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Sächsische Volkszeitung : 08.02.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192702081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270208
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270208
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-02
- Tag 1927-02-08
-
Monat
1927-02
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.02.1927
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L'ienslag. den 8. Februar 1927 Nr. 31: Seite 2 0061 eine Tendenz: Krieg den Europäern. Krieg den Engländern. Ter englische Handel in China ist heute fast vollständig lahmgelcgt. Dafür linden chinc fische Kaufleute die zusminnengebroctzenen Hcindelshäusec inne. Ter Europäer muß sich vielfach hinter die Mauer seines P'ertels flüchten, und selbst da ist er nicht inest- sicher. Tie Kantoner Negierung hat sogar den englische Schiffen das Einlaufen in chinesische Hä^en verboten. >' n Ende haben diese Wirren noch nicht genommen. Tie Washingtoner Konferenz, die über die Beseitigung der Borrechte der Europäer beraten sollte, hat etwas Posi tives nicht gezeitigt. Dafür hat die Pekinger Zollkon ferenz im letzten Winter den Chinesen ihre Zollautono- mic zurückgegeben, wodurch eigentlich China wirtschaft lich von Europa und England emanzipiert ist. In China Hilst aber noch eine andere Macht mit, die oer Feind Englands ist. nämlich der B o l s ch e w i s m u s, und dieser ist die dritte Hauptgesahr. Tie Sowjetstaaten haben es vorzüglich verstanden, das englandseindliche China in ihr Lager zu treiben, denn Rußland gibt sich heute als asiatischer Staat. Wie sehr die Sowjets China zu beeinflussen wußten, zeigt, daß die äußere Mongolei sich von China loslöste und eine Räterepublik wurde, die von russischem Militär überschwemmt ist. Unter der Lei tung des russischen Gesandten Karashan in Peking hat sich Sowietrußland auch im eigentlichen China seslzu- se'wn gewußt, und zwar in Kanton. Am 16. Juli 1925 m irde Kanton genommen und heute ist die Kantoner Regierung ganz in russischen Händen, während Peking siark unter russischem Einfluß steht. Auch in dem Noch immer nicht beendeten Bürgerkrieg hat Rußland die Hand im Spiele. S»it 2 Jahren stehen sich dort zwei feindliche Lager gegenüber: Die sog. nationalen Truppen, hin ter denen Japan und auch England stehen, deren Hauptführer C h a n g - t s o - l i n ist und die sog. roten Truppen, früher von Feng geleitet, die bis iekt siegreich blieben. In China stoßen England und Rußland jetzt wohl am heftigsten zusammen. Ter Bolschewismus sucht aber nicht nur in den eng lischen Kolonien die Revolution, zu entfachen und die Do- n'.iuic 's loszulösen, er wühlt in England selbst, wo er l u jo daß sogar eine eigene Truppe gebildet wurde zu Verwerfung kommunistischer Unruhen. .en diesen drohenden äußeren Gefahren treten g'-:' in Innern Porzeichen auf, die für die Zukunft Böses a lauen. Alan hat schon versucht, England vom S ndou.nkt des nationalen Bewußtseins und der Bolks- gejui dheit aus den Untergang zu prophezeien, inwieweit mit Recht, läßt sich schwer sagen. Aber das ist sicher, das Gefüge des britischen Imperiums ist jetzt viel lockerer als vor dein Kriege und wäh rend des Krieges. Die Dominions streben immer mehr nach Loslösung^dom Mutterlande, besonders