Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 11.06.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192606112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19260611
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19260611
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-11
-
Monat
1926-06
-
Jahr
1926
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 11.06.1926
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Beginnender Rückgang -erAnkermiekpreise Dresden, 10. Juni. Das Wohnungsamt gibt die bei ihm als frei gemeldeten Untermictzimmer kostenlos durch Anschlag im Wohnungsamt, Ferdinauoilraße 17 (Hausflur), eine Woche lang bekannt. In letzter Zeit sind in einer größeren An,»hl von Fallen die Unter- ocrlnicter nach Ablauf der Aushangsfrist wieder mit der Bitte erschienen, di« Vermietbarkeit der Untermietzimmer nochmals durch Aushang bekanntzugeben, weil sie zu den geforderten Preisen keine Untermieter gesunden haben. Dabei hat eine Reihe von Vermietern freiwillig niedrigere Mietpreise an gegeben. als vorher. — Es steht zu hoffen, Satz das Angebot an Untermielräumen noch reichlicher wird, als bisher, so datz die begonnen« Preissenkung weitere Fortschritte macht. : Festakt in »er Technischen Hochschule. Anläßlich der Einweihung des neuen cheinischen Laboratoriums veranstal ten Rektor und Senat der Technischen Hochschule am Sonnabendminag im großen Saale des Laboratoriums in der Mommsenstraße einen Festakt, wobei Volksbildungs- Minister Dr. Kaiser den Neubau der Obhut des Rektors der Technischen Hochschule übergeben wird. Die Festrede hält der Prorektor Professor Dr. Heiduschka. : Veränderungen in der Reichswehr. Der Kommandeur des Dresdner 1. Jäger-Bataillons vom Infanterie-Regi ment 10, Oberstleutnant Hoefer, ist zum Oberst befördert, und der Kommandeur des 3. Bataillons Jyfanterie-Regi- ment 10, Oberstleutnant Boehm, in das Infanterie-Regiment 4 in Kolberg (zur 2. Division gehörig) versetzt worden. : Länlenbriefkasten am Sachsenplatz. Der Berkehrs ausschuß des Dresdner Verkehrsvereius teilt mit, daß der beantragte neue Säulenbriefkasten auf dem Sachsen- Platz nunmehr ausgestellt worden ist; er steht an der Süd ecke des Platzes. Di« erste Leerung erfolgt werktags früh 6 Uhr, Sonntags vormittags 11 Uhr; die letzte Abend leerung findet werktags s/ill Uhr, Sonntags 9 Uhr statt. : Keine Kirschkerne aus die Straße wersenl Die achtlos weggeworfenen Kerne bilden sür die Stratzengänger, insbeson dere für alte und gebrechliche Personen, eine große Gefahr, und gar mancher muß ivochenlang auf dem Krankenlager un- schuldigermeise büßen für die Achtlosigkeit feiner rücksichtslosen Mitmenschen. Uebc deshalb jeder soviel Selbstzucht, das Weg wersen von Kirschkernen auf der Straße als eine Unsitte anzu sehen, die unbedingt zu unterlassen ist. Insbesondere sollten Eltern und Erzieher vorbildlich und aufklärend auf die Jugend «inwirken. : Garderobcdieb. Aus einem Aufenthaltszimmer einer hiesigen Behörde wurde am 8. Juni in den Vormittags stunden ein zweireihiger, bläulich-grauer Garbadinemantel mit Riegel und Quetschsalten, im Aushänger der Firmenauf druck „Heinrich Esders, Dresden" gestohlen. Sachdienliche Mitteilungen erbittet die Kriminalpolizei. : Festnahme zweier