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'Angnjl mehrere Frauen sestgenvmmen und mit größter Gwuniinkeit mißhandelt. Am selben Tage wurden 30 / mge Männer zur Polizei-Inspektion gebracht; sie haben alle Schreckliches gel lten: doch ihr Mut war groß, am 'Abend stimmten s.e Lobgesänge an! .ich b n beauftragt, den katholischen Gefangenen bei- 5nsl..i.», unter Mithilfe von Vertreterinnen der Liga; wir > > o er chütteri über den Mut und die Ergebenheit die ser chr glichen Märtyrer. — Wie dankbar find wir Ihnen für alles, was Sie für uns tun! Im Namen all unserer Gefährtinnen bitte ich Sie, all jenen zu danken, welche den 'Ausruf im Herbst mit unterzeichnet haben. Mögen alle M tglieder der Internationalen Liga dem Aufruf der Union Folge leisten und alle katholischen Frauen veran lassen, am 8. Dezember, am Feste der Unbefleckten Emp- säugni-c-, ihre Gebete beim Empfang der HI. Kommunion zu vereinen auf „Meinung der verfolgten Kirche in Mexko und deren le idenden Glieder". Rehmen Sie die Per Sicherung meiner aufrichtigen Freundschaft entgegen. Mexiko, den 14. September 1926. gez.: Maria G a r g e l lo de L a z v, Sekretärin der Auslandt-kommission. Dre Verstorbenen und öie ckinöesfeele Don Lotte Tie dem an». Um im Erinnerungsleben der KindeSseele die Wesen heit der Verstorbenen, d:e das Kind noch kannte, von denen es Güte empfmg, wachzuhalten, bedarf cs nur eines feinen Hcrausslihlens der Züge, die dem Kind an dem Toten lieb waren, eines zeitweiligen, erinnernden Ecwähnens sei ner Persönl chkeit, die sich dem Kinde in unscheinbaren Din gen offenbarte, vielleicht nur in einem Märchen, das der Verstorbene dem Kind erzählte, einem Spielzeug, das er den lindl chen Wünschen abiauschte. irgendeiner Äeußerung liebevollen Eingehens aus alles, was das Kind bewegte. Viel 'chwcrcr ist cs, die Seele des Kindes vertraut zu machen mit den Verstorbenen, d e cs niemals sah und die vor Jahren zu innigstem Bcrbnndensein mit dem .Kind berufen waren. Wieviele» Kindern sind Vater und Mut ter vor dem Erwachen ihres Bewußksems gestorben, und es ist niemand da, der ihnen später ein inneres Bild der Heimgegangenen geben kann oder will. Und doch ist die Kindcssecle so leicht zu gewinnen in den ersten Jahren ihres Seins und wird in reiferen Jahren Gehörtes mit Erlebtem verweben. Ich weiß ans eigener Kindheit, daß mir die Gestalt eines im Jünglingsalter verstorbenen Benders meiner Mut ter immer geistig vor Augen schwebte, ich hatte von ihm gehört, sc:n B ld gesehen und fühlte mich stark angezogcn von seinem auffallend schönen Blick. Ich verwob diesen Blick innerlich lange Feit mit dem Antl.tz Goties, den ich in gleichen Regionen zu finde» glaubte. Ebenso wird 'Kn Bildnis der verstorbenen Mutter über dem kleinen Belt, ein Sprechen von ihr, ein Erzählen kleiner Einzelheiltcn Aires Wesens, d.e das Kind begreifen kann, die an sei'» G.müt rühren, und ihm die Gewißheit geben, daß im gle chen Sternenh.mmcl, wo sein kleines Herz Gott und das Ehr stkind sucht, die Mutter in wachender Lebe seiner gedenkt, in lemcr Seele ein Gefühl hingebender Zärtlichkeit für d:c Tote erwecke». Das Kind wird j.i