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Sächsische Volkszeitung : 27.06.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192606279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19260627
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19260627
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-27
-
Monat
1926-06
-
Jahr
1926
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 27.06.1926
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Sonntag, den 27. Juni 1926 Nr 141; Seite » Sicherung gegen Mißbrauch — Lebhafte Debatte im Rechtsausschuß — Eine ErklSrnng -es Reichskanzlers Riesenanleihe des deutschen Slahllrnfts Verttn, SS. Juni. Die Verhandlungen -es Deutschen Stahltrusts üb.-r nne Ri« senan leihe in Amerika haben, wie wir .>w Handelsteü dieser Nummer melden, zu einem positiven Abschluß geführt. Die Anleihe ist bereits zur Zeichnung ausgelegt rvovden. Bon beteiligter deutscher Seite wir- dazu noch weiter mit geteilt: Eine aus deutschen Großbanken und Bankfir- men unter Führung der Darmstädter Rationalbank bestehende Vankengruppe wird eine Reichsmarkanleihe im Grgen- wert von 126 Millionen Reichsmark mit 7prozentigcr Verzinsung und 'Auslosung zu ISS Prozent zwischen dem 8. und LS. Jahre übernehmen. Für diese Anleihe ist ein Vezugs- recht aus Rm. 1000, Aktien der Vereinigten Stahlwerke für je 3000 Mark Anleihe zum Kurse von 125 Prozent, ausübbar bis zum 31. Dezember 1929 vorgesehen. Die gesamten Anleihen einschließlich der noch außenstehen- )en Anleihe der Rhein-Elbe-Union und der Thyssen- schen Gewerkschaften werden hypothekarisch im Rohmen einer Belastung von rund 109 Millionen Dollars gesichert sein. verhindern kann, was Stadtverwaltungen leisten können, das alles sollte in jeder Stadt und in jedem Dorf der Ge genstand ernstester Beratungen charakterfester Männer sein. Noch einmal: MitleidmitdenVerführten, aber wehe denen,durch die das Aergernis kommt! Das wäre die eine Seite. Sie ist nur die Ergänzung einer anderen. Um hier zu siegen, müssen wir recht tief in den Gnaden schätz der Kirche greifen. Ob das Christentum und seine Verkündigung die Aufgabe auf die sem Gebiete wohl schon ganz begriffen hat? Im Abwehr kampf gegen Sünde und Bosheit kann auch der liebe vollste Apostel sich in die Stimmung der Donnersöhne verrennen, die Feuer vom Himmel regnen lassen woll ten. Aber der zermürbte, freudlose Mensch von heute reagiert nicht darauf. Er will Liebe, er will Schönheit, er will die Seele der Religion. Erzählen wir ihm doch von der Herrlichkeit unserer Evangelien. Ahmen wir nach die wunderbare Weise, die Christus am Iakobsbrun- nen entwickelte — der Frau gegenüber, die sieben Män ner hatte .. . So vieles ist in zahlreichen Büchern der neueren Zeit sargelegt worden, was geradezu befreiend auf die Seele wirkt. Dazu haben wir die Werke der deutschen Mysti ker neben denen eines Bonaventura und Augustinus. Obendrein klingen heute mit doppelter Inbrunst die Töne des Sonnenliedes von St. Franziskus. Ist nicht das erste Gebot die Liebe? Und wird nicht das zweite und dritte und das sechste und neunte leichter, wenn es mit der Liebe verbunden wird? Kommt nicht viel sexuelle Irrung eben aus der Liebe und sollte sie sich nicht entwirren kn einer größeren Liebe? Eine Erfahrung aus dem Felde geht mir