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Die spinale Kinderlähmung Der Verlauf -er Krankheit ln Leipzig — Aach Schließung -er Schulen — Kein Grund zur Beunruhigung - ,, ^ Leipzig. 23. September. Der Stand der Kinderlähmung in Leipzig ist nach den neuesten Berichten der zuständigen Stellen folgender: Vom 20. bis zum 21. Septenlber sind in Leipzig weitere 11 Personen an spinaler Kinderlähmung erkrankt, von denen 8 wegen Seu- chenverdochts bereits unter ärztlicher Beobachtung gestanden Hallen: 10 dieser Neuerkrankten sind in Krankenhausbehand lung genommen worden. Ein Erkrankter ist gestorben. Der Gesamtkrankenstand am 21. Septeinber war demnach !»ü sseit 1. August d. I.) darunter 27 Schulkinder einschließlich Berufs schülern und 7 Erwachsene. 60 Erkrankte kamen in Kranken hausbehandlung. Die Gesamtzahl der Todesfälle dis 21 Sep tember beträgt 10. Die Zahl der Geheilten ist noch nicht fest, gestellt, wird aber in den nächsten Tagen bekanntgegeben werden. — Der Rat der Stadt l)at entsprechend dem Gutachten des Stadtbezirksarztes beschlossen, zunächst von der durch einen Dringlichkeitsantrag der gestrigen Stadtverordnetenversamm lung geforderten Schließung der Kinderhorte. Kin de r tag e s h e i m e und Kindergärten abzusehcn. Massgebend war die Erwägung, das; der Besuch dieser Einrich tungen durchaus freiwillig ist und insbesondere die sonst unbe aufsichtigten Kinder besser aufgehoben und überwacht werden, als auster-halb dieser Einrichtungen. Hinzu kommt die Tatsache, dast Erkrankungsfälle in solchen Kinderheimen bisher nur ver einzelt ausgetreten sind, und dast in jedem Erkrankungssalle die betreffenden Kleinkinder-Fürsorgeanstalten sofort geschlos sen werden, und die entsprechenden anderen Mastnahmen noch getroffen werden. Im übrigen ist für alle diese Anstalten eine erweiterte ärztliche Aussicht angeordnet worden. * Allgemein wird man sich heute für den Charakter dieser Krankheit interessieren. Es handelt sich um eine Erkran kung des Rückenmarks. Dort sind bekanntlich Nerven bündel mit »gichtigen Zentralstellen vereinigt, die die Vermitte lung für die Bewegungen der Gliedmasten zwischen Gehirn und Muskel bilden. Die Nerven selbst sind die Lcitungsstränge oder Bahnen, in denen der Reiz verläuft. Von den Zentral stellen muß der Reiz ausgehen, wenn der Muskel arbeiten, sich bewege» soll. In diesen wichtigen Zentralstellen spielt sich nun der Krankheitsprozeß ab. Eine lebhafte Entzündung erfastt sie und inacht sie arbeitsunfähig. Sie Können den Nerven keine Reize mehr übergeben, keine Anregung, die eine Bewegung auslösen könnte, gelangt mehr zum Muskel. Der Muskel kann sich nicht mehr bewegen, er ist gelähmt. Die Krankheit, die wie andere schwere Insektionskrankheiten mit hohem Fieber, schwerstem Krankheitsgefühl, Uebelkcitcn liegon- nen hat, ist — oft schon nach Stunden oder wenigen Tagen — in das Stadium der Lähmung getreten, die manchmal säst den ganzen Körper befällt, meist aber die Arme und die Beine be vorzugt. Glücklicheviveise bildet sich die Entzündung im Rückeir- mark meist an der Ni ehr zahl der kranken Stellen wieder zu rück, ohne dauernden Schaden zu hintcrlassen. Wo das ner vöse Zentrum gesundet, dort wird auch der zu ihm gehörige Muskel wieder frei von der Lähmung. Ein Rest aber bleibt leider fast inaner, ei» Arm oder ein Bein hat seine Bewegungs fähigkeit ganz oder zuin Teil verloren, das Glied bleibt nun beim weiteren Wachstum zurück Die Kinderlähmung ist ansteckend. Zwar ist der Krank heitserreger noch nicht entdeckt worden. Es ist aber bereits gelungen, durch Uebertragung des