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Kon» akend, 24. Juki Die Mett der Lrau Mr. >S4> S-tt- 7 Eleganz und DWnkNon Eine grundsätzliche Unterscheidung von Richard von Schaukal. Eleganz ist nicht dasselbe wie Distinktion. Eleganz, mit der Neigung zum jeweils Modischen und Besonderen »Aparten) als Chik bezeichnet, ist mehr Haltung als Ge halt, mehr Schein als Wesen, mehr Glanz als Farbe, mehr Klang als Ton Man kann elegant und distinguiert, muß aber nicht elegant, gar chik sein, um Distinktion zu verraten. (Distinktion verrät man, Eleganz bekundet man. Distinktion ist ein offenbares Geheimnis, Eleganz eine zur Schau getragene, ja auffallende, mehr oder min der als Haut geltende Außenseite.) Die Distinktion liegt in Schnitt und Zügen, den seelischen wie körperlichen, der Persönlichkeit, die Eleganz verleiht Zugehörigkeit und Gattungscharakter. Eleganz schließt Schlichtheit nicht ans, betont sie zuweilen (wenn auch nur halblaut): Distinktion setzt keineswegs unbedingtermaßen Schlicht heit voraus, verträgt sich durchaus mit Gewicht und Macht (Aplomb), nicht aber mit Enge und Kleinlichkeit (jedoch geradezu mit Aermlichkeit, die unerträglich ist mit Eleganz und dem Chik widerspricht). Ebenmäßigkeit der Form (Gestalt) erhöht Eleganz und Distinktion, aber beide mögen ihrer entraten. Es gibt Schönheit, die nicht nur unelegant, sondern gemein wirkt. Aber auch Ele ganz entgeht der Gefahr nicht, an das (unbesiegliche) Ge meine zu gemahnen: dann kämpft sie als Firnis (der zu Zerspringen fürchtet) mit einer sie zerstörenden Grund gewalt. Distinktion kämpft nie, ihre Gelassenheit dankt sie der selbstverständlichen Sicherheit eines angeborenen Rhythmus. Eleganz ist unmoralisch besser: amoralisch, Distinktion sitzt mit fester oder leichter haftenden Wur zeln irgendwie im Moralischen. Denn Distinktion drückt, wenn auch nur obenhin, Charakter, das ist sittliche Ein heit, aus. Eleganz ist — Begabung vorausgesetzt — erlern bar, Distinktion unverlernbar. weil nicht erworben. Ele ganz spiegelt sich im Eindruck, Distinktion kann, muß ihn aber nicht meiden. Eleganz ist erfinderisch, Distink tion unerschöpflich. Das Betätigungsgebiet der Eleganz ist auf die sinn liche Welt beschränkt, denn auch ihr geistiger Ausdruck — etwa im Schreibstil — ist Form (ins Auge, ins Gehör fallendes Gebilde). Distinktion dagegen ist, obgleich von höchster Ausdrucksfähigkeit, sozusagen gestaltlos, vag bei aller innerlichen Bestimmtheit, virtuell grenzenlos. Was insbesondere das vorzugsweise Augenfällige, Kleidung und äußeres Gehaben, betrifft, so wird Ele ganz. aktiv und passiv, führend und geführt, immer auf Regelung aus sein, während Distinktion auch das schein bar Zufällige mit dem Geiste des Gesetzes durchd'ingt, stolz dienend einem Höheren, Intensiven gehorcht. Ungesehene Schönheit Von Gertrud Maaßen. Unsere Augen sind getrübt, fast erblindet, für all das Schöne, das uns umgibt, und das sich uns in so man nigfacher Weise immer wieder offenbart. Wir sehen wohl noch die Schönheit in einem groß artigen Gemälde, in einer formvollendeten Plastik, wir sehen wohl auch die Schönheit im Antlitz eines Menschen, in der Einrichtung einer Wohnung, im Schliff eines Kri stalls, in der Harmonie der Kleidung, in der Farben zusammenstellung eines Teppichs oder eines Gobelins. Ja, das sehen wir wohl noch, aber vielleicht auch das noch nicht einmal immer. . . . Und doch gibt es soviel ungesehene Schönheit, soviel