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Sächsische Volkszeitung : 22.09.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192709222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270922
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270922
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-09
- Tag 1927-09-22
-
Monat
1927-09
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 22.09.1927
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Vorschriftsmäßig (Don unserer Pariser Bertrrtung) 0. Pari», 16. September^ In den Pariser Straßenbahnwagen hängen große Schilder aus. Darauf steht geschrieben, wer alles wegen Ver- gehens gegen di« Vorschriften bestraft wurde und welche Straf« iiber ihn verhängt wurde. Es steht da zur Warnung. Mitunter trägt die Warnung keine Früchte. Manchmal wird sie aber auch beachtet. Sehr gewissenhaft und sehr streng beachtet. Dann pasfiert folgendes: An einer Haltestelle steigt ein Herr mit einem Hund auf. Der Herr begibt sich mit dem Hund auf di« Hintere Plat- form. Er selbst zündet sich eine Zigarre an, der Hund legt sich behaglich in eine Ecke. Der Schaffner klingelt, der Wagen fährt weiter. Der Schaffner tritt zu dem Herrn und der Herr bezahlt vorschriftsmäßig für sich und den Hund. Alles ist in bester Ordnung. Der Wagen ist in voller Fahrt. Da sieht der Schaffner den Hund an. Er sieht ihn so ganz ruhig an, viel leicht etwas unfreundlich, vielleicht stört ihn etwas an dem Hund. Der Hund sieht den Schaffner an. Der Schaffner ist von dem Blick des Hundes, der Hund von dem des Schaffners ge bannt. Schließlich beschließt der Hund, daß etwas geschehen, daß die Situation sich entwickeln müsse. Er erhebt sich schwer fällig und schiebt sich zu dem Schaffner hin, reibt sein zottiges Fell an dessen Beinen, sieht zärtlich zu ihm auf. Der Hund will offenbar gestreichelt sein. Aber der Schaffner empfindet das als Provokation. Er will keine Annäherung. Er wendet sich zu dem Herrn und fragt, ob der seinen Hund nicht an sich nehmen könne. — Der Herr sieht friedlich in die Gegend, zieht an seiner Zigarre und schweigt. Der Hund, enttäuscht, fängt an zu knurren. Dem Schaffner wird die Situation ungemütlich, und er wendet sich wiederum an den Herrn, diesmal sehr steng: »Verlassen Sie den Wagen mit dem Hund." Der Herr sieht friedlich in die Gegend, zieht an seiner Zigarre und schweigt. Der Hund stößt ein kurzes Vellen aus, der Schaffner wird wütend. — „Hören Sie nicht? Der Herr da! Verlaßen Sie den Wagen mit dem Hund bei der nächsten Haltestelle." Der Herr steht weiter in die Gegend und schweigt. Der Hund, einen kommenden Streit ahnend, pflanzt sich vor seinem Herrn auf und bellt laut. — Der Schaffner aber be schließt jetzt, sofort zu handeln. Er klingelt, der Wagen hält Dritte, kategorische Aufforderung an den Herrn, auszusteigen. Der Herr schweigt. — Da nimmt der Schaffner eine heroische Haltung ein. „Ich gebe nicht das Signal zum Weiterfahren," ruft er aus, „bis dieser Herr meiner Aufforderung Folge geleistet hat und mit dem Hund ausgcstiegen ist." Gesagt, getan. — Der Herr schweigt weiter, der Schaffner steht mit grimmiger Miene und gekreuzten Armen, der Hund bellt laut, der Wagen steht. Passagiere drängen sich