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Die Mett der Frau ?>> v' Kakholisqe Mo-earbett Der brttt« Jahrgang der Monatsschrift „D l ä t t e r für Kleider und Heimkullur" hat 1927 mit Holt l bezonnen. E; war eine große Auszeichnung und F eu^e für sen chen Frauenbund, dast der Band dem L>l. Vo.'cr in einer P:ivotau^!"nz überreicht >ve:den konnte. Außer reu ermunternden Worten für die geleistete Arbeit und de» Segen-wün chen für den Frauenbund erh'-elt die Cchriftleilerin folgendes Anerkennungsschreiben. „Ich habe den ehrenvollen Auftrag, Ihnen mitzu teilen, daß der Hl. Vater die von I'snen "«leitete Zeit- schrisl „Blätter für Kleider und Heimiu'tur" mit Wohl wollen ausgenommen hat und daß er mit Befriedigung scMcilte, das-, dieselbe mit klugen und praktischen An regungen di- Not vendigleit vcrbre tet und verteidigt, das Kleid zu einer Zierde der weiblichen Bescheidenheit zu rrachen und dir Ehrbarkeit der Sitten hervorhebt, am vt'-? an -u e nein grüßten Teil der gefährlichen Zügel- I' >r rer unanständigen Mode, welche leider in einem gr.-ßen Teil der heutigen Geiellchaft verbreitet ist. Der .H'. Vater hat io oft aus die Erfahren der unan ständigen More hingewieien und an das Gewissen der Katholiken appelicrt, damit sie suchen sollten, der christ lichen Sitte cnt ^rechende Formen einzusühren, wie der Brief bezeugt, den er kürzlich a» Kardinal A. Schulte iandte. Er kann nicht umhin, >ich zu freuen über die lobenswerten Absichten, weche sich in dieser Zeitschrift offenbaren, und indem er wün cht, das, sie tatsächlich ein wirksames Mittel der Gesundung und sittlichen Verteidigung ist, sendet er von Hirzen Ihnen und Ihren Mitarbeiterinnen den aposto- liichen Segen. Mit größter Hochachtung bi» ich, sehr geehrtes Fräulein, Ihr ergebenster Pietro Kard. Gasparrl." Alle katholischen Frauen, die auf dem Gebiete der Mode als 2lposlel der Tal und des guten Beispiels zu wirken bemüht sind, mögen diese Zeilen als ihr Arbeitspro- gramm betrachten und jede praktische Modearbeit fördern, oor allem auch die Blätter für Kleider rrnd Heimkultur. Versag N. Kühlen. M-Gladbach, mit Schnittmusterdienst, Sekretariat des KDF., Breslau I, Taschenstraß« 19. Jährl. vkk. 2.49 aus chiießlich Porto. Keine katholische und ncht- katholi che Nähschule und Schneiderstube, wo das MonatS- sournal nicht nusliegt, und wegen »einer fe:nen AuSgestal- ving in weitesten Kreiien Verbreitung und Anerkennung fände! Geschmack und weibliche Würde ist die Losung! Verhängnisvolle Zahlen von Die Franks. Zeitung" bringt folgende Zuschrift iachv.'rsiäiidiger Seite: Vor dem Krieg, bei der Volkszählung 1919, kamen im Dvlksslaal Ha sen auf 199 männliche Personen 109,9 weib liche. Heute beträgt der Frauenübeeschuß das Zehnfache von 1910. Was da« bedeutet, zeigt »ich, wenn man ans der Gesamtbevölkcrung die Unverheirateten im heiratsfähigem Alter ausioiider! und das Verhältnis der Geschlechter inner halb dieser Gruppe untersucht. ES kommen hier die Ledigen Verwinveten und Geschiedenen in Betracht und zwar für die Frauen von 18 bis 49 Jahren, für die Männer das vo» 2l auf 59. Obwohl nun der Zefkraum für die Männer mehr Jahre umfaßt, w tritt doch auch h er der starke Frauen- übcr'chuß in Erscheinung. Unverheiratete Männer :m A ter von 2l bis 59 Jahren wurden 1925 82 931, unverheirate Frauen im Ailer von 18 bis 49 Jahren jedoch 119 388, al'v 36 757 mehr gezählt. Dieses Mehr deckt sich nahezu mit dein Franenüberchuß der GefamN-evölkerung. 