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Sächsische Volkszeitung : 09.02.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192702096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270209
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270209
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-02
- Tag 1927-02-09
-
Monat
1927-02
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 09.02.1927
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Mittwoch, den 9. Februar 192? Rr. 92; Seite 5 schieben bestritten, -oft irgenöivelche Vereinbarungen mit der deutschnationalen Lonötagsfraktion über die künftige Besetzung der Ministerien vorliege. Die von der Landtagssraktion der Bolksrechts- und Aufwertungspartei gegen Dr, Külz vorge- brachten Bedenken werden von demokratischer Seite ebenfalls nicht als berechtigt anerkannt. Es wird daraus verwiesen, datz die Zurückweisung des Bcstschen Auswertungs-Volksbegehren* aus Grund eines einstimmig gesoßte» Kabinettsbeschlusses ge schehe und datz die versassungsmätzige Unzulässigkeit dieses Volksbegehrens nachträglich auch i» den Kreisen der Aufwer tungsgarlei stillschweigend anerkannt worden ist In der heute Dienstag stattsindenden iutersraktionellen Besprechung der Negierungsvarleien wollen die Demokraten diesen Stand punkt mit Nachdruck vertreten! Bau einer Albdrücke in Meißen? Meitze», 8. Februar. Am Freitag sind im Finanzministe rium wegen des Baues einer neuen Elbbrücke Verhandlungen geführt worden zwischen Ministerialdirektor Dr. I u st und Ver tretern der Stadt Meißen unter Führung von Oberbürger meister Dr. Bu sch. Der Bau wird aus 2 Millionen Mark ver anschlagt. von oenen die Stadt Meitze» einen Teil übernehmen soll. Der Stadt ist an dem alsbaldigen Bau der Brücke in sofern interessiert, als die alte Meißner Elbbrücke dem Verkehr bei weitem nicht mehr genügt. Insbesondere wird das zur Messe zeit ersichtlich, aber auch die Konstruktion der Brücke ist dem erhöhten und vor allem an Umfang und Gewicht gestiegenen Wog'»Konstruktion des Autoverkehrs der Neuzeit nicht mehr gewechsen. An oer baldigen Lösung der Brückensrage ist nicht nur Meitze», sondern das gesamte Land interessiert, da der größte Teil des Autoverkehrs in Meißen aus die eine Brücke ong-wiesen ist. Für Meißen ist die Ausrollung der Briickcn- f^age von größter Bedeutung, da mit dem Bau einer neuen Brücke schart andere wichtige Probleme aktuell werden, wie der Bau einer Hochnferstraße. eines Brückenkopfes. Stratzen- verbrmteronaen und andere. Jedenfalls werden der Stadl ge waltige finanziell« Laste» erwachsen. Dennoch hont man. daß die Brncliensraae bis zur Iobrtanfendseicr 1922 gelöst sein soll. GeheimniNe der Tie^e Meerane, 8. Febr., Anläßlich seiner im Auftrag der Stadt borgenomineiieu ' Quellenluche auf dem städli.'chen Rittergut Hainichen stellte der Wünlchelrntenfor eher v. Graene einen Erzgang (Silber. Kupfer), lowie eine »ehr gute gashaltige Mineralquelle fest, autzerdcm in nur 1 5 5—2<> Meter Tiefe eine 25 Meter breite Sützwa '> ler- ipalte von einer Wicken Ergiebigkeit, datz daraus drei Städte von der Grötze Meeranes m.t Trinkwailer versorgt werden könnten.