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Sächsische Volkszeitung : 05.01.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192701054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270105
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270105
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-01
- Tag 1927-01-05
-
Monat
1927-01
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 05.01.1927
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Mittwoch, den 5. Januar 1927 Nr. 3: Teile 4 die blutlos«, seinkultivierte „Schönheit" von Felix Müller, das schöne, traurige „Jugendliche Bildnis" von Otto Gußmann. Paul Klees „Um den Fisch", „Fm Cafe" von Dorsch, das Porträt Hugo Ersurths von Otto Dix u. a. Aus der Fülle des Wertvollen seien hier noch erivähnt: „Der ruhende Bauer" <Böckstieget), der noch mit lässig hängenden Händen i» Frucht und Ernte zu greifen scheint und ganz überflammt ist vom Gelb und Rot der reisenden Sonne, — L. v. Ho s ma n u s „Däm merung" in blassendem Rosa und Grau und iveichen Linien, die an Verse von Rilke gemahnt, — ein düstrer, herrlich zürnender „Engel" von Sascha Schneider, Quarks „Herbstlandschast", Hans Nadlers wundervoll in sich ruhendes Bild „Mädchen ani See", — der scttc, banausische „Kritiker" von Winkelmann, Dresdner Landschasten von Ochme und Siebert und eine ergötz liche Radierung von Großpietsch „Die Bürger und der Tod" sein paar behäbige Spießer gehen dem Sensenmann mit dem — Re genschirm zu Leibe!). „Im Hochgebirge" von Adam erinnert zuerst an Landschasten von Kodier, aber statt kristallkühler Klar heit liegt über Adams Bild ein Schleier von dunklem, schwerem Missen, der von unsagbarem Zauber ist. — Eine Anzahl der ausgestellten Bilder soll als iviüerruslichc Leihgabe der staatl. Gemäldegalerie überlassen werden, war sehr zu begrüßen ist. da die Ausstellung im neuen Rathaus und bis zum 15. Januar gezeigt werden kann. (Eintritt frei: Wochentags 8—3 Uhr, Sonntag 11—1 Uhr). Inventur- und Saison-Ausverkäufe Da vom 15. Januar bis 15. Februar 1927 im Be zirke der Handelskammer Dresden wieder die Saison- und Jiiventurausverkause stattfinden dürfen, niimnt die Kam mer Anlaß, auf die für diese Ausverkäufe geltenden be sondere» Best.mmungcn aufmerksam zu machen. Für der- arnge Ausverkäufe sind die für Ausverkäufe sonst geltenden geglichen Bestimmungen insofern gemildert, als bei ihnen der Ausverkaufsgrund nicht angegeben zu werden braucht und das Vor- und Nachschieben von Waren nicht unter Strafe gestellt ist. Diese Vorzugsbehandlung ist aller dings an folgende unerläßliche Voraussetzungen gebunden: 1. Der Saison- oder Inventurausverkauf muß als sol cher :m ordentlichen Geschäftsverkehr üblich fei». In sol chen Warcngattungen, in denen Saison- oder Inventuraus verkäufe nicht üblich sind, darf also ein Saison- oder Inventurausverkauf überhaupt nicht stattfinden. 2. Der artige Ausverkäufe müssen in den Ankündigungen aus drücklich als Inventur- oder Saisonausverkäufe bezeich net werden. 