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Sächsische Volkszeitung : 25.01.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192701255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270125
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270125
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-01
- Tag 1927-01-25
-
Monat
1927-01
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 25.01.1927
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Dienstag. den 25. Januar 1927 Die 7. Sächsische Lan-wirkschaflliche Woche Dresden, 21. Jn„»ar- In 4l!i>ve,enhc.t zahlrc «her Vertreter der Reichs- und Staatsbehörde», Kvmuiili'-alverivaltung-n, des! Landbund.'-r und anderer Verbände wurde heute vormittag d e 7. Landwiriichairliche 26oche eröfsnci Man sah n. a. Nc chs- nst-istster Hast: »de, Len ach scheu WirtschaklSminister Tr. Wilhelm, General Bruck, eine Reihe ov» Ministe rialdirektoren ». a. m. Ter Prä"denr der Landwirt chastskammcr, Nitterguts- bosttzer Vvgeliang, crvssnete die Tagung, begrüßt? die iüch ischen Landw rte, entbot auch seinen besonderen Gruft einer Anzahl deul'cher Bruder und Bcru'sgcnvicn von jen-eits der s!iei«chsgre»ze, aus Böhmen, Mähren und Eg.'r- land. Er ives dann auf die schwere Lage der Land- w'ri'chasr hui, die in diesem Jahr nach der Missernte esährdrl te:. Hiltsmaßnahmcir »eie» dringend notwendig, Wenders weiterer Ausbau des Krednve?iis. W/eitcr brauche die Landrvirr chait einen lückenlosen Zolltarif und einen ang-meisenen S«h»tzzo!l für Frischmilch. rdicritns nahm der nichiilchc Wirüchaslk-minister Tr. Wl'stliu das Wort um dem Wunchc Ausdruck zu geben, das, ein reicher Legen von die er Tagung ausströmen möge. T-r Landwirt wi'ie wohl, daft ihm nicht nur Proteste, auch nickst nur die stattliche Nnler-stützung helfen könne, 'onecr», daft er durch neue Erkenntnisse und Fortschritte der Wissenschaft — «beitragen in die Praxis — legten Endes die Hlie finden werde, durch die der Rot der deut-chen Landwiriichasl gesteuert werde. Reichsminister Tr. Haslindc machte dann bemerkenswerte Aussührungen über Stellung und Bedeutung der Landwiitschast in der deutschen Volkswirtschaft uns der Wcllwirtschäsl. Tie Landwirtschaft sei im weitgehendste» Mage in der R a t i o n a I i s i e r u n g und Wiederaufbauarbeit begriffen lind steigere ihre volkswirtschaftliche Produktivität, wohingegen in anderen Berusszwcigeu bei zum Teil geringerer Produktion eine er!>eblichc Uebersetzung bestehe. Weiler spreche ei»' Vergleich der von Landwirtschaft und Industrie erzeugtet' Werte, wenn inan sich auch der Mängel einer solchen Gegenüber- u!>nna beivnftt sei. durchaus nicht zuungunsten Ser Landwirt- ckait. B.'"ö!krrnngs- «nid sozialpolitisch aber müsse der abneh mend.' Auiril des Landvolkes an der Gesamtbevölkerung und d.. sorkschreitende B e r st äd t e r » u g s p r o z c ft mit grotzer L ge oeirachiei iverdcu. Er lege uns die gebieterische Pflicht aas. mit nl'en Rütteln auf eine Verbreiterung der landwirt- se glichen Basis, insbesondere auch durch die Siedlung, hiuzu- wtlken. Wenn ma» an die tzlqrarprodukliou die Forderung zur Ver besserung ihrer Wirischaslsweisc und Intensivierung ihrer V.I»! be stelle, mäftte» die ivirlschastiichen Voraussetzungen und die Rentabilität gegeben sein, denn niemand könne von der Landwiltichast. Sic ein Eiuverbsstand wie jeder andere sei, verlangen, daft sie ans die Tauer mi! Verlust produziere. Tie , «Reutabililäl