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prellsx. 25. Zuni 1926 Kummer lZY. 8eits F Oer MSerlaß in öer neuzeitlichen Medizin. Bon Dr. med Fritz Kottk«. r»ei oem rvort „Aderlaß" liberkommt den meisten Menschen eine Vorstellung, die eng mit mittelalterlicher Barbarei ver- bund-en ist. Man bat heute, im Zeitalter der komplizierten Chirurgie, im Jahrhundert Couc's und der Hypnose, vergessen, daß noch vor etwa fünfzig Jahren die am meiste» angewandt« Heilmethode, der gebräuchlichste chirurgische Eingriff d«r — Aderlaß war Erst allmählich drang die Erkenntnis durch, daß Krankheiten im allgemeinen weniger in den Köcpccsäften als in den Körperorganen ihre Ursachen haben. Vis in die Tage des berühmten Virchow hinein galt besonders bei Schlag- ansällen der Aderlaß als das sicherst« Allheilmittel. Virchow selbst war. zusammen mit der klassischen Wiener Chirurgen schule. einer der ersten, der gegen die im Schwang« befindliche Heilmethode zu Felde zog. Seither ging die Anwendung des Aderlasses schnell zurück, und die „Vlutegelzllchter" machten schlechte Geschäfte. In unseren Tagen aber hat es den Ansclrein, als ob sich eine neue Meinung über ve» Aderlah anbahne. Verschiedentlich wurden in den letzten Jahren an wissenschaftlichen Anstalten Versuche gemacht, die erkennen lasten, daß diesem nur scheinbar veraltetem Verfahren njch! alle Erfolg« abzusprechen sind Völlig ergründet und theoretisch er forscht sind allerdings diese Zusammenhänge noch nicht, sondern man hat sich bisher daraus beschränkt auf praktisch-experimen tellem Wege weiter zu kommen. Es ist kürzlich auch in der Ocfsentlichkeit mehrmals die Rede von der „humoralpatho logischen" Auffassung gewesen, der zufolge man heute den Körperschaften bei der Beurteilung zahlreicher Krankheiten wieder ein« größere Bedeutung beimessen will. Das moderne Anwendungsgebiet des Aderlasses beschränkte sich zunächst auf die innere Medizin. Versuche wurden in erster Linie in der Frauenheilkunde und in der Dermatologie gemacht. In der Tat gelang es hier, durch Blutentnahme Linderungen und sogar auch Heilung oder doch wenigstens eine Förderung des Heilpcozesses hcrdet- zusllhren. Nach Ansicht des bekannten Blutforschers an der Kieler Universität, Professor Max Bllrger's, stellt der Aderlaß eine Entgistungsmaßnahme. eine Entlastung bei Störungen des Blutkreislaufs und schließlich auch eine Anregung für die Zir kulation dar. Von besonderem Interesse ist die Verbindung des Ader lasses mit den modernsten Verfahren der Bluttransfusion. Dem kranken Körper wird eine oft beträchtliche Menge — bis zu 1000 Kubikzentimeter — Blut entnommen, das unmittelbar nach der Entnahme durch fremdes Blut ersetzt wird Dieses Verfahren wurde schon mehrfach bei Blutvergiftungen aller Art angewandt und zeitigte erfreuliche Erfolge. Die Menge des vergifteten Blutes wird verringert und durch gesundes Blut aufgesrischt. Von Bedeutung ist hierbei daß die bei Bluttrans fusionen häufig beobachteten Schwächezuständc, die infolge eines Blutverluste» eintreten können, aus diese Weise vermieden werden. Diese Erfolge ziehen aber weitere Kreis«. Auch bet Nirrenkrankhritr« gelang es. durch einen Aderlaß ein« Entgiftung herzustcllen. Sei den so häufigen Kreislaufstörungen leidet der Patient mrist rnter einer unerträglichen Steigerung des Blutdrucks. Diesen rbzuschwächen, bietet das „neue" Verfahren willkommene Ge legenheit. Nun erstreckt sich das moderne Anwendungsgebiet des Aderlasses aber auch auf seine ehemalige Domäne, auf Hirnblutungen, Schlagansälle aller Art. ^ße^^r Druckminderung stellt sich hier noch als wohltuend heraus, daß der Aderlaß die