Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 17.12.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192612178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19261217
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19261217
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-17
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 17.12.1926
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Kummer 285. Seite 6 k -'st !"!! ! ?.:. i ^ '?!' i, < rrelta^. 17. verembep Das Krebsproblem. Von Prof. Dr. «eysser. t'hejarz« unv leitender Chirurg des Vincenz. Krankenhauses. Berlin.Lichterfelde - L>t Wesen — Ursache — Behandlung — Verhütung Das Wejen »er Krebskrankheit besteht in einer Zellen. Wucherung, die als ständig wachsende Geschwulst oder Geschwür, das nicht zuhellt und die umgebenden Gewebe zerstört, in Er scheinung tritt. Im Anfangsstadium ist das Krebsleiden eine rein örtliche Erkrankung, die keine Schmerzen verursacht und deshalb stets von Laien als harmlos angesehen wird. Aus diesem Grunde ist es ost zu spät, wenn sich Krebskranke ent schlichen, zum Arzt zu gehen, denn erfolgreich kann Krebs nur im Anfangsstadium operiert werden. Die Krcbskrankheit ist ein Volksleiden, dem 10 Prozent aller Menschen über 40 Jahre erliegen. Mas für die Jugend die Tuberkulose, das ist für den Erwachsenen der Krebs. Bei dem Laien herrscht allgemein die Ansicht, dag die Krebskrankheit noch nicht erforscht und unheil bar ist. Beides ist falsch. Die Krebskrankhcit ist heute eine der besterforschten Krankheiten, sie ist im Anfangsstadium mit Sichcihe.t durch Operation dauernd zu heilen und ist auch im bereits vorgeschrittenen Falle meistenteils noch erfolgreich zu behandeln. Die Bedingungen, die zur Entstehung der Krcbskrankheit führen, sind durch die Forschungen der letzten Jahrzehnte völlig klargcstellt worden. Diese sind einmal Entwicklungsstörungen in Form von Keimversprengungen, wie Muttermüler in der haut, oder Versprengungen von Gcwebskeimen, wie Neben- kiicrenteile in Nieren »sw. Derartige versprengte Keime können plötzlich anfangen sich zu vergröszern und zu wachsen und führen sann bei dauernder Ausbreitung zum Krebs. Ferner spielt eine gewisse Rolle die erbliche Belastung, die in dem Sinne aufzufassen ist, dasz der Krebs nicht als solcher vererbt wird, sonder» die Empfänglichkeit gewisser Gewebszellen. Auf Grund der Konstitutionsforschung wissen wir heute, dag Nachkomme» von Eheleuten, deren beide Eltern an einer gleichartigen Krebs krankheit (Magenkrebs) gestorben sind, in 100 Prozent an der gleichen Krebsart erkranken. Zn den wichtigsten Bedingungen gehören schließlich die chronischen Reize, die auf Gewebe Jahre und Jahrzehnte einwirken und dadurch die Gewebszellen derartig schwächen und verändern, dasz sie zu Krebszellen um gebildet werden. Diese chronischen Reize können verschiedener Natur sein, nämlich mechanischer, chemischer und chronisch-ent zündlicher Art. In der Kenntnis dieser Reize liegt die Mög lichkeit, das Entstehen der Krcbskrankheit durch Beseitigung dieser Reize zu verhüten. Mechanischen Reizen sind vor allem Narben ausgesctzt, besonders spannende Narben am Handrücken. Ferner verhornende Hautausschläge, namentlich bei ölten Leuten, die fortgesetzt durch Kratzen verletzt und gereizt werden. Auch die jahrelange Reizung durch Steine (Gallen steine. Nierensteine. Speichclstcine, Blasensteine usw.) können zur Krebsbildung führen, ebenso die fortgesetzte Verletzung von Zunge, Wange. Lippe durch schlechte Zahnstümpse, zerbissene Pfeifenmundstülke usw. — In gleicher Weise können chemische Reize normale Ge webszellen so schwächen, dasz sich Krebs bilden kann. Auster Schädigungen durch Nikotin und Alkohol sind vor allem Ge- werbekrankheitcn bei Teer- und Anilinarbeitcrn zu erwähnen. Endlich kommen alle chronisch entzündlichen Reize, die Jahre und Jahrzehnte bestehen, für die Kreüs- «ntstehung in Betracht. Beispiele