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ne » 11 «s.. mns Mr las C. kerfätz «il >r §Iul> »^ät. -4!-. -t»nä!z Rippen in.l)o. 1S.L5. » I SM. « neck w^e> >; .95 6!. sondbc. !nt do. eric 2» ».5 bS!. pressen Baum» Stealit Nummer öc> — 26. Jahrgang »mol wöch. Bezugspreis für Februar 3.VÜ einschl. -esteNpelo Anzeigenpreise: Tie Igelp. Petitzeile 30H, Stellengesuche 20 F. Die Petitreklamezeile. 8SMilli- neler breit 1 Oklertengebübren iür Selbstabholer !ü F. bei Uebersenöung ourch sie Post außersem Sortozuschlag Einzel-Nr. 10 L. Sonntags-Nr 15 L. Seschästl. Teil: Friedrich Nieser in Dresden. SlläisWe Sonnabend, 12. Februar 1^)27 Im Falle höherer Gewalt erlischt sehe Verpflichtung auf Lieferung sowie Erfüllung v Anzeigenaufträgen u. Leistung o Schadenersatz Für unoeutl u. d. Fern, ruf übermitt. Anzeigen übernehmen wir keine Per. antwortung. Unverlangt eingesandie u. m Rückport« nicht versehene Manuskripte werd nicht aufbewahrt. Sprechstunde der Redaktion 2—3 Uhr nachmittag» Hauptschristleit.: Dr. Joseph Albert. Dresden volrszeLtuna «>>eichäfii>slkUe, Truck »nd Verla»! Saronta- vnchdrinlorei GmbH., Trebbe» A, I. Aolierslrehe N. Neinrn« eioiL. BvIIIchicklon!» Dresden >4797. Lanttonto: Dresdner Bank, Dresden. Für christliche Politik und Kultur Redaktion der Sächsischen Bolk-zettnng DreSden-Altsladt 1. Polteistratze 17. Fernruf 30711 und LI012. Sil o.cg 1.2 2lkl,. 104 14 9 ,50 87.74 iqi, 81.9 87 V4.4 »30 Ik^O 8?74 51.75 14'.5 44 ?Z0 «27.75 160 7? I 8 166 Sk ?I0 l ig hen ind.r« cbeken häsl«. ek» !r <V,^ » Ito»«n. r Fünf Jahre Pontifikat Pins' XI. Zum 12. Februar 1927 Von Dr. Max Bierbaum Vor fünf Jahren wurde der Mailänder Priester Achilles Ratti zum Papst gewählt und empfing an einem strahlenden Frühlingstage unter dem Jubel von 60 000 Menschen in St. Peter die dreifache Krone. Da mals trugen die Glocken der Peterskirche zuerst die frohe Kunde über die Siebenhügelstadt dahin: Habemus Ponti- ficum; die ehernen Stimmen der anderen Kirchen Noms fielen ein und mit ihnen vermischte sich auch das Fest geläute der deutschen Nationalstiftungen des Campo santo und St. Marin dellÄnima, um im Namen der deutschen Heimat dem Neugewählten und Neugekrönten zu huldigen. Auch am diesjährigen Krönungs tage wird unter den Gratulanten des katholischen Erdkreises Deutschland nicht fehlen; in Kirchen, Klöstern und Festversammluiigen wird man in diesen Tagen dankbar dessen gedenken, der, einem einzelnen Volk entstammend, doch allen Völkern und Nationen Kraft göttlichen Rech tes als gemeinsamer Vater angehört, dessen Amt von keiner politisch-staatlichen Gewalt zu einer blos; inner staatlichen Veamtung herabgedrückt werden kann. Pins Xl. stand bei seinem Amtsantritt einer Welt gegenüber, die noch unter den düsteren Nachwehei, des Weltkrieges litt, die Macht vor Recht gehen lieh, die nach den Entbehrungen der Kriegsjahre zügelloses Sich- auslebe» ini privaten und öffentlichen Leben höher ach tete als maßvolles Sicheinordnen in die Geineinschaft der Familie und des Staates: die zwar einen Völkerbund schuf, aber von ch r i st l i ch e r V ö l k e r v e r s ö h n u n g noch weit entfernt war. Da ergriff Pius XI. das Steuer des Schiffleins Petri, steuerte auf das stürmisch bewegte Meer der Nachkriegszeit unter der Losung: „Der Friede Christi im Reiche Christi!" „Wenn bei Gemeinden und Staaten", so heißt es im ersten Rundschreiben vom 23. Dezember 1922. „der Gehorsam gegen die Lehren und Gebote Jesu Christi sowohl in den inneren als auch in den äußeren Angelegenheiten wieder heilige Regel ist. dann werden sie auch unter sich guten Frieden genießen und einander Vertrauen entgegenbringen und die Strei tigkeiten, wenn solche ausbrechen, gütlich schlichten." In diesem Sinne arbeitete der Papst unermüdlich an der Befriedung der Leidenschaften des Individuums und der Völker; er krönte diese moralisch-politische