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Sächsische Volkszeitung : 07.07.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192607071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19260707
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19260707
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-07
- Tag 1926-07-07
-
Monat
1926-07
-
Jahr
1926
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 07.07.1926
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Mittmocy. oen 7. Juli 1926 Nr. 14»: Seite 4 Gemeinde- und Bodenresorm Dr. Damaschke auf -er Reichskagimg -er Kommunalbeamlen Dresden, 5. Juli. Im Neustädter Kasino nahmen am Sonnabend die offiziel len Arbeiten des Bundestages des Reichsbundes der K o m m u n a I b e a m t e n und -angestellten Deutschlands ihren Anfang. Nach einer ganzen Reihe von Begrüßungsansprachen der Vertreter der Reichs- und Staatsbehörden und der Stadt Dresden, wurden mehrere wertvolle Vorträge gehalten. Gradt- kämmerer Dr. Karding, Berlin, sprach zunächst zu oem viel erörterten Thema „Geincindesinanzpolitili und Finanzausgleich". Er ging davon aus, daß seit der Steuerreform von 1013 die Ver- teilungssütze zwischen Reich, Länder und Gemeinden zu oft ge wechselt haben, und das; dadurch die Haushallpläne der Ge meinden aus der Unsicherheit nicht herausgekommen seien. Eine gleichmäßige und ruhigere Entwicklung erwarte er erst wieder von deni Gemeindezuschlag zur Einkommensteuer. Er bezeichnete es als notwendig, endlich zu einem wohlüberlegten dauernden Ausgleich zu kommen, um den Gemeinden eine ungestörte und ruhige Arbeit für längere Zeit zu ermöglichen. Tann auch könne erst eine gemeingültige Steuerpolitik in den Gemeinden wieder möglich seien, die auf Grundsätzen beruhe. Als zweiter Redner nahm der bekannte Bodcnreformer Dr. Damaschke das Wort. Er sprach über die Bedeutung der Bodenreform für die Kommunalbeaintcn. Der Redner bezeichnete die Bodenreform gerade für die Ge- meindcbcamten und die Gemeindepolitik als eine Aufgabe von höchster Wichtigkeit. Wenn die Schäden des jetzigen Wohnungs elendes unser Volk noch länger belasten würden, so sei eine ge regelte Gemeindepolitik überhaupt nicht möglich. Die Reichs- verfassung sichere in Artikel 155 jedem Deutschen das Recht aus Wohnung zu. Das neue Rcichsheimstättengesetz habe gezeigt, daß im Reichstag keine Partei gegen die Bodenreform aufzu- trcten wage. Für die Gemeinden stehe insbesondere die Ver pflichtung zur Bodenvorratswirtschaft, wozu aller dings Geld gehöre. Der Redner wies hin auf das vorbildliche Beispiel Anhalts. Dort seien innerhalb von zwei Monaten vor bildliche Reformen auf dem Gebiete des Grundsteuerwesens durchgeführt worden. In ihrer Entwicklung habe diese Steuer an Stelle eines Ertrages von 40 000 Mark von Boden und Grundstücken einen Ertrag von 1800 000 Mark lediglich durch Besteuerung des Bodens erbracht, der dann noch auf 3 Mil lionen Mark gesteigert worden sei. Grund und Boden allein sei in Anhalt die Quelle der Grundsteuer. Ferner sei Selbst einschätzung und öffentliche Bekanntmachung durchgeführt. Unter 3000 Mark sei der Grundbesitz steuerfrei. Darüber sei die Steuer stark progressiv gestaffelt. Dadurch erreicht man, daß der Großgrundbesitz viel Boden zum selbsteingcschätzten Preise abstoße. Gerade für die Gemeindebeamtenschaft ergäben fick; hier Ausgaben von größter Bedeutung, die allein geeignet seien, zur Linderung und Beseitigung des Wohnungselends und dessen ver heerenden Folgen beizutragcn. Der mit Beifall aufgenommene