Vollendetes und Verklärtes um uns und bei uns, daß es uns eigentlich in die Augen fallen müßte in seinem groß artigen Vielerlei. Weißt du wohl, was ich meine, und woran ich mich treue täglich, stündlich, ja eigentlich immerzu. . . . Ich meine die Schönheit im Auge eines unschuldvol len Kindes, die wundersame Unberührtheit und Para diesseligkeit darin. Ich meine das verklärte Antlitz einer barmherzigen Schwester, das so von Jungfräulichkeit strahlt und doch auch wieder so von Mütterlichkeit. Die Schönheit in all ihren Bewegungen, das so ganz Einfache und doch so ganz Vollendete. Und ich meine das glück liche Lächeln einer Mutter, wenn diese sich selig-froh über die Bettstatt ihres Lieblings beugt, und wenn sie das un schuldsvolle Wesen herzt und küßt in stiller Mutterselig keit. Ist da nicht Schönheit zu finden in den Augen einer Mutter, auf ihrem Antlitz, in all ihren Bewegun gen, auch wenn sie sonst nicht schön wäre. . . Die Müt terlichkeit verklärt eben alk'ihr Tun. läßt ihre Züge leuch ten in ganz eigenem Glanze, verleiht ihren Augen Schön heit und ihrem Blick die große Seelentiefe. So begegnen uns täglich so manche, die schön sind in ihrer Seele und darum auch schön auf ihrem Antlitz, und deren Hände man in stiller Ehrfurcht küssen möchte, weil ihre Seele so Großes, so Heiliges gebiert. Und dann der Himmel über uns. Ist er nicht herr lich wie eine Königin in seiner sonnengekrönten Schön heit, in seiner Farbenharmonie, in seiner wunderbaren Feuerglut, in seinem Strahlen und Leuchten in morgend licher Stunde. Und ist er des Abends nicht eben so schön? Köhenslug Weit hinter dämmernden Fernen, hoch über den stillen Sternen, die tief im Glanze stehn, will meine Sehnsucht gehn. Dort schwingt in lichtem Kreise die Seele wunderleise durch Gärten, die im vollen Glühn der Rosen stehn, die nie verblühn. Ernst Krauß. Und dann in nächtlicher Stunde, wenn Millionen von Silberlichtern ihn schmücken, die herablächeln auf die dunkle, arbeitsmüde, ruheverlangende Erde Ist das nicht Schönheit, wie sie nur der Schöpfer geben kann, und wie sie in ihren Ausstrahlungen uns die Urschönheit offenbart in wunderbarer Größe und reichster Mannigfaltigkeit? — Und wie schön sind die Blumen! Ich denke dabei jetzt nicht an die blutrote Rose und an die weißblättrige, keusche Lilie und auch'nicht an die ganz seltenen und darum soviel gesuchten Blumen, wie man sie nur findet zu Füßen der Gletscher und an den Felsschroffcn gewal tiger Bergesgipfel, nein, ich denke an die Blumen, die Feld und Wald schmücken, an die kleinen, ganz beschei denen, die in ihrer köstlichen Einfachheit und doch wie der in ihrem harmonischen Vielerlei so voller Schönheit sind, so voll Liebreiz und einfältiger, leuchtender Anmut. Ja, die Blumen sind schön, auch die ganz kleinen, die ganz unscheinbaren, auch die kurzstielige. kleinblü tige Anemone, auch das ganz zarte, weiße Köpfchen des Gänseblümchens und die schwefelgelbe Blütendolde der Lupine und der Königskerze. In meinem Zimmer stehen fast immer Blumen, aber nur selten die ganz kostbaren, meistens nur die ganz einfachen, die bescheidenen. Und kein Tag vergeht, wo ich sie nicht in stiller Freude betrachte, wo ihre beschei dene Schönheit mir nicht größere Schönheit offenbart in stillbeglückender Seligkeit. Soviel noch möchte ich dir schreiben, von der Schön heit, die dich umgibt, die dir zulächelt in seliger Klar heit und köstlicher Unberührtheit. Aber du