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Sächsische Volkszeitung : 20.01.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192701200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270120
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270120
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-01
- Tag 1927-01-20
-
Monat
1927-01
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 20.01.1927
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Donnerstag. den 2V. Januar 1927 Rr. 1«: Leite 2 Nie mW Mll SW Ws Die Frakttonsstyung -es Zentrums Berlin, IS. Januar. jDrahtbericht.1 Um 1 Uhr hat di« Sitzung der Neich»tag»fral»t>on de» Zen trums begonnen. Wie es heißt, hat der Zentrumsabgeordnete Tr. Wirth ein Schreiben an den Reichswel-rminister Dr. Gehler gerichtet, in dem er diesen aussordert, sich freiwillig von seinem Posten zurückzuziehen, um die Bildung der Koalition der Mitte mit sozialdemokratischer Unterstützung zu ermöglichen. dem ich allen Heere-sstellen alljährlich die amtlichen Berichte über die Reichstagsoerhandlungen zum HeereSelal zugehen ließ. Dadurch eracht sich ja die grundsätzlich« Stellung der Teinokratischen Parte: in dem Sinne einwandfrei, wie Sie in Ihrem Briefe hervorheben. Daneben gibt es aber lehr viele Aeußerungen in der Lefseittlichkeit, und zwar von Leuten, die sich als besonders berufene Interpreten repu blikanischer und demokratischer Weltanschauung angeben, die eine abiolur entgegengesetzte Einstellung er geben. Und Ihre eigenen Ausführungen auf dein Partei tag in Breslau, die Sie in Ihrem Brief zitieren, lind ein Beweis dafür, denn l-:e wurden ja zur Bekämpfung von Strömungen im Lager der deutlchen Demokratie notwendig, die vielleicht keine große Gefolgschaft haben, aber >ehr laut oustreten und :n einflußreichen Organen zu Worte kommen." Dieser Brief hat naturgemäß namentlich in Kreise» der Parteifreunde des Dr. Geßler starkes Befremden er regt. Der Parteioorsitzende Koch antwortet Geßler: „In dem Artikel des Generals Reinhardt lind die Vorwürfe gegen die Demokratische Partei und ihre Wortführung unterschiedslos gerichtet. ES wird ausdrücklich ein Strich zvSilchrn Ihnen, Herr Geßler, und allen anderen Wort führern der Partei gezogen. Sie Wilsen aber Ebenso gut wie wir, mit welcher Treue wir in ichlversten Stunden an Ihnen sestgehalten und Sie gestützt haben, wie lehr wir »ns jederzeit bemüht haben, überlaute Stimmen der Kritik einzudämmen, und wie entlchieden wir uns in allen amt lichen Verhandlungen trotz mancher Bedenken gegen Ihre Politik auf Ihre Seite gestellt haben. Ich bedaure, daß Sie trotzdem diele einseitige und falsche Darstellung über lins alle haben Passieren lassen." — Ter Chefredakteur des „Berliner Tageblattes", Theo dor Wolfs in Berlin richtet an den Rcichsivehrministcr «inen o> jenen Br:ef, in dem es heißt: „Sie betonen, die un veränderte Veröffentlichung >«: Ihnen „aus jtaatspolitischen Gründen richtig" erühienen, und deshalb hätten Sie, „ohne an dem Artikel irgendein« Zensur zu isben", die Genehmi gung erteilt. Ans „staatspolitilchcn Gründen" haben Sir gegen Personen, die Ihne» bisher nahestanden, „»wahre Pe,chttl»ig»»gcn verbreiten lassen, »n» selbst »er winzigste Korrekturstrich, der ofsenkunrig falsches ent fernt hätte, schien Ihnen unvereinbar mit Ihrer Staats politik za sc;»'? Sie luchcn jetzt den Eindruck zu