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Hafenstadt Hamburg gesehen. »m beste, gefielen ihm immer bi« Märchenerzähler. Er ging in der Richtung auf den Markt zu. Ein selbst für ein« Ehinesenstadt ungewöhnlicher Lärm schlug ihm entgegen. Er hatte Mühe, sich den Weg zwischen rollenden, zweirädrigen Karren zu bahnen, auf denen eilig zusammengeworfene Kisten. Säcke und Ballen schwankten. Männer. Frauen und Kinder, -selche die Karren zogen und schoben, hatten verwirrte, flackernde llugen. „Plünderung!" schlug es mehrmals abgerissen und yeiser an sein Ohr. Die Neugier trieb ihn durch das lebens gefährliche Getümmel. Aber da kam aus dem Polizcigebäude an der Ecke auch schon eine Schar Polizeibcamte mit geschulter tem Gewehr und vorgehaltener Pistole. Kiu-Puen glaubte so gar den Scharfrichter mit bloßem Schwert unter ihnen zu sehen. Die Polizei sperrte die Straße nach dem Markt ab. und der Knabe eilte nun dem Strome der Plünderer nach. Auf Umwegen kam er endlich an die ersten weißen Villen ^er Europäcrsiedlung. Ruhiger noch denn je lagen die Straßen da. weiße Polizeiwachen patrouillierten mit hallendem Schritt. Der Knabe wurde von jedem gefragt, woher und wohin des Weges, aber seine Auskünfte und die hochgchobene Nephrit schale beschwichtigten das Mißtrauen. In der Schule war es leer. Der Unterricht war vorbei. Kiu-Puen ging in das Be- amtenwohnhaus. An einer der Türen las er auf einer weißen Karte: Alwin Jans. Schüchtern klopfte der Knabe an. Keine Antwort. Nachdem er mehrermal geklopft hatte,, wagt« er auf- luklinken und in die Stube zu späten. Niemand da. Ratlos drehte er seine Schale in der Hand. Nach Herrn Jans zu fragen, hielt ihn eine plötzliche Scheu ab. Er betrachtete traurig die geschnitzten Silberlöwen der Schale, dann stellte er sie kurz ent schlossen auf den Tisch und drückte die Tür wieder ins Schloß. Enttäuscht wandte sich der Knabe heimwärts. Es war auch wohl Zeit. Am Hafen fiel ihm ein neues europäisches Kriegs schiff auf. Er wollte zuerst hineilen, aber eine unerklärliche Angst faßte ihn beim Kragen. Hinter ihm her erdröhnte der Massenschritt fremder Soldaten. Ein Offizier macht« ihm Zeichen sich aus dem Staube zu machen. Er rannte weiter. Es war beinahe so, als ob er die Soldaten führte. Sic rückten ihm immer näher auf die Fersen. Jetzt war er der großen eng lischen Weberei nahe. Aber was war das? Tausende chine sischer Industriearbeiter bewegten sich langsam in Reih und Glied an dem Gebäude vorüber. „Streikende!" schoß es Kiu- ksticn durch den Kopf. „Demonstranten!" Dort sah er sogar ein bekanntes Gesicht, Li-Dsing, den Vater eines seiner Mit schüler. Er wolte zu ihm, es war ihm als bestände eine Ver bindung zwischen den weißen Truppen, die hinter ihm her waren, und den gelben Demonstranten. Schon wollte er Li- Dsing Bericht erstatten-, da hörte er Rufe und Schreie, gemischt aus Schrecken und Empörung. Der geordnete Zug wurde von hinten zusammengepreßt, die Vorderen machten kehrt. Kiu- Puen sah in ausgerissene Münder und in Augäpfel, die von Entsetzen geweitet waren. Worte konnte er nicht verstehen, das Knattern und Rollen der Ecwchrsalven gaben dem Tumult einen schaurigen Rhythmus. Plötzlich erhielt er einen harten Schlag