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Sächsische Volkszeitung : 03.12.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192612035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19261203
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19261203
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-03
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 03.12.1926
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Freitast, den 3. Dezember li»26 Nr. 274: Sekte 2 Me VerhemörrmDen der FraMronen Vor einer B e r st ä n d i g n n g über bas Schund- uno S ch m u tz g e s e tz. — Die A r b e i l s z e i l s r a g e. Berlin. 2. Dezember. Tic für Miitwochnachiniklag aiiaekündiglen ossiziellen in- tersrnlilionellen Berhandlungen über dos Gesetz zur Beivahrniig der Jugend vor Schund- und S ch ni u tz s ch r i s I e n haben nrch nicht stattgefnnden. Aber die Vertreter sämtlicher bürger- I ch,r Parteien sind zu vorläufigen inoffiziellen Besprechungen zusammengelreten und haben Unterhandlungen über die stritti gen 2 und .'! des Gesetzes abgehoben. Danach scheinen dis Aus sichten stii- das Zustandekommen des Gesetzes in dritter Lesung- sich verbcs'ert zu haben. Voraussichtlich werden nach dem Wunsch 'er Deutschen Dolkspartei statt der abgelchnten Landesprüs- stellen drei R e i ch s p r ü f st e l! e n eingesebt werden, die im Benehmen mit de» Landesregierungen gebildet werden soUen. Für den Fall, Hatz auch eine Obsrpi üistelle im Reich eingesetzt wird, ist angeregt worden, als Ort der Oberprüsstcüe Leipzig zu Iw stimmen. Zur Bcrcinsachnng des Anparates der Prüfstellen werden diese voraussichtlich neben dem Vorsitzenden nur mit vier Sachvrrstänüioen besetzt werden. Es sind immerhin »och einige Aieinnngsverschiedenhciten zu überwinden, über die noch ver- bandelt wird. Tie offiziellen Verhandlungen unt.er den Frak tionen werden heute abgehoben. Tie Verhandlung"» des interfraktionellen Aue-schmies der llboieriin sparleiet! mit dem Reichskan'ler tind den zuständigen Reisorlstell-n in der Frage des A r b e i t s "> e i t n o t g e > e tz e s h^b"N gestern nochinittag zu einer Bcrständ'gung geiüh'tt. — Vach der Kabinettsützuug verständ^te N"!chskan'Ier Tr. Marx die Vertreter der sozialdemokratischen Reichstcwsfrokt'sn. die Abg. Müller-Franke» und Grahwann von den Beschlüssen des intersrokt'oncl'e» Anvschltls"s der Neoiernngspo'-t-ien. Zu irgendw"sch"» Abwachung-n ib es nickt oe''üuunen da die so-oa- demokratischen Verträer erklärten, erst mit ihrer Froktion Füh lung »ehnicn zu müssen. Das Makerla? oeaen G' s;?er Nachprüfung im R e i ch s w c h r m i n i st e r i u nr. Auf die Ankündigung von Enthültungsmalerial seitens der Sozialdemokraten hatte der Reichswehr-minister Tr. Gehler im Plenum die Sozialdemokraten aufgesordert. ihm dieses Mal r at zur Prüfung zu überreichen. Dieser Aussorderung sind die Sozialdemokraten gesle,» nachmittag gefolgt. Tie Abg. Her mann Al ü ! Ier, Breitscheid und Wels hoben im Beisein des Neichskantters und des Außenministers dem Reichswehr- »nnister in einer längeren Unterhaltung dieses Material über reicht. dessen Einzelheiten selbstverständlich noch geheim gehoben werden. Ter Reichswehnniinstcr ha! eine Priuung des Materials zugesagt und wird nach ertöteter Prüfung mb den Soziatdemo- Kralen eine neue Rücksprache haben. KSMC NmchSKKlerhL für. Berlin, 2. Dezember. Das Rcichskabinell besohle sich in