erwecken, als habe der General Reinhardt mit denen, die den deut schen Boden jedem Räuber unverteidigt überlassen woll ten und „Recht und Pflicht zur Landesverteidigung" leug neten, nur sogenannte „Outsider" gemeint. Nur Leute, die sich als besonders berufene Interpreten republikanischer und demokratischer Weltanschauung aus geben", habe der General, mit Ihrer freundlichen 'Ermunterung, als vater- kandslos hingestellt. Es scheint Ihnen entgangen zu sein, daß .Herr Reinhardt in dem Artikel, an dem Sie keine Zensur üben wollten, seine Anklagen gegen die vom Stimm zettel abhängigen „Wortführer" uns gegen „alle lei tenden Zeitungen" der Demokratie gerichtet hat." — Th. Wolfs weist darauf hin, daß der Vorwurf des Generals sich also auch auf sein Blatt bezieht und gibt seiner Ver wunderung Ausdruck, daß der Reichswehrnriiiister den Ar tikel in dieier Form hat passieren lassen. „Denn Sie haben mir 'o oft unaufgefordert das Gegenteil gesagt, daß ich nun nicht recht begreife, wie Sie die Anschuldigungen billigen konnte'!. Sic waren nicht zurückhaltend in Ihrer warmen Liebenswürdigkeit — und nun haben Sie die schon genügend verseuchte öffentliche Meinung noch weiter durch eine lummarische Kritik korrumpieren lassen, deren absolute Unwahrhaftigkeit Sie, wie all Ihre Acußerungen mir gegenüber bewegen, genauer als irgend jemand kennen. Alles ans stnatspolit.scheu Gründen, alles ivegen derStaats- rüvii? Oder nur im Kampjc „m eine» ministeriellen «eßlcrhut?" Das Ergebnis dieses Briefwechsels ist jedenfalls, daß Dr. Geßler im Reichstage nicht nur die Sozialdemokvaten, sondern auch die Demokraten gegen sich haben wird. Als außerordentlich bedauert,cker Mißgriff des Ministers muß es bezeichnet werden, daß er einen hohen Führer der Reichswehr in dein Streit um die'e Fragen öffentlich hat Partei ergreifen lassen. Der Reichsautzenminister Dr. S t r e s e m a n » sagte gestern bei einer ReichsgrünSungsseier in Berlin: „Un'er Gruß a„ diesem Tage gilt der Rcich-weyr. und der Reichs- inarine. Man hat den Weltkrieg im Namen der Demokratie gegen uns geführt und das beste der Vaterlandsdemokratze zerstört: Das deutsche Bolksheer, die alte Armee! An ihre Stelle trat die Reichswehr. Dank ihr für die ent sagungsvolle aufopfernde Arbeit! An die Parteien die Mahnung: Hände weg von der deut'chen Reichswehr! Die Re.chsiveyr wird um so volkstümlicher sein, je mehr sie alle Teile des deutschen Volkes umfaßt. Wir wollen keine rechte und keine Linke, sondern eine deutsche Reichswehr! Für den Mittelstand Gegen »ns Weitcrgreisen der öffentlichen Hand Die Zentrnmsabgeordneten Svnner, Esser, Nien- tirup, Sinn und Genossen haben im Reichstag folgende Interpellation eingebracht: „Durch die neuerdings in immer stärkerem Maße zu nehmende Einrichtung von öffentlichen, und halb öffentlichen G e w e r b e tr ie b e n werden das Hand werk und die Kleinindustrie schwer geschädigt. Insbesondere gil» dies für die B»chdruckereien und das Buchbindergewerbe. Letzteres wird ferner durch das Ueberhandnehmen derGe- sängnisarbciten in seinem Fortbestand ernstlich bedroht. Dir Mißstände wirken sich bei der untragbaren steuerlichen Belastung der Wirtschaft geradezu verhängnisvoll aus. Wir frage» an: i. S:,',d der ReichSregisrung diese Tat sache» bekannt? Ist sic bereit, bei den Reichsbchürden und deren Dienststellen solche BetriebSgründungen auf das unbedingt