gegen die Brust, sein Mund füllte sich mit Blut. Er taumelt«, wurde von der Menge noch ein paar Meter weitergeschleift und sank dann leb los unter ihre Füße. Lebensweisheit Joh. vo, Kunows». ' Es traf sich, daß auf einer der Landstraßen des südlichen Frankreich sich zwei seltsame Paare begegneten. Das eine war ein Müller, der mit manchem Hü und Hott ein säckebeladenes Eselein vor sich hertrieb, das andere war der Landbrotbäcker, der in der Gabel seines zweiräderigen, mit Broten hochbepackten Wägelchens, einen Hund am Halsband hielt und mit ihm in vereintem Bemühen die Last voranjchasste. — Mittagszeit war es, und die Sonne stand hoch am blauen Himmel. Was war es da ein Wunder, daß die beiden Män ner. di« zudem über ein Dutzend Verwandter her Gevattern waren, in ihrem Marsch einhielten und sich seitab im Schatten eines Baumes lagerten, um bei einem Schwatz ein wenig von ihren Mühsalen auszuruhen. Und wie die Herren, so standen auch deren Tier« beisam men, ließen die Zungen hängen und begannen mit sich ein Ge spräch. „Bist mir ein wackerer Gesell," meinte das Langohr zum Hunde, „streckst deine Beine, krallst dich aus Leibeskrinten in den Boden und kannst vor Mühe kaum schnaufen, daß deine Arbeit recht schnell nur glücke! — Da bin ich anders: gemächlich geh ich meines Weges, bleibe wohl auch hin und wieder einmal stehen, um ein wenig -u ruhen, — und werde doch fertig!- — Der Hund schnappte nach einem Bissen. dLn ihm sein Herr zuwarf, musterte geringschätzig den Grauen und antwortet«: „Und dafür bekommst du Hiebe und Schelte, läßt dich knuffen und stoßen, und mußt ja doch! Da mach ich es mir leichter, mir Hilst der Herr beim Ziehen, streichelt mich auch und gebt mir. wie jetzt, von seinem Brote." Unwillig schüttelte der Esel die langen Ohren, eine Distel vom Wegrain schien selbst ihm denn, doch zu trocken und stache lig. .Last keinen Stolz, Kleiner, leckst noch die Hände, die dich plagen, bist eben hündisch, — bist nur ein Hund." Doch ehe noch der wackere Kleine auf diesen Schimpf ant worten konnte, traten die M-uschen wieder zu ihren Tieren. Willig legte sich der Hund ins Geschirr, fest halfen des Mei sters Schultern, daß das Wägelchen rollte. Der Esel aber bockte und Mrte auf seinem Rücken den Knüppel. „Sichst du, Meister Graupelz, so geht es", knurrte ein wenig schadenfroh der Hund, „mich nennst du hündisch. Gut, meinetwegen, wollen sehen, wer weiter kommt in der Welt, du oder ich. Doch Lin auch ich nur ein Hund, so bist und bleibst du — ein Esel!" — Längst schon war das Väckerwägelchen um eine Wegbiegung, aus des Mannes Tasche lugte verräterisch ein Schinkenknochcn, den er dem Braven an seiner Seite aufbewahrt hatte: non fernher aber tönte immer noch das Schlmpken des Müllers und das Wehklagen seines Tieres, das sich nicht in diese Welt finden konnte, — und drum ein Esel war!»