F r i e- üens- und N e f o r m t ä t i g k e i t mit der Proklama tion des Königtums Christi in dem Rundschreiben Quas primas vom 1t. Dezember 1920, wo die Nachfolge Christi als eine Vorbedingung für den wahren und ällseitigen Kulturfortschritt der Menschheit emvsohlcn und die Welt herrschaftsrechte des Friedensfürsen den christlichen Staatsmännern und Nationen gegenüber vertreten wer den: „Seine Königswürde verlangt es. daß das ganze Staatsleben sich nach den göttlichen Geboten und christ lichen Grundsätzen richte, sowohl in der Gesetzgebung und in der Rechtsprechung, als auch bei der Erziehung der Jugend, die in der Darbietung guter Wahrheiten und in der Anleitung zu einem neuen Lebenswandel sich be tätigt" Von der Herde Christi und den christlichen Nationen schweift dann der Blick des obersten Hirten in>t Vorliebe weg zu jenen unermeßlichen großen Gebieten, über denen noch die Nacht des Heidentums lastet. Der Ausblick in die Heidenwelt drängte um so mehr zu Taten, weil die Zeitumstände große Völker mit alten Kulturen wie China und Japan seit der Mitte des vorigen Jahr hunderts und in verstärktem Maße nach den Erfahrun gen des Weltkrieges zum Erwachen brachten und die Ge fahr immer ernster droht, daß solche Nationen im Be wußtsein ihrer eigenen Kraft und Lebensfähigkeit des fremden Einflusses überdrüssig werden und beini Mangel einheimischer Priester für das Königreich Christi ver loren gehen. Pius Xi. beobachtete diese Entwicklung; ihn trifft nicht der Vorwurf, den ein Mitglied des schwei zerischen Nationalrates neuestens gegen 'enen Typus des europäischen Bürgers erhebt, der unberührt von welt politischen Begebenheiten nichts von einer Schicksalsge- meinschaft zwischen dem eigenen engen Lebenskreis und den Nöten chinesischer Kulis oder der Neger am Kongo ahnt. Und doch besteht eine Schicksalsverbundenheit. ob wir am Rhein oder am Pangtse wohnen. Die Technik hat uns Ostasien heute näher gebracht als den Schweizer Bauern des Mittelalters etwa Norddeutschland lag. und die Politik der Wissenden nutzt das aus. Aber heute, wie früher — klagt derselbe Neutrale in seinem Werk „Die imperialistische Politik im fernen Osten", Bern lind Leipzig 1926 —, überlassen wir das Gezänk um chiiie- sichse Zölle, um Konzessionen in Shansi, der Mandschurei, den Diplomaten und den Politikern. Wir kümmern uns nicht darum und tun Unrecht daran: „denn so wie Bal kan und Marokko zu Mächten wurden, die unser Leben Präsiden! Coolidge fordert Taten von -er Genfer Abrüstungskonferenz An Sie Adresse von Frankreich und Italien Eine amerManische Urklümmsze Washington, 11. Februar. In einer Votschast an den Kono.reß hat Präsident Eool-dge belianntgegcben, dag er in einer Rote a„ die Mächte oorgeschlagen hat, die Mächte sollten ihre Delegierten ans der Genfer vorbereitenden Abrüstungs- konserenz mit Vollmachten zur Beratung nnd zum baldigen Ab schluß eines Abkommens über eine weitere Ein schränkung der NN st »ngen zur Sec aussiattc». Das amerikanische Meworanoimi in der Angelegenheit der Sceobrüsinngskonserenz ist gestern abend gleichzeitig'in den Hanpthüdte» von Japan. England. Frankreich nnd Italien überreicht wurden. Darin schlägt Präsident Eoo- l-Lge vor, das', die nach Gens cinzuberufende Konferenz prak tische Abmachungen über die bei de» Washingtoner Beratungen unberührt gebliebenen S ch i f f s ga t I u n g e n tressen soll. Die Eenser Vertreter der genannten Länder m issten von ihren Regierungen mit alle» Vollmachten versehe» weiden, um wirkliche Abmachungen zu ermöglichen. Die ameri kanische Negierung kenne die Probleme, die der Lösung vieler Cntwassnnngsfragc» in verschiedene» Weltteilen eutgegen- stünüen: sie halte es jedoch iür prakusch. diejenigen Probleme anzuschiwldcn. die eine raschere Lösung ermügüchrn. Dabei schenke sie aber auch denjenigen Problemen nwIstwoUeitde Be achtung. die