weißt wohl, was ich meine, darum freue dich an dem Kleinen, damit sich dir Größeres offenbare. . . . „Kleine Schulden" Wenn wir einmal in der Zeitung von einer Frau lesen, die irgendioo riesige Schulöen hinterlassen hat. ohne sie bezahl len zu können, so zucken wir wohl mit den Achseln und denken; das find vereinzelte Fall«. Leider stimmt das nicht ganz. Cicl)er» hören wir nicht täglich von solchen Fallen, in denen Tausend« nicht bezahlt wurden, weil es eben gar nicht so viel Frauen gibt, denen man auf Grund ihrer gesellschaftlich höheren Stellung Tausende borgt. Wann aber hören wir denn von den ung«. zählten Frauen, die bei ihrer Schneiderin, beim Bäcker, beim Schlächter und Schuhmacher Schulden machen? Ab und zu finden wir auch hierüber in der Zeitung eine reinliche Anzeige, die ein trauriger und verzweifelter Ehemann einsetzen lieh und in der er warnt, seiner Frau etivas zu leihen, da er die Schulden nicht be,zahle. Wir wundern uns dann ivohl hauptsächlich iiber die Gescizästsleute, die den Frauen einen Kre dit einräumen. Aber liegt die Sache nicht oft so. dafz ein klei ner Geschäftsmann lieber einmal Kredit gibt, um nicht noch eine Kundin zu verlieren, ivenn er es ihr ganz abschlagen würde? Sicher fährt er auf diese Weise nicht viel besser: denn wenn er einer Kredit gibt, wird er es einer ziveiten kaum ab- schlagen. Und die Folge für ihn ist. daß er trotz ehrlichster Arbeit nie auf einen grünen Zweig kommen wird. Die Schuld dafür aber liegt bei jenen Frauen, die — in den allermeisten Fällen wenigstens — es nicht verstehen, sich einzurichtcn. Ich spreche hier nicht von Ausnahmen, in denen ein Familienmit glied krank oder arbeitslos ist und von denen später di« Schuld wieder restlos gedeckt wird. Es gibt unendlich viel Frauen, die sich eben einen neuen Hut kaufen müssen auch dann, wenn es ihnen im Augenblick selbst unklar ist. wovon sie ihn bezahlen sollen. ' Sicher gelingt es manchen von ihnen, ihre Schulden vor ihrem Manne zu verheimlichen, und ein kleines Loch nach der Gehaltszahlung ihres Mannes wieder zuzustopfen, um tags dar auf — ein größeres aufzureitzen. Wie oft hört man auch, öatz verheiratete Kinder dafür einspringen müssen, um die Schulden der Mutter oder Schwiegermutter zu begleichen, weil sie eben vermeiden möchten, daß der Mann davon erfährt. Und wenn durch irgendeinen unglücklichen Zufall oder dadurch, daß die Schulden zu groß wurden, der Mann von den Schulden feiner Frau hört, dann ist ein Riß in der Ehe, der kaum wieder zu heilen sein wird. Es handelt sich ja dann für den Mann nicht nur um das Geld, sondern vor allem um den Mangel an Ver trauen. den ihm die Frau damit bezeugte, daß sie heimlich« Ausgaben machte. Es sei zugegeben, daß es heute für manche Hausfrau nicht leicht ist, mit dem Geld zu wirtschaften, das sie bekommt. Aber läßt sich durch Sparsamkeit und Geschick nicht manche Ausgabe vermeiden? Läßt sich mit einigem Fleiß nicht mancl>es selbst machen, das sonst viel Geld kostet? Ganz sicher. Die Frauen sollten sich doch immer vor Augen halten, daß alles Geld, das eines Tages ja doch dazu da sein muß. um die Schulden zu be gleichen, der Familie entzogen wird, die es dann vielleicht noch viel weniger entbehren kann. Bei jungen Hausfrauen ist es wohl in den meisten Fällen nur ein Zeichen von Eitelkeit, wenn sie dies oder jenes heimlich kaufen. Entweder wollen sic ihren Mann mit „selbst gemachten" Dingen überraschen oder — sie wollen