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«trd. Kegen die Forderung dieser Arbeiterschichten wird ständig »ngekämpft mit dem Hinweis, daß die Wirtschaft größere Be lastungen nicht tragen lönne. Für die Befriedigung anderer An sprüche dagegen seien stets Millionen und Milliarden da. Die Er höhung der Beamtenbesoldung zieht also größere Kreioss. Hier müssen Ausgleiche gesucht und gesunden werden. Die Arbeiter sagen sodann mit einem gewissen Recht: wenn Angehörige der freien Berufe und sonstige in leitenden Stellen tätige Menschen eine hohe Lebensversicherung abschließen, so findet man das ganz in der Ordnung: wenn für 500 000 bis 700 000 pensionierte Beamte die deutsche Wirtschaft jährlich 114 bis 11t Milliarden Mark an Pensionen ausbringen muß, so sindet man das ebenfalls in der Ordnnug, wenn aber für 20 Mil lionen Arbeiter und Angestellte jährlich 0 Milliarden „soziale Listen" aufgebracht werden sollen, wovon sich die Arbeiter die Hälfte von ihrem Lohn abhalten lassen in: ss:n, dann wird damit der „Wille zur Arbeit getötet" und der „Wille zur Gesundheit ge lähmt". Hat man keinen Sinn dafür, wie empörend es in Arbeiterkreisen wirken muß, daß man für einige Hunderttausend« Beamte 114 bis 1)7 Milliarden Mark Pensionen aufzubringeu für selbstveerständlich hält, während, wnn für 20 Millionen Arbeiter und Angestellte ein gleicher Betrag aufgestellt werden soll, dieser Betrag ständig als demoralisierend und die Leistungs fähigkeit der deutschen Wirtschaft übersteigend hingestellt wird? Und das alles spielt sich ab in einer Stunde, in der wir noch vor der „sozialen Revolution" stehen. Denn das, was wir hinter uns haben, hatte mit den sozialen Umgestaltungne noch wenig zu tun, es war überwiegend der Zusammenbruch eines überlebten Negie- rungssyftems. Die eigentlichen sozialen Umgestaltungen, die in der Luft liegen, vermag kein Mensch aufzuhalten. Die Frage ist nur, ob sie sich organisch entwickeln oder ob sie, wie die Kom munisten es wollen, katastrophal durchgefllhrt werden sollen. Die Parteien von rechts und links finden den Ausgleich in diesem Wirrwarr bestimmt nicht, je länger ich im politischen Leben stehe, um so weniger glaube ich an eine ruhige organische Ent wicklung in Deutschland ohne eine starke politische Mitte. Der Netzner verbreitete sich sodann ausführlich über die innere Lage und die Aufgaben der Zentr-umsvartei. Die In!i>e MM »« MMl-Ee, Strefemann für Recht und Freiheit. Porta (bei Minden), S. Oktober. Nach einer Sitzung des Reichsjugendausschusses der Deutschen Volkspartei am Sonnabend fand heute vormittag am Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta West falica ein feierlicher Gottesdienst und hieran anschließend in Anwesenheit des Parteiführers, Reichsministers des Auswärtigen Dr. Stresemann. eine äußerst eindrucksvolle Kundgebung statt, die von etwa 1500 Jugendlichen der Deutschen Volkspartei aus allen Gauen Deutschlands besucht war. Am Nachmittag fand im Saale des Kaiserhofs in Porta die Hauptfeier statt, bei der auch Reichsminister Dr. Stresemann das Wort ergriff. Dabei machte Stresemann einige interessante Bemerkungen über das Deutschlandlied. Bei dem Singen des Deutschlandliedes werde manchmal' die dritte Strophe weggelassen unter Anfügung der hinzugedichlcten vierten. Die wundervolle Dichtung habe aber drei Strophen und keine vierte. Es gebe leine vierte. Der Dichter habe noch im Grabe das Recht, zu ver langen, das nicht irgend jemand zu seiner unvergeßlichen Schaffung