müsse ermöglicht werde» durch eine cutsprech, »de Wirtschaftspolitik. Dieses Fiel versolge die Wirisckwsts- und i»s- besandere die Zoll- und Haudclspolitik der letzten Fahre, und wenn inan zurückbiiclie, müsse ma» wohl zngebc». nicht ohne Er- j folg. , Rcgierimgsmaftnahmcn könnten aber inniier mir eine Stütze sein. Das wesentlichste miissc die Wirtschaft selbstl.iu. Tankend sei o!e seit de»i letzte» Fahre in beson derem Mafte zutage tretende Ncgsamkei! der deutschen Landivirt- sel'asl und deren Wille, die schwierig«»? Vethälitlissc zu meistern, , anzneikennen Tie ivichtigjteii Gegenwartsprobleme seien die Fragen der Ouoülätsvcrbessernng und der Einstellung ans den Markt und nie Wünsche des Körners. Tie Londivirtschast habe die Wichtigkeit dieser Fragen erliannt und ihre Lösung ernst Haft in Angrisf genommen. ' Ter Minister nerbrcilele sich dann eingehend über die Ar beiten der Wirlschaftsciigueie. - In den iniernalioiialcn Fra gen haben sich bisher die La»dwirtsck)asl Zurückhaltung auf- erlegl. da diese für sie viel schwieriger lägen. Aber auch sie müsse Ihne» die sorgsamste Beachtung schenken und prüfe», wie weit ein Zujamcnarbeile» mil ocr Landwirtschaft anderer Länder ge boten sei. Ein solches scheine sich an.zubahnen in dem Bestreben der landivirli'ckiaillichen Verbände der wichtigsten Länder, sich eine internationale Plattform zu schassen. Non praktischer Be deutung könne dieses Zusammenarbeiten bereits für die im Mai tagende Wellwirlschaitskoiisereiiz sein. Zum Schlaft streifte der Minister die Bedeutuug der Anfteiipolilik für die Lanowirtsck)a't und schlaft mit dem Wunsche, das; das Fahr 1927 die Befreiung Ser deul scheu Weslinark bringen möchie. Törichte Gerüchte Hins bet» Reichstag wird NN? milgeteilt: Durch die Zeitungen gehen Nachbichtcn, als ob die Dere'Nchast des Zentrums in Verhandlungen über eine neue Negteningskoalitio» einzulreten, in ursächlichem Zu- »ammenhaug mil Eiiislüiscn von vatikanischer Leite, ins besondere de? Berliner Nuntius, Monsignore Paccelli ständen. Wir sind zu der Erklärung ermächtigt, daft Be hauptungen dieser Art in keiner Weise den Tarfaehen ent- »prechen. und nur durch die beivuftte Ab'icht erklärbar er- > iche.nen, Mißtrauen gegen die rein lachlichen Mvtive der Zenirumspvlltit zu erivecketi. Nunmehr greift die „Kötnüche Zeitung" in ihrer Lonnavend-Morgenansagbe d:ec Nachrichten aus und ver vollstöndigt >?c durch die Behauptung, daft diesen Vvr- güngeit uinerhalb der Zcnlrumssraklion ganz bestimmte Ver-* Handlungen und Abmachungen zugrunde lägen, die zwischen hervorragenden ZeniruinSabgevrdnete» und Abgeordneten der Tcni.chnaiionalcnVolkspartei gepflogen worden leien. Tie in der Meldung der „Kölnischen Zeitung" erwähnten Herren, Minister Tr. Brauns und Prälat Kaas haben «ns zi» der Erklärung ermächtigt, daft die behaupteten Ver handlungen zu keinem Zeitpunkt und a» keinem Sri statt- gesunden haben und daft infolgedessen auch die weileoe. Behaupt»,ig. Reichskanzler Marx Wi über das Ergebnis diewr Verhandlungen unterrichtet worden, vollständig nn- richtig und unwahr ist. T'.ere Gerüchte find übrigens von dcnischnationaler Seite gleichfalls dementiert worden. Otto Harnmann 75 jährig Berlin, 21. Fanuar. Am Sonntag ist aer Ministerialdirek tor a. T. Otto Hammaim 75 Fahre alt geworden. Otto Hannnan, der vier Reichskanzlern in der Vorkriegszeit und bis in das zweite Kricgsjahr hinein Berater in Prcsse- angelcgcnheiten und