Volltext Seite (XML)
Das Zeiil'um In der Saalill«« Eine Rede Köhlers. Karlsruhe, 8. Oktober. (W. T. B) Im Rahmen der Feier des 25jährigen Bestehens des Windt- horstbundes Karlsruhe hielt Reichsinanzminister Dr. Köh'ler eine Rede, in der er eingehend auch die politischen Tagessragen erörterte. Der Minister wies daraus hin. das; auch heute und in der derzeitigen Regierung der Schutz der Republik der Grundgedanke der Zentrumspolitik sei. Wenn man auch nicht bei jedem kleinlichen Herummäkeln einen roten Kopf bekommen solle, so wäre doch eine monarchische Propaganda im Rahmen der Negierungspolitik unerträglich. Die Parteien, die in der Negierung zusammenarbeitcten, stün den auf dem Boden der Verfassung von Weimar, und das sei vcr Boden der demokratischen Republik. Das Zentrum, führt« der Minister weiter aus, wird darüber wachen, das, diese Grund lage in keiner Weise verschoben wird, und wird sich gegen Be schimpfungen der republikanischen Staatssorm zu wehren wissen. Die verfassungsmäßigen Reichssarben sind schwarz-rot-gold. und ihnen ist jene Achtung und Ehrung zu erweisen, die jedes Volk seinen Farben entgegenbringt. Daß unser Volk in der Flaggen frage immer noch uneinig ist, ist gewiß lies bedauerlich. Aber Klagen über allzu starkes Hervordrängen der schwarz-weih-roten Farben können wohl mit geringerem Anspruch auf Berechtigung von denen erhoben werden, di« bei dem 80. Geburtstage des Herrn Reichspräsidenten es abgelchnt haben, die schwarz-rot- goldene Flagg« bei der Spal-e-lildung überhaupt zu zeigen. Das Reichsbanner hat durch diesen Beschluß schwere Schuld aus sich geladen. Denn es hat durch sein Fernbleiben den Außen stehenden ein durchaus falsches Bild von der wahren Meinung der Mehrheit des deutschen Volkes gegeben. Zu der Frage Einheitsstaat oder Föderativ staat führte der Reichsfinanzminister aus: Das Wort, das ich vor wenigen Tagen auf dem Deutschen Slädtetag in Magdeburg gesprochen habe, möchte ich hier wiederholen und an alle die- lenigen richten, die glauben, über di« Länder zur Tagesord nung übergehen zu können: „Verachtet mir die Länder nicht!" Diese grundsätzliche Einstellung schließt in keiner Weise aus, daß durch eine durchgreifende Vereinfachung der gesamten Organisation der öffentlichen Verwaltung in Deutschland ein Neben- und Ecgeneinandcrregieren in außer ordentlich vielen Dingen beseitigt wird. Das deutsch« Volk kann sich den Luxus doppelter und dreifacher Verwaltung derselben Angelegenheiten nicht mehr gestatten. Deshalb kann es mir, der ich im Grunde meines Herzens föderativ gesinnt bin, auch nie und nimmer in den Sinn kommen, alle die dynastischen Ge bilde der vergangenen Zeit ohne jeden Unterschied erhalten zu wollen Aber die Lösung des Problems, die brennend geworden ist in unseren Tagen allgemeiner Not, soll und kann nicht durch Gewaltmaßnahmen erfolgen. Finanzministcr Dr. Köhler schloß seine Ausführungen mit einein Ausblick auf die gegenwärtige Negicrungs- koalition und di« Stellung des Zentrums in ihr. Das deutsche Zentrum, sagte er, ist gegenüber seinen .Koa litionsgenossen von rechts genau so frei und unabhängig, wie es in der Vergangenheit gegenüber den ehemaligen Koalitions- freunden von links der Fall war. Darin liege die Starke der deutschen Zentrumspartei, nirgends gebunden und nirgends sich bindend. Nkl AlWkll findet der Arbeitsnachweis dank seiner zweckmäßigen Organisation die richtige Kraft für Sie. Anruf: 25881 