Ka nada und auch Südafrika, wo der im Dezember 1925 neuaewählte britische Präsident Herzog direkt darauf hin arbeitet. Dazu kommt das immer deutlicher werdende Streben der Inder, sich loszureißen. Tie Chelmsford- Berfassung vom Jahre 1919 hat ja da schon sehr vorge arbeitet. So zeigen sich bedenkliche Symptome des Zer falles im englischen Weltreich. Dazu kommen »och die immer schwieriaer werdenden sozialen Verhältnisse, vor allein in Altenaland. Zwar hat das englische Volk im letzten großen Arbeiter- und Verkehrsstreik gezeigt, daß cs innerlich noch kräftig und gesund ist, aber die Schwierigkeiten wegen Kohlen- und Lohnkrisen nehmen kei>?Ende. Englands innenpolitische Lage wird immer ungünstiger. ^ Gegen all diese schwerwiegenden Befürchtung für Englands Macht könnte man entgegenhalten, daß Eng- and ja noch immer die erste Seemacht der Welt, die erste Kriegsmacht der Welt, das erste Handelsvolk und über haupt die erste Macht sei. Das ist alles richtig, doch ver gleichen wir das England von heute mit dem England vor dem Weltkriege. Damals waren 49 Prozent aller Handelsschiffe britisch, damals verhielt sich die Flotte Englands zu der Amerikas wie 10: l. Damals war Eng land fast der einzige Staat, der in überseeische Länder Kabel gelegt hatte. Damals war in jedem Hasen der Welt die englische Flagge die vorherrschende. Heute ist dies anders. Ter Weltkrieg hat der englischen Flotte großen Schaden zugefügt, während Amerikas Flotte in gleichem Maße bis zu nunmehr 18 Millionen Brutto- registertonuen anwuchs. Ter Unterschied zwischen der englischen und amerikanischen Handelsflotte beträgt nur mehr 2 Millionen Tonnen, für England eine freilich noch bedeutende Zahl. Von der Welttonnage hat England nur mehr 39 Prozent. Großbritannien hat zwar immer noch weitaus ani meisten Kabel, doch Amerika hat auch be reits sehr viele gelegt und die anderen Staaten wollen darin von England unabhängig sein, wie die Leaung des großen italienischen Kabels nach Buenos-Aires be weist. Ter deutlichste Beweis aber dafür, daß England im Abstieg begriffen ist. ist der Niedergang des englischen Handels. Bis England als Handels macht gebrochen ist, wird es zwar noch sehr lange dauern vorausgesetzt, daß es seine Kolonien behält. Aber die Konkurrenz der Vereinigten Staaten und Japans wird immer mächtiger. In den englischen Lagerhäusern flauer sich die unverkauften Waren. Südamerika entzieht sich ebenfalls langsam und sicher dem britischen Einfluß, um sich'teils selbst zu versorgen, teils sich an die Vereinigten Staaten und andere Handelsnationen zu wenden. Mit der Bedeutung des englischen Handels hängt aber innig zusammen die Weltgeltung des britischen Imperiums. So mehren sich die Sturmes- und Flammenzeichen iber Großbritannien. Ter erstarkende Halbmond verbin det sich mit dem chinesischen Drachen, während die rus sische Sphinx als unergründlich banges Rätsel vor den Toren Großbritanniens harrt. Was angeführt wurde, sind nur Vorzeichen, nur Gefahren, nur Einzeltatsachen, aber wenn man diese zu einem Gesamtbilde zusammen setzt, muß man sich der Gefahr bewußt werden, in der Europas erster Staat schwebt. Auf die Tauer wird sich das britische Imperium nicht halten lassen. Ter Gefahren sind zu viele. Mit England fällt und steht aber auch Euro pa. lTenn