die BeschAinkungen der Rüstungen zu Lande nnd ui der Lust entging- " : gewissen G-n^ten sei die Aoeübunz z» Lande und in der Lust ein Veoblem. das nur durch regionale Abmachungen gelöst werden könne. Da Amerika keine Land macht sei. mache cs auch keine Vorschläge fü»- die Rüstungs beschränkungen zu Laude nnd in der Lust ('>. Das obige Memorandum ist, wie ergänzend gemeldet werden kann, auch oen Regierungen von A rgcntin ! e n . Brasilien und Chile übcrwiUeü worden. Neuyork, tl Februar. Fu Washingtoner politische,! Krei sen wird erklärt, das; der neue Aorüstun'-evorjchiag Coolidze:- sich hauptsüchüch gegen Italien und F r a » K r e i ch riehle. die bish.r jeglicher 'Abrüstung entgegengearbeitct hätte». 'Prä sident Coolidge habe die Iiuiiatioe ergrisien. da sonst die Gen fer Besprechungen vor Ablaus c- .-ses Jahres aus dem Vor stadial» nicht herausgekommen wären. Die Annahme dieses Vorschlages würde bedeuten, das; die Genfer Besprechungen ans dein Stadium unverbindlicher Vorbesprechungen in das der praß tischen Konferenz tecicn würden. Washington, 11. Februar. In den Kreisen die dem Kon- groß nahestehen, wird die Votschast des Präsidenten Coolidge über die Abrüstung allgemein gebilligt, jedoch Zweifel darüber geäußert, ob der Plan des Präsidenten auch bei den anderen 'Mächten eine gute Ausnahme finden wird. Sollte der Plan nicht durchführbar sein, so würden auch die Vereinig«-», Staaten in ihren Rüstungen sortfahren müssen. Auch in der gesamte» Pence wird betont, das; die össeinliche Meinung in Amerika Coolidge bei seinem Vorhaben unterstützt. Die französische Presse stoppt Paris, 1l. Februar. Das amerikanische Memorandum über die Cinbcrusnng einer Konferenz zur Beschränkung der Secrüstungen findet i» der Pariser 'Morgenpresse kein gün stiges Echo. Im „Matin" weist Sauerwei» aus die Schmierigkeiten hin. ans die seit einein halben Jahre die Ar beiten der Genfer Abrüstungskommission gestoßen seien. Di« frcmzösisäien Delegierten hätten ihr Bestes für eine allgemeine Verständigung getan, aber Frankreich «misse daraus bestehen, daß ein Abrüstungsprogramm, sowohl die Rüstungen zu Lande wie zu Wasser und in der Lust umfasse und der Beoölkerungswich- ligkeit und der industriellen Stärke der einzelnen Länder Rech nung tragen <!) Es sei nicht einzusehen, weslmlb man nicht zu regionalen Abmachungen für die Seerüstungen gelan gen solle, anstatt zu einer allgemeinen Regelung für die ganze Welt. Frankwich müsse so viele Kriegsschiffe untergeordneter Bedeutung besitzen, daß es sowohl im Atlantischen Ozean, als auch im Mittelmccr seine Kolcii'en schützen könne. s'Also ab rüste» sollen wieder einmal die anderen! D. R.) Rrchkand rviinscht Frieden mit England': London, 11. Februar. Ruch einer Meldung der „Times" aus Riga haben Volkskommissariat und politisches Büro in Moskau angesichts der wachsenden antirussischen Stimmung in England besch ossen, aegcnüb r der britischen Ration insbeson dere den Gewerkschaften und der Arbeiteeixirtei den sried- lichen Willen Rußlands zum Ausdruck zu bringen. Die maßgebenden Srivset'eitnngen sollen, wie die „Times" weiter melden, angewiesen worden sei», ihre Angriffe gegen Großbri tannien einzustellen. Drs gespamUsn französisch-italienischen Beziehungen Paris, 11. Februar Das „Journal" veröffentlicht ein Interview des Vertreters der „Gazette dei Popoto" mit Brianü, wobei Briand zu nächst die blerüchte über eine italienisch-französische Kriegs gefahr entschieden dementierte. Er habe den festen Glauben, daß die Wiederherstellung Europas nur durch eine enge Entente zwischen E n g l o n o. F ra n k r e i ch. D e u I s ch. land und Italien möglich sei. Er sehe keine unüber windlichen Schwierigkeiten, die französisch-italienische Annöhe- ruug enger zu gestalten. Mit Freude habe er. so erklärte Briano. die Unterzeichnung des d c » t s ch - i t a l i c n i