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H der LendeSuniversität. Di« medizinische Fakultät der Unlverstlät Leipzig hat aus Anlaß der Grundsteinlegung des Hygie- «icmuscumS in Dresden dein Direktor dieses Museums, RegierungS- rat Georg Seirinq, zu ihrem Ehrendoktor ernannt. ) Großfcuer in einer Pianosortefabrik. In einem Arbeitssaal Ser Pianofortesabrik Gustav Fiedler A.°G. in Leipzig in der Sedan strabe ist am Montagnachmittag um 4,30 Uhr auf bisher »och nicht geklärte Weise Feuer ausgebrochen. In einstiindiger angestrengter Tätigkeit gelang cs der Feuerwehr zunächst, die Gefahr des Uebergrcisens aus die anstoßenden ArbeitSriinme zu beseitigen und dann das Feuer vollends zu löschen. Der Schaden steht noch nicht fest. In dem vom Feuer befallenen Raum besaildeii sich hauptsächlich halbfertige Instrumente. (skrmnitr, L«,icl<su, PIsuen tz. Zu dem Autounfall bei Plauen. Zu dem gestrigen Auto unfall auf der Straße von Elsterberg nach Plauen, bei dem ein Lastauto einer Plauener Brauerei zertrümmert wurde und der 28 Jahre alte Geschäftsgehilfe Hans Wunderlich den Tod fand, ist noch zu berichten, daß der Führer des Kraftwagens namens Müller, verhaftet worden ist. Er soll den Unfall durch zu schnel les Fahren verschuldet haben. tz. Di« spinale Kinderlähmung. Auch in Lunzenau ist ein neuer Fall von spinaler Kinderlähmung bei einem dreijähri gen Kinde vorgekommen, somit innerhalb von 14 Tagen der 3. Krankheitsfall. tz. Ergebnis der Elternratswahlen in Reinhardtsdors, Sächs.-Schw., 11. Oktober. Bei der Elternratsivahl am 9. Ok tober wählten 93 ErziehungsLercchtigte von 171 Wahlberechtig ten. Auf die christliche Liste entfielen 46, auf die a»eltlici)e 47 Stimmen. An Sitzen erhielt jede Liste 4. Im Borjahre be stand der Elternrat nur aus 8 weltlichen Vertretern. tz. Der erste Nachtfrost. In den gestrigen Morgenstunden konnte man aus den umliegenden Höhen von Zwickau 3 Grad Kälte beobachten. Kur ekr i-surik Einweihung -er Kin-enburg - Brücke Lübau. 11. Oktober. Tausende von Zuschauern hatten sich am Montagmittag — einem prächtigen sonnigen ss<erdsttage — auf dem Theaterplatz eingesunden, um Zeuge von der Einweihung der neuen monu mentalen Steindrucke über die Selteurein zu sein, der man den Namen Hindendurg-Briicke gegeben hat. Vertreter der Staatsregierung mit Finanzminister Weber an der Spitze, des Landtages, der Kreis- und Amtshauptmannscl)ast, sowie der Lübauer und Zittauer Stodtvertretung wohnte» der Feier bei. Nachdem der Leiter des Brückenbaues — Regierungsbaudirektor Eichler — iiber das Werden und den Bau der Brücke inter essante Einzelheiten mitgeteilt, ergriff Finauzminister Weder das Wort und sprach der staatlichen Wasserboudirektion, dem Hochbauamt, der ausführenden Firma A.-G. für Beton- und Monicrbauten in Dresden, ihren Angestellten und Arbeitern, der Stadt Löbau und dem Bezirk für die finanzielle Unterstützung des Werkes seinen Dank aus. Das Ministerium i)«be mit Freude und Befriedigung die Genehmigung gegeben, die Brücke auf den Namen des Reichspräsidenten zu Lausen. Nach dem Finanzminister sprach der erste Bürgermeister Dr. Ungetüm, Löbau. worauf vom Finauzminister durch dxs Zerschneiden des die Brückcnbreite überspannenden weißen Landes die förmliche Uebcrgabe der Brücke an den öffentlichen R-.