Fassadenkletterer. Zwei dreiste Ein- steigcdiebc, die in den Nächten der letzten Wochen Dresden und Umgebung unsicher machten, konnten am Dienstag von der Kriminalpolizei erlangt und festgenommen iverden. Es sind zwei Arbeiter im Alter von 23 und 28 Jahren, die, mit Leine und Sperrzeua versehen, durch offenstehende Fenster einstiegen und verschiedentlich auch Wohnungen im 1. Stock ausplllnderten. Die Festnahme erfolgte, als die beiden Einbrecher an die Ausführung eines neuen in eine Villa in Blasewitz geplanten Einbruches herangingen. Das gesamte bisher geraubte Gut — wertvolle Pelze, Wäsch« usw. — konnte wieder herbeigeschafft werden. : Zusammenstoß zwischen Automobil »nv Straßenbahn. Gestern in der Mittagsstunde fuhr «in Automobil aus Bautzen auf dem Striesener Platz mit aller Gewalt in einen Triebwagen der Straßenbahn hinein. Der Straßen bahnwagen wurde schräg über das Gleis gedrückt. Das Automobil wurde schwer beschädigt. Der Führer erlitt Verletzungen an der Hand, der im Wagen sitzende Besitzer öüßte mehrere Zähne ein und seine Frau erlitt einen Nervenschock. Die alleinige Schuld an dem Unfall trägt der Kräitwngcnsührer. : Bebauungsplanändcrung Neustadt-Nordwest. Für das Gebiet, das umgrenzt wird von Grohenhainer Straße, Platz A, Straße 1 sHansastraße) und Konradsttaße, ist ein neuer Flucht- linienplau aufgestellt worden, der vom 11. Juni an 4 Wochen lang im Neuen NatlMise. Ringstraße IN. 4, Obergeschoß. Zim mer 434. zur Kenntnisnahme für jedermann öffentlich auslicgt. Innerhalb dieser Frist müssen auch, zur Vermeidung des Ver lustes des Widerspruchsrcchtcs, etwaige, gegen die geplante Fluchtlinienünderung beabsichtigte Widersprüche bei dem Rat, Hochbauamt, schriftlich oder mündlich oorgebracht iverden. Dresdner Lichispiellhealer U.-T. „Die drei Kuckucksuhren". Der neueste große Roman- und Kriminalsilm der Ufa, der nach dem gleichnamigen Roman von M üh I« n-Sch u Ile bearbeitet worden ist, hat Tempo und Steigerung und bleibt spannend dis zum Ende. Bis zur Mitte des Films weiß man allerdings nicht, woran man ist, alles bleibt im Dunkel. Erst allmählich entwirren sich die Fäden: Lord Elision, der Erbe eines großen Goldschatzes, erhält eines Tages eine Kuckucksuhr mit der Weisung, auf die Anzahl der Schläge zu achten. Diese zeigen ihm die Nummer eines Hotelzimmers in Kairo an, dort ist wieder eine Kuckucksuhr, deren Schläge die Nummer eines Hauses bezeichne», in dem der verstorbene Onkel Cliftons einen zweiten Goldschatz vergraben hat. Der Erbe fährt nach Kairo, wohin auch eine Dame gereist ist. die sich längere Zeit schon um die Liebe Cliftons bemüht hat. Das Ganze ist aber ein« In trige des Sekretärs, der in der Zwischenzeit den Goldschatz raubt. Im letzten Augenblick ober wird Elision von seiner Frau gerettet, und die Verbrecher werden verhaftet. Das Ntanuskript ist derart spannend, daß man die Mängel mancher Szenen, die geradezu eine allzu große Unwahrscheinlichkeit ausweisen, über sieht. Albert Steinrück spielt den ungetreuen Sekretär meisterhaft; er bietet die darstellerisch stärkste Leistung in die sem Film. Rcsidenztlchater. In der am Sonnabend, den 12. Juni ftattfindendcn Erstausführung der neueinstudierten Operette „Die F örster - C h r ist l" find die Rollen besetzt mit; Charlotte