwillige IlcberarüeA enthält), saften gela-se» wird und dadurch die bestehenden Härten ausgeglichen werden. Die Besprechungen w.rten übermorgen fortgesetzt werde», nachdem sich die Rcgi> rung nochmals mit der Frage befaßt hat, Kalaslrophaler Kauselnsl»irz in Frankfurt am Main Franksurt, -l. Februar. Gestern mittag gegen 12 Uhr stürzte aus bisl^r noch nicht geklärter Ursache ei» früherer Getreidespeicher ein. der umgebaut werden sollte. An scheinend wurde das Dach Infolge starken Schnecfallo eingedrückt, sodaß die Seltenwände nach außen stürzten. Drei Arbeiter sind dabei ums Leben gekmmnen. siebe» wurden mehr oder weniger schwer verletzt. Einer der Verletzten ist inzwischen gestorben. Die Ausvüumuiigscubeiteu werden durch heftiges Schnee- Iroiven stark behindert. Eiii'ge Arbeiter waren so in Ei fön te iie eingeklemmt worden, daß sie erst herausgeschweißt werden mußten. Die Triimmerslatte selbst macht elne» furchtbaren Ein druck, da in dem Steine«,virr überall Blutlachen sichtbar sind und bei den Ausräiiinnngsarbciten abgeschlagene Glieder und F'eischfetzcn zutage gesördert werde». Da »och weitere Einstnrz- gesahr besteht, muh bei der Bergung der noch unter de» Trüm mern liegenden Bermißten mit größter Vorsicht vorgegangen werden. Ein Mitglied der Bauleitung ist vorlnnsig sestgenom- men worden, bis die tatsächlichen Ursachen des Unglücks sestge« stellt worden sind. Furchlbitte Aelhcrexploflon Gießen. 22, Februar. Im evangelischen Schwesternhaus in Gießen ereignete sich gestern vormittag et» schweres Ex- p I o s i o n s n n g l ü ck. Acht Schwestern waren in der Küche mit dem Umsüllen sür Aelherslaschen besstsäftigt. Aus bisher-' noch nicht bekannter Ursache «xplodkrte plötzlich ein« Flasche. Die Schwestern, die dir Flasche in Hände» hielt, stand im Nu in F'amme» und mrbrannte. Man fand später von ihr nur noch verkohlte Lcichenleite. Zwei weitere Schwestern warst» i i ebcnsalts sofort in Flammen gehüllt. Eine lies brennend aus die Straße. Passanten erstickten die Flammen mit Schnee Die and re, die ebenfalls lichterloh brannte, wurde von dem Per sonal des Schwesternhauses gerettet. Die übrigen süns Schwe stern erlitte» gleichfalls Brandwunden. Infolge der Explositzn sind sämtliche Scheiben und Fcnster ans dem Gebäude geflogen und die Möbel zum Teil schwer beschädigt. Eine Arbefterkalonue >m Tunnel vom Zuge ersaht. Wie ans Arzweiter sElsah) gemeldet wird, fuhr ein Zug im Tunnel ans eine Arbeiterkotomie. Vier Arbeiter wurden gräßlich ver stümmelt. Wetterbericht der Dresdner Wetterwarte Witter,,„gsa.,ssiüft n: Zunel inende Bewölkung. Allmäh liches Nachla'len des Frostes. Flachland tagsüber Wärme grade. Zunächst »och trc»<ken und nieder,chlagSsrei. Vor an-,letztlich erst nach Ablauf von 19 Stunden zunetzmende N eder'ch'.agsneigiing. Ziemlich lebhafte Winde »n Flach land aus Südost bis Süd, in höheren Lagen ans Süd bis Südmeft
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