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Sächsische Volkszeitung : 25.09.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192709259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270925
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270925
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-09
- Tag 1927-09-25
-
Monat
1927-09
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 25.09.1927
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t Personen? 1081) bete^' > Mann Le«' eptember. gen Arzte» h als Bot« Paket ab» r Arzt die beten habe. um sofor» das sichere Bezahlung Arztes hat it Sand ch um den csdcn eine gearbeitet >er Jahre, rar, trägt er" ftember. 1e gestern algerischer H. hatte er in der verlangt« er große hr 1200 zu über- nd einem hen hatte crsandten mber b>» 'nnungen cen-Maß- kaufende machen. lbbruchs- ae Zinst» 853 vom ten von t wurde i Volks» e. Am dlrmgeii t. Man die g«. : Woche zen Mi- Drcsden er d. I. S äuge» Gejund- veran- den 24. Bedacht» ch wird r Vor» Montag t Licht» rn »md halten. ngsomt rrenten gesetz- n Ende n maß. ngsamt neiden. (7.45)9 tember. 1t ein- !« Sep- üorstcl» blonde s ein» ;crz in er und Kleine findet e" mit -eitung ich". rstspiel Mon» Leich ei von Mitt» empor reitag, Jenny ^ 161: ferne» Mitt. >k. 29. B III ^ 167: armen aviata tivoch, Cop- efland tichaek Sept.: Hen 4v Jahre KKD. Chemnitz Auf dem diesjährigen Deutschen Katholikentag in Dortmund hat unser Hochwürdigster Herr Bischof Dr. Christian Schreiber Gelegenheit genommen, er- neut und warmherzig die Neuzeitlichstes t des K - K.-V.-P r o g r a m m e s zu betonen. Was diese Aner kennung bedeutet, ermiht man erst, wenn man sich die immerhin schon Jahrzehnte alte Tradition des Verbandes der Katholisch-Kaufmännischen Vereinigungen vor Augen hält. Wir freuen uns, daß auch in unserer Diaspora le bensfähige K.-K.-V.-Gruppen allerorts vorhanden sind, von denen einige fast bis in die Griindungszeiten des Gesamtverbandes hinaufreichen. Der 50jährigen Jubel feier des Dresdner K. K. V., die im Vorjahre unter stärk ster Anteilnahme begangen werden konnte, folgt am heu tigen Tage der Katholisch-Kaufmännische Verein „Columbus" in Chemnitz mit seinem 40- jährigen Jubiläum. Der K. K. V. hat ein Recht darauf, von sich zu behaupten, daß er in der langen Zeit seiner Wirksamkeit für die christliche Auffassung im Wirt schaftsleben, in Handel und Wandel immer der alte ge blieben ist. Und dieses Bewußtsein gibt ihm auch ein Recht, seine Iubiläumstage festlich zu begehen, sich seiner erfolgreichen Vergangenheit in berechtigtem Stolze zu erinnern, und aus dieser Vergangenheit neuen Mut und neue Kraft zu schöpfen für die noch größeren Aufgaben der Zukunft, die des Verbandes warten. Zahlreiche Vrudervereine von nah und fern, viele Freunde und Gönner des K. K. V. wird das heutige Jubi läum in der Industriestadt Chemnitz zusammenführen. Das Fest wird aber in erster Linie ein Bekenntnis zu dem Grundsatz der F r e u n d s ch a f t sein, der dem K. K. V. in besonderer Weise eigen ist. Auf der Basis echter Freund- sä-aft und Herzlichkeit baut sich das Arbeitsprogramm des Verbandes auf. Auf ihm beruht zum guten Teile der wertvolle Gedanke der Parität und des Solida- rismus. der im K. K. V. Arbeitgeber und Arbeitneh mer zu vertrauensvoller, fruchtbarer Arbeit