seiner gestrigen Sitzung neben einige» lausenden Angelegen heiten mit einem in den leigen Tagen ringerrichlen .Kreditgesuch der Za. .Krupp i» Essen. Die Reichsregicrnng sah in der gefor derten Reich anleihe aus grundsätzlicher Erwägung kein brauch- barcs Mittel zur Beseitigung der ossensichttich besonders starken Notlage. Loch wird die Rcichsregierung durch die zuständigen Ressorts mit der Fa. Krupp und der Stadt Esse» sich wegen sonstiger Hilssmahinchmeu sofort in Verbind,mg setzen. Das öerEche Eigenem in Sünenka Washington, 2. Dezember. In einer Konferenz im Weihen Hause empfahl Senator Bo roh dem Präsidenten Coobdge die sofortige Ucberzabe des deutschen Eigentums. Nach seinem Be suche im Weihen Hause erklärte Borat), der Plan des Finanz ausschusses des Repräsentantenhauses, der die Rückgabe eines Teils des E.gentums sofort und des Restes in Teilzahlungen während mch er Jahre versehe, werde vom Kongreh nicht anoe- iwminen we ben. Im Prinzip würde eine solche Mahnahme einer Konsiskation gieichkomme». Voroh schloss: Unsere Regie rung darf nicht ihre Ehre für 2'1!> Millionen Doll, preisgeb.n. Es würde besser sein, die amerikanichen Ansprüche aus Mibe!» des Schatzamtes zu bezahlen, oder Bonds zu ihre> Deckung aus- zugebeu. Am d?S A8«?3ZlvsrKherl.m:i sürtnLpor'enre Lende», 2. Dezember. „Daily News" melden, daß, über IllO hervorragende Be.iikieis und Versicherungssachversländige ans iE! ei: opäischeii Länü e i! ain nächsten Mittwoch in London eine private Konferenz abyabcn werben. Sie würden Mittel und Wege erörtern, durch Versicherung von Ausfuhrfirmen gegen insolvente Kunden, den Handel in Europa zu ermutigen. Es sotl die Möglichkeit einer Zusammenarbeit der Lanke» und Ver- sicheiuiMgefeiischasten zur Deckung des Risikos erörtert werden. Ferner besteht der Plan, in London eine Elearinghouse zu er richten. ivo Nachrichten über die finanzielle Lage europäischer Firmen zentralisiert werden solle». Eir; pvMrscher Mord in London, 2. Dezember. Wie die „Chikago Tribüne" aus Leningrad meldet, ist das Mitglied, des Exekutivkomitees der kommunistischen Internationale, Kommissar Lergeseiv. am 2tl. November a» der Eisenbahnlinie bei Leningrad tot anfgesun- den worden. Tie Behörden erklären, dah der Kommissar im Zug ermordet rind aus den« Fenster genw'ien morden sei. Eine Reihe wichtiger politischer Dokumente, die Sergejew bei sich st hrte, werde» oennttzt, während die Wertgegenstände nicht be rühr! worden sind. Me hsÄroWche Lage m Chmsr London, 2. Dezember. Die Laue in China ist während der letzten Wochen non Tag zu Tag ernster geworden. Bor drei Tagen ist nun die chinesische Zentir.iregierung zurückgetreren. so dah keinerlei osst stelle Ver tretung des Lairoes nach außen hin mehr besteht. In H a n d a u. das von den Kanton-Truppen bedroht ist, ist die Loge so ernst geworden, tag amerikanische, englische und sran st.fijche Torpedo- iwo.sz.rstäcer dorthin beordert worden sind. Die sranmischen und t.ri> chm Matrosen habe» die Verteidigungsstellungen der am ländischen Kon,tt>wnen besetzt. Die Docka, bester in Hanka» versuchen nut allen Mitteln, die Nahrungsnnttc!ststsarge sür die Ausländer ab.uschneideu. Wie ans Schanghai gemeldet wird, herrscht dort allgemein die Ansicht vor. dag es zu einer großen Kc'cg-ro, »,e kor»,neu müsse, fest!s sich nicht die Mächte zu einer ei.richostenen Aktiv.» aust.astcn würden. Bei der «ugrnlrlicklichen Stimmung könne der geringste Zwischenfall eine Explosion ver ursachen. die ein Massaker >m Gefolge habe» würde. Es müsse noch vor Sonnabend etwas wirksames geschehen, da dann der Ncnerolstrelk in Schanghai beginne. Wie der Cchangl)aier Korrespondent der „Chikago Tri kline" berichtet, habe» die Kämpse in der Umgebung der Stadt Futschau zwischen Kaistonlruppen und der Nordarmee begonnen. AngMe von doe Linken und Rechren auf D§r>il; — Das geheimnisvolle Reichs. fchn?ge stz — Bayein und der Poiemkin-Film Berlin. 