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WW WMW M MEIElli» fÄrden «raunkohkenbergba«, Sitz Hall«, der n« Vergriffen sind trotz einer sehr hohen Auflage die Nr. 1. 2 und 3 -es Sl. Benno-Blattes Das zeugt für die Be liebtheit, die das Sonn- tagsblatt für die säch sische Diaspora sich schon in wenigen Wochen er rungen hat. Es laufen täglich noch Nachforde- rungendiesererstendrei Nummern bei uns ein. Wir Villen die hochw. Pfarrämter I und unsereBertrcniens- leute, die etwa nochRest- I exemplare der Nr. 1, 2 I und 3 liegen haben, uns 8 diese Exemplare aut unsere Kosten zurück zusenden, damit wir die 8 bei uns einlaufenden Nachbestellungen der 8 ersten drei Nummern erledigen können. Verlag -er Germania A.-G. Filiale Dresden, Polierflr. 17 nicht beglichen hast, dann sehe Dich an ein stilles Plätzcknm, schließ Deine Auge» und stelle Dir vor, Du könntest sie nicht wieder öffne»l — D» beginnst zu grübeln. — Zwei Gedanken kommen: „Ver. zweifeln oder kämpfen?" — Der erste rät: „Nimm Abschied aus die sem verworrenen Chaos!" Der andere malmt: „Durch Nacht zum Licht!" Rach schwerem Ringen siegt der Wille zum Leben, und Du saht den Entschluss, eine Blindenanstalt aufzusuchen. Mit Fleiß und Ausdauer erlernst Du dort einen für Dich geeigneten Beruf, und voll Zuversicht kehrst Du »ach Hause zurück. Freunde und Bekannte staunen, wie Tu ohne Augenlicht arbeitest. Kritisch prüfe» sie Ma terial und Herstellung, und nachdem ma» sich durch einen Vergleich überzeugt hat, daß Deine JLarcn mindestens ebenso gut aber nicht teurer sind, als die der Sehenden, werden Dir einige Aufträge in Aussicht gestellt. Wie aber nur wenige Mensche» ihrem Vorsatz treu bleiben und ihrer lieberzeugung die beglückend« Tat folgen lassen, so sind es auch nur einige Freunde, die Dir Aufträge zukommen lassen. So schwer Dich als Anfänger diese Enttäuschung treffen mag, Dein Streben nach Vervollkommnung darf sie nicht hindern. Drum raffe Dich abermals auf und richte den Blick Deines Geistes in eine Zukunft, die ihren Liebesdienst nicht Wohltat, sondern Pflicht- Tat nennt. Dann werden Dir Deine sehenden Mitmen schen ans Urberzeugung ihre Schicksalszinsen in Form von Nrbcits- austrägrn zahlen und in höherer Wertschätzung ihres Augenlichtes Gott danken, daß er sie nicht zu Gläubigern, sondern als Schuldner ausersehen hat. Nun, mein geduldiger Leser, Dir hat ein gütiges Geschick Deine Augen bewahrt, drum öffne sie zu neuem Sehen. Und wenn Dich diese Selbstprüfung zu einem Blindenfreund gepmcht l)«t, dann wirst Du auf Deinem Fli^e zur Sonne nicht di« in Nacht zurücklnssen, die des Lichts am meisten bedürfen; dann wirst Du vielmehr Deinen blinden Mitmenschen durch Arbeitsaufträge zu einer bescheidenen Existenz verhelfen; dann wirst Du «8 auch zu Deinem Grundsatz machen: ,MaS Blinde Herstellen und liefern, das bezieh« ich von Blinden!" und damit durch die Tat das Evangelium predigen: „Gebt Euren Blinden Arbeit, dann gebt Ihr ihnen Licht!" tz. Schlechte Geschäftslage der Flchtelberg-Vahn. Infolge