- Beim Abspringen vom Zug tödlich verunglückt. Ein tra gischer Ungiückssall ereignete sich am Sonnabendabend auf Bahnhof Edle Krone. Ein in Tharonöl beschäftigter Stein arbeiter hatte zur Fahrt nach Dorsl>ain einen Eilgüterzug be nutzt. Beim Abspringen vom Zug blieb er vermutlich mit dem Rucksack an einem Wagen hängen, geriet unter die Räber und wurde gi-ätzlich verstümmelt. Schiedsspruch lm Textilge,verb«. Der Schlichter für Sach sen Isat den Schiedsspruch des Dresdner Schlichtungsansschusfcs für die ostsächsifcl>e Textilindustrie, der die Arbeitszeit auf 59 Stunden wöchentlich festsetzle, für verbindlich erklärt. Die Arbeitnehmer Hallen ihn bekanntlich abgelehnt, die Arbeit geber anocnommc». Tarifknmps im Leipziger Großhandel. Nach einer Mit teilung des Dcutschnolionalen Handlungsgehilsen-Verbandes ist dem Arbeitgeberverband des Großhandeis in Leipzig die Kün digung des Gehalisabkommens znoeslellt worden. Die gellenden TarifoelMer sind zuletzt im Juli 1925 durch Schicdssoruch oe-egelt worden. Fobrikbrand. In der Nacht zum Sonnlag brach in Len- genseld i. V.. in dem fünfstöckigen Fabrikgebäude der hiesigen Texlilfirma Baumgürtel n. Sahn ein Großfeuer aus, wodurch oie Madras Gardinen Weberei, ein angrenzender Seitenflügel mit dem Lager und vielen versandfertigc» Waren vernichtet wurden. Der Schoden beläuft sich ans über )4 Million M. Es wird Bravdstiftuna vermutet. Städtisches Banprogramm. Die Sladt Zittau hat für das Gelände oer 1920 einvcrleibten Gemeinde Grotzporilsch ein großzügiges Bauprogramm ansgenrbeitet. Das Nrojekt umfaßt einen GelönKekomvlex von 750 Meter» in der Breite und 500 Meter in der Tiefe, auf dem mehr als 200 zwei- und drei- geschols'gc Wohnhäuser entstehen sollen. Ehemalige Ordensbrüder Klo»?«! F'er frühere Komtur des Inngdeutschen Ordens in der Ballei Oberlansiß. Ritterguts besitzer von Tlckammer und Osten hat gegen Möhra,,n nnd eine An-ahl Ordensmüolieder ans Löbau. Banken und anderen Orten Privathlage wegen Beleidigung angestrengt. Mord und Selbstmord. Um Sonnlagvormittag erschoß, ln Lunzenau der dort ivohnhafte Techniker Grohn seine Ehe frau u,w dann sich selbst. Der Gr,md zur Tat ist noch unbe kannt. Das Elsepaar hinterläßt drei schulpflichtige Kinder Autounglück. Aus der Stratz« Schwarzenberg — Schneeberg stürzte «in Personenkraftwagen an einer Kurve eine steile Böschung hinunter und überschlug sich. Don den vier Insassen wurden zwei schwer verletzt, wovon der ein« spä ter lm Krankenhaus vevstorben ist. Aus den» F,-iberger Stadtkate. In der letzie» Sitzung des Stadtverorünetenkollegiunis wurde die Wahl der unbesoldeten Nalsniitglieöer vorgenommen. Geivählt wurden sechs bürger liche und drei sozialdemokratische Vertreter. Den Dcutschna- tionalen wurden zwei Sitze znerhanm, der Deutschen Volks,wr- tei 1 Sitz, der Wirlschaflspartei drei und der Sozialdemokratie drei Sitze. Lachsfang in der Elbe. Die Fischcrinnuug in Meißen lprt in den letzte» beiden Wochen einen 15- und einen 18-psündigcn Lachs durch Fischermeister .Hartmonn gefangen. Der Lachs fang ist namentlich in den letzten Jahren durch den Wegsall von Laichplätzen und durch die fortschreitende Regulierung des Flntz- bcllcs immer seltener geworden. Nur um die Wiiiters'eit zieht der Lachs zum Laichen in den Strömen auswärts. Werden dann wirklich einmal Lächle gefangen, so ist das immerhin ein kleines Ere ignis. Sttdweßsachen Plauen. Zu», ehrenamllchen Stadtrat wurde u. a. RelchsbaiNbeamter I. Sckmolke, ein Mitglied der katho ll ich en Gemeinde, gewählt. Reichentach. De kathoIiIche Kapelle soll zur Kirche ausgebaut werden. Dieie soll einen Turm er halten. Die Woche des Gotteshauses wll im Spätherbst stattfinden. Mit ihr lall ei» Vvgtlän bischer Be zirks - K a i h vk c n t ag verbunden lein. — De katho- ft'che G.'M'iude Plauen wird daS Fest der 25jährigen Kirch- weihe am 25. September 1927 begehen. Aus -er Lausitz Neues aus Zittau. Dem neuen Bezirkstage, zu dem die Wahlen dieser Tage stattgesnnüe» habe», gehören van 40 Ab geordneten 23 den bii,zierlichen und 17 den Linksparteien an, bisher war das Berhällnis 22 z» 18. — Eine Aushebung der Jahrmärkte kommt nicht in Frage. Es handelt sich nur um eine Verlegung aus die Wochentage. Vom Bautzner Gymnasium. Durch das Ministe, riums für Volksbildung ist bestimmt worden, datz das Kqmna-- slun, wieder I„ ein althumanislischcs Gymnasium (mit Latein von Sexta an) umgewandelt wird. T chechische Aktion geqen Ausv rkäu'e Rcichcnberg, 8. Febr. Die Ausverkäufe, wie lte namentlich in Deutschland im Januar und Februar Brauch lind, haue» sich tu den letzten Jahren auch in der Tschecho slowakei stärker cingeführt. Die Kausmanisichaft hat nun durch die matzgcbcnden Handelskreise eine Aktion gegen diele Aus v e rkü » fe eingeleitet, weil dadurch die Kauf- mannlchaft, die aus solider Grundlage arbeite, geschädigt würde. Die Bewilligung für Ausverkäufe loll lehr er schwer, und an strenge Bedingungen geknüpft werden. E ne böhmische Nsr-oslbaftn y. Rsichrnbcrg, 8. Februar. Für das nordöstliche Böhmen, das noch ein germges Eisenbahnnetz ausweist, :st d:e Erbauung einer böhmischen Nardostbahn geplant. Die amtlche Begehung der Strecke durch Vertreter der inter- elziertcn Städte und Bez rke fand letzter Tage statt. Man plant zunächst den Bau der L nie von Horitz — über M i l- st : n —K ö n i g i n h o s. Die Verbindung zwilchen den wich tigen Jndustrwzonen die,es Gebietes ist eine dringende wirtschaftliche N'tircndigkcit. io datz das Projekt sicher in Bälde verw.rtl.chr werden dürste. Pilgerfahrten nach Palästina. Wer in dieser» Jahre eine Reise nach Palästina und Aegypten unternehmen will, der wende sich an den Deutschen Verein vom Heiligen Lande, der fünf billige Pilgerfahrten für 1927 ausschreibl. Viele deutsche Katholiken werden den sehnlichen Wunsch haben, die heiligen Stätten zu besuchen, insbesondere in diesem Jahre, wo sie zum ersten Riale in Jerusalem einen deutschen hohen kirchlichen Wür denträger begrüße» können, in der Person des ersten Abtes der deulsäp:» Dormilio-Nbtci auf dem Sion. Im Perg'ech zu den ! Pilgern anderer Nationen sind die deutsche» Pilger im Heiligen > Lande noch wenig vertreten. Die äußerst niedrigen Preise, die ' der Deutsche Verein vom Heiligen Lande für seine diesjährigen Fahrten errechnet hat. werden sicher manchen bewegen, an einer dieser Fahrten leilznnchmen. Auskunft erteilt das General- , sckretariat des Deutschen Vereins vom ."