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Eine Mahnung zum Frieden Der hochwürdigste Herr Bischof Dr. Christian Schreiber hat an den Kirchenvorstand Crostivitz aus dessen Eingabe hin ein Schreiben gerichtet, das geeignet ist, manche Mißverständnisse aus dem Wege zu räumen» und dessen Inhalt wir dal,er unseren Lesern nicht vor« enthalten möchten. Der Wortlaut des Schreibens ist, wie wir hören, auch dem „Katolski Posol" zugegange». Das Schreiben lautet folgendermaßen: Bautzen, 16. September 1927. ?>crr» Kirchenvorstandsmitglied I. Krahl Crostw > h. Für den ehrerbietigen Gruß, den die zahlreich versammelten Mitglieder der Pfarrgemeinde Crostwih durch Sie und die mit- unterzcichneten Herren Georg Pohl-Miltitz: Johann Müller, Bür germeister: Jakob Schustcr-Horka: Georg Koreuz-Neudörfel; Georg Dcutschmann-Crostwitz, Jakob Spittank-Siebitz, M. Schmole-Schwein- crdcn, M. d. K.; I. Kockel-Crostwitz, Kirchcuvorstandsmitglied; N. Kosk-Näckclwitz, Kirchenvorstandsmitglicd: Paul Pctasch-Crostwitz; Georg Sebastian Wojesch-Crostmitz: Felix V. Heinc-Crostwitz, Jo hann I. Kubasch-Crostwitz, mir entboten haben, danke ich bestens. Ich erwidere diesen Gruß, indem ich alle trcukatholischcn Mitglie der der Pfarrgemeinde Crostivitz herzlich grüße. Das katholische wendische Volk darf versichert sein, daß der Bischof ihm i» aufrichtiger Liebe zugetan ist. I» der Gemeindeversammlung, die am Sonntag nach Weihnachten 1928 in Crostwih stattfaud, hat der Bischof in einer längeren Rede die Gesinnungen dargelcgt, die ihn gegenüber dem katholischen wendi schen Volk erfüllen. Diese Rede ist in erweiterter Fassung am Katolski Posol veröffentlicht worden. Der Bischof bekennt sich er neut zu der in dieser Rede »iedcrgelegten Verehrung und Liebe zum wendischen Volke; nach wie vor liegt ihm die Erhaltung und Stärkung des wendischen Volkstums auf dem Boden des katholischen Glaubens und der Treue gegenüber der kirchlichen Autorität am Herzen. Auch in Zukunft wird der Bischof so gesinnt und be strebt sein. Der Bischof ist sich bewußt, daß er diese Gesinnung seither onccn die Tat zu verwirklichen bemüht war. Zeugen dafür sind die Firmungsreisen und Besuche des Bischofs in der katholischen Wende!; Zeuge dafür ist die finanzielle Unterstützung, die der Bi schof aus persönlichen Mitteln zur Herausgabe der wendischen Bibel geleistet hat; Zeuge dafür ist die fortwährende Ermunterung des Bischofs an die Geistlichen zur Abfassung wendischer Erbau- uugs-, Belehruugs- und Uuterhaltuugsliteratur; Zeuge dafür ist die Tatsache, daß der Bischof das Priestcrseminar mitten i» die Wen dei hiueingesetzt hat, damit die wendischen Priesterkandidatcn in unmittelbarer Fühlung mit ihrem wendischen Volkstum herangebil det werden können; Zeuge dafür ist fernerhin die Tatsache, daß der Bischof an diesem Priestcrseminar einen Lehrstuhl für wendische Sprache und wendische Literatur errichtet hat, sowie auch für andere slavische Sprachen; Zeuge dafür ist fernerhin die Tatsache, daß der Bischof einem wendischen Priester und einem wendischen Prisster- kandidateu die theologische Ausbildung in Rom durch seine Be mühungen und durch seine finanziellen. Unterstützungen ermöglicht hat; Zeuge dafür ist fernerhin die Tatsache, daß der Bischof eine Reiste von trcukirchlichcn wendischen Priestern zu wichtigen kirch lichen Stellen berufen hat; Zeuge dafür ist schließlich die Tatsache, daß der Bischof wendischen Gymnasiasten und wendischen Priester- kandidaten zur Erleichterung der Studienkostcn bis zur völligen Be freiung von den Studienkostcn seit Jahren ununterbrochen regel mäßige Zuschüsse aus