Vortrag fand seinen Niederschlag in folgender Entschlie ßung: Ter Bundestag des Rcichsbundes der Kommunalbeamten und -angestellten Deutschlands dankt den Volksvertretern, die am 6. Mai d. I. sich im Reichstage grundsätzlich für das Bo denreformgesetz erklärt haben. Er spricht die ernst» Erwartung aus, daß die Reichsregierung nun ungesäumt einen Gesetzentwurf im Sinne des Ständigen Beirates für Heim stättenwesen beim Reichsarbeitsministerium dem Reichs tage vorlegen wird. Die Reichsversassung verspricht im Artikel 155 jeder deutschen Familie, besonders den kinder reichen, eine Wohn- oder Wirtschaftsheimstätte und die Nutz barmachung des unverdienten Wertzuwachses am Boden für die Gesamtheit. Der am 5. Mai geforderte Gesetzentwurf würde einen ersten großen Schritt bedeuten zur Erfüllung dieser Verheißung der Reichsverfassung. Die Ucberwindung der Leib und Seele verderbenden Wohnungs- und Arbeitsnot aber ist zugleich die erste Voraussetzung für eine gesunde Entwicklung unserer Stadt- und Landgemeinden. Auch alle kulturelle Arbeit in ihnen wird zuletzt davon ab, hängig gemacht sein, wie diese große Frage gelöst wird. Tann sprach noch Unioersitätsprofessor Dr. Apelt, Leipzig, über die deutsche Beamtenhochschulbewegung. Gegenwärtig be stehen in Deutschland 14 Verwaltungsakademien, die in einem Reichsverbanüe zusammengeschlosscn seien, dessen Vorsitzender Professor Apelt ist. Ein weiterer Vortrag von Bundesdirektor Ehrmann behandelte die kommunale Bcsoldungspolitik, wozu der Neichsverband eine Anzahl von Leitsätzen vorlegte. In dieser heißt es u. a.: Das Besoldungssystem in seinem Ausbau nach Besoldungs» bestandteilen und Besoldungsgruppen (-stufen) soll grundsätzlich für alle öffentlichen Beamten in Reich, Ländern und Gemeinde» (Gemeindeverbänden) gleich sein. In allen Ländern ist zur Durchführung des ausgestellten Grundsatzes die angemessene Regelung der Bezüge der Kommunalbcamten gesetzlich vorzuschreiben mit der Maßgabe, daß eine angemessene Regelung erst dann als vor liegend angesehen wird, wenn die Bezüge nicht geringer sind als diejenigen der unmittelbaren Staatsbeamten. Welcher Besoldungsgruppe der einzelne Kommunalbeamt« zuzuteilen ist, wird in erster Linie von den dazu berufenen Or ganen der Gemeinde (des Gemeindeoerbandes) selbstverantwort lich entschieden, und zwar — unter angemessener Berücksichti gung der Vor- und Ausbildung — vornehmlich nach den amt lichen Aufgaben, der Selbständigkeit und Verantwortung, die mit dem betreffenden Amte verbunden sind. Dem Beamten ist, abgesehen von dem ordentlichen Rechts wege bei Verfolgung von vermögensrechtlichen Ansprüchen, durch Landesgesetz die Möglichkeit zu geben, die Angemessenheit seiner Besoldung durch eine unparteiische, paritätisch aus Vertretern der Gemeinden (Gemeindeverbände) und der Beamten besetzte Schiedsstelle unter einem unparteiischen Vorsitzenden nachprüse» zu lassen. Ein Unterschied zwischen Beamten in Stadt- und Land gemeinden ist nicht zu machen. Wo in dauernd notwendiger beamtcnartiger Tätigkeit noch Angestellte (Tauerangestellte, ständige Angestellte usw.) beschäf tigt werden, ist auf ihre Ueberführung in das Beamtcnverhältnis hinzuwirken: bis dahin sind auf sie die gleichen Vorschriften an zuwenden wie auf die Beamten. Eingesan-k An alle katholischen Vereine der Diözese Melken. Unseres hochmürdigslen Herrn Bischofs augenblicklich größte Sorge ist die Errichtung und Unterhaltung des Priester seminars. Wie wäre es nun, wenn alle katholischen Vereine eine besondere S c I b stb e st c u e r