durch den Sinn. Es war für manche unserer Kriegsteil nehmer furchtbar, wenn sie fortgesetzt Reden anhören mußten, die mit ihren Zoten und Gemeinheiten ganze Un- erstände verpesteten. Hat es geholfen, wenn man gegen liefe Reden auftrat? Es hat vielfach die zynische Frech- >eit noch gesteigert. Wenn man aber diesen Leuten eine m eigentlichsten Sinne „schöne" Predigt hielt, wenn man hnen lichte Gedanken in die Seele gab, wenn man sie ür geistige Fragen zu interessieren verstand, dann änderte ich automatisch das Gespräch, indem es sich nun ans besse re Objekte stürzte. Gelingt es uns. die unzweifelhaft vor handene und irregeleitete Sehnsucht so vieler in die hehre Schönheit und in die wundervolle Kraft des Gottesreiches hinaufzuheben, gelingt es uns, zu zeigen, wie erst im Lichte dieser Sonne der Mensch erwacht, wie letztlich Schönheit der Seele das Maß der Schönheit des Körpers ist, dann haben wir schon viele gerettet — gerade die besten. Unsere Zeit, der man mit dem Untergang gedroht hat, hat eine innere, zwangsläufig auf sich einstellende Rich tung auf die Urkräfte hin genommen. Sie fühlt, daß sie sich aus dem Blute erneuern müsse. Und es ist ihr wieder um ganz natürlich, daß sich dieses ihr Geheimnis, das Ge heimnis ihres Lebens, mit den heiligsten Gefühlen ver bindet. Dieser Erneuerungsbedürftigkeit auch des Kör perlichen soll man nicht widerstehen. Wenn nur noch mehr von den Massen, die heute zu den Universitäten drängen, um einstmals das Proletariat der Gebildeten zu verstär ken, sich an die verjüngende Kraft der Mutter Erde klam mern wollten! Zugleich strebt man von dem Gekünstelten zum Gesunden, aus der Unnatur aller Verhältnisse zur Natur, und auch das ist gut. Hier regen sich überall wich tige, aus letzten Tiefen wirkende Urinstinkte. Sie dürfen nur nicht die Leitung haben. Sie müssen alle in einen stärkeren Strom hinein, und dieser stärkere Strom, — das sagt unser Glaube, und darauf beruht alle unsere Hoffnung, — dieser stärkere Strom, das ist die Liebe, die aus dem Evangelium leuchtet, das ist die Liebe Christi, die bis heute noch stark genug war, auch in den trübsten Jahrhunderten Menschen mit ihrer Uebergewalt zu er greifen, sodaß sie stärker wurden als ihre dunklen Lei denschaften. Geh hin wo du willst, du wirst auch heute noch Lilien finden, mitten zwischen Geschäft, Börse und Theater. Sie blühen in dem Schmutz der Großstadt und niemand ahnt es. Sie werden gehegt in der Stille der Klöster, wie im Heiligtum so mancher christlichen Fami lien. Um dem Gesetze der Natur und dem Willen Gottes gemäß zu leben, tragen Hunderte aus dem Volke, arm und reich heute noch ihr Kreuz. Was weiß die große Welt von den Opfern, dieheimlichausdergrötz- ten Liebe herausgebracht werden, die man je im Tal der Menschen gesehen hat! Aber immer, wo du solche Lilien blühen siehst oder im Vorübergehen einen Duft wahrnimmst — du stehst entzückt und sprichst leise zu dir selbst: Gibt es wirklich dergleichen noch auf dieser Erde? — da wisse: es ist in der Nähe Christus, der Erlöser der Welt. Er kennt die Seinen und die Seinen kennen ihn. Auch dies ist eine verborgene Macht, aber eine Macht des Segens und der Gnade. Tiefer im Menschen wurzelt sie als der Dämon, der ihr Feind ist. Ueber der mystischen Pforte ihrer Geheimnisse, den einen ein