nicht arm im R.'wußtse.n, daß ihm früh die Mutter starb, der eigentliche Verlust wird ihm dann klar, wenn cs, von sorgender Liebe umgeben, von der Toten hört, vielleicht in der Abend stunde, we ch gebettet in den Armen einer nahen Ver wandten, einer zweiten Mutter, die allerdings großzügig genua s>e:n muß. sich durch den Vater des Kindes erst selbst ein Bild der Verstorbenen zu schaffen. Das Kind fühlt sch n solchen 'Augenblicken dem Himmel und seinen Sternen inniger verbunden als andere Kinder, und lein religiöses Gefühl w:rd früher erwachen, se'ne Phantasie wird bald die Muttergvttes und die eigene Mutter mit gleichem HK'.'i- genschein umgeben. Und später wird ein solches Kind vor den, Tod weniger erschrecken, als andere Kinder, ihm ist es vertraut, daß man von Verstorbenen spricht und ihre Seele leuchten läßt über die irdischen Tage. Sollte das Kind wirk! ch in erschütternder Weife den Tod im engsten Kreis m't Bewußtse:» erleben müssen, wird allerdings ein tieferer Ernst, als in anderen Kindern, in ihm aufwachen im Ge danken an den frühen Tod des Vaters oder der Mutter, desen Dunkelheit und Schrecken ihm jetzt klar wird, aber auch die>e Dunkelheit wird sich mildern im Erinnern aller aeheiligten Stunden, in deiwn das Kind von frühester Jugend an voller Andacht von den Toten erfuhr und ihr Gedächtnis feierte, wo seine kleine Seele die 'ehnsücht'-ge L'cbe der He.mgegangencn anfnahm, die ihm gespendet wurde, als es noch nichts davon empfand. Wer s.ch einmal hineingefühlt in eine Mutter, die ihr Kind im Bewußtsein des nahenden Todes zurückgela'sen, muß um ihretwillen schon im Kinde die bleibenden seelischen Werte ihres Innenlebens lebendig werden lassen, le'en. und sterben w:r doch alle nur in der zitternden Hoff nung auf ein ewiges Bestehen unserer Seele, ein Fort wirken ihrer tiefsten Kräfte nach dem Tode und was unsere Seele s'ch bewahrte aus dem Innenleben der Verstorbenen, soll und muß sie weitcrgcben an Kind und Kindeskind, dw j., bernlen sond, es nufzunehmen, deren Seelen viel leicht den Verstorbenen näher und verwandter sind, als unsere eigene Seele. Abend im Advent Eli» Lokym überm Waldeöranb, wie wenn der Hang tief innen glüht. Tas tjeßoe» schneite weite Land glänzt wie von Rose» überblüht. Es knospet leise Stern um Ster» ans azurblauer HimmUöa». Renn Glockenschläge zittern fern, ganz f r„, . . . sie grüßen Unsre liebe Fra». — Ein Stübchen ist voll seligem Lichtt. Die junge Mutter träumt und sinnt im g> ld„en Schein, der sie umflicht, »nd faltet still die Händleln ihrem blonden Kind. Heinz Schewe. Tokenkeier des HS. Franziskus von AM „Mit meiner Stimme rufe ich zu dem Herrn" — das war Franzens letzter Gesang in der kleinen Hütte im Walde zu Portiunkula, als es dunkelte am 3. Oktober 1226. Und am 3. Oktober 1926, zog eine unabsehbare Schar von Pilgern, an der Spitze Kardinallegat Mevry del Val, vom Grabe des hl. Franziskus hinunter nach Portiunkala in die päpstliche Basilika Maria degli anqeli, »m seinen Heimgang zu begehen. Bei dem Gelang eines vielstimmigen Ehores von Mi »Verbrüdern meinten wir mit Franziskus E.nzug zu halten in die Schar der seligen