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Zu viel gezahlte Lohnsteuer Rückerstattung bei Erwerbslosigkeit und Kurzarbeit Bekanntlich stehen den Steuerzahlern, die ihre Einkommen steuer durch direkten Abzug vomGehalt oder Arbeits lohn entrichten, ein steuerfreier Betrag von grund sätzlich 1200 Mark zu, der sich beim Vorhandensein von Frau und Kindern noch wesentlich erhöht. Da jedoch dieser Steuer abzug bei den Arbeitnehmern nach Wochen bezw. «ach Monaten berechnet wird, so wird der voll« jährliche Abzug von 1200 und mehr Mark in allen den Füllen nicht erreicht, wo der Arbeit nehmer durch Arbeitslosigkeit. Streik, Aussperrung, Kurzarbeit oder Krankheit mehrere Wochen oder Monate keinen Lohn oder Gehalt bezogen hat. Um diese Ungleichheit der Behandlung zu beseitigen, hat der Reichsfinanzminister eine Rückerstattung der zuviel bezahlten Lohnsteuern für das Jahr 1926 angeordnet. Diese N ü ck c r sta t t u n g beträgt für jede volle Woche des Berdienstausfallcs bei Arbeitnehmern mit Ehefrau: ohne Ehefrau: ohne Kinder 2,65 RM. 2.40 NM. mit 1 Kind 2,90 „ 2.90 .. mit 2 Kinder» 3.35 „ 3.35 „ mit 3 Kindern 4,30 „ 4.30 .. mit 4 Kindern 5.75 „ 5.75 ,. mit 5 Kinder» 7,70 „ 7,70 mit 6 Kindern 9,60 „ 9.66 .. mit 7 Kindern 11,50 „ 11,50 ,. mit 8 Kindern 13,45 ,» 13.45 „ Bei Kurzarbeitern und Arbeitnehmer», bei denen ein Zeit raum. für den der Arbeitslohn gezahlt worden ist, nicht fest- gestellt werden kann, werden nicht die vorstehenden Pausch beträge, sondern der Unterschied zwischen der einbehaltenen Steuer und derjenigen Steuer erstattet, die sich berechnet, wenn die im ß 7«. Abs. 2 des Einkommensteuergesetzes bezeichnet«« steuerfreien Beträge und Familienermätzigungen vom Arbeits lohn abgesetzt werden. Ausgeschlossen von der Rückerstattung sind nur solche Arbeitnehmer, die nach Abzug von 1200 Mark und der Familienermähigung ein Reineinkommen aus Arbeilsverdienn von mehr als 8000 Mark im Steuerjahre gehabt haben, sowie alle Arbeitnehmer, die außer ihrem Arbeitseinkommen noch ein sonstige» Einkommen von metzr »t» MO Mark gehabt tzabo», sie ja «gekocht »enrnkafft werden und dadurch die Differenz ausgeglichen wird. Eine Erstattung erfolgt nur für volle Wochen. Es müssen also mindestens sechs Tage Lohnausfall vorliegen und an Lohnsteuer insgesamt mindestens 4 Mark gezahlt sein. Bei Kriegs- und Zivilbeschädigten mit mindestens 25 Pro zent Erwerbsbeschädigung wird der Erstattungsanspruch aus Vcr- dienstausfali um den Hundertsatz der Erwerbsbeschränkung erhöht, bei einem 50-Proz.- Kriegsbeschädigten also ui» 50 Proz. Der Erstattuiigsanspruch muß in der Zeit vom 1. Januar 1927 b i s 8 1. M ä r z 1 9 27 bei dem Finanzamt gestellt werden, in dessen Bezirk der Arbeitnehmer am 31. Dezember 1928 ge wohnt hat. Erstattungsvordrucke sind vom Finanzamt anzuforüern und vom Arbeitnehmer, bei Gammelanträgen vom Arbeitgeber auszufüllen. An Unterlage» ist beizufügen die Gteuerkarte 1926 eventuell nebst Einlegebogen, die Durch schrift des Lohnsteuerüberweisungsblattes, bei Verdienstausfall infolge Krankheit eine Bescheinigung der Krankenkasse, bei Ver dienstausfall infolge Erwerbslosigkeit, Aussperrung, Streik die Eriverbslosenkontrollkarte oder Bescheinigung eines Berufsver bandes, beim Vorliegen „besonderer wirtschaftlicher Verhältnisse" Rechnungen oder sonstige geeignete Belege. Ferner kann die Lohnsteuer auch ivegen „besonderer wirtschaftlicher Verhältnisse" erlassen werden. So bei Krankheit in der Familie init ungewöhnlichen Kosten, bei Sterbe fällen, Unterhaltungspflichten usw. Das Finanzamt hat hier nach pflichtmäßigem Ermessen zu entscheide». Diese Regelung war eine Notwendigkeit, die man unbedingt begrüßen