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Anzeigenausrrägen u Leistung v. Schadenersatz. Für undeutl. u. d. Fern, ruf Ubermitt. Anzeigen übernehmen wir keine Ber« antwortung. Unverlangt eingefandte u. m. Nückporta nicht versehene Manuskripte werü. nicht ousbewahrt. Sprechstunde der Redaktion 2—3 Uhr nachmittags. HauptschrisUeit.: Dr. Joseph Albert. Dresden S»eir«srsn Umarbeitung Keparaturen -Xuldews kräng ci S-.V»InkIse Kürsckuerinsts. vrssä en -X. ^Vedergass» 2 rissii'i'snimlli »(skl Oresöen Sttuvsstrsle 7 IZeste tzualitäten tlieörigste Preise weichallsstelle, Druit »iid Verlas! «aronm- Buchdriickerc! GmbH„ Dresde»-A. >. Policrsirase 17. Uerimi! 2WI2. P»INclx-(ttu,ilo Dresden I-I7U1 Baiiklonlii: Baisense öi grilisilie, Dresden. Für christliche Politik und Kultur Uedaktion der Sachsllcheu Vatks^ettuns Dresdcn-Misladl l. Pokerslrahe N. gjernrni 2011g/ INI» 2IV12. Don unserem Genfer Berichterstatter Unter römischem Kimme! Von unser ni römischen Vertreter. Rom, 7. Juli 1926. Vinnen wenigen Tagen beginnen auch für den Vati kan die Sommerferien: die Zeit, in der jede Tätigkeit seitens der Kongregationen und seitens der Verwaltungs behörden des Patrimoniums des Heiligen Stuhles ein gestellt wird. Die Kardinalbischöfe der Suburbikarbis- tümer, d. h. der von Nom benachbarten Bistümer, nützen die Ruhepause aus, indem sie sich zu ihren ländlichen Sitzen begeben und dort ihr Amt ausllben. Die anderen Purpurfürsten nehmen entweder die Gastfreundschaft eines Klosters in einem klimatischen Kurort Italiens in Anspruch, oder sie halten sich zum Besuch der Familie in ihrem Heimatorte auf. Nur eine Behörde schafft Tag für Tag unermüdlich weiter: die Staatssekretär r i e. Die ihr vorstehenden Prälaten wechseln sich in der Ferienzeit mit der Arbeit gegenseitig ab. Die unermüd lichen Leiter derselben: Msgr. Pizzardo, Substitut der Staatssekretarie, und Msgr. Borgognini-Duca, Sekretär der Kongregation für die außerordentlichen kirchlichen Angelegenheiten, bleiben fast beständig in Nom; höchstens begeben sie sich mittags in das päpstliche Schloß von Castelgandolfo, um den folgenden Morgen in den Vati kan zurückzukehren. Ein eigener Telephondraht verbin det übrigens die beiden Paläste miteinander. Dieses Jahr spricht man von einer längeren Ruhe pause des Kardinals Gasparri. Augenblicklich be nutzt er die Kur der salinischen Quellen in Montecatini, dann wird er seinen Heimatsort Ussita in den umbrischen Bergen aufsuchen. Stets in der Arbeit vertieft, ruhig und freundlich lächelnd trotz der drückendenBeschäftigung, gilt der Kardinalstaatssekretär für alle als Muster der Beständigkeit und des festen Willens, Tugenden, die be sonders der Heilige Vater bei ihm zu schätzen weiß. Und der Papst selbst? Pius XI. gönnt sich keine Ausspannung. Zwar sind die sog. udienze di cartello — d. h. die Audienzen, in denen dem Turnus nach die Vor steher der Kongregationen Bericht erstatten — für die Sommerzeit eingestellt, da sich die Kardinale, die Prä fekten und Sekretäre der kirchlichen und Verwaltungs behörden entweder außerhalb Roms befinden, oder weil die Arbeiten in den Kongregationen ruhen. Immerhin erteilt der Heilige Vater noch Privataudienzen an her vorragende Persönlichkeiten oder an Gruppen von Reli- iösen oder Laien, die sich auf der Durchreise in Rom auf alten. In den Monaten August, September und Ok tober werden anläßlich des F r a n z i s k u s j a h r e s wieder verschiedene Pilgerzüge die Ewige Stadt besuchen: so