Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 21.12.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192612219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19261221
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19261221
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-21
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 21.12.1926
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dienstag, den 21. Dezember 1926 Dienstag, d Nr. 2?S; Seite 6 Radsport Srössnunqsrennen der Kaiserdamm-Arena Zn der sehr gut besuchte» Kalserdamni-Arena fände» am Son,na» die eftten Nadrennen statt, die einen sehr sinnenden Beclaus nahmen, Zn: 100-Rnnoen-Pnnklefahren der Bunües- a»>aie.:« sorgten zunächst Dahnis, Kantorowitz. Kroschcl und Wener au.äj ^Verstöße für eine Belebung des Tenipos. Zwischen der ockücn und vierten Wertung verscichlcn Weyer und Krosche! eincm An-reinnersuch, lodaß schliesslich die beiden das Feld über- !en. Weyer iKioinpe) sieche mit sieben Punkten vor Lire che! lAnnininsZ 3 Punkte, eine Runde zuruck Ehnier l.Kon- kvrd,:> l> Puuliie. cnrner ivurde ZtÜckcl-Bicslan. 10 Punkte, vor i-ieael-Bresiau. 8 Punkte. Zw cheicken :>!e»nen der Berufsfahrer creichicten ück 'inci sehr neinhrUch aussehrnde Sturze. Zn den ersten wurde Golle. Err.eben. Ono Tietz und Weber, in üeti zweiten Remols und Toöe oenviäcell. Sie kamen aber aile mit leichten Verletzungen davon. Der Schiveinfuricr Stiafzenfahrer Klag unlcrnah.n mic- derholtr Vorstöße, die ober nicht ganz zu lleberrnndnngen führ ten. ?Ne i e r - Breslau siegte mit 1-'! Punkte» vor Kloß. 11 P.nikle, .Rauch-Köln, ä Punkte, Remold, 3 Punkte, und Paul Stolz, -! Punkte. Ter ülinateur-Welimeistcr Martinetti, der als Berussrenn- sahrer crsolareich debütierte, erhielt ein verlockendes Angebot von Zahn Lhagmann und wird sich voraussichtlich am 20. Fc- bruar mit seinem Manager Kaiser nach Reuyork einschiftcu. um wahrscheinlich auch die Tommersaison in den Vereinigten Staa ten zu verbringen. Pferdesport Tue vvn schönem Wetter begünstigten und gut bestichten Trabrennen zu Nnlzleben am Sonntag warteten mit einer Reihe von lleberrn-ckunaen aus Vollständig unerwartet kam der Sieg von Langemann im Preis vvn Hainünrg. einem Herrensahren. Ter Hengst griff in der Distanz den führenden „Kürauier" an nnd schlug ihn nach scharfem Kampfe knapp aber ticher und brachte so seinen wenigen Anhängern die hohe Onvle bnn 041:10. Pvrsn Ter bclgjzche gcvcrgcwichtsnicister Francois Sybille stcgte iit London in einem lä-Runden-Kampf über Harry Corbett nach Punkten. Rösomann—Humbeck und Tomgörgr»—Hobt» sind die Hauplpaarnngen l'ei den Boxkämpfen am 2. Mihnochtsfciertage in der Kölner Messehalle. Vreitcnsträttcr gegen Giuseppe Tpalla in Haniburg. Am zweiten Weihnachtsseicrtaoc tvirü in Hamdnrg nnedcr einmal e>» größerer Prasessianalboxkampfabcnd vor sich gehcti, der einige recht interessante Paarungen bringt. Zm Mittelpunkt des Programms steht die Begegnung Breilcnströtlcrs niit dem ita lienischen Schwergewichtler Giuseppe Spalla. Beide standen sich schon zweimal, lind zwar mit wechselndem Erfolge, gegenüber. Für Kurt Preuze! uud den Amateur Ullrich stehen sie Gegner noch nicht fest, während Kündig mit dein Hamburger