muß. Die Frage, ob die Ausdehnung der Erstellung auf jeden Streik fall zu vertreten ist, wird nicht in jedem Falle zu bejahe» sei», verliert aber heute bei dem relativen Rückgang der Streiklust stark an Wichtigkeit. . Dressen Sparkassen und Wohnungsbau- Finanzierung So unbestritten es ist, daß die Sparkassen sich um die Pflege des Mittelstandskredits mit starkem Erfolg be mühen, w »venig ist leider zu bestreiten, daß sie ihre Pflicht, die Finanzierung des Wohnu ngsb aues zu för dern, nicht erfüllen. Der Spitzenverband der Spar kassen, der Deutsche Sparkassen- und Giroverband selbst, bat eine Entschließung gefaßt, in der darauf hingewÄ'en wird, daß die möglichst weitgehende Förderung des Kl-)n- wohnnngsban.es zur beschleunigten Beseitigung der gegen- würligen Wohnungsnol eine dringende Ausgabe der Spar- kai>e„ sei. Zusammen mit den sonstigen Hypotheken solle» die Sparkassen hierfür entsprechend dem Beschluß der Augs burger Sparkasientages vom 6. September 1926 innerhalb der satzungsmäßigen 6)re»zcn Hypotheken bis zu 40 Pro zent ihrer eigentlichen Spareinlagen (außer den Hans- zinssteucrhypothcken) zu möglichst günstigen Bedingungen zur Verfügung stellen. lieber die von den Sparkassen zur Finanzierung des Wohnungsbaues gewährte» Hypothekarkredite werden be sondere statistische Aufzeichnungen von diesen, wie das Institut für Konjunkturforschung sestgestellt, nicht geführt. Euren Anhaltspunkt gibt aber die Zweimonatsbilanz der Sparkasien vom 81. August des vorigen Jahres. Hier wer den an langfristigen Hypothekendarlehen 356 Millionen M. verzeichnet. D e reinen Spareinlagen vhne die Kan test der lausenden Rechnungen werden mit 1641 Millionen Mark festgestellt. Tie Hypothckenanloge der Spareinlagen beläuft sich also auf 21,6 Prozent der Spareinlage». Die neuen Bauhypotheken werden von zuverlässiger Seile ans 255 Millionen Mark geichätzr. Sie betragen also nur 15,5 Prozent der reinen Spareinlagen. Stellt man dem gegenüber die oben angeftthrie Entscheidung des Ausschusses für das Lparkassenwefen beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband, sowie die für Preußen bestehe Verpflichtung, 40 Prozent der Einlagen für den Wohnungsbau zu geben, >v ergibt sich die Tatsache, daß die Sparkassen hier große Unterlassungssünden begangen haben. Verein sächsischer Anskaltslehrer Dresden, 12. Januar. Der Verein Sächsischer Anstalts- lehrcr hielt seine Hauptversammlung in Dresden unter Leitung oes Airstaitsdirektors Kubitz aus Chemnitz ab. Heilpädagogcn aus Heil- und Pficgcanstalten, Straf- und Erziehungsanstalten des Freistaates Sachsen waren hier vertreten, um sich über Fra gen der Ausbiiduna der Heilpädagogcn auszusprechen. In der Mitgliederversammlung legte aus besonderen Wunsch der Ver einsleitung Schuldirektor Gürtler von der Landesanstalt Clfemnitz-Altendorf seine An schaumigen und Grundsätze über die Ausbildung der .Heilpädagogen dar. In der öffentlichen Versammlung betrachtete Obermedi- zinairat Pros. Dr. He in icke, der Leiter der Landesanstalt Chemnitz-Altendorf, vom medizinischen Standpunkte aus die Ausbildung der Heilpädagogcn. Im Anschluß daran äußerte Minister a. T. Prof. Dr. Seysert seine Gedanken als Päda gog zu dieser Frage. Außer Anstaltsdirektoren und Anstalts- lehrcrn waren Vertreter der Regierung, verschiedener Jugend ämter, des Sächsischen und Dresdner Lehrervercins anwesend. Die äußerst anregenden, aus der Praxis herausgewachsenen An sichten der beiden Vortragenden lösten bei der Versammlung eine spannende Aufmerksamkeit und Begeisterung aus, die in einer ausgiebigen Debatte ihren Widerhall fand. Die Versamm lung erkannte die dringende Notwendigkeit einer Einrichtung zur