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Sächsische Volkszeitung : 10.12.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192612100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19261210
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19261210
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-10
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 10.12.1926
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„Ein Appell an das evangelische Dokb!" I» der „Eisenbcrger Zeitung" lesen mir den begeisterten Be richt eines erangelische» Pastors über eine Versammlung des Evangelischen Bundes i» der Sladlkirche zu Eise » berg tGera- Reuß). Der Redner des Abends war der ehemalige !, aIho - Iische Priester. Herr Pastor Thiel aus Berlin sein lic- bcuswüidiges Paradox, dah der Evangelische Bund so gern mit atoesoitenen katholischen Priestern Staat macht! Ein Symbol sin seine negative Einstellung!!, der mit seiner ..großen Kenntnis der Behältnisse" und ..innerlichst hinreißender Tarsiellungsgabe" seine Hörerschaft fesselte. „Selbst die zahlre'ch versammelten Konfirmanden waren von ansmerbsamer Ruhe" -- Tas ist die beriihinie „Geivissenssreiheit" des Evangelischen Bundes, das; er die Seelen der Kinder schon mit Verheb,»ng und -das; ersnlli der bei nnbcso » g e n e m Kcnnenlernen der ande ren Konscssion wohl nie entstünde! Wir geben im folgnden einige Proben aus dem Bericht des Eisenterger Pastors wieder — zur Kennzeichnung der „Ideale", die den Evangelischen Bund am Leben erhallen: „Es gelang dem Redner, überzeugend üarzulegeu. wie eine neue E i n k r e i s u n g s p o l i l i k, diesmal nicht wie 1914 von England ans das politische, sondern von R o m aus das evange- li che Teulschiand vernichte» soll. Das politische Deutschland hat man zerschlagen und gelin-chiet — nun soll das geistig rcligiöse gesunden weiden. Tas katholische Belgien mit seinem Fana- tikerBischos Mcrcier von Mecheln: Las katholische Frankreich, das sich nach der kirchenseindlichen Aera Poin- eare plötzlich wieder lwsinnt. d<rs; es ja die „treueste Tochter No: s" ist. ive l es bei der augenblicklichen Bölkerkonslellalio» den mor « lis ch en 2 r u ck R o m s bra u ch t, umü « du r ck; :>n Innern Deutschlands den R i s; evangelisches Nor- > e u t s ch I a I, d -- katholisches S ü dd e u t s ch l a n d z u se>n e m Vorteil ausspiel e n z n k v n n e n und die Ab be e>. niigsbestrebungen in Ost und West in den überwiegend e helisch:» Landestcilen res Teuischen Reiches z» innerem Kon- lli :ss olf immer wieder anzulachen, das kathobsche Italien u i seöi.'in ..deulschsreundlichen" Papst, dessen Worte von 1018 : .'N w'igeäen werden sollten, als er — damals noch Genernl- i .> ss.krrtäi der Kurie — um Inle onilion gebeten ivurde. seier- I V s.'iVe: „D e u i j ch l a n d s S' i e g liegt nicht i m Inter- e s ie de r r ö,u ilchen K irchc . denn ei» siegreiches Teutsch- ! : - ist ein fte'haftes Luthertum" und efti Ka lholik Erz - l'" gar konnte sc»e Politik Ir iben. ganz zu schiveigen von rilden k a lhviis ch e n G r ö sz e n . die damals viel am Werk ein drinnen und d aufzen. Da s e va n g e l i s ch e D e u I s ch - i'nd soll vernichtet iverden: der neue Bischof von er gelobte 1!