Geister. Dabei drängte s.ch die Frage auf: „Tod, wo ist dein Stachel'? Tod, wo ist dein Sieg?" Hier war der Stachel des Todes überwunden durch einen Menschen, der einst dem „Bruder Tod" — „dem leiblichen Tod, dem kein lebender Mensch entrinnen mag" — ruhig :ns 'Auge blicken konnte, und beim nahenden Scheiden immer wieder ins Auge blickte, und sich zum Heimgang rüstete. Zur Zeit der nahenden Vvlksmission und zu Allerseelen ruft er uns zu: „Wehe denen, die sterben in Todsünde»! Selig, die ruhen in deinem nllerheilig- sten Willen — denn ihnen tut der zweite Tod kein Ucbcl." Das Kleid als Ausdruck der Persönlichkeit Das Bewußtsc.n, gut und vornehm angezogen zu w r- ken, erhöht das Selbstgefühl und die Sicherheit des Auf tretens. Worin b c st e h t aber das Geheimnis, die Kunst, >:ch richtig zu kleiden? Sie beslAst darin, die Linien »nd Farben der jeweiligen Mode mii den Linien des Wuchses, mit der Farbe der Haut, des Haares, der Augen jo eng zu verbinden, daß Modefvrm, M a t e r i a l w i r k u n g »nd das persönliche Tem perament jene Anmut erzeugen, die wir als voll kommene Harmonie der weiblichen Erscheinung nicht ver misse» wollen. Die klug« Frau wird daher bei Erwägung ihres Kleiderbedarfes immer die Persönliche Beziehung zu der fenisiiinigen fachlich dnrchgebildetcn Schneiderin suchen. Sie weiß, daß die kundige Führung des Fach mannes notwendig ist, wünscht sie eine wohltuende Er gänzung ihrer Persönlichkeit durch das Kostüm. Im einfach sten Gewände wird fie schön und apart wirken, wen» sach lich geschulte Beratung ihr hilft, die Eigenart ihres Wun sches zu unterstreichen. Man darf behaupten, daß die Entfr e m d n ng der Mode von der Nücks.cht, bic die Eigenart der Trä- nerin mit Recht verlangt, ihren Tiefpunkt erreicht hat. Alles deutet darauf hin, daß bie auf Einzelleistung ge stellte Maßschneiderei vor einem Aufschwung 'steht, den bereits der Vorlauf der W ntersaifon offenbaren wird. Eine allgemeine Besserung der Wirtschaftslage ist nicht mehr nur e.ne bloße Hoffnung. Sie unterstützt die Regsamkeit des fleißigen Handwerks, das all seine Bereitschaft, sein Können und se.ne liebevolle Kleinarbeit in den Dienst des Jnd:v:dualleistungen heischenden Publikums stellen wird, w-nn dieses wieder stärker nach seinen Erzeugnissen ver langt. ! i". Es gibt in Deutschland eine weit verzweigte Frauen gruppe, die sogar mit Eifer und Zähigkeit bemüht isst, das rein deutsche Kleid zu schaffen, ein Beweis, daß s:c sich der Eigenart der deutschen Seele in stärlsstem Maße bewußt :st und die Schlichtheit deutschen Wesens auch im Gewände ausgeprägt sehen möchte. Leider hat sie Ach von Verirrungen nicht ganz frei gehalten. So müsse» denn Maßschneider und Maßschneidewnncn ihre Ausgabe darin erblicken, das erstrebenswerte Ziel dadurch zu er reichen, daß >:e das modische Kleid individuell gestalten, indem s.e dem Stil ihrer Erzeugnisse eine breitere Basis geben und extravagante AuSdruckSformen vermeiden. Sie juchen die Frauengestalt harmon >'ch in den Rahmen hinein zustellen, der durch die heutige Welt, das öffentliche Leben, den Rhythmus dieses Lebens gezogen ist. Auch Zurückhal tung ist