in vielen Füllen vielleicht auch politischer » Berater gewesen ist. entstammt einer thüringischen Familie. Er wurde i» Blankenhain bei Weimar geboren, studierte Iura, ver lieft aber lwld nach dem Rescrcndarexawen den Staatsdienst, ltni sich als freier Schriftsteller zu betätigen. Die vermittelnde Haltung, die Hammann tvährend der heftigen Kämpsc zwischen Friedrichs'»!, und dem Neue» Kurs in seiner politische» Bericht erstattung einnahin, lenkte die Aufmerksamkeit des Kanzlers, Grasen Caprivi. an, den ehemaligcn Referendar. Er bcries ihn 1899 als Leiter des amtlichen Pressedienstes in das Aus wärtige Amt. Gleichzeitig tvar er der Pressebcrate.r des Reichs Kanzlers Am stärkste» war seine Stellung unter dem Fürsten Bülvtv. Dieser hielt daraus, seinen Preszreferenten in täglichem „Zwiesprache" Tr. Wirth verössentlicht !m „Berliner Tageblatt" einen Artikel „Z m ie s pra eh e". indem er meisterhaft die gegenwär tige politische Situation zeichnet. Er schreibt: „Wir führen Zwiesprache an der Pforte Zinn Staat, a u f der Schwelle zur Republik, dem einzigen Zugang zum Volksstaat, zur Gemeinschaft des Volkes. Nicht im Dunkeln, »ich! !m Zwielicht der Taktik sprechen wir miteinander. Ihr wolltet doch ei,re Aussprache über den Staat, über die Nation, über ihr Schicksal, ihre Zukunft, ihre Wehr. Ihr verlanglet mannhafte Verhandlung. Tie ist da. Das Gespräch ist er öffnet. Stehet wie in der Wandelhalle des Reichstages zusam men. Bildet einen Ring. Feder kann das Wort nehmen. Das ireie Wort. Das ossene Wort. Sprecht, redet, sorinuiieri! Keine Geheimniskrämerei mehr. Keine Vcrnehmnngcn über begange nes Unrecht. Nur Politisches, nur Staatspoliüsches. nur wahr haft Echtes. Wurzell-aftes, Lebendig-Nationales. . . . Seht da an den Wänden die Tafeln, Sie Meilensteine seit 191», die Opscr der Republik. Wir brachten die Opfer um des Volkes und des Reiches willen. Ihr wart nicht dabei. Nur euer Schimpfwort folgte »ns. Wir stellen jetzt Groll. Ressentiment zurück. Staais- sinn, Staatsweisheit irülen den Verhandlungstisch schmücken. Also ans Werk! Demokraten, Sozialisten, soziale Republikaner, höret zu. Tie Nationalisten, Chauvinisten komme» zu uns. Ihre Sehnsucht treibt sie ins Haus der Republik. Statt Polemik wol len sic Politik machen. Aber Verzeihung bitte, ein Protokoll de» Verhandlung ist notwendig. Nur um der Wahrheit willen. Niemand will tätl ichen, keiner, am wenigsten das Volk soll getäuscht werden. Die Wahrheit über alles. Um der Pflege der Geschichte willen. Seht, vor Locarno, auf dem Wege nach dem Lago Maggiore, ist so ein kleines Malheur passiert. Das darf nicht mehr Vorkommen, daft jemand, der im Staate mittun will, später nicht recht weift, ivas er eigentlich gewollt hat Ter Staat ist nichts Beliebiges. Wer seine Hand an ihn legt, soll sich klar sein über bas. was er will. Tr. Wirth geht Hann ans das Manifest der Zentrnmspartci ein und erklärt: „Ter Zugang zur Verhandlung steht osjcn. Fin Vertrauen: manchcm ist das Manifest zu zahm, dem repu blikanische,, Schwung unserer politische» Leidenschaft nicht so recht äquivalent. Bemeftt den Schritt, bemeftt den Schwung, die Erde ist noch lange jung — so mahnt der Dichter Conrad Ferdinand Meyer. Wir folgen. Wir verstehe» die Mahnung. Tretet nun zum Staate, ihr Ewig-Gestrigen! Hier der Weg. hier der Steg. Aber, so sagt das Manifest, der Weg zum Staat geht nur über die Republik. Staatsdienst ist Slaatsbejahnng. Staat ist Organismus. Er