u n g zugunsten des geplan ten Priesterseminars durchfiihrlen und diese sicherlich nicht ge ringe Gabe am hochheiligst,n Weihnachlsfcste alljährlich an das bischöfliche Domstist überweisen würden? Dadurch ließen sich Freistellen errichten, und so mancher würde dem Priesterberufe zugcführt, der infolge Vermögenslosigkeit seiner Eltern und An gehörigen von der Erfüllung seines Herzenswunsches Abstand nehmen mußte. am 2. Juli 1020 Erwcrbslosenunterstiitzung bezogen hat, tst von dem Arbeitgeber, bei dem er zuletzt beschäftigt war, ein Vordruck auszusüllen. Vom Arbeitgeber sind die Personalien, die ge naue Berufsbezeichnung und der letzte Normal-Bruttober- dienst einzusetzen. Alles Nähere besagen die Angaben auf dem Vordrucke. Sachbezüge aller Art (freie Wohnung, freie Kost, Deputate, freies Heizungsmaterial usw.) sind in den Bruttovcrdicnsk nach dem vom Versicherungsamt fest gesetzten Wert einzurechnen. Dieser beträgt zurzeit: 1. Bei Arbeitnehmern bis zu 16 Jahren sowie weiblichen Hans- und Wirtschastsgchilfcn, Aufwärtcrinnen und Lehrlingen für Verpflegung wöchentlich 4,00 Mark, monatlich 21,— Mark. für Wohnung (einschl. Beleuchtung und Heizung) wöchentlich 0,87 Mark, monatlich 4,— Mark. 2. Bei Arbeit nehmern über 16 Jahre, soweit sie nicht unter Nr. 1 oder 3 gehören für Verpflegung wöchentlich 8,— Mark, monat lich 34,— Mark: stir Wohnung wöchentlich 1,23 Mark, monatlich 6,— Mark. 3. Bei Betriebsbeamten, Werkmei stern und anderen Angestellten in ähnlicher gehobener oder höherer Stellung für Verpflegung wöchentlich 11.60 Ma k. monatlich 50— Mark; für Wohnung wöchentlich 2,25 Mark, monatlich 10,— Mark Hat auch die Familie des Arbeitnehmers freie Ver pflegung, so erhöht sich der Vcrpflegsatz um zwei Drittel für die Ehefrau und je ein Drittel für jedes Kind. Hat auch die Familie des Arbeitnehmers freie Wohnung (einschl. Be leuchtung und .Heizung), so verdoppelt sich der entsprechende Satz. — Ein welkerer Vorkrag von Dr. Damaschke Dr. Damaschke sprach außerdem auch noch in einer Ver sammlung des Bundes Deutscher Bodenrefor-mer, Ortsgruppe Dresden, über die Bodenreformgesetzgebung im Reiche. Zwei Drittel aller Reichstagsabgeordneten Hütten sich am 5. Mai bei der Verhandlung des neuen B od e n re f o r m g e se tz e s als Anhänger des Bodenreformgedankens erklärt. Um das Gesetz Wirklichkeit werden zu lassen, gelte es Aufklärung ins Volk zu tragen. Auch Sachsen habe ja bereits einen wichtigen Schritt getan durch sie Feststellung des Vorkaufsrechtes der Gemeinden. Auch der dem Landtage augenblicklich vorliegende Gesetzentwurf über den Verkehr mit Grundstücken liege in dieser Richtung. Dann ging Dr. Damaschke auf die Grundlagen des Reichs bewertungsgesetzes ein, daß eine gleichmäßige Bewer tung der der Besteuerung unterliegenden Vermögensgegenstände bezweckt, insbesondere auch des Grund und Bodens, und zeigte an dem Beispiel Anhalts, welche Bedeutung die Veröffent lichung der Bodeneinschätzung hat. In Frankreich und Belgien könne man die Folgen einer Umsatzsteuer auf Terrain und Hypotheken sestistellen. Dort gäbe es keine langfristigen Hypotheken mehr. Zwischen dem Kom munismus im Osten und dem Mammonismus im Westen gebe es nur eine Mitte, die Synthese vom sozialen N e ch t e für den Boden. Es gelte in dieser Hinsicht eine Rückkehr vom römischen Rechte zu den gesunden Grundlagen der mittelalter lichen deutschen Rechtsauffassung. Der Vortrag wurde mit großem Beifall ausgenommen. Er gab zu folgender Entschließung Anlaß: „Ter sächsische. Landesverband im Bunde Deutscher