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Sächsische Volkszeitung : 01.01.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-01-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192701013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270101
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-01
- Tag 1927-01-01
-
Monat
1927-01
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 01.01.1927
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l . 4 i q Kleinkaliber als „Spork" Das Organ dos Iungbeutschen Ordens bespricht die Tat sache, das; am 8. Dezember in Magdeburg das „Reichskartell der Republik, Bund der republikanischen Kleinkaliberschützen- vercine Deutschlands, Sitz Magdeburg", gegründet worden sei. Die Vorbereilungcn für dieses Reichskartell habe der bekannte Reichsbannersührer Hölter mann geleitet. Der Bundesvor stand setze sich vorerst aus zwölf Mitgliedern zusammen. Der Erste Vorsitzende sei Oberleutnant «. D. Dr. Schwannecke, sein Stellvertreter ein Gastwirt Ed. Holl;. Zum ersten Reichsschies;- wart sei der Polizeioberst a. D. Hans Lange (Berlins erwählt worden. Unter den übrigen Mitgliedern des Bundesvorstandes befände sich anch der Führer des Reichsbanners, Otto Hör sing. Das „Reichsbanner" veröffentlichte eine» Aufruf, in dem zur Gründung von republikanischen Kleinkaliberschühen- vercinen und deren Zusammenschluß im „Reichskartell der Re publik" ausoesordert werde. Es betont, das; das Kleinkaliber schießen lediglich als S'port, „fern von allen militäri sch.» und militärähnlichen Spielereien" gepflegt werden solle. 'Rach de» Salzungen des Reichskartclls könne nur derjenige Mitglied eines solchen Schützenvereins werden, der „unbedingt und vorbehaltlos aus dem Boden der republikanischen Ver sagung" steht In 8 2 der Satzungen sei die Erörterung partei politischer und religiöser Fragen innerhalb des Bundes beson ders untersagt worden. Als Publikationsorgan des Bundes sei das Reichsbanner. Bundesorgan des Reichsbanners Schwarz- Rc» Gold, gewählt worden. Diese Entwickelung ist nur eine Folgerung aus der bis- , herigen Klcinkalibcrbewegung in den Rechlsverbänden. Auch der Fungdeulsche hat gegen diese kleinkalibrige Bewegung des Reichsbanners nichts einzuwenden. Er hat allerdings auch keinerlei Anlas; dazu, da er selbst viel zu sehr in der Kleiv- kalibcrbewcgung drin steckt. Dadurch wird aber diese Art von ..Sport" nicht gesünder und vernünftiger. Es bleibt sich schließ lich ganz gleich, ob Stahlhelmleute oder Neichsbannerleute mit Kleinkalibern hantieren. Nur wird die Sache jetzt insofern ernster, als von politisch sehr scharfen Gegnern in dieser neuem Weise „wettgerüstei" wird. In dieser Form, wie sie heute aus gezogen wird, ist die Kleinkaliberbewegung auf jeden Fall eine Krankheit, die mit dem Wohl des Volkes absolut nichts gemein hat, wohl aber sehr gefährliche Folgen haben kan». Und man wird es vielleicht sehr zu bedauern haben, das; man nicht schon längst von Reichswegen gegen diesen sonderbaren Liebhabersport eingeschrilten ist. Man geht wohl nicht fehl mit der Annahme, das; die Frage der Einstellung zu den „Wehrverbänden" aller Art mit zu dem Fragenkomplex gehört, die bei der jetzigen Regierungskrise im Reiche eine Rolle spielen. TM Gnlenspiegel in Versailles Die Polizei von Versailles