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Poincares Rede tn Brüssel gestellt habest. Aber es möchte oft den Anschein erwecken, als ob Man es plane. Aufmerksamen Beobachtern ge wisser Vorgänge in Westdeutschland wie in Süddeutschland drängt sich der Gedanke unwillkürlich auf. Ob aber die Gründer einer solchen katholisch-konservativen oder mei netwegen interkonfessionellen Bauernpartei nicht selbst den Ast nbsägen würden, auf dem sie sitzen? Ob nicht auf die Weise das katholische Bauernvolk auch noch dem prak tischen Katholizismus verloren ginge? Und was wäre, abgesehen vom Religiösen und Kirchlichen, was wäre poli tisch gewonnen? Ich kann mir nicht helfen. Der deutsche Katholizis mus braucht eine Weltanschauungspartei und nicht noch mehr wirtschaftliche und staatspolitische Parteien. Das liegt im Interesse des Katholizismus und, genau besehen, auch im Interesse des deutschen Gesamtvolkes. Mögen die, die es angeht, dafür sorgen, datz wir wieder eine ein- iieitliche Weltanschauungs Partei bekommen. KMochche SchnIOkganWion und Reiche- schulgesetz. Der Reichsausschutz der Katholischen Schulorga« nlsation Deutschlands hat m seiner Tagung am 18. und 17. Juli in Berlin auch den Entwurf des neuen Reichs schulgesetzes besprochen und steht in ihm, wie die Zentral stelle der genannten Organisation mitteilt, einen Versuch, die Schulsragc aus dem Boden der Gewissensfreiheit und Gerechtigkeit, wie cs auch dir Reichsverjassung vorsieht» zu lösen und so zu einem dauernden Echulfrieden hinzusühren. Der Ausschuß meldet sein« Forderungen wie folgt an: Wen» wir im Folgenden unsere Forderungen und Wünsche bezüglich der Bekenntnisschule erheben und ihre volle Verwirklichung im Reichsschulgesetz er hoffen, so wiederholen wir gleichzeitig die Erklärung, datz wir gewillt sind, Andersdenkenden dasselbe Recht für ihre Schulart nicht zu verweigern. Der katholische Grundsatz lautet: Katho lische Schulen für katholisch« Kinder.' Daraus stützen li-k ,! unsereFordrrungen: 1. Alle katholischen Eltern hadrn ein Recht darauf, ihr« Kinder in einer katholischen Schule erziehen zu lassen. Es mutz deshalb für die Möglichkeit gesorgt werden, datz auch Minder heiten eine öffentliche Bekenntnisschule erhalten. Wenn die für Mmderheitsschulen erforderlich« Zahl nicht erreicht wird, mutz durch Errichtung privater, staatlich unterstützter Schulen Ab hilfe geschossen weüüm können. Weder durch Erschwerung des Antragsverfahrens noch durch einseitige schultechnische oder rela tive Auslegung des Begriffes „geordneter Schulbetrieb" darf der Llternwille praktisch ausgeschaltet werden Das Elternrecht darf den Eltern der Simultanschulländer nicht verweigert werden. Wenn die Rrichsverfassung dort be sondere Berücksichtigung der Verhältnisse verlangt, so kann diese weder nach dem Wortlaut noch nach dem Sinn der Reichsver fassung darin bestehen, datz hier die Simultanschulo gegen den Willen der Erziehungsberechtigten erhalten bleibt. Die in Art. 171 vorgesehene besondere Berücksichtigung der Simultan schulländer darf nicht der Landesgesetzgekmng überwiesen wer den, sondern mutz im Reichsschulgcsetz selbst grundsätzlich geregelt »erden. 2. Die katholische Schule mutz in ihrer Unterrichts- und Er- ziehungstätigkeit den Anforderungen des Bekenntnisses ent sprechen. Deshalb auch die Angleichung der Lehrpläne und der Lehr- und Lerubücher an das Bekenntnis! Deshalb auch die Forderung nach beksnntnistreue» Lehrern! Die Sichere Zuge hörigkeit zum Bekenntnis genügt nicht. Ausnahmen dürfen nur — auch für di« technischen Fächer — aus dringlichsten Gründen zugelasscn werde«». 