Fähigkeit des Blutes, zu gerinnen, steigert, so baß die Gefahr einer Nachblutung bei Blutstürzen, Hirnblutungen und ähnlichen Fällen verringert wird. Schließlich hat der Aderlaß auch bei Blutarmut und Bleich sucht Gutes bewirkt. Dieses Leiden beruht darauf, daß die blut bildenden Organe schlecht funktionieren. Es ist die Ansicht ver treten worden daß durch Blutentnahme bas Knochenmark an gereizt werden könnte, mehr Blut zu produzieren Was di« meisten Menschen nicht wissen, ist, daß cs auch einen unblutigen Aderlaß gibt. Dieser wird vorgenommen, indem Arme oder Beine ab gebunden, das in ihnen befindliche Blut ausgestaut und dem Kreislauf im Rumpf und Kopf vorenthalten wird. Auf diesem Wege kann Blut bis zu vier Fünftel der Gesamtmenge zeit weilig dem Körper entzogen werden. Auch daraus muß auf merksam gemacht werden, daß nicht etwa nur in der inneren Medizin, sondern auch in der Chirurgie man die Bedeutung des Aderlasses wieder zu erkennen beginnt. Die bekannte »Wiener Medizinische Wochenschrift" hat sich vor kurzem mit dieser Frage sehr eingehend besaßt und darauf hingewiesen, daß es falsch sei, immer nur die Blutarmut als Krankheits ursache vor Augen zu haben. Wir müssen uns in der Tat, wie es scheint, daran gewöhnen, daß auch Vollblütigkeit die Ursache zahlreicher Leiden sein kann. Nicht immer, vielleicht sogar nur in den seltensten Fällen, wirkt der Aderlaß schwächend. Nach Meinung des Wiener Chirurgen Dr. Aschner heinmt der Aderlaß Entzündungen und beugt schweren Komplikationen vor. Man geht sogar so weit, die Methode der alten Wundärzte wieder auszunehmen, die, um das Wimdfieber zu vermeiden, vor und «ach jeder Operation einen Aderlaß eingelcitet haben. Es gibt bedeutende Mediziner, die glauben, daß der Ader laß in absehbarer Zeit zu sehr viel höherer Wertschätzung ge langen werde, als jemals zuvor Mit Rabbi Akida's Wort: „Es ist alles schon einmal dagcwesen", ist dieses Theina jeden falls keineswegs zu erschöpfen Denn der Aderlaß von heute wird nicht der des Mittelalters ja nicht einmal der des vorigen Jahrhunderts sein. Alle Methoden des chirurgischen Eingriffs, die Lehre von den Diagnosen, die Einschätzung der Diät, und richt zuletzt die Arzneikunde haben so ungeheure Verbesserungen and Erweiterungen erfahren, daß unbesehen keine alte Er- Ulnaenkchait übernommen werden kann. Immer bat sich aber trotz alter Fortschritte schon gezeigt daß auch unsere Vorfahren keine Dymmköpse waren, die nicht wußten, was sie taten, immer hat sich auch gezeigt, daß wir — ungeachtet aller Errungen schaften — keinen Eruno zum Hochmut früheren Zeiten gegen über haben. Ganz im Gegenteil kommt es bisweilen auch vor, ! dab wir von vergangenen Generationen lernen können, wie die modernen Ergebnisse der Aderlaß-Versuche beweisen. Die Nelmgung von Trinkwasser. Auf der Kieler Chemikertagung wurden die modernsten Verfahren zur Entkeimung und Entsäuerung des Trinkwassers und des Brauchwassers überhaupt eingehend erörtert. Aus den ! dort gehaltenen Referaten zu diesem Thema kann man ent nehmen, daß der wichtigste Bestandteil der neuzeitlichen Wasser hygiene das Chlorveifahren ist. Mit seiner Hilfe wird das Wasser desinfiziert, was den meisten Menschen von dem in Badeanstalten herrschenden Chlorgeruch her nicht fremd ist. Zur Desinfektion von Schwimmwasserbecken allerdings wird meist ein« Chlorverbindung genommen die langsam Chlor abspaltet, anstatt des stark wirkenden Chlorgases. Im weiteren kommt es hauptsächlich darauf an, das Wasser von Mangan zu befreien, was mit Hilfe eines biologischen Verfahrens geschieht. Der Entsäuerung dient konzentriertes Kalkwasser das außerdem