vereinigt. So ziale und wirtschaftliche Gleichberechtigung ist im K. K. V. Wirklichkeit geworden. In dieser Hinsicht unterscheidet sich der K. K. V. wohl von allen übrigen wirtschaftlichn und Standesvereinigungen. Darin kommt die Betätigung katholisclzer Grundsätze am klarsten zum Ausdruck. Wenn es eine Ueberwinduiig des Klassenkampfstandpunktes, elnen Ausweg aus der verwirrten sozialen Lage der Ge2 genwart überhaupt gibt, dann nur auf diesem Boden' weltanschaulicher Einigkeit, die sich stärker erweist, als all«; wirtschaftli<l)e» Interessengegensätze. Die FreundsZzaft im K. K. V. ist aber weiterhin auch die Triebfeder zu dem zweiten großen Programmpunkr des Verbandes, für den Gedanken der b e r u f l i ch e n E r« tüchtigung. Auf diese Weise fördert der K. K. V< sowohl Berufstüchtigkeit, wie Verussfreudigkeit. Auf diese Weise bringt er den Gedanken der Solidarität zü weiterer fruchtbarer Auswirkung. Aus dem Programm- Punkt „Solidarität" wird die solidarische Tat, die gegen seitige Förderung der Verbandsmitglieder. Wenn als dritter Grundsatz der Wille nach reli«' g i ö s - s i t t l i ch e r D u r ch d r i n g u n g u n s e r e s ge samten öffentlichen Lebens den K. K. V. von Anfang an beherrscht hat, so sind sich die führenden Mit glieder dieser Bewegung auch stets klar darüber gewesen, daß der K. K. V. gerade diesen Programmpunkt nicht irr die Tat Umsetzer kann, ohne das engste Zusammenwirken mit der katholischen Presse. K. K. V. und sta-' tholische Pressefrage sind tiefinnerlich miteinander ver bunden. Daher sah man auch zu jeder Zeit führende Mit glieder des Verbandes katholische kaufmännischer Vereini gungen auch führend in der katholischen Pressearbeit. Diese Anerkennung dürfen auch wir in unserer sächsischen Diaspora von ganzem Herzen den Mitgliedern der katho- lisch-kausmännischen Vereine aussprechen. Wir benut zen gern diese neue festliche Gelegenheit des Jubiläums des K. K. V. Chemnitz, um dankbar dieser innigen Weg genossenschaft und dieses großen Verständnisses für die ge meinsame Arbeit an einem Ziele, zu gedenken. Auch bei dev neuen Aufgaben auf dem Gebiete unseres katholischen Diaspora-Pressewesens hoffen wir dieser Mitarbeit des ge samten K. K. V. sicher zu sein. Es ist uns darum heute eine ganz besondere Ehren pflicht, dem Chemnitzer Iubelverein an dieser Stelle Herz- lichst zu beglückwünschen und ihm eine recht gedeihliche Weiterentwicklung in den nächsten Jahren der goldenem Fünfzig entgegen zu wünschen. Möge sich die Wege nossenschaft zwischen K. K. V. und katholischer Presse auch in Zukunft bestens bewähren und reiche Früchte tragen^ Das sei unser Wunsch. Der Sieg des Geistes Bericht des „Berliner Tageblatts" über den Box kampf Tunney-Dcmpseh: „. . . die zweckmäßigen Tref. fer. die Tunney immer wieder in Dempseys Gesicht landet, verfehlen nicht ihre Wirkung . . . Zerschlagen und blutbeschmiert schickte aus verquollenen Augen Dempsey einen letzten Blick auf die wetterwendische Menge, bevor er wankend den Ring verließ. . . Dem überlegenen Geiste mußte sich die tierische Stärke beu gen." Tunney hat Dempsey wieder geschlagen. Jubel in Amerika, garuicht zu sagen. Auch in Europa, wo man ihn preist: -12 »Mit Meister Tunney siegte der Geist über Dempseys tierische Stärke ^ Dcmpscys Boxen war wildes Gcpscsscr, Tunney schlug