Tor der Sinnenfeindlichkeit und des Todes, den an deren aber der Auferstehung und des Lebens, strahlt noch heute das verheißende Wort: Vertrauen, ich habe die Welt überwunden! > Berlin, 38. Juni Der Rechtsausschuh -es Reichstages setzte gestern die paragraphenweise Beratung der Regierungsvorlage über die Für stenabfindung fort. 8 10, der zunächst zur Diskusston stand, regelt die Entschädigung für die aus dem Vermögen des Fürsten hauses dem Laiide zugewiesenen Theater, Schlösser, Parkanlagen usw. — Von deutsch nationaler Seite wurde die Strei chung des Paragraphen verlangt und dafür die Einfügung eines Abschnittes in den Artikel 12 beantragt, der die aus der Streit- masse an die Läirder übertragenen Kunstgegenstände bis zum Jahre 1950 als unveräußerlich erklärt. Von seiten des Zen trums wurde zu diesem Anträge bemerkt, die Gefahr einer Ver- äußerung an das Ausland sei vielleicht größer, wenn die Kunst- gegenstände im Besitze der Fürstenhäuser blieben. Das Zentrum sei aber bereit, diejenigen Kunstschätze als unveräußerlich durch das Gesetz zu erklären, die schon vor der Revolution der öffent lichen Besichtigung freigegeben waren. — Mit diesem Zusatze wurde der 8 10 gegen die Stimmen der Kommunisten bei Stimm enthaltung der Sozialdemokraten, Deutschnationalen und Völ kischen angenommen. Mit demselben Stimmenverhältnisse wurde der 8 11 ohne Aussprache angenommen. Für die Verteilung der Streitmasse stellt der 8 12 den Grundsatz aus, -atz die Verteilung der Vermögenswerte, die ge- mäß der Begrenzung durch die 88 9—11 die Streitmasse bilden, nach Billigkeit erfolgt. Die wirtschaftliche und finanzielle Loge beider Teile ist dabei zu berücksichtigen. Unter Berücksichtigung der durch den Krieg verschlechterten wirtschaftlichen Lage des deutschen Volkes soll den Mitgliedern der vormals regierenden Fürstenhäuser eine angemessene Lebenshaltung ge währleistet werden. — Don sozialdemokratischer Seite wurde be antragt, daß die Garantie der angemessenen Lebenshaltung a u s die jetzt lebenden Mitglieder der Fürstenhäuser b e - schränkt wird. Dieser Antrag wurde mit den Stimmen der Mittelparteien und Sozialdemokraten angenommen. 8 12 wurde darauf mit demselben Stimmenverhältnis wie die vorhergehenden Paragraphen angenommen, ebenso ohne Debatte 8 13, der ein Uebertragungsrecht für Vermögensstücke feststellt. 8 14 bestimmt: „Das Sondergericht kann auf Verlangen eines Fürstenhauses, soweit die diesem zugewiesencn Vermögens stücke, sowie sein sonstiges Vermögen für eine angemessene Lebenshaltung seiner lebenden Angehörigen nicht mehr aus reichen, eine angemessene Rente festsetzen. Auf Verlangen des Landes ist diese Rente in ein Kapital umzuwondeln." — Auch dieser 8 wurde bei Stimmenthaltung der Flügelparteien mit Len Stimmen der Regierungsparteien angenommen. Die inhaltlich anschließenden 88 15—1? wurden ohne Aussprache angenommen. Eine außerordentlich lebhafte Debatte ent wickelte sich dagegen über den 8 18, der folgenden Wortlaut hat. „Kapitolbeträge oder Rentenzahlungen, die von einem Land« an ein vormals regierendes Fürstenhaus zu zahlen sind, dürfen bis zum Abläufe des Jahres 1S50 nur für ihr« prioatwiri sch a f t l l ch e n Bedürfnisse oder zu wohltätigen oder kul turellen Zwecken verwendet werden. Bis zum gleichen Zeit punkt darf ein