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Sächsische Volkszeitung : 07.07.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192607071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19260707
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19260707
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-07
- Tag 1926-07-07
-
Monat
1926-07
-
Jahr
1926
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 07.07.1926
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Aus Sachsen 0 Frei-erg, 6. Juli. (Schadenfeuer.) In der ver gangene» Nacht sind Wirtschaftsgebäude, Scheune und Stall des Gasthoses Stadt Freiberg vollständig niedergebrannt. Lediglich das Vieh konnte gerettet werden. Das gesnmte Inventar wurde vernichtet. Man vermutet Brandstiftung. 0 Hartmannsdorf, <!. Juli. (Mordversuch.) In der Nacht zum Donnerstag versuchte ein 2:>sähriger Mann seine Braut, bei der er wohnte, nach einem Streit zu vergiften. Als sich das Mädchen schlafen gelegt hatte, nahm der Mann das 1 ^fah rige Kind und brachte es auf den Bodenraum Dann begab er sich zurück in die Wohnstube und drehte den Gashahn auf, so daß das Gas in das angrenzende Schlafzimmer eindringcn konnte. Um 4 Uhr früh wollte er dann mit dein Kind das Haus verlassen. Er scheint aber scst eingeschlasen zu sein und nur der Lärm, der entstand, als man das Mädchen in dem mit Gas an- gefüllten Zimmer fand, erweckte ihn. Das Mädchen war von dem Gas nur leicht benommen. Der Täter ergriff die Flucht, wurde aber auf freiem Felde in der Richtung auf Kandier fest- genommen und in das Amtsgerichtsgefängnis eingeliesert. <) Oelsnitz i. E.. 6. Juli. (Im Schacht tödlich verunglückt.) Am Donnerstag verunglückte ini hiesigen Friedensschacht der 57 Jahre alte Schachtzimmerling Karl Ru pp von hier dadurch tödlich, als er sich bei der Ausfahrt auf dein Gestelldach befand, Vermutlich ausrutschte und zwischen Gestell und Schachtausbau geriet. Dadurch erlitt er einen Schädelbruch und mehrere Nip- m'nbrüche. so dass der Tod sofort eintrat. 0 Plauen, 6. Juli. (Uebersahren.) Heute vormittag wurde hier mitten in der Stadt eine Frau vou einem Kraftwagen über fahren und lebensgcsährlich verletzt. Sie wurde ins Kranken haus geschafft. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt. — Ferner wurde auf der Strecke N e u ma r k -G r e i z der34 Jahre alte Fleischer Kurt Jung von einem Giiterzug überfahren und schwer verletzt ins Krankenhaus geschafft. <) Schweikershain, 6. Juli. (Schadenfeuer.) Als der acht jährige Sohn des Wirtschaftsbesitzers Schlegel auf dem Boden Feucrungsmaterial für die Mutter holen sollte, kam er mit sei nem Licht den Hobelspänen zu nahe. Die Späne fingen sofort Feuer, bald darauf stand das ganze Wohnhaus in Hellen Flam men und wurde bis auf d-e Umfassungsmauern eingenschert. 0 Zittau. 