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Gefahren und tzellung -es Typhus. Don Dr. H. Shrenberg. Trotzdem der Typhus in Deutschland zu den Krankheiten gehört, die der Meldepflicht unterliegen, haben sich die Neuer krankungen besonders an Unterleibstyphus in den letzten Jahren nicht uumesentlich vermehrt. Zählte inan deren im Jahre 1922 nur 10 993, so stieg die Zahl bis zum Jahre 1924 auf 14 221 und hat auch seither keine nennenswerte Abnahme erfahren. Die Ansteckung geschieht am häufigsten durch die Exkremente, Vicht selten aber auch durch Sluswurs, Speichel oder Nasen schleim. Von besonderer Bedeutung ist, was oft ubersehen wird, vaß di« Ausscheidungssiofse eines Typhuskranken auch dann noch Ansteckungsgefahren in sich bergen, wenn der Kranke längst wieder geheilt ist. Gerade darauf beruht die immer wiederkeh- rende Seuche in gewissen Laudesgcgenden, da'g sich sogenannte IZazillentrüger hcranbildcn, die für die gesamte Umgebung lackst gefährlich sind. Nach statistischen Untersuchungen hat sich ebenen, dah von allen einmal vom Typhus Befallenen etwa 5 Prozent zu Bazillenträgern werden, ein beträchtlicher Prozentsatz, wenn man bedenkt, daß diese Personen sich als scheinbar gesunde Menschen frei in ihrer Umgebung bewegen. Wenn Spuren der Ausscheidungen von Kranke» in Milch oder Trinkwasser gelangen, was besonders auf dem Lande infolge nicht genügend abgcdichtcler Abortan.'agen oder s Dunggrubcn sehr leicht möglich ist. so entstehen jene immer wieder panischen Schrecken verbreitenden Epidemien, derer man bisher noch nicht Herr werden konnte. Es ist erwiesen, daß sich die Typhnsbazillen gerade in Milch oder Master überaus ver- rnehren und somit Tausende von Krankheitsfällen zur Folge haben können. Besonders schlimm ist es dann, wenn die Krank heitserreger in Zentralen wie große Molkereien oder Master» versvrgungsanstalten gelangen. Dort ist es dann meist trotz aller selbst der umfangreichsten Schutzvorrichtungen schwer, den Bazillus auszurotten. Als wirksamstes Bekämpfungsmittel haben sich auch wäh rend des Kriege, der die Typhusgcsahr wesentlich erhöht hat, di« Schutzimpfungen erwiesen. Eie bestehen darin, daß »bgetötete Typhnsbazillen unter die Haut gespritzt werden. Die- sem Verfahren hat man es znm entscheidenden Teil zu verdanken, wenn im Gegensatz zu allen Kriegen neuerer Zeit der Weltkrieg bei allen kriegführende» Mächten nur geringe Opfer infolge Typhus gefordert bat. Es gibt jetzt seit wenigen Jahren einen neuen Impfstoff, der nicht eingespritzt, sondern in Pillenform ringcnommen wird. In Ltersachen. welche die Hygieneableilung res Völkerbundes mit diesem Mittel »niernoniinen hat, hat es fich ebenso gut wir die bisherigen Impfungen bewährt. Die Diagnose des Typhus wird dadurch erschwert, vaß die Symptome der Kranlheit nicht sofort nach der An steckung auftreten, sondern erst nach Verlauf einig«, Wochen sichtbar werden. Solche Sympiome sind zunächst Appetitlosigkeit, Mattigkeit und Kopssch*:«r>«n, hinzu kommt oin leichter Fieber, das ständig anwächst uns bald di« beträchtlich« Höhe von 40 Grad zu erreichen pflegt. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Krankheiten hält sich dar Fieder mehrere Tage lang In dieser Höhe, um bei gutem Verlaut «U> ordnungsgemäßer Behandlung dann wieder langsam zu falle«. Die allgemeinen Fieber er schein ungen find auch bei« Typhustronkrn fcstzustellen: heftiger Durst, schlechter Schlaf und belegte Zunge, allgemeine Unruhe und Kraftlosigkeit. Ju der Regel erreicht die Krankheit bei sonst ,eesund«n Naturen mit der vierten Woche ihr Ende, doch bedarf «» häufig dann noch einer langen und ausgiebigen Nachkur -I» dt« Wiederherstellung eine völlige ist. In schlimm sten Fällen treten Lungenenizündung. Geistesstörungen oder Ee- lenkeiterungen hinzu, 'me zu dauerndem Siechtum oder baldigem Tod führen können. Doch gehören solche Fälle in jüngster Zelt zu den Sektenhetten. so daß man fast immer annehmen muß, daß eine derartige Komplcxion der Krankheit auf unsachgemäße Behandlung zurückzufiihren ist Aber bei Kranken, die schon vor der Zeit, da sie vom Typhus befallen wurden nicht gesund waren, kann auch der b«ste Arzt und die beste Behandlung oft vor schlimmen Folgen nicht bewahren. Denn immerhin schwankt die Sterblichkeit beim Typhus heute noch zwischen 5 und 18 Prozent! Meist haben wir es, besonders in sumpffreicn Gegenden und dort, wo Typhus nur vereinzelt und vorübergehend auftritt, mit leichteren als den geschilderten Fällen zu tun. Der Kranke fühlt sich nicht selten nur wenige Tage unwohl und in seiner gewohnten Lebensweise unterbrochen. Diesen leichten Fällen muß deshalb erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt wer den. weil der Kranke als Bazillenträger und Ansteckungsherd nicht weniger als der schwer Kranke in Betracht kommt. Die Gefahr einer Ausbreitung ist hier umso größer, als der Kranke meist nicht an Bett oder Haus gebunden ist, wie es vorschrifts mäßig sein müßte. Hier versagt aber immer wieder jede Kon trolle, und die Bestimmungen der Meldepflicht könne» nicht alle Verdächtigen erfassen. In jedem Falle muß der Typhuskranke und auch schon der verdächtig« von den übrigen Mitgliedern der Familie abge sondert werden. Wo irgend angängig, empfiehlt sich sofortiger Transport in eine Krankenanstalt. Das Pflegepersonal muß nach jeder auch nur indirekten Berührung mit dem Kranken sich sorgfältig desinfizieren. Ein Waschen der Hände in einer desinfizierende» Flüssigkeit genügt nicht, di« Bürste ist dabei unentbehrlich wenn man unliebsame Folgen vermieden wissen will. D«r Forttransport der Ausscheidungen des Kranke« muß je nach den örtliche» Verhältnissen unbedingt u«ch ärzt» sicher Vorschrift erfolgen. Rechlzeitige ärztliche Behandlung kann ras Anwachsen de» Uebel, wirksam bekämpfen, vnd oft ist schon »n« falscher Sparsamkeit oder Zögern an« anderen Gründen viel L«id entstanden, kür das man sich selbst dt« Schuld »uschteb«« Muß. Höchst bedeutsam nämlich ist auch di« sofvrl »o» Arzt M verordnend, Dl Li. lHeje stu» da» imSVlitehr, begriff«« Darmgeschwür oft wieder unterdrücken und nicht zur Auswir kung kommen lassen, wogegen im andern Fall schlimme Darm- bluiungen eintretcn können. Auch nach der Herstellung der Ge sundheit muß — wie aus dem Gesagten klar hcrvogeht — Stuhl und Harn noch des öfteren auf Typhusbazillen untersucht werden. - "" ' . . ' Die preußische Lan-esanftalt für Wasser-, Soüen- un- Lu/rypgiene. Zur 25. Wiederkehr ihres Eründungstages. In diesen Tagen begeht die „Landesanstalt", wie man kurz, weg zu sagen-sich gewöhnt hat, ihr 25jähriges Bestehen. Im Jahre 4901 als „Versuchs- und Prüfungsanstalt für Wasserver sorgung und Abwässerbeseitigung" begründet, unterstand st« vamals noch dem Ministerium der Unterrichts-'und Mcdizinal- ingelegenheiten. Niemals wurde hier ausschließlich theoretische Arbeit geleistet, sondern man bewahrte sich den Blick für die gesundheitlichen und volkswirtschaftlichen Beziehungen der Wasserversorgung. So beschäftigte man sich vornehmlich mit der Beseitigung der Abwässer und Abfall st off e. Die Anstalt wurde von ihrem Gründer dem Geh. Obermedizinal rat Prof Dr. Schmidtmann geleitet. D'e Zahl der ihm zur Seite stehenden Helfer wuchs ständig an, so daß im Jahre 1913 die Landesanstalt in das eigens für sie errichtete Heim nach Berlin-Dahlem