verbergen, saß ihre.Haus- fraucnkiinste doch nicht so ivcit her sind als es zunächst schien R. T, a n se n, Praktische Winke — Die Behandlung der Badewiische. Der Hochsommer r,. die eigentliche Badezeit und die .Hausfrau lwt jetzt viel Arbeit mit dem Trocknen der Badeiväschc, dir sorgfältig bclMidelt wer- den muß. ivenn sie nicht vorzeitig verbraucht iverden soll. Bade anzüge wäscht man nach Gebrauch in kaltem Quellivasser sauber aus und trocknet sie an einem luftigen, aber sclzattigen Ort. Das Trocknen in der Sonne schade! dem Gewebe. Sorgfältiger müs sen noch die Badetücher und Monte! behandelt werden. Am hygienischsten ist es. auch diese Wäschestücke »ach jedesmaligem Gebrauch leicht durch,znnxischen. Wem diese Arbeit zuviel wird, der sarge wenigstens dafür, daß die Badeiväsche möglichst schnell zum Trocknen kommt. Das lange Liegenlassen des feuchten Wäschebündess schadet der Wäsü>e außerordentlich. Zn Bade tüchern, Mänteln usw. verwende man nur ivciße Stoffe. Wer sich jcdoch lieber in bunter Wäsche sieht, kaufe indanlhrensarbiN Gewebe, die wasch- und lichtecht sind. Unverattele Wahrheilen Vor uns liegt ein trefflich in Schweinsleder gebun denes, arg vergilbtes Büchlein, das vor rund 300 Jahren zu „Collem bei Wilhelm Friessem, Bürger und Buchhänd ler in der Trankgassen im Ertz Engel Gabriel" gedruckt wurde, selbstverständlich permissu Superiorum, d. h. mit freundlichem Einverständnis der kirchlichen Behörden. „Das geistlich je länger, je lieber, das ist eine fürtrefsliche, hochnützliche Einleitung für alle und jede, so ein wahres, andächtiges und gottseliges Leben anstellen wollen oder auch andere darin unterweisen oder unterrichten", lautet sein etwas umfänglicher Titel, der nebenbei auch noch be merkt, daß das Büchlein „erstlich in französischer Sprach geschrieben und durch Herrn Caspern Eisengrein ver- teutscht" wurde. — Wenn man in dem Büchlein blättert, das inzwischen durch viele Hände und viele Geschlechter gegangen ist. wie die Widmungen beweisen, dann wird dem aufmerksamen Leser offenbart, daß die Menschen vor dreihundert Jahren sich fchon mit dem gleichen Pro blem beschäftigen mußten, wie wir moderne Europäer! Schon damals gab es übertriebene und unanständige Mo den und die' katholische Kirche muhte damals ebenso gegen ihre Auswüchse ankämpfen wie heutzutage. So lesen wir in dem Kapitel Uber die „Wohlanständigkeit der Kleider": „Der heil. Apostel Paulus wilt, daß die frommen und andächtigen Frauen, sotten saubere und geziembt- liche Kleider antragen und mit aller Schamhaftigkeit und Nüchternheit geschmückt seyn. Es ist aber die Wohl anständigkeit der Kleider in dreyen Dingen zu sehn, an dem Zeug, an der Form und an der Sauberkeit. Was die Sauberkeit anbelangt, solle es jederzeit damit gleich zugehe. Also, daß wir soviel uns möglich, nie nschts Msauberes und unslätigs daran gedülden sollen. Dann die äußerliche Reinigung bezeugt oder gibt etlichermaßen zu erkennen die innerliche Reinigkeit: Also das Gott selber die leibliche oder äußerliche ehrsame Sauberkeit an denen erfordert, so zu seinem Altar hinzunahen. So viel aber die Matery oder Zeug auch Form oder Manier der Kleidung betrifft, ist die Gesimlichkeit derselben aus vielerlei Umständen zu erwegen. Als die Zeit, Alters. Stands, Gesellschaft, auch andere Beschaffenheit und Ge- legntheit halber. Man legt sich gemeiniglich viel besser und köstlicher an zu den hohen Feyer- und Festtagen, in den Bußtagen