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Reichsbanner und Kindenburg Don besonderer Seite wird uns geschrieben: Es ist in der Zentrumspresse mit Recht darauf hin gewiesen worden, wie gänzlich unverständlich das Verhalten des Reichsbanners bei der Hindenburgfeier gewesen ist. Diese Kritik an dem Reichsbanner war noch sehr milde: man konnte in diesen Tagen von nam haften Zentrumsleuten erheblich schärfere Worte des Unmutes über den ganz törichten Beschluß des Reichs banners hören. Um es sogleich vorweg zu nehmen: Dieser Beschluß mar mehr als eine Torheit; er war in außenpolitischer und innenpolitischer Beziehung ein schwerer Fehler und außer dem eine Ungerechtigkeit gegenüber der Person des Reichs präsidenten von Hindenburg. Um mit dem letzteren zu beginnen, so war die offizielle, der Oeffentlichkeit mitgeteilte Begründung für die Ableh nung des Reichsbanners, sich an der Spalierbildung für den Reichspräsidenten zu beteiligen — weil nämlich nach dem eigenen Wunsche des Reichspräsidenten sämtliche Ehrungen zu vermeiden seien — höchst schwächlich; denn dem Reichsbanner war bekannt, daß seit Wochen Verhand lungen über eine Spalierbildung stattgesunden hatten, und daß der Reichspräsident ausnahmsweise mit dieser Ehrung einverstanden war. Auch der Glückwunsch, den das Reichsbanner dem Reichspräsidenten übermittelte, hat bei vielen, dem Reichsbanner ungehörigen Zentrumsleuten, Kopfschütteln erweckt, und zwar wegen seiner kühlen offiziellen Form; weniger konnte eigentlich kaum gesagt werden. Ueber die wahren Gründe, die zu dem Reichsbanner beschluß führten, und die der Oeffentlichkeit nicht bekannt- gegeben wurden, kann man nur Permutungen äußern. Die einen sagen, die ablehnende Mehrheit habe gefürchtet, bei der Zuweisung der Plätze nicht gebührend berücksichtigt zu werden. Darauf hätte man es ankommen lassen sollen, und dann der Oeffentlichkeit von einem solchen Beschlüße des Orqanisationskomitees Mitteilung machen können! Dann Härte man den Gegner damit bestimmt ins Unrecht gesetzt. Oder man hätte von einem solchen Vorhaben den republi kanischen Ministern der Reichsrcgierung Kunde geben können; und es Hütte sich sicher einer von diesen Herren veranlaßt gesehen, zu dem Reichspräsidenten zu gehen, der dann bestimmt in seiner vornehmen Art den Streit zur Zufriedenheit beider geschlichtet hätte. Andere meinen, der Beschluß beruhe letzten Endes darauf, daß die Mehrheit des Borstandes im Grunde der Ansicht gewesen sei, das Reichs banner könne als republikanische Einrichtung eigentlich kaum einem Reichspräsidenten seine Ehrerbietung erweisen, »er mit deutschnationaler Mehrheit gewählt, und im Grunde seines Herzens legitimistisch-monarchistisch sei. Das aber wäre noch ein größerer Irrtum, denn jeder ge recht denkende Demokrat wird anerkennen müssen (wie das auch z. B. der präsidierende Bürgermeister der freien Stadt Hamburg, Dr. Petersen, in seiner ausgezeichneten Hindenburgrede am 2. Oktober im Hamburger Rathaus vjhetan hat), daß Herr v. Hindenburg bisher jedenfalls sein Amt als Reichspräsident vorbildlich, mit strengster Gerech tigkeit und Unparteilichkeit, und ganz in Uebereinstimmung mit der Verfassung, geführt hat. Es mag hier nur kurz in diesem Zusammenhang an zwei Tatsachen erinnert werden: einmal an die Entlassung des Generalobersten v. Secckt, der sich (wie man auch sonst zu ihm stehen mag) unbedingt große Verdienste um die Beruhigug der innerpolitischen Verhältnisse im Zähre 1923 als Ncichskommissar erworben hat; man kann es hier ruhig aussprechen, daß diese Ent lassung dem Herrn v. Hindenburg sehr sauer geworden ist; aber er hat sie vorgenommen, als Herr Dr. Gehler ans seiner Forderung bestand. Und ähnlich