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Donnerstag, den 28. Dezember 1923 Nr. 29«: Seite A «Wl! MM am 24. Minder inillNS 12 Uhr. Diese Allsgabe liegt 4 TagS a lls und haben alle A n z e i o. e n in dieser Zeit sehr hohe Wirkung! Anzeigenlinnahmeschlich nm Dvnnersrag mMng 12 Ahr Berlsg Ser MWenWImMM Ws;w.FLrhrerLenhSLW§MWCrÄLN In einer lehr scharfen Erklärung nimmt neuerdings der Drilliche O f f i z i e r S b u n d Stellung gegen den „natio nalen Apostaten" M a y r a n n , den Führer des Inngdent- ,chen Ordens. — Insbesondere hat seine Reichswehrdenk- nhrist iir diesen .greisen Widerspruch erzeugt. In der Er klärung heißt es n. a.: „nahezu die gesamte vaterländische Bewegling ('?> sei, einig in der Verurteilung dieser Hand lungsweise, über deren Tragweite und Gefahren Mahranu als Verairkwvrtlich.r Führer und ehemaliger Offizier ich vor der habe klar sein müssen." Es wird dem Iungdentschen Orden offen die Freundschaft gekündigt. „Die eingetrelene Klärung der Lage", w heißt e.-, „macht indessen nunmehr eine unzweideutige Stellungnahme im Hinblick auf ihre sdes Offiziers-Hundes!) Mitglieder, die auch dem Orden an geboren, erforderlich. Tie Bnndesleitung ist der Auffassung, daß, wer heute noch Mac-raun tu der Perrainheit seiner Ii eengänge, der geschehenen lind weiter zu befürchtenden Maßnahmen folgt, sich minchnldig macht an den Folgen. Sin die Mitglieder des Deutschen' Offiziersbundes, d e Or- dcnsleiter und insbesondere die dort führend sind, richtet die Ruudesleitnng die ernste, von vaterländi'cher sorge ge tragene kameradschaftliche Mahnnng der Pflichten ihres sie weiterhin bindenden einstigen Berufs und ihres Führer- tuins eingedenk, -ich mit ihrem ganzen Einflüsse dafür ein- znsctzeu, daß diese unheilvolle Politik ihr Ende findet." Das ioil wohl nach Lage der Dinge heißen, daß es mit der Einigkeit im I n u g d e n t s ch e n Orden nun end gültig vorbei ist. Mahrauus Anhang ist trvh seiner Geg nerschaft an-cheinend noch immer stark. Erst neuerdings hat er in Barmen bei einer jungdentschen Feier gesprochen. Jedenfalls uininit sich Mahrauii in der schwarzweißroten Bewegung von heilte wirklich so sonderbar aus, daß er mitsamt seinem Orden in die „vaterländische" Einheitsfront nicht mehr so ganz hineiupaßt. Es hat den Anschein, als sollte nunmehr unt dein Orden so eine Art Tauziehen ver anstaltet werden, auf der einen Teile Ehrhardt und der Offizier-blind, aus der anderen Zeile Mahranu. Armer Or den! Diä> kann in diesem Leide nur der eine Gedanke trösten, daß es bei diesem Zweikampf nicht um dich allein geht, sondern um den Begriff des Nationalen überhaupt, der von. jener Verzerrung zur Parteisache, wie s-c seit I.u.-rcn die „Vaterländischen" Gruppen betrieben haben, be frei! und zur Volkssache gemacht werde» muß! Amerikanischer Mrsenbrief über Mexiks 'Nein,orr, 1.9. Dez. Das Epickvpat der Vereinigten siaaien bar heute einen Hirtenbrief veröffentlicht, der u. a. bringt: Die gegenwärtige Lage Mexikos lei verursacht wor den durch Mchtberücksichtigung der fundamentalsten Grnnd- sähe der Freiheit, wie sie in Amerika verstanden werde. Starker Geburtenrückgang 1326 Die Bevölkerungsbewegung in Sachsen Dresden, 22. Dezember. Nach den vorläufigen Ergebnissen der Statistik der Be völkerungsbewegung find im 1. halben Jahr in Sachten 17 192 Ehen geschloffen worden, gegen 18980 im ersten Halbjahr 192.1. Ebenso wie die Zahl der Ehe schließungen blieb auch die Zahl der Lebendgeburten im ersten Halbjahr 1920 hinter der ent'prechenden Zahl der im ersten Halbjahr t 021 zurück. Im ersten Halbjahr 1920 wurden -19 709 Lebendgeburten