-rkchr erfolgte. Zum B anbe in -er Bramckohlengv^e O!ba Na» tzen, 11. Oktober. Die Braunkohlengrube Olba leidet noch immer unter dem Brandungliick, das vor einigen Tagen drei Menschenleben for derte. Die ununterbrochenen mit Lebensgefahr verbundenen Bemühungen der Rettungsmannschaften, des brennenden Feuers Herr zu werden, sind bisher nicht von Erfolg gewesen. Nachdem man am Donnerstag glaubte, das Feuer lokalisiert zu haben, ist es am Freitag erneut durchgebrochen. Nach wie vor sicht außer den Notstandsarbeiien auch heute noch der ganze Betrieb still. l. Eine Hindenburgfeier der kath. Oberschule zu Bautzen fand am 10. Oktober statt. Kistlers „Trcuschwur", dargcboten vom Schülerorchcster unter Leitung dcs Herrn Stud -Rat Engler, und Arndts Lied „Des Deutschen Vaterland" in der Vertonung von Nci- chardt, das der Schulchor unter Führung dcs Herrn Musikdirektor Piicbel sang, leiteten zu der Ansprache dcs Herrn Stud.-Rat Dr. Rößler über. In ibr feierte der Vortragende den Reichspräsi denten als selbstlosen Pflichtenmcnschen in der Kriegs-und Nacl)- kriegszcit. Mit dem Deutschlandlied schloß der AktuS. Hlncr. Der Ufa-Palast bringt mit dem Film „Die letzte Nacht" die Verfilmung eines englischen SelMispiels. I» den Hauptrollen sieht man Lila Damrta, Paul Richter und Harry Liedtke. Daneben verdienen genannt zu werden Rudolf Kleinrogge sder Erfinder in „Metropolis"). Trude Hesterberg und Ernst Bcrcbcs. Die Künstler haben durch ihr einwand freies Spiel dem auf Altheidelberger Atmosphäre umgestellte» Film zu einem leichen Erfolg verholfen. — Im Beiprogramm sieht man einen Aufklärungsfilm über richtige und falsche Säuglingsernährung, und eine amerikanische Groteske „Ionny lernt küssen" die den Vorzug hat wirklichen Humor zu haben. TraubenzSge am Rhein Bon P^er »aaer. Die kaum mit erstem Tageslicht sich füllende Bahnhofshalle wimmelt von jungem, fröhlichem Volk: Knaben lärmen, Mädchen lachen silberne Tonleitern, und Frauen, von der Zauebirn Mode fast zu deren Altersgenossen verzüngt, finden sich zu überschweng lich jchwallenden Knäueln zusammen:- es geht in den Herbst! Im rechten Augenblick schloß die Schule ihr« Pforte, den Kindern die Freud« zu gönnen, die ein ganzes Jahr lang von diesen Traubcntagen geträumt und ihren Anbruch ersehnt haben wie ein strahlendes Fest. Wenn das Pfündchen Kirschen. Stachvl- oder Heidelb-eren, das die Mutter vom Markt heim brachte, kaum eine knappe KHtprobe gab für die vielen Münder, oder von ein paar Birnen und Aepfeln, nach einem Griff in den Korb, nichts mehr übrigblieb für den anderen Tag. war das die tröstliche Gewißheit: an den Trauen würden sie sich satt eisen können. Lustig kreischten und quietschen die Eimer und Bottich« in ihren Händen, von Ungeduld und glücklich«! Er regung geschwenkt. Die Schaffner haben große Mühe, alle in den Abteilen unterzubriiwcn, di« schließlich vollgepfropften Heringstonnen gleichen. Aber um so ausgelassener jauchzt und schmettert es aus jedem Fenster, da die Lokomotive schnauend und zischend hinausstößl in das reiche, herbstlich leuchtende Land der Wein« biiael und -Lerae. Sächsischer Gemein-ebeamkenbun- 55. Äaupkversammlung in Plauen i. V. Plauen i. B., 11. Oktober. In der Zelt vom 8. bis 1V. d. M. fand In Plauen i. V. die 56. Hauptversammlung dcs sächsischen Gemeindebamtenbundcs statt. Ihr voraus ging ein Gcwerkschastskursus, an dem zahlreiche Gcmetn- debeamte ans dem ganzen Freistaat Sachsen tcilnahmen. Die Ta gung wurde mit einer Rede des Staatsministers