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Sächsische Volkszeitung : 04.10.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192710042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19271004
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19271004
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-10
- Tag 1927-10-04
-
Monat
1927-10
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 04.10.1927
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gezeigt wuroen, «am oie »rage: wann venommen wn den ganzen SUdhimmel zu sehe»? Tos neue Programm bringt eine Reise zum südlichen Sternenhimmel, Sie über den Aequator hinweg bis nach Australien führt. Neue, nie gesehene Sterne kommen herauf, das Kreuz des Südens erscheint, und endlich erstrahlt der gesamte südliche Sternenhimmel in voller Pracht. — Vom gleiche» Zeitpunkte ab finden bis auf weiteres woclien- tags nur 2 Vorführungen, und zwar um 4 und um )46 Uhr statt, wozu an Sonntagen noch ein« 3. Vorführung um 7 Uhr kommt. Bei der 1. Nachmittagsvorführung wird auch weiter hin das so gern besuchte Programm „Von Sonne, Mond und Sternen" gezeigt werden, während in der 7-Uhr-Vor- sührung an Sonn- und Feiertagen „Der Planetenrei» gen" sorlgesührt wird. : Mietzinssteuec für Oktober 1927. Nach dem Gesetz über den Gelöentwertungsausgleich der bebauten Grundstücken in der Fassung des Gesetzes vom 9. April 1927 beträgt die Aus- wertungs- (Mietzins-) Steuer vom 1. Oktober 1927 ab 51 vom Hundert der Friedensmiets. Soweit für Grundstücke aus gesetzlichen Gründen ermäßigte Steuersätze festgesetzt worden sind, erhöhen sich diese Sätze vom gleichen Zeitpunkt an im Falle des § 15 des Auswertungsgesetzes um 6 v. H. und im Falle der 16 und 17 um 2 v. H. des Nutzungswertes. Die Hauseigentümer hoben die Mietzinssteuer in der nunmehrigen Höhe erstmalig sür den Monat Oktober 1927 bis zum 5. Ok tober 1927 an die für das Grundstück zuständige städtische Steuerstelle abzuführen. „Blick auf Dresden". Ein Gemälde von Walter Zersing, das für den Lloyddampser „Dresden" als Geschenk gewidmet ist, ist bis mit 5. Oktober im Säxmsenster des „Nord deutschen Lloi)d", Prager Strotze 49, ausgestellt. : Gewerbesteuer. Gewerbebetriebe, die Arbeitnehmer be- säiästigen, müssen nach einer Bekanntmachung des Steueramtes bis spätestens 17. Oktober dem Stadtsteueramt auzeigen, wie viel sie Arbeitnehmer beschäftigen und wieviel davon außerhalb des Stadtgebietes wohnen. Die letzteren sind in Verzeichnissen, die nach Wohnorten getrennt sind, nach Namen, Vornamen, Staird und Wohnung aufzuführen, während bei den in der Stadt Dresden wohnenden Arbeitnehmern nur die Angabe der Gesamtzahl genügt. Diese Angaben sind nötig, um das Beteili gungsverhältnis der Betricbsgemeinden und Wohnsitzgemeinden an der gemeindlichen Zuschlagssteuer zu berechnen. Dabei ist zu beachten, das; die im Gutsbezirk Albertstadt gelegenen Betriebe auch die in der Stadt Dresden wohnhaften Arbeitnehmer mft angeben, während die im Stadtbezirk Dresden gelegenen Be triebe die in der Albertstadt wohnhaften Arbeitnehmer ebenso anzeigen müssen, wie die in anderen selbständigen Gemeinden sz. B. Dölzschen, Gittersee. Gohlis usw.) wohnhaften Arbeit nehmer. Vordrucke sind bei den städtischen Steuerstellen er hältlich SlrafenllasfeiienMrjoiM durch de« Gmm Nach Z 6 Abs. 3 und 8 29 Abs. 4. des Wohlsahrtspslegc- gesetzcs hat der Staat die Kosten der Organisation der Stras- entlassenenfürsorge zu tragen. Er hat sich in dieser Beziehung darauf beschränkt, seinen Gefangenenfürsorgern, die