gezählt, im ersten Halbjahr 1921 dagegen 40 107. Bei der vorläufigen Geburtenstatistik des ersten Halb- sr.hrcs 1920 find noch zwei P e r h ä l t n i s z i f f e r n be- fonders bemerkenswert. Die erste ist die Tvtgeborene n- gnvte (Zahl der Totgeborenen auf 100 Geborene). Im ersten Halbjahr wurden 1990 Totaeborene standesamtlich gemeldet, das find 4,2 v. H. der Geborenen. Im Jahre 1921 betrug diele Verhältnisziffer ebenfalls 4,2 ». H. Diese Höhe hat die Totgebvrenengnotc, die bekanntlich vor dem Kriege in fast allen Kulturländern eine stetige rück läufige Bewegung durchwachte, in Sachen seit 1871 nicht inehr aufgewiesen. Tie andere bemerkenswerte Verhält- niszisser ist die >l n e h e l i ch e n g u v t e lZnhl der unehe lich Geborenen auf 100 Geborene). Im ersten Halbjahr 1920 find 9292 unehelich Geborene gezählt worden, das find 2 0,9 0. H. Im ersten Halbjahr 1921 stellte sich diese Ziffer auf 18,7 b. H. und im ganzen Jahre 1921 a»r 18,1 b. H. In Vieser Höhe ist die ttnehrlichenguate- wlaiige es eine amtliche sächsische Tkaistik gibt, überhaupt noch nicht beobachtet worden. Ob die gegenwärtig äußere ordentliche Höhe der beiden eben besprochenen Verhältnis-« ziffern nur zufälliger Natur ist oder eine typische Erschein nung der Gegenwart darstellt, oder gar einen Wendepunkt tu der bisherigen Bewegung bedeutet, entzieht »ich zunächst noch der Beurteilung, wird aber durch spätere statistische Be trachtungen klnrgeslellt werden können. Was die T t e r b l i ch k e i t s v e r h ä l t n i s s e im ersten Halbjahr 1920 betrifft, so ist im Vergleich znm ersten Halbjahr 1921 die Ge>amlzahl der Gestorbenen an gestiegen und die Zahl der im ersten Lebensjahr Gestorbene» gefallen. Bezieht man die im ersten Lebensjahre Gestorbenen auf die Lcbendgebnrtengeiamthe t, aus der diese stammten, so findet man, daß von 100 Lebendgeburten im ersten Vierteljahr 1920: 9,9 und im zweiten Vierteljahr 1926: 8,0 starben, gegen 10,0 im ersten Vierteljahr 1923 und 8,8 im zweiten Vierteljahr 1921. .In dieser rückläufig gen Bewegung der Säuglingssterblichkeit sind zweifellos die E rfolge der : m wer »veiler a u s gebauten W v y l f a h r ts p s l e g e, im besonderen der Mütterbcra-« tung und K i n d e r f ü r s o r g e zu erkennen. Ter Rückgang der Lebendgeborenenznhl und der Anstieg der Gestorbenen- zahc haben zusammen eine Verminderung des lieber« fchusfes der Lcbendgeborenen über die Gestorbenen bewirkt. Dieser Neberschuß berechnet sich für das erste Hatbjahv 1920 ans 11721 gegen 19 869 im ersten Halbjahr 1921. Zn Anfang des Briefes werden die Ideale ziviler und religiöser Freiheit aller Ameril'ancr den der Merikaner e'nander gegenübergcstellt, und es wird erklärt, daß Gebote des Gewissens in vielen Fällen den Verordnungen eines Staates voransgehcn, wenn letztere der göttlichen Lehre widersprechen. Ties, erklären die Bischöfe, ist die Lage der katholischen Kirche in Mexiko, wo offiziell keine Kir chen sind, denn die Kirche darf keine Besitztümer haben; sie hat keine bürgerlichen Rechte und ist ohne rechtlich ge sicherte Stellung. Ter zweite Teil des Hirtenbriefes befaßt »ich mit An klage» in Richtung der Vernachlässigung der Erziehung und'der Einmischung iss die Politik, dis gegen die Kirche erhoben worden rst' und die die Bischöfe als durchaus, falsch und u nbeg r ü ndet b r a n dmarken. Am Schluffs des Briefes werden die Wohltaten anfgeführt, die die römisch-katholische Kirche Meriko habe zuteil werden lassen durch Schulen, Krankenhäuser Und Waisenhäuser und " :rch ihre '-Arbeit nntee der indianischen Bevölkerung sowie durch ihre