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Wo bestellen Sie die S. V.7 Abonnements und Inserate nimmt entweder dte nächste Vostanstalt oder die Filiale der Germania A.-G., Tr>'ödcn-A. 1, Poiicrstraßc 17, oder unsere Vertrauensleute Franz Kurjat, Bautzen i. Sa-, An der Petrikirche 4, Frau Brückner, Bantzen i. Sa., Hausenstraße 5, Georg Schatze, Dresden-N., Königsbrücker Straße 33, Johann Anton, Freital 2, Obere Dresdner Straße 138, Friedrich Müller ,Leipzig-Stötteritz, Rudolf-Hermann- Straße 4, 2. lks. Kilian Schwinn, Leipzig S. 3, Waisenhausstraße 4, H, Hantschmann, Lengenfcld i. V-, Reichcnbacher Ttr. 36, Kantor Fritz Günther, Leutersdorf (Oberlausitz), Magd. Dieter, Kath. Gcmeindehelferin, Reichenbach i. V., Zänkergassc 1, Schuhmachermeister Dworak, Schirgiswalde i. Sa., Ferdinand Tandler, Scitcndorf (Post Hirschfelde) i. Sa., Otto Maier, Zwickau i. Sa., Otto-Hucstraßc 1, 2. Die Unwetter hören nicht auf Plauen, 10. Juli. schwere Gewitter zogen am Sonabenbnachmittag über das Borland, wo am Freitag schon durch Blitzschläge Unheil on- gerichtet worden war. So wurde in Frankendorf bei Tanna eine junge Frau vom Blitze erschlagen, ebenso in Rei mersgrün die 30 Jahre alte Meto Lina Horlbeck, die auf dem Heimwege 50 Meter vor ihrer Wohnung vom Blitzstrahl getötet wurde. In Marlene,) bei Schöneck ging am Sonnabendnach- mittag ebenfalls ein schweres Gewitter mit Hagelschlag nieder, der die Ernte vernichtete. Noch am Sonntag lagen die Eis- stücke massenhaft auf den Feldern. Durch die Wassermassen haben Felder und Wiesen schwer gelitten. Das Wasser, das in einer Höhe von Uber einem Meter durch den Ort strömte, hat im Würschnitztal mehrere Brücken fortgeschwemmt. Der Sach schaden ist bedeutend. Menschen sind nicht verunglückt. Auch Auerbach und Umgegend wurde erneut von wolkenbruchartigem Regen heimgesucht. Die Straßen wurden teilweise Meter tief von den Wasscrmassen aufgerissen und die Keller zum Teil überflutet. Auch mehrere Mauern wurden zum Einsturz gebracht und Telegraphenmasten umgelegt. Ein zelne Wohnungen mußten wegen des eingedrungenen Wassers geräumt werden. Bodenbach, 19. Iuu. Am Sonntagnochmittag wurden Bodenbach und seine Umgebung wiederum von Unwettern schwer lzeimgesucht. Der Eulabach führte wieder Hochwasser und riß alles mit sich fort, ivas von der Hochflut am 9. Juli noch übrig geblieben war. In vielen Häusern stand das Wasser bis zu einem Meter hoch. Viele Fabriken wurden zur Arbeitseinstellung gezwungen, Großer Schaden wurde an Gärten und Feldern angerichtet. Die Reichsstraße Bodenbach—Teplitz wurde in einer Länge oo>r 30 Metern dermaßen aufgerissen, daß ein Lastauto mit Tetschner Aeuerivrhrleuten einbrach. Auch in Biihnoburg, Merzsors und Eulau wurden große Verheerungen angerichtet. Die Stadt Bergießhübel wurde am Sonntag abends von !47 Uhr an erneut stark durch Hochioasser gefährdet. Nach einem vorausgegangenen heftigen Gewitter stieg das Wasser der Gottleuba innerhalb kurzer Zeit von 58 auf 130 Zenti meier. Die gesamte innere Stadt war überschwemmt und ein Teil der bisher mühsam geleisteten Arbeit ist vernichtet. Die Bevölkerung befindet sich in großer Erregung. Viele der er richteten Nötstege und Brücken sind wieder verschwunden. Auch über Liebstadt ging am Sonntagabend abermals ein starkes Gewitter mit molkenbruchartigem Regen nieder. Die Wasfermassen überfluteten vielfach die Straßen und dran gen in .zahlreiche Wohnungen ein. ErheblickM Schaden ist dies- mal nicht entstanden, da die Bewohnerschaft der gefährdeten Häuser sofort bei Ausbruch des Unwetters vor allem das Vieh und die Wohnungseinrichtungen in Sicherheit gebracht hatte. 