ein billiges Arbeiten der Wasserhygiene ermöglicht. In der Nähe von Dresden befindet sich eine große Versuchsstation, in der schon seit einigen Jahren die Reaktionen des Wassers auf die verschiedenen Neinigungsarten beobachtet werden. Schließlich wurde in Kiek auch noch auf di« praktische Bedeutung der Jod- bcstiiiimung im Trinkwasser hingewicsen. Vielfach bildet das Fehlen von Jod im Trinkwasser die Ursache für das häufige Entstehen der Kropfkrankheit, wie wir es in einigen Gebirgs gegenden so im Schwarzwald und in verschiedenen Gegenden des Odenwaldcs und Neckartales finden können. In den zu ständigen Fachkreisen berät man seit einiger Zeit, wie diesem Ucbel abgeholfen werden kann. Bestimmte Resultate liegen noch nicht vor, man hegt aber die Hoffnung, daß es in nicht allzu ferner Zeit gelingen wird, praktische und erfolgver sprechende Vorschläge der Oesfentlichleit zu untccbreiten. Ctn neues Verfahren zur Messung -er Schlaf losigkeit. Der Schlaf ist für den Menschen wichtiger als Nahrung. Während der Mensch einen Monat und länger ohne Speise lebe» kann, wie die vielen Hungcrkünftler beweisen, so müßte er an völligem Schlafmangel schon nach wenigen Tagen zugrunde gehe». Die Ursachen und die Formen der Schlaflosigkeit sind aber noch wenig erforscht, denn die Angaben der Kranke» sind höchst unzuverlässig, und einer Beobachtung durch ein« zweite Person stehen große Schwierigkeiten entgegen. Dr. Tobias macht daher in der „Umschau" einen Vorschlag, wie man die Schlaf losigkeit in exakter Form messen kann. Am Belt der Versuchs person befindet sich ein elektrischer Kontakt, aus den wie bei unseren Tischklingeln leicht gedrückt werden kann. Durch diesen werden auf einem mit Zeitcinstellung versehenen laufenden Papierstreisen einer Uhr Sticke eingetragen. Dis Versuchs person hat die Aufgabe, beim Wachsein, also bis zum Einschlafen oder auch beim Wachwerdcn, dauernd oder von Zeit zu Zeit auf den Kontakt zu drücken. Dadurch kann die Zeit des Wachseins ganz genau festgelegt werden. Das eintönige Drücken dürfte nicht vom Schlafen abhalten, sondern eher als Mittel zum Ein schläfern wirken. Beim Eintreten der Schlaftrunkenheit hört ja die Muskelspannung von selbst auf und damit auch das Drücken auf den Kontakt. Auf diese Weise ließen sich viele Einzelheiten der Schlaflosigkeit feststellen, so der Einfluß bestimmter Speisen, Getränke, von Kops- und Muskelarbeit, von Eemütsstimmung, der Helligkeit und Lage beim Schlaf, der Tiefe des Schlafs usw. Die unzuverlässigen Selbstbeobachtungen der Kraulen werden damit ausgeschaltet Durch diese Messung ergibt sich vielmehr die Möglichkeit, den Kranken die „die ganz« Nacht" nicht ge schlafen haben wollen, nachzuweisen, daß ihre Angaben über trieben sind, und man wird daher auf ihren Zustand günstig einwirken können. Vorsicht bei Sonnendä-ern. Mit gemischten Gefühlen sehen die Menschen den „Hunds tagen" entgegen. Die einen fürchte.» die Schwüle und lastende Glut des Hochsommers, die anderen freuen sich und erwarten von der Sonne Erfrischung und neue Kraft. Dabei ist es nicht unangebracht, auf die mit den beliebten Sonnenbädern verbun denen Gefahren hinzuweisen. Besonders empfindlich gegen zu schnelle und zu starke Erwärmung durch Sonnenstrahlen sind Kopf und Herz. Herzkranke sollten das Sonnenbad überhaupt vermeiden, aber auch der Gesunde soll für hinreichende Kopf bedeckung Sorge tragen, nicht nur im Liegezustand sondern auch auf unbeschatteier Landstraße. Ohne diesen Schutz dringen die Sonnenstrahlen durch die Schädeldecke und führen durch Er hitzung empfindlichster Eehirnteile leicht zum Sonnenstich. Dieser ist durchaus