Großbritannien ist die einzige Macht, die beute Europa gegenüber den anderen Völkern besonders Ame rika und Japan mit Macht und Würde vertreten kann. Denn Frankreich hat sein Prestige trotz des gewonnene» Krieges verloren, wird cs ja nicht einmal mit seinen fi nanziellen Schwierigkeiten fertig. Deutschland aber ist geknebelt und kommt noch auf Jahrzehnte hinaus als Weltmarkt nicht in Frage. Die übrigen Staaten Euro pas werden aber niemals fähig sein. Europas äußere .Ms Nsös S!s Das sozial- und wirkschafksp lllisrche Programm -es Zentrums Berlin, 7. Februar. ZN oer Nc.aiökagsühnag vom 5. Februar hielt der Abgeordnete Stegerwald sZtr.) e ne programinakiple Neve über 'ozial- »nd w.rt:.ch»sl<pvLt!sche Fragen. Cr führte folgendes aus: Mit den w riichaftspoliki'chei: Bemerkungen in der Regierungserklärung und auch des de-.Mchnativnalen Red ners je: vas Zentrum einverstanden. Auch das Zentrum wüittche, das; die innere Wirtschaft so aufnahme fähig und sti'uerkrä'stig wie mög'ich gemacht und dabei die notwenv ge Snntl.eie zwischen ?nn-»wi:tsckast und C ßert- n>«r1»ch»ft ae cliasten werde. Tie beiden Hanoi! iltmen s.'ir die Erreichung einer gesunden deutsche»' Wirtschaft seien eine leistungsfähige Land w - r t ich a s t und eine in jeder Weise zufriedene Arbeiterschaft. Vom Staate aus mist e der Land.oirrscho.st besonders dadurch geholfen werde», daß s:e zoll- und handelspolitisch genau dieselbe Behandlung erfahre wie dp übrige Wirtchaft. Es gehe nicht am, daß die Landwirrschast für die Erzeug» niste, die sie raufen muß. den vollen Marktpreis und außer dem Zölle bezahlen müs'e, während sie für ihre eigenen Produkte lediglich den vollen Marktpreis erhalte. Für die Landwirticha'l und für d e Arbeiter >e: nicht entscheidend, daß sie hohe Prei e und hohe Löhne bekommen, sondnn: daß j:e mit ihren Einkünften auch arbeiten könn ten. Stuf den Peallohn und nicht auf den Noiuual- lvhn komme es an. Die Weltw.rt'chast an sich verlange einen Abbau der hohen L ch n tz z o l l m a u e r n. H er liege auch die Aufgabe Ser deut chen H a n d e ls v er t r a g s P o l: t: k. Das gleiche was über die Landw-rtschcnt ge'agt worden sei, gelte auch für den M'ttclstand. Auch der Mittel stand mnste den größten Teil dessen, wa-S er z'.lm Leben braucht, durch eigene Arbeit und Tüchtigkeit erringen. Des halb müsse auch der Staat alles tun, diesen Stand'vor erneu: allmählichen Untergang zu bewahren. ES dnrwn keine amerikan scheu GssellschaftSzustände bei uns einreiß n. ES dürfe nicht nur Groß ndustrielle und Proletarier geben, wil dern es müsse dafür gesorgt werden, daß möglichst viele von den unteren Schichten in den Mittelstand h i n e i n w a ch i e n. Das Zentrum strebe auf eine Ent- preletarittcrung der Arbütcrschafr hin und könne daher keine Protctaris'crnng ver Mittelstandes wclstn. Es iei ein Ersordcrni-S, daß beim Finanzausgleich alle Möglich keiten geprüft würden, wie für M'ttclstand und Landwirt schaft die drückendsten Realstcuern erleichtert werden können. Stegerwald kennzo'chncte d e >ozia lpol: tische Lage der Gegenwart durch folgende Tastachen: durch die große Arbe-telosigk it. durch die Wohnungsnot und durch d.e „ngunig nse Entlohnung vieler wirt'chasklich be deutender Schichten. Auf dem Gebiet der Arbeitsbe schaffung mü je das denkbar mögliche geschehen. Ein