etwas hinzudichie, möge es auch gut gemeint sein. Gerade die dritte Strophe, die Einigkeit und Recht und Freiheit besingt, dürfe nicht verschwinden. Sie habe in unseren Tagen, wo wir so sehr der Einigkeit bedürften, erhöhte Bedeutung. Dr. Stresemann sprach weiter über den nationalen Gedanken. Der Arbeiter, der feine Pflicht tue efür das Vater land, der wäre national. Schweigen, Arbeiten, Vorwärts kommen bedeute mehr als Worte machen. Der größte Fehler, den das Deutschlandlied der Vorkriegszeit gemacht habe, wäre der Bildungshochmut gewesen. In seinen weiteren Aus führungen wandte sich der Redner gegen die Ucbertreibungen im Sport. Der Sport sei gut für Körperbildung und Körper erstarkung, aber er dürfe nicht in Ilebertreibung ausarten. Schließlich ging Dr. Stresemann auch auf den Gedanken der Reichsprovinzen ein. Dieser Gedanke zeuge von dem lebendigen Interesse am Reiche, weil er zeige, daßderReichsgedanke maricknero- Di- Auskübrunaen Dr. Strelemanirs landen in der Versammlung starken Widerhall. Der Erfolg blieb auch nkcht aus, denn im Aschluß an seine Rede wurde die dritte Strophe des Deutschlandliedes gesungen. Gewalttätigkeiten gegen einen Geistlichen. In Spellen bei Hamborn hatte der katholische Ortspfarrer eine katholische Witwe aufgesucht, die protestantisch verheiratet gewesen war und deren Kind die protestantische Schule besucht«. Der Geistlich« machte die Frau auf ihre Gewissenspflicht aufmerksam, ihr Kind katholisch erziehen zu lassen. Darauf mischte sich ein in dem selben Hause wohnender evangelischer Arbeiter in die Unter redung ein und sprang schließlich mit einem Spaten au den Pfarrer zu, den er durch Schläge am Kinn beträchtlich ver letzte. Vor dem Hamborner Schöffengericht gab der Angeklagte an, daß der Pfarrer ihn zuerst geschlagen hatte. Ein Augen- zeuge bekräftigte die Darstellung des Geistlichen, daß dieser, als der Angeklagte auf ihn zugcsprungen sei, vielleicht eine abweh rende Handbewegung gemacht, den Angeklagten jedoch nicht im entferntesten geschlagen habe. Auch habe er in keiner Weise, wie der Angeklagte behauptet, die protestantische Konfession her abgesetzt. Der Statsanwalt wies darauf hin, daß der Priester den größten Glauben verdiene, und daß der Angeklagte schon wegen eines ähnlichen Vergehens vorbestraft sei. Er beantragt« für den Angeklagten drei Monate Gefängnis. Das Gericht verurteilte ihn zu 75 Mark Geldstrafe. In der Urteils begründung wurde ausgefiihrt, daß auch das Gericht keine Notwehr bei dem Angeklagten annehme, ihm aber zugut« halte, daß er gereizt gewesen sei. Wütender Stier vom Zuge »ersetzt. Mittwoch abend gegen 8 Uhr geriet ein wild gewordener Stier Mischen Eching und Neufahrn auf das Bahngleise, als gerade der fällige Eilgug heranbrauste. Da der Zug nicht mehr zum Halten gebracht wer den konnte, ging die Maschine und der ganze Train über das Tier hinweg, dasselbe vollständig zerfetzend. Der letzte Wagen entgleiste und versperrt« die Einfahrt. Von München wurde sofort ein Hilfszug mit Beamten und Arbeitern abgelassen, nach dessen Eintreffen die Räder der Maschine von den Fleisch- und Hautfetzen befreit und der Wagen wieder eingeh oben wurde. Mit 1§4 Stunden Verspätung konnte der Zug di« Fahrt wieder fortleben. ««r-mlworlNL für den polüischen Leit: 0r. Gerhard D-Sc,hk. Dre»d«n. m« »« lüchstschen Lei! und da» Feuilleton: I)r. Mar Dowichle, Dresden tür «luiktgen, Artur Leu,. ILmtlxi» t» DreSoiu». Orescken, Oott schenkte uns Keule ein munteres 8ükncken! Lsrl /tngele unä Lrsu iVIaria ^eb. Vkanles am 10. Oktober 1927. 