Ausbildung von Heilpäüagogen an und erwartet von der Regieruna rlm- baldige Regelung dieser Angelegenbeit. Der Missionsviftyo, «nottl,ard spricht am 21. Januar abends n Uhr im Saal der Dresdner Kaufmannschaft über die Missionen im ehenmligen Deutsch-Südwestafrika. — Der Eintritt kostet nur 58 Pfg.. damit jeder sich den Genuß dieses hochinteressanten Vortrages verschaffen kann. Karten sind zu haben in den Buch- l-andlnnge» von Trümper und Beck. : Hygiene-Akademie. Der nächste Kurius über Säug lingspflege und Gesundheitspflege der Frau (verbunden mit praktischen Hebungen) beginnt am Mon tag, den 17. Januar, nachmittags 4V- Uhr. Vortragende: Prof. Dr. Bahrdt, Prof. Dr. Weisbach, Iran Funke-PeiSker. — Der Kurs ist auf achtmal 2 Stunden berechnet. Die Teilnehmergebühr beträgt RMk. 10.—. Vortragsze.ten: Mon tags und Donnerstags von 4»/s bis 6>/e Uhr. — Anmel dungen werden an das Sekretariat der Hygiene-Akademie, Zirkusstraße 38, erbeten. : Neue Verkaufsstelle,, für Stratzenbahnfahrkarten. Zwöl- serkarten und Uebergangsfahrscheinhefte für die Coßmanns- dorscr Linie sind künftig auch in der Wache des 21. Wohlfohrts- volizeibezirkes im Stadthaus Löbtau und des 23. Bezirks im Stadthaus Planen zu haben. : Vorübergehende Straßcnbahnumleitungen. In der Nacht vom 13. zum 14. Januar von 1 bis 4.30 Uhr früh iverden wegen Oberleitnngsarbeiten nachstehende Linien umgeieitet. Es ver kehren die Wagen der Linien 8 und 10 zwischen Hauptbahnhof und Marienbrücke über Bismarckstraßc, Hohe Brücke, Plauen scher Platz, Große Plauensche Straße, Marienstraße, Pastplatz und Ostra-AIlee und umgekehrt, der Linien 7 und 20 zwischen Tl>arandter Straße und Postplatz über Löbtauer Straße und Wettiner Straße und umgekehrt. — Auf Linie 15 zwischen Post platz und Planen verkehren Kraftomnibusse, die die aussallen- den planmäßigen Slrahenbahnfahrten in beiden Richtungen er setzen. : Technische Hochschule. Wegen Ilebertragnng einer planmäßigen außerordentlichen Pröfe'ur für Privatwirt schaftslehre (n der Ku'ltnrwiffenschnfflichen Abteilung der Technischen Hochschule Dresden sind Verhandlungen mit den, aiißerordeiil'ttchen Professor Dr. Beste an der Universität Bonn eingeleitct wurden. : K. K. B. Columbus, Dresden. Donnerstag, 13. Januar, Eeschäftssitzung. Es findet u. «. eine Aussprache über Konsnm- sinanzierung statt. Vollzähliges Erscheinen wird erwartet. : Heizung der Züge. Während der Wintermonate ist für die verschiedenen Außentemperaturen eine bestimmte Beheizung des Zuges (Innenivärme) vorgeschrieben. Das Zugpersonal hat dafür zu sorgen, daß die Innenivärme erreicht und nicht über schritten wird. Beanstandungen bringe man daher ivährend der Fahrt beim Schaffner an. Bei Meinungsverschiedenheiten über die Beheizung der Züge entscheidet ivährend der Fahrt der Zug führer. aus den Bahnhöfen der Aufsichtsdeamte. Diese Beamten entscheiden ebenso über dos Oefsnen der Fenster, wenn darüber Streitigkeiten zwischen den Reisenden entstehen. : Os sc ne Lehrstellen. Vom katholisch-kaufmännischen Verein „Columbus" werden zwei offene kaufmänniiche Lehr stellen für Ostern 1927 angezeigt. Das Einjährig-Freiwilti- gen-Zeugnis wird verlangt. Näheres zu erfragen bei Hein rich Trttmper, Ecke Schüsier- und Sporergasse Dresdner Lichtspiele Prinzetzthrater. „Die Flammen lügen". He »>iy Porten war zweifellos einma, die größt« Filmdarstellerin Deutschlands, und ihr Spiel ist auch heut« noch von einer selten gesehenen Vollendung. Aber dii Jahre sind an ihr nicht spurlos vorübergegangen, und war sie in diesem Film zu bieten hat, sind Sensationen von gestern. Ein armes Mädchen, das von einem reichen Man» gefreit wird, diesen Mann verliert und sich in der Liebe