notwendige Maß zu beschränken und an diesem Sinne auf die Länderregierungen einzuwir- ken? 2. Welche Wirkungen haben di« vom NeichSjustiz- intinisteriniii in der Neichstagssitzung vom 17. Februar 1S2«, zugesagten Maßnahmen zur Einschränkung des wirt schaftliche» Wettbewerbs der Strafanstalten gehabt?" » Diese Interpellation entspricht durchaus der Entschlie ßung, die auf der Mittelstandstagung der Sächsischen Zentrumspartei gefaßt tvorden ist. — Bei dieser Gelegen heil sei darauf hingetviesen, daß auch der im Haushalt- ansschuß angenommene ZeiurumSantrag auf Neuregelung der hohen Pensionen einer Entschließung dieser Mittel- standstagting entspricht. London, IS. Januar. Die englische Regierung hat zivei 1V00-Ton neu-Dampfer für Truppentransporte nach China gechartert. Ein Hospitalschiff wird dem ersten Kreuzergeschivader Imme» kurzem folgen. Wie Reuter aus New Delhi, -er neuen Hauptstadt In diens, berichtet, ist Sir Samuel Hoare. der Kommandant der engli-sckwn Luststreitkräfte, und der Unterstaatssekretär für In dien. Winter ton, mit einem Bombengeschwader, bestehend aus sechs Großflugzeugen, nach Lahor« geflogen. Hinsichtlich der Lage in China wird an maßgebende» briti schen Stellen darauf Hingeiviesen, daß alle Bewegungen von Flotten-, Heeres- und Luststreitkrnfteii. die ctiva vorgcnammrn werden sollten, nur zur Durchführung der von der britischen Re gierung befolgten Politik des Schutzes des Lebens und Eigen- lums britischer Staatsangehöriger in China zu dienen bestimmt sind und nicht irgendwie als eine Angriffshandlung ausgetegt iverden dürfen. Zu der gestrigen Kabiiieitssitzung wird erklärt, daß die getroffenen Entscheidungen in voller Uebereinstimiming mit der bekannten Politik der englischen Regierung gegenüber China sich befinden. Man vermutet, daß die Ha »kau er Be sprechungen über die dortige britische Konzession fortgesetzt wer den. Es wird für möglich gehalten, daß man einer ganze» An zahl der van der Kanlonregierung gehegten Wünsche wird ent sprechen können, aber es ist selbstverständlich, daß ein Sichbeu- gen vor Drohungen und Gewalttätigkeiten nicht möglich ist. Paris, 19. Januar. Nach einer Meldung der Agentur Ind- pacifique aus Peking hat der Sohn T sch a ng t s o I i n s er klärt: Sollte die englische Negierung mit Gewalt die Regelung der Lage in Hankau vornehmen, so würde d!« Regierung von Mukden unverzüglich eine Volksbewegung unterstützen. Neuyorli. 19. Januar. Die im Pazific stationierte ame rikanische Kriegsflotte hat die Heimathäfen angeblich zu den an gekündigten Manöver» verlasse». „Universal" will jedoch wis sen, daß mehrere Schisse auf hoher See Besohl erhallen würden, nach Oslasien abzudampsen, da Admiral Williams, der Führer des amerikanischen Ostasiengeschivaders, Verstärkungen ange fordert habe. Wir weiter zu melden ist. hatte Kellogg mit Wilbur unb dein FlottenkommanSo eine Besprechung über die Lage in China. Die amerikanischen Truppen bleiben in Nicaragua Washington, 19. Januar. Nach der gestrigen Kadinettsstl- zung wurde von unterrichteter Seite erklärt, »aß die amerikani schen Truppen in Nicaragua zur Wiederherstellung der Ruh« und Sicherheit für die amerikanischen Interssen im Lande verbleiben iverden. Die Anwesenheit der amerikanischen Truppen habe Lan-kagsbeginn in Preußen Berlin. 