6. Juli. (Der Sächsische Berkehrsverband), der jetzt 25 Jahre besteht, hielt am 3. und 4. dieses Monats hier seine diesjährige Hauptversammlung und Iubiläumstagung unter dein Vorsitz von Dr. Jäger aus Leipzig ab. Als Ort für die nächste Tagung wurde Pirna bestimmt. » Der Minister des Innern hat einen bis Ende Juli währenden Urlaub angetreten. Er wird durch den Minister präsidenten Heidt vertreten. Zuschriften sind während dieser Zeit nicht an den Minister des Innern persön lich, sondern an das Ministerium des Innern zu richten, da sonst Verzögerung eintreten kann. Aus dem sächsisch-böhmischen Grenzgebiet Sebnitz. Die Krastwagenlinie Sebnitz—Bad Schandau ist wegen zu geringer Benutzung am 1. Juli eingestellt worden. — Der Verkehrsausschusz des Dresdner Vcrkehrsoercins, der vorige Woche getagt hat, befähle sich auch mit den Verkehrs wünschen der Sachs. Schweiz. Es wurde mitgeteilt, dah von nun an zwei Eildampfer auf der Elbe verkehren werden, so das; in Zukunft Fracht- und Personcnschiffahrt ganz getrennt sind. Stolpen ersucht um bessere Berkehrsmöglichkeit mit Scb- nitz. Außerdem wurde gewünscht, in den Zügen, die die Schüler benutzen, für diese besondere Abteile nach Art der Darrten- und Nichtraucherabteile einzurichten. (Auf der tschechischen Bahn ist dies bereits der Fall.) Denn die Ucbersüllung der Wagen mit Schülern, die es oft auch an taktvollem Benehmen gegen die er wachsenen Mitreisenden fehlen lassen, bringt oft starke Be lästigungen der Erwachsenen mit sich. Aus pädagogischen Grün den hat man diesen Wunsch nicht berücksichtigt. Bezüglich des Grenzübertritts nach der Tscheche! sei das Publikum daraus auf merksam gemacht, das; auf einen kleinen Grenzausweis, der übri gens nur in lateinischen Buchstaben geschrieben sein soll, nur der Inhaber des Ausweises die Grenze überschreiten darf. — Sehr wichtig ist die Neueinsührung von Sonderfahrten, die die Rcichs- post durch die Sächsische Schweiz ausführen läßt, und zwar am Sonntag nach Stolpen, Preis 6 Mark; Montags und Donners tags nach der Schweizermühle, Preis 6 Mark: Dienstags und freitags nach Hinterhcrmsdorf für 6 Mark: Mittwochs und Sonn- -abends nach der Bastei sür 5 Mark. Die Fahrpreise verstehen sich sür die Hin- und Rückfahrt in neuzeitlichen, bequemen Aus sichtswagen, Niedereinsiedel. Anläßlich des Sokolfestes sind alle Bahn höfe, selbst die in rein deutschen Orten (!) festlich geschmückt. Tie Plakate, die auf den Sokolkongreß in Prag Hinweisen, sind ab gefaßt zuerst in tschechischer, dann in französischer, aber glück licherweise nicht in deutscher Sprache. GemeinSe- uns VereSnswesen 8 Dresden. Der Bolksvercin für das katholische Deutsch land, Ortsgruppe Dresden-Neustadt, veranstaltete am 1. Juli auf der Waldschlößchen-Terrasse sein beliebtes Som merfest. Der Besuch war ein sehr guter und alle Festteil nehmer kamen aus ihre Kosten. Den Nachmittag verbrachten die Festteilnehmer in geschützten Veranden des schönen Gartens. Das Gartenkonzert, geboten von der Kapelle des In den Red-Rioer-Siimpssn Eine Geschichte Zeit nach^ijj» amerikanischen Bürgerkriege. Von Friedrich Gerstäcker (10. Fortsetzung.) Bradshaw fühlte, wie es ihm bei Nennung seines Namens eiskalt über den Rücken hcrunterlief, und sein erster Gedanke war sein Revolver, denn er hielt sich sür verloren und wollte sein Leben wenigstens so teuer wie möglich verkaufen. Glücklicherweise aber kam der Eintretende gerade aus der vollen Sonne heraus und machte davon wohl noch etwas geblendet sein, denn sonst hätte ihm der rasche Wechsel in der Gesichtsfarbe seines Besuches kaum ent gehen können. Aber nur ein spöttisches Lächeln zuckte durch seine bärtigen Züge, als Bradshaw, der