3. Der katholische Religions-Unterricht mutz im Austrage und nach den Grundsätzen der Kirche erteilt werden. Die Kirche muh deshalb auch das Recht erhalten, selbst im Einvernehmen mit dem Staat diejenigen Persönlichkeiten zu bestellen, die die Auf sicht über den Religionsunterricht wahrzunehmen haben Der vorliegend« Entwurf erfüllt Liese Forderungen nur zum Teil. Indes sehen wir in ihm «ine Grundlage für die bevorstehenden Verhandlungen und geben der Er wartung Ausdruck, datz alle gesetzgebenden Körperschaften gewillt sein werden, auch dem katholischen Volksteil sein Recht zuteil Verden zu lassen. Wir sind sicher, datz das katholische Volk mit uns für die Verwirklichung unserer Grundsätze sich «insetzen wird. Wir be grüßen aber auch jede Mithilfe aus anderen Kreisen, di« gleich uns für die Gewissensfreiheit und Gerechtigkeit eint^eten wollen, die gleichzeitig das Elternrecht als einen unzerstörbaren Bestand teil der deutschen Rechtsordnung und des deutlcken Gemein- Ichastswescils erblicken. Mllifkerbeflchliguug des Avhnevlers. Der Preußische Innenminister Erzesinski und der Preu ßische Wohlfahrtsministcr Hirtsiefer haben sich nach Essen begeben, um die seit längerer Zeit beabsichtigte Besichtigung des Siedlungsoerbandes Ruhrkohlenbezir! vorzu nehmen. Der Besuch der Minister dient lediglich der Infor mation über die bisherige Tätigkeit des Siedlungsverbaudes. Dis Eingemeindungsangelegenheiten des Gebietes sollen nicht be rührt werden. Am gestrigen Montag fand eine Besichtigung der Siedlungen der Stadt Essen, der Klaranlage in Kellinghausen und verschiedener Verbands-Stratzenbaulen im Essener, Mül- heimcr und Duisburger Stadtbezirk statt. Am heutigen Diens tag werden die städtebauliche Entwicklung im Norden von Essen, die verkehrslechnischcn Verhältnisse bei Bottrop, verschiedene Ver- bands-Siratzenbaustellen und die baulich« Entwicklung von Glad beck und Buer Gegenstand der Besichtigung sein. Stach einem Besuche des Landkreises und der Stadt Recklinghausen sollen noch am Dieikstag di« baulichen Verhältnisse von Geilenkirchen in Augenschein genommen werden. Am Mittwoch werden weiter« Verbands-Straße», und Brückenbauten de» Verband«» i« Dortmunder und Witte«, Gebt,» «d da» GlettrwitStowerk Brüssel. 17. Juli. In Laek« n fand heute In Anwesenheit des Königs und anderer Mitglieder der königlichen Hauses, de» französischen Ministerpräsidenten Poi »rar«, verschiedener Vertreter de» Diplomatischen Korps, zahlreicher Vertreter der belgischen R«. gierung, der Zivil- und Militärbehörden sowie großer Abord nungen der Kriegsteilnrhmervcrdände die Einweihung de» Denkmals für den Unbekannten französischen Soldaten statt. Der Festakt wurde durch eine Ansprache des Königs von Belgien eröffnet, der u. a. ausfuhrte: Die Verletzung der Verträge ist die Ursache gewesen, daß Frank reich und Belgien in einem Kampf Schulter an Schulter ge kochten haben, in dem die Freiheit und die Zivilisation auf dem Spiel standen. Weder Frankreich noch Belgien hatte» die Mög lichkeit einer solchen Verletzung des internationalen Rechtes ernstlich ins Auge gefaßt. Deswegen blieb während mehrerer Wochen »ach Kriegsbegin» eine Bresche a» der westliche» Front offen, was eine Gefahr darstellte, die vielleicht hätte tätlich wir ken können. Die Hoffnung Belgiens auf die Mächte, die seine Neutralität garantiert hatten, war aber nicht vergeblich Darauf nahm Ministerpräsident Poincarö das Wort. Er führte u. a. aus: Vielleicht ist cs gut, die Ereignisse und die Gedanken in Stein und Bronze zu verewigen, die noch vor kurzer Zeit die Weit