19. Januar. Der Preußische Landtag nahm gestern seine Plenarsitzungen wieder auf. Sic wurden eingcleitet durch Worte des Gedenkens ür den verstorbenen Vizepräsident,:» Garnich. Im übrigen er ledigte der Landtag in der Eröffnungssitzung eine Reihe kleinerer Gegenstände. Bei dem Entwurf, der weitere Staatsmittel zur ver- tärkten Förderung des Baues von Landarbeitcrwoh- n u n gen anforderie, gab es eine längere Aussprache, in der der Zustand der Landarbeiterwohnunge» einer mehr oder weni ger scharfen Kritik unterzogen wurde. Eine Debatte über Zu- chüsse für die preußisäzen La nd w i r t scha s tskamm er n , die von den Kommunisten mit einer scharfen Kritik über einsei tige Einstellung dieser Kammern eröffnet wurde, soll am Mitt woch abgeschlossen iverden, außerdem stehen die Vorlagen über Ermäßigung der Gerichtskosten und über die freie Wahl der Ge richtsvollzieher zur Beratung. Der Landtag will dann nach den Beschlüssen des Aeltestenrats den Wohlsahrtshaushalt in Angriff nehmen, der die Vorberatung im Ausschuß bereits passiert hat. Es soll darauf eine Pause eintreten, damit der Hauplausschuh die Etatsberaiung weiter fördern kann. Die Grippe im Abflauen Freiburg, 19. Januar. Aus den an Baden angrenzenden Gebieten der Schweiz wird mehr und mehr ein Abflauen der Grippepidemin gemeldet. Die Zahl der Todesfälle betrügt aber durchschnittlich immer noch 25 bis 27 pro Berichtsmochc. — Da gegen zeigt sich in Oberbaden bisher noch wenig Neigung zum Rückgang. Verschiedene Schulen sind geschlossen worden. Die Epidemie nimmt weiterhin einen gutartigen Verlaus. Berlin, 19. Januar. Zu den Pressemeldungen über ein ge häuftes Auftreten der Grippe in verschiedenen Gegenden Preu- zens wird Sem Amtlichen Preußischen Pressedienst aus dem Wählfahrtsministerium mitgetcilt. daß dis jetzt aiiitlichc Mel dungen über eine bedrohliche Ausbreitung dieser Erkrankung aus keinem Bezirke Preußens vorliegrn. — Das Hciuptgestind- heitsamt der Stadt Berlin gibt bekannt, daß die Zahl der Grippe kranken in de» städtischen Krankenhäusern heute 1167 beträgt. Gens. 19. Januar. Der gestern veröffentlichte dritte Be richt des Völkerbundes zeigt eine Ausdehnung der Grippe aus die Vereinigten Staaten. Italien und Oesterreich haben gemel det, daß sie bisher von der Grippe verschont geblieben sind. Schwere Unwetterfolgen in Italien Rom, 19. Januar. Aus alle» Teilen Italiens kommen Meldungen über verheerende Wirkungen des letzten UniveUers. In Südt! rol sind zahlreiche Schncefällc und Schneestürme zu verzeichnen, welche mehrfach die Starkstromleitungen zerstört haben. In Böze» wurde durch den Strom einer zerrissene» Starkstromleitung ein Pferd, in Trient zwei Pferde eines Schnee pfluges gelötet. In den Gebirgstälern sino fast sämtliche Tele phon- und Telegraphenteitungen zerstört. Auf den Höhen liegt der Schnee einen Meter hoch. Bei Bel Inno wurde ein junges Mädchen durch einen Blitz getötet. Im Pisa lagen die Hagelkörner 7 Zentimeter hoch. Ter Tiber Ist aus II Meter gestiegen. Bei Bergamo ist ein Bergrutsch erfolgt. Aus Genua werden 4 Grad unler Null gemeldet. Akademische Einigung Zusammenarbeit zwischen der Deutschen Studentenschast und der Internationale,, Stiidentenvrreinignng. Brüssel, 19. Januar. Das Komitee der Internationa- tionalcn S t nü e n te n v e r e i n i g u n g hat den Entwurf der in Paris zwischen den Vertreter» der Bereinigung und der Denisä-en Studentenschast abgeschlossenen Konvention