>2! bei seiner Amtseinsetznng „alles zu tun. > : 4, ieinrn Krästen steht, nm die Feinde der katholischen Kirche . u ^'drangen, zu vernichten" Tie evangelische Kirche, das evau- ge: eie b'-uijckb'ud ist sür lliom h-idnisches Missiansgebiet. das EZ ije nicht I esus , nicht d e m G l a u be». s o II - -d e r n k! o m dem Papst. der Kirche z » rückerobert wer - de.- m n sz. l'nd dem dienl jedes Mittel »ach dem jesuitischen E. icks-tz. 12 l> l> i vangeüsche» Geistlichen ans 40 Millionen v gei j: e Glied r stehen b-i 20 ttzilliviicii Kalholikc» uickt el'va ! 'o >ct>, 2' 00k hatboii'ckc Geistliche oepenüber. Seit 19'8 ck'" !t:l> »ne Klöster rmd O: se>":>»ieLerlasfti>wen gegründet, in Z rn zi''>'<i I I neue katl olisc-ie Kirckwi, gebaut wenden. In : er-ngelitckai Londesleibm irerden Bistümer gegründet, in . "Nr li in Pgnnnern tTletiinl, in T h ü r ingcn < E r fnrt >. ft '? nsgosricht das evangelische Tentschlai ü hat zwei päpstliche G» - "-"'e. mlhrend andere Kanin einen ständigen Botschafter -c>- v«,. ii>» s haben. Roni hat Geld — und mit ihm kämpst und ö'i. iS.' nacii napoleanischem Rezept seine Kriege! Es kaust Schlösser. Heime, um dort z» missionieren und Sam- me' V'-'n j oihotischen Wesens einnirichlen. R o in hetzt in » e n n u - a u ß e u alle s g egen alle s . um dann als die gütige rs" .Zutte» in großer Barmherzigkeit die Zusluchlsslätte sür ! ll zu iver^-ni d e uicht mehr aus noch ein wissen. Wahrlich, ein orardioses Ziel, lind uuerbittliche. skrnpcllase Kanseguenz, in:: >o :ila,n ans Ziel 'u führe». Seine Autorität und Le> Seinen Disziplin sind neben seinem Reich tum seine Mittel Mägen seine 29 Millionen Gläubige srnsi so. h?n und denken. >vie sie wollen — g e h t e s u in i h r e Kirche, stehen sie ioie ein Mann, unbeirrt und obne BeViiken. In dein furchtbaren Durcheinander des Werdens m.rer Zeit ist Rom der innere Ruhopnnkt: es wiü einen Teil Le, .Kömpse d an liämpfenden Alenschen abnshmen: aber diese H li läßt sich Rom lener bezahlen. DenFriede » desGe - >v iisens h at es gegen Geld feil, und gegen persönliche Frcihftl — einen Goti. Güttersriedeu. eine» Jesus, ein Jesus- ie! chgibl es n i 6, t me h r. Innere und äußere Bindung aus dem ge'amte» Weltbild — und eine Autorität aus a>Ie» Gebiete» menschlbh r Well nu- Lebenogestaltiiug: Die römische Kacke mit ihrem Paust. das ist die Ziikunst De»tschlaiids der Welt, wie Bom sie jetzt rücksickts'oser d"»» je verfolgt! — Der V orlrag v a r e i n »' a r m »r ?l v p e I l a n ö a s e v a n g e I i s ch c B o l Ir » » d e va n g e l i j ch c Gewissen! Obwohl ons den Darlegung"» des Nesc>ente» allzusehr die Tendenz sp'icht. als das, man sic sachlich würdig»,, sagte, so >i'ö""» dock einige Anmerkungen oanz angebracht sein: M">in Pastor Tlpel den Bischof Mercier einen Fanatiker Blsckos nennt — wie viele Fon"1iker waren dann zur Kriegszeit unter den Predigern der protestantischen Kirch»' Dem Bischof Mereier ging