ausgezahltes Kapital nur mit Genehmigung des Landes ins AuslaiU) gebracht werden. Bei Zuwiderhandlungen gegen diese Verpflichtungen kann das Land eine zu zahlende Rente oder rin zu zahlendes Kapital ganz oder teilweise ein behalten bzw. ein bereits gezahltes Kapital zurückfordern." Abgeordneter Dr. von Dryander (Dnat.) bekämpfte diesen Paragraphen, der die ehemaligen Fürsten zu Bürgern min deren Rechts mache und dem Grundsatz der Verfassung: „Alle Deutschen sind vor dem Gesetze gleich" widerstreite. Für die Verfassung von Weimar würde ein solcher Eingriff eine außer ordentlich starke Belastung bedeuten, denn es würde damit an der Grundlage jedes Rechtsstaates gerührt werden. Abg. Landsberg (Soz.) erwiderte darauf: „Mit diesen Worten haben Sie den alten preußischen Staat, dem Sieanhängen, für einen Staat erklärt, der Ke inRechts - staat war, denn was jetzt dem Hohenzoilernhause zugefügt werden soll, ist 1866 in verschlimmerter Form den Häusern Han nover und Hessen vom Hohenzollernhause zugesügt worden. Ist Ihnen nicht die Aeußerung bekannt, die der letzte Kaiser einem amerikanischen Journalisten gegenüber tat: „Es muß ein Internationaler Kreuzzug gegen die Pest der Demokratie unternommen werden." Ist Ihnen nicht bekannt, daß Herr Claas, der doch die ruhige organische Entwicklung nicht will, mit dem früheren Kaiser in Briefwechsel stand und von ihm sein Bild erhalten hat?" Der «mslrMene Mieterschutz Berlin, 26. Juni. Im Plen um des Reichstages gab gestern bei Beginn der Sitzung Präsident Löbc be kannt, daß die Regierung den Gesetzentwurf, durch den ein Volksentscheid über A u f w er t u n g s fr a g e n ausgeschlossen werden sollte, zurückgezogen hat. — Das Pariser L u f tf a h r t a b k o m m e n wurde in zweiter und dritter Lesung gegen die Stimmen der Kommunisten an genommen. Ebcnsv wurde der Gesetzentwurf über die Auf hebung der Preistreibereiverordnungen ohne Aussprache mit 174 gegen 1t 1 Stimmen der Sozialdemo kraten? und Kommunisten angenommen. Die Aussprache über die Novelle zum Mieterschutz- aesetz wurde dann fortgesetzt. Ministerialrat Oegg vom Reichsjustizministerinm öezeichncte es als das Ziel der Vorlage, den Mieterschutz weiter aufrecht zu erhalten, aber eine Verbesserung der bestehenden Bestimmungen zu erreichen. — Abg. Lucke (Wirtschaftspartei) bezoichnete den Mieterschutz als ein grenzenloses Unglück. Wenn die WohnnnHszwangswirtschaft nicht aufgehoben werde, dann werde niemand mehr Realkredite auf Häuser geben und die bestehenden Wohnungen würden verfallen. Eine Ueber- 'chreiiung der Friedensmiete um 50 bis 100 Prozent dürfte nicht als Wucher bezeichnet werden. (Widerspruch.) — Abg. Bartschat (Dem.) wandte sich gegen die Aus führungen des Abg. Lucke. Die Berechnungen, die dieser kirren Darlegungen zugrunde gelegt hätte, seien ganz un zutreffend. — Abg. Schirmer (Bayr. VolksP.) bezeich net« gleichfalls die Behauptungen des Abg. Lucke als un zutreffend. Eine Aufhebung des Mieterschutzes für gewerb- 'iche Räume könne zugleich mit der jetzigen Vorlage ohne chwere Schädigung der Geschäftsleute nicht durchgeführt werden. — Die zweite Beratung der Novelle zum Mieter- chutzgesetz wird in der heutigen Sitzung fortgesetzt. Der Aeltestenrat des Reichstages hat gestern die Dis positionen für den Rest des gegenwärtigen