deutsch. Es kann aus dem Vielerlei der Webarten, des Mate- r-nls, dem Schmelz weicher Stoffe, der fast unerschöpflichen Fülle zarter Farben und der überaus reiche» Wandlungs fähigkeit der Formen für jede Dame, für jede Gestalt das Gewand gezaubert werden, das nur für sic bestimmt ist. In dein eigens für >:e erdachten Kleide, in der bei aller Rucks cht auf die Mode nur auf ihre intimste Persönlichkeit abgestimmtcn Kompos tion aus 'chönem Stoff Farbe, Form, L'nicnordnnnq und Schmuckwerk wird das Besondere ihres Wesens, der leebenswnrdigc Reiz ihrer Erscheinung erst voll zur Entfaltung gelangen. Eine solche persönl ch gestimmte Leistung ist »atürl ch nur einer guten Maßschnciderin möglich. Man i-ollte wieder die Qualitätsarbeit und damit das deutichc Handwerk unterstützen. Praktische Winke vrildledertiandfchnlie rciniat »»an trocken, indem man sie über die Sand zieht und mit einein weichen in Mehl ge tauchten Lappen abreibl. Alan läßt das Mehl einige Mi nuten ans dem Handschuh und bürstet es dann init einer weichen Bürste aus. Rene Schwämme reinigen sich am besten durch seifiges Negen- wosser, in dein sie einige Tnge liegen und öfter ansgedrückt »verden müssen, um allen Sand zu entfernen. Oder man legt sie eine» Tag lang in warmes schwaches SodamaHer und spült sie dann in kaltem Wasser gründlich ans. Durch heißes Wasser »verden die Schwämme hart und schrumpfen ein. Bratkartoffeln werden schön bra»». wenn die Kartvfsel- fcheiben zuvor leicht mit Mehl bestreut »verden. Milchslrcke »verden mit warmem Wasser ausgewaschen und danach dick mit Eigelb bestrichen, das inan einlrockne» läßt. Dan» bürstet man das Eigelb fort und reinigt mit lauein Wasser nach. Putzleder rcluigt und erhält man weich durch Auswaschen ln Snlzwakser. Während des Trocknens muß man sie öfter mit den Händen weich reiben. Mutterliebe und Erziehung Bon I. 'AdamS. Wieviele Töchter und Sühne an eurer sogenannten „Mutterliebe" zugrunde gehen. — Ihr wäret entsetzt, Müt ter, wenn ihr es wüßtet! „Ich liebe in meinein Kinde mich selbst!" so han delt d e verblendete Mutterliebe. „Ich liebe in meinem Kinde daö Geschöpf Gottes!" so hnndell die echte Mutterliebe! E ne Mutter wird als Segen ernte», was sie als Strenge gesät! Beobachte nur einmal, liebe Mutter, ob durch restlose Erfüllung aller Wünsche dein Kind auf die Dauer zufrieden und glücklich wird. Du züchtest nur die Bcgchrl.chleit! » Hast kein Spielzeug in den Händen, Junge Mutter, drum gib acht! lind ein Mensch wird aus dem Kinde Werden, eh du eS gedacht! E'n offenes Aug' für die ganze Welt, EmPsäiigAch G-inllt für das Schöne, — Das dnnkl ,» ch c n Erbteil, bef er als Geld, , Für unsere Töchter und Söhne! Erst bei der Erziehung unserer Kinder metten wir oft, w.e wen.g >v»r selbst erzogen sind. Merkwürdige Brmttwerbungen Wohl in kcincin anderen Gebiet der menschlichen Be ziehungen hat sich so viel Symbolik entwickelt, wie gerade bei den Brautwerbungen. Nicht nur bc: den Europäern, auch bei den Völkern anderer Kontinente haben sich hier die merkwürdigstcn Sitten entwickelt und zum Te:l bis ans unsere Tage erhalten. So erzählt ein ForfchnngS- rc'sendcr von den