2. Dezember. Im Plenum des Reichstages kani es gestern wieder zu lebhaften Szenen, als bei Beratung des Nachtragsetat» zum Reichem nisterium des Innern Sozialdemokraten und Kommunisten heftige Angriffe gegen den Reichs- m i n . st e r d e s I n n e r c n D r. K ü l z richteten. — Vorher war der Nachtragsetat des Ne.chsministerinms sür Er nährung und Landwirtschaft ohne größere Ausfpache er ledigt worden. Anträge auf Kredite zur Beschaffung von Düngemitteln für Kleinbauern und zur Unterstützung der ostprcuhischeii Küstcnsstcher, die infolge des Zollkrieges mit P.tten geschädigt worden sind, wurden dem HaushaltauS- fchuß überwiesen. Das Iiilercsisc und die Besetzung des Hauses steigt sofort, als nun der Haushalt des Neichsministerilims des Innern zur Beratung kam. T r Sozialdemokrat C r : s P i e n begründete eine Jnicrpellat.on, die ttch dagegen wendet, dah entgegen dem Spruch der Okerprüsstelle die Auf führung des P o t e m k: n - F : l m e s von den Landesbe- Kördcn in Nähern und Württemberg verboten worden ist. Auf der Linteu erhoben sich laute „Hört!!-Hört!"-Nuse, als der Redner erklärte, hinter de» bayrischen und wiirttember- oitche» Berbrten steche das Neichskomm ysoriat für die öfs.ut- licte Ordnung und das Reichswrhrministcrinni. Nach einer Darstellung der „Täglichen Rundschau" habe das ReichS- kabinett au d:c preußische Negierung das Ansinnen gestellt, von steh aus den Film zu verbieten. Ter N e i ch s i n n e n m i n i st e r gab auf diese Inter pellation eine wenig glücktiche Antwort. Er erklärte, die der Jnterpellatilli, zugrunde liegenden Vorgänge bedürften der sorgfältigen Prüfung durch die Neichsregicrung. Wor auf man von der Linken ironisch rief: „Es wird endlich Zeit!" Die Neichsregicrung, so bemerkte der Minister weiter, habe sich mir der bayerischen und württemberg-scheu Negie rung nis Benehmen gesetzt, die Antwort der Württem berg, chen Negierung stehe zurzeit noch aus. Sobald diese Antwort voriiege, te: er der Minister bereit, die Inte.» pellation enholtt'ch zu beantworten. — Dieser Schinßsatz löste ans der Linken laute Nnse aus: „Was hat den Bayern geantwortet? Warum schweigen Sic über Bayer»? Er hat Angst vor Bayern!" Zur Abwcchttuiig wurde »uu der Innenminister von der Rechte» angegriffen. Ter Abgeordnete Dr. Philipp begründete eine Interpellation der Deutichnationalen, wann cnvttch die Neschsregierung das in Artikel 174 orr Ver fassung verheißene Neichsschulgeseh Vorleben wolle. D e Frage >c: längst spruchreif. Die Mehrheit des Volles ver lange d:e Anerkennung der christlichen Belcnntnisschule in einem Reichsschulgeietze. W'i'.n die Neichsrcgierung die alte Forderung des alten Reichsschulgesetzes nicht schnell erfülle, dann mutte an das deutsche Volk mit den Mitteln de-.