aus dem Innern nach vorn und schimpfen. Schimpfen auf den Herrn, den Hund, den Schaffner. Hinten kommt ein zweiter Wagen angefahren, hält. Ein dritter «nd vierter Wagen reiht sich an. Autos halten. Es entsteht eine große Menschenansammlung. Alles schreit aus den Herrn ein. Der steht aufrecht wie eine Statu«. —. Erregte Disputationen. Einige behaupten, er sei taubstumm, andere wollen ihn kurzerhand hinauswerfen. Grimmig funkelt der Blick des Schaffners. Hinten schreien die anderen. Schaffner klingeln, Autohupen ertönen. Die Zahl der Neugierigen wächst. Niemand weiß recht, worum es sich handelt. — Da kommt ein Schutzmann, und alles atmet erleichteri auf. Der Schutzmann schreitet auf den Schaffner zu. Der Schaffner erklärt, er werde nicht weiterfahren, bis der Herr mit dem Hund den Wagen verlaßen habe. Der Schaffner wendet sich an den Herrn. — Da erhebt dieser zum erstenmal sein« Stimme: „Die Aufforderung des Schaffners entspricht nicht der Vorschrift. Ich habe für den Hund bezahlt und niemand kann mich zwingen, auszusteigen." „Ja. warum haben Sie denn das nicht gleich dem Schaffner gesagt?« „Dann wäre der Schaffner im Recht gewesen." ???? „Dann Mt« ich entgegen der Vorschrift gehandelt, mich mit ihm in ein Gelvräch eingelaßen." tiunLl unä V/i55enrcIisff Gedanken zur Gricsbacherschen Messe „virgo potcnS". Diese Messe, bisher in Wien, München usw. aufgeführt, brachte am 25. Kirchweihtage der Pfarrcöeilienverein Plauen unter Kantor Nitz- schcs Leitung zur Aufführung. Diese Messe gehört mit der Friedens messe zu den großen Messen Meister Griesbachcrs. Sic ver langt neben einem guten Cohr, Sologuartett, Orgel und Orchester zur vollständigen Ausführung einen Apparat, der nicht so leicht einer Ge meinde zur Verfügung steht. Aufgebaut ist das Werk auf Motiven, z. B. die Motive „Gott Vater", „Christus", „Hl. Geist", Mariancn- motiv, Bitt- und Dankmotiv. Sie alle sind ungemein charakteristisch sowohl in der häufig chromatischen Tonfolge, wie in der überaus rhythmischen Struktur. Im Ausbau dieser Motive zeigt sich Gries bachcrs Musikalität in prächtiger Form. Es entsteht ein Tonge- mätde, das sich in vielen Höhepunkten zu hinreißender Schönheit erhebt. Aber nicht um der Musik allein schwingt sich der Meister zu dieser Phantasie auf, überall ist der Beter zu finden, der Fromm gläubige, der dem Gange der hl. Messe scckgt. Betendes Musizieren eines Gläubigen, ist der Grundzug, der sich durchs ganze Werk hin zieht. Der Anfang des Kyrie verrät die Einstellung. Orchestcrvor- wiel, einzeln Sopran, Alt, Tenor, Baß. dann vereint flehen alle um Erbarmen: Singendes Beten. Im Gloria, Credo, Benediktus, Ag- nus hat dgr Meister dem Solopart eine schöne Aufgabe gestellt. Chor und Orchester führen ihr Motiv im zarten piano durch, da schweben über dem Ganzen eine oder mehrere Solostimmen, die Tonbilder schaffen. Stellt man sich noch die große chromatische stimmige Fuge am Gloriaende und den unitono-Schluß vor. muß man wirklich ein- gestchen: Polens — mächtig ist diese Komposition. Aber auch an lieblichen Stellen fehlt es nicht, wo der Beter Einkehr in Betrachtung hält: z. B. Et incarnatus est. Lyrik und Schönheit ist hier ver eint. Ein begnadeter Sopran muß diese Höhen ungezwungen, leicht