Hauptaugenmerk je: besonders auch auf die jugendlichen Arbeits'o-en zu richten. Zu begrüßen je: deshalb jener Plan in der Regierungserklärung, daß man die ungewollte Frei zeit der Jugend! chen zu ihrer kürperstchen, geistigen und beruflichen Ertüchtigung verwenden wolle. Das zr rnprobl m der Woknniwsfrags steht Stegerwald in folgenden beiden Punkten: 1. Wie ist eins Zins verbilligung für den Wohnungsbau hcrbeizn- gührcn'r 2. W'e ist durch N nordiiung und Typisierung der Wohnungsbau zu verbilligen. N türlich mäste auch auf anderen Gebieten e ne Senkung des Inder erreicht werden, denn w »:: v c Rast'nali wrn'ig kei c w sentlichr Preissenkung bringe, dann sei sie vslkSwirtsch-istüch ver- scl'lt. In der Wohnungspolitik dürfe der Weg nicht sein: erst Lohnerhöhung, dann M eterhöhnng, sondern umgekehrt mäste rer Prozentsatz der Lohnerhöhung entsprechend dem der Mieterhöhung sc n. Eine vollständig freie Woh- n n n gs!v i r t sch a s t w.e vor dem Kr 'ge, könne cs kün'tig überhaupt nicht mehr geben. Aber eine sehr festere als heute, müsse in allernächster Z it angestrsbt wrrd.il. D:e Befürchtungen der Sozialdemo kraten, daß d:e gegcnwärt ge Koalition eine schlechtere staatliche Sozialpolitik machen würde, als wenn auch die Sozialdemokratie in der Regierung vertreten wäre, seien bollständig unbegründet. Der gegenwärtige Reichstag misse während seiner Amtstätigkeit im wstentiiehen drei wzialpolit lche Fragen bearbeiten: 1. die Arbeitslosenversicherung, 2. das Arb e: t s i ch u tz g e i e k in Verbindung m t der Nati- s.ka: on des Wachiiigtvner Abkommens, 3. da.-s tlebergangs- gewtz zur Neuregelung der A rbc . tSzei t. Das Notge etz, das zur Regelung der Arbeitszeit angekündigt worden sei, werde vom Zentrum mit Freuden begrüßt. 'Auch an den: großen Arbeitsschntzqesctz wolle das Zentrum dahingehend uns Macht zu stützen, außer Rußland, doch dieses hat sich vorläufig wenigstens von Europa akgekehrt. Darum ist England Europas Exponent und Europa solange Welt macht als England Weltmacht ist. Ist diese vorüber, so wird auch ein Paneuropa sie nur schwer mehr erwecken. iirilarücireil, daß nach der Verabichiedung des Ge r/. Wa > h : ngtoii e r 4t bkom m e n durch Deutschland ratk fiziert werde» tön ne. Weder im Staats- noch im Gescllschasts» wesen wolle das Zentrum den Zentralismus, sondern es wolle einen organisch gegliederten Ge- f e k l s ch afts z n st a n d in Ehe, amilie, Beruf. Staat, Volk und Nation, der sich frei entfalten und sich sittlich voll auewirken lwniw. Die Stellung oer Arbeiter in Gesellschaft, Wirt schaft und Kultur, müsse anders werden als sie heute sei. Wenn sich Schwierigkeiten im eigenen Lager zeigten, dann müsse da gegen nachdrücklichst angrkämpst werden. Andererseits müsse der Staat die Hindernisse, die den Ausstieg der Arbeiterschaft erschwerten, soweit als möglich wegznränmen suchen. Nach Ein- zelaussührungen über die Pläne des Zentrums kür oie Sozial- versichcr n n g erklärte Stegerwald, daß seine Befürch tungen bei der gegenwärtigen Regierungs koalition nicht so sehr auf dem Gebiete der staatlichen Sozial- poliiik lägen, sondern aus dem Gebiete der sozialen Staatspolitik. Die Staatspolitik sei in den letzten Jahrzehnten antisozial gewesen. Versas- stino.