-»eiligen Lande, Köln/ Rhein. Mohrenstratze 18. Fernsprecher Rhld. 201. Arlmslolge des Leipziger Senders Miliwoch, 9. Febr. ILO: Glockenspiel von der Parahialkiiche. V 3-30: Lilly Fahlberg: Fastnachlspsgen und Getränte. S 4: Iuaendbuhne. „Iplngenic aui Tauris" von Goellie. S 6,10: Dr. Peiiier: Hörstörungen durch Bermslärm s / 05: Garte»»", Lener: Die Wesenselemenle des Gartens "Gatten oer Toleiu. S 7.30: Iaro-Iaretzl,: Ein B.iuch de, Emil Orlik. S L: Dr. „romer: Svnwias Leben und Lehre D 8.30: Vortrag w>rd onrch Nmidwnk belannlgegeben. S 9: Zur tlnlerhaUinlg. M>tw: Ceidler-Ainilier lKlavier), Konzert,n. o Swanowsti iV>olm«>, Berger "EeUol. Mar Kullner lTenor-, Alsranorme Aleranorowa »Sovra« , 15 Dar- Gelungen. S lOLO: Lanjinunk. Ia»-Sin ome Orchester Foenuggnu. Stell in. 8L0: ..Pküwv Otto Runge", Eini,: Herm, Plocu. — Aus 'Brieten Goelbes a» Runge und Runges an Goetlie, Rung-- Es blntzt eine schöne Blume Der trübe Nebel ist ,er>lonr„ iPanla Tveller-Lange <Ne, >, Von dem Machandetboom 'Earl Slovoel. NeK.). S 9 15: Koiyert. Moiarl: Das Veilchen, Der Sistubs des Friedens, Warnung ,Friede! Xreutzieldl. Sograni. - Moiart: Hlavierauarlslt G-dnr «Kurt Bau». Biolme, Aooli Lenle, Biola 'tvailer Pichmr. E'"n, Bistimp 'Wust. Klavier-. — Mowrl: der Suianne aus " -,n, -im- Rerliner Sende» Wtillwoch 9. Februar. 4,10: Für die Jugend, Ncchenlunstlüiae tnid -Au ga en, <3 6,05: Motielms S 6,20: Arbeilsinnrltbericht, D /: Dr, Sauer: „Alghaniitg»" D k,10: Negierungsrat Hahn: „Füriorge tvr Schw-rbeschädigte," D 8,15: HSrlviele, „Der Bär". Grotesle in einem Alt von Anlon Tschechow, Vers.: Helene Iwa- nowna Povow, junge Wilwe: ivlea Sleuermgnn Grigorsi Cle- panowilsch Smirnow. Gulrbesitzer: G, Eanderlo» Luta. Diener bei Frau Popow: Earl Blumau, Handlung: Im Empsangsninmer aut dem Gute der Frau Popow, — „Ein Heiratsanlrag". Scherz in einem Alt von Tschechow, Perl.: Steva» Slepanowilsch Tschu- bukow. Gutsbesitzer: C. Blumau, Nalaiia Slepanowna, l. Tochter: Mea Sleuermnnn, Iwan Wassiliitsch Lomow. Tschubulows Nach bar: G. Canderto». Handlung: Empsangsiimmer in Tschubulows Landhaus, Anschl,: Funlpranger, S 10,15: 'Tangnutlk. Zlönigswusterhauien Mittwoch, 9, Februar, l2: Lektor Claude Gründer »nd G, van Enteren: Frainösiich slir Schüler. D 12.30: Mikt. des Neichsstädtebundes, S 3,30: Pros. Dr. Am'el u. Ober- Ickiull. Wettermann: Eintzeilslurstchrilt liir Anlnnger. D 4: Prof. Dr. Schiit,: Phmtlaliiche Bermslchädiqungen. S 4,30: Ll»d.-Nat Friebel. Lellor Mann: Engl, lur Forlgsschrilteiie, D 5: General Grat Monlgelas: Bötlerbund u»d Abrüstung, V 6.30: Prof. E. Ochs: Die Arien der Kirchenmusik. S 6: Slud.