zweckmäßige Treffer. Ruhig und sicher ging er zu Werke, Jede Gelegenheit nahm er beim Schopf, Er zielte nur auf des Gegners Kops, Schlag auf Schlag siel aus Dempseys Augen. Die bluteten schon in der neunten Runde. So ging der „man-killer" vor die Hunde." Schläge aus die Augen! Das sind die Mittel, die heute taugen. Wenn du den Gegner mit kühlem Mut „Zweckmäßig" trissst und bis aufs Blut, Sagt keiner, daß du ein Unmensch seist. O nein! So siegt heute der Geist. Marabu. : Versuche mit Krastsahrzeugen. Zwischen Leipzig und Riesa wurden am 23. September von der Polizei mehrere Kraftfahrzeuge verschiedener Bauart durch lange Fahr Übungen ausprobiert. Hierbei wurden verschiedenlich technische Arbei ten zur Behebung von Betriebs-Störungen vorgenommen. Die Versuche fanden lebhaftes Interesse in den Kreisen des Publi kums. : Notschutz. Um der regen Nachfrage nach Pelzsachen und gut erhaltenem Spielzeug gerecht zu werden, wird darauf auf merksam gemacht, daß nunmehr, wie alljährlich zu Beginn der Herbst« und Winterzeit, wieder Pelzsachcn und gut erhaltenes Spielzeug in der Verkaufsvermittlungsftell«, Kreuzstrahe 19, 1., zum Verkauf angenommen werden. Der An- und Verkauf von Gold- und Silbergegenständen aller Art, Schmuckfachen, Porzel lan, Kristall, Teppichen, Gardinen, Wäsche usw. ist nach wie vor groß. Es stehen zur Zeit für das kaufende Publikum eine große Anzahl schöner und praktischer Gegenstände zu Geschenk zwecken und täglichem Gebrauch geeignet, zur Auswahl da. Der Notschutz ist täglich geöffnet von ^10 bislL4 Uhr, Sonnabends bi« 8 Uhr. Das PriefkerjubllLurrr in Freiberg Frciberg, 23. September. Am Mittwoch, den 21. dieses Mo nats, feierte unser Pfarrer, der hochwürdige Herr Erzpriester R. Gottfried, sein silbernes Pricstcrjubiläum. Während der Kir- chcnchor „Cäcilia" seinem verehrten Präses bereits am Dienstag abend ein Ständchen brachte, fand am Mittwoch unter reger Be teiligung der Gemeinde mir eine stille kirchliche Feier statt, da cs die Gesundheitsverhältnisse des Jubilars nicht anders erlaubten. Im Anschluß an den Gottesdienst überreichte in der Pfarrwohnung Herr Kaufmann Pfeil im Beisein der anderen KirchcnvorstandS- mltglicder und der Vcreinsvorständc dem Jubilar das von den Ge meinde» Frciberg, Brand und Ocderan gewidmete Geschenk. In leinen Glückwuuschworten brachte er sowohl den Dank der Gemein den für das bisber Geleistete, wie auch die Hoffnung und den Wunsch zum Ausdruck, daß Gott dem Jubilar bald die volle Gesund heit wieder schenken möge, damit er, wie er cs ja wolle, der Ge meinde seine Kräfte voll und ganz widmen könne. Ht. IvO-Jahrfeier einer Volksschule NIe-ergorbltz bei Dresden, 24. September. Gestern fand im Rittersaale des Gasthofes zu Roßthal die 100jährige Feier des Bestehens der Volksschule in Nicder- gorbitz in Gcgemvart von illertretern der Regierung, der Stadt- vcrivaltung, der Dresdner Lehrerschaft und ehemaliger Schüler und Schülerinnen mit ihren Eltern statt. Die Festrede hielt der Schulleiter Forke. Im Namen des Ministeriums für Volks bildung und des Bezirksfchulamtes sprach Obcrschulrat Sturm über die Schulziele von einst und jetzt. Stadtrechtsrat Dr. Seifert überreichte im Namen des Rates von Dresden 500 Mark als Grundstock für einen Flügel. d. Zwei Personen durch elektrischen Strom getötet. Am Donnerstagabend riß