sucht gegenwärtig einen geheimnisvollen Spaßvogel gegen den Hunderte von An zeigen vorliegcn. Der ipalsige Herr hat Dutzenden von Leuten aus grossen Gerchästen in Paris und Versailles die merkwürdigsten und verschiedenartigsten Gegenstände in? Haus ich'cken lassen, ohne das; die Herrschaften anch unr einen d:cser Gegenstände gekauft hätten. Einem Schilder maler wurden an einem einzigen Tage zwei Prächtige Grab- kränze, zehn Kisten mit Champagner, drei Schachteln Spiel zeug, zwei Phonographen, ein Radioapparat und sechs Dutzend Austern ins Hans gebracht. Vor dem Hause einer alten siebzigjährigen Dame fuhren Plötzlich zwölf Brautwagen vor, und es kam zu einer sehr erregten Auseinander',etznng zwischen der greisen Jungfrau und den Knttchern, die mit großer Energie verlangten, das; die Dame sich das Brautkleid anziehen und mit ihnen, ob zugleich oder nacheinander, wird nicht mitgeteilt — zur Trauung fahren solle. Ein harmloser Bürger von Versailles erhielt von einem großen Parker Warenhaus eine vollstän dig e T p e i s c z i m in e r e i n r i ch t u n g. Zunächst hielt der Bürger das für ein generöses Weihnachtsgeschenk, bis er durch die quittierte Rechnung, die man ihm vorlegte, bekehrt wurde, daß er die Möbel zu bezahlen oder zurückzugeben habe, worauf er natürlich unter gewaltigem Geschimpfe der Möbelträger, das letztere tat. Einem Kohlenhändler wurden zu seinem ohnehin nicht kleinen Kohlenbestand noch 800 Zentner neuer, natürlich unbestellter Kohle zu geschickt; als Zugabe erhielt er nicht weniger als 150 B ü cher über SPiritis m u s und den Umgang mit Geistern. Sehr übel erging es einem Schlächtermeister: Mit fünfzig appetitlichen Beefsteaks bewaffnet, erschien er in einer Gastwirtschaft, um die angeblich bestellte Ware abzu- kicfcrn. Er wurde prompt hinausgeworfen, und die fünfzig Beefsteaks lagen gleich ihm selbst im Rinnstein. Jetzt, wie gesagt, jucht die Polizei den Urheber aller dieser „Scherze". Die Wasserkräften-Spekulation Wo '.innrer irgendwo etwas Großzügiges geplant wird, da finden sich schon sehr bald gerissene Zeitgenosse» ein, die das Interesse der Gesamtheit umstülpen und für sich selber Morgenluft wittern. Spekulanten nenne man diese unnützen Parasiten. Die hangen sich an jedes gemeinnützige Unterneh men, dessen Gewinn für die Allgemeinheit sie in ihre eigene Tasche zu lancieren wissen, indem sie für die Neberbewertnng der umliegenden Werte, i» deren Eigenbesitz sie sich frühzei tig bringen, Sorge tragen. Vor aller Oeffentlichkeit unter stillschweigender Duldung des Staates. So Plant jetzt die Regierung die Jnangrisfnahme und den Ausbau von wirtschastswichtigen Wasserstraßen, u. a. die Vollendung des Mittellandkanals. Wäh rend die Regierung noch über Zuständigkeiten verhandelt, haben die Bodenspekulanten schon ganze Arbeit gemacht und der Bürokratie ein Schnippchen geschlagen. Die Preise der anliegenden Grundstücke gehen sprunghaft in die Höhe. Die Grundrente wächst sichtbar. Dagegen kan» man an s.ch nichts einwendeii. Denn wenn der Wert steigt, und das Grundstück für den Besitzer wertvoller wird, würde bei zwangsweiser Nidrighaltung der Preise kein Anlieger mehr etwas verkaufen und so unter Umständen eine rentable Ausnutzung des Geländes verhindert werde». Worauf es ankvmmt, ist die Frage nach dem gewinnberechtigten