hierfür sind Magen geschwüre, Untcrschcnkelgeschwürc, eiternde Fisteln, Lupus, alle chronischen Entzündungen der Brustdrüsen und der Geschlechts organe, besonders der Gebärmutter. Werden diese chronischen bon glaubt den Nachweis erbracht zu haben öaß-die Krebsrrunk- heit in Island mit Einführung von Bäckereien in Zusammen hang zu bringen ist und dort am stärksten grassiert, wo Unrein lichkeiten in Bäckereien, insbesondere durch Küchenschaben am größten ist. Schon diese hier kurz angeführten Beispiele zeigen, daß wir ohne Jnfcktionsthcorie zur Erklärung der Krebskrank hcit schwerlich auskommen können, und daß die Gärungs- Hypothese hierfür versagt. Denn wenn es richtig wäre, daß durch chronische Reize normale Gewebszelle» ohne einen Krebserreger zu Krebszellen umgewandelt werden, so müßte gerade bei den niederen Volksstämmen, die in viel höherem Maße chronischen Reizen ansgesctzt sind, die Krcbskrankheit in gleichem, wenn nicht höherem Maße vorhanden gewesen sein, wie bei den Europäern. Neuerliche Untersuchungen von ameri kanischen Acrzten haben uns aber gelehrt, daß noch jetzt ein zelne Stämme bei Vollblutindianern vollkommen frei sind von der Krebskrankheit. Die praktische Bedeutung dieser Ausfüh rungen über die Bedingungen und die Ursache des Krebses be steht darin, daß wir eine direkte Ansteckung von Person zu Per son nicht zu befürchten haben, das; andererseits aber die Des- infektionsvorschriftc» auf Wohnungen, in denen Krebskranke lange Jahre gewohnt haben ind gestorben sind, erweitert wer den müssen. ähr der Anlage zu Krebs in Fällen Hinweisen sollten, in o«n«n gleichartiger Krebs bei den Ellern der Verlobten voklieg^ Frauen über 40 Jahre sollten sich regelmäßig jährlich unter suchen lassen, da bei der Schmerzlosigkeit der Krankheit im An fangsstadium und der Verstecktheit der am häufigsten befallene» Organ« sonst leicht ein sich bildender Krebs unbemerkt bleibe» kann. Trotzdem eine Gefahr direkter Ueberlragung von Mensch zu Mensch nicht besteht, muß dringend geraten werde», di» Räume, in denen Krebskranke gestorben sind, gründlich zu des infizieren, da Beobachtungen darüber vorliegen, daß diejenigen Personen, die diese verlassene» Räume längere Zeit bewohnt haben, ebenfalls von Krebs befallen wurden. Die Krebskrankhcit nimmt von Jahr zu Jahr zu. Sie er- fordert allein in Deutschland weit über 00 000 Todesopfer, das ist mehr als bei der Tuberkulose. So muß mit allem Nachdruck die Forderung erhoben werden, alle Mittel in Bewegung zu setzen, um diese Kulturkrankheit der Völker zu bekämpfen, zu verhüten und zu heilen. Im Hinblick auf das traurige Los de, unheilbaren Kranke» wäre es sittliches Gebot, Krebskranken» Häuser zu errichten, in denen den unheilbar Kranken das schwer« Schicksal so leicht wie möglich gestaltet wird, wo sie sich nicht mehr als Ausgestoßene z» fühlen brauchen, wie bisher. Gleich« zeitig könnten derartige Krebskrankenhäuser der weiteren Er forschung dieser Krankheit dienen und Zentralstellen für die Bekämpfung der Krebskrankhcit bilden. Denn nur durch aus gedehnte Volksaufklnruug, wie auch ich dies seit Jahren durch Lichtbildervorträge anstrebe, kann eine wirksam« Bekämpfung der Krebskrankheit durchgesührt werden. Die Behandlung der Krevvlrankheit ist heute bereits eine feststehende und sollte ausschließlich in Händen des Chirurgen liegen. Der Krebs ist im Anfang eine rein örtliche Erkrankung, die durch Operation mit Sicherheit geheilt werden kann. Die Schwierigkeit in der Beurteilung einer erfolgten Heilung liegt darin, daß von einer Daucrhcilung erst nach einer Beobachtung von mindestens 0 Jahren, in denen der Krebs nicht wieder aus getreten ist, gesprochen werden kann. Dank der Fortschritte der operativen Technik lassen sich heute solche Daucrhcilungen in etwa 50 Prozent erzielen. Es ist dabei allerdings nicht zu ver gessen, daß die Operation des Krebsleidens eine Kunst dar stellt, die in Händen wenig Geübter