1919 bestand nur cfn Mehr vo» 1424 Frauen. Auf 190 unverhei.ae e Männer kommen 1919 191.6, 1925 aber 143 Frauen. Auf die ge samten verheirateten und unverheirateten Frauen von 18 bis 49 Jahren, also ans einen viel größeren K.e.s als die Kricgsgeneralion, bezogen, ergibt ff.ch, daß mindestens 15 Prozent aller Frauen dieieS Alter zur Ehe losigkeit verurteilt ffnd, einfach aus Mangel an Männern: 1919 waren es 9,7 Prozent. Es ist anzunehmen, baß die Verhä'.tnu-se im Reich sich nicht wesentlich davon unterichebden. In diesen nüchternen Zahlen drückt sich eine der furchtbaren Wirkungen des Krieges aus. Hinter ihnen verbirgt dich eine Unsumme von seelischer Not, Vev- härmung und Verbitterung, aber auch von sittlichen Ge fahren, von zerrütteten Existenzen. Die Wirkungen w r en sich erst in der Folge in ihrem ganzen Umfang fühlbar mache». Weih ober farbig? Und ivmmelk im reinlich geglätteten Schrein dje schimmernd« Wolle, den schneeigten Lern. So war »z einmal. Die Hausfrau von heute kennt in ^en leltensten Fällen den schneoigten Lein, denn ihr« Wä'chc soll heute hauchzart sein und nicht etwa blendend weiß, sondern farbig, deshalb wählt sie je nach den Geld mitteln, über die sie verfügt, Chinakrepp, Opal, Ma.o- battist oder Kunstseide. Die große Frage ist nur, wird de kommende Sai'on die farbige Wäsche weiter bevorzugen, wird der Siegeszug der farbigen Wä'che andanern oder w.rv man zur weißen Wä'che zurückkehren? Weiße Wäsche ist vom gesundheitlichen Stand punkt aus entschieden vorzuziehen, kann man sie doch durch Kochen keimfrei machen. Gibt «Z etwas Schöneres als blendend weiße Wä'che aus feinstem Battist. mit zarten, echten Spitzen, mit zierlichen, feinen Stichen, ganz mit der Hand genäht? Wie ein G?dicht wirkt solch ein Wäschestück und, loas für die Trägerin nicht ohne Bedeutung '--st, es paßt zu jeder Haut- und Haarfarbe, oö steht der Blonden nicht minder gut wie der Brünetten. Aber ganz abgesehen von der LuruSwäsche, als Ge- brauchSwäiche für den soliden Bürgerstand sollte die weiße Wä'che bevorzugt werden, sowohl aus gesundheitliche» wie aus Schi'nheilsrücknchten. noch mehr aber aus wwb- Ichaftlichen Gründen. Die weißen Stoffe, vom Battisst an- gesangen bis zum einfachen Hemdentuch sind mbezug Es Don Nikolaus Lenau Vor Kälte ist die Luft erstarrt, Es kracht der Schnee von meinen Tritten, Es dampf mein Hauch, es klirrt mein Bart; Nur fort, nur immer fortgeschritten! Wie feierlich die Gegend schweigt! Der Mond bescheint die alten Fichten. Die. sehnsuchtsvoll zum Tod geneigt. Den Zweig zurück zur Erde richten. Frost! friere mir ins Herz hinein, Tief in das heihbewrgte. wilde! Dost einmal Nuh mag drinnen sein, Wie hier im nächtlichen Eefiido! .Haltbarkeit den farbigen Stoffen entschieden übers'gen. Al lem Anschein nach ist aber die Zeit noch nicht gekommen. Ive'.che zur weißen Wä'chc zurück.eh'.en läßt. Man sagt, daß die zarten, durchsichtigen Gewebe der Kleider, die nicht nur be: Tanz und Ge ellschast getragen, sondern die auch währ.nd der kommenden Sommersaison die große Md: sein werden, die farbige Unt:nväsche werter verlangen. Sollte es nicht das Diktat des Modekapibals sein, das ein so häufiges W:ch'e.n der wenig haltbaren farbigen Wä'che für ihren G.-winn auszunutzen we.