und sicher wandeln können. Der Höhepunkt der Schwierigkeiten siegt im Benediktus. Musikalität des Sängers nur kann die „heikle Stelle" überwinden. Dem flehentlichen Rufe um Erbarmen im Kyrie ist ein Flehen um Frieden im AgnuS würdig zur Seite gestellt. Mit «inem himmclstürmenden Gebet und einem auf Gottes Hilfe vertrau enden „dona nobis paccm" schließt das Werk. Die Aufführung war erhebend. Der bochwürdia« Lerr Bischof fand nur Worte »oll- Sll WOWs IM Die vertragschließeiüwn Bergarbeiterorganisationen der mitteldeutschen Braunkohlenbergbaues herben einen Ausruf an die Belegschaften erlaßen, worin zur Kündigung des Arbeits- vcrhältnißes aufgefordert wird. Im mitteldeutschen Braun kohlenbergbau steht demnach ein schwerer Lohnkampf bevor. An der Entwicklung dieser Verhältnisse sind die Arbeitgeber Mittel deutschlands schuld. Es ist unrichtig, wenn von Arbeitgeberseite das Vorgehen der gewerkschaftlichen Organisationen als Tarif bruch erklärt wird. Der Lohntarif wurde im mitteldeutschen Braunkohlenbergbau durch die vertragschließenden Organisatio nen ordnungsmäßig gekündigt. Er lief am 30. Juni dieses Jahres ab. Di« Lohnvcrhandlungcn im Juni und die nach folgenden Schlichtungsverhandlungen blieben erfolglos. Die Arbeitgeber setzten jeder Lohnerhöhung einen heftigen Wider stand entgegen. Seit dem 1. Juli besteht daher im mittel deutschen Braunkohlenbergbau kein Lohntarif mehr. Die Ge werkschaften haben alles getan, um mit Hilfe der Schlichtungs instanzen den Lohnstreit in Mitteldeutschland zur Erledigung zu bringen. Trotz der guten Konjunktur und der außerordentlich schlechten Löhne hielten die Arbeitgeber starr an ihrem ab lehnenden Standpunkt fest. Der Eewerkvcrcin christlicher Bergarbeiter hat in mehreren Konferenzen zur Lage im Braunkohlenbergbau Stellung genommen, nachdem die Lohnverhandlungen am 9. Sep tember durch die Haltung der Arbeitgeber erneut zum Scheitern gebracht worden sind. In den Konferenzen des Gewerkvereins christlicher Bergarbeiter wurde nachstehende Entschließung an genommen: „Die am 1. September stattgefundene Vezirkskonferenz, die stark und aus allen Zahlstellen beschickt war, bringt ihre große Enttäuschung über den Lohnschiedsspruch vom 5. Juli zum Aus druck, der nur eine Lohnerhöhung von 3 Prozent vorsah. War schon dieser Schiedsspruch unverständlich, so ist die Nichtverbind lichkeitserklärung völlig unfaßbar. Den Mut, zu sagen, daß bei tariflichen Durchschnittslöhnen von in der Spitze 5,20 M. und im Randrevier 1,10 M. eine Lohnerhöhung unnötig ist, hat man nicht. Bei der bekannten Einstellung der Arbeitgeber ist an ein freiwilliges Entgegenkommen nicht zu denken. Jeder Pfennig Lohnerhöhung wird rücksichtslos abgelehnt. Die Konferenz for dert eine sofortige Lohnerhöhung, die im Einklang mit der schweren Arbeit und den Teuerungsverhältnißen steht. Daß tlne solche Lohnerhöhung tragbar ist, beweisen die guten wo schästsabschlüße der bedeutendsten Konzerne und der gute Ab. satz dieses Sommers. Die Bergarbeiterschaft ist unter keinen Umständen gewillt, länger zu diesen Löhnen zu arbeiten; sie beauftragt die Gewerkschaften, sofort neue Lohnverhandlungen einzulciten und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln die Lohnforderung