s ch e n 2 ch i e d s. gerichts Vertrages gesehen. Ans die Frage, ob eine Zu- saminenkunst zwischen Briand und Mussolini nicht am ehesten geeignet sei, die Mißverständnisse zwischen Frankreich und Italien zu zerstreue», erwiderte Briand: „Das ist das Geb»""- »is von morgen." Einigermaßen in Widerspruch zu diesen Aeußerungcn des französischen Außenministers stehen folgende zwei Zwischen fälle, Rach Meldungen aus Nizza wurde der frühere italie nische Oberst Bagliassindi in St. Rafael nach einer von der französischen Geheimpolizei in seiner Wohnung vor- geuümiiiciie» Haussuchung aus Frankreich ausgeivie- s e n. Der Oberst Hai bereits heute morgen Frankreich in der Richtung Belgien verlassen. Aus M arsaiIle wird gemeldet, daß an Bord eines französischen Mitlelmcerdampfers bei seiner Landung in Neapel eine Durchsuchung ourch faschistische Polizei vorgcnommcn und 13 Antifaschisten festgenommen wurden. Die Spannung zwischen Frankreich und Italien ist also trotz aller Beteuerungen der Minister doch noch in starkem Maße vorhanden. Daß dieser mißgünstige Geist einer See Abrüstungs- Konferenz günstig sein sollte, wird niemand zu behaupten wagen. «SS-» entscheidend gestalteten, so werden, wenn nicht für uns. so doch sicher für unsere Kinder die chinesischen Dinge zu Mächten werden, die in ihr Leben eingreifeii." Gegenüber solchen Anklagen und der Enlwicklung in Fernlisien gewinnen die Mahnahmen unseres hl. Va ters zur Herbeiführung einer friedlichen V e r st ü n - digung der Völker, aber auch und vorzüglich seine mu tigen Schritte zur Erweckung eines allgemeinen Missions interesses und zur Heranbildung eines e i n h e i mi sch e n K l e r u s in den Heidenländern besonderen Glanz und Wert: die Missicmeausstelluug des Heiligen Jahres im Vatikan, das Opus Sancti Petri, das herrliche Missi onsrundschreiben „Nerum ecclesiae" vom 23. Februar 1926, die Weibe von sechs chinesischen Bischöfen durch die Hand des Papstes. Diese letzteren Tatsachen haben, wie der „Osservatore Romano" mit Recht schreibt, dem Heiligen Jahr 1925 26 das ansz.eichnende Gepräge und Merkmal zum Unterschied von den früheren Heilsjahren aufgedrückt. » Die ostasiatischen Verhältnisse drängen in den letzten Wochen einer neuen Entscheidung entgegen; ihr Ausfall ist auch für die Kirche van höchster Bedeutung. Die 400 Millionen Chinesen und die 80 Millionen Staatsbürger des japanischen Kaiserreiches werden aber trotz diplo matischer oder gewaltsamer Versuche zur Wiedergewin nung oder Erhaltung ihrer Souveränität und trotz der Abneigung gegen die Fremden, doch lange Zeit noch auf fremde Hilfe, mich auf Europa angewiesen sein Der Einfluß Europas wird aber wesentlich davon obhängen, ob und inwieweit und in welcher Ausprägung es den Asiaten als eine geschlossene Einheit, ols kulturell- poiitische Einheitsmacht und damit als Weltord- n u n g s p r i n z i p entacgcntritt. Am Beginn der Neuzeit, so schreibt Pros. Dr. G. Menz in dein Werk „Flutwende". Leipzig 1926, bestand für ein einheitliches Wirken des Abendlandes gegen über Fernasien noch eine gewisse Möglichkeit: „Damals hätte es die katholische Kirche, hätte es das Papsttum sein können, das Europa im ganzen allein Ostasien gegen über hätte vertreten können. Dis Möglichkeit hat sich nicht verwirklicht." Ist nun für die Gegenwart und Zu kunft vielleicht ein anderer Okepräsentant Europas mög lich und in Sicht? Ist es etwa die in Banken und Trusts verkörperte Geldmacht? Wenn diese den Asiaten als das Weltordnungsprinzip erscheine, besteht die Gefahr, daß Asien den Sirenenklängen des russischen B olschc - w i s m u s verfällt, der sich als angeblicher Sieger übei den Kapitalismus anpreist. Wird es der Volk e r bunL sein? Auch dieses große an sich anerkennenswerte Eini- guiigspriiizip wird sich kaum auf die Dauer durchsetzen, wen» es nicht die Ideen von Macht und Recht mit den