ß? Ob es für die Reise nichts Bequemeres ais farbige Wäsche gibt, wie behauptet wird, -.ft zivci'e hast. Aber >o wünschenS- werr aus ver chfedenen Gründen e.> auch ist. das; die weiße Wä'che wieder Allei »Herrscherin we.'de, alle Anzeichen, nicht zuletzt die Parier Modelle, die fein abschatt'.ert in v.r- chi-etensten Farben, am Hais mit hell beginnend, gezeigt werde», wetten daraus hin, daß auch die kommende Saiison die hygienisch und wirtschaftlich zu beanstan dende farbige Wä'chc bevorzuge,, wird. F. „Die Wel, der Frau" erscheint unter Mitwirkung des Katholikäpm Deutsche,, Frauenbundes. Wahnsinnig Novelle von Fritz Bargotzki. Als die oreiundzwanzigjährige Elin« Schäfer ihren Lehrer heiratete una mit ihm in das neue Schulhaus zog, hart an der polnischen Grenze, brachie der junge Frühling seinen blauesten Himmel und süßeste Fliederdüste zum Geschenk, und seine Sonne trudle aus den Wellen der Oder. Als aber Herbst wurde und die Bäume ihre salben Blätter ln die Oder warfen uno aus den Beskidenlöchcrn grauer Nebel quoll, drangen in einer dunklen Nacht polnisck)« Freischärler unheilig als Gesindel in -ein Haus und nahmen dein Mann ge fangen mit. lieber Nacht halten oie polnischen Banden den stillen Grcnzort besetzt und seine ahnungslosen Einwohner übsrrum- pelt. Die junge Lchrcrssrau batte heute den letzten Versuch unternommen, ihren Mann freizubitten und zu betteln. Ver gebens! Nun saß sie in ihrem Wohn'immer. Aus dem Odersluß tanzten gelbe Blätter, u,^> Herbstnebcl hüllte die Weite in ein zraucs Laken. Ta tat Eline Schäfer einen unterdrückten Laut: Heilige Jungfrau, hilf! und siel wie leblos vom Stuhl. Die Mutter nahm ihr Kind und legt« es behutsam aus das Bett, glättete ihr die wirren Haar« und streichelte ihre Stirn, kützle sie uno nannte es beim süßesten Namen. Da wachte Eline Schäfer aus und weinte ihren Schmerz in Mutters Armen aus. .Wenn er doch fliehen könnte!" preßte es sich aus ihrer Brust. Es war spät in der Nacht. Eline lag hal-bwach und reglos in ihrem Bett. Von Zeit zu Zeit sprach die Mutter gütige Worte »nd haschte nach ihrer Hoiw. Da — plötzlich — ein dunkles Pochen an den dlcndengeschützten Fenstern. Und wie eine Feder schnellte sich Eline von ihrem Lager und stürzt zum Fenster mit dem Schrei: „Da ist Heinrich!" — „Kind, oas sind polnische Freischärler!" fällt ihr die Mutier in den Arm. .Nein, es ist Heinrich," lagt sie und reißt das Fenster auf; hilft einer dunklen Gestalt ins Zimmer und sinkt mit einem kläglichen Wimmern ihrem Manne in die Arme. Und ein Flüstern im dunklen Zimmer: „Herzliebling. nur siini Minuten, ich fliehe! Wir fliehen mit neun Mann über Sie Grenze. Schnell einen Anzug und Gttd. in spätestens zwei Tagen hast du Nachricht. Leb wohl. Liebling. Mutter, leb wohl." Uns leise wie ein Dieb, verhüllt und unkenntlich, flieht Elin: Schäfers Mann in die dunkle Nacht. Beim herzbrechend kurzen Mschied hat sie ihn mutig läckelnü geküßt. Aber jetzt — so weint kein Mensch! So heult kein Mensch — langgezogenes, verzweifeltes Heulen. Und dann ein Wimmern, so hilflos traurig, die Mutter kann es nicht hören. Nun spricht Eline, sie phantasiert: „Heinrich, weiter unten, da ist die Oder stiller. Nicht hier, nicht hier. Hörst du, Heinrich, nicht hier. Die Strömung ist zu stark —. Marie, Heinrich, warte hörst du n'chis? Geh weiter, es ist nichts! Lauf! Laus! Und eile durch ras Bruch. — Der Pfad läuft aus die beiden Birken zu. Laus, Heinrich, laus! Da