ungünstiger Geschäftslage der Fichtelberg-Bahn sieht sich die Sport, und Schivebebohn-Berkehrs-Aktiengesellschast in Ober- wiesenthal veranlasst, di« erst vor wenigen Jahren erbaute Fichtelberg-Bahn durch Zusammenlegung der Aktien und Aus gabe neuer Aktien zu sanieren. Der Hauptvorstand de» Gewerkverekn» christlicher Berg arbeiter erlässt eine Bekanntmachung, in der es heißt: Die Lag« der mitteldeutschen Braunkohlrnarbeiter ist derart trostlos ge worden, dass zum letzten Mittel, dem Streik, gegriffen werden muss. Dieser Kampf erfordert nunmehr gross« Mittel. Es liegt im Interesse aller Bergarbeiter, dass endlich auch die Löhne der mitteldeutschen Braunkohlenbergarbciter entsprechend erhöht werden. Ilm deshalb so weit wie möglich die Kameraden in Mitteldeutschland in ihrem Lohnkampf unterstützen zu können, beschloss der Hauptvorstand, daß sämtliche, nicht am Streik beteiligten Mitglieder, mit Ausnahme der arbeitsunfähigen In validen, für die Zeit von vier Wochen einen doppelten Bei trag zahlen sollen. Der doppelte.Beitrag soll restlos von allen Mitgliedern gezahlt und von den einzelnen Zahlstellen sofort der Hauptkasse ohne jeden Abzug zugcfr.hrt werden. Für diesen Zweck werden den Zahlstellen von ihrem Bezirksleiter besondere Extra-Beitragsmarken im Werte von 50 Vf. und 1 M. zugeschickt. Jedes Mitglied muss neben seiner Wochenbeitragsmarke soviel Extrabeitragsmarken kleben, bis es damit den Betrag von vier rvochenbeitragsmaxkrn erreicht hat. Diese Exirabcitragsmarken find Pflichtbeiträge, entsprechend d«n Bestimmungen im ss 12, Ziffer 8 unserer Satzung. * lieber dl« wirtschaftlich« Struktur de« vom Streik betroffenen Braunlohlengebieles lrsen wir im „Polilesch-gerverkschaftlichen Zeitungsdienst": Die Hauptrrvier« Im Krrngebiet find: Vitterfeld, Anhalt, Magdeburg, Halle. Borna und Mruselwitz-Nositz. Ins gesamt werden hier rund 160 Betritbc von einer Belegschaft von rund <0 000 Mann bestreikt. Der Lausitzer Vraunkohlcn- bezirk, dessen Gruben alle östlich der Elb« gelegen sind, umfaßt die Gebiet« der Ostdeutschen Braunkohlenwerkr, die Oberiausitz, den Förster Bezirk und di« Niederlausitz. Er handelt sich hier um rund 130 Betriebe mit einer Belegschaft von rund 34 000 Mann. Di« Unternehmen sind wirtschaftlich zusammengefaßt im Mitteldeutschen Braunkohlen-Syndikat und im Verein d«r Oberlausitzer Braunkohlenwerke. Die Ausgaben des Arbeitgebers dieser Unternehmungen werden vom Arbeitgeberverband für den Braunkohlenbergbau e. B., Hall« a. d. S.. dessen Vorsitzender d«r Generaldirektor Dr.-Jng. 3 iatscheck ist, geführt. Auf seiten der Arbeitnehiner sind an dem Streik beteiligt der Gewerkverein christlicher Bergarbeiter Deutschlands und der frei gewerkschaftlich«, sozialistische Verband dcr Bergarbeiter Deutschlands. In dem Nrbeitrkampfc erhalten di« Arbeitgeber noch eine recht tatkräftige finanzielle Unter stützung durch dieEtreikentlibädiauno-Lelelllckaft dirmnitr, Tvicksu, ?Isurn tz. Städtisches Säuglings- ,,»d Kinderheim. Das auf Beschluß der städtischen