erheblich schlechtere Resul tate ergibt. Diese Kunst stellt die höchste Anforderung an die Technik, insbesondere, wenn cs sich darum handelt, bei schon vorgeschrittener Form sehr ausgedehnte Eingriffe, wie voll kommene Entfernung des Magens oder Entfernung ganzer Ge- sichtspartien, vorzunchmcn. Die Operation leistet in Händen Geübter erheblich mehr, als jedes andere Verfahren. Wird im Anschluß an die Operation noch ein spezifisches, biologisches Heilverfahren in Form der I in p f st o f f b c h a n d l u n g durch- gcführt, wird es gelingen, die Zahl der Dauerheilungen, insbe sondere auch bei den an der Grenze der Operation stehenden Fälle erheblich zu vermehren und vielleicht bis auf 00 Prozent zu steigern. Die Behandlung mit Röntgen und Radi um strahlen kann bei Geschwülsten, die örtlich zu entfernen sind, heute überhaupt nicht inehr in Betracht kommen. Die Statistik hat gelehrt, daß zwar bei einzelnen Krebsartcn. insbesondere bei Eebärmutterkrebs Heilung durch Bestrahlung erzielt werden kann,' aber die Dauerergebnisse sind denen der Operation bei weitem unterlegen und eine Bestrahlung vor oder nach der Operation halte ich ebenfalls für unzweckinästig. Eine Bestrah lung als solche wirkt zwar auf die Krebszelle; aber nicht auf den mit Wahrscheinlichkeit anzunchmenden Krebserreger. Das beweisen auch Versuche, die ich an Mäusen angcstellt habe. Bei Ver Rachenkararry. Entzündungen nicht richtig behandelt und beseitigt, so werden krcbskranken Mäusen wird selbst nach Bestrahlung mit den zehn- auch hierdurch wiederum die Gewebszellen so verändert, daß «ine Krebsbildung eintreten kann. Aus Vorstehendem ergibt sich, daß wir heute sämtliche Be dingungen unter denen die Krebskrankheit entstehen kann, genau kennen und daß diese sehr exakt, auch experimentell erforscht sind. Die experimentellen Versuche bestätigen uns die Erfah rungen der Praxis, daß nicht unbedingt jeder chronische Reiz zur Krebsbildung führt, sondern daß noch ein etwas, eine Kausa vorhanden sein muß. welche die durch den Reiz veränderten Hellen in Krebszellen umwandelt. Die praktische Erfahrung (ehrt uns weiter daß dieses Etwas aber nur auf solche Zellen wirken kann, welche weitgehend durch chronische Reize verän dert und geschwächt worden sind. Daraus läßt sich wiederum der Schluß ziehen, das; durch Beseitigung der Bedingungen bezw. Verhütung von chronischen Reizen der Ausbruch einer Krebskrankheit zu vermeiden ist. Die Ursache der Krcbskrankheit. die nauia, wurde somit eine nur untergeordnete Rolle für die Entstehung der Krank» heit spielen. Die einzigen, noch heute in Betracht kommende» Theorien für eine solche Kausa sind die Infekt ions- theorie und die E ä r u n g s t h e o r i e, die auf Grund um- fassender zellphysiologischer Versuche aufgestellt, aber zu umfang reich ist, um an dieser Stelle eingehend besprach» zu werden. Praktischen Wert dagegen bietet die Jnfektionstheorie, ohne die sich die Entstehung der ^ ' ankOcit nie mals erklären lassen wird. Schon vc>>. »gischen Standpunkt aus kann man ohne die c'nes Krebserregers nicht auskommen. Solche C . . - sind ln bestimmten Krcbsgegenden bekannt und bZoni i :n und in Tierkäfigcn exakt erforscht. Borell konnte nachwesten daß in fach stärkeren Dosen, die man dem Menschen überhaupt verab folgen kann, zwar ein Rückgang der Geschwulst erzielt, aber die so bestrahlte Geschwulst ließ sich fast regelmäßig auf gesunde Mäuse weiter verimpfen. Mit anderen Worten, es läßt sich wohl eine Geschwulst mit Strahlen zum Verschwinden bringen, der Krebscrregcr selbst aber wird von den Strahlen nicht getötet. Bei hoffnungslosen Fällen aber leistet die Strahlenbehandlung sehr gutes insofern, als der Zustand des Kranken erheblich ge bessert wird und jauchende Geschwülste sich säubern und Gestank verschwindet. Auf die Art werden zuweilen Geschwülste, die nicht zu operieren waren, nachträglich in einen operationsfähigcn Zu stand gebracht. Viel