durchzusetzen. Lehnen die Arbeitgeber wieder ab, dann sollen alle Arbeitsverträge gekündigt weiden. Di« Folgen haben die Arbeitgeber selbst zu tragen." Mittlerweile ist von den Gewerkschaften die Parole zur allgemeinen Kündigung der Arbeitsverträge ausgegebcn worden. Die Schuld an der Verschärfung des Kampfes trifft nicht di« Gewerkschaften. Wären die Arbeitgeber vernünftig geivcsen, dann hätten sie die berechtigten Forde rungen der Arbeiter auf Lohnerhöhung anerkennen müssen. Leider haben sie das nicht getan. Man kann sich die Erbitterung der Braunkohlenbergarbeiter vorstellen, die bei außerordentlich niedrigem Lohn und einer Schichtzeit von 1016 bis 11 Stunden arbeiten müssen. Dabei hat der Braunkohlenbergbau eine günstige Entwicklung genommen. Der Schichtförderantcil ist gegenüber der Friedenszeit im Tagebau um über 70 Prozent gestiegen. Der Vrikettpreis war am 1. September 1926 um 61 bzw. 75 Prozent höher wie 1913. Die finanziellen Ergebnisse des mitteldeutschen Braunkohlenbergbaues waren im ostelbischen Bezirk im Jahre 1926 um 111,1 Prozent und im wcstelbischen Bezirk um 71 Prozent höher als im Jahre 1913. Die Zahl der Vollarbeiter war demgegenüber im ostclbischen Braun kohlenbergbau nur um 25,2 Prozent und im wcstelbischen um 16,7 Prozent höher. Demgegenüber sind die Tariflöhne außer ordentlich niedrig. Die augenblicklichen Tarifdurchschnittslöhne erreichen in den einzelnen Revieren eine Höhe von 1,10 bis 5,20 M. Die tatsächlich gezahlten Löhne für die Akkordarbeiter sind natürlich höher. Aber das ist ja nicht das Entscheidende. Von ausschlaggebender Bedeutung ist und bleibt die jeiveilige Höhe der tariflichen Durchschnittslöhne. Es ist beschämend, daß in einer solch hochentwickelten und wirtschaftlich gutgestcllten Industrie gegenwärtig noch Tarifdurchschnittslöhne von 1,10 bis 5,20 M. gezahlt werden. Man kann es deshalb wohl verstehen, daß die Gewerkschaften zu ihrem jetzigen Vorgehen gezwungen wurden. Saeco- und Danzelli-Strotzen in Karlhau Harthau, 21. September. In der letzten Stadtverordneten sitzung wurde mit sozialdemokratischer Unterstützung ei» kommuni stischer Antrag angenommen, wonach zwölf Orlsstraßcn nmbcuannt werden sollen, ll. a. erhält Harthau jetzt eine Saccostraße und eine Vanzcttistraße. Höher gehls nicht! Eingemeindung von Meisaial Meißen, 21. September. Nachdem der Bezirßsausschuß alle von der Stadt Meißen angeführten Gegcngrüiide gewürdigt hat. und die bisher ge stellte Forderung auf Zahlung einer Entschädigungssumme von 50 000 Mark fallen gelassen wurde, sind die letzten Schwierig keiten für den Anschluß Meisatals an die Stadt aus dem Wege geräumt, und die Eingemeindung wird damit zum 1. Oktober Tatsache. Schlutz des Sommerschulhalbjahres Dresden, 21. September. Das Sommerschulhalbjahr an den höheren und Volks schulen schließt mit Mittwoch, den 2 8. September mittags. Der Unterricht des Winterhalbjahres beginnt mit Montag, den 10. Oktober. In ländlichen Gemeinden ist die Verlängerung dieser Ferien lKartoffelserien) zur Bergung der Kartoffelernte den Ortsfchulvorstünden überlassen. Hochwasserschäden und vandlag (St. K. N.) Dresden. 