Beiträge auf dem Gebiete von Kunst und Wissen schaft. Dresden Dom Werbenden Chriskmarkk Graurot. wie eine heimlich glühende Zeltbahn hängt der Himmel über der abendlichen Stadt, endlich tanzt Schnee im Laternenschein, Schnee spritzt als bräunlicher Brei unter eilen den Füßen, — Schnee liegt aber auch, weiß und beharrlich, auf schwanlien Budcndächern am Neumarkt, Schnee pudert zierlich die geschweifte Korpulenz der Frauenkirche. Die aber ruht dro hend und finster im Ring ihrer sthma'en. fchinieg'amer. Gaffen, denn ach — die Karbiülamven vom Christmarkt reichen ihren Schein Heuer nicht bis zu ihren Fenstern! Spröde und spärlich flehen nur wenige Stünde inmitten des Platzes, kalt sina die Gänge, die früher so wildes Gedränge einzivä».gte!i. kleinlaut und müde die sonst so worlgeivalligen Händler! Kaum wagt man durch die Reihen der Buden zu schreiten -- tja inan kann „schrei ten"!) so viel Distanz gähnt um einen, so farderno klingt das „Treten Sie heran", so ausdringlich strecken die Puppen und Hampelmänner ihre Arme nach dir an«, nna lo melancholisch thront die alte Sibplle dort überm brodelnden Wurstkessel! W o sind die fliegenden Händler mit „geschenkter" schokmode. mit' kreischenden» Getier, mit Horoskop und Stiefelwichse? W o köniH te man jetzt noch wagen, sich gelbe Hüte mil rosa illosen eiuszu»^ suchen, zu probieren und z» kritisieren, um nachher „nnlu-hntet" und unvermerkt im Gewühl — ja. im Gewühl! — zu verschwin den? Und wo ist jener freundliche Alle, der jür einen Groschen uns einst erzählte von Dr. Faust, von Tod und Tenstl nno vom! Lande Orplid? Vielleicht haben der Knochenmann und der Ge schwänzte ihn längst selber geholt — oder steht er an irgend-.-, ne Straßenecke und verkauft Schnürsenkel — nnnü war doch ein Dichter! Traurigkeit des langsamen Unterganges liegt über dein, Christmarkt — auf der Treppe des Fohannenms strahlt ein terbanm, malt Schein und Schatten ans die breiten Stufen, aber^ er kann uns nicht trösten, uns, die wir auf der Suche sind nach! dem alten lieben Christmarkt! — Sollten wir ihn in Neustadt finden? Fa. che Spicgel- bude ist noch da, wo es von je den wunderbaren klebrigen „tür kischen" Honig gab, und „Anglist der Goldene" reilet noch immer ini ldarockcm Schwung in die Lüfte, und Leute laufen hier auch genug Horum und — vorbei. Keiner hat liebevolles Fnieresse am „Budenzauber"! Drüben hockt auch noch die große Büchel'oude, ivo ich mir einst in Untertertia des Curip-des sämtüche Tragö dien kaufte, obwohl ich über die Anabasis noch länast »nicht hi naus war, der ehrwürdige Einband. Wurmstich und Fettfleckem hatten mirs angetan. — Heute sind die Bücher nur ganz ordinär dreckig und in spießiger Ordnung geschichlet. kein armer Profes sor wählt mehr mit zitternden Händen in vergilbten Schwarten und auch kein gieriger Bibliophile. — Wo sind sie? Sind sie reich geworden und kaufen sich Prachtausgaben — oder sind sie müde sind alt geworden vom Suchen nach Schätzen? Am Wilhelmplatz bleiben wir in kluger Resignation gleich von ferne stehen, — sie snhen so hübsch aus, die Baden mil glitzernden, Tand und schneeigem Dach dort am weiße» Palais — von weitem, ja. von weile»,! Still stehlen wir uns in den. Japanischen Garten, gehen die nackten Hecken entlang, und er zählen uns von mancher geschwänzten Schulstunde, die wir hiep feierten und verträumten, sorglos mit schlechtem Gewissen! Erzählen uns — auch vom Christmarkt damals, der nun ein Gemä-'de gew den ist. wert anfbewahrt zu werden und anmntig zu betrachien. aber ohne Sinn und Leben. Wie lange noch? St. Am Lage vor Weihnachten Die Hausfrau. Par lauter