-Nal Tkiel: Tech». Lehrgang tür Facharbeiter, t. Die rechnerischen »nd mathematischen Grundlagen, S 6.30: Sind,-Rat Friedei. Lektor Mann: Englisch für Amänger, D 6.55: Dr Tschierrkn: Karlelte und Trusts. V 7.20: Prof. Dr, Kohlschiilter: Nordpoterpedi ion-n i» alter und neuer Z-st, Gemeinde- und Bereinswesen Was machen wir die,es Jahr? Da Kanu es keine Frage geben. 27. Februar Eolumbus- Maskenball. Da treffen wir uns erstens alle. Zwei:.ns yaben wir alle ein glänzendes Vergnügen Drittens gibt es da immer viel Spatz. Vierlens ist kein bestimmtes Motto, da kön nen wir Masken wählen wie wir wollen, FUnsrens usw. müs sen wir unbedingt zum „C o l u m b u s - M a s k e n ba ! l" gelten, denn sonst versäumen wir etwas. Leutersdorf. Der Cäcilienverein hieli am Sonn tage seine Jahreshauptversammlung ab. Nach der Begrüßung durch den Präses H. H. Pfarrer 3! he da erstattete der Dirigent einen umsangrelchen Bericht über die verflossene Bereinsarbeit. Der Verein zählt zurzeit 43 aktive. 22 passive und zivei Ehren mitglieder. 50mol trat oer Verein aus ljedcn zweite» Sonntag im Monat ist deutsche Singmesse) und sang dabei 12 verschiedene Messen Am 5, Dezember wurde eine kirchcnmusikalische An dacht abgehallen. Durch tlngiückssall verschied ein Mitglied. Abgehaltcn wurden 42 Ucbungsstunden, die von 1143 Mitglie dern besucht ivar. durchschnittlich also von 26. Bruno Schnei der gab dann oen Kassenbericht. Die ausscheidenden Vorstands mitglieder wurden iviedergcwähll. An den Bezirbsverein will man wegen Schaffung eines gemeinsamen Abzeichens heran treten. Eine längere Ausspraci>e entwickelte sich über den Be zirkstag am 11. September, über das 40sährige Bestehen, aas im November festlich begangen werden soll und über einige Ber- anstalttingeu in der nächsten Zeit, Ein gemütliches Beisammen sein schloß sich an. B ie'kasten I. K. — Drcsdcn-N. Bis zum Jahre 1893 iwt oer Bntziag in Sachsen stets Freitags slattgesundeu. In Uebereinsiim- inung mit Preußen, wo der Bußtag schon von jeher am Mitt woch slattgesunden hat, ist im Jahre 1893 der Herbstbntztag zuin erstenmal aus einen Mittwoch verlegt worden. Seitdem ist der Bußtag stets Mittwochs gefeiert worden. Theater uns Muiik B Kch-Quartett. Der dritte Kammcrmulik- abeuv trug durch die Aufführung des zweiten Streich quartetts in A-Moll von Carl Ehrenberg ein besonderes Gepräge. Chrenberg, der 1878 in Dresden geboren wurde, ist lest 1925 Prvfe sor au der Kölner Hochschule für Musik. Das vier,ätz:ge Quartett ist ein Werk, das unbedingt auf- gesührr zu werden verdient. Es steckt in ihm eine ungenrein fleißige, interenante Arbeit, die allerdings nicht ohne wei teres zugänglich :st. Schon die Eigenart der Themen, di« aber leider durch allzu verwirrtes Schlingwerk zuged«ckt werden und dadurch d.e Instrumentation verdicken, er- ichweren das augenblickliche Erfassen dieser Musik. Wenn auch die ^Harmon ik durchaus tonal ist, lo Hausen sich de ch d:e Dillonanzen bis hark an die Grenze der Erträglichkeit. D« Ueberladung in der Durcharbeitung lätzt auch keine Ge,chiojsenhci4 aufkommen, so daß das Gefüge auseinander flattert. Außerdem trägt das Quartett den Fehler, datz die einzelnen Sätze zu breit angelegt lind. Diel« „Himm lischen" Längen konnte