-Icbcn, Klassenmahlsnstem. Stenerholitik und teilweise auch die Schulpolitik seien antisozial eingestellt. Bei einer antisozialen S aatspoliiik aber könne sich auch die staatliche Sozialpolitik nicht auswirkcn. Zusammenfassend sagte Stegerwald noch folgeiwes über die Stellung des Zentrums zur augenblicklichen Regiernngskoalition un-b zun: Staate: Die Zentrnmspartei hat die gegenwärtige Koa- liiion n'cht erstrebt. Sic hielt si nach nicht als ausgereift, sie hat a!s Mittelvartei eine schwierigere Stellung als die Flügelvarteien. D e Redensart vom Umfall des Zentrums ist eine politische Hohl- beit. Nur eine Partei, tue grundsätzlich in Opposition steht, kann starr ih- en Weg neben. Durch die gegenwärtige Koalition werden Kräfte an den Staat gebunden, die bisher vielfach abseits stan den. Wir arbeiten mit vielen dieser Kräfte gern zusammen. Hüt ten es aber sur oie nächsten Jahre noch lieber gesellen, wenn die der Sostaldemokratie nabestebenden Massen durch Mitverantwor tung ein festes inneres Verhältnis zum Staat gesunde» hätten. Von i h r e r E i g c n a r t. die im Manüest programmatisch nie dergelegt ist, g ib t d i e ZI e n t r n m s pa r t e i n: ch t s p r e i s, g",i: gleich, ob sie mit reck*s oder mit links in Arbeitsoenustu, schgst Zusammenarbeiten muß. Am die Schule In xep ßte chStagsdebatte hat der dentjchvotkSpnrtestiche Sprecher Dr. Scholz den AuSipruch getan, daß d:e Schule eine Einrichtung d eS Staates iei. biegen View Aussaiiung hat sich der Zentrumssprecher von Guerard gewehrt, daß das Zentrum ein Monopol des Staates auf Schule und Erziehung unter keinen Umständen anerkennen kann. Auch der zweite Zsntruin-siprecher, Stegerwald, hat ausgejprochen, daß w:r wünschen, daß die Eltern zu bestimmen haben, w:e die Kinder erzogen werdet: jol- len. Das :st unser lehr demokratischer Standpunkt! Es ist nun sehr bemerkenswert, daß von leiten der Deutjchen Poiksparte: gegen diese Auffassung Widerssstmch ' erhoben wird. Das deutet schon an, wie sich die Kampf front um d.e Schule entwickeln wird. In der National-^ liberalen Korrejpondenz w.rd die Scholz'che Auffassung als r.chria ausrechterhalten. Daß die Schule eine Einrichtung des Staates je:, je: praktisch und verfassungsrcchtstch ge sehen in den meisten Ländern auch nach ihrer geschichtlichen Entstehung sestzustellei:. Es Hecht dann weiter: Trotzdem denken w:r nicht an eine schrankenlose Zwangtzgewalr der Staatsregierung über die Schule. Art. 144 der Westnarer Verfassung erklärt aber ausdrücklich, daß das gesamte Schulwesen unter der Aufsicht des Staa tes steht. Die Elternrechte wollen wir nicht beschneiden. Aber eS heißt n: Artikel 146,2 der Reichsverfassung nur, daß der Wille der Erziehungsberechtigten „möglichst" zu berücksichtigen :st. Das Nähere soll erst durch Landes- gesctzgebung bestimmt werden. In keinem Falle braucht e:::e B e r ii ck s: ch t: g u :: g der Eltern rechte st a t t z u f i:: d e::, wenn e: n durch irgend welche Mächte organ:>:erter Elter nwille den w o h l o e r sta n d e >: e n und berecht:gten Interessen des Staates widersprechen sollte. ' Gerade dieser letzte Satz läßt aus alten schul- und kulturpolitischen Kämpfen::>:S bekannte Tendenzen erkennen, d.e sich ja schon in den Tagen der Verhandlungen der Regie- rungSbstdung hervorgetan haben und deren Durchsetzung mit aller Kraft verhindert werden muß. sott is? China