bewegten, da sie heute unter dem Einfluß von gegenwirkenden Interessen verdunkelt und entstellt zu wer den scheinen. So viel ich weiß, ist es kein Verrat an der Sache des Friedens, wenn man die langsame Entstellung der Wahr heit und die Ersetzung der Geschichte durch die Legende verhin dert. Vor einigen Tagen hatte Vandervelde Gelegenheit, einige Behauptungen des Untersuchungsausschuss«^« Reichstages zu berichtigen und insbesondere die Verleum dung zurückzuweisen, datz Belgien schon vor dem Kriege mit vollem Willen aufgeyört hätte, neutral zu sein, und datz es In allein Einvernehmen mit den eventuellen Gegnern Deutsch lands gestanden hätte. Das Auftreten Vanderveldes ist selbst verständlich entscheidend; datz er aber dazu genötigt wurde, ist rin Zeichen, dar keine Nation übersehen darf, die für ihre Frei heit hat kämpfen müssen. Indem wir hier die Belgier und die in Hattingen sowie die neue Stauanlage unter der Hohensyburg in Augenschein genommen «erden. Aus der Hohensyburg werden die vom Verband gemeinsam mit der Provinz Westfalen ge planten Stratzenbauarbeiten Dortmund-Hagen erläutert werden. Zum Schluß wird das Stadion und die Westsalenhalle in Dort mund besichtigt. An der Besichtigungsfahrt nimmt u. a. auch Gehoimrat Fischer vom Preußischen Wohlfahrtsministerium, der bekanntlich den seiner Zeit veröffentlichten Referentenei,twurs zum btädtebaugesetz verfaßt hat, teil. Die polnische Anleihe. Bekanntlich hat Polen kürzlich mit einem amerikanischen Konsortium «ine Anleihe über 15 Millionen Dollar abge schlossen. Die Anleihe wird als vorläufige Anzahlung aus «in« geplante größere Anleihe im Gesamtbetrag von 8V Millionen Dollar angesehen, dir ausgegeben werden soll, während die Verhältnisse des internationalen Finanzmarktes dafür günstig sind. Diese Anleihen haben den doppelten Zweck, die Gold reserve der polnischen Notenbank zu stärken und Investierungen in der polnischen Landwirtschaft und Industrie zu ermöglichen. In Polen hofft man anscheinend, die größere Anleihe im Herbst herausbringen zu können. Nach dem Pariser „Temps" wird die 15-Millionen-Dollar- anleihe außer in New Pork auch in London, Paris, sowie aus den italienischen, schweizerischen, holländischen, skandinavischen und belgischen Kapitalmärkten ausgelegt werden. Dagegen hat man interessanterweis« die Märkte von Berlin, Wien und Prag ausgeschaltet. Die europäisch« Generalvertretung wird in Paris sein. Als Grund für die Ausschaltung des deutschen Marktes gibt der „Temps" den Umstand an, daß Deutschland die Handelsvertragsvechandlungeu mit Polen absichtlich in die Länge gezogen Hab« in der« trügevischcn Hoffnung, dadurch den Abschluß der amerikanischen Anleihe anfhalten zu können. Diese, Vorwurf ist nicht neu. Er wird aber schon dadurch widerlegt, datz man an unseren maßgebenden Stellen seit Monaten mit dem Zustandekommen der polnischen Anleihe gerechnet hat. Mi haben leider nicht konstatieren können, daß deshalb die Handels- vertragsvcrhandlungen neuerdings rascher vom Fleck gekommen wären. Die Schwierigkeiten, die der Materie des deutsch-polni- schcn Handelsvertrages selbst anhaften, sind groß genug, um das langsame Dorwärtsrücken der Verhandlungen zu erklären. Ein llltimalum der helmwehrev. Wien, 18. Juli. Wie aus der Provinz gemeldet wird, haben die Heimwehren in Steiermark ein Ultimatum gestellt, den Verkehr bis heute mittag 12 Uhr wieder aufzunehmen. Sie drohten andern falls nachGrazzu marschieren. Man rechnet aber damit, datz das Ultimatum verlängert wird. In Zell am See hat die Heimwchr das Postamt besetzt, ist aber nach einer