u. 24831. Ser einsame Verg. Roma» von L-t-l «ußerlioser. f« Fortsetzung.) Ein Stück vor der Pfannenschmiede kommen der For- heler und der grüne Wastl zusammen. „Ah. der Forcheler!" grüßt der Wastl. Und der Forcheler: „So. bist auch da?" „Ja." antwortet der Wastl. Und sie gehen miteinander ln die Pfannenschmiede. Der Wirt kommt ihnen entgegen und begrüßt sie freundlich. Sie sitzen am großen Tisch in der Gaststube. „Ihr braucht nichts zu trinken, wenn ihr nicht wollt", sagt der Wirt. „Denn deswegen Hab ich euch nicht eingeladen." „Freilich tun wir was trinken!" ruft der Wastl. „Bring einen Liter Wein!" Er hat gestern in Innsbruck einen großen Gemsbock verkauft und ist deswegen guter Laune. Der Wirt bringt den Wein und setzt sich zu den Gästen. „Ein schöner Tag ist heut gewesen", beginnt er, um irgend etwas zu sagen. „Ja. ein schöner Tag", stimmt der Forcheler bei. „Einen Regen täten wir bald brauchen", weiß das Weib des Forcheler zu erzählen. „Wär wohl gut", sagt der Pfannenschmied Dann ists eine Weile still. Endlich findet der grüne Wastl doch den Anfang zu einem ordentlichen Gespräch. „Der Herr Pfar rer ist ja wieder krank, Hab ich gehört. Er ist halt doch ein armer Herr", tut er scheinheilig. „So. krank ist er?" fragt der Pfannenschmied. „Hab nichts gewußt davon." Draußen vor der Tür werden Stimmen laut. Drei Männer kommen herein, grüßen und letzen sich zu anderen. Sie sind Knechte bei verlchiedenen Dauern in Pomp und haben sich auch für den Pfannenschmied entschieden. Schon wird es dunkel und der Wirt geht die Lampe holen. Nach und nach kommen auch die andern, so wie sie es versprochen haben. Der Kreuzkircheler. der auch sein Weib mit hat. ein angesehener Bauer, der gern lesen und philosophieren tut. Die andern find Knechte. Siegerin«!» über IimerpMschekeriisragea 6" Paderborn. 10. Oktober. Heute führte im Nahmen eines politischen Bortrages in einer großen Zentmmsversammlung Reichstagsabgeord neter Dr. Stegerwald, nachdem er einen Ueberblick über die außenpolitische Lage Deutschlands nach der letz ten Völkerbundstagung gegeben hatte, über Fragen der Wirtschafts-, Preis-, Steuer- und Sozialpolitik sowie Be amtenbesoldung u. a. folgendes aus: Weite Kreise machen sich keine Vorstellung darüber, was in den letzten Jahren alles geleistet werden mußte, um die deutsche Wirtschaft wieder gleichberechtigt in das Weltgefüge einzu gliedern. Wir haben erst wieder etwa Zweidrittel unseres An teiles am Welthandel erreicht im Vergleich zu 1013. Gegen wärtig wird darüber gestritten, ob Deutschland seine Warenaus fuhr mehr steigern oder seine Lebensmitteleinfuhr stärker ver ringern müsse. Der Streit ist müßig. In Wahrheit muß beides geschehen. Das deutsche Volkseinkommen wird gegenwärtig im Jahre auf etwa 60 Milliarden Mark geschätzt oder etwa 1000 Mark auf den Kopf der Bevölkerung. Die öffentlichen Abgaben in Deutsch land betragen einschließlich der Reparationslasten der Deutschen Reichsbahn und der Industrie etwa 13 Milliarden oder rund 200 Mark aus den Kopf der Bevölkerung. Es müssen also mehr als 20 Prozent des Volkseinkommens an öffentlichen Abgaben entrichtet werden. Man redet in Deutschland viel von der Not wendigkeit einer Steuersenkung und denkt dabei in erster Linie an die Grund-, Gebäude- und Gewerbesteuer. Eine wesent liche Steuerermäßigung ist i» Deutschland nur unter dreierlei Voraussetzungen möglich: 1. Dadurch, daß das deutsche Wirtschaftsleben sich weiter hebt, das Steuererhebungsversahren verbessert wird, und damit die Einkommensteuer noch höhere Erträgnisse liefert: dann können andere noch drückendere Steuern ermäßigt werden. 