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Handels- »W»«>»«»WI>»»»>WM»M»N»>«»>»»»»»»>»! ^AM»^>N»»»»NWHrrMM M Ein technisches Wellparlamenl Im April d. I. fanden sich die Delegierten der Nor menausschüsse von 18 Ländern in Neuhork zu einer internationalen Normen-Konferenz zusammen. Es handelt sich bei der Normung um eine Zielklare, einheitliche Typisierung auf den verschiedensten Gebieten des Wirt schaftslebens. Die Aufgabe dieser Konferenz war, die Grund lage für eine internationale Normenvereinignng (Inter national Standards Association) zu legen. Dieser Beratung, der für die technische Fühlungnahme zwischen allen Industrieländern eine Bedeutung zukommt, die heute wahr scheinlich noch gar nicht abgeschätzt werden kann, waren 10 Tage gewidmet. Die Bersammlung tagte, vom amerikanischen Normenausschuß aufs gastlichste ausgenommen, in dem großen Ingenieur-Gebäude. Sie fand die Beachtung der maßgebenden amerikanischen Regierungsstellen; insbesondere der Handelsminister Hoover ließ es sich nicht nehmen, die Mitglieder der Konferenz in Washington zu begrüßen. England, das von jeher den größten Weitblick für internationale Wirischaftsfragen an den Tag gelegt hat, Zatte die Konferenz inhaltlich bestens vorbereitet und außer Kern Generalsekretär des englischen Normenausschusses drei prominente Männer aus Wissenschaft und Industrie als Delegierte entsandt. Es kann mit Befriedigung festgestellt werden, daß den »om deutschen Delegierten, Herrn Dr.-Jng. Otto Kienzle, vorgebrachten Gesichtspunkten stets in loyaler Weise Rech nung getragen wurde. Die Konferenz verabschiedete einen Satzungsentwurf, der den nationalen Normenausschüssen zuging und von ihnen ratifiziert werden soll. Er sieht die Schaffung eines internationalen Zentral - bureaus vor, das für den Austausch aller das Normeu- gebiet betressenden technischen Erfahrungen sorgen und Ver einbarungen internationaler Natur vorbereiten soll. Hier bei denkt man teils an wirklich internationale Normen, teils an solche, die nur ein kleinerer Kreis von Nationen als Funktion ihrer gegenseitigen wirtschaftlichen Beziehungen vereinbart. Deutschland sollte dieser Bewegung die Aufmerksamkeit entgegenbringen, die ihr angesichts ihrer Wichtigkeit zu- kommt. Tagung -ss Äleinhan-els Frciberg, 20. Juni. Vom 26. bis 28. Juni fand in Freiberg der 11. Sächsische Kleinhandelstag, verbunden mit einem Vertretertag des Sächsischen Kleinhandels, sowie dem 20. Gautag des Gaues Sachsen im Verbände der Handels schutz- und Rabattvereine Deutschlands statt. Der Sonn abend und Montag diente internen Beratungen. Am Sonntagnachmittag fand im Bayerischen Garten eine große Kundgebung statt, zu der die staatlichen und städtischen Behörden und die sächsischen Handels- und Gewerbekammern Vertreter entsandt hatten. Nach den üblichen Begrüßungsansprachen wurde dem Vorsitzenden des Landesausschusses des sächsischen Klein handels, Landtagsabgeordneten Schmidt-Plauen, durch das Gcwerbekammermitgl'ied Wolf-Leipzig im Auf trag der sächsischen Gewerbekammern das tragbare Gol dene Ehrenzeichen verliehen. Sodann sprach Landtagsabgeordneter Jähnig-Mitt- weida über das Thema: .Streisziigc durch das mittclständische Wirtschaftsleben". Der Redner schilderte die Folgen der ungeheuren Er werbslosigkeit, unter denen weite Kreise zu leiden hätten, kritisierte die Steuerpolitik der Regierung, die unter dem Kleinhandel die größten Konkursopser gefordert habe und sprach dann über die gesetzgeberischen Arbeiten des Sächsi schen Landtages im Interesse des Kleinhandels. — lieber Lebensfragen für Einzelhandel und Gewerbe sprach Land- tagsabgeordneter Z i I l e r - Dresden. Berufsstand, die Per sönlichkeit und die Familie seien das staatserhaltende Drei gestirn geworden. Der Mittelstand sei hierzu der Eck pfeiler. In wirtschaftlichen Fragen sei Geschlossenheit