Bodenresormer dankt den sächsischen Volksvertretern, die am 5. Mai sich km Reichstag grundsätzlich sür das Bodenreform gesetz erklärt haben. Er spricht die ernste Erwartung aus, daß die sächsische Staats regier ung nach dieser Begründung der großen Mehrheit des Volkswiliens ihrer seits im Rcichsrat ihren Einfluß dahingehend geltend macht, daß die Neichsregierung nunmehr ungesäumt den gesonderten Gesetzentwurf im Sinne des ständigen Beirats für Heim stättenwesen beim Arbeitsministerium dem Reichstage verlegt. Auch die Wohnungs- und Arbeitsnot in Sachsen würde durch Schaffung eines solchen Rahmengesetzes wesent lich gemildert werden." : „Wir Kacholiken und der Film!" Zu dem am Mittwoch, oen 7. Juli 1026, abends 8 Uhr im Katholischen Gesellenhaus. Käufferstraße, stattfindcnden Vortrag „Wir Katholiken und ders aus Köln sprechen. Recht interessant und lehrreich dürfte der Vortrag des Goneralpräses der deutschen Cäcilienvereine, Professor Tr. Hermann Müller aus Pa-derborn, werden, der von einem eigens sür solche Zwecke unterhaltenen kleinen Chor illustriert wird: zur Behandlung ist das Dirigieren mittelalter licher Polyphonie gestellt. Seit die kirchlichen Behörden über die Mitwirkung des Orchesters mildere Auffassung gelten lassen, l)at die instrumentalbegleitete Chormusik sich immer mehr eingebür gert. Daher hat auch die Kongreßleitung einen instruktiven Vortrag über das Dirigieren dieser Art Musik vorgeseken. Als lehr wichtig erscheint ein Thema über die musikalische Ausgestal tung des Hochamtes, zu dem sich Dr. Felix Oberborbeck in dankenswerter Weise bereitgefunden hat. Seit Richard Wag ners Leitmotiv dürsten auch auf diesem Gebiet neue Gedanken und Ideen die Entwicklung beeinflußt haben. Dr. Oberborbeck, Dozent an der Hochschule sür Musik in Köln, wird auch in einem weiteren Vortrag über das Kirchenmusikschulwcsen sprechen. Die Kirchenmusikerschaft erstrebt darin grundlegende Wandlungen, besonders die Zusammenlegung der kleineren Schulen zu einer oder zwei größeren Instituten. — Bei der Begrüßungsseierlich- keit am ersten Abend im großen Saale des Städtischen Eaalbaues werden reden Rektor I. Hatzfeld in Paderborn, der Senior der deutschen Kirchenkomponisten P. Griesbacher und Professor Müller. Die Kongreßleitung hofft, daß eine reiche Beteiligung aus den Kreisen der Kirchcnmusiker, nicht zuletzt aber auch der gewiß interessierten Geistlichkeit, der Erfolg ihrer Bemühungen sein wird. Gesangsaufführung auf -er Dresdner Vogekwiefe Heute, D:cnstag, abends Vr'8 Uhr findet auf der Vogel wiese in der Nähe der Schießhalle eine Gssangsaufführung des Julius-Otto-Bundes unter Mitwirkung des Burgker Bergmusikchores, Leitung Direktor Georg Schönberg, statt. Die Vortragsfolge lautet wie folgt: 1. Orchester: Einleitung und Chor ans der Oper Lohengriu (Wagner). 2. Gesänge: 1. Pilgers Aoendlied (H. Jüngst); 2. Neuer Frühling (H. Petschke); 3. Jungkönig Lenz (H. Jüngst); 4. Wanderschaft (F. Zöllner). 3. Orchester: Rheinischer Sang: Rheinlieder- Potpourri (Hausmann). 