10 Pfennige für einen Orisbrief — Dr. Schütz! verleidigk fich Berlin. 19. Juli. Der Arbeitsausschuß de» Verwaltung»^ rat es der Deutschen Reichspost hat gestern die Gebührenvob« läge der Post erledigt. Dabei hat er die Erhöhung -er Orts- briefgebühr für Orte mit 100 VOÜ Einwohnern aus 15 Reichs- psennig abgelehnt, dagegen das Ortsbriefporto allge mein auf 10 Reichspfenntg (anstatt der vürgeschlagenen 8 Reichspfennig festgesetzt. Er hat im Uebrigen beschlösse^, dem Plenum des Verwaltungsrotes die Aense'rüng der Ge bühren entsprechend den Sätzen der Vorlage vorzuschlagey, also Brieseim Ortsverkehr bis 20 Gramm 10 Reichspfenntg, im Fernverkehr bis 20 Gramm 18 R.-Pf-,' Postkarten im Ortsverkehr 5 R.-Ps., im Fernverkehr 8 R.-Pf.; Druck sachen in Form einfacher Karten 3 R.-Pf., bis 60 GranW 5 R.-Pfg.: Geschäftspapiere, Warenproben und Mischsendun gen bis 250 Gramm 15 R.-Pf. Auch die übrigen Porio-Sgtzx sollen dem Plenum des Verwaltungsrates entsprechend den bekannten Sätzen der Vorlage vorgeschlagen werden. Reichspostminister Dr. Schätz! wandt« sich im Verlaus« der Sitzung gegen die Vorwürfe, die man ihm wegen der Vör- läge gemacht habe. Er führte dabei aus: Die neue Tebiihrenvorlage sei von weiten Kreisen der deugHen Öffentlichkeit einer Kritik unterstellt wor"- den, die sich von den Bahnen der Sachlichkeit und der gerechtest Beurteilung zum Teil weit entfernt habe. Cr fei der letzte, der für die zum Teil erhebliche Belastung der deutschen Wirtschaft durch die beabsichtigte Gebührenerhöhung kein Verständnis hätte: Die OefsenUichkeit vergesse, daß auch die deutsche Reichspost der Mittel bedürfe, mit denen sie wirtschaften soll«. Es gehe nicht mehr weiter an, daß die Reichspost für ihre Ausgaben lOOpro- zentig bezahlen und dafür Gebühren beziehen solle, die im Durchschnitt nur etwa 60 Prozent des Friedenswertes darstelle. Daß die deutsche Reichspost ein Defizit habe, das nicht bloß durch Nationalisierung zu bannen sei, sei durch di« Ver handlungen des Arbeitsausschusses nachgewiesen worden. D.er größte Teil des ungedeckten Bedarfs sei für die Erhöhung der Beamtenbesoldung, die Mietpreissteigerüng und die erfolgten Lohnerhöhungen erforderlich. Di« Reichs bahn, die übrigen Verkehrsunternchmungen, die gesamte Wirt schaft, Industrie, Handel und Mittelstand hätten inzwischen oftmals ihre Preise in einer sehr schweren Belastung der Ab nehmer erhöht, ohne daß dies mit einer ähnlichen Leidenschaft« liWtt von der Oeffentlichkeit begleitet wäre. Er weise di« Vorwürfe von fich krumme Wege gegangen zu sein. Er Habs das Bewußtsein, nicht versäumt zu haben, was feine Stellung als parlamentarischer Minister ihm vorschreibe. Er habe die «sie Gebuhrenvorlage. als vom Reichstag deren Zurücknahme beschlossen worden sei. sofort zurückgezogen. Al» daraufhin der Veriyaltunasrat der deutfchen Reichspost die Einbringung einer neM Vorlage in kürzester Frist aesordert habe, hübe er sich un gesäumt ' mit dem Reichstag in Fühlung gesetzt. Nichts sei Mnter dem Rüchen des Reichstages geschehen. Er habe dem interfraktionellen Ausschuß und dem Hauptausschuß des Reichstages keine Zweifel darüber aelasse». daß er au« dringenden finanziellen Gründen die Vorlage Ubald als möglich einbringen müsse. Ferner werde ihm zum Vorwurf gemacht, er habe mit der Vorläge absichtlich gewartet) bis derReichstag auseinandergegangen fei. Es wäre technisch u n- m östlich gewesen, die neu« Vorlage noch während des Bei sammenseins des Reichstages einzubringen. Die Gebichrenvor- lage sei endlich zum Anlaß genommen worden, daß Rei chs.s postfinanzgesetz und das Verhältnis des