a. D. Rönne tz» rg, Braunschwcig, M. d. R., über die Beibehaltung des Be rn f s b e a m t e-n t n m s eingeleitet. Der Redner setzte sich, sowohl vom wirtschaftlichen wie vom politischen Gesichtspunkte aus, für die Beibehaltung des Berufsbeamtcntums ein. Die Ersetzung dcs Be- russbeamten durch freie Vertragsangestellte werde keine Ersparnisse bringen. Außerdem sei der Berufsbeamte durch seine Wesenheit dazu bestimmt, als Diener der Gesamtheit das Gemeinwohl über alles zu stellen. Der Geschäftsführer des Rcichsbundcs der Kommunalbeam ten und -Angestellten Dauischlonds, Mcs se r sch mi d t - Berlin, sprach über neuzeitliche Beamtenbildung. Der Redner ging davon aus, daß der -Krieg und die Staatsumwälznng eine Fülle neuer Probleme staats- und sozialpolitischer Natur gebracht habe, wodurch ein« erhebliche Steigerung der Anforderungen an die Ar beitsleistung und das Verantwortungsgefühl der Komnninalbeamten- schaft bedingt worden sei. Der Vortragende kam dann auf die Be deutung einer systematischen einheitlichen, theoretischen und prak tischen Ausbildung in den verschiedenen Dienstzwcigen der Vcr- nmltung zu spreche», und behandelte in diesem Zusammenhänge die Bedeutung der Vcrwaltungsschulcn, des Bcamtenaustau- sches und der Sonderansoildung für Fachbeamt«. Es sei Ausgabe der Beamten-Orgamsationcn, die Bilduiigsbcstccbungen der Be amtenschaft tatkräftig zu unterstützen. Nach ihm sprach Ministerialdirektor Dr. Fa Ick-Berlin über „Gedanken zur Reform der öffentlichen Vertvaltung". Die Beamtenschaft habe ein starkes Interesse an einem übersichtlich eglicdertcn Behördenausbau mit einer für jeden Laien leicht tr ennbaren Zuständigkeit der einzelnen Dienststellen. Eine Kodisi- zieruug sei für den Beamten eine Lebensnotwcndigkeit. Die Ver waltung müsse in ihrem Ausbau volkstümlich gestaltet wer den. Der Redner ging dann aus zahlreiche Einzelfrogen ein und forderte zum Schluß ein einheitliches Bcamtenrecht für alle deutschen Beamte» anstelle des Reichsbeamtcngcsetzes für die Reichs beamten und der achtzehn Lüttdergesetze für die Landesbeamten. Ms letzter Redner sprach Dr. Rich Hardt vom Deutschen Bcamtenbund Berlin über „Begriffliche Unterschiede d«8 Bromten- und ArbeitsrechtcS". Im Gegensatz zu früher werde vielfach der Gedanke vertreten, daß Ser Beamte, wie der Arbeiter und Angestellte rein tatsächlich zur Lei stung zcitgebundener unselbständiger Arbeit angenommen weihe, uw daß er dem gleichen Recht unterstehe wie der Arbeiter und Ang« stellte. Demgegenüber wies Dr. Riäibardi darauf bin, daß der Be« amte als Organ des Staates zu diesem in einem besonderen Treu« Verhältnis stehe, und nicht nur wie der Arbeiter und Angestellte) seine Arbeitskraft zur Verfügung stelle. Das Beamlcurecht könne dem Arbeitsrccht daher nicht angeglichen werden. Am Sonntag fand die eigentliche Hauptversammlung des Sächsischen Gemeindebeamtenbundes statt, di» von über 2000^ Mitgliedern besucht war. Nach den Begrüßungsansprachen er<^ griffen mehrere Landtagsabgeordncte das Wort, uni zu den Beam»! tenwünschen Stellung zu nehmen. Es sprachen Abg. Hart sch als Vertreter der sozialdemokratischen Landtagsfraktion, Frau Dr. Uhlich-Beil von der demokratischen Partei, der Volkspartei-, liehe Abgeordnete Schmidt und Lehrer Sch urig von der alt« sozialistischen Partei. Sodann machte Bundesdirektor Schubert zu dem gedruckt vorliegenden Geschäftsbericht wertvolle