21. September. Das G e so m t m i n i st e r i u m hat in seiner Sitzung vom 20. September beschlossen, dem Landtag einen vorläufigen Teil bericht über die Hochwasserkatastrophe vom 8. zum 9. Juli 1927 und über die bisher getroffenen Maßnahmen für den Wiederaufbau dieses Gebietes, sowie eine Vorlage über ster Anerkennung für diese vortreffliche Leistung. Herr Kantor Nitz schc leitete die Aufführung mit voller Seele, der Chor hatte sich so ins Werk eingclcbt, daß er verständnisvoll, erbebend sang. Die klare Sopranstimme Frl. Kästners, der warme Alt Frl. Witz's, der Helle Tenor des Herrn Richter und der satte Bariton des Herrn Lehrer Siegln und waren Solostimme» und ein Solo guartett, das zu einem hörenden, betrachtenden Beten zwang. Das Orchester stand auf voller Höhe. Die ganze Leistung: Ein musika lisches Gebet. Ein Tag der Ehre, des Ruhms für die Plaucner Cäcilia. ns. Gera-Reuß, St. Elisabeth. Daß ein Kirchenchor auch unter den sehr schwierigen Verhältnissen der Thüringer Diaspora zu tüchtigen Leistungen fähig ist, wenn hingebender Eifer und musikalisches Verständnis Dirigenten und Sängerschaft beseelen, dafür erbrachte das erste öffentliche Konzert unserer Cäcilia am vergangenen Sonntag. 18. September 1927, einen neuen und überaus erfreulichen Beweis. Die musica sacra war mit dem sehr anspruchsvollem Groduale Christus factus est und dem Bexilla regis von Bruckner neben dem Salve regina von Schu bert, dem Halleluja von Hummel, und Jauchzet dem Herrn von Rudnik würdig vertreten. Der zweite Teil brachte eine ge schmackvolle Auswahl aus dem Schatze der deutschen Volks- uicd volkstümlichen Lieder. Sämtliche Darbietungen standen auf beachtlicher Höhe und bekundeten ernstes Streben. Der singfreudige Chor und fein gewandter Dirigent, Lehrer Edmund Witzel aus Götzenhof-Fulda, ernteten die einmütige und dankbare Anerkennung des vollbesetzten großen Harnisch-Saales. Vier Trios unsrer Klassiker Mo.zart, Schubert, Schumann und Weber, bei denen die Streichinstrumente mit Berufskünstlern besetzt waren, während Lehrer Bernhard Strehler, katholische Schule Gera, aus Bettlern Kr. Breslau, den Klavierpart mei sterte, brachten nicht nur angenehme dlbwechflung in die Dor tragsfolge, sondern boten auch einen hohen musikalischen Genuß. Alles in allem: Ein Ehrentag unsrer jungen strebsamen Cäci lia. Erfreulicherweise hatten sich auch Gäste aus unfern Nach bargemeinden Jena, Greiz, Weida, Effenberg eingcfunden. Der Reinertrag der Veranstaltung bildet den Grundstock für die Be schaffung einer neuen Orgel in unsrer St. Elisabeth-Kirche. Der Mannergesangverein „Echo" Dresden, Mitglied des Sächs.-Elbgau-Sängerbundes, begeht am Sonntag, den 25. Sep tember 1927. vormittags 11 Ubr im Aereinskauke. hier. Zin« die geldliche Auswirkung der Hochwasserkatastrophe zugeyen zu lassen. Weiter soll der Landtag ersucht werden, einen Nach trag zu dem außerordentlichen Staatshaushaltplan auf das Rechnungsjahr 1927 zu genehmigen, in dem 12 300 000 Reichs mark zur Beseitigung der Unwetterschädcn im östlichen Erz gebirge, sowie ein Bercchnungsgeld von 1 Million Reichsmark sür Unwetterschüden in anderen Teilen des Landes eiiwellellj sind. Eröffnung -es Grubensicherkeiksamkes Freiberg. 