- Viilkseiilcheides appelliert werden. Ter R e : ch s i » n e n m i n : st e r antwortete. d-r Ent wurf des tstesch schukgefetzes sei im Rttcheministe k m des Innern feste,csteUt. E nze'heitrn ans seinen Inhalt kSnn- t n solange nictii mitgrieNt werden, als er nicht Gegenstaus drr Beschtnhfassang im Kabinett gewesen sei. Wie bisher, s - Mc, ö in der Au^dro ckfke Tresde», 2. Dezember. Das Krim.nalamt teilt mit: Ä'm gestrigen Mittwoch gegen ä Uhr nachmittags siel i» einer Krastdroichke während der Fahrt ans dem Wiener Piatz ein Schuß. Ter Kraft-: Wagenführer brachte se.nei! Wagen sofort zum Stehen und fand im Wagen dar >!> Jahre alte Dienstmädchen Elisabeth Schnöbet aus Test! tz mit einer Schußwunde über dem rechten Lhr vor. In der rechten Hand hielt sie den noch rauchenden Revolver. Ihr Begleiter, der ans Aussig gebürtige I'> Jahre alte Lichtpanser Alfred Lischke er klärte, daß sich d e Schnöbet — seine Geliebte — selbst er',cho sen habe. D e Verletzte, die noch schwache Lebens zeichen von sich gab, wurde »ach der Sanität-wache des Haupiüahilhg'se.' und von da nach Anlegung eines Not ar ebene es nach di>n Friedeichstüdter Krankenhaus gebracht, ivo s:e gegen 7 Uhr nachmittags, ohne das Bewußtsein w'edercrtangt zu haben, verstarb. Die am Tatort er schienenen Kriminalbeamten setzten Zweifel in die Angaben des Lttchke und nahmen diesen wegen Mordverdach tes fest. Lachte leugnete zunächst hartnäckig und gab an, daß die Schnöbet ihm unbemerkt den Revolver ans der Rock tasche gezogen und sich, ohne dah er es habe verhindern können, erschossen habe. Bei seiner weiteren Vernehmung oerw'c'elte er sich in Widersprüche, brach aber nach läi^.. rei.i Verhör zusammen und legte ein Geständnis ab. Er hotte der Ermordeten, die er schon seit srühester Jugend konnte, vvigetäuscht, Latz er ihr in Berlin eine Stelle verschossen könne uns -r sich auch selbst dort niederlaisen wolle. Beide fuhren am 27. November 1!l.itz nach Benin, fanden dort aber keine Arbeit und beschlossen deshalb, über Dresden wieder nach ihrer Heiina! zurüchzukehren. La sie völlig mittellos waren und die Eisenbahn deshalb »ich! benutzen konnten, mielekcn sie in Berlin eine Kraftdroschke nach Dresden und fahlen den Ent- jch!»h, stth ü's Leben zu nehmen. Kurz vor dem Ziel führte Lischke lein Vorhaben aus und e'schoh seine Geliebte. Angeblich fehlte ihm aber der Mut. die Wasse auch gegen sich selbst zu richten. Um einen SLlbslnwcd vor zu täuschen, drückte er der Schnöbet die Mordwaffe i» die rechte Hand. Lijchke behauptet nach wie vor. dah er dste Tal im Eüwelstäubnis mit der Er schossenen ausgesnhrt habe. Leipzig, 2. Dn.-cmoer. Gestern nachmittag zcg ei» atter Herr, der mit einer Dame im Gespräch gestände» hatte, piötz- iicy ein.» Reaotc.er und gab ans die Dame einen Schuh ab. der sie in Leu Rücken traf. Der Täter ist ein 72 Jahr" aller Kauf mann a::., Berlin und die Dame dess-ii Schwiegertochter, eine Amerikanc' in Sie ha: einen Si.'ckichlitz in den Rü Ke», d.w 'u ernsten Besorgnissen ke'nrn Anl.-tz aei-cm soll. Dir Sehn des Täters war Direktor e.nrr Filmgeje'lschast, die groß" gs- sc'histtl che E'idh' gehabt Hot. und im Aus trage seiner Fii na in Leipzig nicilie. Sei» Vater mar früher sehr wohlhabend, ist aber Lurch die Inflation in große inaierie'lr Schwierigkeit'.'» m-ratei! und ha, seinen Sohn mrgtt'Iich um Unterst,itz.nig er beten. T.e U rle red»!., mit se'ner Schmicgenochte. dreh! ' "ch um di.se--> Th. ma. Dien- ontmottete in sehr unfreundlich-,- A'.i'e. D.r Tiiter machte bei seiner Veniehiiüing einen vt'.iig gebreche- nrn Eindruck. Bon d'r ütepubiikanischen Union. Die Neichstagsabgeorü- nelcn Tr. Wirll>, Haas und Lobe sprechen am heutigen Donners tagabend, Punkt ktiß Uhr. in der Halle des Stadlhauses in Berlin in einer Berlaini»l»ng, d!