lebt. Er mnft leben. Das deutsche Volk lebt. Es kann nur in seinem Staate leben. Wir bejahen ihn. Wir haben ihn ja geschaffen. Sozialisten. Demokraten, Zentrumslcnte. Unser Bekenntnis ist Staatsformel geworden. Kinder, Einfältige, Arme im Geiste verstehen sie. Ein Staat verdirbt, dessen Form nur geduldet wird. Sic will bejaht sein mit der ganzen Kraft eines politischen Menschen. Sagt uns. was dünkt euch um die deutsche Republik. Ein Bekenntnis? Keine entehrende Formet. Nur Klarheit." Wirth weist dann aus die schwere Eniwicklung hin, die die Zenirninsparlei selbst in dieser Frage zu nehmen hatte. Er be zeichnet eine klare Formulierung von dcuischnaiionaler Seite in dieser Frage als besonders notwendig, weil Graf Westarp erst kürzlich erklärt hat, die Teutschnaiionaien träten ein „für die Hohenzollern. für Kaiser und Reich". Klarheit sei notwendig vor allem um der Jugend willen. Bor Schwarz- Rot-Gold müsse oer junge Mensch, der deutsche Intellektuelle, ansrecht- tehen können. Nicht darum dreht cs sich, ob jemand znin Repu blikaner persönlich verdorben ist. sondern darum handelt cs sich sc ist. ob die deutsche Fugend, die Hoffnung der Nation, die Träger der Zukunft, für den Staat vcroorben werde» sollen. Wir hoffen auf bas grosse cnrf bas erlösende Work. Es muß ausgesprochen werde». Westarp drängt uns zu der Frage. Er allein lrägl die Verantwortung für die Iiühne Frage, die wir an ihn und seine Partei zu stellen haben. Jede deutsche Negie rung. die nicht leierlich und ernst zur deutschen Republik und ihren Symbolen steht, stöftt auf unsere entschiedene Opposition. Das ist das erste Wort, die erste Frage. Die zweite ist von ähn lichem Gewicyt: Deutschland »nd die anderen Nationen? Eine unklare Antwort In der Mantagsausgabe oes „Berliner Lokalem,zeigers" erklär: per denlschnatianale Reichstagsabgeordiicle Trevira- nus in eine», Artikel, der-„Zwiesprache'mit Tr. Wirth" über schrieben ist, daft es bisher a!s selbstverständlich gegolten habe, daft eine politische, eine siailamentarische, eine wirtschaftliche Arbeitsgemeinschaft jedem Teilhaber sei» selbständiges Eigen leben gelassen habe unter Wahrung der übergeordnetem Rück sichten ans die gemeinsame Arbeitsfähigkeit. Den Deutsch- nationalen erscheine die republikanische Staats- form nicht als der einzige hafsiinngsvolie Weg des oenischen Volkes zur Freiheit. Die Denlschnationalen lieften aber anderen ihre Ucbcrzcugung und seien bereit zm» Wettstreit miteinander mit der ganzen Kraft politischer Mensche». Das M anise st d e r Zent r n mspartei sei ossen von Polemik, ein crnslhastes, sachliches Bekenntnis. Die Zcntrums- sührer seien ,zn klug, die Uebernahme des eigenen Programms als Miiideslbcdingung. als Vorbedingung eines Ncbeneinandor- arbeilens zu fordern. Wer das verlange, wolle das Zusammen» finden unterbinden, zu», mindesten stören. Diktieren könne im heutigen Staat, wer die Mehrheit hinter sich habe. Die Minder-' heit müsse sich fügen. Koalition heiße Verzicht auf, Diktat. Anpassung an Koniproinissc: dauerhafte Koalition be dinge Gleichberechtigung, Ausgleich Verständigung. Dazu seien die Dciilschnationalc» bereist aber nicht »ach Tr. Wirths Rezept „Sprecht, redet, jormntiert!" Streit und Formeln führe auL der Sackgasse nicht heraus. Die Deulschnalionalen bei Marx »8r»li,i, 21. Ianirar. Die Verhandlungen des Reichskanzlers Dr. Marx und den De»tich»a,io»alen sollen heute beginnen. Von deutsch- »ationaler