Nutz nießer. Das ist nach geltendem Recht der augenblickliche Be sitzer, '.in allgemeinen der Spekulant, der frühzeitig bas Gelände aufgekauft hat. Der hat aber weder durch Arbeit, »och durch Kapitalanswcndung zur Entstehung des Gew nnes beigetragen. Daher gehört der Mehrgewinn dem Staate bezw. der Allgemeinheit, auf deren Kosten der Kanal gebaut wird. Die Gewinne müssen also durch eine Neuregelung der Wert- zuwachSstener oder auf andere geeignete Weise, wie Heran ziehung zu den Kosten an Grund und Boden, weggcfteuert und der Allgemeinheit zugesührt werden, die nach Artikel 155 der NeichSversassung einen rechtlichen Anspruch darauf hat. Wenn hier energisch zugepackt würde, hätte das Spe- killanteiitum kein Tätigkeitsgebiet mehr, würde zum Segen für eine geordnete Höherführung der Wirtschaft verschwinden und die Preise würden nicht über das gegebene Maß hinaus hochgetriebe». Manche Katastrophe könnte so vermieden wer den. Leider fehlt es hier an der notwendigen JnitiatÄ«. Man darf es begrüßen, daß der Bund deutscher Noden- reformer eine Eingabe an die zuständigen Stellen gerichtet hat, in der er darauf hinweist, daß durch eine sinngemäße Ausdehnung des Reichs ge setzes über die Enteignung von Grundeigentum und über die Beitragsleistung bei der Kana lisierung des Neckars und des Mains, sowie zum Ausbau der Donau vom 3. August 1920 auf alle gegen- wärtiaen und zukünftig zu errichtenden Kanalbauten auch in M AWlUMlm «NI Ser WesnM Von I. Glesberls, M. d. R. Wenn die Zentrumspartei am Icchresschluß rückblik- kend sich Rechenschaft gibt über ihre politische Arbeit im verflossenen Jahr, so darf sie sich ohne Ueberhebung das Zeugnis geben, daß auch dieses Jahr erfüllt war von einer ebenso mühevollen, wie selbstlosen politischen Arbeit, einer Politik, getragen von der Sorge für Volk und Vater land. Das soll nicht etwa bedeuten, daß alles nach unse re»; Wunsch gegangen ist, wie wir es gehofft und erstrebt haben. Wenn wir aber die politische Entwicklung in Deutschland betrachten, so müssen wir uns immer wieder ins Bewußtsein zurückrufen, daß erst acht Jahre seit dem furchtbaren Zusammenbruch des Weltkrieges und der Re volution verflossen sind. Die geistige Verfassung des deutschen Volkes wird von diesen Ereignissen immer nicht nur in der Erinnerung, sondern auch für die prak tische Beurteilung von politischen, sozialen und wirt schaftlichen Tatsachen außerordentlich stark beeinflußt. Unter dieser Voraussetzung war das Jahr 1926 ein Jahr des Fortschritts und des Erfolges für den Aufbau des deutschen Reiches und für die Befestigung unserer inner staatlichen Verhältnisse. Außenpolitisch gesehen, kann die Zentrums- partei und vor allem das Reichstagszentrum mit großer Befriedigung auf die Erfolge zurücksehen, die sich ä u ß e r- l i ch an den Namen Stresemanns heften, — der zweifellos hervorragende Verdienste in dieser Richtung hat, — aber in Wirklichkeit die Fortsetzung und Erfüllung jener politischen Linie darstelit, die das Zentrum seit dem Zusammenbruch be schritten hat. Versailles mußte vom Zentrum und der Sozialdemokratie allein gemacht werden. Daß wir diese undankbare Aufgabe übernahmen und vielfach bei unseren eigenen Anhängern kein Verständnis für diese Politik fanden, weiß uns zwar heute niemand Dank, aber u;n Tankes willen