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Mutteqchaftd-«vang fleht unter der «Myruntz oe» »reimav- rer» Josef Ferch, von dem auch di« so-iakdemorrattschen Anträge tm Nationalrate konzipiert sind. In allerletzter Zeit ist der große Wiener Volksbildungsverein in die Führung der Freimaurerei übergegangen, di« «in« Reih« hervorragender Brüder in die Leitung dieses Ver eines enttendet und ihm durch die Log« „Zukunft" ein« größere Subvention rmdmet«. Die Wiener Uranta hat in letzter Zeit eine starke Schwenkung nach links unternom-inen. Der bekannte Präsident des Wiener Stadtschulrates Na tionalrat Glöckel hat in der Jahresversammlung der Wiener Urania eine Arbeitsgemeinschaft mit dem Wiener Volksheim, der Gründung des verstorbenen Freimaurers Ludo Hartmann und dem Volksbildungsverein durch gesetzt. Die Wiener „Soziale Bereitschaft" steht gleichfalls unter der Führung der Loge; weiter die ethische Gemeinde und verschiedene Humanitcitsvereine in Wien, die auch sei tens der Gemeinde Wien stark gefördert werden. Die wich tigste Position der Loge ist jedoch der Verein „Freie Schule — K i nder freu nde", dessen Gründer der Wiener Stadtrat Speiser war und der vollständig im Sinne der Freimaurerei arbeitet und auch in diesem Fahre eine Reihe von Eegenkundgebungen gegen die Fronleich namsprozessionen veranstaltet hat. Die Wiener Großloge ist aber auch deswegen von größter Wichtigkeit, weil sie die freimaurerifche Zentralstelle für di« Bal kanstaaten darstellt. Nach dem Kriege wurde die Freimaurerei In Ungarn verboten. Sie konnte sich auch in Jugoslawien, Bulgarien, Rumänien und der Türkei nicht recht entwickeln. Die Wiener Eroßloge erblickte es nunmehr als ihre Hauptarbeit, k» den Balkanstaaten die Freimaurerei wieder aufzurichten, und es ist iyr, mit Ausnahme von Ungarn, auch gelungen. In den genannten Staaten arbeiten heute ansehnliche Frei» inaurerorganifationen mit Tausenden von Mitgliedern und großem politischem Einfluß. Aber auch in Ungarn lebt die Freimaurerei im Geheimen weiter, wie ja die Debatten im ungarischen Nationalrate mehr als einmal bewiesen haben. Um der ungarischen Freimaurerei in Wien eine besondere Stütze zu bieten, hat die große Loge im Jahre 1925 di« Loge „Labor" gegründet, die der Sammelpunkt des un garischen Emigrantentums, soweit es sich zur Loge zählt, geworden ist. Auch auf Italien erstreckt sich die Arbeit der österreichischen Eroßloge, wie dies die Haltung der „Wiener Freimaurer-Zeitung" zeigt, die im Kampfe gegen Mussolini führend ist. In der internationalen Freimaurer- Assocmtion ist die Wiener Loge gleichfalls die treibende Kraft, wie dies deutlich die Beinühungen um di« Gründung einer eigenen frei maurerischen Organisa tion der Völker b un dd elegierten undVöl- kerbundbeamten zur Genüge beweisen. Es ist nicht zuviel gesagt, wenn wir behaupten, daß es die Wiener Großloge ist, die in Ost-Europa der treibende Faktor im Kampfe gegen die katholische Kirche ist. Ein Trost für den Beobachter der Verhältnisse ist es, k»aß die Sozialdemokratie trotz kleiner Fortschritte bei den Wahlen in ihren Organisationen starke Mitglieder» Verluste aufzuweisen hat. Die sozialistischen Gewerk schaften, die im Jahre 1921 noch einen Mitgliederstand von 1079777 auszuweisen hatten, sind im Jahre 1926 aus 756 593 zuruckgegangen, während die christlichen und natio