des Mittelstandes notwendig. Nicht nur auf nationalem, son dern auch auf wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet trenne uns eine ungeheure Kluft. In der Wirtschaft liege die Möglichkeit, die Versöhnung des Volkes am ehesten durch zuführen. Das müsse die Mission des Mittelstandes sein und bleiben. Die Versammlung nahm darauf einstimmig drei Ent schließungen an. In der ersten Entschließung wird verlangt, daß bei allen gesetzgeberischen und sonstigen Maß nahmen auf die Existenzmöglichkeit des selbständigen ge werblichen Mittelstandes gebührend und mehr Rücksicht ge nommen wird als es bisher der Fall war. In der zweiten Entschließung wird gegen die anhaltende steuerliche Heb erlastung'des gewerblichen Mittelstandes protestiert, die unvereinbar mit den gegebenen Absatz- und Berdinst- möglichkeiten und daher nicht mehr länger zu ertragen fei. Die dritte Entschließung wendet sich gegen die erschreckende Zunahme des Hausier-, Straßen- und Stubenhandels, des Wanderlagerunwesens, sowie des illegalen Handels, rie eine schwere Schädigung der so schwer darniederliegenden boiel ürgcnhol - mMg kokel «irr Lelprlg drsutzenckell »«kholldea »Ne Ammer m» «all- mul warmswller »v vsaer krtllt MAUg *o«ftreu,W« Deutschland UN- Rutztand Die Einigung über die 30a-Mittionen-Bürgfchast Berlin, 26. Juni. Amtlich wird mitgeteilt: Die seit Monaten schwe benden Verhandlungen über die Bedingungen für die Finanzierung der seitens der öffentlichen Hand garan tierten Industrielieferungen nach der Sowjetunion haben nunmehr unter Vermittlung des Reichswirtschaftsmini sters zu einer Einigung geführt. Im Wege gegen seitigen Entgegenkommens wurde zwischen einem unter Führung der Deutschen Bank stehenden Bankenkonsor tium einerseits und der Negierung der Sowjetunion an derseits ein Einverständnis über die zu berechnenden Sätze erzielt. Das Zustandekommen dieser Einigung wurde dadurch erleichtert, daß dis deutsche Regierung dem Bankenkonsortium für einen Teil des Kredits R e - dis Kontierung ermöglichte. Der nunmehr für die Finanzierung dieser Art von Geschäften maßgebende Satz ist folgender: Jeweiliger Neichsbanksatz zuzüglich 1 Pro- zent Zinsen und 1,9 Prozent Provision, ins gesamt also zurzeit 9,4 Prozent. Es kann damit gerechnet werden, daß von dem Bankenkonsortium für die Finanzierung en bloe 120 bis 150 Millionen Mark zur Verfügung gestellt werden. Die Finanzierung weiterer Lieferungen wird eitens der Beteiligten betrieben. Nachdem diese grund- ntzliche llebereinstimmung erzielt ist, werden die einzel nen Punkte in den nächsten Tagen geregelt werden. Die Geschäftsabschlüsse dürften nunmehr baldigst in Gang kommen. Dazu gibt das Wirtschaftsministerium noch folgen des bekannt: Vor etwa 14 Tagen hat der Neichswirt- schnftsvninister Dr. Curtius sich vom Neichskabinett be auftragen lassen, zwecks endgültiger Regelung des Rus sengeschäfts mit den Russen erneut zu verhandeln. Nach ziemlich umständlichen Hin- und Herfragen zwischen, den in Berlin weilenden russischen Herren und Moskau be gannen vor vier Tagen die Verhandlungen, die nun zu dem obigen Ergebnis geführt haben. Danach wird also das Bankenkonsortium etwa 120 Millionen zur Ver fügung stellen. Diese Summe dürfte sich auf etwa 150 Millionen erhöhen, während dis restlichen 150 Millionen noch offen sind. Bekanntlich ist eine Garantie von 300 Millionen RM. vorgesehen. Bisher hatten die Russen bei den Preisen erhebliche Schwierigkeiten gemacht und einen starken Preisdruck auf die deutschen Lieferungen auszuüben versucht. Dieser Druck der Russen war im wesentlichen dadurch bedingt, daß sie wußten, daß ein Ge schäft so lange nicht zustande kommen kann, als keine I Finanzierung da ist. Nachdem nun die Frage der Finan zierung geregelt ist, dürften die Geschäfte rasch in Gang kommen, um so mehr, da die N e i ch s g a r a