in Thierbach bei Borna infolge des star ken Sturmes über dem Dache des dortigen Rittergutes ein elektrischer Draht. Der 05jährige Nachtwächter Kain mit diesem in Berührung und blieb daran hän<zen. Der hinzukommende Verwalter Bergmann sprang sofort in das Haus, um die Siche rung herauszunehmen und eilte dann zur Befreiung des noch am Drahte hängenden Nachtwächters. Als er diesen berührte, wurde er ebenfalls zur Seite geschleudert. Der gerissene Draht gehörte zu einer Fernleitung, die nicht vom Hause abgeschaltet werden konnte. Die Wiederbelebungsversuche an den beiden Verunglückten waren leider vergebens. d. Kraftnxrgenlinle Meißen—Niederwartha. Die Krast- wagenlinie Meißen — Co ssebaude wird vom 2. Oktober 1927 ab tm Einvernehmen mit den beteiligten Behörden nur noch bis Niederwartha geführt. Am 2. Oktober tritt gleich zeitig ein neuer Fahrplan für diese Linie in Kraft. d. Ncugcgründete Stadtarztstclle. Der Rat der Stadt Pirna schreibt für den 1. Januar 1928 evtl, auch früher die ncugegründc- te Stelle eines hauptamtlichen Stadialstes aus. Bewerbungsgcsuche sind bis spätestens 8. Oktober an das Pcrsonalamt cinzureichcn. d. Brückenausbesserung. Die in der Nähe der Wendmühle befindlichen beiden Cisenbahnbrückcn der Linie Dresden—Görlitz werden gegenwärtig einer umfassenden Ausbesserung durch die Firm« August Wolfholz, Preßzementbau A.-G., Berlin, unier- ,zogen, wozu die Abrüstung der Brücke und die Aufstellung einer Lokomobile zuin Antrieb der Epczialmafchincn nötig wurde. Während der Dauer dieser Arbeiten dürfen die Züge über die Brücken nur mit einer Stundengeschwindigkeit von 10 Kilometer fahren. d. Kraftpostverkehr. Infolge der vorgerückten Jahreszeit wird der Betrieb auf der Sommer-Kroftpostlinie Königstein— Hütten—Cunnersdorf vom Montag, den 26. September 1927 an eingestellt. l.eis>rig uncl Umgebung Dev Stand der Kinderlähmung Leipzig, 24. September. (Drahtbericht.) Die Zahl der an spinaler Kinderlähmung erkrankten Per sonen hat sich vom 22. zum 23. September um 6 neue Fälle ver mehrt. Die Zahl der Todesopfer ist unverändert mit 18. Die Gesamtzahl der Erkrankten beträgt 111, von denen sich 77 im Krankenhaus befinden. Es handelt sich um 70 Kleinkinder, 83 Schulkinder und 8 Erwachsene. ) Im Dienste verunglückt. Als der Lokomotivführer Siefcrt Donnerstag abend auf dem Rangierbahnhos Wahren feinen Dienst antrat, wurde er von einem ansahrenden Rangicr- zuge erfaßt und geriet so unglücklich unter die Näder, daß ihm beide Arme abgeqnetscht wurden. Er ist heute früh im Kran kenhaus« feinen fcixweren Verletzungen erlegen. ) Wildwest bei Schkeuditz. Aus einen Wage» der Außen bahn wurde nachts zwischen Stahmeln und Wahren aus nächster Nähe ein Schuß abgefeuert in dem Augenblick, als der S'ci>affner sich vorbeugtc, um zu sehen, ob Fahrgäste an der Haltestelle stehen. Ter Schaffner wurde betäubt und wurde hintenüber auf den Bode» des Wagens zurück geschleudert. Zwei Burschen, die in der Nähe gesehen wurden, hatten wahrschein lich aus einer Scheintodpiftole geschossen. Der Uebersailene trug nur leichte Verbrennungen davon, hätte jedoch bei der schnellen Fahrt auch leicht vorüber aus dem Wagen stürzen können. (8). Mittwoch, 28. Sept.: Michael Hundertpfund (7^). Don nerstag. 