dem Justiz ministerium unterstehen, die Betreuung der Strafentlassenen mittels Dienstanweisung mit zu übertragen. Außerdem besteht in ganz Sachsen ein Netz von Schutzvereinen für Strasentlasse- nensürsorge. Diese sind aber naturgemätz nicht in der Lage, die erforderlichen Mittel aufzubringen. Auch die Gesangencn- fursorger sind, da sie hauptsächlich durch ihre erste Aufgabe, die Gesangenensürsorge in Anspruch genommen sind, nicht in der Lage, die Strasentlassenensürsorge in dem Umfange zu be treiben, wie es eine wirksame Betätigung aus diesem Gebiete erfordert. — Ter Sächsische Gemeindetag hat in wiederholten Eingaben an das Arbeits- und Wohlfahrtsministerium, wie dein Landtag gegenüber auf die eingangs bezeichneten ein schlägigen Bestimmungen des Wohlfahrtspflegegesetzes hinge- wicscn und den Antrag gestellt, höhere Mittel für die Organi sation der Strasentlassenensürsorge in den Staatshaushaltplan einznstellen. Obiges Ministerium teilt neuerdings auf diese Vorstellungen mit, datz zur Zeit eine Umorganisation der Strasentlassenensürsorge im Gange ist. Fm übrigen sei aber den Eingaben des Sächsischen (tzemeindetages dadurch Rechnung getragen worden, daß das Arbeits- und Wohlsahrtsministerium für Fürsorgeaufgaben auf dem Gebiete der Strafentlassenen pflege Mittel zur Verfügung gestellt hat. die über die laufende Unterstützung des Schuhvereins hinausgehen a. Markthallen. Von Montag, den 17. Oktober 1927 ab bis zum Frühjahr 1928 werden die 3 städtischen Markthallen frühmorgens erst um 7 Uhr geöffnet. An der übrigen Oesfnungszeit, Grotzmarkthalle 7—12 und 4—6 Uhr. Markthalle Antonsplalz und Markthalle Neustadt 7—1 und 's4— 7 Uhr, Sonnabends ununterbrochen 7—7 Uhr, ändert sich nichts. lebten, war sie fort. Auch mied sie dle großen Plätze, ous denen die Kinder spielten und wenn sie so einem Kleinen sich neigte, das stolz sein« Buvve oder sein Pferdchen zu ihr emporreckte, acichal, es in« ,n innerem Widerstreben. Und die Mütter riefen Kiuoer uppsilich zurück Aber die Wälder schien sie zu lieben di- WKk ir wenn die immer spärlicher scheinende Sonne hu über Icsinu ibre Wangen röteten sich und ihre Haut war gedränut, wie dle von frohen, gesunden Menschen. Zunh Abendtisch kam sie so heiter und froh wie des Morgen«. Und ! wenn einer der anderen nächtens erwachte und das Weinen , Hort«, wußte er nicht, wer von den viel— qualvoll betrübt f war. Einmal aber fand sie einer von uns, der ln dem Wald sich verstiegen harte und zum Konzert in den Kurpark wollte, das unten aufklang und dessen Töne der Wind herauftrug, datz sie den Wald erfüllten. Uralter Liebesweisen Gesang schwang durch die Lüfte, in lockender Siitzc, in sieghaftem Steigern, sie aber, vor dem Gebüsch, saß geneigt, den Trauring, den sie linker Hand trug, unter den Lippen begraben, während die Tränen unhaltbar tropften. Zwar wich der Fremde zurück, doch stand auch sie auf und schritt mit unwillig geballten Händen tiefer den Waldweg hinein. Zum Abendtisch kam sie nicht. — In der folgenden Nacht Hub wieder das Weinen an, doch später als sonst und auch noch leiser, und eher denn in den früheren Nächten verstummte es wieder. Aber die Still« machte nicht froh. Es schwang kein Erlösen in ihr. Es war nur lo. als hätte jemand rin trauriges Lied gewaltsam erstickt Die Neuordnung der Badischen Landesm'isenms. Die E,n° richtun« des Badischen Landesmuseums im Karlsruher Schloß ist nunmehr nach siebenjähriger Arbeit beendet, und Deulschlan» Ist damit um ein wichtiges Mussum reicher geworden, dessen Be- deuiung Carl