übersiedeln mußte. Als eine der Hauptaufgaben des Institutes stellte es sich heraus, für die Sauberkeit der deut schen Flüsse und Ströme Sorge zu tragen. Hinzu trat das Studium der Luft, das heute infolge des ständig an wachsenden Automobilverkehrs in den Eroßsiädten zu den dringendsten hygienischen Problemen gehört. Man bedenke, daß nur ein Liter Benzin unter Umständen 570 Liter Kohlenoxyd entwickeln kann! Staubentwicklung und Staubbekämp fung werden von der Landesanstalt gesetzlich geregelt. Die meiste Arbeit wird In der chemischen Abteilung geleistet. Hier müssen zahlreich« Arten von Wasser auf ihr« Brauchbarkeit hin intcrsucht werden Geeignete Plätze müssen für die Anlage von Rieselfeldern ausfindig gemacht werden. Lust und Gase und schließlich auch der Hansmiill unterliegen strenger Bearbeitung. An die chemische Abteilung gliedert sich ein« solche für Bakteriologie und Biologie. Die »miangreiche Tätig, keit der Landesanstalt geht daraus hervor, daß sie bis zum Ende des vergangenen Jahres innerhalb der Grenzen des Deutschen Reiches an 3 238 Orten gutachtlich und beratend tätig gewesen ist Bon dieser Zahl entfallen 1 728 Gutachten ans die Wasser versorgung. 692 auf häusliche und städtische Abwässerbeseitigung, 426 auf gewerbliche Abwässerbeseitigung, 20 auf Müllbeseiti« gung, 8 auf Kadavcrbeseitlgung und dergleichen mehr. Besonders verdienstlich ist die umfangreiche Bücherei uni Kartensammlung der Anstalt, die über die Wasser-, Luft- »ni Bodenverhältnisse Preußens genaueste Auskunft gebe». Ein Museum mit mannigfaltigem, lebendigen Anschauungs material ist im Entstehen begriffen. Präsident der Anstalt ist heute der Geh. Medizinalrat Pro! Dr. Beninde, der die Aufgaben, die hier noch zu leisten sind, mit folgenden Worten skizziert: „Auf dem Gebiet der Boden- und Lnfthnygiene stehen wir heute nicht viel anders da, als das vor 25 Jahren auf dem der Wasserhygiene der Fall war. Gerade hier stellen die großen Umwälzungen ans dem Gebiet» der Energieausnuhung, der Kraftquellen und damit des Verkehrs große und für die Hygiene des Bodens und der Luft bedeutsam« Aufgaben. Vergiftung -urch (Quecksilber. Die Leidensgeschichte eines deutschen Gelehrten. Der Direktor des Kaiser-Wilhelm-Institulcs für Chemie Prof. Alfred Stock, sprach auf dem Ehemikcrtag in Keil Uber die Gefährlichkeit des Quccksilberdampfes Die Ausführungen des Redners wurden mit größtem Interesse enigegengenommen. da Prof. Stock Im Verlaufe seiner vieljährigen Arbeiten mit Quecksilber stark unter dessen nachteiligen Wirkungen zu leiden hatte. Während der Laboratoriumsarbeiten, d!« dem Queck silber galten, litt Prof. Stock ungeachtet aller erforderlichen Vor sichtsmaßregeln ständig an Beschwerden, die mit der Zeit immer unerträglicher wurden und schließlich als ausgesprochene Queck silbervergiftung diagnostiziert worden sind. Die einzelnen Symptome dieser Krankheit bestehen in Entzündungen der Schleimhäute. Sehstörungen. Cchwindelgcfühl und Kopfschmer zen. Di« Arbeitsfähigkeit des Betroffenen erleidet ein« stark« Einbuße, di« sich besonders im Nachlassen der Gedächtnlskraft bemerkbar macht. Die Quecksilbervergiftung ist als solche sehr schwer zu ermitteln, und immer noch ist die Zahl der Fälle recht beträchtlich, in denen vergiftete Kranke als Neurastheniker und dergleichen behandelt werden. Wie Prof Stock mitteifte können die Vergiftungserschcinungen sich schon bei einem Menschen be merkbar machen, dex einen Raum betritt, in dem einmal vor Jahren eiy Ouecksilberthermometer zerbrochen worden ist. In einer großen Fabrik erkrankten eine Anzahl Chemiker an der Vergiftung, obwohl die Laboratoriumsluft, in der sie