n t i e nur bis zum 31. Dezember läuft und innerhalb des nächsten Halbjahres die Aufträge verlegt werden müssen, wenn sie Aussicht auf Garantie und Kredite haben wol< len. Es liegen bereits abgeschlossene Geschäfte vor, aber noch nicht in sehr großer Zahl. Die bisher vorliegenden Geschäfte weisen eine starke Streuung auf. Sie konzen trieren sich also nicht auf wenige Konzerne. Dabei Hai bis jetzt Sachsen den Hauptanteil der getätigten Ge schäfte, besonders die kleine sächsische Maschinenindustrie. Gerade dieser kommt die Finanzierung sehr zunutze, weil sie sich allein nicht finanzieren konnte. Zu dem Bankenkonsortium gehören alle großen deutschen Banken, mit Ausnahme der Berliner Handels gesellschaft. Gegeben werden die Kredite als langfristige und als kurzfristige. Die langfristigen sollen in erster Linie sogenannte schwere Installationen betreffen, wie etwa Neuinstallierung des Naplsibagebiets, für Kohlen bergwerke, Eisenhütten usw. Die anderen sollen für Produktionsmittel aller möglichen Art in Frage kommen. Eine Enttäuschung in Wirtschastskreisen über die Wirtschaftsbeziehungen zu Rußland war in den letzten Wochen unverkennbar. Man muß bedenken, daß 'vov mehr als fünf Jahren bereits, am 6. Mai 1921, das erste deutsche Abkommen mit dem neuen Rußland abgeschlos sen wurde. Am 12. Oktober 1925 bezw. am t2. März 1926 kam dann ein spezifischer deutsch-russiscker Handels vertrag zustande. Dis Hoffnungen aber, die man auf die sen Vertragsabschluß gesetzt hatte, wurden bisher zu nichte. Mit der jetzigen Einigung über die Finanzierung und Sicherung des Exportes tauchen wieder neue Hoff nungen auf, die hoffentlich nicht wieder einer Enttäu schung Platz machen werden. Die deutsche Ausfuhr nach Rußland steht noch außerordentlich niedrig, an den Vorkriegszahlen gemes sen. 1913 führte Deutschland für nahezu 1,5 Milliarden Mark Waren nach Rußland aus; das waren 13 Prozent der deutschen Gesamtausfuhr. 1925 hatte der Export nach Rußland nur etwa den sechsten Teil von 1913 er reicht. Selbst wenn man die Gebietsverkleinerungen in Rußland und Deutschland in Rechnung stellt, kann man aus diesen Zahlen doch die Schwere der Zerrüttung de? internationalen Wirtschaft ablesen. Wirtschaft bedeuten. Der Vorstand des Landesausschusses des sächsischen Kleinhandels wird beauftragt, sich bei den zuständigen Stellen sür eine unverzügliche zeitgemäße Aen- derung der Reichsgewerbeordnnng einzusetzen. An die Kundgebung schloß sich eine Vorstandssitzung des Gaues Sachsen im Verband der Handelsschutz- und Rabattsparvereine Deutschlands an. Die Nerchspoft im Mai Berlin. 29. Juni. Nach dem von der Deutschen Reichspost soeben veröffentlichten Monatsbericht für Mai 1926 ist gegen über April eine geringe Steigerung des Verkehrs zu verzeichnen. Nach Abschluß des deutsch-französischen Luftver kehrsabkommens ist der Luftpcsioerkehr mit Frankreich auf der Linie Berlin—Essen—Köln—Paris ausgenommen worden. Die Besörderungsdauer zwischen Berlin und Paris verkürzt sich da, durch von 22 auf 8^ Stunden. Der Fernsprechverkehr mit Lon don konnte uni einige Stunden täglich erweitert werden. Das -für den deutsch-holländischen und den deutsch-englischen Fern sprechverkehr bestimmte Fernkabel Mulheim-Ruhr-Ernheim ist in Betrieb genommen worden. Der Zugang an Rundfunkteilnehmern hat im Mai etwas nachgelassen. Insgesamt waren Ende Mai 1261 734 Teilnehmer angenieldct. Der Funkfernverkehr ist auf sämtliche D-Züge der Strecke Berlin—Hainburg ausgedehnt worden. Die Finanzlage der Deutschen R-eichspost bleibt weiter sehr ge spannt, obwohl die Mai-Einnahmen etwas höher waren als die April-Einnahmen. Maßnahmen zur Verringerung der Aus gaben sind eingeleitet worden. * Rcichsverband der Deutschen Industrie. Der Reichsver band der Deutschen Industrie hält seine diesjährige Mitglieder versammlung am 3. und 