29. Sept.: Ein besserer Herr (7^). Freitag, 30. Sept.: Ein Volksfeind (8). Sonnabend, 1. OKI.: Die Ehre (7)H. Städtisches Theater Plauen. Montag, 26. September, 7.30 Uhr: Der Patriot. Geschlossene Vorstellung. — Dienstag, 27. Sep tember, 730 Uhr: Undine. — Mittwoch, 28. September, 730 Uhr: Fahrt nach Feucrland. — Donnerstag, 29. September, abends 7.30 Uhr: Undine. — Freitag, 30. September, 7.30 Uhr: Kammermusik des Richard-Wagner-Vereins. — Sonnabend, 1. Oktober: Hurra — ein Junge. Gastspiel Wildenhain Leipzig. — Sonntag, 2. Oktober, 3.15 Uhr: Die geschiedene Frau. Geschlossene Vorstellung. 7.30 Uhr: Rund um die Liebe. Stadtheater Bautzen. Sonntag, 25. September: Hurra — ein Junge! (7.30). Nkontog, 26. September: Geschlossen. Dienstag, 27. Sept.: Der Bettelstrident l8). Mittwoch, 28. Sept.: Der Patriot s8). Donnerstag. 29. Sept.: Der Bettelstudent (8). Freitag. 29. Sept.: Das Glück tm Winkel (8). Sonnabend, 80. Sept.: Hurra — ein Junge! (8). Bühnenvolksbund Dresden. Oper: Montag (26. 9.) Gruppe 1, 1451-1500, Gruppe 2, 1—125. Dienstag (27. 9.) Gruppe 1, Nr. 1351—1450. Sonntag (2. 10.) Gruppe 1, Nr. 4451—4700, Grup pe 2, Nr. 341—390. — Schauspielhaus: Mittwoch (28. 9 ) Gruppe 1, Nr. 3501-3700 und 5001-5050. Montag (3.10.) Grup pe 1, Nr. 3701—4000. — Komödie: Mnntag (26. 9.) Gruppe 1, Nr. 1926-2000. Dienstag (27. 9.) Gruppe 1. 2701-2775. Mitt- woch (28. 9.) Gruppe 1, Nr. 2776—2850. Donnerstag (29. 9.) Grup- pe 1, 2851-2900. Freitag (30. 9.) Gruppe 1. Nr. 4151-4225. Sonnabend (1. 10.) Gruppe 1. Nr, 4226—4300. Sonntag (2. 10.) Gruppe 1, Nr. 4301—4375. Montag (3. 10) Gruppe 1, Nr. 4376 his 4450. Alberttheater. „Das Glas Wasser" von E. Scribe gehört« früher zu den beliebtesten Repertoirftücken des Königlt» chen Schauspielhauses. Die Theaterbesucher, die sich — mit Ver laub — im Lebensalter des ausklingenden Mittelalters befin den, weiden sich sicher noch der Pauline Ullrich und Clara Cal bach erinnern. Auf den Inhalt etnzugehen, kann ich mir in diesem Falle schenken. Es sind die großen und kleinen Intri gen, die sich am Hofe der englischen Königin Anna abgespielt haben. Machtproben zevisck)«» der Herzogin von Marlborough und Bolingbroke. Ob dieses Lustspiel heut« noch genügend Lebenskraft hat, soll an dieser Stelle nicht untersucht werden. Es enthält aber dankbare Rollen. Und das ist genügend Grund, es der Vergangenheit zu entreißen. Da Hcrmine Körner mit ihrer schillernden Darstellnngskunst eine in allen Hof intrigen gerissene Herzogin von Marlborough auf die Bühne stellte, Anni WilKe eine reizend«, willenlose, aber nach persön licher Willensstärke strebend« Königin gestaltete Gertruds Meinz die Abigail mit Munterkeit und Charme umkleidete, Paul Verhoeven die kindliche Unbeholfenheit des Fähn richs Mafl)ain ausgezeichnet wiedergob. Wolter Dysing a. G. den Bolingbroke charakteristisch, wenn auch etwas konventio nell spielte, sowie Edith Wiese, Nickiard Bendey, Ludwig Marder und Heinrich Wildberg in kleineren Rollen das Gesamtspiel gut ergänzten, so fand das wiederbelebtc Lustspiel Scribes recht erfreulichen Beifall. I. V. -Ist— Görres-Deikräge Von Dr. Robert Stein, Leipzig. Görres Ehrungen, Görres-Schrifien. Die höhere Schule zu Wittlich im Rheinland ist im vorigen Jahre Görresschule genannt worden: die Bonner Stadtverord- neten-Vcrsammlunq hat soeben am 17. Juni bescklossen, ein Real gymnasium nach Görres zu benennen; für