arbeite« icn, oft nur ein Tausendstel Milligramm Quecksilber enthielt. In wissenschaftlichen Kreisen fand di« Mitteilung Prof. Stocks zroße Beachtung, nach der Zahnärzte und ihre Patienten in üheblichem Maße der Vergiftung ausgcsctzt sind well Plom ben aus quecksilberhaltigem Amalgam Dämpfe abgeben, durch die allmählich Vcrgiftungserschelnungen hervorgerufen werden l'önnen. Prof. Stock ist der Ansicht, daß überall dort, wo es nur eben möglich ist, die Benutzung von Quecksilber vermieden werden soll. Verwunderlich Ist. daß in zahnärztlichen Kreisen noch nie derartig schädliche Wirkungen der allgemein verwen deten Plomben beobachtet worden sind. Man erwartet daß fich an die Ausführungen Pros. Stocks eine lebhafte Diskussion knüpfen wird. Sa-ekuren für Min-erbemkttelte. Der Aerzteverein in Bad Lippspringe hat gegen Panschal- säh für Minderbemittelte und überhaupt für Angehörige de» Mittelstandes Badekuren eingerichtet In Betracht kommen hierfür t» «rster Linie Kranke der Versicherungsanstalten, Kran- kenkass«, Wohlfahrt»- und Fürsorgeämter. Näheres teilt die Geschäftsstelle des Aepztevereins Bad Lippspringe, Klmenius- kkade^a>.»rit, vom SaSen ln früherer zeit. In den Memoiren der Kaiserin Katharina il. von Rußland findet sich eine für die Anschauung der damaligen Zeit vom Baden bezeichnende Geschichte. Als Katharina noch Kronprin zessin war, erhielt sie von höchster Stelle den strengen Befehl, in der ersten Fastenwoche des Jahres 1750 im Hause bei Madame T. ein Bad zu nehmen. Auf höchsten Befehls — den» nicht ihr ei-enes Neinlichkeitsbedürfnis war der Grund für das Bad. - ses sollte vielmehr einen Teil der religiösen Bußübungcn :.r Fastenwoche bilden, die ihr auferlegt wurden. Im kaiser lichen Palast befand sich offenbar keine Badegelegenheit, denn sonst hätte man doch wohl kaum die Wohnung der Oberhof- meisterin T. dafür in Anspruch genommen. — Diese Obcrhof- meisterin Madame T. Lberbrachte auch eines Tages dem Groß fürsten Peter, dem Gemahl Katharinas den „Beseht Ihrer Majestät", gleichfalls ein Bad zu nehmen. Der Großfürst aber geriet in Acrger und Zorn. Zu baden „widerstrebte inner Natur aufs Höchste, er haßte die Bäder ans den Tod si. sihace- ten ihm durchaus und er habe noch nicht den Wunsch, zu sftrben", sagen die Memoiren. Die Oberhofmeisterin ließ sich nicht ein- schllchtern und abweiscn. sondern riet „streng dienstlich", dem Gebot der Kaiserin nachzukommen. da im Fall des Ungehor sams möglicherweise über den Großfürsten Festungshaft ver hängt werden könnte. Peter geriet immer mehr in Zorn, die Oberhosmcisterin wurde ihrerseiis immer scharfer und bissiger, und, wie es in den Erinnerungen der Kaiserin heißt, . sagten sic sich alle Grobheiten, welche die Mut eingeben konnte und es war, als ob sie den gesunden Menschenverstand verlor«,, hätten!" Schließlich verfiel der Großfürst in einen regelrechten Wcin- krampf, der bei der Kaiserin die Wirkung nicht verfehlte. Sie ließ sich durch den Bericht über die aufregende Szene bewegen, dem Eroßsürsten die „Bußübung des Bades" in Gnaden zu er lassen. Die Methoden -er Tuberkulosebekämpfung. Auf der diesjährigen Jahresversammlung des Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose in Honnef am Rhein fand eine eingehende Aussprache, besonders Uber die Kindertuberkulose und verschiedene Fragen der Für sorge statt. Es wurde betont, daß es bis heute noch nicht ge lungen ist die Ansteckung von Kindern mit Tuberkulose durch eine Schutzimpfung zu verhindern. Auch dir Behandlung be reits kranker Kinder mit dem sogenannten Tuberkulin zeitigte keine befriedigenden Ergebnisse. Es kommt daher alles darauf an, die Ansteckung selbst zu