angenom men. In dem Plane ist die Organisation einer Zusammenarbeit zwischen den beiderseitigen Verbänden vorgesehen. Dementsprc- cl-end hat das Komitee die Deutsa'i« Studeittensclzast cingeladen, Vertreter zur Teilnahme an den Beratungen zu entsenden. Diese ind gestern elngetrosfcn und iverden heute vormittag in der Schlußsitzung über die Frage Ser Einzelheiten -er Zusammen- ar-beil verhandeln. viel Blutvergießen verhindert. — Die Demokraten und die An hänger Borahs haben eine neue Resolution im Senat eingebracht, »och der der mexikanisch« Petroleumkonslikt an ein Sch-ieds- geeicht verwiesen werden soll. Das französische Kabinett einig Paris. 19. Januar. Nachdem gestrige» Kabineltsrat erklärte B r i a n d gegen über der Presse, daß das Kabinett völlig einig sei. Briand fügte hinzu, daß man von einem Zwiespalt nur in einer gewissen Presse spreche und erinnerte daran, daß bereits bei der Budgstdiskiission vor der Kammer eine außenpolitiscl>e Debatte statlgesunden habe. Auch vor dem Senat sollte die Außenpoli tik erörtert iverden. da aber das Kabinett oamals der Meinung war. daß keine Zeit zu verlieren sei, sei die Senatsdebatte ver schoben worden. Er werde aber die öffentlich» Aussprache in erster Linie vor dem Senat herbeiführe». Nach dem Kabinetls- rat erklärte» der Innen- und der Arbeitsminister, daß die Re gierung in der Außenpolitik hinter Briand stünde. Die Scnatssitzung wurde gestern durch eine Ansprache des neu gewühlten Präsidenten Don wer eröffnet. Die finanzielle und wirtschaftliche Lage Frankreichs, erklärte Doumer. bean spruche die größte Aufmerksamkeit der maßgebende» Instanzen. Was die Außenpolitik angehe, so Iwtone er, daß Frankreich den Frieden wolle, aber unter der Voraussetzung, daß das Recht die internationalen Beziehungen beherrsche. Grnndelement des euro päischen Friedens bleibe, daß Frankreich stark sei. Nur eine starke Armee könne die Sicherheit Frankreichs gewährleisten. Es gelte, die Menschheit in Zukunft vor Katastrophen zu retten wie Frank reich sie Überstunden hätte. — Die Rede des Präsidenten fand leb haften Beifall. Dem heutigen Bericht Briand vor der Auswärtigen Kommission der Kammer sieht man mit großer Spannung entgegen, da er den Alustakt der parlamentarischen Erörterung der Brianofchen Außenpolitik bedeutet. Das gestrige Kommuni- gue über die Ministerratssitzung deutet die Morgenpresse dahin, daß Briand nicht nur Kraft seiner persönlickien Autorität, son dern auch mit Ermächtigung des ganzen Kabinetts sich über die gegenwärligen deutsch-französischen Beziehungen und über die Haltung aussprechen wird, die Frankreich in der Annäherungspvlitik einzunehmen gedenkt. Der „Quoditien" meint, daß diese Haltung durch die deutscki« Politik und die Re gierungskrise bedingt eine solche des Alnvartens sein werde. Dos Blatt meint dann: Wenn man aus Locarno diejenigen Ergeb nisse herausholen ivolle, die man berechtigterweise erhoffen dürfte, müßten die Minister, die in Deutschland zur Macht kom men würden, den Locarnogcist mitbringcn. Die deutsch-tschechischen Flugverhan-lungen Prag, 19. Januar. Gestern haben im hiesigen Arbeitsmini, stcrium die Verhandlungen über den deutsch-tschechischen Flug vertrag begonnen. Die gestrigen gemeinsamen Beratungen lzatten, wie die „Prager Presse" meldet, als Grundlage das sei nerzeit bei den Berliner Verhandlungen gewonnene Material. Heute