nicht so harmlos wie meist angenommen wird: er kann zu folgenschweren Lähmungen wichtiger Organe und nicht selten sogar zu Eehirnschlag und Tod führen. Im Gegensatz zum Sonnenstich ist der Hitzschlag nicht aus die Strahlenwirkung zurückzuführen. Die in zu großen Mengen in den Körper ge leitete Wärme führt zu Stauung und Ansammlung der Wärme im Körper, so daß lebensgefährliche Temperaturen — bis zu 43 Grad Celsius — auftreten können. Verein für ärztliche MWon kn China. In Hamburg wurde in diesen Tagen eine Ortsgruppe dev Vereins für ärztlich« Mission in China gegründet. Den Vorsitz haben Professor Deneke und Dr. Marr übernommen. Der Verein, der zahlreich« bedeutende Gelehrte in ganz Europa zu seinen Mitgliedern zählt, verfolgt bekanntlich rein wissen schaftlich-kulturelle Zwecke. Mit dem Aerztewesen in China ist cs, von den wenigen Großstädten des Riesenlandes abgesehen, noch recht traurig bestellt. Das Psuschcrtum feiert dort wahre Triumphe, indem es sich mit den Mitteln der uralten ein. heimischen Religion umgibt und so unangreifbar macht. Un zählige fallen diesen Zuständen zum Opfer. Hier aufklärend und erzieherisch zu wirken, ist di« Ausgabe de» Verein» für iirzt- licke Million in China. die Sefun-heitsverhältnisse kn län-Uchen un» ln-uftrieUen Grgen-en. Nicht nur in Fachkreisen, sondern auch in weitesten Schichten oer Bevölkerung wird man den Ergebnissen einer Untersuchung des Berliner Stadtarztes Dr. Georg Wolfs große Bedeutung beimessen, in denen an statistischem Material zum erstenmal die nicht ganz neue Behauptung exakt nachgewiesen wird, daß die allgemeinen Gesundheitsverhällnisse. besonders hinsichtlich der Tuberkulose, in den Jndustriegegenden Sachsens und Englands günstiger liegen als etwa im bayrischen oder österreichischen Alpenland. Die Dinge liegen selbstverständlich nicht so daß die Industrie selbst aus die Tuberkuiosesterblichkeit günstig einge wirkt hat. Das Entscheidende bildet vielmehr die mit der zu nehmenden Industrialisierung, die soziale Gesetzgebung, di« Hebung der allgemeinen Lebensführung usw. kommt. Diese Faktoren spielen auf dem Lande nur eine untergeordnete und bislang kaum geförderte Rolle. Alle die hygienischen Fort schritte der Jndustriebezirke werden durch die frische Luft und die vorteilhafte Ernährung auf dem Lande nicht ausgewogen. Dr. Wolfs erläutert diese allgemeinen Tatsachen durch eine Fülle von Eiuzelgcsichtspnnkten, in denen die Verhältnisse fast aller europäischen Länder Berücksichtigung finden. Die neue chirurgische Tierklinik in verttn. Die Berliner Tierärztliche Hochschule konnte vor einigen n.agen die neue chirurgische Klinik einweihen. Sie hat Platz für fünfzig „Patienten", und ein geräumiger Hörsaal wird den Unterricht der Studentenschaft in wirksamer, hochschulmäbiger Weise ergänzen. Hier sind Film und Lichtbild als Unterrichts mittel heimisch. Eine besondere Aufgabe der Lehrtätigkeit ist es hier, stets die ganz einfachen Verhältnisse der tierärztlichen Landpraxis zu berücksichtigen. Vor fast anderthalb Jahrhunderten begann man die erste „Vieharzeney-Schule" auf dem Gelände zwischen Luisen- und Philippstraße zu errichten. Langerhans (der Schöpfer des Brandenburger Tores) schuf die ersten Bauten. Unter Schinkels Aegide entstanden Jahrzehnte später die nächsten. Jetzt gibt es auf dem schonen Gelände ein anatomisches und ein patho logisches, ein hygienisches und ein psychologisches Institut, ein« innere Klinik, zwei Polikliniken und seit gestern die groß« chi rurgische Klinik. Sie ist hell, geräumig, ansprechend einfach gebaut und unterscheidet sich architektonisch vor allem durch eines von den sämtlichen