seinen Mitteln gegeben hat und gibt. Der Bischof umfängt das wendische Volk nicht nur mit dem selben Wohlwollen wie das deutsche, er ist sich vielmehr der Pflicht bewußt, dem wendischen Volk wegen seiner zahlenmäßigen Minder heit besonderen Beistand und besondere Liebe zuzu- wenden. Dieser Liebe sind jene katholischen Wenden, die unent wegt zur kirchlichen Autorität stehen, auch besonders würdig: Sie sind die Freude und der Stolz des Bischofs; für ihre Ehrfurcht und Liebe ist der Bischof besonders dankbar. Es ist nicht wahr, daß der Bischof auf den Dank der Wenden verzichte. Eine derartige Acußerung hat der Bischof nie getan. Er hat der Abordnung der wendischen Katholiken in Bautzen seinerzeit vielmehr erklärt, daß er bei der Neuregelung der Pfarrseelsorge in Bautzen die berechtigten Wünsche der katholischen Wenden in Bautzen, soweit es ihm nur immer möglich sei, berücksichtigen werde, auch wenn einige Wenden ihm dafür keinen Dank entgegenbringen würden. Der Bischof wollte damit auSdrücken, daß er unabhängig von Dank oder Un dank seiner Pflicht gegen die katholischen Wenden in Gesinnung und Tat stets eingedenk sein werde. Nun hat allerdings die Neuregelung der Seel sorg s v e r h ä i. u i s s e in Bautzen eine Erregung verursacht. Diese Erregung hat Forme» angenommen, die der Würde und dem Ansehen des katholischen wendischen Volkes bei Katholiken und Nichtkatholikcn wohl kaum haben nützen können. Der Bischof ruft Gott zum Zeugen an, daß er bei der Regelung der Pfarrverhält- nisse in Bautzen ehrlich und aufrichtig bestrebt gewesen ist, die be rechtigten Wünsche der katholischen Wenden in Bautzen zu erfüllen. Der Bischof bittet nicht zu vergessen, daß im Lause der letzten Jahr zehnte durch starken Zuzug von Nichtwenden in Bautzen veränderte Verhältnisse gegenüber der frühere» Zeit geschaffen worden sind, denen bei der Neuregelung der Seelsorge Rechnung getragen werden mußte. Eine Verletzung von Gewohnheitsrechten der katholischen Wenden in Bautzen, wenn wirklich Gewohnheitsrechte vorhanden gewesen wären, ist durch die Neuregelung der Seelsorge in der Vischofsstadt nicht erfolgt. Denn bei der Veröffentlichung des neuen Kirchlichen Gesetzbuches hat der Apostolische Stuhl ausdrück lich erklärt, daß alle jene Gewohnheiten und Gewohnheitsrechte, die mit den Bestimmungen des neuen Kirchlichen Gesetzbuches nicht in Einklang stehen, kraft Apostolischer Autorität aufgehoben worden sind. Die Errichlu»g»der beiden Pfarreien in Bautzen ist so gesche hen, wie die kirchlichen Gesetze es vorschreiben und die veränderten Verhältnisse in Bautzen cs nötig machten. Diese Neuregelung ist erfolgt nach mehrjährigen Beratungen im Domkapitel. Es war der dem Bischof wiederholt vorgetragene Vorschlag der katholischen Wenden in Bautzen, daß eine selbständige, von der Dompfacrci ge trennte Pfarrei Unserer lieben Frau errichtet würde. Auch für die Umgrenzung der zu errichtenden Liebfraucnpfarrei haben die katho lischen Wenden einen genauen Vorschlag gemacht. An diese Vor schläge hat sich die Bischöfliche Behörde bei der Errichtung und Um grenzung der Liebfraueupsarrci gehalten. Hierbei ist den katholischen Wenden der kirchliche Besitzstand, den sie zur Zeit der Psarrerrich- tung hatte», erhalten geblieben und für die Zukunft gesichert wor den, nur mit dem Unterschiede, daß der seitherige wendische Pfarrer in Bautzen auf Grund der Präsentation des Generalkapiteis zum Haupt der Dompfarrci ernannt wurde. Bei der letzten Volkszählung im Jahre 1925 haben insgesamt nur P> katholische und protestantische Wenden in Bautzen erklärt, daß sie die deutsche Sprache nicht