liegt es mit dem zweiten Fall. Als der Reichskanzler Dr. Luther vom Reichstag wegen seines Flaggenerlasses ein Mißtrauens votum bekam, hat der Reichspräsident nicht gezögert, das Amt des Reichskanzlers dem Herrn Dr. Marx anzuver- tranen. der aus seiner revublikanifchen Gesinnung noch nie mals ein Hehl gemacht har, was vem Relchsprapventen vor seinem Entschluß sehr wohl bekannt war. Wenn man streng gerecht ist, muß man unbedingt zugeben, daß Herr v. Hindenburg täglich das wahr macht, was er dem Präsi- venten des Reichstags, dem Sozialdemokraten Loebe, bei Darbringung der Geburistagswünsche des Reichstages am 2. Oktober d. I. erklärte: nämlich, daß er seinen E i d a u f d i e V e r fa s s u n g h ä l t. Es ist ja auch nicht unbekannt, daß namentlich in rechtsstehenden Kreisen nicht selten in privaten Gesprächen gerade die Präsidentschaft des Herrn v. Hindenburg als der „letzte Nagel zum Sarge der Monarchie" bezeichnet wird. Jedenfalls kann kein vornehm- und gerechtdenkendcr Republikaner dem zweiten Reichs präsidenten auch nur die geringste Verfassungsverletzung vorwerfen. Schließlich sagt man, das Reichsbanner habe die Be teiligung an der Spalierbildung abgelehnt, um seinerseits offene Streitigkeiten oder sogar Tätlichkeiten zwischen den rechtsgerichteten Verbänden und ihm — zu mal bei dieser Gelegenheit — zu verhüten. Auch diese Begründung würde nicht durchschlagen. Zunächst ist fest zustellen, daß schon einige Male in Deutschland das Reichs banner und der Stahlhelm in den letzten Jahren an den selben Veranstaltungen teilgenommen haben, ohne daß es zu Streitigkeiten gekommen wäre. So hat z. B. im Sommer dieses Jahres bei dem Einzug des Reichspräsidenten in Dessau das Reichsbanner ganz friedlich beim Spalier neben dem Stahlhelm gestanden, ohne daß sich beide etwas angetan hätten; und es ist auch nicht unbekannt, daß dies friedliche Zusammentreffen des Reichsbanners und des Stahlhelms in Dessau den Reichspräsidenten, entsprechend seiner dauernden Mahnung zur gegenseitigen Achtung der verschiedenen Anschauungen, besonders angenehm berührte. Im übrigen hätte das Reichsbanner die Sorge darum, Streitigkeiten und Tätlichkeiten zu verhüten, ganz ruhig der dazu eingesetzten Behörde, nämlich der Berliner Polizei, überlasien können. Der jetzige preußische Minister des Innern, Greszinski, und der jetzige Berliner Polizei präsident, Zörgiebel, haben verschiedentlich, zuletzt noch beim Stahlhelmtag, bewiesen, daß sie imstande sind, mit d>.n ihnen zu Gebote stehenden Polizeikräften die Ruhe und Sicherheit der Reichshauptstadt zu gewährleisten. Wenn also alle die angeblich möglichen Gründe, die allein in Betracht kommen (denn der der Oeffentlichkeit bekanntgegebene Grund kommt ernsthaft nicht in Frage), wie dargelegt in ein Nichts zerflattern, so hat der überaus törichte Beschluß des Reichsbanners leider durchaus die Befürchtungen bestätigt, die man sofort bei seinem Bekannt werden in Zentrumskreisen vielfach aussprach: er hat in innerpolitischer und außenpolitischer Beziehung — um wenig zu sagen —, höchst ungünstige Wirkungen gehabt und wird sie wohl noch lange haben. — Wie war denn das Bild des westlichen Berlins, und namentlich der Haupt feststraße am Hindenburgtag? Man sah, wenn man die Wahrheit sagen will, an den Häusern dort überwiegend schwarz-weiß-rote Fahnen, und bei dem Spalier keine einzige schwarz-rot-goldene! Das konnte durch das Reichs banner verhindert werden! Und nach Ansicht der maß gebenden Zentrumsleute hätte das Reichsbanner dies schon wegen der Wirkung auf das Ausland verhindern müssen. Man lese z. V. nur nach, was hierüber in franzö sischen Zeitungen — und zwar auch in ganz gemäßigten — geschrieben worden ist. Das