Raelienschleimes und Tarm- inhalles von Kranken aus Assen bei diesen Bersuchsiieren die gleicl)en Kranlcheiiserscheinungen zu erzerrgen. Man sagt, daß einer der gefährlichsten Verbreiter der Krankheit die Fliege sei. Damit dürste es auch Zusammenhängen, daß die Krank heit fast nur in der ivarme» Jahreszeit aujtritt, so daß auch jetzt die Verbreitung der Krankheit nach seuchenfreien Gegen den kaum zu befürchten ist. Wissen muß man, daß die Krankheit 6 bis 10 Tage nach erfolgter Ansteckung beginnt und zwar mit plötzlichem hohem Fieber, den Zeichen eines Magen-, Rachen-, Lustrührenkatarrhs mit auffallend starkem Schweißen, Nach einigen Tagen zeigen sich dann plötzlich auftretende Lähmungen der verschiedensten Muskeln, Für die Erkrankten kommt zunächst strengste Bett ruhe in Frage, er ist, soweit es überhaupt durchführbar ist. von seinen Angehörigen abzus andern, wen» nicht durchführbar im Krankenhaus. Auch die allerleichtesten Fälle sollten vor sechs Wochen nicht wieder zum Schulbesuch zugelassen werden Mit der vom Kranken getrogenen oder von seinen Ausscheid»»»» gen beschmutzten Wäsche sowie seiner vor der Erkrankung zu» letzt-getragenen Kleidung ist «ine Entseuchung vorzuneh men, dos gleiche l)at mit dem benutzten Essgeschirr zu geschehen. Unter heineu Umständen darf Eßgerät von Gesunden und Kranken gemeinsam benutzt werden. Da die Eingangspiorte der Nasenrachenraum ist. so ergibt sich als persönliche Borbeu gung eine besonders gründliche Mundpflege mit Gurgelungen und dergleichen. Bemerkenswert ist es, daß ärztliche Behandlung oftmals eine Besserung der Lähmungen noch lange Zeit nach oer Erkrankung erzielen kann. Das" müssen die Elten» wissen und das Kind zur Nachbehandlung bringen, und dürfen darin nicht ermüden, wenn es auch nur langsam besser wird, wenn sich auch die Wirkungen von Elektrizität und Orthopädie nur ganz allmählich zeigen. Und auch dort, wo einzelne Muskcl- gruppen gelähmt bleiben, hat noch die orthopädische Chirurgie ihr Werk zu tun. Es lassen sich viele dauernde Schaden ver meiden, »renn alle Nüttel angewandt werden, die der medi zinischen Wissenschaft heute zur Bersügung stehen. und nach § 6 des Krlsensarsorgegesehes sind die KrisenunterstahungS» berechtigten und -Empfänger bevorzugt bei Notslandsarbeiten zu be schäftigen. Solange aber die zusätzliche Arbeitsgelegenheit, die durch öffentlich- Notstandsarbciten geschossen wird, selbst für die un terstützten Erwerbslosen und Krisenunterslühungsempfänger nicht ausreicht, halte ich es für unmöglich, auch ausgesteuerte Erwerbslose zu den Arbeiten zuzulassen, für die das Bedürfnis zur Aufnahme in die Krisensürsorge nicht anerkannt werden konnte. Dresdner Funk-Ausstellung 1927 Dresden, 23. September. Die Vorbereitungen für die große Funk-Ausstellung, die vom 22. bis 31. Oktober im Ausstellungspalast stattfindet, sind nahezu vollendet. Die Beteiligung der einschlägige» Firmen ist groß und die Darstellung der wissenschaftlich-technischen Abteilungen nimint einen großen Umfang an. Die Organisation ist vollendet. Das Ehrenpräsidium haben Herr Oberbürgermeister Dr. Bischer und der Vorstand der Mitteldeutschen Nundfunk-A.-G. 