Reichstage« zum Reichspostminister und zum Berwflltungsrat zu beanstanden: Auch er halte die Form des Reichspoststnanzgesetzes nicht ftitz unumstößlich Er könne sich dcntzn, daß L«r imbedingte Mehlst bMarf der Reichspost nach Eingliederung der gemAnen Rsichshausholt «Cs :Mi)t^ Post in den all dLS .KM, Schüsse er die Erhöhung der PoMebühren'-könne ^ nu r be i"d« m Ve. waltungsrat liegen. Hier erblich er die gesetzliH-gegebei Grenze sür die Einflußnahme des Reichstaaes. * Der Führer »er Zentrumspartet «es Saargevter» sterbe». Der erste Vorsitzende der Zentrumspartei dos Saar gebiets, Jordans, ist am Sonntag im Alter von OS Jahren tn feinem Ferienaufenthalt ln Tirol an einem Herzschlag« oe li scht eben. Der Verschieden« war jahrzehntelang der Führ«! des deutschen Zentrums an der Saar und durch sein selbstlos«« Wirken im Interesse des Deutschtums in weitesten Kreisen S«f kannt. Die Zahl -er Kleinrentner in Deutschlarrd Dresden. 19. Juli. Im Aufträge des Neichsarbettsministers wurden von der Reichsarbeltsverwaliung Stichproben über unterstützte Klein rentner »ach dem Stande im September und Oktober 1926 vor- genommen, die über die persönlichen und materiellen Verhält nisse dieser durch die wirtschaftlichen Folgen des Krieges be sonders betroffenen sozialen Schicht Klarheit sclmflen sollten. Die Ergebnisse dieser Erhebungen liegen nunmehr vor. Für die Statistik boten die 1025 von Preußen festgestellten Zahien die Unterlage sür die Zahlen im Reiche. Die Zahl der Klein rentner kann hiernach für das Reich mit rund 330000 Kleinrentnern angenommen werden. Von ihnen dürsten 280 000 Hauptunterstühte und 50 000 mitunterstützte Hausqal- tungoangehörige sein. Es liegen aus der Erhebung 1026 14 551 ausgefiillte Fragebogen als „Stichproben" vor, davon 10 507 aus 10 Stadtkreisen und 4044 aus 5 Landkreisen. Von diesen 14 551 Kleinrentnern find 11332, d. h. mehr als drei Viertel, Frauen und 3310, d. h. ein knappes Viertel, Männer. Während von den männlichen Kleinrentnern zwei Drittel ver heiratet und ein Viertel verwitwet sind, sind bei den weiblichen Kleinrentnern mehr als 60 Prozent verwitwet und mehr gls ein Drittel ledig. Von den männlichen Kleinrentnern ist etwa die Hälfte über 7 0 Iahrealt und mehr als ein Drittel steht zwischen 60 und 70 Jahren. Die weiblichen sind jünger: je ein Fünftel ist über 70 bzw. zwischen 60 und 70 Jahre alt. reichlich ein Fünftel steht im Alter unter 60 Jahren. Im Be rufe waren mehr als zwei Drittel der Kleinrenlner selbständige Kaufleute, Handwerker, Gewerbetreibende und Landwirte, ein Sechstel etwa gehörte der Arbeiterschaft an. Di« weiblichen ledigen Kleinrentner sind fast zur Hälft« ohne Beruf. Die Erhebung stellt fest, daß bei der Mehrzahl der Klein rentner, deren Hauptunterstützung hinter dem Richtsätze (monat lich 30 bis 32 RM.) zurücküleibt, die Nebeneinnahmen zu einem Uebersteigen der Richtsätze führten. Als sonstig« Einkünfte werden die gesetzlichen Unterhaltungsbeiträge, die Vorzugs renten, die Aufwertungsbezüge und die Bezüge anderer Art bezeichnet. Für die hier vorliegenden Fälle ergab sich, daß bei den männlichen Kleinrentnern mehr als die Hälfte und bei den weiblichen zwei Drittel ein Vorkriegsvermögen von unter 10 000 Mark aufzuweisen hatten. vk«rck«n und Umgebung Das Elhgau-Sörigerfefi (Van unserem Sonder-Berichterstatterst Radeberg. 