4. Gesänge: 1. Rheinweinlied (I. Mendelssohn-Bartholdy); 2. Loreley (Fr. Silcher); 3. der Film" von Herrn Karl Frey, Direktor der Leo-Gesellschaft München, und Ausführung des Films der Leo-Film-Gesellschaft: „Stürzende Götter" sind Einladungen an katholische Vereine und Organe ergangen. Hiermit soll auch die katholische Allgemeinheit ausmerksam gemacht werden. Im Interesse der guten Sache wird gebeten, die Veranstaltung durch zahlreichen Besuch nach Möglichkeit zu unterstützen. : Eine furchtbare Schwermutstat. Montag vormittag wurde eine Wohnung der Ahorustraßc, welcher Gas geruch entströmte, polizeilich gcössnet. Man fand ciue 33 Fahre alte Frau und ihre drei Kinder tot in den Betten liegen. Offenbar hat die Frau in einem Anfall von Verzweiflung in den Morgenstunden sämtliche Gashähue geöffnet. Schwermut infolge Erwerbslosigkeit soll die Ver anlassung zu der Tat gewesen sein. : Offene Fürsargerinnenstellen. Beim städtischen FUrsorgc- amt sind einige Stellen für Fürsorgerinnen zu besetzen. Ihre Arbeit umfaßt die. gesamte wirtschaftliche und gesundheitliche Fürsorge für die Familien ihres Bezirks mit Ausnahme der Pfiegkinüer- und Säuglingsfürsorge. Anstellung als Dauer angestellte mit Bezahlung nach Gruppe IV. Bewerbungen mit Zeugnisabschriften und Lebenslauf bis 12. Juli. : Kühne Lcbensrettung. Am Terrassen-Ufer siel am Mon tagnachmittag 144 Uhr an einer Tampfschifshaltestelle in einem unbewachten Augenblick ein dreijähriger Junge in die Elbe und wurde abgetrieben. Kurz entschlossen sprang der dos Weges dahcrkommende Fruchteishändler Diirpe in die Finten und brachte unter eigener Lebensgefahr den Kleinen wieder lebend ans Land, so daß er seiner Mutter zugcführt werden konnte. Von Freiheit und Vaterland (K. Göpfert); 4. Der deutsche Rhein (H. Platzbeckcr). 5. Orchester: Parademarsch des Grenadierregiments 101; Parademarsch des Schützenregi ments 108. Eängerkag -es Sächsischen Elbgausängerbun-es Kreischa, 6. Juli In dem lieblichen Bad Kreischa herrschte am Sonnabend und Sonntag fröhliches Sängerleben, Der über 2500 Mitglie der zählende Sächsische Elbgausängerbund versammelte in Krei scha die Vertreter der Vereine zum 57. Säug er tag des Bun des. Am Sonnabend, nachdem die ersten Gäste eingetroffen ivaren, gab es eine Platzmusik, die die Kapelle des 1. (Jäger-) Bataillons 10 (Süchs.) Inf.-Rgts. ausführte. Die Straßen und Häuser Kreischas prangten in reichem Flaggen- und Blumen schmuck. Der festgcbeude Verein bot ein Konzert, das von der Gangeskunst der Kreischaer Sänger ein glänzendes Zeugnis ab legte. An das Konzert schloß sich ein Kommers, den mehrere Bundesverelne durch ihre gesanglichen Vorträge verschönten. Am Sonntag nach der Kranzniederlage am Kriegerdenkmal und einem Friihsingen auf dem Hermannsplatze trat vormittag» 10 Uhr der 67. Sängertag des Sächsischen Elbgausängerbundes im Gosthofe Hoinka zusammen. Der Männergesangverein Krei sels eröffnete die Tagung mit dem prächtigen Vortrage von „Deutschland, du mein Vaterland" von Zenger. Präsident Lei - berg erstattete den Geschäftsbericht des vergangenen Jahres. Er wies auf das glänzend verlaufene Erste Sächsische Sänger bundessest in Dresden hin und mahnte die Sänger an ihre Pflicht, den entstandenen Fehlbetrag willig zu decken. Der Bund besteht zurzeit aus 15 Gruppen mit 313 Vereinen. 10 439 singen» den, 14130 unterstützenden und 1123 Ehrenmitgliedern. Im Laufe dos Jahres sind 52 goldene und 422 silberne Ehrenzeichen an alte verdiente Sänger verliehen worden. In den Gruppen sei intensive Sangesarbeit geleistet worden; trotz der wirtschaft lichen Nöte habe jeder Sänger seine Pflicht erfüllt. Sanges- bruder Weiser berichtete über die Adolf-Leiberg-Stiftung, die wieder die Höhe erreicht hat, die sie vor der Inflation hatte. Dem Antrag« des Männergesongvereins Liederkranz-Dohna, der Gruppe Pirna zugewiesen zu werden, wurde stattgegeoen, des Leipzig s Zwei Nugliictssälle mit Gas. Wie der Polizeibericht meldet, wurde gestern ein Fahrstuhlführer tot kn seiner Kabine aufgefunden. Der Raum war mit Gas gefüllt, das