TagungSaü- 'chnittes getroffen. Am Montag werden das Mietevsckutz- geseh in dritter Lesung sowie Erwerbslosenfragen behandelt. Für die Dienstagssitzung ist die zweite Lesung des Gesetze» über die Fürstenabfindung vorgesehen. Die nächsten Tage sind für die dritte Lesung bestimmt. Am Schlußtermin, t>en 2. Inli. wird festgehalten. Fm ReichstaySausschuß für SiedlungS- und Pachtfragen wurde gestern «ine Entschließung angenommen, die die Abg. o. Richthofen (Dem.) erklärte: Der 8 18 enthk etwas Selbstverständliches. Für die Regierung eines souveräner Landes ist es unmöglich, irgendwelche Beträge auszuzahle», wenn sie damit rechnen muß, daß diese Beträge vielleicht in einer Weise verwendet werden, die mit den Interessen des Staates nicht in Einklang st eben. Im 8 18 sind hiergegen Sicherz heiten geschaffen. Wenn die Hohenzollern tatsächlich in keiner! Weise beabsichtigen, mit diesem Gelds die ruhige Entwicklung des Landes zu stören, dann haben sie auch gar keinen Grund, den §18 zu bekämpfen. Der Staat darf nicht die Mittel dazu liefern, dah eine Politik gefördert oder Zeitungen unterstützt werden, die sich bemühen, dauernd die Regierung anzugreifen. Die Deutschnatio- nalen und Nationalliberalen haben die Beschlagnahme des han noverschen und hessischen Vermögens immer gebilligt. Vielleicht hätten sie es nicht getan, wenn sie gewußt hätten, daß die Zich sen zur Bezahlung der Schulden aller möglichen Persönlichkeiten und zur Bezahlung der Frühstücke des Herrn von Holstein ver-^ wandt wurden. Das Wohl des Staates mutz privaten Ansprü^ chen vorangehen. Auf Antrag der Mittelparteien erhielt der letzte Abschnitt des Paragraphen schließlich folgende Fassung: „Bei Zuwider«! Handlungen gegen diese Verpflichtungen entscheidet auf Antrag -es Landes das Reichssondergericht, ob das Land eine zu zahS lende Rente oder ein zu zahlendes Kapital ganz oder teilweise einbehalten oder ein bereits gezahltes Kapital ganz oder teil weise zurückfordern kann." — Diese neue Fassung wurde mit> den Stimmen der Mittelparteien und Deuffchnationalen bet Stimmenthaltung der Sozialdemokraten und Kommunisten an genommen. Der gesamte 8 18 wurde mit den Stimmen der Mit-; telparteien gegen die Kommunisten bei Stimmenthaltung de« Denischnationaien, Völkischen und Sozialdemokraten angenonie men. Heute will der Ncchlsausschuß die Beratung der Abfindung«^ Vorlage abschließen. Die Durchberatung -es Gesetzes beendet 26. Juni. (Drahtbcricht.) Bel Beginn der heutigen Sitzung gab Reichskairz-ß ker Marx eine Erklärung zu der gestrigen Bemerkung des deutschnationalen Redners ab, daß durch die Auf-1 Wertungsbestimmungen des Entwurfes die Fürsten ungün--) stiger behandelt würden als andere Staatsbürger. Ob-u wohl der Kanzler die gleichmäßige Behandlung der Fürstet mit den übrigen Staatsbürgern in der Nuftvertung zn^ gesichert habe. Der Reichskanzler erklärte dazu: Ich' habe bec meinen damaligen Aeußerungen die Grundsätze: über Regelung der ganzen Frag« lm Auge gehabt. Fm! Einzelnen besteht allerdings ein Unterschied zwischen den Angehörigen der Fürstenhäuser und den sonstiger« Bürgern in der Behandlung gewisier Leistungen, die sonst der freien Aufwertung unterliegen. Bei dieser Ausnahme handelt es sich aber um eine Einzelheit, auf die hln-«- zuweisen ich um so weniger Anlaß hatte, als