3. Nach der Verordnung der Kreishaupt- »laiiiljchaft Dresden vom 18. Dezember 1914 ist die Ver anstaltung eines Saison- oder Inventurausverkaufs nur zwischen dem 15. Januar und dem 15. Februar (ferner im Sommerhalbjahr zwischen dem 15. Juli und 15. August) statthaft. Der einzelne Saison- oder Inventurausverkauf darf nicht länger als zwei Wochen dauern, und im ganzen Jahre dürfen im gleichen Betriebe nur entweder zwei Saisonausverkäufe oder aber ein Saisonausverkatif und ein Inventurausverkauf veranstaltet werden. Aus diesen grundlegenden Bestimmungen ergeben sich folgende beiden Forderungen: a) Es ist nicht erlaubt, außerhalb der zu gelassenen Fristen oder unter Ueberichreitung der zugelassenen zweiwöchigen Dauer Waren, die an sich im Saison- oder Inventurausverkauf abge- stoßeu werden können, unter Verwendung anderer Aus drücke in ausverkaufsartiger Weise abzustoßen. Namentlich gilt dies auch vom Verkauf angestaubter Waren, die ge rade wegen des Anstaubens recht eigentlich in den Saison oder Inventurausverkauf gehören, b) Geschäfte, die meh re reWarengr uppen führen, dürfen in den Jnventur- vder Saisonausverkauf nicht diejenigen Warcngattungen ein- beziehen, bei denen derartige Ausverkäu/e im ordentliche» Geschäftsverkehr nicht üblich sind. Ist : Ein« gemeinsam« Weihnachtsfeier veranstalteten am ge strigen Abend die Iugenüvereinc der Hcrz-Iesu- Pfarrei, Dr.-Iol)annstadt, im Saale von Hainmers Holei. Der Iünglingsverrin Dresden-Ost, der Gcfellenvercin und di« Iung- frauen-Kongregation gaben hier ein Beispiel schöner und zweck mäßiger Zusammenarbeit. Das Programm ivar einfach, aber schön. Bekannte und unbekannt« Weihnachtslieder bot die ivackc- re „Cä-ilia" unter Kantor Schröters vortrefflicher Leitung. Erzpri"' r Pfarrer Boüenburg sprach kurz und herzlich über die P sie icn und Aufgaben der Jugend. Den ziveitcn Teil bildete ein Weihnachisspiel „Auf Bethlehems Fluren" von Kaplan Fritz Flinterhafs. Mit einer Hirtenfamilie erlebte man die Prüsungs- zeit der Jude» und die Ankunft des Messias. Krippe »spiele kann man wohl nn- in dieser Schlichtheit und Volkstümlichkeit machen, wie sie ans diricin Sliick sprach. Von Mitgliedern des Gesellen- und des IünKinns-ercins wurde mit anerkennenswerter Hingabe und Einfühlung gespielt. Mit größter Sorgfalt und Liebe war alles vorbereitet worden und so erfreute sich all und jung an dem Gebotenen. Auch der Saal IMte wcihnach'.lichen Schmuck ange legt. Und aus den Tischen brannten crzgebirgijchc Leuchter, als man gemeinsam mit dem Gesang des schönsten deutschen Weih- nachtsliedcs den Abend beschloß. : Wechsel lm Generalsekretarlat der Internationalen Elbe- Kommission. Ter Generalsekretär der Internationalen Elbekom- u.ission, -Vortragender Logationsral Dr. Emil v. Renthe- Fink, Ist von seinem Posten zurückgetretcn, um einem Ruf i» die Politische Abteilung des Völkerbundssekrctariates Folge zu leisten. : Ticnstjubiläum. Am 1. Januar 1927 feierte die Ne- gicrungschsmikerin Fräulein Dr. Paula Köpcke, ihr 25iähr. Dieiistjubstäui» an der Staatlichen Landesstelle für öffent liche Gesundheitspflege. — Sie ist eene der ersten Frauen Deutschlands gewesen, die in eine öffentliche Stell« e.n- getreten ist und sie hat durch ihre tatkräftige und vielieiitge Tätigkeit als Chemikerin gezeigt, daß auch eine Frau auf chemischem Gebiet eine Stelle voll und ganz auszusülleu vermag. Aus Anlaß dieses Jubiläums fand in der Lnndes- stelle eine klc:ne Feier statt, bei der ihr von allen Mit arbeitern eine Erinnerungsgabe überreicht wurde. : Knsippvcrekn. Freitag, den '7. Januar, abends 8 Mir, spracht Herr Regierungs- und Medizinalrat Dr. MaHer-Bad