2. Durch eine organische durchgreifende Verwaltungsreform mit denkbar einfachster und sparsamster Verwaltung in Reich, Ländern und Gemeinden: diese Reform kann sich aber erst nach Jahren auswirken, weil die Beamten ja lebenslänglich angestellt sind. 3. Durch eine durchgreifende Revision des Dawesplanes, die aber in den ersten Jahren nur geringe Aussicht hat, verwirklicht zu werden. Eine Reform der V e a m t e n b e sol d u n g ist In Deutschland ein wirtschaftlich tief einschneidender Vorgang. Das komnit daher, daß das Vcamtcnhecr in Deutschland außerordent lich groß ist, daß in Deutschland zu viele Verrichtungen von Be amten ausgesührt werden, die in anderen Ländern Privat angestellte tätigen. In Deutschland dürste es im Reich, in den Ländern, Gemeinden, sonstigen öffentlichen Körperschaften, in der Reichsbahn und Neichspost an 2,5 Millionen Beamten geben. Darunter befinden sich allein zwischen 500 000 bis 700 000 Pen sionäre. Es gibt kein zweites Land der Welt, das, wie Deutsch land, in Reichsbahn und Reichspost mehr als 600 000 Beamte unterhält: es gibt kein zweites Land der Welt, in dem, wie in Deutschland, mehr als 200 000 Volksschullchrcr öffentlich-recht liche Beamte sind; in keinem zweiten Land der Welt gibt es >4 Million Kommunalbeamle, wie in Deutschland; kein zweites Land der Welt zahlt jährlich, wie Deutschland, 1)4 bis 1), Mil liarden Mark an Bcamtenpcnsionen. Die Reichsbahn allein zahlt über 1 Milliarde Mark an Gehältern und daneben über 400 Millionen Mark, also der Gehälter der aktiven Beamten, an Pensionen. Bei einer Veamtenbcsoldung in Deutschland ein schließlich der Pensionen und der Fürsorge für Kriegsbeschädigte (auf diese wirken Gehaltserhöhungen automatisch zurück) ist aus- zugehen von einem Ausgabensatze von rund 8 Milliarden Mark. Mitten auf dem Tisch brennt die Lampe. Ein grüner Schirm ist darüber, der die Gestalten in die Dämmerung rückt. Der Pfannenschmied ist in gehobener Stimmung. Elf Leute hat er um sich und im Winkel drüben, wohin das Licht kaum mehr dringt, sitzt die Regina. Die Unterhaltung kommt nicht recht in Fluß, weil sie alle warten, was ihnen der Psannenlck'mied ,u sagen haben wird. Der fänat denn schließlich auch an mit seiner Rede, die er sich tagsüber zu« sammengestellt hat. „Bravo, reden kannst gut!" lobt der Kreuzkircheler den Pfannen^imied. „Und alsdann, am Sonntag kommt der Professa aus Münchn. sagst." — Der Bauer nickt ein paar Mal nachdenklich mit dem Kopfe. — „Wir werden ja sehn, wir werden ja sehn!" Die ganze Gesellschaft ist etwas kleinlaut. Dem Pfan nenschmied macht es den Eindruck, als ob es ihnen nicht ganz recht wäre, daß sie nun offen Farbe bekennen müssen. Und er redet ihnen zu, sie sollen ja gewiß kommen. Denn diese Versammlung sei sehr wichtig; alles hänge davon ab. — Gleichzeitig machen sich alle auf den Heimweg. Es ist schon ganz dunkel. Die Sterne stehen wohl am Himmel, aber der Mond läßt sich nirgends leben. Doch sie finden ihren Weg auch im Dunkeln. Grad dre Kreuzkircheler hat sich vom Pfannenschmied eine Laterne ausqeborgt. Das Weib läßt er hinterdrein gehen. Er selbst stapft mit dem flackernden Kirchenlicht voraus. .Hörst, Alte", fänat er zu reden an. „mir kommt vor, der Pfannenschmied ist nicht