bedeutungsvoller als die Bestrahlung sehe ich ein anderes Verfahren an. das neuerdings wieder zur Anwen dung gelangt, nämlich die E l e k t r oc o a g u l a t i o n. Hier wird auf elektrischem Wege das Krcbsgewebe durch Hitze zer stört. Der Schwede Holmgrem hat auf diesem Wege bei vielen Füllen von Oberkiefcrkrebs, der nicht mehr zu operieren war. erstaunliche Heilungen erzielt. Ich selbst konnte bei mir über wiesenen inoperablen Fällen, wie Gebärmutterkrebs und an. deren, nickst mehr zu entfernenden Krebsarten des Gesichts und Halses mit dielem Verfahren den Krebs vollkommen entfernen. Üeber Dauenesultate läßt sich naturgemäß bei diesem neu artigen Verfahren noch nichts sagen. Soviel steht aber bereits heute als Richtlinie fest, daß örtlich beschränkte Krebsarten mit Sicherheit durch Operation zu heilen sind und die bereits zu weit vorgeschrittene» Krebsarten auf's schnellste in einfachster Weise durch die Elektrocongulation zum Verschwinden gebracht werden können. Die Jmpsitoffbehandlung wird zur Verbesserung der Erael-ill- ein« große Nolle hierbei spielen. Dis wirrfamzro -ve'rninpsung der Krebskrankheit besteht in manchen Ziichtereien Mäusekäfige sind, in denen sämtliche ein-! ihrer Verhütung. Es ist oben ausgesührt, daß die Krebskrank- zebrachtcn gesunden Mäuse an Krebs erkrankten. Wurden diese Käfige mit chemische» Dcsinfektionslösungen ausgewaschen, so vurde die Jnfektionsguelle damit noch nicht beseitigt. Erst furch Desinfektion in strömenden Dampf oder Formal!» konnte verhütet werden, daß die dann eingebrachtcn gesunden Tiere in Krebs erkrankten. Auch das Auftreten der Krebskrankhcit «ei niederen Volksstämmen, bei denen vorher niemals Krebs iorgekommen war. lehrt, daß die Entwicklung und Ausbreitung ier Krankheit nach den Gesetzen der Infektionskrankheiten, z. V. er Tuberkulose erfolgt. So wurde bei der Bevölkerung von ssland, die bei der Entdeckung durch Europäer frei von Krebs -ar, nach den Untersuchungen von Cambon festgestellt, daß diese etzt am schwersten vs» der Krcbskrankheit betroffen sind. Sam- heit nur unter gewissen Bedingungen entstehen kann und daß die Kenntnis dieser Bedingungen ihre Beseitigung ermöglicht. Insbesondere gilt dies für die oben näher ansgefiihrien ver schiedenartigsten Reize, sowohl mechanischer wie chemischer und entzündlicher Natur. Werden Veränderungen auf Grund dieser Reize festgcstellt, so muß dafür gesorgt werden, daß diese Reize unterbleiben und die etwa aufgetretenen Veränderungen be seitigt werden. Eine übertriebene Angst bei derartigen Zuständen ist nicht nötig, doch sollte jeder unter allen Umstünden verhindern, daß derartige leichte und leicht auszuheilende Leiden chronisch wer den. Die Disposition zu Krcbsleiden zu verhindern, ist Sache der Ehebcratungsstellen, die besonder» auf die Vererbungsge- Der Rachenkatarrh zählt zu den am meisten verlueueten Leiden, denn cs gibt überhaupt nur wenige Meirichen, die einen völlig gesunken Nachen haben. Welches Organ trägt nun die Beziehung Rack-.» r^brnor, Pharynx)? Die Atemluft streicht durch die Nase wagcrecht nach Hinte», bis sie unmittelbar vor der Wirbelsäule gezwungen wird, recht winklig nach unten abzuweichen. Sie ist in diesem Augenblick in den Nasen-Nachen-Raum gelangt, der hinter und oberhalb des weichen Gaumens und Zäpfchens liegt. Aus diesem Weg« folgt weiter abwärts der eigentliche Rachen dessen Hintere. Wand sichtbar wird, wenn man die Zunge mit einem Löstet niederdrückt. Und noch etwas weiter nach unten wendet sich der Luflstrom nach vorn zum Kehlkopf, während die Hintere Rachen wand in die Speiseröhre übergeht. In den Nasenrachenraum münden die Eustach'schen Röhren, die das sonst abgeschlossene Mittclohr mit der Außenwelt verbinden. Deshalb leidet bei Störungen in dieser Gegend häufig auch das Gehör. In dem nämlichen Raume sitzt ferner die sattsam als „Adenoide Wuche rungen" oder kurz Adcnoids bekannte dritte Mandel, die der Atmung durch die