verhindern Mo dies nicht gelingt, müssen alle verdächtigen oder bercils kranken Kinder sorgfäliigst isoliert, überwacht und ständig behandelt werden. Seebäder, Genesungsheime und Waldschulen leisten minder schweren Fällen ausreichende Dienste, für schwerere Fälle kommen dagegen ledig lich die Kinderheilstätten in Betracht. Hier hat sich besonders die Behandlung durch Quarz- und Nöutgeustrahlcn und die aus giebige Anwendung von Liegekuren als eisolgrcich erwiesen. Als wichtigstes Vorbeugemittel wurde die allgemeine Volkshygiene, Erziehung zur Sauberkeit Ansklärung durch Wort, Schrift und Film usw. bezeichnet. Besonderer Nachdruck muß darauf gelegt werden, daß mehr als bisher tuberkulose kranke Kinder, wie auch Erwachsene nicht anders, ihr eigenes Zimmer, zumindest aber ein eigenes Bett erhalten. Für offene Tuberkulosen muß mit aller Entschiedenheit die Entfernung aus Wohnung und Familie und die Unterbringung in Anstalten gefordert werden. Einstimmig war man der Meinung daß die Tuberkuloseziffern in Deutschland schnell sinken werden, wenn es gelingt, diesen Forderungen in immer größerem Maße Rech nung zu tragen. Man muh sich daran gewöhnen, die Tuberkulose, obwohl sie kein« Epidemie, sondern nur eine Folgeerscheinung schlechter sozialer Verhältnisse ist. als Seuche zu betrachten und ihr mit den Mitteln der Seuchenbekämpfung entgegen- zutretcn. Als wichtigstes Mittel der Tuberkulosebekämpfung muß die Beseitigung der Wohnungsnot angesehen werden In einer Entschließung sprach sich die Versammlung für Erweiterung der Meldepflicht der Tuberkulösen und für die Unterstützung der Bestrebungen der Bodenreform aus. Jubiläum -er Grthopä-ifchen Poliklinik kn Leipzig. Die orthopädische Poliklinik der Leipziger Universität das erste derartige Univcrsftätslnstitut ln Tcutschland, beging die Feier ihres 5gjährigcn Bestehens Die Klinik steht uifter der Leitung des bekannten Professor Schede der als Nachfolger Pro fessor Köllikera seine Arbeitskraft in den Dienst dieses Instituts gestellt hat. Grt un- finfftellung unseres Sektes. Bekanntlich bringt der Mensch mehr als ein Drittel seine! Lebens im Bett zu Schon daraus geht eigentlich hervor, daß man sein Bett nicht einfach gerade dort hinstellen soll, wo ge- rade Platz für es ist Niemals soll man das Bett alftu nahe ans Fenster stellen, da sich hier die Tempcralurschwonkungcn, zwischen Tag und Nacht oft recht empfindlich, am stärksten be merkbar machen. Der nachts unbedeckte Kopf ist dem Lustzug zu sehr ausgesctzt, und man kann häufig die Beobachtung machen, daß auch abgehärtet« Menschen, die bri offenem Fenster zu schlafen gewohnt sind, sich leicht erkälten wenn da? Fenster sich in allernächster Nähe des Bettes befindet. Nach Möglichkeit soll man cs vermeiden, das Bett an eine kalte Wand, die eiwa dem Treppenflnr benachbart ist, zu stellen. Die Wand kann meistens Temperaturschwankungen nicht abhaUen; ihre Nähe ruft oft im Winter unangenehme Erkältungen hervor. Sollte bei engen Raumverhältnissen kein anderer Ausweg gefunden werden können, so kann man sich einfach dadurch helfen, daß man die Wand mit einer dichten, möglichst gewebten Decke behängt, klm besten freilich würde das Bett In der Mitte des Zimmers itehen, aber selbst wo der Platz ansrelcht. steht die, nicht gerade vohnllch nnd schön ans. Deshalb hat man sich daran gewöhnt, penigstens nur di« Schmalseite an die wand zu stellen. Stets toll man vermeiden, nacht» tm Mondlicht oder morgens in der Sonne zu liegen, denn das grelle Licht stört nnd verkürzt den Schlaf. Im Notfall soll man einen BcUschlrm v^uenden, der »ber am Tag« fortgerückt werden muß. damit da« Bett iH «sreftbendsa Mast, larnx.