sich gewaltsam sam melt«, ausrief! „Das ist merkwürdig! hätt' ich doch nicht geglaubt, daß jemand in Texas hier meinen Namen wüßte — und woher kennt Ihr mich?" „Merkwürdig?" lachte der Mann, der sich aber voll kommen sicher zu fühlen schien, denn er legte ohne weiteres seine lange Büchse auf die dafür bestimmten Pflöcke über der Tür, schnallte, während er sprach, sein Jagdmesser ab und legte sogar, zu seines Begleiters und Kompagnons Er staunen, seinen Revolver auf den Tisch, der ihm am Körper wahrscheinlich zu schwer wurde. „Merkwürdig ist, daß du mich nicht kennst, oder habe ich mich wirklich im den sechs Jahren, die wir uns jetzt nicht gesehen, so auffallend ver ändert? Hm — vielleicht der Bart — nun? — kennst du mich noch nicht?" Und damit, griff er seinen alten grauen Filzhut an der Krempe und schleuderte ihn auf den Tisch. Bradshaw war durch die Worte „seit sechs Jahren" wobl für den Augenblick sicher, daß der Fremd« nicht putzte, in welcher Eigenschaft er sich jetzt hier befand, aber die Beschreibung der alten Negerin patzte auf diese Immer neue Unwekkerkakaslrophen Woikenbruch über Chemnitz Chemnitz, 6. Juli. Am Montagabend ging ein schweres Gewitter über der Stadt wieder, das einen Wolkenbruch tm Gefolge hatte. Der Blitz schlug mehrfach ein, ohne in dessen zu zünden. Die Feuerwehr mußte wiederholt um Hilfe gerufen werden, um die entstandenen Wasserschäden zu be heben. Besonders schlimm wurde das Chemnitztal und Hilbersdorf heimgesucht. Nach mehr als vier Stunden erst ließ der Regen nach. Dresden, den 6. Juli. Die schweren Unwetter am vergangenen Sonntag haben, den Blättern zufolge, besonders auch in der Oberlausitz schweren Schaden verursacht. Namentlich Sohland a. d. Spree und Schirgiswalde haben schwer gelitten. In der Mecha nischen Weberei Hentzschel wurden das Kesselhaus und die Koh- leuvorrnte unter Wasser gesetzt. Die Bahuhosstraße mußte we gen Einsturzes einer Brücke gesperrt werden. Die Ernte ist fast ganz vernichtet. Auch aus der Gegend von Penig und Roß wein werden schwere Unioetterschäden ge meldet. Infolge der anhaltenden Niederschläge steigt die Elbe wieder. Für Dienstagabend wird ein Wasserstand von 230 Zen timeter über Null angesagt. Ebenso sind über das westliche Vogtland ain Sonntag Gewitter mit ivoikenbruchartigem Regen nicdergegangen, so daß die Flüsse über die Ufer traten. Die Göltzsch stieg im Zeit raum von drei Stunden über 60 Zentimeter. Die Wiesen glei chen Seen. In .Hartman ns grün schlug der Blitz in eine Scheune und äscherte sie ein. Berlin, 6. Juli. Im Lebnßer Kreise find bei einem schweren Unwetter am Sonntag in der Zeit von zwei Stun den etwa 62 Millimeter Niederschläge gefallen. Der größte Teil des Sternberger Bruches steht unter Was« ser, da das Wasser in den durch das Hoch- und Grund« Wasser gefüllten Gräben nicht abziehen kann. Schätzung-« weise sind 3000 Morgen Ernte vernichtet. Im Kreise Beeskow wurde eine etwa 70jährige Frau und ihv Sohn vom Blitz getroffen. Der Sohn wurde getötet, während die Frau nur betäubt wurde und sich später erholen« konnte. Von einem zweiten Blitzschlag wurde ein Kranken« kassenangestellter getötet. Großes Anwetter auch in -er Eifel Köln, 6. Juli. Heftige Gewitter mit wolkcnbruchar« tigem Nrgcn haben