es n m s c i n L a n d . d<,s ohne Zweücl vergewaltigt morden war — Vaterlandsliebe bewog ibn z» seinem Ti»i inid Ne^en. beineewegs der Haß gegen die Protestanten in Deutsch land. — Den Pa p st sollte mnn doch lieber iVcdt meoen Fried"ns- selndlichheit angreifen — gerade in lehler Zeit ist ja die Aüär» „Michaelis >aid die Iried-'iisiiilerneiilion d»s Papstes von 1017" durch di" Artikel des Ritiers von Lama wieder sekr unliebsam sür di" Gegenseite ai'bve!gl worden. — Das katbolischv Deutsch land hat i»o''l viele Priester — aber es hat nach l a » a st nicht genug! W>e s'wb wäre» wir. wenn die aemaltia l acht,si„-„>„, den Anaab"» des Rel"rei,t"n über die Zabl der katbaliV'»,, BrNz- sie, und über die Gründung nan Bistüme-m Vbantasi"- g>b!li'e. Schwatzereien wären, sonder» schönste Wirklichkeit. Je we'w OEiester. um so lioier und re'cher Kanu das religiöse Leb»,, der Lai"» auea"stalie, werden Bm> äußeren Macht- gelöst"» ist ^a wirklich kein«, Spur. Das Wirk"» der I'-Abolüchei, Kirche kann und darf auch ein A'mc" an die Protestanten lein — aber eine falsche und entstellte Z e i ch n n n a d-eler Kirche scheint ia ,.abne G„d"" de," Ev"na"iiichen V"Nd varbebost»,, -n sein. Moae der Eno„- gelüä'e Ri'iid »»'' reciit einaehend i«"di"ren >v°" a»ead? ieß« der Ka'h">liz!sn>,,s seine eiaenen Werte und Wa hrheiten ne" ersgr^cht und 06, a»smirken läßt — »nd dann gehe er hin und — tue desgleichen! Unserer Ausl«"» liegt heute ein- Weihnachts-Preisliste twr Firma I. Bar-ou Söhne. Dresden. be>. wir unseren Lesern hiermit zur besonderen Beachtung empfehlen. ^Ll-Amentl-n - Oolöstickelei - Kun8l8los>serei ^i!lil>II>IIIlie.8M!!UW>I^!sSÜl!8 ßleuanlerlieunik - ^u^kerscruna - Qmvissenbulte >ibeii Der Wor-KroZesZ Dsrr^er Die Aussagen -er Angeklagirn Dresden, 0. Dezemver. Bor dem Schwurgericht Dresden begann am M 'twoch unter dem Nori.tz des Landgerichtsdirektovs Dr. Schubert der ans inebrere Tage berechnete Prozeß regen den am Ist. Jul: Ist!!.", zu Schm'edeberg in Sachten geborene» Gärtner Otto Krönert und dessen Geliebte, die am ö. April lst04 zu DreKdeil geborene Gekichtbasiessovs-Witive Stiinemarie Donner g-eb. .Hainni'r tv.gen gcmeVuch.zst- l'cheu Mordes. Beide werden beschuldigt, in vorsätzlicher Weile den Gerichtsa'sessor Oito Donner in der Nacht zum l ti. Olpr.l 1020 durch Erich eßcn getötet und, um das Ver brechen zu ner chieieru, eine» tödliche» Nnglückssall vor- gciäiitchr zu linbeii. Tie Vortäuschung ist, wie wir berichtet heben, gegluckt: erst nach 0 Jahren wurde durch eine Reihe von Zunülen der Mord aufgedeckt. Beide Angeklagte haben in der Voruntersuchung gestanden, suchten aber gestern :»r Lause der Hauptverhaudliing ihre Aussagen einzüschräuken. Krönert, der zuerst vernommen wnrde, schilderte nnsfnhr'ich se neu Lebenslauf, der Drang zum Theater habe ihn in eine Fümichute geführt, wo er Frau Donner kennen und lieben gelernt habe. Frau Donner habe sich von ihrem Manne tcheideu lassen wollen, aber dieser sei nicht darauf cingegangen. Niemals habe er mit Frau Donner Pläne zur Beseitigung des Mannes geinacht. — Krönert schilderte dann die Vorgänge in der Mordnacht. Frau Töniicr habe des ösleren gesagt, daß ihr Alaun des Nachts ans Patrouille ginge. Ta habe er hr leine Waffe gegeben und sie ge beten, diese mit der Masse Donners zu vertauschen. Es sei aber nicht M:e Rede davon gewesen, weshalb Vie er Tausch vvrgenvinmen wurde. Er habe nur g"sagt, daß es zu einer Anseiiinndwsetzung zwicken ihm und'Donner kommen müsse. In der M.'