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Ole Verschwelung -er öraunkohle. Die Entdeckung der Braunkohle als Jndustriebrennstoss ist noch jüngeren Datums. In der Vorkriegszeit spielte die Braun kohle nur brikettiert für Hausbrandzwccke neben der Steinkohle eine Rolle, und auch da nur eine ziemlich geringe. Erst der Weltkrieg mit seinem enormen Kohlenverbrauch sührte dazu, auch die Rohbraunkohle sür Jndustriezwecke zu verwerten. Man verfeuerte Rohbraunkohle, die infolge ihres hohen Wassergehalts und dadurch bedingten niederen Heizwerts, große Rostflächen verlangte. Da diese Mängel einen Transport verboten, baute man die großen Braunkohlekraftwerke wie Eolpa und Tratten- dors unmittelbar an die Grube. Man ging dann dazu über, die Braunkohle vorzutrocknen und neuerdings seinst gemahlen zu verfrachten. Diese Staubkohle hat einen Heizwert von etwa 4500 bis >1800 VVL/K8 gegen 2300 bis 2800 >VLk8 bei der Roh braunkohle. Der Restwassergehalt beträgt beim Kohlenstaub, genau wie bei den Briketts, rund 15 Prozent, doch ist der Wirkungsgrad bei der Verbrennung erheblich höher, da infolge der Feinheit des Brennstoffs nur ein sehr geringer Luflüber- schuß notwendig ist. Eine noch bessere Ausnutzung der Braun kohle läßt sich durch Verschwelung erreichen. Der Schwelkoks ist ein der Steinkohle nahezu gleichwertiges Brennmaterial mit einem Heizwert von 6000 xve/kg, bei aschearmen Braunkohlen sogar von 6700 zv^/k8- Außerdem werden aber noch eine Reihe von hochwertigen Nebenprodukten gewonnen, die das Schwelverfahren erst rentabel gestalten. Man gewinnt nach dem Schwelversahren, je nach der chemischen Zusammensetzung, aus 100 k8 Rohbraunkohle mit etwa 50 Bror-»t Wasser 25—28 Ke Schwelkoks. 5—12 I«8 Schwelteer, 58—65 Kx Schwelwasser, 7—10 Kz Schwelgas. ^er ischweiroks ist ein schwarzer, meist feinkörniger Vrenn- >to,l, brennt leicht an und läßt sich ferner leicht mahlen, so daß er auch ein vorzüglicher Brennstoff für Staubfeuerungen ergibt. Der Schwelteer mit einem Stockpunkt von 30—35 Grad und einem spez. Gewicht von 0,90—0,95 liefert bei der Destillation Benzin, Heizöl, Treiböl und festes Parafsin, das auf dem Welt markt knapp zu werden beginnt. Das Schwelwasser konnte bisher noch nicht nutzbringend verwandt werden. Das Schwel gas mit einem Heizwert von -1000 bis 6000 VVI5/m'. der auf den erheblichen Gehalt an Methankohlenwasjerstosjen zurückzuführen ist, liefert aus anderen in ihm enthaltenen Kohlenwasserstoffen das sogenannte Easbenzin. Die ersten Versuche, die Braunkohle zu verschwelen, wurden bereits vor 60 Jahren im sächsisch-thüringischen Braunkohlen revier unternommen. Allerdings sind die damals verwandten Rolle-Oefen sehr unwirtschaftlich, so daß eine Verschwelung i» großem Maßstabe unterblieb. Auch auf diesem Gebiet hat der Krieg Wandel geschaffen. Um dem Oelmangel abzuhelfen, griff man wieder auf die Braunkohle zurück und konstruierte neue ^ Schwelösen, doch sind diese Konstruktionen zumeist nicht über das Versuchsstadium hinausgekommen. Je nach der Art der Beheizung kann man diese Oefen in zwei Gruppen cinteilen, und zwar in Oefen mit Außenbeheizung (Heizflächenverfahren) und solchen mit Jnnenbeheizung (Spülgasversahren). Eine Umwälzung auf diesem Gebiete zu bewerkstelligen, dürste der von der Kohlenvercdelungs E. m. b. H. Berlin, die 1923 von der A. E. E. zusammen mit ihr nahestehenden Gesell schaften gegründet wurde, konstruierte Schwelofen berufe» sein. Tic Versuche mit einem Ofen dieser Konstruktion von 25 Tonnen Tagesdurchsatz, haben nach 1Z jähriger Probetätigkeit dazu ge führt, daß die Grube Leopold in Edderitz bei Köthen eine Groß schwelanlage nach diesem Verfahren errichtet, die aus vier Dreh öfen von je 100 Tonnen Tagesdurchsatz besteht. Der neue