>> oo>n Deutschen Repnbllka- lo werde auch künftig das Reichsministerium des Innern dies- gesetzgeberische Materie mit der Beschleunigung, abe, auch mit der Sorgfalt behandeln, die ihr bei ihrer Dring lichkeit und bei ihrer- weittragenden Bedeutung zilkoinme. Der Kommunist Torgler richtete nun anßorordcntl <h scharfe Angriffe gegen den Reichsinnenminister. Teer angeblich demokratttche Minister fei der beste Heise, der Deulschnat-ionalen, Die Witzblätter seien auf der falschen FKihrte, wenn >:e den Minister nur als den harmloen Normalbürger darstellten. Gewiß, so wie Dr. Külz steilen ich die Eonrths-Mahlcr und die Marlitt einen den, che,, Minister vor. Das gesetzgeberische Werk dieses Minstett aber sei schlimmste Reaktion. Der Zentrumsabgeordnete Rheinländer erklärle das Zentrum habe sich stets mit größtem Eifer für dH schleunige Verabschiedung eines NeichSfchulgesetzeZ eingcsetzi Wenn die Dentschnaationnlen schon in Weimar sich in gleicher Weise dcnür eingesetzt hätten, dann wäre schm, dort das Ne.chöschnlgesetz zustande gekommen. Der g,nn. neue Eifer der Deutschnationalen für diese Sache teest den Verdacht, daß eS sich sür sie im Grunde um ganz andere Ziele handele. Tie bayerische Politik bildete den Zielpmit der Angriffe sür die beiden nächsten Redner. Der Kommu nist Meyer tFranken) beschwerte sich darüber, daß iu Bayern die Veranstaltung der „Noten Hilfe" und die kv»i- milnistischcn Leriammlnngen verboten würden. — Für dtt sozialdemokratische Fraktion bszeichnete der Abgeordnete Tr. Landsberg das Verbot des Potemkin-FilmS in Bayern als einen Versnsfungsbruch. Der Minister hätte heule aus die Interpellation über diesen Fall, die vom 2l. Lklvbcr l!)2L datiert ist, antworten müssen. Es müsse erwartet werden, daß der Reichs>inilenm:»>ster klar ansspreche, dass die bayrische Regierung das Neichsrecht bewußt verletzt habe. N c: ch s : n n e n m : n i st e r D r. K ü l z ergriff daraus nochmals das Wort, um sich zu den Be'chwerden gegen Bayern zu äußern. Er erklärte, feine erste Antwort aus die Potemkin-Jnterpellation häkle durchaus kein Ausweichen bedeuten sollen. Die Interpellation habe sich einhett ch auf Bayern und Württemberg bezogen, er habe säe daher auch einheitlich beantworten wollen. Ein gan'rclles Ve - t-ot der Vorführung des Potemkin-Fittnes würvi' m t een, Rcichsrecht nicht vcrrinbar sei». Die bayerische Ne i' mnz hat erklärt. Saß ein solches generelles Verbot tatsttchlini nicht erfolgt lei. Soweit polizeiliche Behörden die üjsci!!- liche Vorführung verhindert hätten, hätten sie in Anstthnnz der ihnen zutvmmenden Pflichten gehandelt, »m Ruhe mit, Ordnung zu sichern. Er, der Minister, werde de bayer.ichc Negierung ersuchen nachzuprüscn, ob die pvü, - licheu Behörden in dieser Besorgnis nicht zu weil gegangen seien. Der Nachtragsctat für das Neichsmiil-isterinin Sc- Innern wurde daraustsin bewilligt. Auf der Tagesmü iiung der hiliüg n Sitzung steht der Nachtragsetat zuni H n halt des 'Auswärtigen Amtes und dc-S Reichswehr», ni- ' rinn'.s. irischen NeichsbnnL gemeinsam mit dem Reichsbanner cinbermc!' ist, über die gegenwärtige Lage und über die Bestrebungen e r Republikanischen Union. Die Kundgebung wird mit Gesa» vorträgen