-rvnacht sei er durch das Fenster ins Sch'afz.immer der Frau Donner gedrungen, habe hier einige Stunden ver weilt. das Schlafzimmer wieder verlassen nnb sich dann vor die Haustür gesleilr. ist ach einigem Verweilen sei er in den Borrcinm c iigetrcteii. Nach einigen Minute» wurde Nützlich L cht. Donner kam die Treppe herab, drehte das L'chr in, Vorranm an und blieb hier stehen. Al? Donner die .Haustür vssncle, habe er g'rnsen: „Ha t. Heer Deuuer!" — Krönert fuhr dann jvrt: Donner sah m ch hierauf an und sagte: „L ud Sie nicht Krönert?" Er kannte m ch, denn er hatte m'ch ans der Straße gesehen. Ich antworwie ihm: „Daun werden Sic auch wissen, weshalb lch hier bin". Donner sagte in drohendem Tone: „Na, ua". Ich begann nun in größter Erregung und nur stoßweile auf ihn cinzurcdeu und fragte ihn immer wieder, warum er seine Frau nicht gehen ließe, warum er nicht in die Sch.i- dni'g einwillige und warum er ihrem Gl ick im W'ge stehen wolle. Donner erwiderte, Laß er gar n cht daran denke, in die Scheidung zu willigen. Da fiel Hm der Stock aus Dresden Dns Obsrlandssnerichl un- -re Ohrfeige Dresden. 0. Dezember. Eine w chtige Entscheidung sür Schule und Elternhaus hat das sächsische Oberlandes gericht gesn.lt. Der Volksschullchrer Spendier in Har tenstein Halle >ch eine Anklage wegen Körperteelctznng im Amte zugezogen. weil er einen Schüler, der Eich in der Klasse fortgesetzt rüpelhaft benahm und auf Vorhalt in frecher und unverschämter Weise antwortete, so daß die Mitschüler zu lachen anfingcn, eine Ohrfeige gegeben und ihn dann zur Kias e hiiiansgrsteckr harte. Der Lehrer hatte mit dieser Maßnahme die Ordnung in der Klasse wieder her- steilen und die Schnlautvritüt wahren tvolien. Schöfsen- gericht und Berusnngsiiistnnz haben ans Freisprechung erkannt. Zwar sei »ach dem sächsischen Cchuibedarssgesetz d m Lehrer die körperliche Züchtigung seiner Zöglinge Verboien, indessen habe :m vorliegenden Fall der Angeklagte in Not wehr gehandelt, da ein Angriff auf die Ehre des Lehrers Vorgelegen, der so stark, al o gegenwärtig war, daß ihm nur mit außergewöhnlich"« Mitteln zu begegnen war. Ein solches außergewöhnliches M.ttel sei die Ohrfeige gcwe en. Die Revision der Staaisauwaltschast wurde vom OberlandeS- gechcht verworfen, w daß es bei der Freisprechung ver bleibt. Soviel Apparat nm eine Ohrfeige! Wir erziehen wirk lich ein starkes G-nchlecht! BezirksumZage und dke Nok -er Gemeinden Dresden, 0. Dezember. Der Bezirkstag stimmte de» von der bürgerlichen Fraktion eingebrachlen DringlichkcHsanträgen zu, wonach der Finaumusschusz b:aus!raat wird, sich über den Stand oer Eiiuiahiucn und Ausgaben lausend zu unterrichten