beherrschen. Somit ist die deutsche Sprache auch für die katholischen Wenden in Bautzen, mit Ausnahme einiger weniger, eine Sprache, die alle verstehen. Um aber dem be rechtigte» Wunsch, auch in der Muttersprache die Sakramente zu empfangen, enlgcgenzukommcn, hat die Bischöfliche Behörde dafür Sorge getragen, daß in jeder der beiden Pfarreien ein wendischer Priester tätig ist. Diesem Grundsatz wird die Bischöfliche Behörde auch in Zukunft treu bleiben. Daß in einer gemischtsprachigen Pfarrei der Pfar - rer immer nur der einen Nationalität mit Ausschluß der anderen Nationalität augchöre, ist weder durch das Kirchliche Gesetzbuch vorgeschriebe», noch angängig. Es wird nur verlangt, daß der Pfarrer zu seine» Parochiancn in einer Sprache spreche, die seine Parochianen verstehen. I» Bautzen ist dies in beiden Pfarreien der Fall. Dort, wo es möglich ist, jeder der beiden tu einer Pfarrei ansässigen Nationalitäten einen Geistlichen ihrer Nation zu geben, wird man diese Möglichkeit verwirklichen. Auch dieses ist in den beiden Bautzener Pfarreien geschehen. In den Pfarreien mit geschlossener wendischer Bevölkerung wird die Bischöfliche Behörde selbstverständlich nur wendische Prie ster anstelle», wie bies seither auch ausnahmslos geschehen ist. DaS wendische Volk, das nicht erst seit der Wiedererrichtung des Bistums Meißen, sondern schon seit etwa 80 Jahren durch nationale Eiferer von Zeit zu Zeit imnier wieder in Unruhe und Erregung gebracht worden ist, wird sein Volkstum nur dann be wahren und vorwärts bringen, wenn es mit den deutschen Mitbür gern im gleichen Staatsverband in Eintracht und Friede zusammen, arbeitet. Denn hierdurch wird das wendische Volk alz ein wert volles Glied der Slaatsgemeinschaft sich erweisen und alle nicht wendischen Staatsbürger ebenso sehr zur Achtung und Verehrung Ser einsame Berg. Roman von Joses Anfterhoser. (l3. Fortsetzung.) - Die Sonne ist untergegangen. Nun weht ein frischer Hauch von Osten her und weht wie ein Ungestüm durch den Wald. Da und dort wirbelt ein vergilbtes Blatt zur Erde. Will es Herbst werden? Der August ist freilich nur mehr zwei Tage und dann ist der September im Land, der jahraus, jahrein, das Herbsten bringt. Der Abend wird kühl. Es rauscht der Bach durch das Bompertal. Aus dem Wasser heben sich feine Dunstschleier und wallen in den Wald hinein. Da hängen sie sich an das Geäst der Bäume, dort ziehen sie mit dem Winde talein. Längst schon stehen die Sterne am Himmel, als der Pfannenschmied von seiner Partie zurückkommt. Die Haus tür findet er offen und das Weib in der Küche wach. „Grüß Gott, Simon!" sagt die Frau. Und er: ..Ist das Geschäft gut gegangen?" . ..Ja", sagt sie. ..Es waren viele Leute da. Sie haben nach dir gefragt." Sonst sprechen sie nichts miteinander am lefbinen Tage. Der Pfannenschmied geht schlafen weil er müd ist und die Frau auch Am nächsten Morgen sagt der Wirt; „Ich milcht dir raten, daß du heute gehst. Deine Verwandten im Ober- inntole werden dich gnt anfnebmen " Das Weib sännt ni weinen an und erwidert nur: „Ich gehe nicht, ich bleib da." Darauf sagt der Wirt nichts und denkt sich: Wirst schon gehen. Am folgenden Tag ists wieder dasselbe. Der Pfan- nenschmied: „Willst heut noch nicht gehn?" Das Weib: „Nein, ich geh nicht!" ^ . . z s»s« Regina ins Haus kommt, dann wirst gern gehen. Doch die mutz erst ft--- "" An den fosmwd-n Tonen sagt der W>-t nichts mehr und die Frau hofft im Stillen es «erd« alle» beim alten bleiben. Vierzehn Tage gehen herum. Da macht sich der Wirt eines Nachmittags mit einem Handwägelchen auf und holt vom Ummelberg die Habsellgkeiten der