4. September 1926 in Dresden ab. Der Tagung wird eine Sitzung des Präsidiums und des Vor standes vorausgchen. Am 2. September findet eine Besichtigung der Leipziger Messe durch die Mitglieder des Hauptausschusses statt. Zur Auswertung der Sparguthaben. Das sächsische Innen ministerium hat seine 1. Verordnung zur Durchführung der Auf- ng der Sparguthaben vom .15. Fcbru-"- >926 wie folgt ab» geändert: § 1. Die in 8 4 der 1. Verordnung vorgeschriebcne Frist für die Anmeldung der dort näher bezeichneten Spargut haben, die am 18. Mai 1926 abgelaufen ist, wird erneut in Lauf gesetzt und bis zum 30. Juni 1926 erstreckt. 8 2. 8 5 Abs. 2 der 1. Verordnung wird aufgehoben und durch folgende Bestimmung ersetzt: „Die Aufwertung der Sparguthaben erfolgt unter Berück sichtigung sämtlicher Einzahlungen und Auszahlungen ohne Fest setzung eines Stichtages." Berliner Pro-uklenmarkl Berlin, 28. Juni. Preise für Getreide und Oelsaaten für I960 Kilogramm, sonst für 160 Kilogramm ab Station. Preise in Reichsmark: Weizen, märk. — bis —, sür Pom. — bis —, «Lr Juli 301 bis 298.8. Sept 266 bis 2Sö, sür Okt. 2S6.5 bis —. Roggen, märk. 194 bis 198, pomm. — bis —, für Juli «09,5 bis 210,8, sür Sept. 207 bis 807,6, für Okt. 208 bis 208,8. Fnttergerste 194 bis 206, Sommergerste 180 bis 198, inländische — bis , Hafer, märk. 197 bis 207, sür Mai 101 bis — sür Juli 191 bis —. Mais, waggowrei Berlin 168 bis 170, für Juli — bis —. für Sept. 166 bis —. Weizenmehl 37.78 bis 39,78. Roggenmeh! 27,78 bis 29,80. Weizenkleie 10,00 bis —. Noggenkleie 11,20 bis 11,30. Raps — bis —. Leinsaat —. Viktoria-Erbsen 38,00 bis 48,00. Speise-Erbsen, kleine 30,00 bis 34,00. Futtererbsen 22,00 bi« 27,00. Peluschken 28.80 bis 28,80. «ckerbohnen 28,26 bi« 28.60. Wicken 83.00 bi« »4.00. Lupinen, blaue 16,00 bi« 17.00. gelbe 21,00 bi« 28.00. Seradella. alter —- bi« —, Serra della, neue —,— bis —,—. Rapslucken >3,80 bis 14.00. Lein kuchen 18,70 bis 19.60. Trockenschnitzel 10.00 bis 10,60. Vollwertig« Zuckerschnitzel —,— bis —,—. Soha-Schrot 19,40 bis 19,80, Torlmelasie 80/70 —.— bis —.—. Kartostelflocken 21,20 bi« 21.60 Festere Liverpooler Weizeukurse stützen auch die hie sigen Kurse, ohne daß freilich am Beginne der Woche Unternehmungslust vorhanden wäre. Auch Roggen fest, wobei die Hochwasserschaden-Meldungen miisprecheu. Prompte Ware sehr wenig angeboten. Hafer und Gersts ruhig, Forderungen unnachgiebig. Mehl still. Im Zeit geschäft Juliweizen 0,50 M. höher, Sept. 1,50 M. nied riger. Roggen für Juli 1,60 M. höher, September 0,7» niedriger. Dresdner kyroduk?enmark; Dresden» 28. Juni. Weizen, inländischer. Back« 74 Kilogramm 816 bis 320 (811 bis 816). Roggen, inländischer, Bali« 71 Kilogramm 21t bis 216 (207 bis 212). Sommerrerkte, sächsisch« 210 bis 228 1208 bis 218). Wintergersie geschäftSloS. Hafer, iächs. 218 bis 224 1211 bi« 220>, vrenß. 218 bis 22t (211 bi« 220). ausländischer 212 bis 222 (208 bis220). Raps gesch. Mais, LnPlnta, 190 bis 193 (188 bis 190), neuer, anderer.Oierkunft 188 bis 198 1183 bis 190). Cinguantin «18 bis 228 1210 bis 2201. Wicke« 83,00 bis 34,00 (83,00 bis 34,00). Lupinen.blaue 20,00 bi« 2 i,00 (10.58 bi« 20,60), gelbe 26 60 bis 27,80 <26,00 bis 27,001. Futterlupinen 16,00 bis 17,00 <15 80 bis 16,50,. Peluschken 29,00 bi« 80,0» <29,00 bi« 80,00). Erbsen, kleine 38,60 bi» St.OO («3.00 bi, 84,00). Rotklee — bis — (— bis —). Trockenschnitzel 12,00 bis 12,50 (1«,0» bis 12,60), Zuckerschnitzel18,50bi421.00(18,80biS21,00). Kariosielklocken 23,50 bis 24,00 >28,80 bis 24,00). Futtermehl 18.20 bi« 14.4» <18,20 bis 14,40). Weizenkleie 10,70 bi« 1,,80 (10,7o bi« 11,80). Roggenkleie 12,00 bis 18.20 (12,00 bi« 18,20>. Dresdner Marken: Kaiser-Auszug 53,00 bis 88,00 <63,00 bis 88,00). Bäckermnndmehl 46,00 bi« 48,00 (46,00 bis 48,00). Weizennachmehl 18.50 bis 19,8» ok bequeme v^c)c.iosntiicT>s kralL