auch in den verschiedenste» Gegenden der Eifel großen Schaden angerichiet. Zahlreiche Felder sind durch die von den Berghüngrn herabstürzenden Fluten völlig vernichtet worden. Die Wiesen sind fußhoch mit Schlamm bedeckt. Die Dvrsstrnßen sind zu. reißenden Flüssen geworden, die tausende von Pflastersteinen heraus rissen und mit sich sortsührten. Seit mehr als 25 Jahren kann man sich in der hiesigen Gegend an ein derartiges Unwetter nicht mehr erinnern. In Hciligcnwaiv im Snargcbiet wurvcn gestern zwei Brüder im Alter von 24 und 25 Jahren vom Blitz getroffen. Einer war sofort tot, während der andcre ciu« schwere Lähmung erlitt. Erdbeben in Niederländisch-Indien Lonvo», 6. Juli. Reuter meldet ans Pavang: Ein neues schweres Erdbeben wird ans FortdcKock gemeldet. Mehrere Gebäude winden schwer beschädigt. Allenthalben entstand eine Panik. Tic Gesamtzahl der Toten über steigt 4 0 0. Herrn. Kapellmeister Hasel, bot angenehmste Unterhaltung. Die Kinder belustigten sich mit verschiedenen Spielen, auch war ein erzgebirgischcs Kindcrkarussell ausgestellt, und „Kasperl" gab fleißig „Galavorstellungen". Besondere Freude wecklen die Kapellknabcn, die sich durch schlichte ernste und heitere Lieder in die Herzen der Zuhörer hinein sangen. Eine reichhaltige Lotterie, von edlen Gebern gespendet, ver- half manchem zum Glück. Abends war Lampionzug der Kinder. Im großen Festsaal fand abends Ball statt. In mustergültiger Weise führte die dramatische Vereinigung „Teutonia" das seinen Humor bietende Stück: „Die Heinzel männchen" auf; man glaubte Berusskünstler spielen zu sehen. Trachten- und Schuhplattlergruppe vom Verein „Al menrausch" führte, begleitet von einer echt bayrischen Ka pelle, ihre prächtigen Nationaltänze auf. Das Fest hat allen gefallen und dem Volk-Verein neue Freunde ge wonnen Scho. Sport 2. Deutsche Kampsspiele in Köln Um das reichhaltige Montagsprogramm voll zur Abwick lung bringen zu können, waren einzelne Kämpse bereits sür die frühen Morgenstunden angcsetzt. Die Schwerathleten konnten schon in aller Frühe einige neue deuische Rekorde buche». Hier sind es besonders die Lesterreicher, die ihren deut sche» Stammesbrüdern den Sieg nicht leicht werden lassen. In der Federgcwlchtsklasse gelangen dem erst 23säi;rigcn Miihlber- ger (Mannheim) vier deutsche Rekorde, und zwar i. Einarmiges Reißen links 139!-; Pfand (alter Rekord 130 Pfund), 2. Ein armiges Stoßen rechts 179,4 Pfund (alter Rekord 179,1 Pfund, 3. Beidarmiges Stoßen 229.4 Psuud (alter Rekord 220 Pfund), 4. Beidarmiges Reißen 179,2 Pfund (alter Rekord 170 Pfunds. Im Aaniumgewicht stellte Wobito (Oberstem) einen deutschen Rekord im beidarmigen Reißen aus, indem er 157,8 Pfund zur Hochstrecke brachte. Außerdem versuchten Mühlberger und Stad ler (Wien) außer Konkurrenz 240 Pfund beidarmig zu stoßen, jedoch ohne Ersolg. Die Schiagballvorrundenspiele hatten folgende Ergebnisse: Bonifatius Köln-Mitte gegen Turnklub Witten 41:24 (29:13), Spiel- und Eislausverein Beuthen gegen Germania Gleiwitz 38:76 <17:9), Turnverein München 1850 gegen Evang. Münner- uud Iünglingsvercin Gütersloh 64:57 (15:39). Turnklub Witten gegen Germania Gleiwitz 40:101 (21:36). Tie Kampsspicl-Rnderregatta. Am ersten Tage der Kampsspielwoche kamen in Köln