treiben wir keine Politik. Das Her vorragende und Typische an dieser Entwicklung ist, daß sich schließlich unsere größten Gegner zu dieser Politik der Klugheit, der Mäßigung und der Völkerversöhnung be könnt haben. Gegenüber diesen Tatsachen können wir auch ruhig diejenigen kleinen Gruppen, die immer noch glauben, mit dem Säbel, den sie nicht mehr be sitzen, rasseln zu können, ihrem Schicksal überlassen. Sorge für die Zukunft wird und muß sein, daß dieser Geist der Völkerverständigung und Völkerversöhnung, wie er durch den Beitritt Deutschland zum Völkerbund zum Aus druck gekommen ist, auch weiter mitEnergie verfolgt wird. Dabei ist es selbstverständliche Voraussetzung, daß ein sol ches Ziel nur erreicht werden kann, wenn unser ehema liger Feindbund anch den deutschen Verhältnissen in vol lem Umfange gerecht wird. I u n e r p o I i t i s ch können wir ebenfalls mit Genugtuung feststcllen, daß das Jahr 1926 im großen ganzen ein Jahr der Ruhe und der Ordnung und der in nerstaatlichen Festigung war. Der junge, vielumstrittene deutsche Volksstaat, die deutsche Republik, h at si ch durchgesetzt. An einen ernsthaften, gewaltsamen Umsturz denkei; nur noch Phantasteil. Die weitaus grö ß- te Mehrheit des deutschen Volkes, mit Ausnahme kleiner radikaler Gruppen, will in Ruhe und Ordnung auf dem Boden der neuen Staatsverfassung sein Schick- sal aufbauen. Das hindert nicht, daß zu gegebener und gelegener Zeit Unzulänglichkeiten, die sich in unserer Verfassung hier und da zeigen, in aller Ruhe durch bessere Formen ersetzt werden können. Auch hier hat die sie- tige, kluge und ebenso zähe Politik der Zentrumspartei einen vollen Erfolg zu verzeichnen. Auf dem Gebiete der S o z i a I p o l i t i k hat die Zen- trumspartei ebenfalls außerordentliche Erfolge aufzuweisen, die allerdings mit viel Mühe lind Selbst verleugnung verbunden waren. Das Neichsknappschafts- gesetz ist ein Markstein in der Geschichte der sozialen Ent wicklung Deutschlands. Ebenso bedeutet das Reichs- arbeitsgerichtsgesetz einen dankenswerten Fort schritt, der allerdings nicht so einheitlich erzielt wurde, wie das K n n p p s ch a f t s g e s e h. In der heißumstrittenen Frage der E r w e r b s l o s e n f ü r s o r g e hat die Zen- trumspartei mit ungeheurer Geduld immer wieder die aufeiiiaildcrplatzendeil Geister versöhnen müssen, um zu verhindern, daß die Aernisten der Armen nicht durch po litische leidenschaftliche Kampfe geschädigt wurden. Die soziale Kommission des Reichstages, an deren Spitze un ser Kollege Esser steht, hat ein seltenes Jubiläum feiern können. Sie hat inehr als 150 Sitzungen in diesem Reichs tag abgehalten. Schlimmer lagen die Dinge auf dem Gebiete der Wirtschaft. Eine ungeheure Arbeitslosigkeit hat nicht nur Not und Elend bei den Arbeitern gebracht, sondern auch die finanzielle und wirtschaftliche Entwicklung außerordentlich gehemmt. Hoffen wir, daß das kommen de Jahr in dieser Richtung eine Besserung bringt. Diese Besserung unserer Wirtschaft wird im wesentlichen von zwei Faktoren abhängen. Zuerst von der ruhigen und stetigen Entwicklung unserer Außen- und Innen politik, auf der allein sich das Vertrauen der auslän dischen Wirtschaftskreise stützt. Wir sollten nicht ver gessen. auch bei Lösung der jetzigen Kabinettskrise, daß jede krisenhafte Erscheinung