ich mich bst der Unterredung ohnehin auf die Bestimmungen des Ent, Wurfes bezog. Nach dem Reichskanzler erklärte auf eine Anfrage Staats sekretär Joel, dt« Rechtssprechung dürfe nach dein Wortlaut des Gesetzes, die Fürstenhäuser nicht anders behandeln, als alle anderer, Staatsbürger. — Ohne Aussprache wurden dann di« Paragraphen 18 und 20 angenommen. Auch der Nest des Gesetzes wurde mit den Stimmen der Regierungsparteien angenommen. Der Rechtsaussckpiß hat damit das Gesetz über die Fürstenabflnduna erledigt. Eine End-- abstimmung findet nicht statt. Da die Durcharbeitung des Ks- setzes lückenlos war, so erübrigt sich eine zweite Lesung. Di« einzelnen Paragrapl-en sind durchweg von den Regierungspar teien gegen die Kommunisten bei Stimmenthaltung der großen Flügelparteien angenommen worden, so daß jetzt aus diesem Ergebnis für die Beratung !m Plenum sich noch keinerlei Bist) ergibt. Der Montag soll benutzt werden, nochmals mit den Flü- gclparteien Fühlung zu nehmen, um weitere Klärungen herbei- zu führen. An diesen interfraktionellen Besprechungen nimmt auch Reichskanzler Dr. Marx teil. Die Lage ist heute noch ern ster als gestern, da die Deutschnationalen zum Schluß eine Erklärung abgegeben haben, daß ihre Stimmentl-altungen bei den Ausschußberatungen lediglich den Sinn gehabt haben die Ausschußbemtung nicht zu gefährden. NeichSrcglerung ersucht, auf sofortige Fürsvrgecinrichtnngem für die FlüchtlinsiSsiedlungen hinzuwirken und dadurch d:« Existenzen der Siedler zu sichern sowie die zur Erhaltung der Wirtschaftlichkeit der Siedlungen erforderlichen Mittel zur Gewährung von zinslosen Wirischaftskrediten an di« Siedler zur Verfügung zu stellen. Ein schrecklicher UnMeksfaU Berlin, 26. Juni. Gestern abend geriet in der AEG Brunnenslraße 107. ein 54 Jahre alter Hilfsarbeiter anscheinend infolge eigener Unachtsamkeit in das Horizontaldrehwcrk, wo-j durch ihm der Leib aufgerissen wurde, so daß der Tod fast augen blicklich eintrat. Erst »ach längerer Zeit wurde das schreckliche Unglück von seinen Mitarbeitern entdeckt. ch Gclpflmer Iustizrat Roscnthal gestorben. Geh. Iustizrat Professor Dr. Eduard Rosenthal. Staatsrechtslehrcr an der Uni versität Jena, Schöpfer der Thüringer Aer waltun gs- akademie, ist gestern abend am 25. Juni im 73. Lebensjahre gestorben. Rosenthal war lange Jahre demokratischer Landtags abgeordneter. ch Ein Kind ertrunken. Am Donnerstagvormittag ereig nete sich in Görlitz auf der Neiße in der Nähe der Militärbaüe- anstalt ein schweres Paddelbootunglück, das leider ein junges Menschenleben vernichtete. Das Boot kenderte. Die Insassen, ein Vater mit seinem vierjährigen Sohne, stürzten ins Wasser. Der Vater konnte gerettet werden, das Kind wurde dagegen ein, Opfer der Fluten. weUerberlchs -er Dress««» Weklerwarte Witterungsaussichten: Vorwiegend wolkig, tagsüber etivas ivävmer, mäßige Winde aus vorwiegend westlichen Richtungen. Allgemeiner Witterungscharakter der nächste» Tage: Vorwiegend trocken. „!-1 el'roAl. 8 e li l o lZ p a k li o t 6!" k r I v «I r >«», r o «I a Vornehmes pamillenkeus prachtvolle Istage In öem lierroglicken Lcliloüperk ru llviotuuösdnmn läesle» Lrdolurigskeim Pension «d 8 klark bllr kleiner» Kongresse di» 200 Personen »elir geeignet
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