Regina. Und die Regina kommt auch gleich mit. In der Pfannenschmiede angelangt, tragen sie beide den Koffer Ins Schlafzimmer hinauf. Dort rücken sie auch die Ehebetten wieder zusam men. Der Pfannenschmied fatzt die Regina an beiden Hän den. schaut ihr in die Augen und ^agt: „Bet mir sollst es allezeit gut haben, du mein Weib." Die Regina freut sich u,nd sagt froh: „Will dir immer ein treues Weib sein und eine gute Wirtin. Sollst meine Freude an mir haben." „So ists recht!" freut auch er sich und drückt fester ihre Hand. Nun aber geht die Tür und des Pfannenschmiedes rechtliches Eheweib kommt herein. Eie mutz doch schaue- was die zwei da heroben zu tun haben. Einen Blick wirst sie auf die Ehebetten, einen zweiten auf die Regina, dann schaut sie verwundert und fragend ihren Mann an. Der gibt ihr eine Antwort: „Es wär bester gewesen für dich, du wärst früher gegangen. Nun must ich dirs sagen: Ich Hab mir ein anderes Weib gesucht. Mit dir Hab ich nichts mehr zu tun. Wenn du jetzt auch nicht gehst, dann will ich dich halten wie einen Dienstboten. Mein Weib aber bist nicht mebr" Die Pfannenschmiedin schaut erst eine Weile starr, als begreife sie nicht recht, dann bricht sie in lautes Klagen ans: „Mein Gott! Jesus, Maria, steht mir bei! Jetzt Hai er gar «ine andere. Das halt ich nicht aus, das bringt mich um!" Sie taumelt wirklich und scheint zu stürzen. Die Regina springt hinzu und will ihr Helsen. Doch die Pfan nenschmiedin rafft sich mit aller Gewalt auf und schreit: „Du. du . . . du schlechtes Weibsbild, schau, datz du weiter kommst, rühr mich nicht an! Meinen Mann hast verführt, du Dirn du!" — Sie ist bleich wie eine Mauer und schaut elend und arm aus. Der Pfannenschmied stützt sie mit sei nen Armen und drängt sie zur Tür hinaus. Die Tür schliefst er zu und kommt zur Regina. „Sie tut mir leid." sagt er. „Aber Ich kann nicht anders. Und wenn sie ein paar Tage fort ist. dann wird ihr schon leichter geschehen " Die Regina ist traurig und lässt den Kopf hängen. -Was ball?" kraat der Mann. An unsere Leser! Ab 1. O k to b e r 1 9 2 7 erfährt unsere Zeitung eine neue wesentliche Bereicherung. Jeder Sonnabendnum- mer wird von jetzt ab ein besonderes Diözesan» Sonntagsblatt, das Sl.-Denno-Blatt für das Dislum Meisten beigegeben werden. Das St.-Benno-Vlatt erscheint im Umfange von 18 Quartseiten (halben Zeitungsseiten) und wird Beiträge religiöser Erbauung, Belehrung und Unter haltung. sowie eine ständige Rundschau aus der katholi schen Welt bieten. Wir kommen damit einem lange gehegten Wunsche vieler unserer Freunde nach und hoffen, mit dem St.- Benno-Blatt ein neues wertvolles Hilfsmittel für die schwierige Seelsorgsarbeit unserer Diözese zu schaffen. Außerdem soll dieses Sonntagsblatt, das ganz auf die sächsische Diaspora eingestellt sein wird, den Zusam menhalt der Katholiken in den einzelnen Ge meinden und besonders auch das Gefühl der Zusammen gehörigkeit aller Gemeinden des Bistums untereinander fördern. Um dieses Ziel zu erreichen, soll das St.-Benno-Blatt auch überdenKreisderLeserunserer., Säch sischen Volkszeitung" hinaus verbreitet wer den. Es mutz unser Ziel sein, das St.-Benno-Blatt zu dem geringen Preise von 5V Pfennig monatlich (Einzelnum mer 15 Pfennig) bis in die letzte katholische Familie zu bringen, die bisher der katholischen Presse unserer Dia spora noch fernstand. Wir rufen die Katholiken der ge samten Diözese, die mit uns die katholische Presse als Haupthelfer der Diasporaseelsorge ansehen, auf. mit uns alle Kräfte für die Verbreitung des St. -Benno- Blattes einzusetzen. Es sollte jedem Leser unserer „Sächsischen Bolkszeitung" unbedingt möglich sein, zum mindesten einen Leser des St.