den Fall aber, daß die oberste Schulbehörde dagegen sein sollte — wie schon 1914 im Falle des Kölner Görres-Rcalgymnasiums — soll die Pädagogische Akade mie zu Bonn GörreS-Akadcmie genannt werden. Das Rheinische Provinzialschulkollegium bat ein großes Görres-Gemälde von Künstlerhand schaffen lassen, das auf der Görres-Ausstellung zu Koblenz (1926) der allgemeinen Besichtigung dargeboten war. Eine echt rheinische, volkstümliche Ehrung ist der Görreskrng. den die Königsbacher Brauerei im heimischen Krug- und Kannenbäcker land (auf der rechte» Nhetnseite, unterhalb Koblcnz-Ehrenbrcitstcln) Herstellen ließ. Aus der Reihe der älteren GSrrcsfchrlften seien nur drei ge nannt, die von dem Dresdner Prälaten Eberhard Klein versaßt bzw. herausgegebrn worden sind: 1. Johann Joseph von GörreS. Eine biographische Skizze, entworfen von Theophtl Freimund. (Eb. Klein.) Erfurt 1872. 2. Der Kurfürst Maximilian der Erste an den König Ludwig Von Bayern. Bon Jos. v. Görres. Rcgcnsburg 1880. 3. Der heilige Franziskus von Assisi, ein Troubadour. Don Jos. v. Görres. Rcgcnsburg 1879. Ans der Reihe der neueren Görrcsschriftcn sei kncr setzt nur jene Veröffentlichung erwähnt, die de» Anspruch bekämpft, das; Gör- res dem ganze» deutschen Volke angchörcu soll; sic heißt: Görres und der Protestantismus. (Verfasser: O. zur Linden, Verlag: Evange lischer Bund). Dann sei »och besonder? das Görrcsbcf! der Zeit schrift „Gelbe Hefte" (neue Folge der Görressckcn Historisch polili- schen Blätter), sowie der eben erschienene JabreSbcricht der Görres- gcsellschafl mit den Reden der Koblenzer Görresjubelfeier vom Sep tember 1926 erwähnt. Görres und Arndt. ES ist wenig bekannt, daß auck Ernst Moritz Arndt äbnkichr Wandlungen durchgcmacht hat wie Görres; dafür sind die Görres. sehen Wandlungen um so mehr bekannt und werden seit jeher um so gründlicher gegen Görres ausgcbcutet Arndt war Franzoscnsreund und Bewunderer Napoleons; noch in der zweiten, vcrmcbrtcn und verbesserten Aussage seines Jugcndrciscwcrkes 1804 sagt er von der französischen Nation, er werde solange er lebe nicht ausbörcn sie zu lieben. Görres war mit Napoleon seit 1799 fertig; durch seinen Aufenthalt in Paris im Winter 1799—1800 (kurz nach Arndt) hatte er die Franzosen äußerst kritisch beurteile» gelernt. Arndt war trotz seines Studiums der evangelischen Theologie „leug nender Heide", wie er selbst sagt. Görres lntt. als er den Glauben seiner Familie verließ, die Kirche bekämpft; den Glauben an das Jenseits hat er sich bewahrt. Arndt hat mit scharfen Worten die »ndeutsche Art Friedrichs des Großen und Preußens gekennzeichnet. Görres wollte mit den Franzose» über die Stellung des Rheinländer verhandeln; Arndt tritt in seinem Nciscwcrk dafür ein, daß die öster reichischen Niederlande an Frankreich fallen und jedenfalls nickt zu Deutschland komme» solle», dies ebenfalls noch 1801. Görres wan delte sich vom Republikaner zum Monarchisten, dasselbe tat Arndt. Beide nwrcn in der Jugend Kosmopoliten, dann wurden sie die glühendsten VaterlandSsreunde. Görres wurde ei» gewaltiger Strei ter für den Katholizismus, Arndt ein solcher für den Protestantis mus. Arndt wird wegen seiner Verdienste im ganzen Vaterland anerkannt. Görres? Was Arndt recht ist, sollte Görres billig sein.
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