Schwelofen besteht aus einem gußeisernen, stehen den, geschlossenen Zylinder mit kegelförmigen Gleitflüchen, der sich langsam dreht (1 Umdrehung in 3 Minuten). Um diesen drehbaren Zylinder ist ein ruhender, durchbrochener Easabzugs- zylinder herumgebaut, der ebenfalls kegelförmige Führungs flächen hat. Das oben aufgegebene Schwelgut durchläuft den Ringraum zwischen beiden Zylindern von oben nach unten, wobei sich die Kohle abwechselnd auf die drehenden Glcitflächcn des inneren und auf die ruhenden Führungsslächen des äußeren Zylinders stützt. Dieser Vorgang und die Abführung der Sck>meldäuu>j« und -gase sind im Bilde näber dargestellt. —— Ute beste »erugsquelle bllee — t,1l, «s > MM immer Oer delceonte kUNKkSeKMSNN ore.cken a Ing. k. Lckmictt ? '"rrurut t8S0ü Lperialist lür Usutsprecker und Gase vermieden wird. Ans dem erwähnten Ringraum werden die Gase der Teer-Kondensationsanlage zugeführt, wo durch Wasche» und Abkühlung des Gases zunächst der Teer, dann das Schwelwasser und schließlich das Easbenzin abge schieden und getrennt aufgesangen werden. Das gereinigte Schwelgas kann entweder im eigenen Be triebe zur Beheizung des Drehofens Verwendung finden oder auch an benachbarte Städte abgegeben werden; in diesem Falle wird der Drehofen mit Generatorgas beheizt. Bei dem Schwel ofen der Grube Leopold ist die Einrichtung getrossen worden, daß das Gas dem Ösen in zwei Fraktionen, einer oberen und einer unteren, entnommen werden kann. Auf diele Weise ist es möglich, ein kohlensäurearmes Gas von besonders hohem Heizwert zu gewinnen, das sür die Fernversorgung vorzüglich geeignet ist. Es schweben denn auch bereits mehrere Projekte zur Fernversorgung einer Reihe von Großstädten mit Braun- kohlenschwelgas von Mitteldeutschland aus. Aus wärmewirtschaftlichen Gründen wird der Schwelosen nicht unmittelbar mit Rohbraunkohle beschickt, sondern die Kohle wird zunächst in mit Dampf beheizten Röhrentrocknern von 50 auf etwa 15 Prozent Wassergehalt vorgetrocknet. Weiter hat es sich als zweckmäßig erwiesen, de» in der Kohle enthaltenen > feinsten Staub vor der Verschwelung abzusieben und diesen für sich in einem staubgefeuerlen Dampskessel zu verbrennen, der den für die Trocknung erforderlichen Dampf liefert. Durch Vor schalle» einer Gegendruckturbine läßt sich auf diese Weise eine außerordentlich günstige Kupplung von Energie- und Wärme- wirtschast erzielen. Die Anordnung der gesamten Apparate einer Anlage dieser Art veranschaulicht obiges Bild. Hierbei ist vorgesehen, das Schwelgas teils zur Beheizung der Drehöfen und teils zur Beheizung des Dampfkessels zu verwenden, dem auch noch ein Teil des Schwelkokses zugeführt wird, sofern der abgesiebte Staub sowie der Ucberschuß an Schwelgas zur Ge winnung der erforderlichen Dampfmcuge nicht ausreichen sollten. Wie sich der Würmeinhalt der Braunkohle aus die ein zelnen Schwclerzeugnisse verteilt, zeigt folgende Zusammen stellung, der 1000 Ks Nohbraunkohle (2 800 000 VVL) zugrunde liegen: 250 k« Schwelkoks — 1 532 000 VV6 --- 54.7 X 100 k8 Schwelteer ---1 000 000 ., --- 35,7 X 60 m" Schwelgas -- 240 000 „ — 8,6 X 2,8 Ü8 Easbenzin --- 28 000 „ — 1,0 X 2 800 000 VVL - 100.0 X Hieraus ersieht man, daß sich von der in der Rohkohle ent haltenen Wärmemenge über die Hälfte in dem Schwelkoks, über ein Drittel in dem Schwelteer und etwa ein Zehntel in dem Schwelgas und das Easbenzin wiederfinden. Setzt man den Preis für 1 Tonne Schwelkoks mit 12 NM., für eine Tonne Schwelteer mit 80 RM., für 1 Tonne Eas benzin mit 280 NM. sowie sür 1 n? Schwelgas mit 0,05 RM. ein, so ergibt sich für die Schwelerzeugnisse aus 1 Tonne Roh kohle, die selbst etwa 3 RM. kostet, folgender Erlös: ,v,ort den Baumwollzusatz von Wollyeweven festireuen. Aucy bei Perlen kann leicht festgestellt werden, ob es sich um natür liche oder künstliche handelt: natürliche Zähne leuchten unter der Lampe auf, während künstliche und Füllungen, also an organische Substanzen, tot bleiven. Der Hauptwert der Lampe liegt aber zweifellos darin, daß Fälschungen, die man bisher nur mit Hilfe langwieriger, zu weilen langjähriger mikroskopischer und chemischer Unter suchungen Nachweisen konnte, durch diese Lampe innerhalb kürzester Zeit feststellbar sind. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Lampe in der Praxis bewähren wird. Der Erfolg -er Rationalisierung in oer Mtomovll« ln-usirie. Die Automobilindustrie dürfte wohl am meisten von allen Industrien die ausländische Konkurrenz zu fürchten haben. Sie hat das rechtzeitig erkannt und ist mit frischem Mut daran ge gangen, durch Nationalisierung die Preise ihrer Fabrikate bei unverminderter Qualität des Erzeugnisses den Preisen sür aus ländische Wagen anzugleichen. Von der Qualität der deutschen Wagen hat das letzte Automobilrennen aus der Avus Zeugnis abgelegt. Wie weit eine Verbilligung gelungen ist, zeigt eine Aufstellung des Reichsverbandes der deutschen Automobil industrie, di« einige der bekanntesten deutschen Gebrauchswagen umfaßt. Personenkraftwagen: 1924 1925 1926 Jan. Jan. fetzt N. A. G., 10/30-PS.-Phaethon, kompl. . 14 480 — — N. A. E., 10/45-PS.-Phaeth., kompl. mit Vierradbremse — 14 400 11000 Benz, 10/30-PS.-Phaeth.. kpl. m. Vier radbremse 14 290 Benz, 16/50-PS.-Phaethon, kompl. . . 26 215 Brennabor, 8/32-PS.-Phaethon, kompl. 7 950 Brennabor, 6/20-PS.-Phaethon, kompl. . 6 450 Hansa, 8/36-PS.-Phaethon, kompl. . . 13 400 Hansa-Lloyd, 18/60-PS.-Phaethon, kpl. 22 000 Wanderer, 6/24-PS.-Phaethon, kompl. . 10 000 Dürkopp, 8/30-PS.-Phaethon, kompl. . — DUrkopp, 12/45-PS.-Phaethon. kompl. . — Horch, 10/50-PS.-Phaothon. kompl. . . — Lastkraftwagen? Daimler, 4—5 To., kompl., Typ D. R., 4—5d 22630 N.A. E.*). 5 To., kompl 23480 Hansa-Lloyd, 2 To., kompl. ..... 14710 Racke, 2z To., kompl 17 750 Nacke, 3 To., kompl 18 750 Racke, 4Z-5 To., kompl 19 750 12 340 21165 6 950 5 200 12 600 17 000 8 000 10 350 14 500 15 650 17 425 21 940 10 350 12 800 14 200 15 000 9 709 13150 6 250 4 700 10000 14 250 7 900 7 900 10 950 10 800 14 806 15 500 9 250 11750 13 450 13 700 *1 Januar 1924 mit 45-VS.-Motor. jetzt mit 60/65-PS.» M->tor. Unkverfal'Han-bohrmafchktie Die st» Bild wiedergegebene Universal-Handvoyrmaichine in Nevolverausführuug ist ein wertvoller Bestandteil des Werk zeugkastens auf Montage. Der Universal-Motor aettattet wahl weisen Anschluß an Gleich- oder Wechselstrom. 250 k8 Schwelkoks 100 K8 Schwelteer 60 n? Schwelgas 2,8 k8 Easbenzin - 3.— RM. - «.. — 8,— „ — 0,78 „ 14,78 RM. Leichte Handhabung und gertnger Machen die An- schasfung sür kleinere Werkstätten und besonders für Montagen lohnend, bei denen häufig eine größere Ans»Kl von Lücke» kleineren Durchmessers gebohrt werden muß. 1 — yeizgase, 2 --- Gußeisen, 3 -- Schamotte, 4 — Schwelgase 300", 5 — Kohle 500". Rieselvorgang im lotrechten Drehofen. Im wrgcnsatz zu allen bisher ausgefllhrten Bauarten wird ver neue Schwelofen von innen nach außen beheizt, so daß die in einem Gasbrenner entwickelte Wärme vollständig in den um gebenden Kohlenmantel hineinwandert, der seinerseits gegen Märmeverluste aus einfache Weise geschützt werden kann. Im Innern des Ofens ist ein feuerfester Strahlkörper eingebaut, der gleichzeitig die Feuergase führt. Durch diese Anordnung wird ein vorzüglicher Wärmeübergang vom Heizgas auf das Schwelgut erreicht; hieraus und aus der dauernden Umlagerung der Kohle erklärt sich auch der ungewöhnlich hohe Durchsatz des neuen Ofens. Der ausgeschwelte Koks fällt im unteren Teil des Dreh ofens aus eine Austragplattc, die sich-ebenfalls