— Kreuzworträtsel. Der Geographie-Unterricht. Der Verband Deutscher Hoch schullehrer der Geographie hat eine An,zahl von Leitsätzen über die Ausgestaltung des geographischen Unterrichts angenommen, deren wichtigste lauten: der geographische Unterricht auf der neun-klassigen Schule kann nur mit zwei Wochenstunden als für die Bildung des deutschen Voltes genügend angesehen wer den. Das gilt besonders auch für die Oberklassen. Die Geo graphie soll nur von Fachleuten unterrichtet werden. Eine »weite Behandlung des außerdcutschen Europas im reiferen Alter der Schüler ist unbedingt zu fordern. Obgleich wir über zeugt sind, daß im Geographie-Unterricht der oberen Klassen die Tatsachen der allgemeinen Geographie geboten werden sollen, sind wir der Meinung, daß der Hauptnachdruck auf geistig vertiefter Landeskunde in räumlicher Anordnung liegen muß. Wagerecht: 1. Heilige (Landgräfin von Thüringen); 9. päpstl. Krone; 16- Prophet; 12. Himmelsrichtung; 13. Blume; 14. Temperaturbezeichnung: 18. Kleinod; 21. Schreibmaterial; 22. Komponist; 23. Eleichklang; 24. Mehrzahl von 3 senkrecht; 25. oberschles. Stadt; 28. Pflanze; 31. Edelstein; 33. Körperteil; 35. span. Nationalhcld; 36. Jakobs Frau: 38. germ. Getränk; 39. Apostel Grönlands; 41. Sohn Noahs; 43. Auerochs; 44 Flächenmaß: 45. Metall; 46. Gedichtform. Senkrecht: 1. Erfrischung' 2. Sprache; 3. brit. Unter tan; 4. Nebenfluß der Weichsel; 5. babyl. Gott; 6. Hoherpriester; 7. Stadt in Ostpreußen; 8. Raubfisch; 9. Familienmitglied; 11. Sohn Jakobs; 15. Metall; 16. Büroartikel; 17. Gewässer; 18. wie 5; 19. Fluß in Sibirien: 26. Ostseeinscl; 26. ital. Note; 27. Heiliger (Pestkrankenpfleger); 28. Unkraut; 29. westfälische Stadt; 30. christl. Fest; 32. griech. Buchstabe; 34. franz. Artikel; 36. ebenso; 37. Spielkarte: 40. Tonart; 42. Schwur. 4. Blasest ist. Hier find Worte eines großen deutschen Dichters versteckt. Eraudenz, Abenteuer, Führer, Kinderfreund, Jurist, Halle, Theodor, Riese, Polizeihund, Erllnau, Hildesheim, Lebensfreude, Rheingold, Redner, Baumblüte. bl. O. Silbenvorsetzausgabe. de — di — cstal — cksn — clor — cko — o — e — l« — stk — ko — i — irr — nss — rii — nor — o — pi — ran — ro — »an — »er — si — spi — ton — to — ve — rs Je zwei Silben sind vor nachstehende Wörter zu setzen, so daß sinngemäße dreisilbige Hauptwörter entstehen. Deren An fangsbuchstaben ergeben, von oben nach unten gelesen, ein be kanntes Sprichwort, welches man aber mit Vorsicht aufnehmen sollte. 1. Ney; 2. Wald; 3. See; 4 Ger; 5. Rat; 6. Lenz; 7. Don; 8. Tal; 9. As; 16. Kur; 11. Lohn; 12. Bar; 13. Nest: 14. List. «1. «Lyrik.» Ein junger e, der nicht bekannt, Schrieb mancherlei Gedicht; Das schickte er per s ins Land, - Doch lesen tat man's nicht. Bo. Die Ersehnte. Nach des Jahres Last und Mühen, Jst's zum Urlaub mir gediehen. Was fehlt mir noch? Die Eins ist dort im Hafcrfeld, Die Zwei im Riesen-Zirkuszelt. Die Drei findet man im Amen, Vier liegt im Reisebüro-Namen, Die Fünf werd' dann im See ich finden, Das Ganze läßt mich dort verschwinden Vcrwandlungsrätsek. Vom tiefsten Baß bis zum hellsten Tenor, Dringen mit G die Töne an's Ohr. Und mit F im schwebenden Tanz Umgaukelt es uns und verschwindet ganz Manchmal schmllckt's ohne Beide die Frau Hell oder dunkel, weiß oder grau. 8a. bl. O Auslösung. Krcuzwortriitl«!. Wagcrecht: 1. Rathaus, 8. Uhl, 7. Reh, 9. Oos, 10. Inn, 12 Arne, 12. Espe, 18. Ems. 17. Tee, 18 Eis, 21. Narbe. 2 . Allah, 21. Lid, 28. Ole, 2«. Laon, 3». Fort. 31. neu. 32. Ale, 33. was. 38. Ost, 38. Utrecht. — Senkrecht: 1. Rhüne, 2. Aloe, 3 Ha. <1 Urne. 5. Senfe, 8 Satinella. 11. Geschütz. 