die Borrennen für die Kampsspiel-Ruderregatta zum Austrag. Die Wettkampfe sind so weit vorgeschritten, daß folgende Teilnehmer sür di« Endrunden bereits feststehen. Im Achter: Kölner R.G. 189t, Kölner Klub für Wassersport, Berliner Ruder-Klub und R.G. Hansa, .Hamburg. Im Doppelzweier o. St.: Wasser sport-Verein Godesberg, Wiking (Lins), Harmonia (Ham burg), R.G. Worms. Im Einer: Walter Flinsch (Frankfurter R.V.), Rutkowski (Favorit Harmonia, Hamburg), Leur (Germania, Frankfurt) und Losert (Wiking, Linz). Im Vierer o. St.: Kölner R.G. 1891, Mainzer R.B., Berliner R.K., NendSburger N.V. ' Die Kochschulwettkämpse in Görlitz In dem am Montag in Görlitz ausgetragenen Schlußspiel der Hochschulmeisterschaft im Faustball siegte die UpZiersität Halle gegen Technische Hochschule Dresden 49:36. Halle ist da mit Meister des Kreises lV. Das Schlagballschlußspiel gewann die Universität Leipzig gegen Universität Breslau 73:51. Das Handballspiel Universilät Breslau gegen A. T. V. 1847 Görlitz endete 6:2 (2:1). Universität Leipzig spielte gegen Technisch« Hochschule Breslau 46:34. T.J.K. Tresven-Nord. Das für den 6. Juli 1926 an« gesetzte Spiel gegen Turnverein Neu- und Autonstadt 1. mußte Umstände halber auSfalleu. Mlmssolge -es Leimer Senders Mittwoch den 7. Juli. 3.00—4.00 um.: Pädagogischer Rundfunk des Zenrral« Institutes, Drahtübcrtragung aus Berlin lDemsche Wette). 3.00 NM.: Lektor Mann und Srnd'ienrat Frievcl: Englisch für Anfänger. 3.35 um.: Lektor Alaun und Studienrat Friebcl: Englisch für Fortgeschrittene. 4.30— 6.00 um.: Dresden: Gelobet seist du jederzeit, Frau Musika! Mitwirkendc: Mar Zeibig, Bautzen, aus eigenen Werken; Kapelle Plietzsch-Maroc. 6.30— 6.45 nm.: Morsckursus. 6.45—7.00 nm.: Arbeitsbericht des Sächsischen LandcsanneS für Arbeitsvermittlung. 7.00—7.30 mn.: Vortrag von Staatsanwalt Dr. Flothowr Der Jugendliche im heutigen Strafrecht. 1. Teil. 7.30— 8.00 nm.: Thcalus: Ernst v. Wildenbruch und dis Anfänge des deutschen Naturalismus (Gcrhart Haupt« mauns Jugendwerke). 8.15—9.15 um.: Alte und neue Walzer. Das Leipziger Rundfunkorchester. Dirigent: Hilmar Weber. Anschließend (etwa 9.30 nm.): Pressebericht und Svort- fnnk. Anschließend: Funkprangcr. 10.00—11.00 m»tt Eine Stunde Mozart. Mttwirkenoer Käthe Grundmann (Gesang), das Leipziger Rundfunk orchester. Dirigent: Alfred Simon. Geiang-begleittiugr Alfred Simon. Berliner Sender. 6.00 vm.: Gymnastik durch Rnndfnnk(4. Tagt, 4.00 nm.: Bortrag von Otto Köhler: Eapri, die Insel der Sirenen. 7.00 nm.: Vortrag von Dr. Georg Zehden: Vom Lachen, Gähnen Mid Schnarchen. 7.25 nm.: Vortrag von Erich Schulze: Lernr schwimme»: 7.55 mn.: Hans-Bredow-Schille. Abteilung Rechlswisieu- schaft. Dr. Th. Tickaner: In den Maschen des Straf gesetzes (Tat und Gesetz). 