Seite Und als Unterhändler die Abgeordneten Gras Westarp, Wallraf, v. Eoldacker, Nippel und Trevi ra» ».s bestimmt worden. Von seiten der bisherigen Regie rung >olt Außenminister Skrcsemann für die auheiipolü-- tj'che», Rcichsarbcitsminister Dr. Bra»ns für die svzial-- polirilchc» Fragen hinzugezogen werden. Man ni-mmt an, das; Dr. Marx auf Grund des von der Rc,'chstagssrak- tivn des Zentrums anfgestelltc» Programms ganz kon krete Fragen an die Deutichnationale» richten wird. Von der Beantwortung dieser Fragen wird die iveiüere Ent wickelung abhängcn. Auf Grund des Zentriunsmanifestos dürfte der Reichskanzler die Grundlinien eines Negiiv» runasprogramines vvriegen. Jnsbeiondere soll zu den Fra gen" Rcpnblük, Verfassung, Reichswehr und Anstenvolitik klar Stellung genommen werden. Auch mit den Demokraten dürste D: w, > m Laufe des Tages verhandeln. Die Demokraten haben, ent gegen anders lautenden Nachrichten, eine endgültige Ab lage noch nicht erteilt. Ob auf Grund dieser Verhand lungen „och einmal mit den Sozialdemokraten Füh lung genommen wird, bleibt abznwarten. Ter Einpjang des dentschnationatr« Parteiansjchuste» durch Reichskanzler Tr. Marx hat heute vormittag kurz „ach 1t» Nhr begonnen. »» Verkehr, münolichen und schriftlichen,, über alle wichtigen Tinge der äußeren und inneren Politik zu nnlcrrichten lnid nament lich sein Auslreicn im Reichstag mil ihm zu besprechen. Im Winter 1919/17 erreichte Hannnan die gesetzliche Altersgrenze und trat nun als Ministerialdirelstor a. D. in den Ruhestand- Im Winter 1917 18 erschien sein erstes Erinnerungs- bnch „Der Nene Kurs", dem bald weitere folgten, und zwar „Der mißverstandene Bismarck", „Um den Kaiser" und „Bilder aus ocr letzten Kaiserzeit". Ter Reichspräsident hat dem Jubilar Gliiclnviinsche aus gesprochen. Um die Rheinlandsräumung Heye der Ehanvinisten gegen Vriand. Paris, 21. Jan. Ein Beweis dafür, wie die Feinde der Briandschen Entipannungspolitik arbeiten, liesert der ehemalige Kricgsministcr Mag in ot, der der intimste Freund'Poincares gewcien ist. Er äußert sich im Rahmen der vom Echo de Paris angestellten Enquete über die Frage der vorzeitigen R h e > n l a n d r ä n m u n g und er klärt n. a„ es gebe überhaupt keinen wirtschaftlichen und inanzicllen Vorteil, der eine Sicherheitsgarantie, eine Aus sicht, den Krieg zu vermeiden, answiegen könnte. Kein? Sichrrhritsgarantie sei soviel wert, wie die Beibehaltung der Besetzung des Rheinlandes. Die Zurücknahme der fran- zöiüchen Trnppen gegen die Einrichtung einer ständige» Kontrollkommission iin besetzten Gebiet auszutausche», würde nur ein Geschäft sein, bei dem die Franzosen getäuscht würden. S:e würden eine tatsächliche Garantie gegen eine Illusion anstamchen. Maginvt erklärt schließlich augen- lcheinlich im Namen seiner politnchen Freunde, er sei nickst Gegner einer deustch-französischen An näher nngs Poli tik <!>. Man sehe in ihr im Gegenteil sichere und unerläß liche Grundlagen für den europäischen Frieden. Wir wären aper leichtgläubige Menschen oder Feiglinge, wenn wir die Vergangenheit vergeben wollten. Am gestrigen Svnntag veraikstaltete die republikanische Föveration in Saint Estennc eine politische Konferenz, in bdr der Deputierte Souster gegen die Aufgabe des Rhein- landes sprach. Er erklärte n. a.: Tie Rheinlandräumung könne erst i» Erwägung gezogen werden, wenn die franzö sische» Festungen gegen Tcustchland genügend ausgebaut und die neue Hecresrcsvrm durchgeführt seien. Das Urkett im Katalanen-Prozeß t Pari», 21. Januar. Das Urteil gegen Oberst Maria und seine Anhänger, die bekanntlich von der französischen Grenze aus in Kata lonien einen Ansstand gegen Primo de Rinera hatten unternehmen wollen, ist am Sonnabend gefällt worden. Mac.a wurde zu zwc Monate» Gefängnis verurteilt, seine Anhänger zu einem Monat.