Schaedrich (Titelrolle), Johanna Schubert (Jo- sephine), Jda Kattner (Baronesse), Grete Eckart (Minka), Adolf R. Witt (Kaiser), Georg Wörtge (Walverl), Otto Wudlkc-Vraun (Földössy), Nicco Langer (Loeocn), Hans Hoff (Kammerherr), Ignaz Janda (Förster). Inszenierung; Joseph Groß; Dirigent: Eugen Donath. Die verschiedenen Arten -er Glocken blumen Wer liebt sic nicht, die blauen 'Glocken, dl« nun wieder am Rain hängen und ins Zirpen der Grillen ihr Läuten mischen. In verschiedener Form begegnen wir ihnen, und : Das Sachsentresfen des Reichsbanner Echwarz-Rot-Gold gipfelt in der Hauptdemonstralion, die am Sonntag, den 13. Juni früh mit dem Wecken in allen Stadtteilen durch sämtliche an wesenden Spielleute beginnt. Bon 8—8L0 Ubr findet ein Früh konzert auf dem Altmorkt statt. Nach verschiedenen Führungen durch die Stadt stellen sich sämtliche Kameradschaften um 12 Uhr zum Anmarsch nach dem Alaunplatz auf, und um 1)4 Uhr setzt sich -er große Festzug nach dem Ausstellungsgelände in Be wegung, wo Ansprachen von Rednern der drei republikanischen Parteien gehalten werden. : Mikroskopisch« Ausstellung. Im Hinblick auf die Dres dener Gartenbau-Ausstellung findet im Gchulmuseum des Sächsi schen Lchrervcreins. Dresden, Sedanstraßc 19. Hinterhaus 2., als Fortsetzung der vorjährigen mikroskopischen Ausstellung „Schäd linge und Helfer im Garten- und Feldbau" eine neue Mikro skopische Ausstellung statt, der als Plan „Das vegetative Leben der Pflanze und ihre Vermehrung" zugrundegelegt ist. Sie umfaßt unter 60 Mikroskopen ausgestellte Präparate, aus den Tischen liegende einschlägige Veranschaulichungsmittel und die besten in Deutschland erschienenen- hierzu gehörigen Wandbilder. Diese lehrreiche Ausstellung ist eine interessante Ergänzung der Garten bauausstellung, indem sie hinweist auf die einfachen Mittel, mit denen die Pflanze die überwältigende Farbenpracht und den For menreichtum entfaltet, durch die die Gartenbauausstellung ihre so weitreichende Anziehungskraft entwickelt. Eintritt für jeder mann frei, Kinder nur in Begleitung Erwachsener, Besuchs tage: Mittwoch und Sonnabend von 4—6 Uhr. MIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIU wir bitten unsere verehrten Abonnenten, die den Bezugspreis unmittelbar an den Verlag bezahlen, den Betrag von Mavk S.— für den Monat Juni sy2b sofort aus unser Postscheckkonto Dresden 1479? einzuzahlen Verlag öev Sächsischen Vslkszeitung Dresden-A. 1. j)olierstrahe Leipzig Der freiwillige Gastod Leipzig, 10. Juni Der Polizeibericht meldet: In der Hohenzollern- straße bemerkten am Dienstag in der siebenten Stunde Haus bewohner einen intensiven Gasgeruch, der aus einer Wohnung strömte. Sie drangen in die Küche ein und fanden dort eine 33jährige Puchhaltersehesrau und ihr 314jcihriges Kind bewußt los in der Küche aus. Der Schlauch des Gaslwchers >var ent fernt und dcrHahngeöffnet. Aus einem zurückgelasse nen Zettel sah man. daß die Frau freiwillig aos dem Leben hatte scheiden und ihr Kind mitnehmen wollen. Ter Zettel war be reits vormittags in der zehnten Stunde geschrieben. Differenzen, die die junge Frari mit ihrem Vater hatte, der der Hauptmieter der Wohnung ist, sollen den Anlaß zu dem Verzweiflungsschritt gebildet haben. Während das Kind nicht wieder ins Leben