19. Juli. Im Namen des Rates der Stadt begrüßte Bürgermeist«« Uhlig. Rädeberg, di« Taufende von Sängern. Er wies auf die Katastrophe in den lieblichen Tälern unsere» vorderen Erz gebirges hin upd betont« die Pflicht zu heften! Dem Fest wünscht« er einen Verlauf, nicht im Sinne einer Lustbarkeäd sondern in Schönheit und Würde. Unter Kantor Nötzol-s (Dresden) Leitung erklang ll Beethovens „Dl» Ehre Gohr» au» der Natur". Dis MM. Gesämtchör« „Äon Freiheit und Vaterland", „Das deutsche Lied" und Cürtis „Mdvgendämmerung" fielest leider dem heraus ziehenden Wetter zum Opfer. Schon Hel der Rede des Bür germeister» sandte der Himmel sein unfreundliche» Maß recht unhöflich herab. Bei dem Gesamtchiken zog aber grollend ein Gewitter herauf, so daß alles vor dem herabtosenden Regen» Russische Musik ««- wir Eine zeitgemäße Plauderei von Otto Hollste!,,. Kommt mir da ein»; klein« ergötzliche Episode zu Ge sicht. . . . Weitsicht sollte man doch aber ernstlich darüber Nachdenken! Folgernngen daraus zu ziehen, dürfte inan aber bei d.'m jetzigen sogenannten deutsche n Publikum kaum erwarten. Denn ich lese gleichzeitig: „Deutschland ist jetzt das Land der größten Gegensätze! — Amerika das Land der unbegrenzten Möglichkeiten! — Beides zusammen vermengt, ergibt fetzt das deutsche Publikuni, ivelchss di« Tanzlokale niu> sonstigen BergnligungShättser füllen soll — und manch mal auch füllt.". . . . Aber ich vergaß die zeitgemäße Epi sode! Irgend jemand — sagen wir: Ern jetzt sehr gewöhn licher Sterblicher, also ein Deutscher — besucht ein Bari«-: einer Großstadt. Dort tritt «ine russisch« Trupps auf. „Hundsmiserabel", das ist di« Kritik über ihr« Lei stungen. Der Ansager ein Russe. Er sprach einigermaßen deutsch. Dir Hauptsache: Er machte sich über das deutsche Volk lustig. Er sagt« unter anderem, daß er mit «ernein Deutschen in Berlin „deutsch" gesprochen haben — „denn >:s gäbe auch noch Deutsche in Berlin". Ruhig nahm dliv anwefenoe Publikum diese ausländische Anpöbelsi hin! Ein Wunder ist das doch nicht! Die Vorliebe für Aus- ländevei war vor dem Weltkriege schon hinreichend bekannt. In der Gegenwart jedoch ist sie beinah« zur Abgötterei ge worden. Man liebäugelt im Konzertsaal mit der neuen russischen Musik. Dir Theater wenden große Geldsummen auf, um uns mit russischen Opern bekanntzumacheu. Nnid trotzdem sprach leine Dresdner Tageszeitung über die Auf führung von „Howantschina" von einer „Moussorgskypleite". Vielleicht ist -es aber angebracht, dennoch etwas über russische Musik zu schreib.n! . . . Das russische Mufiklcken muß zum Charakter dieses Volkes in Parallele gestellt werden. Man schildert die Russen als »erfahren, leidenschaftlich, innig und dem gegen über als schwer zu. verstehe», roh und stumpfsinnig bis zur Teilnahmlosiaveit. Bald steigert sich seine Begeisterung für eine Sache bis zur Anbetung, um bald darauf in Ab scheu zu verfallen, so ist dt« russische Musik in «kn Wirrlat verstrickt, und es fehlt ihr das Shstem der schrittweisen! Entwicklung. RiS zum Weltkrieg war den ruMschen Ton- Ätzern durch staatliche Beihilfe, durch materiell« Unterstützung mrch die Ariftokrati'-. und dte Familie des Zaren zumeist ein Vvgenfveies Schaffen gewährleistet. Der bolschewistische Um- tuvz griff aber schädigend «in. Mancher Komponist waaderte »folge irgendeiner Verwandtschaft Mit einem Kontecvevo- lnlionär in dte Gefängnisse der Tscheka, mußte fliehest und minderwertigen Nichtskönnern das Feld räumen, di« dann wegen Beliebtheit beim Proletariat riesige Geldsummen von den Sowjets bekamen. Do konnte es aüch geschehen, daß wertvolle Musiker in proletarischen Goldaetu- und Arbefte-r kon-erden ihre Knust erniedrigen mußten, da sie beit diesen Veranstaltungen Extrabezahlung ist — Butter, Zucker, Pichl oder Fleisch erhielten. Die in Rußland lebenden KompoiMsn verkümmerten durch den gänzlichen Abschluß des RiSstM- reiches vom Auslände, und eine