Behörden i» Meerane auf dem städtischen Ritter gut Hainichen errichtete Säuglings- und Kinderheim nnirde am Sonn, abend cingetveiht und feiner Bestimmung übergeben. An dcr Weihc- seier nähme» beide städtischen Kollegien, sowie der Bezirksarzt, Medi zinalrat Dr. Eichhorn-Glauchau, teil. Die Wcihcrede hielt Erster Bürgermeister Dr. Rüdiger. Zu den Kosten des Heimes hatte das sächsische Arbeits- und Wohlsahrtsministcrium einen Betrag von 10 000 Reichsnmrk gestiftet. tz. DaS Annaberger Fernsprechamt «ntomat.siert. Das Fern sprechamt Annabcrg—Nuchholz ist in der Nacht vom Soiinab:,' zum Sonntag in ein automatisches Fernsprechamt nmgenxindclt norden. h. Falsche Zweimarkstücke. Seit einigen Tagen sind in Eehnee- berg und Hingebung falsche Zweimarkstücke im Umlauf. Di« Fatsch stücke tragen die Jahreszahl 1925 und die Münzzeichen A und D. Sie sind am fettigen Griff erkennbar. tz. Schwerer Aniounfall. Als am Montag nachmittag in Zwik- kau ein Automobil-Dreirad der Erimmiischaucr Postvcrivaltung aus der Staatsstraße nach Zwickau fuhr, mucke es von einem Personen wagen, dessen Herkunft noch nicht festgcftellt werden konnte, so hef tig nngesahrcn, daß es »mstürzte. Dabei wurde einer der Chauffeure auf der Stelle getötet, der andere verletzt. Der Personenwagen fuhr unbekümmert weiter und ist noch nicht ermittelt worden. der größten Werk« angeschlossen find mit einer Jahreslohnsumm« von rund 100 Millionen Reichsmark. Die voraussichtlichen Auswirkungen des vtrerrr» beurteilt di« Korrespondenz der christlichen Ge wirtschaften folgendermaßen: Vorerst wird der Arbeitskampf in der niittelbenstchen Braunkohl« keine direkten Einwirkungen auf di« Versorgung der Wirtschaft, Insbefonder« aus die Versorgung Berlins, mit den Produkten der dortigen Kohlenindustrie haben. Ein langer Streik wird aber zu einer starken Ver knappung der Vorräte und Läger führen, und es liegt durchaus im Bereich dcr Möglichkeit, daß eines Tage« ein« Kohlcnkris« für die aus di« Erzeugnisse der mitteldeutschen Braunkohl« angewiesenen Industrie entsteht. Durch den Macht kampf zwischen den Gewerkschaften und den Unternehmern wird an sich di« wirtschaftlich« Lag« nicht geändert. Dir mittel deutschen Industriellen sind bisher sehr für den Wirtschafts frieden eingetreten, ja, fi« haben in ihren Betrieben besonder« W«rksg«m eins ch asten zur Aichrechterhaltung dieses Wirtfchaftssriedens mit oft recht erheblicher finanzieller Unter stützung gebildet. Bon der Red« über den WirHchaftsfriede» zum tatkräftigen Eintreten für diesen tst insofern aber ein recht weiter Weg auch bei den mitteldeutschen Unternehinern, als sie glauben, durch ein entsprechende« Entgegenkommen ein« Verkürzung ihrer Rente tragen zu müssen. Es mag durchaus sein, dass für einzeln« Randzechen ein« Lohnerhöhung Wirtschaft- lieh nicht tragbar ist, aber von fast allen Betrieben laßt sich dt« Lohnerhöhung in dem geforderten Aurmah durchaus wirt schaftlich tragen. Durch entsprechend« Rationali sierung sowohl in der Erzeugung wie aber auch im