Lanterberg, ärztlicher Leiter des KneiPP- beims, im Saale des evan-g. Veremshauses über das zeit gemäße Thema: „Der Weg zur Gesundheit". : Ein Erfolg des dcutschcn Hygiencmnscums in Aegyp- len. I» Kairo geht jetzt ein Hygienemuseum seiner Voll endung entgegen, das vom Deutschen Hygienemuseum in Dresden eingerichtet worden ist. Die Mittel zur Schaf fung dieses Kulturwerkes hat König Fuad aus seiner Pri- vanchanille bercitgestellt. Nach ihm heißt das Museum Km-FuaL-Museum of Hygiene. Seine Eröffnung soll im Januar stattfinden. : Vortrag des Reichstagspräsivente» Löbe. Reichstags präsident Löbe wird im Nahmen der Vorträge der Reichs- zentrale für Heimatdienst am 6. Januar abends 8 Uhr im Vereinshaus, Zinzendvrfstratze, über das Thema-„Welt politische Verflechtung, Europa, Großdeutschland" sprechen. Musikalische Veranstaltung für Erwerbslose. Der öf fentliche Arbeitsnachweis Dresden und Umgeü. veranstaltet Freitag, den 7. Januar 1927, abends 7 Uhr im Volks wohlsaal, Trabantengnst:, einen K a m inmer m us i k- Abend. Ausführende: Mitglieder des Philharmonischen Orchesters. Programm: Beethoven: Serenade op. 8 (Streichtrio). Mozart: Klarinettenquintett. Ei'nsührung in l^ieitcißf, den 21. dunuar 1927 ^i88i'on8abenä des Oi l8vei! ..ueles der katli. Vereine Vre3den8 in der KuusmAnn3cliÄlt das Wesen der Kammermusik und die Werke: Herr Geo Becker. — Eintrii.siarten, nur für Erwerbslose, sino in atleii Fachabteilungen des öffentlichen Aröeitsnachwei es kostenlos zu einnehmen. Leipzig Vergrößerung des PosZscheckamtes Leipzig, 4. Januar. In den letzten Jahren hat der Poslichcckvcrkehr eine so große Ausdehnung angenommen, daß die Anlage» des Postcheckamtes, Griinmaischer Steinwcg, den Bedürfnissen nicht mehr entsprachen. Weder die An zahl der Schalter m:t dem Absertigungsraum für das Publikum genügte dem gesteigerten Verkehr, noch reichten die Arbeitsstile und Zimmer für die dort beschäftigten Beam ten aus. Abhilfe konnte aber erst geschaffen werden, nach dem die Oberpostdircktion vom Augustusplatz nach der Süd straße verlegt war. Die dadurch gewonnenen Räume wur den auf das Scheckamr und das Hauptpostamt dem Bedürfnis entsprechend verteilt. Mehrfache bauliche Veränderungen waren erforderlich, um die zugewieseneu.Zimmer zweckmäßig verwenden za können. Erst nachdem die e in sesig.eie. Weise herger.chlcr und vom Scheckamt bezogen waren, konnte man an die Erweiterung der Schalteranlagen und die Vcrgröße rung des AufcnthaltSraumcs für das Publikum Heran gehen. Jetzt präsentiert sich der Vorraum als eine statt liche Halle, doppelt so groß als früher, und an Stelle der bisherigen 6 Schalter dienen nunmehr 12 zur Abfertigung des Publikums. Ein weiterer Schalter soll noch an der Stirnwand eingebaut werden. Für das Publikum ist durch die Erweiterung eine raschere Abfertigung erreicht. Mi»slsta«-skagu«g der Zenirumsparlei Die schwierige Lage des gewerblichen und kaufinätft nischrn Mittelstandes hat den ReichspaLtsivocstaud unt> die NeichsLägsfranrion der Z e n t r u m s p a r t e i zu dem Beschluß veranlaßt, Ende Januar eins Reichs Mittel standstagung abzuhalten. Zur Vorbereitung die» ser Neichstagung hält die Sächsische Zentrums pa r t e i am Sonntag, den S. Januar, nachmittags 2 Uhr im Speisesaal des Bahnhofes Dresden - Neustadt eine Tagung ab. die sich mit den Miltelstandssragsn