Ausfüh rungen, in denen er zu den Einzelheiten der geplante» Besoldungs reform kritisch Stellung nahm. Die Beamten wollten nichts weiter als dem sozialen Frieden dienen und die Grundsätze der Gerechtig keit und Demokratie auch im Besoldungsgesetz zum Ausdruck brin gen. An dem Gemeindebeamtenbesoldungsgesetz dürfe nicht ge- rührt werden. Nicht im Kampfe mit den übrigen Wirtschafisgrup- pen, sondern von ihrem Vertrauen getragen, wolle die Beamten schaft sich kraft ihrer Leistungen den Platz i» der deutschen Volks wirtschaft erringen, den sie verdiene. An diese Rede, die mit stürmischem Beifall ausgenommen wurde, schloß sich eine längere Anssprache. Am Schluß wurde eine Entschließung angenommen, in der fcstgcficllt wird, daß di« Regierungsvorlage zum Besoldungsgesetz für Rcichsbcamte in we sentlichen Punkten nicht den Grundsätzen Rechnung trage, die der Deutsche Bcamtenbund ausgestellt habe. An die sächsische Regierung wird in letzter Stunde das Ersuchen gerichtet, auch ihrerseits auf die Beschlüsse der Gesamtheit der deutschen Beamtenschaft und da mit der sächsischen Beamtenschaft Rücksicht zu nehmen. Nach dem Bericht des BundesschahmristcrS Stadirat Ulbricht Nadebeul) wurden Geschäftsbericht und Kassenbericht richtig ge brochen. Es wurde beschlossen, die nächste Bundeshauptversamm- lnng 1928 in Löbau abzuhaltcn. Mit einem Schlußwort des Buttdesvorsitzenden Nötiger wurde der 55. Sächsische Gcmcindc- beamtcntag in den späten Nachmittagsstunden für geschlossen er klärt. l. Vortragsabend in Schirgiswalde. Am 11. Oktober, abends 8 Ilhr, hält die Direktion des Elektrizitätswerkes Oberlausitz im Erb gericht Crostau einen öffentlichen Vortrag über die „Elektrizität in der Körper- und Krankenpflege, sowie als Helferin der Hausfrau" ab. Zu gleicher Zeit werden die Apparate und Einrichtungen dazu ausgestellt, sowie im Film und Lichtbild vorgeführt. l. Schirgiswalde und die Sozialdemokratie. Am Sonn abend fand im Gasthof zur Weintraube, durch die SPD. (Orts gruppe Schirgiswalde) ein „öffentlicher" Vortrag statt. Herr Schulleiter Schumann, Bautzen, mar als Referent gewonnen worden. Er sprach über den neuen Reichsfchulgcsetz-Entwurf. Vor allem schildert« er die Schäden, welche >er neue Reichsschul- gesetz-Entmurs den Sozialdemokraten in osr weltlichen Schule bringen würde. Die Artikel 146, 1, 2 und 149 der Verfassung müßten unbedingt eine Aenderung erfahren, wenn die weltliche Schule mehr zum Ausdruck kommen sollte. Leider konnte er cs nicht unterlassen, dabei auch das Zentrum und die Katho liken anzugrcisen. Weiter führte er aus. lolange in unserem Vaterland« eine Bekenntnisschule bestehen und burchgeführt würde, könne man von einer Volksgemeinsömst nicht sprechen. (Solange die jetzige sächsische Sozialdemokratie besteht, leider auch nicht! D. Red.!) Ein schönes Zeugnis für die lleberzeugtheit der Katholiken gab der spärliche Bestich der Versammlung. Die kaum 30 erschienenen Personen ivaren noch zum größten Teil aus den Nachbarorten. Sttilurigsfesl -es EM?ab^h-Fr«uenvereins Schirgisrva -e Schirgiswalde. 