Schellenberg im „Cicerone" hervorhM. Die Kunst- und Kulturaltertumcr des ganzen sudwestdeutschen Kunstkreises sind hier, soweit das Land Baden in /Frage kommt, vereinigt, abgesehen von der Karlsruher Gemäldegalerie, deren Sammelgebiet scharf begrenzt ist. So ist diese Sammlung organisch gewachsen, und jedes Stück hat Teil an dem Geist und dem Geschick des Volkes und der Landschaft. Die Geschichte de. Karlsruber Eammi'luna reicht weit zurück: manches von. de» Bekämpfung Ser SefchlechrskrankheUen Zur Duechsiihrun, -es Reichs,«setzes vom 18. Februar 1927 im Freistaat Sachsen, Dresden. 1. Oktober. Am t. LMiover d. I. tritt das neue Neichsgesetz zur Be kämpfung der Geschlechtskrankheiten in Kraft. Es bringt di« Pflicht sür die Kranken, sich, und zwar von einem approbierten Arzt, behandeln zu lassen. Es bringt unter Umständen den Behandlungszwang für Personen, die dringend verdächtig sind, geschlechtskrank zu sein und die Geschlechtskrankheit weiter zu verbreiten. Es bringt dos Verbot dieser Behandlung durch Nichtärzte und bringt schließlich die Aushebung der Sittenpolizei alten Stils und damit des Ausnahmerechts zu ungunsten der Frau. Der Freistaat Sachsen hat durch seine neuzeitliche Wohlsahrtsgesetzgedung die Bekämpfung der Geschlechtskrank heiten und die damit eng zusammenhängende Gefährdeten- fürsorge zu einer Pflichtaufgabe der Bezirksfürsorge verbände gemacht. Die finanziellen Auswirkungen des neuen Gesetzes sind damit für Sachsen im wesentlichen erledigt. Die öffentlichen, jedermann kostenlos zugängigen Beratungs stellen hat in dankenswerter und hoch anzuerkennender Weise die Landesversicherungsanstalt Sachsen im Kriege eingerichtet und seitdem erhalten. Die Ausführungsverordnung bestätigt diese vorbildliche Einrichtung: Als Beratungsstellen im Sinne des Reichsgesetzes zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten gelten die von der Landesversicherungsanstolt eingerichteten Stellen. Die Landesvcrsicherungsanstalt hat sich erfreulicher weise bereit erklärt, diese Aufgabe der Bezirksfürsorgeverbände unter gewissen Voraussetzungen weiter zu übernehmen. Gesundheitsbehörde im Sinne des Neichsgesetzes zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten ist die sür die Be kämpfung der Geschlechtskrankheiten zuständige Behörde des Bczirkssürsorgcverbaudes, die bei ihrer Tätigkeit die Mit wirkung der Bezirksärzte sicherzustellen hat. Bei Durchfüh rung eines Heilverfahrens in einem Krankenhaus muß außer der fürsorgerischcn Betreuung die Mitwirkung eines Facharztes gesichert sein. Die Krankenhausverwaltung ist befugt, bei zwangsweise Untergebrachten die zur Heilung und zum Schutz vor Ansteckung notwendigen Maßnahmen zu treffen. Die vor- gcschriebenen Anzeigen haben auf den vom Rcichsgesundheits- amt herausgegebencn Vordrucken zu geschehen. Allen Aerzten Sachsens »nd den Vezirbsfürsorgeverbänden werden in dxn nächsten Tagen diese Drucksachen (Vordrucke, Merkblätter usw.) Verkeilt Carikas - Gutscheine! Gewaltig hat sich die Zahl derer vennehrt, die an die Türen lammen, um sich ein Almosen zu erbitte». Wenn man nur immer wüßte, ob das Scherflein, das man geben kann, gut angewandt ist! Wer sich der Earitasgutscheine bedient, die auf dem Caritas- kckrrtariat, Rabcnhorstftraße, Dresdcn-N., oder wohl auch durch die Bfarrämtcr, Vinzenz- und Elisabethkonferenze» zu beziehen find, wird ganz gewiß wirklich helfen. Der Gutschein lostet fünf Pfen nige; dafür kann man in den auf der Rückseite angegebenen Bäcke reien, Lebensmittelgeschäften und Volksküchen entsprechende