und, wenn cs die Verhältnisse gestatten, eine Ermäßigung der Be zirks um läge de iv. die Umlage für den letzten Atonal des Etatjahres g"»z ausheken zu lasten. Der Bezirk Vag muckt er neut die Staalsregieruiig und den Landtag auf die außeror dentlich d.drohliche sinanzie'le Lage der Gemeinden ausmeAt- sam. Er hält cs sür seine Pflicht, anoosichls der sich hausenden Gesuche um Genehmigung von Darlehen zur Deckung haushalt- plaiimäßigcr Fehibeiräge, zu betonen, daß seiner Meinung nach «sie Gemeinden «ns eigener Kraft die ne ^niuärtioe Notlage nicht übeerivind.n können. Regierung und Laud'ag müßten aus die ser Lage die Folgerungeu ziehen, daß den Gemeinden von Lan des wegen geholfen werden muß. Schwer bestraffer Mernei- Dresden, 9. Dc'ember. Tas Schwurgericht Dresden ver urteilte de» GlVckäüsführcr August Kurl Kiuner aus Dresden- Coschütz wegen Parteimeineids und Anstiftung zui» Zcugenmein- c'd zu st Jahren Zuchlhaus und b Jahren Ehrenrechtsverlnst. serncr wurde aus Lauernde UiVühicckeit. je wieder als Zeuge oder Sachverständiger veruvmmen zu werden, erkannt. Der mit- angeklaote Krastivcn'e»süh''er Hermann Augui't Adam aus Dres den erhielt iveocn Zenc'enm.'liieids 1 Jahr st Monate Zuchthaus und k> Jahre Ehrenrechtsverlnst. Die Am?!eige-risk bei -er Sächsischen Slraftendahn Der B e r k e h r sa u s sch u ß des Dresdner Per ke h r s v e r e i n hat sich aus Grund wiederholt in seinen Sitzun gen vorgebrachler Beschwerde», das; bei Ausgabe der Umsteige fahrscheine der Städtischen Straßenbahn die Lochung der Zeit angabe angeblich ganz willkürlich von den Schaffnern vorgenom- inen werde und infolgedessen die bis zum Antritt der zweiten Fahrt zur Verfügung stehende Zeit in den einzelnen Fällen sehr verschieden sei, an die Direktion der Städtischen Straßenbahn mit -er Bitte um Mitteilung der bestehenden Bestimmungen gewandt. Ans dein Antwortschreiben ergibt sich folgendes: Die Stroßeiibahndirektion steht auf dem Standpunkt, daß cs der alleinige Zweck des Umsteigeverkchrs sei. dem Fahrgast die Möglichkeit zu gewähren, ein durch direkte Fahrt in eine m Wagen nicht erreichbares Fahrlziel dnrch Benutzung zweier sich kreuzender oder sich berührender Linien zu erreichen, ohne doch kür jede der beiden Fahr'en >r den vollen Fahrpreis für eln- der Hand. Als ich in seiner Hand eine Masse blitzen sah, erhob ich meine und schoß blindlings ans ihn loS. Gezielt habe ich nicht. Frau Donner, die mit lefter Li mine und immer wieder von Schluchzen unterbevchen, ih.e Ausiugen niachce, erklärte, ihr Mann so: ihr mit den Jahre» immer sremöer geworden. Ec habe viel für sich gebraucht und die Kinde« darbeit lassen. Sie habe es niemals für möglich gehalten, daß Krönert einen geineinen Mord begehen lönn e. und glaube das auch heute »och nicht. In der Mvrdnachl ha ec sie zwar verminet, daß es zu einem Zniammeiistoß zwftcken den Männern komm ii »liv e. Sie Hane aber ke neu Schuß gehört und sei vor Aufregung halb bewußtlos gerne en. Jnr Schlafzimmer habe sie in der Mordnacht mit keinem Schritte verlaii en, auch habe Krönert nichts gejagt. Erst