e:n Schubert wagen, uud die e in un endliche Weiten lieh aufkürmenden Gedan.en hatte ein Bruck ner zur Hand. Aber es gab nur einmal einen Schubert. Und auch ein Bruckner dürfte lchwerlich wiederkvinmen. So bleibt von dein Ehrenbcrgschen Werke letzten Endes der Eindruck einer lnkerei.ante», technisch gut konstruier ten Arbeit, die aber nicht erwärmt. Auch wenn iich Künst ler von Ruf, wi« Rudolf Bärtich, Otto Wunderlich. Richard Rokohl und Walter Schilling dafür «injchen. Der anwelende Komponist konnte für den Beifall, der aber von ziemlich starkem Widerspruch durch,etzt »var, per- löulich danken. Sonst brachte das Programm unter M t- wi-rkung der ausgezeichneten Pianistin .Hedwig Meyer lKöln) die Celloionake von L. van Beethoven (Werk 102, Rc. 2) und Max Negers Klav.crquintett, Werk 64. -lst- Die Dresdner Singakademie feierte am Sannlag ihr >9. Stiftungsfest im Künsllerhaus. Damen uud Herren des Vereins leiteten tue Feier unter der sorgfältig abtöiiendcn und gewissenhaften Leitung Johannes Leonharäts mit einer klangschönen Wiedergabe von Handels „Halleluja!" ein. Daran schloss sich üi« Uraufführung eines Quintetts i» V-Dur für 2 Violinen, Mola, Cello und Horn non Kurt Benthien. Auch in d'cscm 8. Werke zeigt der Komponist, oatz er ein bc- ach'l'ches Talent ist. Aber »och ein sehr ungezügeltes und »n- licklärtes. Neben Wertvollem steht noch recht Unreifes. Der i»--rrnnlickkeitscharokter fehlt; denn fast das ganze Quintett lebt von Erhörtem und Erlauschlen. (Tos ist an sich kein Fehler, da gute Vorbilder stets zur Eigenbildung beigetragcn haben.) Die vier Sätze verlaufen viel zu sehr in die Breite, sc> datz mit dem vierten Satze, der an und für sich der schwächste Teil dieses Kamwermusikversuches ist. tas Interesse völlig erkallel ist. Veythi» erliegt auch der Ansicht, datz e!» Werk durch den Um sang an Wert gewinnt. Eine nochmalige Umarbeitung dieses Quintetts mit herzhaften Strichen und engerischem Zusammen drängen könnte von gutem Einflüsse sein. Schließlich Könnic dann gleichzeitig noch mclir ans Plastik der Themen. Konzen tration und Wirkung der Gegensätze (Säierzo!) geachtet und die Vorliebe für das gedämpfte Horn eingeschränkt werden. Simon Goldberg, der später drei Vlolinsoli iLarghelto und Allegro von Händel. Caprice viennois von Kreisler und Seherzo- Tarendelle von Wieuiawsbl) mit meisterftcher Technik und fein- empfnndenem A"edriick svielte. Grete Redlich. Herbert Ronnefeld. Woftram Kleber »nd Fritz Lippe! wid- me'en der Urausführrna viel Liebe, so daß der Komponist per sönlich ftir einen freundlichen Achtungserfolg danken konnte. G-ete Llebau erwies sich in einer Arie aus „Traviata" von Verdi als aut durchgebildete Koloralursängerin mit ausaezeich- reter B'achtrng der Textausft'rache urd gab dann noch mit Liedern von Brahms Broken einer aeschmackvollen B-bandlnng des Li'd-elanges, H-rrn Waft-r Pelcrmann b-'tlen a^er gute Freunde raten ta''e>i, das Kon-ertpodinm z» meiden. Zum n^iftgsten dürste er Och, >"tt e'nem Z"Ngentehler belmtt-t'nnd durch eine febr baftü'e Tam'"'">nq aehzw'", „ich, Ar"-n von Me"erb«er