Brrkaus dürften di« Mehraufwendungen für den Lohn durchaus wieder hsreinzubringen sein. Im Arbeitskamps In der Krefeld«« Textilindustrie hat es sich gezeigt, daß dte Politik dei Gewerkschaften durchaus berechtigt war, denn am Ende des Kampfes mußten auch die Unternehmer aner-ennen, daß diese gewerksihaftt'che Lohnpolitik sie z« einer weiteren Rationali < sierung der Betriebe gezwungen hat, deren Folge eine Stärkung der Konkurrenzfähigkeit dieser Wirtschaft«, gruppe ist. So kann und so muß auch im mitlekdeuisthen Braunkohlenrevier der augenblickliche Arbeitskampf ein« erhöht, Wirtschaftlichkeit zur Folge haben, wenn di« 7000« Arbeitnehmer mit ihren Fa>ni!ieiwugehörigen nicht umsonst dk Last des Arbeitskampfes auf sich genommen haben sollen. DK gewerkschaftlich« Lohnpolitik Ist gerade In der letzten Zeit ein, starke Triebkraft nach weiterer Rationsllsterun« der Betrieb« und Wirtschaftsgruppen gewesen. tz. Schwerer Verkehrsunsakl. Aus der Gnialsstratz« von Lauenhain nach Erlau wurden, wie aus Mittwetdo genwlüei wird, ein Schmiedemeistcr und seine Frau, die an der rechten Straßenseite mit ihrem Motorrad hielten, von einem Kraft, wage» angesahren. Beide Personen wurden in schwerverietz. tem Zustande in das Krankenhaus i» Mittweida gebracht. Da« Auto, dos nicht odgebtenöet hatte, ist unerkannt enlkommem Der „brennende Berg". Die Gemeind« Culzbach zwi. schen N unkirchen und E a a i b r ü ck en hat «in brennend-s Kohlen flöz aus zu weifen. Mau kann von Sulzbach über den „brennen den Berg", am Dorf Neuwerten vorbei, nach Saarbrücken llO Kilometer) gehen. Aus dem brennenden Berge (etwa zwei Kilometer von Eulzboch). in desi-m Innerem soft 200 Jahren das vier Meter starke Blücherslöz glimmt, steigen an der nörd lichen Felswand des sechs dis acht Meter tiefen schluck tarligen Kessels aus Spalten und Rissen Brandgase und heiße Wasserdämvse aus. Es befindet sich dort ein« Erinnerungs tafel an einen Bestich Goethe» im Jahr« 1770. Wetter-ericht -er Dreeöuer Wetterwarte Witterrmgseussichten: TemperoturverhäUnissc zunächst wen ft geändert,. Später Temperaturen, besonders im Gehirne, zurück- gebend. Kommende Nacht »nr örtlich schwacher Bodenfrost. Toys, über wieder stärker bewölkt und vorübergehend Neigung zu Nicker- schlage». Ntässige Winde aus westlichen Richtungen. besonderer Feinheit ausgewähile musikalische Programm i» künstle- risch vollendeter Weise zum Vortrag gebracht hat. Es ist mir eine angenehme Pflicht und ei» besonderes Bedürfnis, hicrsür auch im Namen der sächsischen Staatsregieniirg dein Mozartvercin den ver bindlichsten Dank auszusprechen." Dresdner Musik-Schule. Zu einer stimmungsvollen Ver- anstaltung erwuchs sich die 10. Beethoven-Morgen- frier. Schüler und Schülerinnen aus den Ausbildungsktossen von Hans und Käty Schneider (Klavier), Karl Wa gen Knecht (Violine), Artur Zenker (Cello), Albina Pietz sch (Gesang) und Otto Büchner (Flöte) vereinigten sich zu einem sehr saubere», sicheren, vorzüglich vorbereiteten und ausdrucksreichen (man fühlte überall