hat die bekannte Münchener Verkehrs gesellschaft Siemer u. Co. bereits deren sieben ange meldet. die sich meistens ans Mitgliedern des Dritten Or dens der Franziskaner und Kapuziner zusnmmensetzen. Somit bereitet sich für Pius XI. ein ziemlich arbeitsrei cher Sommer vor, aber der Papst hat eine kräftige Kon stitution, wovon er während des Anno Santo den Be weis lieferte. Alle die Gläubigen, die im Vatikan vor sprechen werden, wird der Heilige Vater empfangen, und für alle hat er Worte des Trostes und der Aufmunterung. Nur eine Zerstreuung gönnt sich der Pontifex: den Spaziergang in dem vatikanischen Garten. Alle die Pilger, denen es vergönnt war, im vergangenen Jahre einen Blick von der Missionsausstellung aus in den längs der alten via Aurelia sich hinziehenden Gar ten zu werfen, bewahren eine köstliche Erinnerung da von. Jene endlosen Alleen, die vor den sengenden Son nenstrahlen hinreichend Schutz bieten, die im üppigen Laub der Bäume versteckt liegenden, lauschigen Ruhe plätzchen, der großartige, freie Platz, der sich vor der Nachbildung der Lourdesgrotte ausdehnt, die angenehme Kühle verbreitenden, plätschernden Springbrunnen — alles dies übt einen geheimnisvollen Zauber auf den Blick des Beschauers aus. Pius XI., der gelehrte Papst, den viele mit Nikolaus v., dem berühmten Humanisten vergleichen, läßt keinen Tag vorübergehen, ohne sich im Garten zu ergehen und seinen Geist a u f z u f r i s ch e n. Das malerisch reizende Kasino Pius' IV., das er zum Sitze der päpstlichen Akademie der Wissenschaften erkoren hat, ruft uns sein großes Mäzenatentum zugunsten jenes bedeutenden Mittelpunktes der Studien ins Gedächtnis zurück. Noch in diesen Tagen hat er eine halbe Million Lire für das weitere Gedeihen der Akademie bewilligt. Mährend im verflossenen Jahre die Pavillons der Mis- ionsausstellung das ständige Ziel seiner Spaziergänge, >en von ihm bevorzugten Ruhepunkt bildeten, b'osch'äf- igt ihn heute der große Plan eines Palastes der Wissen- chaft, der einen Teil der Bibliothek und sonstiger Kunst- chütze des Vatikans beherbergen soll. Allerdings würde ms neue Gebäude die nicht allzu große Ausdehnung des Gartens noch mehr beeinträchtigen, aber der neue Sitz der Wissenschaft würde dem Herzen und Geiste der Stu dierenden und Kunstbeflissenen weite Horizonte eröffnen. Genf, den 7. Juli 1026. Man hat gegen Deutschland einst den Vorwurf erhoben, daß es bei der zweiten Haager Konferenz durch seinen Wider spruch die Weltabrüstung verhindert lMe. Man kann setzt den selben Vorwurf gegen Frankreich erheben. Mit jener Verständ nislosigkeit, die nun einmal das Ehakteristikum der „Sachver ständigen" bildet, widersetzen sich die Militürfachleute Frank reichs, unterstützt von ihren belgischen, polnischen, tschechoslowa kischen und anderen Vasallen, allen vernünftigen Vorschlägen, die eine wirkliche und wirksame Herabsetzung der auf Europas Arbeitskräfte lastenden Rüstung hcrbeisühren wollen. Mit einer geradezu bewunderungswürdigen Energie kämpfte Deutschlands Delegierter, Graf Bern storfs, in Genf gegen die Scharen der französischen und profran zösischen Sachverständigen. Meist erfolglos, denn nur die weni gen („Verstand ist stets bei wenigen gewesen"), nur England, die Vereinigten Staaten und Holland pflegen mit ihm zu stimmen, sie werden aber von der Menge der Rüstungs- Militärs überstimmt. Es ist recht charakteristisch, daß gerade diese mit Deutschland stimmen. Sind es doch gerade die Län der, die es mit dem