ist schon der Bruchhos. Ein Fenster hell. Heinrich, meide dos Licht. Schleich um die Scheune. Nichl laufen, Heinrich. Leg dich hin. Kriech durch den Graben. Noch zwei Minuten . . ." Und still liegt Eline jetzt, als ob sie horche. Mit unnotiir- lich großen Augen stiert sie zur Decke. Tonn schnellt sie auf einmal hoch, klatscht wie besessen in die Hände und schreit mit Überschlagen-«! Stimme: „Heinrich, lauf! Duck dich! Sie schießen!" Dann fällt sie zurück. Auf ihrer Stirn stehen dicke, kalte Schweißtropfen. — Die Mutter deckt die schlafende Tochter zu. Spät am Morgen erwacht Elme Schäfer und sagt zu ihrer Mutter, die wartend und mit verstörtem Gesicht auf dem Bett rande sitzt: „Heinrich ist tot. Sie haben ihn erschossen!" Ihre Stimme klingt kalt und hohl wie aus dem Grabe. „Wer hat dir das gesagt, Kind?" „Ich habe es gesehen!" sagte Eline Schäker und dreht ihre» Kopf zur Wand hin. Denkt die Mutier: Verheimlichen hat keinen Zweck,, oa sie es doch scheu wird und gibt ihr die Zeitung. Darin steht di« Meldung: Ernst uni» Scherz Die blinde Frau im Beruf Di« ArbeilSzentrasse des Verein blinder gramen DeittchkandS, Sitz Berlin, gibt eine Handarbeilszeitung in Blinden chrift heraus, die Beschreibungen und An.'e> tungcn zum Nacharbeiten enthält. Der Briefkasten diese« Zeitschrift wird von den Blinden rege zu Anfragen und Mitteilung von Erfahrungen benutzt. Die MonatS'.chrrft „Die Frauenwelt" des gleichen Vereins unterrichtet in der Hauptsache über die mit Hauswirtschaft zusammenhängenden Stricken, Hackeln, Okki, Klöppeln, Filieren und Webearbeiten. Sehr gute Erfolge erzielen blinde Frauen auf der Schreib» machine, am Telephon und in der Musik. (Gesang, Geige, Harfe.) Auch dem Studium haben sich manche blinde Frauen mit bestem Erfolge zugewandt. Achtet die blind« Frau! Und helft schon dem blinden Kinde, sich auf ein«» ernsten Beruf vorzubereiten, dnrch Stärkung des Willens zur Unab hängigkeit! Aus Limoermuns Meine fünfjährige Tochter geht sehr gern mir zur Kirche. Letzten Sonntag ist jedoch der Sammelkorb an ihp vorübergegangen und fl« legt ihre Spende in den Teller, den der Kirchenvater an der Tür hält. Abends erzählt fi« mir diese Angelegenheit und sagt; „Vati, warum hat denn da der Mann immer „Salzkartoffeln" gemat?" Si« meinte damit dessen „Vergelts Gott!" Das zarte Gschlecht verdankt seinen Namen nicht nur s-c-imem im Verhältnis zu dem des Mannes ivesentttich zar teren Empfinden, sondern auch dem Umstande, daß «S zarter gebaut und seine Haut zarter und weicher ist als beim Manne. Eine Frau alio, die sich das angebo «n« Zart« und Rosige ihrer Haut zu erhalten weiß, wi>rb stets vom Reiz und Anmut der Jugend umflossen bleiben. Der größte Feind der Haut ist minderivertige Seife. Nur eine erprobte, milde, neutrale Seis«, wie di« medizriiiche Siek- kenpserd-Seise. die beste Littenrnilchseife, die durch ibven Zusatz von Borax heilend auf alle Hantiunreinigkezten wirkt und e,„e zarte, lammetweich« Haut er,zeugt, rst zu« erfolgreichen Hautpflege berufen. Mit ihrer Hilfe läßt sich am besten Schuppen, Schiveist und Fett, die die Hautporen verstopfen und das frei« Atmen der Haut verhindern/ entgegenwirken. Praklische Winke Feuerlöscher für den Hausgebrauch kann man sich lelvst aufertige». 