Sohin durch die Stricke klettern soll. Einen tödliche» Unfall erlitt scr französische Halbschivcr- geivichtsboxer Peqilhan in Hartford lUSA.s Er schlag beim Fall so unglücklich mit dem Kopf aus die Rinakante. dasz er eine schwere Gehirnerschütterung erlitt, an deren Folgen er kurze Zelt danach starb. Schwimmen Kiuom sste»schäften des Magdeburger Sch, immklnbs von 1800. Bei den am Sonntag stn Magdeburger WilhelmS- bade nlisgetragenen Klubmeistcrichnften von Magdeburg 90 erreichte Heitmann im 100-Meter - FreistiUchw-immen die nnszervrdentlich gute Zeit non l:02.0. Die als Slalfelleute bekannten Schwimmer Gustav Gnbener und Rcstzel er reichten 1:0ö,8 bzw. 1:0. Heilmann wurde Klnbmeister im 200-Mcter-Freistil in 2:27,8. Etwas vom richtigen Nelken. „Reiten ist Wille ins Weste, ins Unendliche. Wen» dein: Seele, ein» mit der Kraft deines Pferdes, hinuusgelragc» in den Morgen und die Sonne, etwas anderes vor sich sieht als die Unendlichkeit und das Glück, so begreift sie die Fülle des Geheimnisses nicht. Aber die Ohren deines Pferdes spicken am Rand dieser Unendlichkeit ihr Spiel." Ein Gedicht in Prosa ist das kleine, seine Ruch von Rudolf G. Rinding, das lick „Reitvorichrist stir eine Geliebte' mnnt. Die Frau und der Sport. Es ist gar keine Frage, dag die kehlen Jahrzehnte einen galt» ungeheueren Aufschwung allen Sports an sich, und allen Frauensporls im besondere» mit sich gebracht haben, einen Auf schwung, der sich besonders in Deutschland nur schwer durchsetzte und sich ebenso langsam auszubresten vermochte, wie die Frauen bewegung als solche auch. Denn es ist ja nicht zn leugnen, daß die Frauenbewegung sozusagen die Borläuserin war für alle Sportbewegung, und das; eines ohne das andere undenkbar, wenn nicht sogar unmöglich war und ist. Was aber heisst eigentlich Sport für die Frau? Es heisst erstens einen srischsröhlichen Wettkampf cingehcn mit dem Man», und heisst zweitens, den eigenen Körper mei stern und pflegen in einer ganz neuen, freien und srestnachen- den Form. Bleiben wir zunächst bei dem erste». Der Westkampf mit dem männliche» Kameraden, die Gleichberechtigung aus einem groszen und heute wichtigen Gebiet: Steptiter sagen, eine Frau könne nie das erreichen, was ein Mann erreicht, nnd wen» man damit meint, dasi sie auf genau dieselbe Art das Gleiche er reichen müsse, dann mag inan Recht haben. Es gibt aber be kanntlich viele Wege, die nach, Nom führen, und ebenso viele, die zn guten nnd zu Höchstleistungen im Sport führen. Was der Mann mit Kraft uud Wucht ansasst und durchsührt, das meistert die Frau mit Zähigkeit und einem Etwas, was man vielleicht Biegsamkeit nennen könnte. Und es ist wohl typisch, das; alle jene Sportformen, bei denen es zumeist aus Kraft, und zwar brutale Kraft ankommt, von Frauen vorwiegend noch gemieden werden. So findet Fvszball, Boxen und Rudern zunächst noch wenig Anhängcrstinc», wenigstens so weit cs sich um ernsthnste Mannschaftsarbeit und Wettspiel handelt. So sind auch z. B. in len groszen Ruderklubs regelrechte Damcnmannschaslen noch gar nicht Angeführt, und cs dürfte auch zweifelhaft sein, ob cs jemals dazu kommen wird. Man muh bei der Betrachtung dieser Dinge natürlich von den ausgesprochenen Berufssportlern — ich denke da an Sechstagerennen und ähnliches — ganz abschc» nnd mehr von der Entwicklung der Klubs und ihrer Leistungen ausgehen. Was also bleibt übrig? Tennis, Ski, Eislauf, Schwimmen, Hockey, Leichlathleilk und nenerdings Autofahren. Und genau betrachtet ist cs — natürlich neben der einmal notigen und bedingten Kraftanfordernng — hauptsächlich die Geschicktheit und Biegsamkeit, die die Frau dazu befähigt und sogar zur Siegerin machen kann. Man beobachte nur einmal ein Tamenwcttspiel im Tennis nnd ein Herrenspiel. Herren- spicle sind meist in den Sätzen schon viel kürzer, schärfer, die Bälle werden im wahrsten Sinne „gesetzt", wo hingegen beim Damenspiel ein viel ausgeprägteres Lancieren und Answertcn der jeweiligen Situationen festzustellen ist. Dasselbe gilt für allen anderen Sport auch. Beim Hockey macht cs meist die fabel haft geschickte und schnelle Lnnserin, bei Sti- und Eislauf das katzcnhast Schmiegsame. Nur Leichtathletik bildet vielleicht dabei eine Ausnahme oder ist als Ucbergaug zu bezeichnen von Zähigkeit zur männlichen Kraftleistmig, So viel aber steht fest: Es ist mit dem Sport wie mit der Frauenbewegung überhaupt; wer von den Franc» glaubt, ans gleiche Meise wie der Alaun das Ziel zu erreichen, der irrt sich sehr. Nur in Leistungen, die der ganz naturgcmäszcn Veran lagung der Frau Neck,nun» tragen, ist cs möglich, „>>! Mann ln Konkurrenz zn treten, es gilt, unsere Nalur ans ihre Weise zu denselben Höchstleistungen zu erziehen, die der Mann auf seine Weise erreicht, und jo trotz der Verschiedenheit des Weges doch zum gleiche» Ziel nnd gleichem Kampf zu kommen. Dazu aber ist unermüdliches Training erforderlich. Und da ja schliesslich nicht alle. Menschen in gleichem Masz« Sport ircibe» »nd sich ernslhast am Wettkampf beteiligen können, muß man sich fragen, ob das Training an sich denn überhaupt so groszen Wert hat für die Frau. Die kurze Erfahrung, die wir aus diesem Gebiete haben, macht es eigentlich unnötig, über diese Frage zu diskutieren. Es ist längst erwiesen und allseitig zngestanden daß Sport nicht nur ganz amüsant, sondern vor allem wichtig und gesund ist Gerade für die Frau. Und damit kommen wir zu dem zweiten Punkt, Sport heißt für die Frau: den eigenen Körper meistern lernen, aktiv sein nnd zu einer Art der Beschäftigung zu kommen, die sic loslöst von ihrem sonstigen Beruf, von ihrer zu starken Erdgebunten- heit von ihren hundert Alltagskleinigkeiten von all den Dinge»; die ihr so häufig verwehren, einmal ganz und restlos das eigene Ich zu pflege», spielen zu lassen, körperlich und geistig. Denn: wie bei allen Dingen im Leben und in der Natur.der Frau ist auch mit dem Sport eine seelische Beeinflussung verbunden, u»d zwar in diesem Fall eine Beeinflussung, die ungeheuer wichtig und gesund für die Frau ist. weil sie ihr eine innere Freiheit nnd Sicherheit vermittelt, die — auch das ist längst zugegeben- und nichts Neues mehr — Frauen anderer Zeiten nicht so reich lich besaßen, und die außerdem die Frau auf einen viel natttr-- iichereu und einfacheren Weg der vielnmkämpften Emanzipatioilj führt. Es ist wohl gar nicht ohne inneren Zusammenhang, da» in dem Maße wie die Sportbewegung der Frau anwuchs, die- eigentliche, im schlechten