wirtschaftlichen Wiederaufbau der Welt ernst nehmen und die ihr Kapital nicht für die unproduktiven Rüstungen, nicht für den wirtschaft lichen Leerlauf der Welt, sondern für produktive Zwecke, für die Erfüllung der Erde mit schaffenden und genießenden Men schen verwenden wollen. Alan könnte sich ja fragen: welches Interesse hat Deutschland eigentlich, die Franzose» von dem fal schen Wege, auf den ihre militärischen Sachverständigen sie führen, zurückzuhalten? Wozu entfaltet Graf Bernstorff sol chen Eifer, soviel Klugheit? Man kann mit Recht sagen: Graf Bcrnstorffs ausgezeichneten und instruktiven Reden werden gar nicht im Interesse Deutschlands gelullten: die einzigen, die etwas nützliches für sich selbst daraus lernen könnten, sind die Fran zosen und ihre Anhänger. An eine Belehrung der betreffen den Sachverständigen ist dabei natürlich nicht zu denken. Diese Fachleute werden jo nicht durch Erkenntnis allgemeiner In katholischen Kreisen hat man es dankbar emp funden, daß die italienische Negierung ihren Gesandten I in Prag und die verschiedenen italienischen Vereinigun gen in Böhmen angewiesen hat, sich in keiner Weise an den Veranstaltungen zu Ehren von Johannes Huß zu beteiligen. Selbstverständlich hat diese Maßregel keine Spitze gegen die tschechoslowakische Regierung. Für die Katholiken hat sie jedoch großen Wert, da dadurch der feste Entschluß der italienischen Regierung zutage tritt, dem Prinzip Rechnung zu.tragen, das religiöse Gefühl in Ehren zu halten. Wie verlautet, haben auch die Ver treter der übrigen Mächte der Feier nicht beigewobnt Gewaltige Wolkenbrüche Kassel. 8. Juli Wie Wolfss Provinzdienst meldet, ging in der letzten Nacht über das Elchs seld ein schwerer Wollicnbruch nieder, dessen Mittelpunkt die Stadt Worbis bildete. Von 9 Uhr abends bis 3 Uhr morgens siel unter starkem Blitz und Donner ein stundenlang anhaltender Regen, der die Straßen der Stadl Worbis unter Wasser setzte. Die Getreidefelder sind plattgewalzt. Aus den Kartoffelfeldern liegen die Früchte, soweit sie nicht sortgeschwemmt sind, wie gewaschen am Boden. Die Idder gleicht einem reißenden Strome. Die Ueber- landzentrale Südharz bei Bleicherode liegt als Insel im Wasser und ist nur mit Kähnen zu erreichen. Die elektrischen Leitungen sind zerstört, ebenso teilweise die Fernsprcchleitungen. Schlotheim. 8. Juli (Drahtm.) Ein furchtbarer Wolkenbruch ist in letzter Nacht zwischen Tchlotheim und Körner niedergegangen. Die Dörfer der dorti gen (liegend stehen unter Wasser. Diel Groß- und Kleinvieh ist umgckommen. In Schlotheim sind fünf Häuser eingestürzt und eine Anzahl weiterer so stark beschädigt worden, daß sie abgebro chen werden müssen. Aus Sondershausen ist heute früh Hilfe ongeforüert worden. Feuchtwangen. 3. Juli (Drahtm.) Nach heftigem wolhenbrnchartigem Regen, der fast fünf Stunden anhielt, brach heute nacht schweres Hochwasser über Feuchtwangen herein. DI« Feuerwehr mußte alarmiert wer» Interessen, sondern durch bestimmte Verufstnteresse^ gelenkt. Mer di« wirtschaftlichen und finanzielle^ Kreise Frankreichs könnten allerdings aus Graf Bernstorff», Reden viel lernen. Freilich, die Franzosen und ihre Vasallen werden noch mehr aus ber Not ihrer Vaterländer lernen. Es geht in diesen Ländern einfach nicht mehr weiter. Nicht die Kriegs-, sondern die Finanz- und Wirtschaftsminister werden einmal das entscheidende Wort sprechen. Frankreich kann den Frank nicht stabilisieren, wenn ihm nicht das angelsächsische Finanzkapital