Nase bei Kindern so ost große Schwierigkeiten bereitet. Der eigentliche Rachen wird nach vorn begrenzt vom weichen Gaumen mit seinem Zäpfchen und den Mandeln und steht in enger Beziehung zum Kehlkopf und zur Speiseröhre. Die Pharyngitis — Rachenkatarrh — kann plötzlich und mit Fieber auftrcten oder chronisch sein. Die erste geht meistens mit Entzündungen der Schleimhäute der Nase, des Gaumens und der Mandeln zusammen und zieht nicht selten auch den Kehlkopf mehr oder weniger in Mitleidenschaft, sowie oft zudem die Ohren, wenn sich auch Beschwerden von seilen dieser an grenzenden Teile nicht immer quälend bemerkbar machen. Der fieberhafte Nachenintarrh ist begleitet von einer reichlichen Schlcimndsouderung im Schlunde, Behinderung der Nasen- atmung und meist auch Schluckbeschwerden und fast immer mehr oder weniger ausgesprochenem Fieber und Storungen ds All. gemeiubefiudens. Er ist oft lediglich eine Tcilcrscheinung an derer Infektionskrankheiten, wie der sogenannten „Erkältung" der Grippe, Masern, des Scharlachs und gelegentlich der Hirni Hautentzündung Diese Form der Nnchcncrkrantung heilt mehr oder weniger schnell aus geht aber nicht selten auch in ein« chronische Pharyngitis über. Auch bei dieser haben wir tätige Absonderungen, die mehr oder weniger reichlich sei» können. Der Schleim sammelt sich langsam au, bis er sich störend be merkbar macht, indem Atmung und Sprache behindert werden. Auch bei dem chronischen Katarrh kann die Nachbarschaft des Rachens in Mitleidenschaft gezogen sein. Wenn das Leiden besonders schwer ist oder lange anhült, entarten die Eeweb« und sondern immer weniger Schleim ab, der an der Rachenwand kleben bleibt und zu Krusten eintrocknct. Die Blutgefäße sind dann nur von einem dünnen, brüchigen Häutchen bedeckt und zerreißen leicht. Die an sich geringfügige Blutung — meist handelt cs sich nur um „Blutfädcn" — erregt dann gelegent lich den Verdacht auf Lungentuberkulose. Bei all den ver schiedenen Formen des chronischen Katarrhs ist die Hinte« Rachcnwand als Ganzes gerötet oder blaß, oder man findet gerötete Wülste, Wärzchen und Flecken auf blutarmem Grunde. Mandeln und Gaumenbügcn sind gleichfalls mißgcfärbt. Nicht selten ist auch eine belegte Zunge nichts weiter als eine Teil, crscheinung dieses Hebels. In einem kranken Nachen werden die Schädlichkeiten aus der Außenwelt nicht wie gewöhnlich ausgesthaltct. Sie dringen vielmehr».!» die Lymph- und Blutbahn ein und es ist ohne weiteres verständlich, daß die Lymphdrüsen seitlich am Halse und unterhalb des Ohres mehr oder weniger geschwollen sein müssen und gelegentlich auch vereitern können. Die Kranken atmen im Schlaf durch den Mund; wenn sie aufwachen ist die Kehle trocken. Die Nachenbeschwerden sind daher früh morgens und beim Aufstehen am schlimmsten. Wenn die Mandeln an dem Katarrh teilnchmcn, bilden sich oft Ablagerungen in der Tiefe ihres Gewebes, die schließlich als Hirsekorngrosze Kügel chen ausgeworsen werden; sie sind mit eine der Ursachen de» üblen Mundgeruches, der den Katarrh meistens begleitet. Daß Erkrankungen der Zähne, des Zahnfleisches und de» Mandeln Anlaß zu schweren Störungen im Körper geben können, ist heute genügend bekannt. Viele Aerzte aber richte» ein gleich starkes Augenmerk aus die Erkrankungen des Rachens. Der Rachenkatarrh ist also alles in allem wirklich eines der am meisten verbreiteten Leiden. Gegen die schweren ge sundheitlichen Schädigungen, die er im Gefolge hat, gibt es n„» einen Schutz: regelmäßige und gründliche Mundpflege! U.>Venä8cIiucIi 8en. OrtliopÄä unä LanclaAiLt vrezäen-^., nur Narien8lr. 22 b künstlicks Liierter Lixene Systeme neuester Konstruktion Kürksrstr Verirrümmunscr bessere unct tzeilo mit meinem seit 50 ck-ckire» ouspcoir. n rrvt»- unel k»«1r«»»ion»-iroe»»lt Krsmpksrisrn Llrttmprs LstddlnÄ« „Monopol' pstsnl-vrurkirsnrtsssn p>»t>ßuk«Il»I»g«N, eigene Systeme
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)