1040 öl. Mods-Mlsl zu öl. MnMrii Post Panschwih bei Kamenz in Sa. vermittelt in seiner gehobenen Fortbildungsschule mit kaufmännischer und hauswirtschastlicher Abteilung katholischen Mädchen eine gut bürgerliche Erziehung und Ausbildung bei mäßigen Preisen Der zweijährige Besuch dieser Fortbildungsschule befreit die Schülerinnen vom 3. Lahre der Fort- biidungsschnlpflicht Prospekte durch die Direktion Vas Lperial - pelreesciiSlt ^riebler empfiehlt seine anerkannten OusIitLts- Pel26 Oroüe ^usivabl kkeeile Preise kmciikunelize kerstunx Vikioriastrake 4 Leke >Vgisenkiaii»str»Le Umarbeitungen jetrt erbeten 874 8rM- üeüiillg Ohne Operation» ohne Derufsslörung! Unsere Vertrauens-> Aerzle sind approbiert »nd von vr. meck. tz. L. Meyer, Hamburg, in der orthopädische» Brnchbehandlung speziell ausgebildek. 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Okt.» vorm, von S—1 nnd uachm. von 2—8/»Uhr. Lotet Sächsischer Los. Arnsdorf, Dienstag, 18. OKI», vorm, von »-2 Uhr» Gasthos Weltinschlöhchea. «ambnrg: täglich 10—12 und 4—6 Uhr, ouberSonnabendnachm.u.Sn»ntags,iin2ns<ttut,Esplanade6. „Lern,es", Aerzlliches InsliluI tür orthopädische Brnchbehandlung, G. m. b. S.» Lambnrg, Esplanade S. (ür. tt l.. ktezvr.) Aeltestes und größtes ärztliches Institut dieser Art. Wir warnen vorNachahmiingrndcrMethodevr.H.L.Meyer. Kennen 8ie 8etiui,w3nsn!i3U8 s,« kuc!. OLi-r'srHmiüi kauten vrestlen, llos-nstceks 29k? unrt billig Zwei Freundinnen» 20 n. 22 F, knth., von gut. Charakt. u. angenehm.Aenß., im Näh. sowie in all. Zweig. dexHanshnlt.crf.,wünsch.Be- kannlsch. m. kaih.svl.Herr.tti sich.Steil., nicht unt.20I.,zw. Keiral. Beamter bevorzugt. >1049 Offert, erb. unt. ..Mgrie ' an die Geschäftsstelle d. Bl. BlondesMiidel iuchtauf dies.Wcae mit kath. Herrn in Briesmechs.zu tret. zw. »säst. Bin 27 I. att.mittelgr., zurzeit in gut. Hanse tat., jed. ohne Vermög., Wäscheausst.vorh. Wer sich nach ein. gliickl. Heim sehnt u. nicht nach Geld tracht., der send.Brief,wenn mögl.mit Bild.unt...N820' a.d.Gc- schüftsst.d.BI. (Biidsof.zur.) Sttttes Glück NN der Seite eines reifen, mit cdl. Herzensbild. nusgcst. Mannes in sich. Stell., gut kath., bis 45I„ ersehnt sich an ständig. Mädchen, Ende 30. Witwer niitlKind angenehm. Zuschriften nitter M 1 30 an die Geschäftsstelle d. Bl. Eins. Insp.» verh., kath., selbständig und selbst in ungekünd. Stell, tat., mit pa. langj. lückenl. Zengn. versch. Prov., such! 1.1. od. 1.4.28 Danerttelluna, ev. früher. Frau iiicht. Wiritti. Gcfl. Znschr. unt. Nr.OSS an die Geschäftsstelle d. Bl. -o IH»tI«-lon S4Z80 7. >4. --- I WlM I MÜS- 8 ÜKtik in seiner Olonerolle als kAoritr in LE" „Familie /Noslrick" Tolle knrleske mit Ossanx- iinc! Tsnr. Lonntsgs nsettmittsgs suck 4 Uhr bei Kiemen Preisen Loo-Xvnrsrtksu» teilen /Nittwock vonnekmen Vs»! ^oo-Orcliester «rollen 8l« bekiatren, auch «renn 8ie §chuk« purren. Dann «türken §ie nur Lrelsi vero-ro llen. Oie Lrckal-Doee öikner sich «lurck einfache Giebel-Orekung »pielenä: Ihr« IZäncle bleiben rr«. Nücke kolüvsck Lu verdssssrrr, ckecküll» «sLuiLs» vir eins Lsssers kLckunH vor 5t. 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Vorstellung der .Aktuellen Bühne" Außer Anrecht Uraufführung i.,g,ml« i'/z8) Albert-Theatkr Mittwoch Innr paluoea (8) Die Komödie Mittwoch Spiel im SolileS s»/»8) B.-B.-B. Gr. 1. 2900- 3000 Abonnement L 4 Refideur-Theater Mittwoch I»k k»d' mein tt«i in itsiilelberg verloren (>/,8) B..B.-B.Gr.1r 2851—2700