dem aufgedrehten aber nicht entflammten Gaskocher ent strömte. Anscheinend hatte der Mann etwas wärmen wol len und war dabei eingeschtafen. — Am gleichen Tage wurde ein 16 Jahre alter Lehriiing in seiner Wohnung durch Gas vergiftet ausgcfunden. Wiederbelebungsversuche waren von Erfolg begleitet. Auch tu diesem Falle soll es sich um einen Unglückssall handeln. s Heftiges Gewitter. Bei dem Montag mittag über die Stadt niedergegangenen heftigen Gewitter hat der Blitz einige Male eingeschlagen, so in die Esse eines Wasch hauses, wo beträchtlicher Sachschaden angerichtet wurde. Menschenleben gerieten nicht in Gefahr. Verschiedentlich mußte die Feuerwehr um Hilfe angegangen werden, um ein gedrungene Wassermassen aus den Kellerräumen zu ent fernen. Das Unwetter am Sonntag hat in Leipzig und seiner näheren Umgebung keine nachhaltigen Störungen hlnterlassen. > Selbstmorde. Gestern vormittag verübte ein 60 Jahre alter Kaufmann in seiner Wohnung Selbstmord durch Erhängen. Geschäftliche Sorgen sMen ihn in den Tod getrieben haben. — Gegen mittag fand ein Dentist seine unverheiratete etwa 30 Fahre alte Wirtschafterin tot in der Küche auf. Das Mädchen hatte seinem Leben durch Einatmen von Leuchtgas ein Ende gemacht. gleichen dem Anträge des Männergesangvereins Concordia- Einigkeit Dresden-Laubegast, aus der Gruppe Dresden-Südvor. orte auszuscheiden und der Gruppe Dresden sich anzuschließen. Im Anschluß daran wurde beschlossen, daß künftig nicht der Sän- geriag, sondern die Bundesleitung die Gruppenzugehörigkeit zu regeln hat. Nachmittags fand ein Festkonzert im Garten des Gasthofes statt, das von der Gruppe Dresdcn-Güdvororte be stritten wurde. Für Montag war ein Spaziergang noch dem Wilisch vorgesehen. Aerzkebund zur FörSerung -er Leibesübungen Dresden, 6. Juli. Die sächsischen Ortsgruppen des Deut schen Aerztebundcs zur Förderung der Leibesübungen haben sich nunmehr zu einem Landesverband zusammengeschlossen. Dieser Zusammenschluß war nach dem gewaltigen Aufschwung, den die sportärztliche Bewegung im Laufe des letzten Jahres genommen hat, zu einer dringenden Notwendigkeit geworden. Die Reichszentralstelle hat damit eine Entlastung erfahren, di« im Interesse einer gedeihlichen Weiterentwicklung des sport ärztlichen Gedankens dringend geboten war. Der Landesverband Sachsen wird in engster Fühlungnahme mit den maßgebenden Behörden die sportärztliche Betreuung aller Vereine und Organisationen, die sich mit Leibesübungen befassen, sicherstellen. Als seine vornehmste Aufgabe betrachtet er die Vermittlung einer gründlichen wissenschaftlichen und praktischen Ausbildung an alle sächsischen Aerzte, die sich sportärztlich betätigen wollen. Diesem dringenden Ge bot Rechnung tragend, hat er seine Zustimmung gegeben z-U dem von der Dresdner Ortsgruppe veranstalteten Sport arzt l e h rga n g, der am 6. Äptember in Dresden abgehalten wird. Dieser Lehrgang hat durch die Herren Vertreter des säch sischen Ministeriums, Herrn Präsident Geh. Rat Weber und Herrn Geh. Rat Prof. Dr. Thiele, eine außerordentliche För derung erfahren. Die in Aussicht gestellten Mittel ermöglichen die Verpflichtung nur allererster Lehrkräfte und lassen mit Sicherheit erwarten, daß jedem sächsischen Teilnehmer ein« an gemessene finanzielle Unterstützung zuteil wird. Der Vorstand des neugegriindeten Landesverbandes besteht aus den Herren Dr. Böhmig-Lcipzig als 1. Vorsitzenden, Dr. Geis-Dresden als stellv. Vorsitzenden und Dr. Heberer-Dresden als Schriftführer.
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