LebenS mittel holen. Für eine Speisung in der VollSküche wird man natür lich mehrere Scheine anwcnden müssen. zugchen. Die bei den Gesundheitsbehörden und den Beratungs stellen und überhaupt bei der Durchführung des Neichsgesetzes zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten tätigen Personen sind zur vorgeschriobenen Verschwiegenheit ausdrücklich zu ver pflichten. Aufgehoben werden die aus die Ueberwachung der gewerbsmäßigen Unzucht gerichteten Bestimmungen und An weisungen. Fn erster Linie werden es die Aerzte und die Frauen lein, die den erhofften Erfolg des neuen Gesetzes zu verbürgen haben. Möchte der neue Geist, der das Gesetzeswevk durch dringt, auf alle übergehen, die zur Mitarbeit ans diesem für die Zukunft unseres Volkes so bedeutungsvollen Gebiete berufen sind : Technische Hochschule. Der ordentliche Professor der tech nischen Mechanik in der Mechanischen Abteilung der Technischen Hochschule zu Dresden Dr. Tresftz ist vom 1. Oktober 1927 ob zum ordentlichen Professor der technischen Mecl-anik in der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Abteilung dieser Hoch schule ernannt worden. : Bewerbungen für die Studienstiftung des deutschen Volkes. Für die Ausnahme in die vorgenannte Stiftung kommen nur solche Bepanvcn der fürstlichen Maffenraimner, die sie beherbergt, stammt noch aus dem 15. Jahrhundert. Der eindrucksvollste Besitz des Museums ist die „türkische Rüstkammer", Schätze, die Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden den Türken in der Schlacht bei Salankamen ad nahm. Di« Antikensaminlung enthält einige gute Stücke: besonders hervorragend ist die Ab leitung der Bronzen, unter denen ein ägyptischer Sperber her- rarragt Die Säle im Erdgeschoß mit den griechischen, italie nischen nnd ägyptischen Kunstwerken machen einen vorzüglichen Eindruck. Der Hauptakzent der Sammlung aber liegt auf der volkskundlichen Abteilung, di« unter anderm eine Reihe schöner Schwarzwälder Stuben besitzt. Das Museum ist, mit Aus nahme der nach Materialien geordneten kunstgewerblichen Sammlung, nach Epochen gegliedert. Die Ausstellung in den Schrijnken und Kästen ist sehr geschmackvoll und wird durch die fein dekorierten Säle und Zimmer des Schlosses trefflich hervor- >ehobcn. Um bas Sleichsehrenmal. Der Verband deutscher Archi tekten- und Jngenieurvcrein« hat eine Entschließung angenom men, die zur Errichtung eines Reichsehrenmalcs für die Helden des Weltkrieges Stellung nimmt. Als Träger der Vor- bereitungsarbeiten, so heißt es da, soll weder eine Behörde noch eine Partei, noch das Parlament in Frage kommen, da allell diese vom Weä-sel der politischen Ministerien und Be amten, von dem Schwanken der öffentlichen Meinung und par lamentarischen Stimmungen abhängen, rchne als Ausdruck des gesamten Volkswillens betrachtet werden zu können. Aus dieser Ueberzeuguug befürworten die Architekten- und In« genieurvereine die Bildung eines unabhängigen Ausschusses aus verantwortunHSsreudigen, tatkräftigen «nd unabhängigen Männern aller Stände und aller Kunstrichtungen, dessen Mit glieder keinerlei Bindungen und Aufträge ««nehmen sollten. Diesem Ausschuß sind all« Maßnahmen sür Platzwahl und eine fortoauernde Werbetätigkeit zu übertragen, ebenso die Nol arbeiten für einen Wettbewerb unter Aufftellung von Be dingungen, die der Künstlerschaft die weiteste Freiheit lassen. Das Bölkerbnndshano. Der fünfgliedrig« Politiker-Aus schuß, dem von der Völkerbundsversammlung die Ausarbeitung von Vorschlägen für die Entscheidung über das künftige Haus des Völkerbundes übertragen worden ist, hat zuerst sich mit der Frage einer eventuellen Erhöhung der Bausume (bisher 13 Mil lionen Schweizer Franken) zu besaßen. Äußer dem Entwürfe von Le Corbusier, der als einziger unter den preis gekrönten Arbeiten diese Bausumme nicht zu überschreiten vor- ichlägt, ist neuerdings noch der Entwurf von Prof. Giuseppe vaao üemoraetreten. Vaao wird als Unaar bezeichnet, lebt Verordnung über Schulversammlungen Dresden. 