Sinne verstandene Emanzipation abstarb. Daher sollte der Mann den weiblichen Sporlsknmcraden unter allen Umständen mir Freude in seinen Kreis ausnchmen, nn^ es ist nicht zu viel behauptet, wenn man sagt, daß auch da jedc> Abwehr von Seiten des Mannes in der Hauptsache über wunden ist. Es gibt viele Pesiimistcn. die unserer Zeit vorwerfen, daß sie den Frauen einen krankhaften Hang zum Jungbleilreii Angegeben habe, nnd das; dies ein Zeichen unserer Dekadenz sei. Auch da muß man die Entwicklung des Sports und seine Einwirkung auf den Menschen mit in Betracht ziehen, den»! daß die Menschen jung bleiben, daß die Frauen jung bleiben, ist doch ohne Frage znm großen Teil Berdienst des Sports. tlnÄ ''^.dieser Behauptung liegt gleichzeitig auch die Antwort auf den Anguss der Pessimisten: Wir sind ja nicht jung durch tünst- liche Mittel und äußerliche Auffrischungen, — der Körper erkält sich jung, weil er straft und gespannt bleibt durch dauerndes Training irgendwelcher Art, Und wessen Körper jung ist, der braucht sich ums seelische Jungsein nicht mehr zu sorgen, denn das geht Hand in Hand. Lassen wir nur die Pessimisten: Sport ist und bleibt das große Tor, durch das »ns Frauen zn allererst der Weg gezeigt worden ist, der zur Freiheit des Körpers und zur Freiheit des Geistes führt, der Natur und Frische in unser Leben gebracht hat, wie nichts anderes je vorher und wohl kaum etwas an deres nachher! H. W e st c n b - r g « r. (Verlag Rüticn ür'Löning, Frankfurt a. MZ, und dem die nachfolgenden Sätze entnommen sind — ein Liebeslied in doppelter Bedeutung, eine Huldigung, die gleich stark an die Geliebte und an das adligste Tier unier der Sonne, a,c das Pferd gerichtet ist. „Nimm dich in acht: das Pferd errät dich, dich und deine geheimsten Gedanken. Wenn du nicht gesonnen bist, über cs zn herrschen, wird cs dir nicht gehorchen; wenn du nicht willens bist, stärker zu sein, wird sich die ungeheure Kraft des Tieres auslcknen gegen dich. Dein Zuruf, dein Zungenschlag, dein Sporn, deine Peitsche sollen nicht lügen, du wollest dies und das, und d„ willst es doch nur halb. Dein Pferd straft dich Lügen. Wen» du ihm nicht vertraust, wird es dir nicht trauen, wenn du schwankend wirst, wird es eigene Wege gehe». Wenn du erschreckst, wird es erschrecken, aber es wird mniig und guter Dinae sein, wenn du mutia und anter Dinac bist. Wenn du unstet bist, wird es unstet, Wenn du nicht immerdar vorwärts willst, wird es langsam werde» und am Ende auf der Stell» stehe». Wenn du ohne Schwung bist, wird cs schwnnglos sein; wen» du fliegen möchtest, wird cs fliegen: kaum daß die Huf« idle Erde zu berühren scheinen. Dein Pferd weiß um dich: es weiß, ob du gut geschlafen zur Nacht, ob du zerstreut oder gesammelt, ob du fröhlich oder Itraurig, ob du vertrauend oder in Zweifeln, ob du ans Rettest denkst oder ans Frühstück Liebst du den Tanz? Das Pferd ist ein Tänzer i» deiner Hand: ein Tänzer stk bie Unendlichkeit. Aus dem Schwung, den du ihm mitteilst, folgt die Leichtigkeit, folgt das Schweben. Aile Kraft fühlst du sich unter deinem Sattel vereinigen. Das Land bleibt hstttcr dir 'zurück. Die Welt fließt a» dir vorüber. Dein Tänzer trägt dich davon." KßkSWeLekfteM Noman von K a r l L ü