befas sen soll. Alle Parteifreunde, die dem gewerblichen und^ kausmännifchen Mittelstände angehören, sind zu dieser Ta gung eingeladen. Die sächsische Tagung soll Vorschläge ausarbei- ten, die auf der Neichsmittelstandstagung der Zentrums- partei vorgelegt werden sollen. Es wird sich vor allen Dingen darum handeln, die gesetzgeberischen Möglichkei ten zu erörtern 1. auf dem Gebiete der Reichs-, Lan« des- uitd Koinmunalsteuern, 2. auf dem Gebiete des Finanzausgleichs (Vereinfachung der Ver- waltung), 3. auf dem Gebiete derSiedlung (Schaffung neuen selbständigen Mittelstandes), 4. auf dem Gebiete der K o m m u n a I h i I f e (Vergebung von Aufträgen). Wir bitten die interessierten Parteifreunde, möglichst zahlreich an der Tagung teilzunehmen, damit auf Grunds einer Fühlungnahme von Vertretern aller Kreise des Mit telstandes auch aus Sachsen positive Vorschläge für die Neichsmittelstandstagung der Zentrumspartei ge macht werden können. ) Von der Universität. Weizen der Ueberlragung des Lehr stuhls für Chemie in der Philosophischen Fakultät sind Ver handlungen mit Geheimrat Professor Dr. Millstätter in, München eingeleitet worden. — Wegen der Uebertragung des, Lehrstuhls für theoretische Physik in der Philosophischen Fa-, kultät sind Verhandlungen mit Professor Dr. Debye an der Technischen Hochschule in Zürich eingeleitct worden. ( Vom Rouvelprozeß. Wie von unterrichteter Seite mil geteilt wird, hat der im Leipziger Rvuvelprozeß verurteilte Kri-i minalkommissar Kühle seine Berufung gegen das Urteil zurückgezogen. Die Angeklagten Nouvel und Grandke. hatten sich dem Urteil sofort unterworfen. Ta sich auch der ver urteilte Hauptwachtmeister Schäfter mit dem Gedanken trägt, seine Berufung zurückzuziehen, dürste voraussichtlich das Urteil gegen die angcklagten Polizeibeamten Rechtskraft erlangen. Es wird erwartet, daß auch die Staaisamvaltschaft ihre Berufung gegen die Verurteilung der Beamten angesichts der neuen Lage, rückgängig inacht. Die verurteilten Taschendiebe haben bisher die Berufung gegen ihre Verurteilung noch nicht zurückgezogen.. Ihnen gegenüber wird auch die Staatsamvaitsäsoft auj ihrem. Einspruch weiter bestell«» bleiben. Es ist nicht unmöglich, daß dl« Beamten in der Berufungsvcrhandlung gegen die Taschendiebes als Zeugen austreten können. ) Pressefest Leipzig. Der Bezirksverband Leipzig ins, Reichsvcrband der deutschen Presse, der Berufsorganisation der Leipziger Tageslchriftsteller und Verlagsredakteur« ver>z anstaltet am Sonnabend, den 18. Januar, sein alljährliches Presscse st. Ans Sachsen Im neuen Jahre Im Jahre 1927 finden drei Sonnen- und zwei Mon.'sinster<e nisse, sowie ein Merkurdurck)gang statt. — Nach Angabe sec 100-! zührige» Kalenders regiert in diesem Jahre die Venus. Dieser, Planet soll mehr ein feuchtes als trockenes, dabei aber ziemlich, warmes Jahr Hervorrufen. — Der Frühling wird ivarmc Tage, ziemlich spät bringen, den Saaten aber sehr günstig sein. — Der, Sommer wird häufig sehr heiße Tage haben, und wenn das Frühjahr viel Regen hielt, anhaltend trocken sein. — Ter Herbst, ivird anfangs heiteres und angenehmes Wetter, im November, aber schon Schnee und Kälte bringen. — Der Winter wird mit, trockener und angenehmer Witterung beginnen, dann regnerisch, und naßkalt sein. — Neujahr fällt auf einen Sonnabend, Fast-, nacht