3. Oktober Das Ministerium sürDolksbildung hat unterm 21. Se'stewber folgende Verordnung an das Bezirksschul« amt Dresden 1. erlassen: „Das Ministerium sür Volksbildung befindet auf die An frage des Bezirksschulamtes vom 8. Sept. in Ergänzung seiner Verordnung vom 16. Juli 1921 (VOM. S. 192), daß die von der Lehrerschaft einberusenen Elternversammlungen als amtliche Veranstaltungen der Schule anzusehen sind, deren Zweck es ist. Schule und Elternhaus einander nahezubringen durch gemein schaftliche Besprechung von Fragen des Unterrichtes und der Erziehung. Werden schulpolltisch« Angelegenheiten, wie zum Beispiel her Reichsschulgesetzentivurs. in diesem Rahmen behan delt, so mutz dies in der Weise geschehen, daß die verschiedenen Standpunkte zu dieser Frage unparteiisch beleuchtel werden (zu vgl. 8 4 unter 1 Verordnung vom 19. Juli 1927, VOBl. S. 67). Es liegt außerhalb des Zweckes der Elternver sammlungen. datz Abstimmungen und Beschlußfassungen sorge« nommen werden. Las Ministerium hat ferner Veranlassung, darauf hinzu weisen, datz es unstatthaft ist. in den amtlichen Jahresver sammlungen der Lehrerschaft der SchulaufsichtsLezirke über Ge setzentwürfe der Reichs- oder Landesregierung Entschließungen zu fassen und Abstimmungen herbeizuführe». Die amtlichen Jahresversammlungen, sür die öffentlichen Mittel in Tagesgel dern und Reisekosten verwendet werden, sind nicht dazu be stimmt, in schulpolitische Angelegenheiten nach außen hin in dep einen oder anderen Richtung Propaganda zu machen. Selbstverständlich bleibt Eltern »nd Lehrern die freie Mei nungsäußerung außerhalb amtlicher Eltern- und Lehrerver. sammlungen unbenommen." Diese Verordnung war sehr notwendig geworden, nackidem der Mißbrauch von Elternversammlungen zur Propaganda gegen den Reichsschulgesetzentwurs leider schon sehr weit ge diehen war. Jetzt ist rechtliche Klarheit darüber geschaffen, wo zu die Elternversammlungen da sind und wozu nicht. Die Debatte über den Reichsschulgesetzentwurf wird auf seiten der Gegner sowieso in einer Art geführt, die einer sachlichen Förde, rung der ernsten Probleme kaum förderlich sein kann. Abiturienten höherer Lehranstalten in Betracht, die sich bedeutend über den guten Durchschnitt erheben, da in der Regel nicht mehr als 200 Abiturienten jedesmal zu Ostern in die Studienstiftung ausge nommen werden und somit erst auf jede 15. höhere Schule Deutsch lands eine Ausnahme kommt. Die Bewerbungen für Ostern 1928 müssen bis zum 1. November 1927 eingercicht werden. Die dazu nötigen Formulare sind bei der Wirtschaftshilfe der Deutschen Stu dentenschaft, Dresden-A. 24, Kaitzer Straß« 2, anzusordern. l.eiprig un<I Umgebung Wenn -er Rai anderer Meinung iii Leipzig, 3. Oktober. Der Ratz» Leipzig ist in seiner letzten Plenarsitzung vom 30. September dem kürzlich gefaßten Beschluß der Stadtvcrord. neten gegen den Entwurf des Rcichsschulgesetzes bei Reichsregie, rung, Neichsrat und Reichstag, sowie beim Deutschen Städte- tag und beim Sächsischen Gemeindetag, schärfsten Einspruch zu erheben, nicht beigetreten. Die Billigung des Reichs