zu rückgerufen werden konnte, ivaren die Wiederbelebungsversuche bei der Mutter erfolgreich, doch liegt sic schwer krank im Kran kenhaus St. Jakob danieder. — In der Querstraße in Leip zigs Leutzsch versuchte ein Musiker, mit zwei seiner Kinder am Dienstagabend an der zehnten Stunde aus die gleiche Weise aus dem Leben zu scheiden. Er hatte vorher eine Auseinandersetzung mit seiner Ehefrau gehabt, die ihn so erregte, daß er in der Küche verschiedene Wirtschaftsgegenstände zerschlug. Dann holte er seine zwei- und vierjährigen Kinder und öffnete auch der Ton der Farbe schwankt. Trichterförmig sind die rotvioletten Blüten der Wiesenglockenblume (Cam- panula patula), die unsere Wiesen so schmückt. Glockiger und dunkler blau sind die Kronen der rundblättrigcn Glockenblume (Campauula rotundifolia), die nach der Form ihrer früheren Grundblätter so heißt. Auf trockenen Hügeln und Abhängen findet sie ihre Daseinsbedingungen, neben ihr die schon seltenere pfirsichblättrige Glockenblume (Cam- Pannla persieifolia), deren große, weitglockige Blüten zu wenigen in Trauben stehen. Die schmalen, derben Blät ter weisen aus Wärmeschutz hin. Dort blüht auch die Knäuelgleckcnblume (C. glomerata), deren hellviolette Blü ten an der Spitze des Stengels gedrängt stehen. Wo sich ans dem Hügel lockeres Gebüsch vorschiebt, kann man bei etwas Glück die Borstenglockenbluine (C. Cervicaria) fin de:!, die ihre hellblauen Blüten in Köpfen ans steifborst-gem Stengel trägt. Hügelpflanze ist auch eine Blume, deren Aenßerem man die Verwandtschaft mit den Glocken nicht ansieht, das Sandglöckchen (Jasione Montana). In einem gedrängten Kopf, der auf nur unten beblättertem Stengel sitzt, erheben sich viele winzige Köpfchen mit schma len Zipfeln. Auch schwer als Glockenblumen erkennbar sind die Teufelskrallen. Bevor sie sich ganz öffnen, sind die einzelnen schmalen Glockenzipfel noch geschlossen, stehen aber krallig von der Blütenachse ab, den wenig einladenden Namen damit erklärend. In Gebüsch und Wiesen findet sich nicht selten die ährige Teufelskralle (Phytcuma jpicatum) mit gclblichweitzen, erst grünlichen Kronen. Bis 80 Zenti meter erhebt sie sich vom Boden. Nur bis 40 Zentimeter hoch wird die sehr seltene kugelige Teufelskralle oder Kugelrapunzel (PH. orbiculave), die auf trockenen Wiesen an gewissen Stellen Sachsens vorkommt. Ihr tie fes prachtvolles Blau verleiht den mit ihr bestandenen! Wiesen einen ganz eigenartigen Reiz. Sie wurde wegen ihrer Schönheit und Seltenheit unter Schutz gestellt. In Büschen und Laubwäldern finden sich bann noch echte Glocken, die Ackerglockenblume (C. rapunculotdes), die ihre mittelgroßen Blüten in einseitswendigen Trauben Herabhängen läßt, und die Nesselglockenblume (C. Trachelium), die ihren Namen von ihren nesselähnlichen Blättern bekommen hat. Ihre auffälligen großen Glocken stehen ab oder zeigen nach oben. Eine der bekanntesten Familien in der Pflanzenwelt tritt uns so im Freien in mannigfacher Gestatt entgegen, die Gestaltungskraft der Natur uns zeigend. in der Küche den Gashahn. Ein zwölfjähriger Junge hatte sichs dem Vorhaben -es Vaters entziehen können; er war im Hemd auf die Straße davongelaufen und benachrichtigte die Mutter) Diese sorgte sofort dafür, daß der Haupthahn abgestellt