'Herr Dr. E. Jäger übernommen. Dein Ehrenausschuß gehören hervorragende Persönlichkeiten der staatlichen und städtischen Behörden, der Kunst und Wissenschaft, der Reichspost, der Industrie, des Finanzwesens und des Handels an. Die Ausstellungsleitung besteht ans den Herren Heinz Daade als Vertreter des Reichsvcrbandes deutscher Funkhändlcr, Hans Ernst für den Junkverein Dresden c, V., Alfred Althus für'den Arbeiter-Radio-Klub, Direktor Höhrath ass Vertreter der Mittel deutschen Sendegescllschaft und Obcrpostrat Knopf für die Oberpost direktion Dresden. Die einzelnen Ausschüsse sind rege bei der Ar beit, die Vorarbeiten so zu fördern, dast am Eröffnungstage dem Besucher ein möglichst lückenloses Gesamtbild über den gegenwär tigen Stand und die Entwicklung der Funktechnik geboten wird. Inzwischen ist auch das Plakat erschienen, das von Edith Paschke von der Kunstgewerbeakadcmie in Vierfarbendruck entworfen wurde. Es ist sehr wirksam gelullte», Auf schwarzem Hintergrund erhebt sich ein Turm in Weist und Grau, von dein Antennen ans- gchcn: in scharf In die Augen springender roter Schrift ist aus grauem Hintergründe Bezeichnung, Dauer und Ort der Ausstellung angebracht. Mit großer Sorgfalt ist ein Führer bearbeitet worden, der olles Wissenswerte über die Ausstellung enthält. d. Keine Verbreiterung der Elbbrücke Pirna. Die Sächsische Regierung hat der Pirnacr Stadtgemcinde mitgeieilt, dast i» diesem Jahre nicht mit dem Beginn des Erweiterungsbaues und der Ver breiterung der Elbbrücke in Pirna zu rechnen ist. d. Anstellung eines Stadtarztrs in Pirna. Das Stadtveror- »etenkollegium Pirna hat in seiner letzten Sitzung der Anstellung eines Stadtarztes grundsätzlich zugestimmt. Die entsprechende Aus schreibung erfolgt demnächst. d. Bürgermetsterwahl In Radebeul. Nachdem Rechtsanwalt Dr. Weigel in Annakerg, die aus ihn gefallene Wahl zum Bür germeister in Radebeul akgclehnt hatte, haben die Stadtver ordneten den Stadtrat Knauthe in Nadebeul zum Bürgermeister, Berwoltungsinspektor Ulbricht zum 1. Stellvertreter und Ober- verwoltungsinspektor Ullmann zum 2. Stellvertreter geivählt. d. Aufhebung der kostenlosen Totcnbcstattung. Die Gemeinde- verordnclcn in Markersbach bei Gottleuba beschlossen gegen eine Stimme die Aushebung der kostenlose» Totcnbcstattung. >,riprig unä Umgebung Der Präsident von Liberia in Leipzig Leipzig, 23. Scptbr. Der Präsident der Republik Liberia, Charles King, traf gestern »ormittag mit dein fahrplanmäßigen D-Zug zu einem kurzen Besuch in Leipzig ein, wo er auf dein Bahnhof vom libcrischcn Konsul für den Freistaat Sachsen, Häuber, empfangen wurde. Voin Bahn hof unternahm der Präsident eine Besichtigungsfahrt zum Völkcr- schlachtsdenkmal und »veiler durch die Stadt zum Zoologischen Garten, dessen Direktor Dr. Gcbbing im Winter eine Forschungs reise durch Liberia gemacht hatte. Nach einer Besichtigung des Pla netariums begaben sich die Herren zum Hotel Hausse, wo der Präsi dent von den staatliche» und städtischen Behörden begrüßt wurde. Nach einem kurzen Frühstück fuhr Präsident King mit dem fahrplan mäßigen Eilzug um 1,30 Uhr nachmittags nach Berlin zurück. Ser einsame Berg. Roman von Joses Autzerhoser. (12 Fortsetzung.) „Ist das der Vettelwurf?" fragt die Regina. „Nein, das ist die Walderkammspitze", beschneidet der Pfannenschmied. „Dann ist es wohl noch recht weit?" Dem Lied der Vögel lauscht eine — die Regina Seit „Sieben Stunden. Regina. — Kannst so weit gehen?" „Werd' nicht einmal miid sein hernach", lacht sie. „Und tust dich nicht fürchten, auch wenn es recht steil ist?" fragt er. „Mit dir, mein' ich. braucht sich keins zu fürchten", ant» wortet sie. Sie greifen rasch aus. Denn die Führ der Bergbauern ind das Gehen gewöhnt. Durch den Wald weiß der Pfannen- chmied ein Steiglein, das nicht an den Gehöften und Ort- chaften vorbei führt. Auf vem gehen sie an die zwei Stunden, kommen hinter Gnadenwald, das auch ein Wall» fahrtsort ist, und erreichen die breite Straße, auf der das Salz aus dem hintersten Halltale nach Hall