aber, als in der Fasten, gehet man schlicht einher. Eine ehrliche Ehefrau kann und soll sich schmücken und zieren in Gegenwart ihres Mannes, wann er bei yhr ist und solches begehrt, wann sie aber weit von ihm und solches ebensowohl tut, dürfte man sich bald fragen, warum und wem zu Gefallen sie sich also aufbutzt. Den Iungfrawen läßt man sich noch mehr schmücken und zie ren, ob sie schon viele hoffen dadurch zu gefallen wann es allein dahingemeint oder angesehen ist, etwan einem das Hertz damit abzugewinnen, und zum heil. Ehestand zu bewegen." Auch den Wittfrauen wird es gestattet, sich zu schmücken, um zum zweiten Male einen Mann zu ge winnen, doch soll dies mit Anstand und Demut geschehen, denn schon das Alter müsse vor Torheit schützen. Die „Jungen Weibsbilder ermahnt der hl. Apostel Paulus aber fürnehmblich dahin, daß sie ihre Haare nicht also krausen, aufbutzen, verknüpfen und gewirbelt machen wollen." Das Kapitel schließt mit dem Rat an die Jun gen, sich bei den Alten zu befragen, wenn sie in den Din gen der Mode keinen richtigen Bescheid wissen. Auch die Zunge hatten unsere Altvordern, „so vor dreihundert Jahren lebten" nicht immer auf dem rechten Fleck, denn Caspar Eisengrein ermahnte seine Getreuen, „gleich wie die Impen (Immen, Bienen) nichts anders mit ihren kleinen Mäulelein oder Schnäblein verleben als das Honig, also solle auch dein Zung allzeit anderst nichts als das Honig oder die Süßigkeit Gottes empfin den und keine größere Lieblichkeit niemaleu haben zwi schen ihren Lefzen, als das Lob und die Benedcyung sei nes heiligen Namens. Gleich wie man von dem heil. Franszco sagt, daß er, wann er den heiligsten Nahmen Gottes genehnt oder ausgesprochen an seinen Lefzen ge« saugt und geleckt, als wann er das allersüßeste Ding von der Welt darab sutzlete". Auch mit dem Tanzen ist der Verfasser des „Je länger je lieber" nicht einverstanden, denn die Täntze und Regen seynd ihrer Eygenschaft halber so weder für gut oder bös zu halten. Aber nach ihrem gewöhnlichen Brauch, wie sie gcschehn, seyn sie sehr schlippferig und mehr zu bösen» als gutem geneigt. Daher sie dan folg- samlich unsicher und gefährlich seyn. Man tantzt biswei len bey der Nacht und finstern, datier gar leichtlich un gebührliche und lasterhafite Fall der Finsternis; mögen mit ein oder anderschleiche», sonderlich in solcher Ge legenheit die für sich selber gern zum Bösen bewegt und Ursach gibt. Ein jeglicher so zum Tantz lwmpi. der bringt eine große leichtsinnig oder liederliche Weiß mit sich und die Leichtsinnigkeit ist eine große Vorbereitung zu bösen Begierden und zu gefährlichen und unlöblichen Liebkosun gen. dieweil das Tnntzen gar leickt zu solchen Dingen Gelegenheit und Ursach gibt. Ich sage dir eben von dem Tantzen. als wir der Artzney erfahrene von den Schwan», men. und Pfifferlinge zu sagen pflegen: die allerbeste»» seyn nichts wert! ?llso sage ich auch, daß die allerbesten Täntze nit fast gut seyn!" Der fromme Verfasser kommt dann »veite» noch zu einer Verurteilung des Tanzes, weit die dazu mifgewendete Zeit viel beste» mit nützlicher; Din gen verbracht werden. Kanne sei es mit Arbei oder Le sen. oder in» Gebete und führt dann seinen. Freunden noch vor Augen, daß schon das Mitleid mit anderen lei denden Mensche » den gute»' Christen vom Tanz abhaltetz inüsse. Ein Gedanke, der uns vielleicht übertrieben er scheinen mag, des »vahren Kernes aber sicher incht ent behrt " M 8 finger