Ausland kennt doch leider nicht die Seele des deutschen Volkes so genau, um aus Aeußerlichkeiten keine Schlüsse zu ziehen. Das Ausland weiß nichts davon, daß z. V. von den vielen Handwerkern, die sich am Sonntag am Spalier beteiligten, dis meisten weder von einem neuen Krieg noch von der Monarchie etwas wißen wollen. Das Ausland sah nur die alten Fahnen der vielen Vereine und Innungen, die entsprechen der Gründung dieser Vereine vor 1914 selbstverständlich zumeist die alten Reichsfarben zeigen. Das hätte sich das Reichsbanner bei seinen Beratungen über die Spalier bildung selbst sagen müssen; denn tatsächlich kann uns die Meinung des Auslandes über all diese Sachen ja nicht gleichgültig sein. Das Ausland schloß aus dem Mangel der eigentlichen Reichssarbe» auf eine ganz falsche Vedeutuna der Ktndereyrung lm Stadion, Millionen von Deutsch«« und vielen Tausenden von Teilnehmern am Hindenburg« spalier am 2. Oktober, sowie vielen Tausenden von Eltern der Kinder, die Hindenburg zujubelten, war es und ist es ein Herzensbedürfnis, in Hindenburg nicht nur denjenigen Mann zu feiern, der sie vor der Nussenslut bewahrte und einen der größten Siege der Weltgeschichte — nämlich den bei Tannenberg — erstritt, sondern vor allem auch den Mann, der seit Jahren an erster Stelle mithilft, die Wunden zu heilen, die der Krieg geschlagen hat, und der ein seltenes Beispiel — nicht nur dem deutschen Volke — gibt, wie man sich selbst überwinden und bezwingen soll, um dem größeren Ganzen, der Volksgemeinschaft, in treuester Pflichterfüllung zu dienen. Das alles sahen die Ausländer nicht, und sie hätten es sehen können, wenn das Reichsbanner seine Farben gezeigt hätte Eine ähnlich ungünstige Wirkung wird das Fern bleiben des Reichsbanners von der Hindenburgfeier in innerpolitischer Beziehung nach sich ziehen. Viele Tausende deutscher Volksgenossen, die in den Tagen vom 1. bis 3. Ok tober aus den verschiedensten deutschen Gauen nach Berlin zusammengeströmt waren, haben von der Einstellung der Neichshauptstadt und ihrer Bewohner zu der neuen Reichs fahne — und damit auch zur neuen Staatsform — einen ganz falschen Begriff gekommen; und wenn diese Tausends in diesen Tagen in ihre Dörfer und Städte zurückgekehrt sind, so werden nicht wenige davon — ähnlich den Aus ländern — ihren Heimatgenossen berichten, daß sie von der Republik und ihren Farben in Berlin nicht viel gesehen haben. Und diese Kunde wird sicher gar manchen bewegen, seine Ansicht zu dem neuen Staate einer Nachprüfung zu unterziehen, und es ist nicht ausgeschlossen, vatz sich die Auswirkung davon hier und da bei den nächsten SBahlen zeigen wird. Wie man also auch das Verhalten des Reichsbanners betrachtet. — es war einpolitischerFehleraller» ersten Ranges, es war aber auch, wie gezeigt, eine Ungerechtigkeit gegenüber der verehrten Person des Reichspräsidenten, dessen schöne Dankesrede an das Reichs kabinett vom vorigen Sonntag dem Reichsbanner hoffent lich eine Mahnung sein wird — wie uns allen —, immer wieder die Verbindung zu dem politischen Gegner auf dem Boden gemeinsamer Vaterlandsliebe zu suchen. Mag sein, daß die Konservativen und die Deutschnationalen dem hoch verdienten Reichspräsidenten Ebert sehr oft nicht die Ehre und Achtung gaben, die ihm gebührte; das Reichsbanner hätte jedenfalls keinen Beschluß fassen dürfen, der zunächst auf den dritten Unbeteiligten den Eindruck machen mußte, als ob hier dafür an der Person des zweiten Reichspräsi denten Vergeltung geübt werden sollte; denn ebenso wie in allen Kulturländern das Vaterland über die Partei geht, so wird auch bei allen Nationen der Person des Staats oberhauptes von allen staatsbejahenden Parteien die gleiche Ehrerbietung