Maoris «Bewohner von Neuseeland): „Wenn ei nein Maor: ein Mädchen gefiel, so ''ah er ihr erst srrschend in die Augen lähe tc sie ihn an so n h ce il.re Hand und kratzte sie leicht anf der Handfläche; erwiderte Ae dieses Zeichen, so reichte er ihr den Flnchsknotcn. Wen» s.e den lenen Knoten zu einem festen Hufammcnzog, so bedeutete tneS, daß sie bereit war, sein Weib zu »verden; löste sie aber den Knoten und warf das Flachs- stnek weg, dann wußte der Bewerber, daß ihm ein „Korb" zuteil geworden war." Bei den Ch a k o-Stämme» <das sind Völker, die das Wald- und Snmvfgcbiet des mittleren Amerika bewohnen und in vieler Beziehung eine Sonderstellung unter den benachbarien Völkern einnehmen) ist die Sitte verbreitet, daß der junge Mann, wenn er ein Mädchen zu seiner Ehe- liebsten auSersehcn hat, vor ihrer Hütte ein Bündel Holz niederlegt, und nun muß er abwartcn, ob sic dieses Bündel in die Hütte hereinholt oder nicht; geschieht des ersterc, so ist sie bereit, die Seine jsu »verden. — Bei ge wissen Ind.anerstäminen Nordamerikas spielt wieder sie Zigarre eine wesentliche Nolle bei der Brautwerbung. Der Freier muß in die Hütte seiner AuScrwählten gehen und um Feuer bitten: wird ihm dieses versagt, so gilt dies als Absage. Als »vettere Eigentümlichkeit sei eine Sitte der Hüd- amerikan »chen HnitotoS (Anwohner des Ainazvnenstro» incS) erwähnt. Hier müssen die Mädchen, die einen Hei« ratsantrag erhalten, die« s-chwer büßen. Sie werden näm lich von den Eltern a n einen Pfahl gebunden und erhalten eine ordentliche Tracht Prügel. Erst dann hört man auf, sic zu schlagen, wenn sie ohnmächtig zusammcnbrechen, dann ist nämlich das Ziel erreicht: mit der Ohnmacht, w glau ben die Huitotos, hat der Geist der mädchenhaften Unreife die Heiratskandidatin verlassen nnd sie »v'rd nun für würdig erachtet, als erwachsene Frau zu gelten. Aber w.r brauchen nicht so weit zu gehen, um auf Symbolik der Brautwerbungen zu stoßen: auch bei uns haben s'ch noch manche dieser Sitten erhalte», »vcnn auch zum Teil nur noch .»» Redensarten. So »pricht »na» ja bekanntlich bei uns noch allgemein vom „Korbgcbcn", wenn inan die Abweisung des Freiers ineint. Die wenigsten ahnen dabei, daß sich hinter dieser Redensart die Erinne rung an eme alte S:tte verbirgt, bei der ein Korb in der Tat eine Nolle spielte. In der Zeit der höfi chen Ritter- roinantik und Franenvcrchrung war cS nämiich Sitte, daß die Edelsrauen, »venu sie einem Anbeter wohlge'-onnei« waren, einen Korb an Seilen hcruntergleiten und dann den Liebhaber in ihr Gemach hinausziehen ließen. Boshaft Ver anlagte erlaubten sich aber auch manchmal ein Späßchen und ließen einen Korb hinunter, dessen Boden nicht fest »vor. Wenn nun der Liebhaber den Korb bestieg und etwas ln die Höhe gehoben wurde, gab der Boden nach und der, der sich so nahe am Ziel seiner Hoffnungen glaubte, söhlte s'ch recht unsanft in den Stadtgraben kcriinterfallcn. Später ließ man von diesen etwas dcastische» Spielen ab und begnügte s.ch damit, ein Körbchen als Symbol dem »nwill« kvminenen Freier zu übersenden. Schließlich verschwand «uch der Korb und nur die Redensart blieb bestehen.