11. Oktober. Der Katholisch« Elisabeth-Frauenverein von Schirgiswalde feierte am Mittwoch, den 5. Oktober, im Erbgcricht sein 6 8. C t i f t u n g s s e st. Zahlreiche Beteili gung. wie immer, wenn Schirgiswalde katholische Vereine ge schlossene Feste feiern. Ein festlich stimmender Eindruck, wenn man den Saal bis auf den letzten Platz gefüllt sah von Mitglic- " Gütige Se'ptcmbersonne kochte die gespeicherten Trauben- sästc zu letzter Süße. Verschwenderisch tragen die Stöcke. Ucbcrhand- lang strotzen die Hängel, prall voll griingoldner und blauschwar- zer Beeren, aus dem rostroten Laub. Welckst: Lust, sich nach ihnen zu bücken! Die ersten werden bis auf die Rappen leer gegessen. Mädchen picken mit Daumen und Zeigefinger Beere um Beere. Knaben reißen sich oft mit gierigen Bissen einen ganzen Mundvoll ab. daß ihnen der Saft übers Kinn traust. Behutsam prüfend kosten me Frauen von der und jener Sorte, kennensch schmeckend, ob di« heurigen wohl die vorjährigen an Güte übertrafen. Es nützt den gekrümmten Rücken nichts, daß sie nach drei, vier Stunden ob des ungewohnten Tuns schmer.chast protestieren. Immer neue Trauben, größere, süßere, locken wollen gepflückt sein, und immer wieder entzückt eine zer platzende Beere Zunge und Gaumen. Aber schließlich macht cs doch Freude, wenn ln der letzten Reihe der letzte Stock belesen ist. und die Fe-erabendstunde zur Heimkehr ruft. Stolz tragen Knaben »nd Mädchen ihre vollen Timerchen wie Kundschafter die Schätze eines paradiesischen Lande». Sie find nicht «msonft ausaezogen. Di« tüntzWn GH» schwister zu Hause werden große Augen machen. Zu langsam fährt ihnen der Zug. Während die Frauen froh um ihren Sitzplatz sind, lehnen sie an den offenen Fenstern und können kaum erwarten, bis die näcksste Ortschaft wie ein Häuser- larussell um den Kirchturm wirbelnd herantanzt. Mit lautem Iuhu! werden neu hinzusteigende Leser und Leserinnen begrüßt. Denn überall wachsen hinter den Dörfern Hügel und Berge voll Trauben. Jeder Luftzua atmet den Duft ihres berauschenden Bluts. Der Zug ist erfüllt von ihm und fährt wie ein Trun kener. Die Wagen rütteln und schlenkern, daß die lachend« Ju gend olt gegeneinander purzelt. Südlich knirschen die Bremsen am heimallichen Bahntet«. iDe halbe Stadt ist am Bahnhof. Männer, Frauen und Bur schen, die in anderen „Weinbergen" arbeiteten, suchen ihre Fa milienangehörige zusammen. Da und dort trippeln kleine Kin der an ihren Händen, die sich jubelnd auf die Eimer stürzen. Die Väter und Mütter wehren lachend: zu Hause sollen sie sich satt essen. Ja. strahlen die Augen der jungen Leser und Leserinnen, eßt euch nur satt. Uns schmecken sie besser vom Stock. Und morgen geht» wieder hinaus. bern. die sich alle so gut sie konnten, bemllhien, den 1. Punkt des Programms gewissenhaft zu erfüllen: „Allgemeiner Kaffee unter großem StillschiveigenG Liber auch vorn an der Bor standstafel zahlreiche Gäste, die ihr Interesse am Verein, seinem Streben und seinen Zielen durch ihr Erscheinen zum Ausdruck bringen wollten. Neben den Ortsgeistlichen konnte der Hochw. H. Psarrer Motl den Hochw. Herrn Pfarrer Reime, Ober studiendirektor Löd mann und Dr. Dittrich und nicht zu letzt den Herrn Bürgermeister Vogt begrüßen. Mußte cs da nicht die Mütter einer Stadt mit Stolz und Freude erfüllen, daß in unserer priesterarmen Zeit und Diaspora soviel« Geist liche aus ihrer Mitte hervorgegangcn sind! Der Segen der Arbeit und des Gebetes vergangener Geschlechter! Der Hw. Herr Präses erwähnte dann in kurzen Züge» die Geschichte und die soziale Bereinsarbsit des Elisabethfrauenvereins, wie sie unter dem Hochw. Herrn Psorrec Sauer unter ganz bescheidenen Ver hältnissen am 22. Mai 1870 angesangen habe», zunächst im