deutlich, dass die geistigen Tiefen Beethovens verstäicklich erforscht worden waren) Musizieren. So hintertießen di« Werke — Sonate in G-Dur (Werk 31 Nr. 1) Trio in L-Moll (Werk 1, Nr. 3) für Klavier, Violine und Cello; Sonate in FDur (Werk 54); Büß lied; Sonate in Eis-Moll (Werk 27, Nr. 2); 5 variierte Themen für Flöte und Klavier (Werk 107, Nr. 2) — recht befriedigende und eindrucksvolle Eindrücke. Auch diese Feier reiht sich würdig an di« vorangegangenen und stellt der Anstalt das best« Zeug nis aus. —n. Künstlerhews. Der erste Kammermusikabend de» Bär- tich-Quartrtte» gab zwei verstorbenen und einem leben, den Dresdner Komponisten das Work. Von Reinhold Becker hörte man dos Streichquartett in A-Moll (Werk 152), welches durch sein melodiengeschmiickte« Gewand und seinen freudvoll durchpulsten Charakter stets auf» neue fesselt. Felix Draeseke, dessen Hornquintett «inen auserlesenen Kunst- krets am Vortage bannte, war mit dem Streichquartett tu L-Moll (Werk 27) vertreten. Der Meister de» Kontra- Punktes, der in dieser Schöpfung die höchsten Regionen der Kunst ersteigt und r-n wunderbares Musikgemäld« zu greifbarer Gestalt erstehen ließ, erreicht besonders in dem Schlußsatz derart glühende Färbungen, dass es kein Wunder war. wenn der Beifall auch in Begeisterung entflammte. Inmitten der beiden Schöpfungen stand di« Er st« Rhapsodie für Streichquartett (Werk 10) von Nino Nridhardt. Ein Werk, das zum Aushorchen zwingt, der Komponist zeigt darin eine ausgiebige Kenntnis neuzeitlicher Harmonik, ohne dabet llch in dt, Derzerrtdeit unsrer Tage, die durch ihr« ungesunde Ueberkultur Mode macht, zu verstricken. Die beiden ersten Sätze sind zwar an Gedankeninhalt »ich! allzu reich. Der erste Satz jedoch fesselt immerhin noch durch temperamentvolle Be handlung. Der ziveite Satz ist aber ziemlich zerdehni, so dass er das Interesse bis znm Schlüsse kaum Zusammenhalten kann. Aeusserst leiwnsvoll gibt sich dagegen bas Scherzo. Es offen bart entschieden eine starke Musil.ernatnr. Von eigenartigem Reize ist auch der Schlusssatz — Reminiscenzo —, der in ge heimnisvoller Versunkenheit Rückschau auf die Vordersätze hält. Ohne Frage bedeutet dos Merk Neidhardts ein« Bereicherung der Ouartetiliteratur. Der Beifall war äußerst hcrttich. so daß der Komvonist persönlich danken konnte. Auserlesene Inter» preten waren allen Werken die Herren Bärtich. Wunder lich, Rokohl und Schilling. Das Konzert war sehr gut besucht. -Ist- Emil von Geuer spielt nächsten Montag tm Palmenoarten: Frickeinann Bach Konzert D-Moll, Schumann Sinsonie, Etüden, Brahms, Mendelsohn Rondo capr., Eliovin. Sauer Heimkehr, Spieluhr, WinbeSflüstern, Liszt Ricordanza, Rakoczy Marsch. — Karten bei F. RIeS. Sceslraße 21. «b»nne«ents Konzerte Dr. Frieder Weißmenn mit der der- stärkten Dresdner Philhnrmonir. Im 1. Konzert Freitag, den 28. Oftober, bringt Dr. Frieder Weißmann bas Helbenleben von Richard Strauß zur Aufführung. Hermann Drewk stielt bas DMoll Kon zert von Mowrt und Edlih-Lorand bas Violinkonzert von Tschal- kowikv. — Einzelkartcn und Abonnements bei F. Ries, Secsir. 