in der deutschen Politik das Wirtschaftbarometer ungünstig beeinflußt. Weiterhin ist dringend zu wünschen und für eine er folgreiche Wirtschaftsentwicklung wichtige Vorausset zung, daß A r b e i t e r u n d A r b e i t g e b e r. die in der Wirtschaft tätig sind, sich wenigstens über den einen Punkt verständigeil: gemeinsam die großen Aufga ben der wirtschaftlichen Produktivität im Auge zu behalten und diesem Gesichtspunkt möglichst alle Streit fragen u n t e r z u o r d n e n. Das hat allerdings zur Vor aussetzung, daß man der Stellung der Arbeiter im Pro duktionsprozeß bezüglich Lohn, Arbeitszeit usw. gerecht wird. Das Jahr 1927 muß auf diesem Gebiete neue Er folge bringen. Wenn hier in kurzen Strichen einige Gesichtspunkte angeführt sind über die Arbeit des Neichstags- zentrums im verflossenen Jahr, dann will ich dieses Gebiet nicht verlassen, ohne mit großer Genugtuung fest- zustellen. daß auch die in unserer Zentrumspartei im gan zen Lande hervorgetretenen Unstimmigkeiten nunmehr beigelegt erscheinen. Das bedeutet nicht, daß alle Anhänger des Zentrums über die vielfachen poli tischen Probleme eine einheitliche Gesinnung haben, son dern das bedeutet, daß wir gelernt haben, der gemein samen Sache und ihrem Ziele unsere Meinung unterzu» ordnen. Dazu hat entscheidend mitgewirkt die Parte i- konferenz in Erfurt und im Verfolg dieser die Besprechung der Landtagsfraktionen mit der Reichstagsfraktion und dem Parteivor- stand. Bei dieser letzteren haben sich vielleicht noch einige Unklarheiten gezeigt, die eben der beste Beweis dafür sind, daß solche Konferenzen der Landtagsfraktionen mit den führenden politischen Kreisen des Reiches eine un bedingte Notwendigkeit sind, um die politische Arbeit des Zentrums in Land und Reich einheitlich zu gestalten. Wir können deshalb, parteipolitisch gesprochen, in das Jahr 1927 eintreten niit dem Bewußtsein innerer Einigkeit und Geschlossenheit und mit dem festen Willen, in den bisher bewährten Bahnen an dem politischen Schicksal unseres Landes und Volkes selbstlos mitzuwirken. Ge rade die Einigkeit und Geschlossenheit muß aber auch bei unseren Wühlern im Lande verstanden werden und muß sie bewegen, in erhöhtem Maße auch werbend für unsere Partei tätig zu sein. In dieser Richtung sind wertvolle Ansätze für das kommende Jahr gemacht. Er innern wir uns doch, daß es Mitglieder der Zentrumspar- tei in der großen Mehrheit waren, welche die jetzt so stark blühende ch r i st l i ch e G e w e r k s ch a f t s b e w e g u n g geschaffen haben, erinnern wir uns ferner, daß der so ziale und politische Umbau des k a t h o l i s ch e n A r b e i - t e r v e r e i n s w e s e n s zu einer großen Stütze und Stärkung der Zentrumspartei geworden ist. Und end lich soll auch erinnert werden an den Volksverein für das k a t h o l i s ch e D e u t s ch l a n d. der die kul turelle und soziale Schulung des katholischen Volksteils mit so großem Erfolge betrieben hat. Die Zentrums partei wird gut daran tun, mit diesem Organ in engster Fühlung zu bleiben, um gemeinsam die sozialen, kul turellen und'politischen Aufgaben zu läsen, deren uns noch reichlich viel bevorstehen. So wollen wir das neue Jahr m it Vertrauen und e r ii st e r O p f e r w i I l i g k e i t für unsere Partei und ihre Arbeit beginne n. Vielem Falle