Pakelen sieht man sie nicht. Aber irgendwo steckt sie zwischen de» Paketen. An der Ecke der Angers- und der Bahnhofstraße stößt sie mit einer anderen Dame zusammen, die ebenso mit Paketen beladen ist. Und gleich liegen einige oavon ans der Straße. Man bückt sich geschwind, man hebt sich wieder empor, man stöhnt ei» wenig. „Aber Frau Müller, warum machen Sie denn Ihre Weihnachtseinknnfe am letzten Tage, wo doch alle Geschäfte überfüllt sind und die Straßen nicht minder?" So sagt die eine zu der anderen. De,rauf diese: „Das wollte ich Sie auch gerade frage!,." Nun beioe zu gleicher Zeit, mit einem schwere» Stoßseufzer: „Ja. ich dachte, ich hätte alles gehabt, was wir brauchen. Aber es fehlte noch dies und das. Na, und zu letzt, da wird cs immer mehr. Es ist wie verhext, je mehr man kaust. um so mehr fehlt einem. Ach, wenn doch Weihnachten erst vorüber wäre!" Der Ehemann. Monolog. (In der Tasche des Ueberziehcrs kramend.) „Na, zum Doiinerivcttcr. wo Hab ich denn den Weihnachtswunschzettel. Aha (er zieht ihn hervor), ein seidener Schal, weiß mit langen Fransen, von der Firma sounoso. kostet soundsoviel. Schon aus gesucht. Na, dann man rin ins Vergnügen. Ueberraschnng muß zu Weihnachten sein. Da hilft nischt." Das Brautpaar. Er: „Nun, mein Schatz, jetzt mußt du mir aber endlich sagen, was du dir wünschst! Marge» ist nun schon Weihnachten, und ich stehe noch immer mit leeren Händen." Sie: „Ach. Geliebter, ich brauche nichts als deine Liebe. Alles andere bedeutet mir nichts." Er (laut): „Wie bescheiden du bist! (In sich hinein.) Ob sie das auch noch sagen wird, wenn wir verheiratet sind?" Der Junggeselle. Neee, oieses Weihnachten! Wer nur zuerst auf die Idee gekommen ist. Weihnachten mit alljemeiner Verbrüderung zu feiern! Oder gar Beiladung! Und nn lause ich hier herum und suche, >l>as ich meiner Wirtin und ihrer Tochter Eulalia schenke! Es darf auf keine,, Fall etwas sein, was auch nur im geringsten auf Liebes- oder Verlobungsabsichte» deutet. O Eulalia! Die Tante. „Wird mir da ausgerechnet gestern ei» neuer Neffe ge boren! Als ob das nicht auch nach Weihnachten geschehen konnte! Da Hab ich nun das ganze .Hans voll Hampelmännern und Puppen für meine zwölf Nichten und acht Neffen, und nun kommt noch einer dazu. Was schenke ich nun ocm? Kann mir niemand eimn Rat geben? Antwort erbittet Turtus. Sinsoniekonzerk in der Dresdner Slaats- oper Am 29. November 1920 vollendete Waldemar pon Baust »er» sein 00. Lebensjahr. Er entstammt einem alten Sicbenönrgerner Geich lech!, Zein Geburtsort ist Ber lin. Seine Jugend verbrachte er in Ungarn, Siebenbürgen, studierte dann an der Berliner Hochichnle für Musik, ging nach Mannheim, Dresden, Köln, Weimar, Frankfurt und lebt feit 1929 in Berlin. In Dresden leitete er den Bachverein und die Liedertafel. Schon aus dielen, Grunde verdient es Anerkennung, daß inan den Sechzigiährigcn auch in linieren Mauern ehrte. Feierte ihn doch Sieben bürgen in mehrtägigen Festen, auch Weimar, München, Wien, Budapest und andere Städte ichlvsscn sich dem an. Einer der ersten, der >ich für von Baußnern einsetzte war Hans von Bütow. Es ist natürlich nicht hier der Ort, auf ie:ne musikalische Stellung einzngehen. Das liest man ausführlicher und besser :n den Fachblättern. (Beispiels- wci'e in Heft 44 der diesjährigen „Signale für die innsl- kaliiche Welt".) In dem jüngsten Sinsoniekonzerte brachte Feit, Bn'ch die 4. Sinfonie in E-Dur von dem Siebenbürgencr Tonsetzer. Warum man gerade ans dieses Werk kam, leuch tet nicht ohne weiteres ein. Schon infolge seines eklektischen Charakters. Ter 1. Satz hat als Hauptmotiv