dreht. Bon hier wird er durch einstellbare Ausräumer in die darunter liegende Kühlrinne abgestreist, die ihn kontinuierlich austrägt. Aus diese Weise gelingt es, einen völlig wasserfreien Schwelkoks zu ge winnen: bei längerem Lagern an der Luft nimmt er aus dieser allerdings 8 bis 10 Prozent Wasser auf, wodurch aber die leichte Mahlbarkeit nicht beeinträchtigt wird. Die aus der Kohle während des Schwelvorganges ent weichenden Dämpfe und Gase ziehen sofort nach ihrer Ent- tehung durch die zahlreichen Schlitze des äußeren Zylinders ab rnd sammeln sich in einem Ringraum, dessen Temperatur oesentlich niedriger ist. so daß jede Zersetzung der Teerdämpfe Man erzielt also durch die Verschwelung der Nohbraunkohle ungefähr eine fünffache Wertsteigerung, so daß auch unter Be rücksichtigung sämtlicher Ausgaben sür Kohle, Dampf, Strom, Löhne usw. sowie für den Kapitaldienst ein ausreichender Ge winn übrig bleibt. Von besonderer Bedeutung ist die Verschwelung zweifello- für Elektrokraftwerke, die auf der Braunkohle ausgebaut sind und diese heute noch in Form von Rohbraunkohle unter den Kesseln verfeuern. Hier wird die Eingliederung einer Schwel anlage und die Umstellung des Dampskcsselbetriebes auf Staub feuerung mit Schwelkoks in vielen Fällen nicht nur große be triebliche Vorteile, sondern auch eine erhebliche Verbilligung der Stromerzeugung zur Folge haben. Ultraviolette Strahlen zur Entdeckung von Fälschungen. Eine Erfindung, die dazu berufen scheint, den Fälschern aller Art das Handwerk zu legen, ist der Hanauer Quarz- Lampen-Eescllschaft gelungen. Es handelt sich um eine Lampe, die ultraviolettes Licht aussendct. Man geht dabei von der Tatsache aus, daß organische Substanzen unter dem Einfluß von ultraviolettem Licht anfangen zu fluoreszieren, d. h. von selbst zu leuchten. Bringt man nun drei Sorten Papier unter die Lampe, die bei Tageslicht die gleich. Farbe haben, so zeigen sie ein völlig verschiedenes Aufleuchten. Ebenso ist es mit Tinten, so daß es auch leicht möglich ist, Aenderungen, die durch Ausradieren oder Zusätze vorgenommcn wurden, als Fälschun gen festzustellen. Harn-, Blut- und Spermaslecke, ferner Fett flecke leuchten unter der Lamve auf. Bei Geweben kann man Sie Lebcns-auer sihmie-eeiferner Wasserleitungen. Nach „Engineering News Rekord" wurde eine schmiede eiserne Rohrleitung von 609 Millimetern lichter Weite, die mit einer Zementmörtelschicht von 50 Millimetern Stärke aus- gefüttert war, nach mehr als 50 jährigem Betrieb untersucht. Es ergab sich dabei, daß sie noch in außerordentlich gutem Zu stande ist. und daß sich nur ein geringer Niederschlag an den Jnnenwandungen abgesetzt hatte, der aber zu keinerlei Be anstandungen Anlaß gab. Es handelt sich hierbei um einen Teil der Boston-Metropolitan Wasserleitung, der Im Jahre 1871 verlegt wurde und seither ununterbrochen im Betrieb «na» Der Einfluß -es fsschegehalts von Hüttenkoks auf -ie Eijengewinnung. Wie „Jron and Loal Trades Review" mitteilt, haben eine größere Anzahl englischer Hüttenwerke über den Einfluß des Aschengehalts von Hüttenkoks Versuche angestellt, die be merkenswerte Ergebnisse gezeitigt haben. Eine Verringerung des Aschengehaltes des Kokses von 12,5 auf 8 Prozent brachte eine Steigerung der Roheisenausbeute um 30 Prozent und eine Verringerung des Koksverbrauchs von etwa 120 Kilogramm auf 96 Kilogramm. Ferner enthielt das ausgebrachte Eisen nur noch 0,93 Prozent Silizium anstatt 2 Prozent. Bei einem anderen Versuche, bei dem Eisen mit 2 Prozent Siliziumgehalt gewünscht wurde, ging der Koksverbrauch von 118 Kilogramm auf 114,5 Kilogramm zurück, während die Roh eisen um 12 Prozent stieg. IscknOels unck fstts M «ln, Mllklk, SVIMNIVUIV, LttMlUgvll I», liefert WlII>!»lIl«'.>!r«IISII-I..Inms,tt.U