Stunde wieder abgezogen. In Innsbruck hat die Heimwehr die Eisenbahner zur Wiederaufnahme des Verkehrs veranlaßt. Der Landes hauptmann hat die Hofburg in Innsbruck mit Maschinen gewehren besetzen lassen. In Kärnten haben, wie verlautet, die sogialdenrokratischen Arbeiter die Heimwehrcn ent waffnet. Slaalsskreich in yankair. Schanghai, 18. Juli. Me aus gut unterrichteter Hankauer Quelle verlautet, hat General Ho schien «inen btaatrstreich -ege« di« Ko«» »«nisten au-gefiihrt und dir Städte Hapkiang und Hankau «it der LiteMM und, anderen lt»t«liichen »«litt« beseht. Franzosen feiern, die ihr Blut vergossen haben, wollen wkr nicht die nackte Gewalt verherrlichen, sondern die Gewalt des Rech tes, das sich selbst verteidigt. Wir feiern nicht den Krieg, son dern den Frieden, der sich gegen den Angriff wehrt. Noch weni ger denken wir, wenn wir dies« Erinnerungen «achrufen, daran, unangenehme Streitigkeiten verlängern zu wollen. Wenn Dr. Bredt in einem vor kurzem veröffentlichten amilichen Bericht nicht geschrieben hätte, datz di« Errichtung der belgischen Maas- festungen «ine Verletzung der Neutralität und eine feindliche Maßnahme gegen Deutschland dargestellt hätten, so hätte Van- bervelde sich nicht di« Mühe zu machen brauchen, nachzuweisen, datz Deutschland nicht nur 1858, 1875 und 1887 diese Arbeiten gekannt und gebilligt hat, sondern st« sogar gewünscht und dazu ermutigt hatte. Wenn ich mich meinerseits bewogen fühlte, von dem Schritt des deutschen Gesandten in bezug auf das Ultimatum im Jahre 1914 und von dem Einmarsch nach Belgien zu sprechen, so geschah das deswegen, weil es für jene, die Zeugen dieser Vorgänge waren, tatsächlich schwierig Ist, Ent- stellungsversuche zuzulassen» die die Revision der Verträge vor- berelten sollen. Belgien und Frankreich haben nicht aufgehört, mit unbedingter Ehrlichkeit die Politik der Annäherung, di« In Genf und Locarno vorbereitet wurde, zu verfolgen. Ihre Haltung ist heute wie gestern die gleiche. Wenn Deutschland eine seiner Verpflichtungen einhält, wie in der vergangenen Woche in Königsberg, so verzeichnen wir dieses Ergebnis nicht mit der Befriedigung der Selbstliebe, sondern als ein Zeichen der Entspannung. Es ist nicht allein die Vernunft, es ist nicht allein das Gefühl der Humanität, die uns raten, unsern Steitigkriten mit unsern Nachbarn rin Ende zu machen. Es ist unser wohlverstandenes Interesse, was in Frage steht, es ist die Sorge um unsere Zukunft, unser« Neigung zur Arbeit, unser Bedürfnis nach Ruh«. Unser Friedenswille schließt weder den Willen nach Erhalt regelmäßiger Reparationen, noch den der Gewährleistung unserer Sicherheit aus. Unter Vorbehalt dieser beiden Bedingungen ist jedoch unser Friedenswille so stark und so beharrlich, datz er sich weder durch Unverständnis noch Miß trauen noch durch persönliche Angriffe entmutigen küßt, und datz er sein Werk über all« Hindernisse hinweg hartnäckig und ge kästen fortführen wird. London, 16. Juli .Der Teheran« Korrespondent der „Chicago Triubune" meldet: Hier find ernste Nachrichten über weitere Erdstöße in verschiedenen Teilen Persiens eingegangen. Am schwersten waren sie anscheinend in Khalkhal in Nordwestpersien. Er heblich« Verluste an Menschenleben und aroker Sachschaden wird gemeldet. Kurze Äckebrtemen Stcgerwald. Der erste Vorsitzende des Deutschen Gewerr- schastsbundes konnte am 16. Juli auf eine 25jährige Ehe zurück schauen. Fünf Söhne und eine Tochter stehen heute dem Jubel paare, das seit längerer Zeit in Berlin-Lichterfelde wohnt, zur Seite. Der Jubilar steht im 53. Lebensjahr. Er ist der Sohn eines kleinen Bauern in Ereustenheim bei Würzburg, erlernte das Schreinerhandwerk und kam als Geselle auf seinen Wander schaften bis in die Schweiz. In besonderen Kursen der Gesellen- vereine in Eünzburg, Stuttgart und München bildete er sich weiter und besuchte später einige Semester als Privathörer die Brentanoschen Vorlesungen an der Umversität München, um dort allgemeine Volkswirtschaftslehre und Nationalökonomie kennenzulernen. 