Hause des Turmdeckers Tommer, wie sie dann als echter Mütterr>:rein allmählich immer mehr die ganze Gemeinde ersaht haben und heute schon 537 zählen. Und ihre sozial« Arbeit! Lange bevor die staatliche Fürsorge einsetzte! Wie sie der Verein Jahr stir Jahr leistete, unermüdlich und gern bis in die jüngste Vergan genheit unter dem Vorsitz von Frau Mannheim, di« Thörmei- mutter, wclcher d«r hochw. Präses bei dieser Gelegenheit die besten Segenswünsche znm 87. Geburtstage aussprach. Es folgt« dann das Theaterspiel: Loni, das geraubte Grafen kind: Loni wird in Abwesenheit ihrer Mutter durch ein angenomme nes Zigeuncrkind, Trude, von Zigeunern entführt, lernt dort ein anderes geraubtes Mädchen kennen, das sich seiner annimntt und mit dem es gemeinsam entflieht. Eremitenklause und Schwestcru- kloster in der Nähe bringen Loni wieder mit ihren Lieben zusammen. Wiedersehen mit der Dienerin Amarand. die inzwischen de» Schleier genommen hat und mit der Mutter, sowie die Versöhnung mit Lima- rand und Trude bilden den Schluß des Stückes. — Im allgemeinen dürste das Stück als gut gelungen bezeichnet werde». Darstellung »nd Ausdruck waren bisweilen sogar sehr gut herausgearbeiict. so besonders bei .der Zigeunerhaften Wallt und Trude, dem Zigeuncr- mädchen (Frau Richter und Frau Mennong), niemand wird es einer Fra» in einer Schwcsternroll« übel nehmen, wenn sie beim klerikalen Augcnaufschlag mehr Liebe als Freude zum Ausdruck brachte! Den Schluß bildete ein llcincr üal.iger Schmink- Die Boicn- kathl und die belehrte Klatschbase, der recht viel Freude und Hei terkeit hervorrief. Nach diesem heiteren Schluß war cs klar daß dem letzten Punkt nicht allseitig vollstes Einvernehmen entgegcnge- bracht wurde: „Allgemeiner Aufbruch unter großcm Stillschweigen nach Hanse", sollte wohl mehr als Dämpfer für die gehobene Stim mung sein, denn als strikter Befehl zu gelten haben: so faßten cS jedenfalls die Frauen auf, welche Lehneris Bank auf der Bachsiraße in Bewegung brachten. Ein Trost für de» Jünglingspräjes und seine Truppei Leipziger Sen-er Mittwoch. 12. Oktober: 15.00—15.30 Uhr: Deutsche Wette. Berlin. Prof. Dr. Amsel und Oberschullehrer Westermann: Einheitskurzschrift für An fänger. 16.30—17.00: Deutsche Welle, Berlin. Studicnrat Völ ker und Lektor El. Grander: Französisch (Kuiturkuudlich- literarische Stunde). 17.00—17.66 Uhr: Nachmittagskonzert des Leipziger Rundfunkorchesters. Dirigent: Hilmar Weber 18.00 bis 18.66 Uhr: Deutsch)« Welle, Berlin. 18.00—18.30 Uhr: Studienrat Herbert Müller: „Technischer Lehrgang für Fach arbeiter": Konstruktionselemente. 18.30—18.65: Lektor El. Grander und G. van Eysercn: Französisch für Anfänger. 19.n0 bis 19.30 Uhr: Diplom-Ingenieur Schneider: „Vom Wesen der Lichtwirtschaft." 3. Vortrag. (Lichttechnik! 19.30—20.00 Uhr: Prof. Dr. Curt Müller, Löbau: „Die Lausitz, Land und Leute." M.OO Uhr: Wettervoraussage, Zeitangabe und Arbeiismarkt- bericht des Sächsischen Landesamtes für Arbeitsvermittlung. 2016 Uhr: Lausitzer Mundartabend. 22.00 Uhr: Pressebericht und Sportfunk. 22.16—34.00 Uhr: Tanzmusik. Wetter-erichl -er Drrv-uer Wetterwar!e Wittcruilgsaussichten: Aufkommen verstärkter Bewölkung. Oertlich Nebel oder Hochnebel mit vorübergehendem Nebclspriihcu nicht ausgeschlossen. Temperaturen besonders im Gebirge im wei- tcren Verlaus sinkend. Schwache bis mäßige Winde aus vorwie gend nördlichen Richtungen.