8.30 nm.: „In den Bergen". Dichtungen aus der Welt der Berge. Zittertrio, Jodeln, Gesang usw. Gestalt genau, und nun selbst neugierig geworden, wer von seinen älteren Bekannten es sein könne, der da vor ihm stand, flog sein Blick forschend über die Züge des Mannes und haftete plötzlich auf der schon etwas hohen Stirn, an welcher eine nicht sehr große, aber eigentümlich dunkel gefärbte Narbe sichtbar wurde. Ein jäher Schreck zuckt« ihm durchs Herz. „Markham!" ries er au-, „John Markham? ist es denn möglich und denkbar?" „Simps," sagte der Bärtige mit spöttischer Höflich- lichkeit, indem er sich zu «einem Begleiter wandte und auf den Fremden deutete, „ich habe die Ehre, Euch hier meinen leiblichen Schwager, George Bradshaw, E-gni«re, au- New Orleans vorzustÄlen — Mr. Bradshaw, Mr. Simps aus Süd-Earolina." „J'll be damned!" rief Mr. Simps, indem er aber doch dem also Eingeftthrten die Hand hinüberreichte, „will aber verbrannt werden, wenn ich ihn nicht anfangs für einen verdammten Uankee hielt. How do yon do, Mr. Bradshaw?" „Dank Euch", sagte Bradshaw ganz zerstreut, „aber Markham, »in Gottes willen, in dieser Wildnis habt Ihr Euch niedergelassen — und Euer Kind?" Des Mannes Brauen zogen sich düster und wild zu sammen. „Ihr wißt, wie Eure Schwester starb", sagte «r mit sestgepreßten Zähnen. „Ich weiß es", sagt« Bradshaw leise. „Jene Negerkanaillen töteten sie, während ich vom Hause fern war, und nur seine Amme, di« mit Susan von New Orleans gekommen, rettete den Knaben. Dann erreichte der Krieg auch unser Land — unsere Pflanzungen wur den zerstört, unser Eigentum uns genommen. Wir führten einen perzweiselten Kampf bis zum letzten Augenblicke, aber — unsere Kräfte waren aufgerieben, unsere jungen Leute getötet, unsere Geldmittel erschöpft, und da — mit keiner Möglichkeit, di« jetzt vollkommen wertlose Plantage zu I verkaufen,, stellte ich sie unter die Aufsicht eines Freun« > des und zog nach Westen." — „Und das Kind?" „Hat der nämliche zu sich genommen — du kennst ihn selbst, glaub' ich — Tom Hutter von Georgien." „Der falsche Spieler?" ries Bradshaw entsetzt. „Bah, er hat eine geschickte Hand," lachte Markham, „und hol's der Teufel! Bleibt es sich nicht gleich, wie ein Maim sein Geld gewinnt, wenn er's nur eben gewinnt? — Aber was führt Dich in den Wald?" „Dasselbe, was dich in die Welt getrieben," sagte Bradshaw, aber zerstreut, denn tausend Gedanken stürm ten ihm durch das Hirn, „der Zustand im Süden, der zuletzt unerträglich wurde." „Und deine Eltern?" „Wieder in New Orleans, aber Paler hat Pläne, nach Unkatan überzusicdel», um nicht mehr unter der Regierung des Nordens zu leben. Di« Schwestern sind ebenfalls, wi« du ja recht gut weißt, mit Leib und Leben Südländerinnen." Markham schwieg, aber sein kleines dunkles Auge haftete so fest und forschend ans dem Schwager, daß die ser anfing, sich nicht wohl zu fühlen. Hatte er Verdacht geschöpft? Wie konnte der Gatte seiner verstorbeneiy Schwester, ein Mann, der früher zu der geachtestcn Aristo- krati« des weiten Landes gehörte, zu einem gewöhnlichen und gemeinen Straßenräuber und Mörder herabgesnnkcn sein — cs ließ sich nicht denken! Doch Markt,am vermochte vielleicht ihm selber Auskunft zu geben, ob «ine Baude gesetzlosen Gesindels hier überhaupt existiert habe und wieviel Wahres au all den Märchen sei, die man sich in den Staaten darüber erzählte — und doch fürchtete er sich, mit dieser Frage direkt heranszukommen — aber Markham kam ihm auf halbem Wege entgegen. „Hast du allein den Red N:ver gekreuzt oder in Ge sellschaft?" frug der Bärtige nach einer längeren Pause, tu der er still und nachdenkend vor sich nicdergesehe». Fortsetzung folgt.)
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