Vermitteln? Laudon, de,: 7. Februar. Wie aus Peking berichtet wird, verlautet dort, daß durch das Scheitern der Verhandlungen in Hantau die beabucht-.gten Be iprech ungen mit der Pekinger Negierung über die Vertragskon-e,Ionen k eine s w e g-s berührt werde::. A lecd ngs hat Wel- lington-Koo noch nicht auf die engli ch.n Vcrhandlungs- vorichlüge geantwortet. In der „Daily News" schreibt Wilson Harris" in einem Artikel „Der Vöi k e r bund und Chi » a": Der Völ kerbund ist geschaffen worden um die Weit vor Krieg zu bewah ren. Er wurde geschaffen für die Regelung von Streitigkeiten zwischen Nationen ans der Grundlage der Vernunft und Gorech- ligkeit. Seine Satzung enthält mindestens 2 Artikel, die erlau ben die chinesische Frage in Genf ansznwersen. Es würde einen schweren Schlag gegen das Prestige des Völker bundes bedeuten, wenn beide Länder, die Mitglieder des Völker bundes und des Rates sind, etwas unternehmen würden, was auch nur von ungefähr einem Krieg ähneln würde, ohne vorher die Organisation des Völkcrbnndes. in Anspruch zu nehmen. G e g c n c i n e n A p p e l l a >: ö e n B ö l k e r b n n ü spreche, das; Borcüin glauben könnte, er habe jetzt das Spiel in der Hand, und das; die Bereinigten Staaten mit nach Genf gehen würden. Am besten sei die Vermittlung einer neutralen Macht. Am be sten eigne sich nun Amte dieser Vermittlung — Deutschland, des un Versailler Vertrag alle exterritorialen Vorrechte aufzegebei: und dessen Außenminister Tire sein ann in der Vergangen heit schon wiederholt seinen Mut in der Diplomatie bewiesen habe. Kurze Nachrichten Re-chsausschoß Dentschcr Katholiken gegen den Ntko- lnstm's:'.rauch. Als Nachfolger des verstorbenen Prälaten Mosterts, Düi>scldorf, wurde zum ersten Präsidenten des Neichsausichus'seS Deutscher Katholiken gegen den Alkohol- mißbranch der Profei'ior Dr. Brauer, Karlsruhe, ge wählt. M:t Rücksicht auf die Bedeutung der alkoholfreien Jugenderzichung wurde als Unterausschuß der Katholiken- auö'chnß für alkoholfreie Jugenderziehung gebildet. Es ist Dresdner Schlarhlviehmarkt Dresden, 7. Fevrnac. A nft: ieb : 148 Ochsen, 180 Bullen, 237 Kühe, 25 Färsen, 604 Kälber, 447 Schafe, 2210 Schweine. Von dem Austrieb sind 04 Rmder ausländischer Herkunst. Ueberjtand: 22 Rinder sda- von 6 Ochsen, 3 Bullen, 13 Kühe). Gnjchästsgang: Rinder lang sam, Kälber gut, Schase und Schweine mittel. Preise: Ochsen: ä) 1. 54-i.g (r0.y, 2. 40—50 (02), b> 1. 30-44 (82). 2. 31—30 (78). c) 28—30 (04), b) —, Argentinier: 56 (62). Bullen: a> 57—60 (101). b, 52-55 (07). c) 44-48 (88). d> -. Kühe: a, 52-55 (06). b) 41-45 (83). c, 31-34 (72). d) 22-26 (71). Färsen: a) 57-61 (103), b) 45—50 (94). Kälber: a> —, b) 78—82 (130), c> 72—76 (123,. d) 65-68 (121). e) 48-58 (106). Schafe: a) 1. 2. 60-62 (122). b, 51-57 ,115). c) 43-40 (100). o, Schweine: a) 71 bis 74 (02). b) 71-72 (02), c) 6t>-70 (02). d, 07-08 (02). c) —. !) —, tz) 60—05 (83). Ausnahmepreise über Notiz. TVelkerberikht der Dresdner Wetterwarte Witterungsanssichten: Vorwiegend starke Bewölkung, örtlich nebttg. Besonders ,n: Gebirge 'Neigung zu schwachen Schneelasten. Be: nachttichem Ansklaren im Flachland Nachtfrost bis gegen 4 Grad. Tageslrmvrratnren wenia verändert <Nnr»,ie,i»»b scknvck» Lnitbcweaun.-
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