am näch sten Morgen habe sie ihren Mann in seinem B itte gefunden. Unter Ansichluß der Oesfentlichke t wurden dann einige Zeugen vernommen, die üb"r das Verhält» s der Frau D. nnee zu Krönert ans,«gen so ft n We ter wn '«i m h e « Zeugen vernommen über den Befund der Leiche des Ec- »cho'senen. Tie Tchießfachverständigen erklärten, daß ans Donner zwei L-chüsse ans nächster Nähe abgegeben worden s:»d. — Die Verhandlung wird heute fortgesetzt. Das ArZeil im Rouvel-ProZek Leipzig, 9. Dezember. Im Prozeß gegen Rouvel und Genossen wurde am Dienstag nachmittag das Urteil verkündet. Die nngelilaa.tcn Kriniinaldcamtcn wurden wegen sortgesetz'er Beihilfe zum Bandendiebstahl, Anstiftung zum Ämtsverbrochen, Freilassung von Gefallenen im S.nnc des ff 317 des Strafge. setzbuches, Anstiftung hierzu und passiver Veamlenbestechung ver urteilt: die mit Lngcklagten Taschendiebe wegen fortgesetzten Ta- schendicbsiahls bezw. Beihilfe dazu, aktiver Veamtcnbcstcchung und Anstiftung zum Amlsvcrbrcchen. Es erhielten der Krimiualhauvlivachlmeister Rouvel 7 Jahre st Monate Zuchthaus. Kriminalkommissar K ü h I e 5 Jahre Zuchlhaus. Krinttualhauptivachtmcister Schuster 4 Jahre 9 Atonale Zucbtliaus, Hauptwachtmeister Graudk« st Jahre <! Monate Zuchthaus: serncr der Händler Abraham T r c b n i k ans Siedler in Polen 3 Jahre >> Monate Zuchthaus. Handinngs^eh !se Michael Eiseko w i c z aus Lodz 4 Jahre t> Monate Zucht Hans, Mechaniker Aemin A m st e r aus Budapest 7 Jahre 9 Atonale Zuchthaus. Kausmann Albert Rubin aus Saloniki st Jahre 9 Monate Zucht Haus, Kausmann Chen» Wag schal ans Wisniez in Palen st Jahre 9 Monate Zuchlhaus. Außerdem wurde bei sämtlichen Angeklagte» aus Aberkennung der bürger lichen Ehrenrechte erkannt sache Fahrt zahlen zu müsse». Die Gültigkeit der Ilmsleigesahr- scheiiw »ins; also, wenn man Mißbrauch verhüten will, zeitlich beschränkt sein. Ta auf den Fahrscheinen, will man sie nicht unhandlich groß mache», der Zeitpunkt der Ausgabe nur dnrch Angabe voller Stunden kenntlich gemocht werden kann, so ergeben sich von selbst gewisse Spielräume in der Umsteigesrist die bald groß, bald klein sind. Gelocht wird diejenige noüe Stunde, die ans die fahrplan mäßige Abfahrtszeit des Wagens vom Anfangspunkt der Fahrt olgt. Gehen beispielsweise ans einer Linie die Wagen am An fangspunkt Zu den Zeiten 2.94. Uhr. 2.14 Uhr. 221 Uhr nsiv. bis 2.54 Uhr ab, so werden alle in diesen Wagen während der ganzen Fahrt ausgegcbencn Unisteigesahrscheinc aus st Uhr ge locht. Tic zweite Fahrt kann dann bis 4 Uhr aiigelreten werden. Inso'gedesscn ha! derjenige, der mit dem 2 94 Uhr Wagen säbrt 50 Minuten mehr Umsteigezeit. als derjenige. der mit dem 2.54 Uhr-Wagen fährt. Daß der e'stere dann ir der Zeit zwischen dem Verlasse» des ersten Wagens »nd der Wcitcrfahrt begnem Besorgungen machen kann, ist ein Ergebnis, das aus den Bestimmungen iiber den Umsteigeverkehr folgt, d o s aber nicht der Zweck, des U m st e i ge u e r k e h r s ist. Die Umsle'gefrist reicht jedoch in allen Fällen ans. nm den Wagen sür die zweite Fahrt rechtzeitig besteigen