ganz normal. Er tut ein bißl spinnen." „Kannst schon recht haben", antwortet sie. „Hab mirs selber sclchn denkt. Und die ganze Gschicht tut mir auf ein mal nimmer gfallen. Meinst nit, daß sie den Professa aus München wieder hinausschmeißen werden?" „Könnt schon sein", sagt er. „Muß noch drüber Nach denken. muß mir die Sach genau überlegen." „Wenn wir halt nicht hingehen täten . . erinnert ihn das Weib. Er sagt nichts darauf, sondern stapft mit seiner Laterne nachdenklich durch den Wald. — Der Forcheler und sein Weib gehen lange schweigend dahin. Er fängt erst zu reden an. wie sie schon weit genug von der Pfannenschmiede weg sind. „Du. Alte." sagt er leise, „ist das eine neblige Versammlung, die am Sonntag im Epeisesaal ist?" »ke jährlich an Gehältern, Pensionen und für Zuwendungen n« Kriegsbeschädigte verausgabt werden. Eine Erhöhung der Ge hälter um zehn Prozent bedeutet eine Belastung der deutschen Wirtschaft von rund 800 Millionen Mark. Die jetzt in Vorlage gebrachte Beamtenbesoldung wirkt sich etwa mit 1)4 Milliarden Mark aus. Der gegenwärtige Zustand, wonach Deutschland an 2,5 Mil lionen öffentlich-rechtliche Beamte unterhält, resultiert aus dem Obrigkeitsstaat und hatte in ihm Logik und Sinn. Der alte Staat wurde in der Tat von Beamten regiert. Das war sein Vorzug und sein Verhängnis zugleich: es herrschte peinliche Ord nung im Staate, es fehlte aber auch die politisch-schöpferische Ge staltungskraft, worauf in der Hauptsache Deutschlands Zu sammenbruch zurückzuführen ist. Im demokratischen Staat ist die Fortführung des früheren Beamtensystems sinnwidrig und schließt in sich viele politische und Korruptionsgefahren. Bei einem großen Beamtenheer besteht in einem demokratischen Staate die stete Gefahr, daß es entweder in Abhängigkeit gerät zu den Regierungsparteien oder ein Instrument der Oppositions parteien wird oder aber gar, daß sich die Beamten der Parteien und Parlamentsführung bemächtigen und so praktisch der „demo kratische" Staat wieder von seinen eigenen Angestellten und Pen sionären regiert wird. Keine dieser drei Möglichkeiten und Ge fahren sind, vom Standpunkt der Demokratie und der Staats reinlichkeit aus gesehen, als Dauerzustand tragbar. Es werden Mittel und Wege gefunden werden müssen, die den Staats- und Kommunal-, sowie den Reichsbahn- und Neichspostangestellten eine möglichst große Sicherheit in der Existenz und im Alter ge währen (wenn die Arbeiter für sich «ine größer« Sicherheit er streben, dann können sie diese den öffentlich-rechtlichen Angestell ten nicht vorenthalten), ohne daß die umschriebenen Gefahren ständig wie ein Damoklesschwert in der Luft hängen. In den Kreisen der kleinen Landwirte, in weiten Mittelstands- und Arbeiterkreisen, sowie in den Reihen der Aufwertungsgläubiger herrscht bereits eine starke Erregung über das Ausmaß der gegen wärtigen Beamtenbesoldung. Kleinere Bauern, Mittelftändler und Aufwerlungsgläubiger sagen, daß ein weit geringerer Be trag ausreichend gewesen wäre. Die möglichen Ersparnisse hätten für Senkung der Realsteuern und für die Erleichterung des Loses der Jnflationsverarmten verwendet werden müssen. In Arbeiterkreisen sagt man, daß nach amtlichen Feststellun gen anhand der Beiträge zur Invalidenversicherung 6.3 Prozent der Arbeiter nicht über 6 Mark, 6H Prozent nicht über 12 Mark, 20,2 Prozent nicht über 18 Mark, 12,5 Prozent nicht über 24 M„ 9,4 Prozent nicht über 30 Mark und nur 34,7 