21. September. Das dem Obcrbergamt angegtie- dcrte Sächsische Grubensicherheitsamt wurde hier in Gegen wart von Finanzminister Weber eröffnet, der in einer An sprache auf die hohe Bedeutung des neuen Amtes hinwies. Das Amt setzt sich zusammen aus Vertretern der Bergbehörde und aus Vertretern der Arbeitgeber und Arbeitnehmer, der Stein- und Braunkohleniverke im Freistaat Sachsen. l,eis»rig unä Umgebung Die spinale Kinderlähmung Leipzig, 21. September. Die Zahl der an spinaler Kinon- lähmung erkrankten und verstorbenen Personen hat wiederum eine beträchtliche Zunahme erfahren, nachdem cs in de» letzten Tagen den Anschein lullte, als ob die Krankheit zurückgcke. Wäh rend bis zum 18. September 73 Erkrankungen und 12 Todessülle gemeldet worden waren, war am Montag die Zahl der Gesamlcr- krankimgcu auf 82 und die der Todesfälle aus 15 gestiegen Der Rat der Stadt Leipzig wird sich heute mit der Frage der von einer Aerztevcrsammluug geforderten sofortigen Schließung dex Schulen beschäftigen. zendorfstraße, sein 50jnhriges Jubelfest in Gestalt einer Morgenfeier. Das musikalische Programm 'enthält eine Reihe auserlesener Chöre und mehrere Orgel-Vorträge, letztere vorgetragen von Herrn Kantor G Paulik. Der Verein besteht aus etwa 70 singenden Mitgliedern und steht seit längerer Zeit unter der Leitung des Herrn Chormeister E. Nitzschc. Die Festansprache wird Herr Professor Dr. Funke, Gruppen leiter des Sächs.-Elbgau Sängerbundes übernehmen Die kreier verspricht einen musikalisch vornehmen Verlauf. Der neue Mädchenkursus im Helmgarten beginnt Montag den 17. Oktober. Wieder soll sich vier Monate ein Kreis van 25 jungen Mädchen zusammcnsinden. um durch geistige Arbeit zur selbständigen sittlich reifen Persönlichkeit geformt zu wer den und daneben praktische Schulung sür den Berus als Haus frau und Mutter zu erhalten. Der Kursus wendet sich an junge Mädchen vom 18. Lebensjahre ab. Für den Winter- Kursus ist die Teilnahme von jungen Mädchen von: Lande be sonders erwünscht. Lehrende und Lernende schließen sich zu einer Gemeinschaft zusammen, die in gemeinsamer Arbeit dem Ziel echter Bildung zustrebcn. Die Arbeitsmethode ist das Nnndgespräch, das jeden zum Mitdenken zwingt. Die Aus sprachen erstrecken sich ans religiöse und Wcttanschauungs- fragen, sittliche Lebensgestaltung. Erziehung,sichre. Geschichte, staatsbürgerliche Pflichten, soziale Fragen. Dichtung und Kunst. Der theoretisä)« und praktische H a u s h a l t n n g s » n t e r- richt erstreckt sieb auf Nahrunasmittellehre. häusliche Buckp sührung, Kochen. Backen. Tischdecken. Servieren. Nähen und Waschen, lieber die geistige Zusammenarbeit hinaus schließt dos Gemeinschaftsleben im Haus. Wandern und Frählichsmn die Kursusteilnehmer noch enger zusammen. Volkslied. Bolns- tonz und Laienspiel werden gepflegt. Die Kursnsteilneh- merinnen wohnen alle zusammen in dem neu erbauten Dr. Strehler-Haus. Der Hcimgarten liegt mit seinein grasten Garten vor den Toren der alten Bischossstadt Neiße. Die Kosten für Wohnung. Verpflegung und Unterricht betragen pro Monat 60 Mark. Eine beschränkte Anzahl von Teilneh merinnen kann noch zugclassen werden. Anmeldungen sind möglichst bald an die Kanzlei des Hcimgartens. Neiße Neuland, .ru richten, von der auf Wunsch auch Prospekte gesandt werden.
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