dabci hilft, sei es nun durch Begebung von An leihen, sei cs durch eine Entente cordiale zwiscl^n der Bank von Frankreich, der von England und der Federal Reserve Bank. Daß aber eine Abstimmung, wie die jüngst stattgefundenc, wo Frankreich mit 14 anderen Staaten den Sieg über London, Wa shington, den Haag und Berlin davontrug — cs handelte sich um die Aufrechterhaltung möglichst hoher Friedenscffektive und möglichst verschwenderischen Anschaffungen von Rüstungsmate- rial — daß eine solche Abstimmung die Neigung der Angelsach sen, Frankreich finanziell zu helfen, nicht vermehrt, liegt auf der Hand. Deutschland könnte wirklich ruhig Zusehen, wie Frankreichs militärischen Sachverständigen gegen Frankreichs wirtschaftliche und smanzieiie Interessen handeln; wie sie den Frank gewissermaßen mit Brachialgewalt ruinieren Und dennoch, Deutschland hat von einem höheren Standpunkt aus recht, wenn es den Grasen Bernstorff sei nen Kampf führen läßt. Die wirtschaftliche Solidari tät der Weit nimmt — trob ,»r»>-8 "ntaeaenaeiektpn Slnt-K-gns — täglich zu. Kein vanö l)at ein wirkliches uniercsse daran, daß es einem anderen Lande wirtschaftlich schlecht geht. Alle Wirtscliaft aller Länder ruht ja zuletzt auf der Konsumtions kraft, ohne welche die Produktion einen Leerlauf darstellt. Deutschland hat ein Lebensintcresse daran, daß die anderen Länder ihre Kräfte nicht in unproduktiven Niistun - gen verschwenden und für dieses Interesse, das, es muß betont weiten, ein ganz national deutsches ist, arbeitet Graf Bernstorff. den. Die Stadtmühle stand vollständig unter Wasser. Mit gro« ßer Mühe konnte das Vieh gerettet werden. Die Bewohner der in der Sulzach belcgene» Wohnhäuser mußten die unteren Räum lichkeiten verlassen. In der Nähe des Bahnhofes Gützingen war der Bahndamm unterspült. Auch das Wörnitztat stand unter Wasser. Die Ortschaft Mosbach war völlig überschwemmt. Bon 4 Uhr morgens ab fiel das Messer wieder. Man nimmt an, daß jede weitere Gefahr beseitigt ist. Plauen, 8. Juli (Drahtm. Ein furchtbares Unwetter ist gestern nachmittag 3 Uhr über das nördliche Vogtland niedergcgangen. Der Bahnkörper der Strecke Plauen—Hos wurde unterspült. Der Eisenbahnverkehr mußte von gestern abend 6 bis heute früh 4 Uhr vollständig eingestellt werde». Der Güterverkehr aus dieser Strecke ruht zur Zeit noch. Der Konflikt mit Preußen Der Konflikt, ber zwischen dem Reiche und Preußen In der Frage des B e rw a l t u n g s-r a t e s der Reichs« bahn, in dem bekanntlich Dr. Luther berufen wurde, entstanden ist, hat gestern das Reichskabinett beschäftigt. Der Brief, den der preußische Ministerpräsident Braun in dieser Angelegenheit an den Reichskanzler gerichtet hat, wird durch ein Schreiben der NeichStegierung beantwortet werden, das die Tendenz haben wird, eine friedlich« Beilegung des Streitfalles herbeiziifiihrcn. Die Reichs- rcgierung wird allerdings ihren Standpunkt, daß ihr allein die Ernennung der VerwaltungSratsmitglieder zusteht, voll aufrecht erhalten. Sic wird diesen Rechtsstandpunkt aber eingehend begründen und erwartet, daß die preußische Negieruug ihn aucrkeiineu wird. Vor allein ist man iin Reichskabinett der Auffassung, daß der Staatsgerichtshof für diese Frage gar nicht zuständig ist, da es sich ja nicht um die Auslegung von Staatsvertrügc» handelt. Die Anrufung des Staatsgerichtshoses würde nur im äußersten Konflikt- salle in Betracht kommen und man hofft, daß Preußen diesen Konflikt ebenso wie das Reich vermeiden will.