11. Picador 15. Regal!«, 16 Ems, 18 Abt, 20. Öls. 23. Alt, 25. Donau. 27 Soest, 2». Nest. 38. Floh. 31 Ne. Eilbenrätfel. I. Eumenldc, 2. Iserlohn, 3. Nutria. 1 Essen, 5 Dachau, 8. Laokoon. 7. eginhard, 8. Romanow, 9. Mandarine lO.Eboli, 1l. Neaus, 12. Sais, 13. Chamois. 11. Inankali 15. Isolde, 18. Eichendorss, 17. Helene, 18. Thepsis, 19. Eoacuant, 20. Döberitz. 21. Lübbenau, 22. Elsslelh. 23 Medca, 21. Escorias 25. Nogat, 28. Sirene, 27. Champignon. — „Ein edler Mensch zieht edle Menschen und weih sie fcstzuhaiten." Zisserurätsel. Genie. Erna. Regina, Meran. Armin, Niagara, Irina, Arena. — „Germania". des Dieters — Ackern, Sähen, Mähen, Binden, Einfahren, Vreschen, jahraus, jahrein. Und dann kam ein Herbsttag, an dem die Morgennebel noch brauten, an dem aber des Dieters Stimme zwischen alle fuhr, wie ein Gewitter. Jeder, der zwei Hände hatte, schulterte den Rechen, und als kaum die Sonne durchkam, breiteten sie das Grummet auf die kahlen Wiesen, in denen die blaßvioletten Herbstzeitlosen standen ohne Zahl. Sogar die Mutter mußte heute mit, oln^bhl ein Samstag war, und das Haus voll Arbeit. Und als sich die grauen Dämmerschleier über di« leeren Wiesen legten, sprang der Dieter vom letzten Fuder Heu, schwankte und brach zusammen. Als sie ihn heimfuhren — lang ausgestreckt auf dem klappernden Leiterwagen, standen die Leute in den Gassen und sahen dem Fuhrwerk nach, wortlos. Und so still war es auch im Hause des toten Dieter. Niemand sprach — jeder ging herum und wußte nicht, was er tun sollte, und dann liefen doch alle ihre Gedanken einen Weg — des Dieters Weg. Das, woran keines feiner Kinder nur einen Augenblick ge dacht oder geglaubt, war eingetreten — er war tot. Was war nun? Nun war nichts mehr. In den Wirtshäusern sprachen die Männer vom Dieter. Was hatte er nun? Nichts' Zu was hatte er so geschafft? Was hatte er von seinem Leben? Nichts! Im allgemeinen, wenn einer stirbt, weinen die Menschen die Leute er zählten sich, daß die Frau und die Kinder trockene Augen hatten! Es war unheimlich. Warum weinten sie nicht we nigstens aus Anstand? Taten so, als ob sie weinten. Ein Teil der Obcrselbitzer fing an, Mitleid mit dem Dieter zu haben, wie man Mitleid n it jedem hat. der sterben mußte, ohne daran zu denken, daß es einem auch bevorsteht. Sie fanden lich schwer zurecht, nein, gar nicht. Sic erkannten nicht, daß des Dieters Leben ein trieb haftes Folgsamsein ans Ganze war, sie sahen nur das Nichts. Gingen zu seiner Beerdigung und warteten vergebens, daß die Kinder weinten. Drei Monate nach seinem Tckd« heiratete di« älteste Tochler — ein Jahr später waren all« aus dem Haus, di« Mutter allein Sie vervacbtete die Felder o« Leute. die von vorne anfingen, wie die sieben Kinder des Dieter ganz von vorne. Ihre Mutter aber ging mit stillem Gesicht in die Marien- dreißiger für die verlebten Mitglieder der Familie Zipfel. In ihrem Herzen war Friede — all ihre Kinder schrieben gut. Sie waren froh und voll Zukunfiglauben, jedes wollte die Mutter bei sich haben. Sie aber blieb in dem großen alten Haus — vo» dem sie einen Teil abvermieten mußte. Die Kin der der Arbeiter, di« in des Zipfeldieters Stuben wohnten, hatten die still« Frau alle gern. Zwischendrein fuhr