21. „Der fünft« Vsethe." Der dritte Abend dieser vom Büh- nenvolksbund seinen Mitgliedern gebotenen Vortragsreihe Dr. Karl Wollfs behandelte die Wetzlarer Zeit um 1772. da Goethe die Advokatur betrieb, die ihm freilich nur 28 Prozesse in 4 Jahren einbrachte. Es ist jene Zeit die Charlotte Vufs In Goethes Nähe brachte und aus der heraus eines dsr bedcu. trndsten Werk«, „Werthers Leiden" erwuchs. Zunächst erstand aber di« zweite Fassung des „Götz". die bekanntlich durch Her ders Kritik au» dem Urgötz geformt wurde. In dieser Zeit wurden auch Freundschaften gegründet, die entscheidend sür den jungen Goethe waren. Die Namen Merck und Kestner sprechen für sich. Und schließlich ist die Dctzlarr Zeit jene Epoche, di« de» bisher nur beliebten und aeachteten jungen Mann berühmt macht«, eben durch Götz. Dr. Wolls lies; das alles mit seiner sourwränen Vckftragsmanier erstehen, die sein stannenswerier Wissen — Gvc!l)e ist ja eines seiner Spezialgebiete — hervor, bringt. Ohne Konzept, dem Augenblick folgend,' zeichnete ei ein Bild von grosser Wirkung. Schade, daß diese inhaltlick und formell gleich vollendeten Vorträge nicht niedergeschriebe» sind. Eie ivärcn es wert. Tie Mitglieder des BVB. dürft» mit dem ihnen in diesem Winter Gebotenen reckt zusriede« sein! Zck. Leipziger Sender Donnerstag. 20. Oktober: 10.0k, Uhr: Wetterdienst uick Verkehrsfunk. 10.20 Uhr: Bekanntgabe de» Tagesprogramms. 10.25 Uhr. Was die Zei tung bringt. 11.45 Uhr: Wetterdienst und -Voraussage <Deutsck und Esperanto) und Wasserstandsmeldunge». 12.00 Uhr: Mi'- tagsmusik auf der Hvpftld-Triphonola. 12.55 Uhr: Nauener Zeitzeichen. 13.15 Uhr: Presse- und Börsenbericht. 16.30—18.00 Uhr: Nachmittagskomzert des Leipziger Rundfunk-Orchesters. Dirigent: Hilmar Weber. — 1. Rossini: Ouvertüre „Die Italie nerin in Algier". — 2. Menerbcer: Balleltmusik aus „Robert der Teufel". — 3. Wagner: Fantasie aus der Oper „Die Wal küre". — 4. Liszt: Ung. Rhapsodie Nr. 2. — 5. Strauß: Mor genblätter. Walzer. — 6. Kalman: Melodien aus „Gräfin Ma riza". — 7. Sladler: Festlicher Auszug und Polonaise. 18.l)5 —18 20 Uhr: Auftvrrtungsrnndftink. 18.20—18.30 Uhr: Etener- rundsunk. 18.30—18.55 Uhr: Deutsche Weift. Berlin. G. rwn Cyseren und C. M. Aisieri: Spanisch für Fortgeschrittene. 19.00 —19.30 Uhr: Vortragsreihe: „Das Angesftllftnversichrrungs. gesetz." 1. Dortrag. Revisor Näser: „Die Leistungen der Aiu- gestrllienversicherung nach dem neuesten Stande der Gesetz gebung." 19 30—29.00 Uhr: Vortragsreihe: „Niedeckruch und Aufbau In Preußen zu Ansang des 19. Jahrhunderts." 1. Bor- trag. Prof. Dr. Dorrn: „Das alle Preuhen bis zum Zusammen, bruch." 20.00 Uhr: Wettervoraussage und Zeitangabe. 20.15 Uhr: Schweizer Dickftr-Abend. Mitwirkend«: Alfred Schlage- ter vom Alten Theater (Rezitationen) und das Värtichquartctt l-i« Herren Bärtich. Wunderlich. Rokohl, Schilling). 22.00 Uhr: Funkpranger. MOK Ukr: Pressebericht und Sportsunk. 22.3b Uhr: Funkftilk,