dem Staat, dem Volk gesichert werden könnle, was des Staates ist. Bon den Landesregierungen wird ge fordert, das; bis zum Erlast eines wichen NeichsgesetzeS durch Landesgesetz der unberechtigten Bereicherung privater Ka nalanlieger vorgebcugt werde. Es must in der Tat sofort etwas geschehen, um dem Speknlantentnm das gemein-chüdliche Handwerk zu legen. Ruck ^as ist Schick und Anerkennung der wertechaffensen Ar. . .. Bermischkes Wie groß ist die Gesellschaft Acsn? Ein amerikanischer Jeyiit hat eine kleine Schrift über den heutigen Stand der Gcwllichast Jesu heransgegeben. Nach seinen Feststellungen har die Gesellschaft Jesu im laufenden Schuljahre die statt- l:che Zahl von 20 000 Mitgliedern ungefähr erreicht. Seit der Gründung des Ordens :m Jahre 1540 sind 750 000 Mitglieder im Orden gestorben. Davon wurden 14 heilig und 20t >elig gesprochen, darunter ein heiliger und 23 selige Laienbrüder. In den fernen Missionen sind heute mehr als 4000 Jesuiten tätig. Der Jesuitenorden ist der zahlreichste unter den männlichen Orden der Gegenwart, und er w:rd vom Franziskanerordcn nur überflügelt, wenn man die verlchiedene» selbständigen Zweige dieses letzten zusammenfastt. Wiederaufbau der im Kriege zerstörte» Kirche». Den „Nouvellcs Relig.euses" entnehmen wir folgende Angaben über den Wiederaufbau der im Kriege zerstörten Kirchen in Italien: d.e seit 8 Jahren dauernde Arbeit ist im einigen Ländern, io in Belgien, glücklich vollendet. In Frankreich iind von 2500 zerstörten Kirchen erst 600 dem öffentlichen Gottesdienst wieder übergeben worden. In Italien hat i:ch unter Leitung von Msgr. Constantini und der Gräfin Peri'.co della Ehiesa, der Schwester des Papstes Benedict XV., ein Hilsswerk gebildet, das die Wiederaufbau» arbelt ras ch gefördert. Von über 1000 während des Krieges zerstörten Kirchen ii»d bereits 184 vollständig neu auf- gebaut und 820 restauriert worden. — 10 000 6) locken hatten die Fe.nde genommen — 7200 iind >chon wieder durch neue erietzt, 2500 weitere sollen demnächst gegossen und in den Glocke »türmen aufgshängt werden. — Ferner hat das .Hilfswerk 1'- Millionen Lire zmammengebracht. die für kirchliche Zwecke bestimmt sind. — Auf diese Weine besitzen d:e heimgc. achten Landschaften Italiens heute schö nere und grössere Kirchen als vor dem Kriege. Möge d-ewr äustcre Wiederaufbau ein Symbol werden für das Erwachen anch neuer positiver Gc; innungen ! Eine reiche Kollekte! In P i t ts b n r g (Nordamerika) wurden bei einer Frühmeile in der Herz-Jefu-Kirche durch eine Kollekte 24 000 Pfund Sterling für den Kirchenbau fonds gesammelt. Das dürfte wohl der höchste Betrag sein, der jemals :n einer TagcSkirchenkvllekte eingekoininen ist. Wieviel katholische Indianer gibt es in Kanada? In den elf Provinzen Kanadas leben im ganzen 105 908 In dianer. Davon l ud 43 986 katholisch. Das Land bat 127 katholstche Schulen mit 5219 Kindern, denen 199 nicht katholische Schulen mit 7339 Schülern gegenübcrstehen. Die Missionstätigkeit unter der Jndianerbcvölkerung liegt haupt sächlich :n den Händen der Oblaten von der Unbefleckten Jungfrau Maria und der Jemiten. Notel ürstenhos ° 5ew2lg Notel Her celpii« desvchemleo Kstdollstea ?>Ne Llmmer mit «alt- nna Warmwslker » kreise mäßig ««aserearM,
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