zu ihrem Kinde tröstet. — Diese Geschichte ist nicht eben neu, und sie wird auch nicht mit neuer Kraft der Dar stellung erzählt. Nicht einmal etliche unmorattiche (hiei wie immer überflüssige) Episoden vermögen di« Sache inter- eiianr zu machen. U- N. Schlettow ist der Gegenspiele, der Porten, und man bedauert, so viel Kunst der Dar stellung an eine Courts-Mahler-Geschichte verschwendet zu sehen. — Der außerordentlich starke Besuch der Vorstel lungen schon am ersten Tage bewies, welche Werbekraft der Name Henny Portens noch immer unter den Film- freunden hat. Dresdner Kunslksben 8. GrseNschaftskonzcrt der Dresdner Philharmonie. Aua> diesmal war der Saal ganz ungenügend besetzt. Das ist bei den trefflichen Aufführungen höchst bedauerlich. Trotzdem kann nicht ungesagt bleiben, daß Eduard Mürike das Dresdner Publikum verkennt. Wenigstens die Kreise, die Gescllschaftskonzerte besuchen. Wen» nun auch nicht ge rade Stepp- und Jazzmusik und die seufzenden Klänge des Saxaphons nötig sind — obwohl in der Ausstellung dis Gesellschaftskreise sich dabei sehr wohl fühlten — so zieht anderseits ein Violinkonzert von Cnrt Weil! '«v>ch keine Scharen von Konzcrtbesuchern heran. Man muss vei dieser Unmusik lebhaft an jenes Kindergedicht denken, wo vom „Heer der ungeschwänzten Gäste" gesungen wird, einein „Konzert, das Steine erweiche» und Men chen rasend mache» kann". Blasorchester mit Bässen und dem hin reichenden Schlagzeug ist die stark gewürzte Majanaise zu der konzertierenden Violine. Degeneriert ist die>e Musik, zersetzend, fratzenschneidend wie bösartig grinsende Lemuren. Stefan Frenkel, aber einen besonderen Rühmeszweig, der diese Tonvcrrenkungen meisterhaft interpretierte. Mar Trapps 3. Sr »so nie, ein lcrdenschaftdurchglühtes Wersi welches aber allzusehr mit Strauhschem Blute geimpft ist und auch bei Korngold und anderswo sich gut orientierte, wohl auch des öftere» zu blcchgcpan.zert instrumentiert wurde und in tosenden Lärmorgien gipfelt, trotzdem aber zufolge seiner Farbigkeit und Erfindung interessiert, fand ttqup1ge8vtiSf1: Lnnon8lksvo 9 ssilislon: kaulrnoi- 81k. 9 Kalokiosti-kigob bietet Ilmen ctie besten uuff billigsten LOOV/ZIblL >vie: POKI^VPItt — ^1^0^ — /Vt^vLIKä 8NPKKV — 1^88^-8^08 — 7/sMäQO!^ und clen zvunIervollen 0801^080 «N. Kausen 8ie sieb eine plasclie 7.ur Probe unci ctie ^ulrieffenbeit zvircl 8ie ru grökeien löestellungsn veranlassen. dank trefflicher Wiedergabe durch die Philharmoniker und einer großzügigen Auffassung Eduard Mörikes starken Beifall. Lotte Schöne vermittelte mit ihrer Prächtigen Stimmkultur und ihrer entzückenden Persönlichkeit Arien von Mozart und Donizetti und erntete dafür eine» Sturm von Begeisterung. Ergänzt man noch, daß Mozarts sichernde Ouvertüre zu „Figaros Hochzeit" den sprühenden Anfang machte, Stefan Frenkel zu Mozarts Arie aus „Jl re pastore" die Solovioline süß singen ließ, Josef Gold ste in als trefflicher Begleiter am Flügel und Mitwirkender in Trapps 3. Sinfonie und Ernst Richter an der Celesta >:ch betätigten, dann hat man sich für diesen Abend aller Pflichten entledigt. Vielleicht denkt Eduard Mörike auch einmal daran, daß wir Künstler von Namen auch in Dres den haben, deren Nus imstande ist, zur Füllung des Saales beizutragen. —Ist— Lore Liirman gab gestern abend in der Kausmannschast einen Gedächtnisabenö für den kürzlich verstorbenen Rainer Maria Rilke, den tiefsinnigen Mystiker und Meister des Wortklangs aus dem Kreise um Stesan George. Sie hielt eine Einführung dazu für notwendig. Ernst Hört sch gab sie, zwar trefflich ersaßt, aber zu langatmig und zu ungleichmäßig im Vartrag. Trude Mn ye r - S p le t t umrahmte den Abend mit Klavierwerken