t ge. Lopyright by Nordwestdeutschs Derlagsanstalt, Hannover- Buchholz 1926. Blieben nur die in Haft befindlichen beiden Personen, die man mit der Tat in Verbindung bringen zu müssen ge glaubt hatte. „So hat also der Täter keinerlei Helfershelfer gehabt?" fragte der Kommissav. „Nein," versicherte Kielland mit Vestimmiheit. „Wir haben einen Landstraßenstromer festgenommen, der INI Augenblick des Mordes unter der Brücke sich aufhielt und zernach mit Ihrem Neide das Weite suchte." „Ja, ich las davon... Der Mensch ist wirklich unschuldig!" „Und die alte Oberhuber mit ihrer Angst vor dem Teufel, bei dem sie in ihrer Aufgeregtheit sogar ein Horn wahrge- äommen haben wollte . . .?" Ist ebenfalls schuldlos. Sie hat eigentlich wert- volle Dienste geleistet...." „Hm..." ' Der .Kommissar erhob sich. „Ich habe alle Ursache, Ihnen für Ihre Unterstützung »nd Zhrcn Bericht zu danke», Herr Kicllaud. Auf der Spur bin ich längst gewesen, und nur noch ein paar Tage, dann hätte ich Ihr heutiger Bericht erübrigt . . . ." „Ich bin fest davon überzeugt, Herr Kommissar!" versetzte stielland. Es klang ein wenig malttiös. Doch Her norwegische striminaltst machte ein gänzlich ernstes Gesicht bei setneiz ver bindlichen Worten. * Wachtmeister Heinbach riß hernach beim Oeffnen der Tür, als Kielland ging, mit einer Schneidigkeit icke Hacken zusam men, die ihm einen verwunderten Blick seines Vorgesetzten und ein Schmunzeln des Nordländers eintrug. Er kam auch den ganzen Tag zu keiner rechten Arbeit mehr und hörte nur mit halbem Ohr bei der neuen Vorfüh rung des Strolches und der alten Frau Oberhuber hin. Der Kommissar war nicht allzu guter Laune, als dev Nord. Kinder aeaonaen war. Seine Hände trommelten nervös ouk der Platte des Schreibtisches, und die Aktenbündel flogen unsanfter als sonst ans die Seite. Mit der Frau machte er kurzen Prozeß. Er teilte ihr kurz und knapp ihre Freilassung mit uud ließ ihre Ansprüche wegen des Rades und des Anzuges zu Protokoll geben. Unter viel Umständen bewerkstelligte sie dies bei Wachtmeister Hembach und ging dann bedrückt und mit verständnislosem Lächeln. Der Strolch war ganz begeistert, als er hörte, dasz sich seine Unschuld hcrausgestellt habe und er ziehen könne, wohin er Lust habe. Am liebsten hätte er den Kommissar tu über- quellender Freude umarmt. Doch er hielt an sich und sagte nur mit Biedermannsmienc: „Ich bin tief gerührt, Herr Oberkommissari Ich möchte mir auch ausdrücklich zu betonen erlauben, Herr Oberkom missar, daß ich Ihnen nicht im mindesten Ihren Fehlgriff nachtragen werde...." Der Kommissar sprang von seinem Platze auf. Er war so wütend über die Bemerkung des Strolches, daß er ihn höchst eigenhändig vor die Tür beförderte und nicht gerade sanft dabei mit ihm verfuhr. Seine gallige Laune war durch den Vorfall natürlich nicht gebessert worden. 