Prozent über 30 M. die Woche verdienten. Die Arbeiter haben an sich nichts gegen eine angemessen« Erhöhung der Beamtenbesoldung: sie wehren ßch aber gegen dt« Behauptung kapitalistischer Blatter, daß -t« Arbeiter den Beamten lohnpolitisch vorausgeeilt seien und di« jetzige Beamtenbesoldungsreform lediglich den Ausgleich bringe. Demgegenüber sagt man, die Beamten hätten Ende 1924 einen Eehaltszuschlag von 10 bis 12,5 Prozent, bei den großen Miers steigerungen der letzten Jahr« stets automatisch eine Erhöhung des Wohnungsgeldzuschusses und in den Jahren 1925 und 1926 je eine Weihnachtsgratifikation erhalten; Zuwendungen, um die die Arbeiter schwere Kämpfe führen mußten. Weiter wenden sich die Arbeiter dagegen, daß bei Veamtenbesoldungcn ein Wett rennen der politischen Parteien um die Gunst der Beamten statt findet, während maßgebende Vertreter in den gleichen Parteien es ganz in der Ordnung finden, daß in Deutschland die am schwersten arbeitenden Menschen, nämlich die Arbeiter in der Großcisenindustrie seit Jahren die längste Arbeitszeit in Europa aufzuweisen hatten (die 12-Stundenschicht), und die Bergarbeiter in vielen Bergbaubezirken noch nicht einmal an ihren Friedens- ceallohn angclangt sind. In diesen Arbeiterkreisen ist man sehr erregt darüber, daß die erste Werte schaffende Urproduktion trotz Revolution in weiten Kreisen der Gesellichaft so gering gewertet „Ich bin nie oben gewesen im Speisesaal", gibt sie zur Antwort. „Muß man da auch was essen?" „Ich weiß nicht. Aber ein Ichönes > mgy schon anziehn und ein solches haben wir beide nicht. Meinst nicht auch, daß wir gscheiter in unferm W" n?" „Ich mein schon auch, es wird gscheiter sein", stimmt die ihm bei. „Am End tät sich der Professa aus München schämen mit uns." So reden die beiden miteinander. Der arüne Wastl hat niemanden, mit dem er sich aus- sprechen könnte So denkt er sich halt im Grad am Sonntag gehts mir nicht aus. Da muß ich mit mein Spezi in die Hinteriß gehn. Muß ein bißl was hinüber« schmuggeln über die bairische Grenz. Sonst wär ich ja schließlich gangen in die Versammlung. Und der grüne Wastl schleicht durch den Wald au^ wärts. Er geht nicht den Fußweg. Wie es - Gewöhn- heit ist. benützt er das dunkle Dickicht des Waldes. Das kann er nicht lassen, auch wenn er kein Gewehr hei sich har. Ueber den Zillertaler Bergen steiat nun der Mond auf. Er ist im Ahnehmen, aber noch fast voll Der Wald wird mit einem fast taghell und die Höben stebm m - ßen Schimmer. Ein Vöglein fährt Im Schlaf ans und llattert erschrocken mit den Flügeln. Von der Höbe kommt der schwermütige Lockruf einer Eule. Und bald darauf huscht ein großer Schatte» lautlos durch die Bäume. Und fernher kommt das schwermütige Locken des Nachtvogels. 15. Am Samstag schaut der Pfarrer belorgt zum Houmel empor. Es hat schon lang nimmer geregnet und auf den Feldern dorrt Gras und Getreide. Der Himmel aber ist strahlend blau, kein Wölklein, das auf Regen oder ein aus ziehendes Gewitter deutet. Abends ist Segenandacht in der Kirche und am Schluß derselben dreht sich der Pfarrer um und sagt zur Gemeinde: „Morgen. Sonntag, um sieben Uhr früh ist eine Bitt'""-«'!- ion auf die Felder, um einen ausgiebigen R-">n zu er litten. Auch bitte ich euch, besucht morgen nicht die Ver» ammlung. die der irrgläubige Priester aus München anae- agt hat. Verhaltet euch ruhig und laßt euch nicht zu Aus- chreitungen hinreiben " (Fortfetzuna folgt)