-Benno-Blattes kn seinem Bekanntenkreise zu gewinnen und seinem Pfarramt oder aber unserem Verlage namhaft zu machen. Es sollte sich jeder Zeitungsleser dazu um so mehr verpflichtet fühlen, als der Preis der Zeitung trotz des neuen Beiblattes kei nerlei Erhöhung erfährt. Autzerdem werden noch an verschiedenen Orten Vertrauensleute gesucht, die die Vermittlung (Zu stellung usw.) des St.-Benno-Blattes in ihrem Gemeinde bereich gegen entsprechende Entschädigung übernehmen. Wir bitten alle Interestenten, sich umgehend mit unserem Verlag (Germania A. G., Filiale Dresden. Dresden-A 1» Polierstratze 17) in Verbindung zu setzen. Wir hoffen, datz sich das St.-Benno-Blatt bei allen Lesern der „Sächsischen Volkszeitung" und bei allen übri gen Katholiken, die der katholischen Presse bisher mach fernstehen, sehr bald größter Wertschätzung erfreuen wird. Dann dürfen wir auch zuversichtlich hoffen, auf dem schwierigen Wege der Ausbreitung unserer Diasporaprcsse ein wesentliches Stück vorwärts zu kommen. Wir ver trauen auf die Mitarbeit aller unserer bisherigen Leser und Freunde. Schriftleitung und Verlag. wie zur Erfüll»»» seiner gerechten Ansprüche verpflichten. Da» katholische wendische Volk insbesondere wird seinen Glauben und seine sittliche Krast. seine Vätersitten und sein gesundes Volks tum in dem Maße sichern und stärken als es in Treue zu Papst. Bischof und Kirche steht und an dem pulsierenden Leben des wieder- errichtetcn Bistums Meißen regen und tatkräftigen Anteil nimmt. In herzlicher Liebe Ihr P Christian, Bischof von Meitze«. « Sie schaut ihn an und sagt: „Dir zulieb will ich e» ver» gesten, datz mich deine Frau so geschimpft hat." „Denk nicht daran." tröstete er. Sie kann es noch nicht glauben, daß ich mit ihr schon lang fertig bin." Die Regina fängt an, sich einzurichten. Die Wäsch« und die Kleider der Frau bindet sie in ein grotzes Tuch, während sie ihre Sachen In den Kästen birgt. Der Wirt schaut ihr zu und hat seine Freude daran, wie sie alles flink und sauber macht. Unterdessen aber kauert die Pfannenschmiedin in einem dunklen Winkel des Hauses und weint die bittersten Tränen, die ein Weib weinen kann. Abends sucht der Pfannenschmied überall seine Frau. Er möcht ihr doch noch was Liebes sagen, ehe sie weggeht. Aber er kann sie nicht finden. Nur dort, wo sie sonst im mer ihr Sparbüch'el und die Schmucksachen verwahrt gehabt, dort ist der Platz leer. Da weiß er, datz sie weggegan gen ist. Die Frau hat inzwischen einen schweren Gang angetre ten. Den Weg. der nach Pomp geht, schleppt sie sich hinaus. Schwer sind ihr die F '^e und dumpf ists in ihrem Kopfe. Alles in ihr sträubt sich gegen diese gewalttätige Verände rung. Wie eine Kranke wankt fle dem Dorfe zu. deine Heimat verkästen, mutzt in die Fremde gehn und ein Dienstbot werden." ist eine Stimme in ihr. Doch hernach wieder eine andere: „Dein Mann liebt dich sa nicht. Er hat dich nie geliebt, immer nur gequält. Du mutzt froh sein, datz du nimmer bei ihm sein brauchst." Sie will sich trösten, aber es höhnt sie ein Gesicht, ein sunges. frisches mit dunklen Augen. Datz sie der andern weichen mutz, der Verführerin, diesem schlechten Weibsbild! lind datz er sich mit einer solchen abgeben magl O, sie ist so arm. so ster benselend! In Vomp ist ihr erster Weg zum Pfarrhof. Die Vev, die Psarrköchin kommt ihr aus der Küche entgegen. ..Wie schaust denn du aus. Pfannenschmledin!" ist ihre Begrü ßung. „Du bist fa ganz blatz und abgehetzt." „Vev." sagt die Pfannenschmiedin. „ist der Herr Mar« rer zu Haus?" (Fortsetzung felgt)