wurde) so daß ein tragischer Ausgang vermieden wurde. Den VateL der unmittelbar neben dem Tashohn Platz genommen hatte, fand man zwar schon bewußtlos, aber Wiederbelebungsversuche hatten Erfolg. Die Kinder hatten keinen Schaden erlitten. Der Täte?' wurde in Schutzhaft genommen. ) Hochwasserschäden. Die letzten Regenmengen haben auch den Leipziger Wasserläufen erhebliche Wassermengen »geführt. Am Flut Kanal hat der Wasserstand am Mittwoch ein Mehr» von 32 Zentimetern erreicht. Der ganze von den uberschivemm- ten Wiesen weggespülte Abraum, Dünger usw. staut sich beson ders auf der Freibad-Seite und umrahmt dasselbe wie mit einem schwarzen Trauerflor. Der Badestrand steht zurzeit 15 Meter unter Wasser. ) Dreister Schausenstcreinbruch. Mit einem 5 Pfund schwe ren Betonklumpen wurde am Dienstag eine Gchaufenstersckeid» des Kaufhauses Brühl am Richard-Wagner-Platz einge worfen. Dadurch ist ein Loch in der Größe eines Münnerkopfcs entstanden. Aus dem Fenster wurden 6 weiße Tischtücher, 1,28 mal 1,50 Meter und eine bunte Tischdecke, 1,20 mal 1,50 Meter groß, gestohlen. Von einem Wächter sind kurz vorher zwei ver dächtige Männer in der Nähe bedachtet worden. Einer der bei den wird beschrieben: etwa 30 Jahre alt, 1,70 Meter groß, röt lichen Schnurbart, braungestreiften Anzug, rolgestreistes Hemd ohne Kragen und braunen Schlapphut. > Selbstmord oder Verbrechen? Am Dienstag wurde ans dem Oberboden des Gemeindehauses in Lampersdorf? bei Oschatz der 67 Jahre alte, in Strehla geborene Alters- rentner und Nachtwächter Heintze erhängt aufgefunden. Wie die alsbald aufgenommenen Erörterungen des Krimi nalamtes Leipzig ergaben, erscheint ein Verbrechen nicht ausgeschlossen. Heintze bewohnte mit seiner 73 Jahre alten Ehefrau in dem (tzemeindehause eine ihm dort von deri Gemeind« zugewiesene Wohnung. Es ist zwischen den alten Leuten, die beide dem Trünke nicht abhold ivaren,! öfter zu Streitigkeiten gekommen. Am 7. Juni nachmittags hat wieder ein Streit stattgefunden und der Tote, der an-, getrunken gewesen sein soll, hat sich nach dem Oberboden begeben. Die Ehefrau will ihm später nachgefolgt sein und ihren Mann dort erhängt aufaofunden haben. Sie hat sich angeblich darauf zur Ruhe begeben. Am anderen Tage ist die Leiche durch ein Gemeindemitglied aufgefunden worden. Ob ein Verbrechen vorliegt, werden die weiteren polizeilichen Erörterungen und di« Leichenöffnung ergeben. Aus Sachsen 2VVVV Mark unterschlagen Pirna, 10. Juni. Nachdem erst vor kurzem ein« Unterschlagung von 5000 Mark bei der Girokasse in Pirna festgostellt worden war, sind jetzt neuerdings Unierschleif« in Höhe von etwa 20 000 Mark, begangen durch einen Be amten des genannten Instituts, aufgedeckt worden. Der Leichenfun- bei Königslein aufgeklärt Dresden, 10. Juni. Zn der Leichenlandung in Königstein teilt das Kriminal amt mit: Wie bereits vermutet, hängt der Fall mit der Univetter- katastrophe in Nordböhmen zusaiimren. Durch die angeslellten Ermittlungen ist in der Toten die Händlerin Machilde Hau- her. am 1. August 1860 in Bönischdorf bei Deutsch-G<Ä>cl ge boren, und in Wittienne wohnhaft, sestgestellt morden, die am Sonnabend, nur leicht bekleidet, anläßlich des Hochivassers am Dache ihres bei Kleinpriesa gelegenen Heims Ausräumungs arbeiten