und Rücksicht gezollt. Das Reichsbanner mag es sich selbst überlegen, ob seine Handlungsweise dem Reichs präsidenten v. Hindenburg gegenüber diesem Grundsatz ent sprochen hat. Das Zentrum aber muß verlangen, daß das Reichs banner, wenn es eine überparteiliche Organisation sein will, künftig andere Wege geht, die dem Staatswohl mehr entsprechen als das Verhalten des Reichsbanner-- <-- Hindenburgtag! Lebensgefährlich« Schießübungen i« besetzten Geo.ec. v;u, dem von der französischen Besatzung benutzten Truppenübungs platz Grüneberg bei Trier ist am Samstag, dem 24. Sep tember, von einer französischen Truppenabteilung mit klcin- kalibrigen Granaten Scharfschießen veranstaltet worden Dabei überflog ein Teil der Granaten di« Weindomäne Avels bach und schlug innerhalb der Domäne u. a. in unmittelbarer Nähe einer dort tätigen Abteilung von Domänenarbeitern ein. Die Sprengstück« flogen bis dicht an die Arbeiter heran. Nur einem ganz besonderen Elückszusall ist es zu verdanken, daß dieser Schießerei keine Menschenleben zum Opfer gefallen sind, zumal da die Granaten über zwei zur Domäne gehörende und be wohnt« Baracken hinweggegangen sind und auch die Schule der Kolonie Avelsbach nur wenig außerhalb der Schußlinie liegt. Der Vorfall hat in der Bevölkerung mit Recht größt« Beun ruhigung hekvorgerusen. Man empfindet cs als unverantwort lich. daß in friedlichen Gegenden ohne Ankündigung und Siche- rungsmaßnahmen derartige lebensgrsährliche Schießübungen ab gehalten werden. Ser einsame Berg. Roman von Joses «ußerhofer. (28. Fortsetzung.) Ein wenig Sonne scheint doch ins einsame Vompcrloch Wenn auch die Felswände senkrecht in den Himmel steigen «nd alles Licht stehlen möchten. Am gleichen Abend ist in Vomp eine große Hetz' los Beim Pelikan hält der Pfeifeler die Burschen frei. Zuerst wird Bier getrunken, dann Wein. Auf einen Zehner mehr oder weniger kommt s dem Pfeifeler nicht an Die Haupt, fach' ist ihm, daß eine Hetz' ist Er selbst hat schon ziemlich hoch geladen und schreit: „Bub'n, wenn auch der Faschinp schon vorbei ist. heut tun wir wieder Fasching halten Zieht's Euch eine grüne Hosen an und ein rotes Jackerl unk auf den Strohhut eine Eockelfeder und die Instrumenten holt's auch, die was ein jeder blasen tut bei der Musik Heut müssen wir noch zum Rumpelschmied. Dem müssen wir ein Konzert machen, an dem er seine Freud' haben soll, er und die wälsche Regina." „Hallo!" ist der Chor der Burschen begeistert. „Do müssen wir uns ja gleich zusammenrichten!" Während die Burschen hinausstürmen, blieb der Pfei. feler allein zurück. Der Pelikan-Wirt nähert sich ihm und klopft ihm vertraulich auf die Schulter. „Ein Mordskerl bist doch, Pfeifeler." lobt er. „Hast schon wieder was gegen den Pfannenschmied. Zuerst machst ihm die jungen Burschen alle abwendig und jetzt machst ihm gar ein Konzert, ver- dienen tut er s eh', der Mensch, der schlechte." »Ja. ja", macht es der Pfeifeler mit einem breiten Grinsen. „Wenn ich einmal was anpack', dann muß es auch klappen." Rach und nach kommen die Burschen wieder zurück. Es ist der reinste Maskenzug. der nun beieinander ist. Und Musikinstrument« haben st«: Flöte. Klarinette, «in paar Tromp-ken «nd einer sogar di« große Trommel »nd Tl-Hsnellen. Kaum ktnd alle beisammen, io nimmt vie Muucvrooe ihren Anfang. Ein Heidenlärm tst los. Jeder bläst aus Leibeskräften in sein Instrument, die große Trommel brummt und die Tkchinellen klatschen. Der betrunkene Nfeis"t->r sckiwfriat in der Rechten ei-" Gitarre, in der Linken einen Besen. „Auf Mannder!" brüllt er. „Hernach gibt'» wieder Bier und Wein " Es ist bereits halb zehn Uhr abends. Der Mond zieht über den Himmel und beleuchtet der bezechten Bande den