sie ein paar Wochen fort, dann kam sie wieder und pflegte ihre Gräber. Und nn Ostern oder Pfingsten oder Weihnachten bekam auch sie manchmal Besuch. Dann guckten die Leute im Ort und fügten, eines von des Dieters Kindern ist da. Si« sagten des Dieters Kinder« Wie seltsam! Und waren sie es nicht? Daß sie neu anfingen — war es nicht recht, wo sie des Alten müde waren? Dem Dieter würde es nicht passen — aber unsere Zeit braucht Dieterkinder — die anfangen — neu anfangen, mitzutun im Karusell der Arbeit. Goldene Stunde Der Tag war glutend gewesen und leuchtend von der Fülle des Sommers. Nun machten sich die ersten kühlen Lüfte aus den fernen Tälern auf und strichen wie gaukelnde Falter über die Erde hin. Und es begann die goldne Stunde. Die Felder dehnten sich wie goldne Standarten, die wogten und wallten. Und die Sonne, hinter einer silbernen Wolke ruhend, tauchte den Himmel in fließendes, strömendes Gold, dessen Abglanz in blinkenden Lichtern Liber die violetten Berge huschte und über die Gründe, in denen schon ein Ahnen war von nahender Dämmerung. Wir standen auf der Höhe und blickten weit in die Lande. Der goldne Widerschein, der über allen Dingen gebreitet i lag wie Gottesgüte, ließ dein Antlitz aufbliib«» war in deinen Augen wie ein heimliches Licht. Eine Lerche stieg auf. Eine Amsel fang. Und unser Sehnens chwebte beglückt zum vnnmei empox: Ein goldner Falter in goldner Stunde. Ban« kak«an, » Die Wiese ! Frisch einer Wies« dampfendes Erquicken, doch hinter ihr liegt Nebel auf dem Gau —, so wird sie doppelt mein mit Klee und Wicken und ihrer Würze Ruch im Morgentau. Ob Quellensilber andre Flur durchwebee und wi ins Bild sich Busch und Heister stellt: wenn ich nur diese Wiese recht erlebe, erleb' ich alle Wiesen in der Welt. — Verzagst du an dem Ziele deiner Reise» mag dir ein Nebel selbst willkommen sein —. du reichst in einem eng bezirkten Kreise bis an de« Latein» lebte» Meilenstein! päarl U rtvst Man»»-. Die erste Heiratsannonce. Ein englischer Zeitungsverleger des 17. Jahrhunderts darf für sich das Recht in Anspruch nehmen, die erste Heiratsannonce nicht nur veröffentlicht, sondern auch erfunden zu haben. In feiner Nummer vom 19. Juli 1695 finde» sich die eüsten beiden Inserate, die zwei heiratsluftige Männer betrafen. Dieser „moderne" Verleger muß deshalb wohl einigen Anfeindungen ausgesetzt gewesen sein, denn er gab die Erklärung ab, daß es sich hier um Wünsche handele, die ihm persönlich bekannt gegeben seien, und daß er hoffe, sie auf dem Wege der Veröffentlichung zu befriedigen. In Deutschland war es „ein honettes Frauenzimmer", das zuerst im Jahre 1738 einen Ghegefährten, guten Doktor oder Advokaten „zur Ausmachung einer Erbschaft" suchte. In dieser Zeit erschienen auch in Deutschland die ersten Heiratszeitungcn, von denen eine unter dem Namen „Allgemeiner Heiratstempel" bekannt wurde. Ver hältnismäßig spät tauchte in österreichischen Zeitungen das .Heiratsgesuch auf, 1793 wünschte sich in der „Wiener Zeitung» ein Mann mit Aussicht aus ein gutes Gewerbe eine Frau, die wenigstens ISO« Gulden besah In unserer Zeit ist die Heirats- annonc« eine ganz alltägliche Erscheinung geworden, di« nicht mehr auställt. als irgend «in andere« Knie rat