von Brahms und Beethoven. Die eigent liche Feier vermittelte aber Lore Liirman, als Rilke-Inter- prctin schon bestens bekannt in Dresden. Sie hatte ein feines, klug gesteigertes Programm gewählt, das den Dichter von jener Seite zeigte, die ihm den großen Erfolg, insbesondere bei schön geistigen Frauen, gebracht hat. Sie spricht diese vollendeten Verse meisterhaft, schafft kongenial nach, was bei Rilke den Begriff der Stimmung ausmacht (und was dem flüchtigeren Le ser kaum auszukosten gelingt), mit einem Wort: Die Künst lerin warb aufs neue für den Dichter und setzte ihm ein künst lerisches Denkmal. Schade, daß der kleine Saal nur halb be setzt ivar Zck. Dresdner Konzerte Montag, 17. Januar: ?>/« Uhr im Palmengarten Violin-Konzert von Francis Koene (Staatsoper). Am Flügel: Leo Wurm,er. Programm: Bach Sonate E-dur, Beethoven Sonate c-moll, Joief Suk Fantasie, Grainger, Martini, Schubert. Dvorak, Kreisler. — Karten bei F. Ries, Sec- straße 21. — — Neu« Mulik — Paul Aron. 7'/- Uhr im Künstlerhaus. 3. Konzert, Mitwirkend: Helene Mttllev- Schäser (Gesang), Stefan Frenkel (Violine). Programm: Werke von Bartok, Jcinnitz, Szymanowii'i, Strawinski. -- Karten bei F. Ries, Seestraße 21. — Zwei Thüringer Dome Das Land Thüringen ist reich an stolzen Zeichen einstmals blühenden katholischen Lebens. Neben herrlichen Kiosterruinen, deren Zauber sich niemand entziehen kann, deren Trümmer dem Wanderer sagen von frommen Mönchen und Nonnen, die in stillen Waldtälern nicht nur Gott dienten, sondern durch ihren Fleiß auch die Knlturquellen für das ganze Land wurden, er heben sich heute noch viele alte Gotteshäuser, Meisterwerks deut- scl>er Baukunst aus romanisicher und gotischer Zeit. Durch Schriften und Bilder sind sie weltbekannt geworden, und immer wieder machen sich kunstbeflissene Autoren daran, ihre Schön heiten üarzulegen. Unter dem Titel: „Deutsche Bauten" gibt der rührige Ver lag von August Hopser in Burg b. M. seit einiger Zeit eine Sammlung von bestens ausgestatteten Merkchen heraus, die sich mit de» alten deutschen Domen und Burgen befassen. Bor uns liegen die Leiden letzten Veröffentlichungen: Der Dom und die Severikirche zu Erfurt von Walter Passarge und der Dom zu Naumburg von Hermann Giesau. Beide reich und vorzüglich illustriert sind in Haib und Ganzleinen gebunden zu beziehen und kostet das erster« 2 bezl. 3 Mark, das andere 3 bezl. 4 Mark. Walter Possarge, der längere Zeit Assistent am Er furter städtischen Museum ivar, ist als genauer Kenner der Er furter Kunst in iveiten Kreisen durch Vorträge und Schriften bekannt geworden und weiß durch seine vornehme, leicht faßliche Schreibweise dauernd zu fesseln. In Kürze und doch inhaltlich reich schildert ex den Bau und die Ausstattung des Erfurter Doms und der herrlich neben ihm auf stolzer Höhe thronenden Severikirche und die in ihnen befindlichen Kunstwerke der Ma lerei und Plastik. Durch die beigcgebenen Ganzbildcr auf fein stem Glanzpapier werden die Ausführungen veranschaulicht und ergänzt. Durch dos Werk wird die Literatur über den Erfurter Dom und über die Erfurter Kunst um eine wichtige Bekannt gabe vermehrt. Die gleichen Vorzüge in Form und Ausstattung können wir der Schrift von Hermann Giesau über den Naumburger Dom nachrühmen. Die Anlage des Buches ist grundzüglich die gleiche. Auch hier ist ein reiches Bildermaterial nach prächtigen Photographien zur Ergänzung und Erläuterung herangezogen Für Besucher Erfurts und Naumburgs, vor allem auch für die Kunstliebhaber und Heimatfreunde beider Städte und ihrer Um gebung werden beide Neuerscheinungen ein« willkommene Gabe sein "ird ">»le Leser finden Sie verdienen iveitest« Empfeh lung. R. H-n.