auf de» 1. März. Karfreitag auf den 15. April, Ostern auf den 17. und 18. April, Himmerlsahrt aus de» 26. Mai. das Pfingst fest auf den 5. und 6. Juni. Li Thraker an» Musik Staatsoper. , 2. Beethoven-Abend. Umrahmt von der 2. Sinfonie (D Tur> niid der achten iF Durs erklang das Klavierkon zert in G-Dur mit der Lrig.nalkadenz von Beetbove». Rudolf Ser kiii als künstlerischer Vermittler. Die Be. alisbezeugun- gcu für den Pm-iiste» waren außerordentlich begeistert. Und das war kein Wunder. Serbin ist ein brillanter Techniker mit apar ter und vornehm.''- Aiischlagskultur. Man muß ebenso die Glätte, die Feiuhcii und de» Hockglanz bewundern, wie anderseits die Energie lind di.' Markigkeit der Klangfarben. Der an sich spröde Klang des Taste,'.-nsirumeiites bekommt unter den Händen Scr- kins etwas um ...w u Weiches und Liedliäies, leuchtet dann wie der in ginnen ^ st'.oen auf und steigert sich bis zum Brause». Man merkt dem.st daß der Künstler weniger mit den Fingern spielt. Taim um jo mehr mit dem Gemüt und dem Herzen. Glasklar schasst er die Liuiensührung, die Gänge und Läuse per len und rollen wie Wasssrlropsen. die gesamte Technik ist blitz sauber. aber der höchste Werl dieses Musikers liegt in feiner Ver innerlichung. in der sarbontrunkenen Ausdeutung des herrlichen G-Dur-Kiavierkonzertes des großen Bonner Meisters. Man muß sich diesen Pianisten merken! Friß Busch leitete den orchestra le» Teil des Klavierkonzertes mit bekanntem Feingefühl, dir Ko pelle schwelgte in der orchestralen Pracht Beethovenscher Instrumentation. In gleicher Weise fesselten die beiden Sinfo nien, so daß man in weihevoller Stimmung diese zweite Veran staltung verlassen konnte. Leider zeigte das Haus ziemliche Lücken. —ist— Die Proben zur Uraufführung von Schoecks Penthe- Nlca unter der musikalischen Leitung von Hermann Kutzsch- bach und der Regte von Waldemar Staegemann sind soweit gediehe», daß die Uraufführung auf den 8. Januar 1927 hat «»gesetzt werden können. Kurz nach der Uraufführung der Penthesilea wird die choreographische Uraufführung der K r a » z-S i n f o »-ie von Recnizek stattfinden. Das Werk hatte vor ettva 2 Monaten bet seiner Uraufführung im Konzertsaal in Wien «inen starken Erfolg. Ellen v. Eleve- Petz hat die choreographische Handlung zur Musik von Recnizek erfunden. Musikalische Leitung Generalmusil-bireltor Fr.tz Busch. Tanzregic Balletlciterin Ellen v. Eleve-Petz. Inszenierung Professor Jschi Dobrowen als Gast. Entwurf der Szcnenlsilder und Kostüme Professor Pauas Aravantinos als Gast. Komödie. (Söplel, Schwank von Arnold u. Bach.) Man kann wirklich nicht sagen, daß dieser Schwank von Geist nur so triefe. Aber das setzt man bei den bekannten Ber liner Autoren auch gar ni:t voraus. Sie haben ein Rezept, das sich offenbar glänzend bewährt hat; eine leichtfertige Frau, Tänzerin zumeist, führt die Männer an der Nase herum und verursacht lustige Katastrophe». Von der spa nischen Fliege angefangen geht diese „Basis" durch alle Schwänke der beiden Autoren. Je nach Bedarf wird dazu die übliche Sauce serviert: ein bissel Frechheit und enorme Prisen. Situationskomik. Arnold und Bach sind heute das, was einma Blumenthal und Kadelburg waren. Sie sind die am inst.sten gc.vielten Schwankautoren geworden und da sie kmm die Grenze überschreiten, die Anstand und guter G.'