gebracht wird. „Da müssen wir jetzt ansteigen", sagt der Pfannen» schmied und überschreitet auf einem schmalen Steg den Salz« bergbach. Hier steigt der Pfad jählings an. Erst geht es noch durch Wald, dann aber erschließen sich im Umkreis die Felsen, schroff und drohend. Er scheint keine Sonne in den Felsenkessel. Links und rechts steigt das Eewänd auf und will keinen Ausstieg in lichtere Höhen gestatten. Der Pfannenschmied aber weiß einen solchen Weg. Der ist schwindlig und geht über eine Felsenleiste auf einen Grat hinaus. „Brauchst mich nicht anbinden", sagt die Regina, da der Pfannenschmied das Seil herausholen will. „Da hinüber komm' ich auch so." Sie klettert wirklich gut und der Pfannenschmied freut sich über ihr herzhaftes, schneidiges Wesen. Pom Grat sieht man tief in die Welt der Felsen hinein. Hie sind alle voll Lickt und Glanz. Das Tal lieot nun auch Berufungsverhandlnng im Rouvelprozeß Leipzig, 23. September. Vor dem hiesigen Landgericht begann gestern die Beru- fungsoerhandluiig in dem in der deutschen Kriiiiinalgrschichte wohl einzig darstehenden Prozeß Nouvel und Genossen. Am 7. Dezember 1926 war eine Anzahl internationaler Taschen diebe, die vor und während der Leipziger Meßzeit dieses in großer Anzahl überslutclen »md reiche Mute machten, sowie vier Leipziger Kriminalbeamte »vegen Bandendicbstahles, Be stechung und Begünstigung dieser Straftaten zu schworen Zucht hausstrafen verurteilt worden. Der Pole Eisekowicz und der Pole Wagschal, die zu 4 Jahren sechs Monaten resp. 3 Jahren 9 Monaten und der Ungar Amster, der zu 7 Jahren 9 Monaten verurteilt worden war. hatten gegen dieses erstinstanzlich»« Urteil Berufung eingelegt. Die Verhandlung dürfte etrva drei Tage in- Anspruch nehmen, da eine große Anzahl von Zeugen geladen sind. Unter anderen werden auch sämtliche verurteilten Krimi nalbeamten »md Taschendiebe als Zeugen aus der Hast vor- gesührt werden. in der Morgensonne und der Jnnfluß schimmert silbern herauf. Schweigend, Schritt vor Schritt, steigen die beiden höher. Latschen sperren den Pfad und erschweren das Weitcr- kommen mehr und mehr. Der Pfannenschmied biegt die zähen Beste und Stämme der Zmergkiefern aus die Seite, damit es die Regina leichter hat. Sie ist ihm dankbar dafür, weil sie ja mit den, langen Nock überall hängen bleibt. Nach langem endlich bleiben die Latschen zurück und sie haben nurmehr den nackten Fels unter den Füßen. Es ist kein Weg mehr sichtbar und der Pfannenschmied muß sich selber einen suchen. Hoch und mächtig breit wächst die Giebelwand des Vetselwurf in den Himmel. Am Fuße dieser Wand rasten die beiden. Schon sind sie sechs Stunden auf dem Marsch. Sie essen und trinken ein weniges. „Jetzt muß ich dich aber anbinden, Regina", sagt der Pfannenschmied hernach. Und er bindet ihr das starke Kletterseil über der Brust zusammen. Das Klettern fängt an. Der Pfannenschmied st-igt eine Seillänge voraus. Dann bleibt er stehen, spannt das Seil und hilft der Regina kräf tig beim Klettern. „Wie gehts?" ruft der Pfannenschmied einmal hin unter. „Du, das ist schön, das freut mich!" kommt die Ant wort zurück. Je höher sie kommen, desto schwieriger wird auch das Klettern. Doch die Regina sagt kein verzagtes Wort, obwohl auch die Sonne unbarmherzig niederbrennt und der Fels die Hitze wie ein Backofen widerstrahlt. Und wie der Wind von Hall herauf die tiefen Töne der Zwölfuhrglocke trägt, haben sie den Gipfel erreicht. Nun rasten sie und schauen stumm und ehrfürchtig in die Schönheit der Bergwelt. Die Regina sitzt auf einem Stein und hält die Hände im Schoß gefaltet. Die Sonne und die Anstrengung haben ihr was Herbfrisches verliehen. Das schwarze Haar glänzt und die dunklen Augen lachen. „Ist schon lange her," sagt sie besinnlich, daß ich es so schön, so wunderschön gehabt." Der Pfannenschmied schaut sie lange an und die Sinne werden ihm dabei schwer. Es zieht ihn mächtig nach dem Weibe, hat er doch schon lange keines besessen. Er sucht nach einem Wort das er ihr sagen könnte. Eie kommt ihm Der fehlende Stein im Pflaster Eine interessante Schadenersatzklage. Leipzig. 