Produktion gadiegener Werke war ihnen unmöglich. Durch dt: gegenwärtige AendevUng des radikal:» Kurses ist man jedoch bemüht, Versäumtes nochzuholen. Moskau und Leningrad (Petersburg) sind wie der di; Zentren des russischen Musiklebens. Franz Schreker, der End: 1025 in Rußland weilte, schreibt: „So trauviig und düster »es speziell in Leningrad noch auf den Straßen und in den Wohnungm aussieht, in den Theatern und den Konzertsäli:n ist alles voll alter Pracht und Licht, Andachst, Aufnahmefv.'udigkeit, und überall wird gute Kunst ge boten. . . . Manches natürlich wirkt auf uns befremdend, und es wird sich sicher im Laufs der Zeit noch anders ent wickeln. Man ist d;r Kunst gegenüber, was die Wahl der Stoffe und Mittel anbelangt, die geboten werden dürfen, unduldsam. . . . (Die Kirchen, seit kurzem wieder zugäng lich, sind überfüllt!) Romantik, Mystizismus, Symbolismus«, religiös: Motive — dies alles g)lt als „unnütz", Volkse verbildend, schädlich und ist schlankweg verboten. „Von Moskau berichtet er: „Ich dirigierte das großartige Orchester im Großen Theater in Moskau, . . . Dieses Orchester läßt sich mit unsere» besten Orchestern vergleichen, ich denk« an Berlin, Wien, Amsterdam." In diesw Betrachtung weist Schreker auch auf «in Festkonzert mit ausschließlich russischem Programm hm. D» zeigt sich das stark ausgeprägte Nationale der Russen. lWas wir Deutschs leider von uns nicht behaupten kitn« tven.) Demzufolge ist dis russisch« Mus« von alter» h«v „üMonal". Ihre Grundlagen ruhen in der Seele des ruft fischen Bowes, in der Volksmusik, im Volkslieds. Da» älteste Lied (Ohvedowaja pessaja), der kultische Gesang, fußt im heid>risch:n Göftierkultus. Aus ihm nahmen die .^bredusl pessnji - koliadkowji (Meihuachtslieder), femSckjk, troihkj». ustgen auf. Einen che Kirchenlied au», sopotamisn hat. Die ttenid und fahr spät russische Musik «d, nsinsky und anhLv: für ihre Tori «brnso starken Eiftsluh übte d.a» < das seium Ursprung in Syrien und wesiMkvPäische Musik hat nur uns («M nach Peter dem Trotzen) auf , , „ zlrkt Im Lauf: des 17. und 18. Jahrhunderts wurde! tzland ebenso wie Deutschland und astdere Länder voni „ liMncn überschwemmt. Erst die Neueren setzen sich mit ganzer Kraft Widder für den nationalen Standpunkt ein, was si: auch zu einer scharfen Asgenstelluna zu RiHaLdj Wc.gner führt. Den Anfang damit machte Borodist, desi Militärarzt war. Bei ihm und feinen Nachfolgern find derb« Wildheit und ung'zügelte Kraft neben der weichen Elegie der russisch:» Weisen typisch. Die Art und Bedeutung dev einzelnen russischen Komponisten zu beleuchten, führt >elbst- verändlich aus >:in anderes Gebiet. Das ist mit kurzen Wo» ten im >:ngen Raum nicht abgetan. »- Es war auch nicht mein: Absicht, mich damit an kissev Stell: eingehend zu befassen. Nur noch das «ins, daß die jüngsten russisch;» Tonsetzer sich dem Atonalismus mit Haut und Haar verschrieben haben. In dieser Beziehung ist Gtrawinsky auch für di «atonalen Enthusiasten deutscher Nation dev „Ssitstern" geworden. .Heutzutage ist es begreif»' licherw.sis« eine Unmöglichkeit, um o!« Bedeutung der rus sischen Musik h-<wumzugehen. Wir haben schließlich aber auch kein; zwingend« Veranlassung, deutsch« Musik zu vernach lässigen und dafür dw russischen Palmen auf den Weg zu streuen. Eins lehren aber dies« osteuropäischen Lonseherr National zu sein! Wenn sich der Drntsche endlich «iit- mal wied.-r zum Nationalbewufttsein zurückaefunden haben wird und wenn deutsche Kapellmeister als ihre edelste und höchst« Aufgabe ans-chen werden, daß di« deutsche Ton kunst in deutschen Landen das ftevter führen mutz (ohne