vormittag sollen Fragen der projektierten tschechisch-deut schen Fluglinie beraten werden. Abends sinaet zu Ehren der- - deutschen Abordnung ein Diner statt. Am Donnerstag iverden die deutschen Gäste den Prager Flugplatz -besichtigen. Am Sams tag soll der Vertragsentwurf unterzeichnet werden, um sodann den beide» Regierungen zur Ratifikation vorgclcgt zu werden. Die umsangreiche Täligkeit -es Reichs- arbeiksminisieriums Berlin, s» . Januar. Der Haushaltausschuß des Reichstages setzte gestern die Beratung des Etats für 1927 svrt, und zwar beim Haushalt des Ne ichsarb e i t s m i n i ste rru m S. Im Be reich des ArbeitsministerinmS befinden sich u. a. folgende Gesetze in Vorbereitung: Dem Reichstag vvrgelegt sind das An gestell te nver s i ch er u n gs ge sc tz , der Entwurf über Arbeitslosenversicherung und der über die Reicheivohnungszählung. Dem Reichsrat vorgelegt ist der Entwurf eines Ar b e i t s I ch ntz ge > e tz es. In Vorberei tung sind ein Entwurf über UnsalMrsorge für Gefangene, ein Entwurf über die Ratifizierung des Genfer Abkommens über die Gleichbehandluiig einheimischer und ausländischer Arbeitnehmer bei Betriebsunfällen, «in Entwurf über die Krankenversicherung der Seeleute, ein Entwurf über die Ratifizierung des Genfer Abkommens über Ent'chäki.zuiig bei Berufskrankheiten, ein Gesetzentwurf betragend die Wa shingtoner liebere i nkommen ü «' de» Achtstunden tag, der Entwurf eines 2lLbe:tsvertragS-Mesetzes, der Ent- gvurf über Arbeitstarifverträge und Bclriebsverelnbaruilgen, Entwurf eines BergarbeitsgesctzeS, Entwurf über die Ver längerung der Geltungsdauer der Pachtschutzvrdnnng und Entwurf über das Pachtrecht, Gesetzentwurf zur Verordnung des Reichsmietengesetzes und des Mieter, chutzgesetzes und eine Novelle über die Bereitstellung von Kredit zur Förderung des Kleinwohnungsbaues. Von Zentrumsseite wurde die Anregung gegeben, bet den deutschen Botschaften in den wichtigsten Industrieländern Attaches für soziale Fragen anzustellen. Die Ren ten der Invalidenversicherung wurden von vev- schiedciien Seiten als zu niedrig bezeichnet. s- richitschcein ist zu längerem Ausenthalt im Kurhaus Bühler Höhe bei Karlsruhe eingetrvffen. s «eine Frau und seine vrei Rinder ermordet. I» dem deutschböhnrischeii Ort Praffewitz ermordete ein Molkerei- bescher >c:-ne Frau und seine drei Söhne im Aller von 4 bis 9 Jahren. Nach der Tat beging der Mörder Selbstmord. s Schweres Erdbeben in TranSkankasic». In Elija- weipvl haben starke Erdstöße 44 Dörfer verschüttet und 294 Wirtschaften vernichtet. Ter Schaden beträgt 28 Mil lionen Rubel. s- 4 Bergarbeiter getötet. Im früheren deutschen Berg- baubeiricb Vaiidre s:nd am Dienstag 4 Arbeiter bei einer Bodenversch'iel'iing umgekomme». Ein Arbeiter wurde verletzt. s IS Hinrichtungen an einem Tage i» Ehikago. Am 11. Februar werden in Chikagv 18 Personen wegen Mordes hingerichtet. ES ist die bisher größte Zahl von Personen^ die dort an einem Tage ausgehäiigt worden ist. Wetterbericht der Dresdner Wetterwarte Witterungsaussichten: Ucbergang zu wechselnd bewölktem Weller bei schwachem Zurückgang der Temperaturen. Erzgebirge leichter Frost. Flachland örtlich Nachtjrost. Schtvache Lustbewe- gung. Weitere Gestaltung der Witterung: Wechselnd bewölktes "voller bei Temperaturen um Null. Flachland Nachtfröste.
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