.Ymack ziehen, kann man ihnen auch nicht ernstlich böw sti w'ni ihre Einfälle auch noch so verrückt sind. Diesmal dre.) das kleine Haus nur so von lautem, befreienden Lachen. Der am Lido in „Beziehungen" ma chende Hühneraugcnpslasterfabrikant Piper, der durch sein „Piperol" zum steinreichen Mann wurde, verursacht die ganze Verwicklung, die auch nur andeutungsweise zu er zählen ein Unsinn wäre. Es genüge, wenn ich verrate, daß er, der moderne Raffke, die ihm in Venedig als Geiger und Kellner gegenüber getretenen, verarmten Aristo kraten für Schwindler hält, als sie in Berlin sein „Schloß" bevölkern und der Geiger-Graf sogar sein Schwiegersohn zu werden hofft. Hierin -liegt der Hauptefsekt der ganzen Sache, der urkomische Situationen im Gefolge hat. Am meisten gelingt cs dem Gast Georg Basalt Lach- alven hervorzurufen. Sein Piper (der unter dem Schla- raffen-Jnkognito „Stöpsel" reist) läßt keine Auge trocken. Man kennt vom Centralthvater her seine listigen, kleinen Aeuglein, seine grotesken Bewegungen und denke sich da zu eure Bombenrolle, die eigens für ihn geschrieben zu sein scheint, um Den Effekt, den er hat, einigermaßen fich vorstellen zu können. Carla Holm ist die leibhaftige Frau Raffke. Auch sie fand freudigsten Widerhall. Di«, beiden Aristokraten befinden sich bei Ottbert und W v h l» brück in den besten Händen. Irma Zeißig mimt eine ergötzliche Heiratsvermittlerin für adelige Partie», Jo-. Hannes Steiner einen ulkigen, sehr beweglichen Sehla- raffenbruder, Elisabeth Frank mit glänzender Frech heit die bewußte „Person". Das gescheite, kleine Tüchter- chen der Raffkes gab Bella Erdoes wieder mit ichr viel Anmut. Carl Zimmermann hatte einen Pech- voge, zu spielen, der immer hinausgeworfen wird. Er tat das »nt Geschick. Steiner sorgte für eine slotte Auf führung mit kurzen Pausen. Leopold Lustig halte wie der sehr schöne Bühnenbilder geschaffen. Zck. Vühnenvolksbnn» Dresden. Berichtigung: Nach dem der Plan zum Besuche der Theater feststehi, werden nun endgültig zuip Besuche des Großen Symphonie-Kon zerts am SonnabeTd, den 8. Januar 1927, abends 7.30 tlhr im Vereinshaus folgende Nummern aufgcrufen: Gr. 1, 2701-3100, 3201-4000, 4001-4575, 5601 -5214 E. Wird weiter ans die Bekanntmachung in unserer Januar zeitschrift hingewiesen. Karten sind zum Preise von 2 M. in der Geschäftsstelle, Marschallftratze 1, zu haben. Alberttheater (Bolksabonnement A-B-C). Infolge zahlrei- ck>er Anfragen teilt die Direktion mit, daß durch Erweilerung des Bolksabonnemsnts A-B-L noch jederzeit ohne Nach zahlung Abonnenten für Gruppe A (1. Parkett, 1. Rang, 3 Mark pro Vorstellung), Gruppe B (2 Parkett. 2 Mark pro Vorstellung) und Gruppe C (3. Rang, Mitte, 0,75 Mark pro Vor stellung) in der Geschäftsstelle des A-B-C, Alberttheater. Ein gang gegenüber Maunstraßr, ausgenommen werden. Außer einer einmaligen Einschreibgebühr von 0,50 Mark ist nur die erste Vorstellung vorauszubezohlen. Die weiteren Zahlungen erfolgen jedesmal erst bei Kartenabholung der alle 14 Tage aus einander folgenden Vorstellung. Atbcrt-Dheatcr. Das imbrechende neue Jahr findet da- Albert-Theater m regster Tätigkeit. Direktor Fischer strebt ein gutes, solides und reichhaltiges Programm an, das sowohl der heiteren als auch oer ernsten Muse gerecht wird.
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