14. Mit kalter Höflichkeit, bei einer gewissen unverkennbaren gespannten Erwartung, wurde Kriminalist Kielland mit sei ner Frau von Arnold und Force empfangen. Frau Kielland war eine blonde, noch sehr jugendliche, lebhafte Frau; sie verstand es, die bestehende Spannung zu beseitigen und trug zur Annäherung und Ueberbrückung der versteckt und offen zu Tage tretenden Gegensätze bei. Sie wußte von Elise Ärnold und dem Konflikt, der rhrct- wegen entstanden war. Ala die Gefahr einer Gegnerschaft von Seiten der jungen Dame bedenklich zu werden drohte und die große Aufgabe des- Kriminalisten gefährdet wurde, wen- dete dieser die einfache List an, die Gunst des schönen Mäd- chens zu erringen uud sie dadurch von ihrer Gegnerschaft und ihrem gefährlichen Nachforschen abzubringen.... Das war ihm nicht ganz gelungen; doch er hatte von da ab von Seiten der jungen Dame nichts Ernstliches mehr zu befürchten gehabt. Elt,« Arnold zeigte sich neben ihrem Vevlobten als glück- lick« Braut und batte kaum einen Blick kür den Nordländer. Die Begrüßung war knapp und kalt ausgefallen. Dann fand sich das Paar wieder in eifrigem Gespräch abseits der übrigen zusammen. Herzlich, ohne Bedenken, war eigentlich nur Focke z» dem norwegischen Kriminalisten. Er erinnerte sich dankbar, daß man ihm die Niesenreklame für ihre „Friesenstolz"-Marke zuzuschreiben hatte und war so liebenswürdig wie verbindlich. „Wir haben uns ehrlich den Kopf zerbrochen, was mit Ihnen los sein könnte, Herr Kielland; aber darauf konnten wir natürlich nicht kommenl" sagte er in aller Offenheit. Kielland hatte darauf, einer Bitte des alten Herrn Arnold folgend, in kurzen Zügen die Geschichte Knut Kraghs und Arne Cars erzählt und großes Interesse bei der Schilde rung gefunden. "Man ward etwas vertrauter nach dem Bericht. Sogar Frau Arnold gab ihre Reserviertheit ans. „Den „Klamottenfahrcr" werden wir nie vergessen," meinte sie liebenswürdig zu der jungen Frau Kielland nutz, zog diese zu der Damengruppe, die sich nach der Erzählung Kiellands an den Fenstern niedergelassen hatte. Die kleine Frau Focke machte dort im Gedanken an di« eben von dem Kriminalisten gehörte gruselige Geschichte: „I Gilt, i Gitti" Die Herren standen am Kamin vor einer Brones zu, sammen, die Kielland gefesselt hatte, und besprachen kurz das Geschäftlich«. Ursprünglich hatte man den Nordländer im Kontor der Fabrik empfanden und abfertigen wollen; doch Fock« wandte ein, daß man dem Kriminalisten viel zu danken hadS und ihn gesellschaftlich in aller Form mit seiner Gattin, A!§ wlssermaßen zum Zeichen der Dankbarkeit, empfangen r.ittisH Der Pertrag des Rennfahrers Knittel ward natürft» beiderseits sogleich ohne Umstände und viel Wort« als gelöst erklärt. Magnus Wörrmann, der bisher dem KAuftualiisten «ist« unerklärbare Abneigung entgegengebracht Haft« und kK, nahmsloo abseits stand, ging auck au» sich heraus. In reiz« die sportliche Seite des Abenteuers, iz»,d «hrlich b«w»N)d«rstV sagte er zu dem Nordländer! ," , ' , . „Wie haben Sie es möglich machen können, Herr Kiellony als Amateur, der Sie doch sind, in de« grry-itigen mteruotich nalen Konkurrenz zu bestehen!" lTMutz 2 Berlin, 18 1000 Kilogramm Reichsmark: Wci Sepl- bi« - für März 288 k 201 bis 236, — biö —. bi« —, für blllixen unck clu Dresdn ?liileihi.'n siir 10 '.'iftienkurlr' in N DerMche S 3 D. "i-elii >:-ml. d'/, f. siwn.i.'.S.riitr'Uu' 4 2chilk§ek>.«?liUei 4 §nch». M„li- « 3 .. 3'/? . .. .1 . » ' . ? ^ iriiiuchSliti 3 Prcus'. loiil. 4 . . . TVerlbcslü» v rcmiil.»-li!!r'l^c I ! Pl. H',l VNr. L. (§. M,. 5 Gimblri'-Hi 7.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)