und V'rdi aus'-tuckt ß-ch'n. Eine .tda'-senistin mit b^iO^n-der Technik »»-d au-m-'-ichn-''"», An>--8r„ck«,uermäa-n l-rnte ich aber in S-raft^a 3laOejn k-nnen, Mit der .,A r ü h- t i n o s o o l t ch a f 1". eiu-r gelöa!f,p^ ,,nn danl>n->---p sitsan ua^ tt W G-'de sOr aeiuss^n,',, Eba'- uud d'S U'ad,n»su>m-'N<> >n Z'-"-»!' ^t-ntt sich N"ch uut-r K-"'1 a, ^ y n , ck I'ud a-.'i. <7^ ^ ^ s. gestellt haften, An das Konzert schloß sich ein flotter T""Z an. —,0„ D'e M!ttqgSveranD>rt„nn tmr Tresdn-r Musikschule am Sonntag stand nieder :m Z'ichen Bcetbovens. K'avier- louoten (qe p clt von Schüler» aus den Klassen des Direk tors Hans Schneider und Käly Schneider), eine V'oiin- lonate (Schüler von K'mmermu tkus Wagenkreckt)». L "dpr (Schülerin von Robert Büftel) wurden m t blißseuberer Auf machung. teilwene sogar tn völliger Kon'ertrer'e oe'iot.ii. SlTe Vortragenden stellten dam't ihren Lehrkräfte» und der Anstalt ein berufenes Z'ugnis ans für d'e vortre'fliche Ausbildung zum K"nstierbcruse und für eine gründliche Vorbereitung z»m Konzertpodium. P.r m'ng.rrt, n. Johanna Löhr, eine Schüler n des Dresdner Konlervatoriums, d:e ihre Studien bei' Paur be endete, spielte Werke von Cesar Frank. Brahms und Rah- mauiirow. Die Pianistin hat 'ch sehr vervollkvinmnet, lo daß sie durch eine hochwertige Technik »nd durch einen warmen, ausdrucksvollen Vortrag besucht. Hier und da, besonders be: Brahms, fehlt noch ein Schutz Rauigkeit »nd Temperament. Man gewährte der Kansticrin re chen Bestall. Wäll,am Murdach bewies in Werken von Mozart, Beethoven, Schumann, Brahms und Debui y seine E geu- ichaften als vornehmer, technisch ausgeze chnet beschlag ner und durch Temperament m t sorkreißender Pianist. Manch- ma, bleibt das restlose Hinabsteigen in die Tie'e» der Werke noch zu erwüittchen. aber be: den Qualitäten, die Murdoch mir in den Konzerttaal bringt, dürfte dieier kleine Manges auch zu beicirigcn lein. Auch dieser Küntiler fand wohlverdiente», reichen Beifall. Dresdner LiMspiele Zentrnm-Lichtspiel«. „Das Mädchen ohne Hc. mat" Evc Bcnnct, das Mädchen vom Lande, will sich in der Großstadt c-.ne Ex:ste»z »uchen. Schon bei ihrer Ankunft am Bahnhvs verliert fte Kops und Koffer, gerät im e »e üble Pension, flicht, fällt Falschmünzern in die .Hände, w.rd unlchuld.g von der Polizei verfolgt, erlebt das Grauen eines Qbdachlolena yls, wird von einem Auto überfahren und kommt sch'.tehl.ch in das Haus eines reichen jungen Handelsherr», w.rd dessen Braut und z eht », t ihm, nach allerlei Perleumduug und Kabale freilich, nach China. — Damit w.u man nun »„erfahrene junge Mädchen vor der Großstadt warne,,! E ne reiche Hsirat und eine Reils nach Ch na er"che itt sicher vielen gar n cht so entsetzlich, selbst wenn sie erst nach etiiigeu nerve:,t tz.lnden Aben teuern erfolgt! — W li man wirklich eindringlich warnen, lo lasse man doch auch das Ende » cht so Herr! ch n dulci jubilo ausklingcii! — Das Beiprogramm ämüi.ert durch c.ne Ktudcrkomödie uud führt im zweiten Teil au di« >anstci» Ufer des Garda-Sees.
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