des Ebert Manns-Quartetts eiugeleite! und geichlesscir werden. Alls Republikaner sind herzlichsl eingeladen! Tie Präsidentenwahl in Uruguay. Nach einer Havasmei- dung aus Montevideo behaupten sie beiden politischen HaiipK Parteien vcn Uruguay den Sieg bei der Präsidenlichaslswahl vom setzten Sonntag errungen zu haben. Das endgültige Er gebnis werde erst in mehreren Wochen bekanntgegeben werden können. j Strafaussetzung der Gräfin Boihmcr. Ein Giiadengewch der Gräfin Bothmer ivar verwarse» worden. Tie Potsdamer i Strafkammer hat heute laut V. Z. am Mittag entschieden, der ' Gräfin Bathmer eine Strasaussetzung von drei Jahren zu.w- b! lügen. Eröffnung der Schwarzmalbbahn vom Titisee nach Seebrugg. Mitlwochmittag wunde die Schmarzwaidbahn vom Titisee nach Seebrugg, die sich durch einen der schönsten Teile des badischen Schivarzioaldes erstreckt und vor allein den Zugang zum Fe,d- berg erleichtert und auf eine Wegstunde kür t, in 'Anwesenheit des badischen Slaatsp'äsidentsn, des Präsident«:n der Reichsbahn, direktion und einer Reihe geladener Gäste in feierlicher Weise eröffnet. Grsf-sener lxi Paris. In dem Lellager der F rmz Vcedoi bei Par.» brach am Dienstag ein Feuer ans, da» sich über das ganze Lager auSdehnke und die Tradt in eine schwarze Rauchwolke hüllte. Die Lö-'chnrbetteir gestalteten sch äußerst schwierig. Mehrere Fei-.oewchrleiiie erlitten Rauchvergiftungen. Ter Schaden beträgt über Itl Millionen Franken. Drr neue Primas von Bulgarien. Monsignore K ir res f, der vum Papste zum ersten Bischof von Bulgar e» auserwähtte, ist :n 'Rom ei »getroffen und Hut »sine W ihe am Grube des Heiligen Slaweuapustel» Cyrill erhatte». Cyrill liegt in der ehrwürdigen, altchristiichen Ba-.il.ka St. Elemente begraben, du er bei einem Be uche in R-m strrb, während »e:n Genoise Methodius in Velegrod ni Mähren begraben liegt. Der Großkcvate Bischof Strch- nicy-r von Agram lieh seine tSrabkapelle vor 311 Iah,.» prächtig nusschmiicken, tvo dieses Rial die Weihe des erste» Biichvs» des bulgarisch linierten Ritus stattfand. Ein neues Düiigemiiie!. Pom heutigen Donnerstag oo he g»nt der Verkauf des von der I. G. Farbenindnstric hcroestell! » nenen Düng-mUtels 'N i t r o p h o s k a I. G„ das gleichzeüig Siiclcsiols, Phosphossäure lind Kal! enthält. Es werden zwei Sorten st, den Handel gebracht, eine sür schwere, die andere l.ir leichtere Böden Das neue Düngemittel bietet die Annehwttt,- '>ett. d-h in einem c-nzigen Arbeitsgang alle drei Bodennäh» sivsse ansgestrent werde» können. QchlachwiehMK' kr Dresden, 2. Dezember. Austrieb: t! Ochsen, -l Bullrn. 10 Ktttre, 777 Kält er. 02 Schafe, Olt» Schiueine. u e b e r st a »o: 2 Kühe. G e s ch a s I s ga n g : Rinder belanglos, daher keine aintliche Ptsisiiotiening. Schafe Monlsgspre.se. Kälber lang sam. Schweine schlecht. - Preise: Kälber: as , b) 7» 7ö lN7). c> 00-IM ttt>7>, ds iVl-kül es j Sch ine ine : a> 77 tt-0 ,!ws. b> 70 77 s!V>, c> 7! -7ü stich, d) 72 7-1 sgch. Ausnahmepreise über Noliz. B-itterungsoussichten. '.Geilerer Teinni'iolnrrückgang litt za leichiem Frosi. Im Gebirge »»hatte»«, schaiechcr bis »lästi ger Fräst. Borwiegcnü stark beivölkt. Leichte Schnccsälle. t>e> sonders im Erzgebirge und Ostsachscn nicht ansgeschtosien. Sch oacche bis mäßige Winde ans östttchcn Richtungen. — Vor aussichtlicher W>tteru»gscharakttr des Sonnabend: Frosliveller.
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