Weg ins Vomperloch Sie hören erst auf. zu lärmen und zu schreien, wie sie der Pfannenschmied schon nahe sind. Vor der Haustüre stellen sie sich im Halbkreis auf. Es sind ihrer ein Dutzend halbwüchsiger Burschen. Grad der Pfeifeler ist älter. Alle stecken in phantastischen Kleidern und die Truppe nimmt sich im Mondlicht seltsam genug aus. Der Pfeifeler hat die erste Nummer des Konzertes zu erledigen. Er zupft an seiner Guitarre herum und singt ein Epottlied auf den Pfannenschmied, das er selbst in einer alkoholbegeisterten Stunde gedichtet Die Burschen hören das Lied zum erstenmal und haben Mühe, das laute Lachen zurückzubalten. Der Pfeifeler aber singt mit einer krächzenden, unsicheren Stimme ein Cpottlied. Wie er damit zu Ende ist, folgt das brüllend« Lachen der Burschen. Der Gesang hat ihnen ausnehmend gut ge. fallen Im ersten Stock des Hauses aber geht ein Fenster auf. Nun fangen die Burschen aus Leibeskräften zu blasen ' an. Die Tschinellen machen ein Getöse, daß es von den Felswänden widerhallt. Dann ein Ruf: „Rumpelschmied, komm heraus!" Die Tür geht auf und der Pfannenschmied steht wirk, lieh vor der betrunkenen Meute. Für den ersten Augen- blick find sie alle verblüfft, daß er den Mut aufbringt und zu ihnen kommt. Der Pfannenschmied aber fängt mit ernster, starker Stimme zu reden an: „Ich will Euch nicht zürnen, daß Ihr mir diesen Schimpf angetan. Doch wenn Ihr glaubt, mich ärgern zu können, so irrt Ihr Euch sehr Eurer Sache erweist Ihr «inen schlechten Dienst Denn über Euer be soffene» Konzert werden die Lente nur die Köpfe schütteln. Schämen tär sch «ich, mit solch' gemeine» Mittel« zu arbeiten. . .* Sie lassen ihn nicht ausreden. Schreiend und johlend umringen sie Ihn. Einer setzt ihm die Trompete ans Ohr und bläst ans Leibeskräften hinein Nun bricht dem Pfannenschmied doch di» Geduld Er reißt dem Burschen die Trompete aus der Hand und schleudert sie in großem Bogen in den Vach Au* dies hin hängen sich gleich ein paar an den großen Leib des Pfannenschmiedes und suchen ihn z» Voden zv bringen Eine Rauferei ist bald im Gang. Der Pfannenschmied weiß sich seine derben Fäpste frei zu halten Und die schlägt er ihnen an die Nasen, daß Vas Blut daraus hervorspringt. Und plötzlich zieht einer ein langes Stichmesser. Der Pfannenschmied sieht e im Mond schein blitzen und da kommt ihm die Helle Wut Dem Burschen, der da» Messer hat. gibt er mit der Faust eins auf die Stirn, daß er taumelnd zu Boden schlägt. Den Aufdringlichsten aber stößt er die grobgcnagelten Berg« schuhe in den Leib, daß fle stöhnend zurückweichen. Er kann sich wirklich nicht anders helfen Der Pfeifeler hat sich schon früher aus dem Staub gemacht. Denn er kennt den Pfannenschmied. Blutend, stöhnend und fluchend müssen sie abziehen. Der Pfannenschmied steht eine Weile still, holt tief Atem und geht dann ins Haus zurück. Die Regina kommt ihm mit einem Licht in der Hand entgegen .Mein Gott!" klagt sie. „Wie schaust denn du aus! Du bist sa voll Blut." Er betrachtet feine Hände und seine Kleider. Es schaut aus. wie wenn er selbst schwer verwundet wär' Von sei. nem Nock ist ein Stück heraosgerissen. „Tu nicht jammern!" befiehlt er barsch. ..und bring' mir «in« Schüssel mit Wasser." Wortlos gehorcht die Regina. Aber die Knie zittern ihr. da sie die Stiege hinunterstetgt und in ihrer Seele ist ein großes Bangen und Fürchten Wie fie mit dem Wasser zurückkommt. ssem fle. da« der Mann mit dem Jagdgewehr yantiert. Die Regina sagt kein Wort. Aber ihr Gesicht, das immer frisch nnd rot gewesen, wird bleich nnd sahl. Der Pfannenschmied wäscht sich da« Blut von Gesicht und Händen und legt sich wieder schlafe». Reden sich hat er da» Gewehr liege». wortsetzun« folgt.)