23. September. Der Fabrikbesitzer Süß Kind in Pirna hatte geger die Sächsisch-böhmische Dainpsschiff-Aktiengescllschast LaMdei». ersatzklage angestrengt, »veil seine Frau auf dem Wege zurr Dampfschiff dadurch zu Fall gekommen »var, daß aus dem de» Gesellschaft gehörigen Gelände ein Stein in» Pflaster fehlte. Da« Oberlandesgericht Trecden l»atte dem Kläger die Halste des be< anspniehten Schadens zugesprochen mit dem Bemerken, daß zwar ein Verschulden der Tampfschiss-Aktiengcsellseiuist vorliege, daß aber andererseits die Frau des Klägers, die verletzt wurde, zu doppelter Vorsicht verpflichtet gewesen wäre, »veil sie an den Folgen eines Hüstgelenkleidens nach zu trage» hatte. Der Klä ger hatte gegen diese Entscheidung Revision beim Reiä»sg«richt eingelegt. Der 6. Zivilsenat des Reichsgerichts befaßte sich heute mit dieser Angelegenheit? schloß sich aber dem vorinstanz lichen Urteil an und »vics die eingelegte Revision zurück. aber zuvor. „Kennst alle die Berge, die man da sieht?" „Kenn sie nicht alle, denn es sind ihrer zuviele." „Aber ein paar sagst mir schon, gelt!" Da nennt er ihr die Berge und die Ketten die er weiß, erzählt von den Besteigungen, die er als einsamer, trotzi ger Bergfahrer unternommen. Eie lauscht, freut sich dar- über und als er geendet, spricht sie: „Du, ich macht noch oft mit dir aus. die Berge steigen." Er schweigt und ein schwerer Gedanke gibt ihm zu schaffen. Schließlich bricht er ihn unvermittelt auseinander: „Du Regina, möchtest nicht zu mir kommen in mein Haus?" Ein heißes Aufatmen hebt ihren Körper. „Hast ja ein Weib!" ruft sie leidenschaftlich. „Hab kein Weib mehr, du weißt es ja." Es ist still geworden. Nur das schnelle Atmen des Weibes ist zu hören. Der Mann spricht weiter und starrt dabei gedankenver loren in die Tiefe: „Wenn du zu mir kommst, wird sie gehen. Dann bist du mein Weib." Sie hat das Gesicht abgewandt und schaut irgendwo hin. Bor den Augen flimmert es ihr. Sonnenfunken sprü hen. Das Blut pocht an die Schläfen und hämmert an die Brust. Langsam, langsam kommen ihr wieder klare Gedanken. Und sie spricht: „Wie ich dich das erstemal ge sehen Hab, da Hab Ich dich gern haben müssen. Und da stad ich mir gedacht, du müßtest einer iein. der anders ist als die meisten Menschen. Aber ich Hab dich aus dem Kops brin gen wollen. Du hast mich angercdet. wie wir dasselbemal auf den Ummelberg sind miteinander. Und seither Hab ich alleweil an dich denken müssen." Regungslos sitzt sie. Da tastet die Hand des Mannes nach ihrer Hand. „Willst dann zu mir kommen und willst mir mein Weib sein?" Leise gibt sie die Antwort: „Es muß wobl so sein." Und dann ist etwas, das die beiden doch hinauf bebt über den hohen Berggipfel. Connennah ist das Glück und alle Fesseln sind gesprengt. Dem Pfannenschmied aber ist es. wie wenn ihm das Leben in dieser Stund« erst angegan gen wär. Und eine Kraft ist In ihm. die den Himmel auf die Erde niederreißen könnte. „Regina", sagt er. „jetzt ist nichts mehr, was mich von dir trennen könnte." Und sie lacht selig und hält den lieben Mann umschlungen. (Fortsetzuna folgt.)