schulgesetzentwurfes wurde vom Rat ebenfalls und zwar nahezu einstimmig abgelehnt. Ebenso aber auch ein weiterer Antrag, sich ausschließlich für die weltliche Schule auszusprechen. In positiver Richtung l)at der Rat zum Schulgesetzentwurs unter anderem beschlossen: Als Ideal erstrebenswert ist die Ge. meinschastsschule auf religiös-christlicher und nationaler Grund, läge. Dieser Schule ist eine bevorzugte Stellung zu geben Daß neben der zu erstrebenden Gemeinschaftsschule auch ander« Schularten entstehen (Bekenntnis und WeltansckMwngsschulen) kann aus Grund der Reichsverfassung keineswegs verhindert werden. Es dürste selten Vorkommen, daß Rot und Stadtverordnet, in einer so grundsätzlichen Frage völlig verschiedene Beschluss, fassen. Der Rat zu Leipzig drückt sich ja sehr vorsichtig aus Er ist weder gegen noch für den Entwurf. Sollte aber nicht gerade für diese Kultursrage das Bibelwort Geltung haben: Wer nicht sür mich ist, der ist gegen mich: und wer nickt mit mir sammelt der zerstreut' aoer in Rom. vein Enrwuvk mir leiner seyr weitgehenven malerischen Gruppierung läßt eher an eine große Klosteranlag« denken als einen Palast für eine politische Körperschaft. Leider ist bei der heutigen Lage der Dinge kaum damit zu rechnen, daß ein deutscher Entwurf gewählt wird, obgleich jetzt aus de, September-Tagung die Arbeiten der deutschen und skandinavi- Wn Architekten besonders lebhaften Beifall fanden. Auch der Entwurf des Essener Architekten Joses Rings, den dieser eben in der „Deutschen Bauzeit»«« veröffentlicht, hat nur aka demische Bedeutung. Rings will, um der Größe der Ausgabe zu entsprechen, den Völlerpalast frei in den See stellen, dessen größte Tiefe an dieser Stelle nur sieben Meter beträgt, und das Usergeländ« mit Logierhäusern besetzen. Die Ergebnisse der Siegstn-Expedition. Non den Aus grabungen in Alexandria, di« die Expedition Ernst von Sieg st« veranstaltet hat erscheint jetzt ein neuer Band ihres großen Bcrichtswerkes. Prof. Earl Watzinger veröffentlicht darin die alexandrinischen Skulpturen, den wertvollen und für die alexandrinische Kunstgeschichte bedeutsamsten Teil der Sammlung von Siegst«. Das Wichtigste sind die griechischen Porträts aus Alexandria, beginnend mit den Bildnissen Alexanders des Erchen und alexandrinischer Fürsten und Fürstinnen. Di« Sammlung ist heute aus die Museen von Dresden, Stuttgart und aus die Universitätssommluna in Tübingen verteilt. Ein Opfer der «isieuschastllchen Forschung. In Lag«» (Westasrika) ist der heroorrageirde britische Arzt Pros. Store» aus London, der in Lagos einen sechsmonatigen Urlaub ver brachte. um als Mitglied der Rockefeller-ExpÄsiiion an der Be - kämpfuna des gelben Fieber» trrlzunehmen, selbst von dieser Krankheit befallen worden und daran gestorben Da» Ne» York«, Schul - Budget. Di« New Yorker Schul- Verwaltung hat zu Zwecken der öffentlichen Erziehung für das kommende Jahr 161 Millionen bewilligt, der größt« Betrag, der bisher erforderlich war. Tine New-Yorker Schul« wurde ver suchsweise mit einer Radio-Anlage versehen, doch entsprechen di« damit erzielten Erfolge nicht den gehegten Erwartungen. Trotz dem wird der Versuch im Jahr« 1928 fortgesetzt werden. An da» Römisch-Germanische Zentralmuseum ln Mainz ist Dr. Gero vonMenhart, Privotdozent für Urgeschichte an der Universität Innsbruck, als Direktorial-Assistent berufen worden. Der Gelehrte, ein Schüler von Lehmann-Haupt, hat sich bisher mit Arbeiten übe, di« Urgeschichte Tirol» verdieut oemacht
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