1899 wurde er 1. Vorsitzender des christlichen Holzarbeiterverbandes, 1902 wählte ihn der 4. Kongreß der christ lichen Gewerkschaften zum Generalsekretär. Von der Neichsregie- rung wurde Dr. Stegcrwald 1918 in den Vorstand des Kriegs ernährungsamtes berufen und im Oktober 1917 wurde er der erste Arböitervertreter im preußischen Herrenhause. Im März 1919 kam seine Ernennung zum preutz. Wohlsahrtsminister, 1921 ivählten ihn alle Parteien mit Ausnahme der U. S. P. zum preu ßischen Ministerpräsidenten. Die Bonner Universität ernannte ihn vor einigen Jahren zum Ehrendoktor. Ein seltener Ausstieg ward ihm zuteil. Das verdankt er seinem Wissen und seiner Schaffenskraft. Hoffen wir, datz er noch Jahrzehnte in voller Kraft der Volksgemeinschaft dienen kann. In dem Beleidignngsprozetz gegen den Hosprediger a. D. Döhrmg und die Korrespondenz des Evangelischen Bundes, den der bekannte katholisch« Schriftsteller Ritter von Lama ange strengt hat, findet am 11. August in dem Allgäuer Städtchen Füssen (am Futze der Alpen) statt. Im Mittelpunkt des Pro zesses steht die unheilvolle Tat der Vereitlung des vom Papste erstrebten Friedens durch den Reichskanzler Michaelis und die Rolle, die dabei der Evangelische Bund gespielt hat. Im „Baye rischen Kurier" schreibt von Lama von Versuchen, teilweise von recht hoher Sott«, die unternommen wurden, um zu einer außer gerichtlichen Beilegung der Differenz zu gelangen. Er hat diese abgclehnt, da sein einziges Ziel die Äusrechterhaltung der Wahr, heit und die Feststellung der Tatsachen sei. Die Generalversammlung der Görres-Gesellschalt findet vom 12. bis 15. September in Mainz statt. Hier in Mainz war es ja in einer stillen Stube, wo vor mehr als 50 Jahren Dom. dekan Heinrich, der spätere Bischof Hafsner und der junge Frei herr von Hertling den Plan zur Gründung der Görres-Gesell» schast faßten. Zweck der Gürres-Gosellschaft ist die Pflege Wissenschaft im katholischen Deutschland. Das goldene Priestcrjubiliium begeht in Osnabrück an» 13. Juli Msgr. Joseph Pröbsting. Er entstammte der Diözese Münster, jedoch haben ihn die Wogen des Kultur kampfes in die Diözese Osnabrück entführt. Lange wirkt« er hier als Oberlehrer am Bischöflichen Lehrerseminar, später am Ursulinenlyceum und 1967 als Dozent am Priesterseminar. Seit 1966 ist der Jubilar Diözesanpräses der katholischen Ar beitervereine der Diözese und der Norddeutschen Missionen. Im Jahre 1915 zeichnete ihn der Hl. Vater durch die Ernennung zum Päpstlichen Geheimkämmerer aus. Ungültige Bürgcrmciftenvahl. Der Hessische P« ovinzial- «usschuß verhandelte über die vor zwei Khren in Sprend- lingen stattgefundenr Bürgermvisterwahl, bei der der bisherig« schon 24 Jahre im Amt befindliche Bürgermeister Dreieicher mit 131 Stimmen gegen den Beigeordneten Sttmpcrt gewählt wurde. In der Beweisaufnahme wurden zahlreiche Zeugen vernommen, welche aussagten, daß bei der Wahl der Apfelwein in groben Strömen geflossen sei. Di« Wahl wurde für ungültig erklärt und dem Bürgermeister di« Koste» de» Verfahren» auferle-t. Da ein« Berufung gegen da» Urteil uiLt möalicb ilt. Lat desbakb «ine Neuwabi Lamukindeu. Erdbeben in Verfle«.