- Die Strass gilt als durch di-e Unter nchungshaft verbüßt, d-c Angeklagten sind sofort frei- gelassen worden. Sie haben sämtlich Ausweisungsbefehle erhalten, die s.e verpflichten, binnen Monarssrist Frank reich zu verlassen. Gleichzeitig wurde der französische Oberst Riciotti G ari b a ldi,'der die Katalanen gegen Bezahlung ver raten hat, verurteilt. Garibaldi muß binnen 9 Tagen Frankreich verlasse». Er wird sich am Donnerstag inner polizeilicher Begleitung nach Lc Havre begebe», um von dort nach Amerika zu reisen. Dort will er mit seinem Bru der Pepino Garibaldi Zusammenarbeiten. Ter Fülster der katalanischen Separatisten, Oberst Macia, erklärte Journalisten, er werde nicht, wie gemeldet, seinen Wohnsitz i» Genf nehmen, er habe aber noch keine Entscheidung getroffen. Vermutlich werde er nach Chile oder Cuba übcrsiedeln. Gols-Verbandstag in Hamburg. Bei oer Versammlung des Deutschen Golf-Verbandes in Hamburg wurde beschlossen, die Ossene deutsche Amateur-Meisterscksast wieder einznsührcn. Als Austragsort wurde Berlin bestimmt. Die Meislcrsclsastsspiele sollen vom 27. 'Angnst bis 11. September ans dem Wannsec Platz staltsinden. Ausgestaltung des Silbergeldes. Tie ans Grund des Prcisansschrcibcns des Rcichsministers der Finanzen zur Er» iangnng van Gedanken und Anregungen zur Ausgestaltung des Silbergclües eingereichten Entwürfe sind vom 21. Januar bis zum 9. Februar 1927 einjchUeszlich in den Vereinigten Stacus- scksttlen für sreie »nd angewandte Kunst in Eharloitenburg. Har denbergstrafte 99. in der Zeit von 19 Uhr vorwittags bis 9 Uhr nachmiUags zu besichtigen. Der Eintritt ist srci- Dresdner Schlachtviehnrarkl Dresden, den 21. Januar. Austrieb: 91 Ochsen, 264 Bullen. 271 Kühe, 97 Färsen, 582 Kälber, 791 Schasc, 2819 Schwei ne. Von dem Austrieb sind 19 Rinder, 3 Kälber ausländischer Herkunft. Uebcrstand:»N Rinder <davon 9 Ochsen, 12 Bullen, 8 Kühe), anfterdcm 66 Schafe, 291 Schweine. Geschäftsgang: Rinder und Schweine schlecht, Kälber und Schafe langsam. Preise: Ochse» a> 1. 56-5« <191». 2. 17-51 «94). b) 1. 11—16 <87). 2. .99-38 <76), c) 99—32 <69). d> 21-28 <65). Bullen: a) 56—59 <99). b) 52—55 <97). c) 16-49 <91). 42 -44 <91). Külze: a) 59-55 <98). b) 11—45 «89). c) 99-31 <71). dj 21—25 <68). Färsen: a) 57--li9 <191), b) 41-52 <92). Kälber: a) . b) 76-89 <126). c) 79—71 <129). d) <»9-65 <117). c) 51—58 <112). Schase: a) 1. . 2. 58-62 <126). b) 59—5« <119). c) 12-48 <196). d> 96—19 «199». Schivcinc: a) 79—75 <99), b> 72-79 <S9). c> 7t>—71 <99). ö> 67—69 <99j, e). j) . g) 66 bis l»5 <82). Ansnahmcpreis« über Notiz. Wetterbericht -er Dresdner Wetterwarte Witterungsaussichten. Zunächst noch heiter bis wolkig, da- bei verbreitet neblig. Im späteren Verlauf Bewölkungszunahme. Bei nächtlichem Anfklaren Strahinngssröste. Voraussichtlich Temperatur nicht so niedrig wie vergangene Nacht. Tagsüber Temperatur über Null ansteigend. Gebirge: schivacher Frost. Anfangs scipvache, im weitere» Verlauf eUvas zunehmende Lust- bewegung aus Südost bis Lüdwcst.
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