19 Psund Kochsalz und 5 Pfund Ammoniack- salz in 20 Liter Wasser ausaelöst, bewahrt man in gut verkorkten GlaSilaschc» aus. Bei Feuer genügt es. die Flaschen zu öffne» oder zn zerbrechen und ihren Inhalt in das Feuer zu schütten, um dieses zu löschen. Starke Kopsichmenrn lassen sich beseitigen, indem man oie Stirn mit sehr heißem Walser netzt. Warzen entkernt man mit RizinnSoi. Man bestreicht sie morgens und abends damit: mit der Zeit schrumpfen sie ein und verschwinden. Stockflecke entfernt man ans Leinen, indem man v,e siecke naß einscift und dann mit pulverisierter Kreide bestreut, kt» man gut einreibt. Zinngegenstände oxydiere» uicht. wenn man Ne nach bester Säuberung mit ungesalzenem Speck einreibt und dann erhitzt. Fichtenholz wetterfest anznstreiche« setzt eine Mischung der ersten Anstrichfarbe mit etwas Fichtentcer voraus. Verrostete Türschlösser werden leicht schließbar, wenn man mittels eines Papierröhrchen» Graphitpulvcr vom Bleistift durch das Schlüsselloch pustet. Möbel» nimmt man den settigen Glanz und allen Schmug, wenn der Möbeipolitur etwas scharfer Essig zugeletzt wird. Ncuaesetzte Pflanzen bewässert man mit Hilfe einer alten Blechbüchse, in deren Scitenwand. etwa 15 min vom Boden entscritt. ein 3 mm großes Loch geschlagen wurde. Diese Büchse gräbt man. das Loch der zu bewässernden Pflanze zugewendet. In den Boden »u>d lullt kie mit Makler ouk. bis der Zweck erreicht ist. „In der vergangenen Nacht wurden neun Flüchtlinge, die widerrechtlich die Grenze zu passieren versuchten, von unseren Posten erschossen. Die Leichen sind In der Scheune des Bruch- Hofes zur Cckfau gestellt uno können ohne weitere Formol> täten von den Familienangehörigen abgeholt werden. Eline Schäfer las reglos, ohne Teilnahme, die Notiz. Mur. melt« nochmal: „Ich wußte es, ich habe es gesehen", und zog sich an wie eine Traumwondelnde — ohne Hast, geistesabwesend Mitsammen machten sie sich auf zum Bruchhos. Auch «inen Wagen bestellten sie auf dem Wege. In Wohnsinnschweigen schritten die beiden Frauen. Unheilschwanger ballte sich weißer Nebel über dem Oderfluß, und der Wino bog knackend die schwarzen Acste. Bei jedem Schritt raschelte vergilbtes Laub. Und irgendwo schrie ein Schneehuhn kläglichen Mißton. In der Scheune starrten neun bleiche Gesichter aus gelbem Stroh in fun-elige Dämmerung. „Heinrich", sagte Eline und kniet« beim Ersten nieder. «Heinrich", sagt« sie und schaute den Zweiten an. D:n lieben Nomen flüsternd ging sie die Tooesparade und kam zum Letzten. Aber auch dos war nicht Heinrich. „Allmächtiger, sie wird verrückt." überfällt es die Mutter mit bleiernem Schreck. „Kind komm zu dir, Heinrich ist nicht dabei, stier mich nicht so an. Heinrich ist gerettet'" Dem jungen Weibe steht der Sck)aum vor dem Mund«. Ih"« Hände fliegen im Frost, mit denen sie di« Toten aus ihrer Lage zerrt, wie wild, wie eine Furie. Jemand hinoert sie in ihrem Tun. Eie schlägt den mit Fäusten ins Gesicht und lacht da sie Blut sieht. „Sie wird verrückt", sagt bi« Mutter zu den Umstehenden. Eline hat es gehört, schreit: „Ich verrückt?" und lacht und lacht — und dreht sich wie ein Wirbel im Kreise — und lacht. Uno schlägt dann hin aus den harten Steinboden. N^ch zuckt ihr Leib von dem rasenden Tanz. Tann liegt sie still,c-ff so sli'I wie die Toten. Der Postbote, der den Brief von Elincns Mann briitzst, darin die Mitteilung seiner Rettung steht, findet die Tür ver schloss:,, ... -4 Die Mutter befand sich mit, Eline Schäser und einem Arzt aus dem Wege zur Landes-Irrenänstolt.