früheren Instituten: sie ist nicht für sich angelegt, sondern zum ersten organischen Teil des ganzen neu zu ordnenden und zu erweiternoen Tierarzt-Hochschul- Komplexes bestimmt. Baurat Wolf zeigte den Gästen den schönen Entwurf, der die Gebäude geschmackvoll zusammenfaßt »nd um eine geburtshilfliche Klinik, ein Tierzuchtinstitut, ein« Bibliothek und eine neue innere Klinik vermehrt. Von de» großen Fortschritte» der Chirurgie hat der Tier, chirurg nicht zum wenigsten profitiert. Auch ihm kommen Keim, freiheit, Schmerzlosmachung und Narkose in vollem Umfang zu statten, nur daß es vom Aether stets und vom Chloroform meistens absieht und mit Chloralhydrat auskommt. Das be- täubte Tier wird aus eine Matte geworfen oder im OperatioNs- stuhl aufgehängt und nun ganz ähnlich wie der Mensch ooeriert. Vorsicht beim Haarentfärben. Im allgemeinen wird zum Haarentfäiben, das bei der augenblicklich großen Mode des „Blond" in beliebtem Schwange ist, Wasserstoffsuperoxyd verwandt. Zu wenig bekannt ist leider, daß diese Chemikalie mancherlei Gefahr in sich birgt. Es liegen Mitteilungen darüber vor. daß nach unvorsichtiger Entfärbung mittels Wasserstoffsuperoxyd sich Entzündungen der Kopshaut einstellen, die oft schwer wieder zu beseitigen sind. Kürzlich wurde sogar ein Fall mitgeteilt, be» dem sich nach Entfärbung mit Wasserstoffsuperoxyd eine schwere Entzündung der Kopf haut in großer Ausdehnung gebildet hatte, die zu einer bran digen Zerstörung von Hautstellen führte. Dieser Fall ist aller dings selten und nur durch falsche und fahrlässige Anwendung zu erklären, gibt aber immerhin Veranlassung genug, aus die hier drohenden Gefahren aufmerksam zu machen. Die Wasser- stosflösung darf nie zu konzentriert sein! Ferner müssen die Haare sehr sorgfältig nachgewaschen, gut getrocknet und zu- sammcngeflochten werden! Schließlich muß auch vermieden werden, daß das Haar bald nach der Entfärbung dicht an die Kopfhaut gepreßt wird Nur durch genügende Lüftung und zeit weilige Lockerung des Haares, nachdem es gut und mehrmals gewaschen ist. kann man umgeben, daß sich eine Ausdünstung einstellt, die zu einer Abtötung der Hautgewebe führt. Die Arbeitsgemeinschaft öer Merzte. Der Aerztevereinsbund. der Hartmann-Vnnd, der Reich, verband der Zahnärzte, der Rcichsverbanv praktischer Tierärzte und der Apothekcrvcrrin haben eine Arbe tsgemeinschaft der Aerzte, Zahnärzte, Tierärzte und Apotheker ins Leben gerufen. Die Anschrift der Geschäftsstelle laulet: Dr. Schneider, Potsdam Babelsberger Straße 4. Tagung für Stoffwechselkrankheiten. Die Eesellschast für Verd-ruungs- und Stosfwechs.lkrani heuen wird vom iS. bis 16 Oktober dieses Jahres in.Frankfurt am Main ihre Tagung abhaltcn. Eingehend sollen folgende Themen behandelt werden: Gastritis und Achylie. — Masser und Mineralstofjwcchsel mit besonderer Berücksichtigung der Magen- und. Darmkrankhciten. — Mineralsalztherapie. — Kar zinomfragen — Anmeldungen sind zu richten an Prof Dr. von Bergmann, Frankfurt am Main. Medizinische Universitäts klinik im Städtischen Krankenhaus Sachsenhaujen. Ver Ausbau -er Schulzahnpflege. In jüngster Zeit erkennt man immc" mehr den umfassenden Einfluß, den die Schulzahnpflege auf die Gesundheit unseres Nachwuchses auszuüben imstande ist. Demgemäß macht der Aus bau dieser zentralen Hygiene-Einrichtung auch ständig ansehn liche Fortschritte. Nun hat die Berliner Deputation für das Gesundheitswesen beschlossen, duß auch an den Fortbildungs- chulen sowie an den höheren Schulen durch die städtischen Schulzahnkliniken di« Schulzahnpflege ausgeübt wird. Bisher habe« diele Kliniken nur di« E«meindejchuien versorgt