eine Nach ahmung, die allzu deutlich a» das „Knndry"-Hauplmotiv erinnert. Der 9. Satz ipinnt viel zu sehr in die Breite, und endlich der letzte Satz fcisclt zwar durch Flüssigkeit, aber feine musikalischen Gedanken zerflnttern zu stark. Bleibt lediglich der 2. Satz, der in ioiner huschenden, ae- hcunnisvollcn Art mehr interessieren kann. Die Sinfonie, bet einer Dauer von reichlich Stunde, rint nach Kür zungen. Und zwar ziemlich encrgUche». Denn in ihrem Vvllmaße ermüdet iie. Ein bestechendes Bild von der 'Per- lönlichkeit des Kompvnisten gibt sie nicht. Immerhin war dem Schöpfer, der der Aufsührnng beiwohnte, die Möglichkeit gegeben, de» Dank des Publikums cntgegeiiznnehmen. Eine» ungleich höheren Eindruck erbrachte das Klavierkonzert in B-Dur von Brahms. ES ist eins der längsten Klavier konzerte. Dauert es doch auch gegen fünfzig Minuten. Das unvergleichlich ichöne Werk spielte Arthur Schnabel mit allen Vorzügen eines feinknltivierten,. :m Anschläge farbig tönenden, feingcistinen und tiefmuiitalischen Pia nisten, ,o daß er starken Beifall hervorrief, Fritz Buich leitete beide Werke mit bekannter Eleganz und dem Cha- raktergchalt der Kvmpoiitioiien in feinfühliger 'Art nach-- ipürend, wozu ihm die Staatskapelle ihre erle-eneix Qualitäten mnslerhaft zur Verfügung stellte. —lsl— Nene Shakespeare-Ausgabe Shakespeares sämtliche dramatische Werke. 'Nach der lieber-« setzung von Schlegel — Tick — Bandissin. Revidiert und heransgegeben von Prof. Dr. Christian 01 a eh de. 12 Teile in 4 Bänden. Holzfreies Papier. In 4 'chwarzeir oder roten Ganzlcinenbänden 18 M., in 4 Halbsranz« bünden 92 M. Der Verlag Hesse und Becker ist in der Herausgabs klassischer Werke stets überaus rührig gewesen, lind er hat es auch Verstanden, in vornehmer,' geschmackvoller Auf« inachnng leine: Werke dem Publikum anznbicten. Pop vielen Jahren nun beauftragte er den bekannten SlpK'e- ipearcsoricher Dr. Gaehde, einen deutschen Shake--' fpenre zu schasse», der die Ansprüche aller Leser völligi befriedige, aber ebenso auch den Ansprüchen der Büdlich gerecht werde. Gaehde übernahm diese mühevolle Arbeit und nun liegen »ns sämtliche dramatischen Werke des gro ßen Briten in der neuen Auflage vor. Die llebcrietzunA baut I.ch ans den klassischen Arbeiten A. W. Schlegels'/ des Grafen Bandifsin, Ludwig Ticks und dessen Tochter Dorothea ans. Gaehde hak aber an Hand des engli'chew Textes, die Fehler und Vergehen der alten 'Ausgabe beseitigt" und iolche Verse und Prosasiellcn, die die alten tteüersctz'ec fortgelassen hakten, neu eingesetzt. Es liegt deshalb nun ein ganz vollständiges Werk vor, das- einen nnerinüd- lichen rastlosen Fleiß des Herausgebers voranssetzt. Es war in der Tat eine gewaltige Aufgabe, die'es Problem,. Shnkeipeare, mit dem heute alle llebcr>etzer nur unooll--' kommen fertig geworden waren, zu bewältigen. Tie Rsv!-^ »ivn der Schlegel-Tiekichen ttcbersctzniig war noch keinem; gelungen. Christian Gaehde aber geht ganz neue eigene Wege. Er hat die zubcrlüisigstcn englischen Texte benutzt und »v wurde es ihm möglich, daß er einen gewaltigen- Fortschritt zu verzeichnen hat. Er har eine Leistung aus« znwci'en, die in der Tat die höchste Anerkennung verdient.' Es ist eine Gelehrlenarbeit größten Stils. Jahrhunderte« lange Irrlnmer und falich verstandene Stellen wurdens endlich gründlich ausgcschaltet. Die ganze Ausgabe ist anchi durchaus volkstümlich und flüisig und leicht lesbar. DiL äußere Ausstattung rst erstklaisig^ dabei der Preis für di« 4 Bände durchaus nicht hoch. Der Verlag wird für diele NenauSgabe die höchste Anerkennung finden. 'i"A