z» können : Dr. Sebesta zum tschechischen Generalkonsul i» Dresden ausersei en. Aus Prag wird berichtet: Nach einer Meldung dei Prager Zentralkorresponüenz ist der Vorstand der Präsidialkanz. lei des Außenministeriums Dr. Sebesta zum Generalkonsul i» Dresden auserschen worden. : Oessentlicher Bortrag von Max Däbritz. Am D cn öag abend sprach im „Bunde der Kämpfer für Glaube und Wochrbeit" Max Däbritz Uber das Thema: „Der Altar Gattes und seine Prie ster". Auf einioe Ansraoen hin sei ermähnt, daß es sich in de:» Vortrag um den Gedanken handelte, daß jeder, der für die Wahr heit kämpst, ein Priester ist am Aitare Gottes, der ja sür die Wahrheit sein Leben eingesetzt hat. Außer den von alwrsher ererbten und wohl unausrottbaren Märchen vom „Mn bertuw lind Mummenschanz" der katholischen Kirche, vom Kastengeist der Priester, von Inquisition und Hcxenprozesscn. mar an den cttvas unklaren Ausführungen des Redners »ich! Bemerkens wertes. : Die Mission der Kunst. Vortrag mtt Lichtbildern aus der Zeit der alten Aeghpter bis zur Gegenwart von Prof. Dr. Lothar Schrcyer. Leiter der W e g - Lehrstätten, Berlin. Freitag, den 10. Dezember km Saal der Weg-Schul«, Münchner Straße ü, st. : Scktvrvebahn Loschwitz. Der Betrieb der Schwebe bahn muß wegen E nlegen neuer tzolzeinlagcn in die Le I- icheiben voraussichtlich auf 4 Tage — vom Ist. bis mit 16. Dezember d. I. — eftigesteilt werden. : Staatliches Kupf rstichk.ibinctt. Im Staatlichen KnP» secstichkabnett sind Zeichnungen und Drucke folgender neuerer Künstler ausgestellt: Oskar Bangeman». Ernst Bar- kach, Lovis Corinth, Willy Geiger. Alexander Kanoidt, Os kar Äokotchka Alfred Knbin, W lhelm Lehmbrnck, Max Liebern'ann. Welheim Rudolph. Anton Schenritzel, Hein rich Zille. : Besuchszeiten im Plonrtarium. WA wir vom Stadt. V 'ckebr-.amr eriahrcn, ist oon d.-eiem Monat ab in'ofcr» eftie Aenderung der Vorführlingszoften erspigt, als an Sonn- und Festtagen die b sderige Von»iitagsvorsährung neg- sällr und vor,ch ebene» Wünschen sollend, d-.e Vorrührungs- zelten statt dei en ans st. 5 »nd 7 Nhr abends gelegt wur den. Werktags bleiben die Vorführungen uw 4 und 6 Uhr nachmittags bestehen. — Das neue Programm „Die vier Jahreszeiten" erfährt in der Weihnachtszeit eine kurze Nnterbr'chnng. weil dann ein bctonderes Festvrvgramm „Der W e: h n a ch ts kt e r n" gezeigt werden toll. : Ekmrlie »nd Goliath im Zoo Bei den Vorstellungen, mit denen der Sch »ivanLe „Eharlie" die Befticher des Gartens lägftch zweimal erfreut, muß wegen RanmmongekS das Zweiradfahrcn unterbleiben, aber der muntere Geselle Obt diese Kunst deshalb doch wenigstens bei leidlichem Wet ter: da lieht man ihn am frühen Nachm'ttag in sefti'M Radfobrdrcß durch den ganzen Park radeln. In der Näbe der Direktor-Wohnung biegt er von selber in den ab zweigenden Weg ein. nm dort vorznsprechen und irgend e'neil Leckerbü en in Empsang zu nehmen, und wenn er am Aanarium anlnngt, macht er von selber halt, weil er ichvn weis;, daß er dort eintreten darf, nm leinen großen indi'chen
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