besorgte. Gegen 6 Uhr abends ist die Frau bei einem Erdrutsch eingebrochen und von den reißenden Fluten fortge tragen worden. Fhre Kleider wurden unterhalb der Unfall stelle im Weidengestrüpp hängend vorgesunden. Da die Frau mit einer außergewöhnlichen Stromgeschwindigkeit sorigctrie- ben worden ist, so daß ihre Leiche schon am anderen Morgen 4 Uhr an der Ausfindungsistelle bei Königstein gesichtet werden konnte, ist es sehr wahrscheinlich, datz ihr die Kopfverletzungen durch Steine und Brückenpfosten beigebracht worden sind. Die Tote ist bereits von ihren Angehörigen rekognosziert. Der Ver dacht eines Verbrechens scheidet nunmehr aus. () Chemnitz, 10. Juni. (Das Hochwasser.) Das Hockst Wasser der Chemnitz hat die Brückenstraße zwischen den Orten Glösa und Furth 60 Zentimeter unter Wasser gesetzt. Auch ein großer Teil des Chemnitzer Stadtparkes ist über schwemmt. Seit den heutigen Vormittagsstunden ist jedoch ein Zurückgehen des Wassers zu verzeichnen. Die Molhhüuser Kei-e Bereits im Jahre 1S16 hat das Sächsische Finanzministe rium in dankenswerter Weise die sogenannte Mot h Häuser Heide, bestehend aus Teilen der Abteilungen 47, 49 und 52 des Staatsforstreviers Reitzenhain im Flächenumsang von rund 42 Hektar, zum Naturschutzdezirk erklärt. Die bota nischen Mitglieder der Naturschutzabteilung des Landesvereins Sächsischer Heimotschutz waren vor kurzem zu einer Besichtigung dieses Hochmoores in den Marienberger Bezirk gekommen und konnten unter Führung des Herrn Lehrer Willy Flößner, Olbernhau. das als seltenes Naturdenkmal anzusprechcnüe Moor, die Mothhäuser Heide, besichtigen. Die Mothhäuscr Heide ist von einem ausgezeichneten, in seiner Reinheit in Sachsen wohl einzigen Bestände der hochstämmigen Hakenkiefern (Pinus monata var. uncinata) bedeckt, die forstwirtschaftlich als ge ringwertig zu betrachten ist. Der Sächsischen Staatsregierung und vor allem dem Finanzministerium, wie auch der Landcs- sorstdirektion und dem über diesem Naturschätze sorgsam' wachenden Forstamt in Reitzenhain gebührt der Dank aller Naturfreunde für die Erhaltung dieser einzigartigen Natur- fchöpfung als Naturdenkmal. Bautzner Geschichtshefte. Unter diesem Titel gibt die Gesellschaft für Anthropologie und Urgeschichte der Obcr- lausitz und der Goschichtsverein für Bautzen und Umgebung seit mehreren Jahren Abhandlungen und Berichte heraus. Es finden sich darin bereits eine ganze Reihe wertvollster! Beiträge Beiträge zur Geschichte Bautzens und der gesam ten Lausitz, die allgemeinste Beachtung verdienen. Es sei hier insbesondere auf einige Aufsätze hingewiesen, die das lebhafteste Interesse der Katholiken verdienen, so schrieb der um die Erforschung der Lausitzer Vergangenheit hoch verdiente Historiker Dr. R. Norden u. a. auch über „Di« Gründung des Domkapitels St. Petri zu Bautzen" (Vd. 1)) ferner Schuldirektor Franz Rösler, Schirgiswalde über den dortigen alten Friedhof. Aber auch die sonstigen Beiträge^ besonders über die Urgeschichte der Lausitz auf Grund von Ausgrabungen sind höchster Beachtung wert. Die Lausitz darf auf diese Zeitschrift und auf ihre Mitarbeiter stolz sern.s I«Ii Mirw I» M. NM SIMM»« gemustert unck glutt Kiiki-, vresäen, Ourusskruke 14. I.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)