naler. Gewerkschaften einen Mitgliederzuwachs und über dies durch ein enges Zusammenarbeiten miteinander in der letzten Zeit ansehnliche Erfolge zu verzeichnen hatten. Nach der Ansicht maßgebender Führer der christlich-sozialen Par tei liegt die Zukunft der katholisch-sozialen Bewegung in Oesterreich in den breiten Masten der Arbeiter nnd Ange stellten in Industrie und Landwirtschaft. Diese Masten zu gewinnen, den Sozialdemokraten den Zuwachs abzuschnei- den, ist die große Aufgabe der nächsten Zeit. Die Arbeitslosenversicherung Berlin, 6. Juli. Der Reichstag nahm gestern vor Eintritt in die Tages ordnung eine» sozialdemokratijäieii Antrag auf Absetzung einer von den Deurschnationalen cingebrachten Novell« zum Knapp- schajlsgescti im Hammelsprung mit 1l>S gegen 26 Stimmen an. Für den Antrag stimmten auch die meisten Zentrumsabgeord- uetcn. Sodann nahm man die erste Beratung des Gesetzentwurfs über das Washingtoner Ucbereinkommen über die Beschäftigung der Frauen vor und nach der Niederkunft und eines Gesetzentwurfs vor, der im Sinne dieses Uebereinkommens die arbcitsrechtlichen Vorschriften ändert. R e! ch sa r b c i ts m i n ist e r Dr. Brauns betonte in der kur,M Begründung der Vorlagen, das Deutsche Reich werde nach ihrer Annahme in den Fragen des Mutterschutzes an der Spitze marschieren. Die Vorlage gebe den werdenden Müttern dir Möglichkeit, schon sechs Wochen vor der Niederkunft die Arbeits stelle zu verlassen. Sie gebe nach der Niederkunft den Anspruch auf Stillpausen und gewähre den Schwangeren und Wöchne rinnen auch einen Kündigungsschutz. Ohne weitere Debatte wurden di« Vorlagen dem Sozial politischen Ausschuß überwiesen. Das Vormundschaftsabkommcn und das Nach- latzabkommen zwischen Deutschland und Oesterreich wurden ohne Aussprach« in allen drei Lesungen angenom- m e». Hieraus wurde die zweite Beratung dcsArbeitsloscn- vcrsicherungsgcsctzes fortgesetzt. Abg, Aushaus» (Soz.) betonte, seit dem Arbcitszciknotgcsetz, das die Regierungsparteien ohne Sozialdemokratie machen woll ten und das auch entsprechend schlecht ausgefallen ist. haben die bürgerlichen Parteien gelernt. Wir haben im Gegensatz zu den' im ersten Entwurf vorgesehenen Landeskassen eine Reichsanstalt zum Versicherungsträgcr gemacht. Daß das richtig war, hat ge rade der Einspruch des bayerischen Regicrungsverireters be wiesen. Von einer Gefährdung der Eigenstaatlichkeit der Länder durch die Reichsarbeitsloseii'versicherung kann keine Rede sein. Der Redner begrüßte die Vorlage als einen bedeutsamen sozial politischen Fortschritt. Abg. Lambach iDtn.) meinte, die Sozialpolitik der viel- geschmähtcn Bürgerblockregierung könne doch wohl nicht so re aktionär sein, wenn sie sogar die Zustimmung der Sozial demokratie sändc. Mit der Vorlage werde Neuland betreten. Alle Parteien würden sicherlich bereit sein, später die Mängel abzustettcii, die sich in der Präzis Herausstellen. Die Dentsch- wtionalen würden der Vorlage zustimmen. Abg. Andre (Ztr.) nahm den Abg. Stcgerwald gegen Angriffe des Abg. Aushäuser in Schutz. Steqerwald habe die Haltung der übrigen Zcntrumsvcrtretcr im Ausschuß durchaus gebilligt. Das Arbeitzeiinolgcfrtz werde in weiten Kreisen sehr günstig behandelt. In allen Parteien gebe es sozialpolitisch ver ständig« Menschen, man sollte deshalb bei der Sozialpolitik di« Partripolrmik zurückst«ll«n. Ohne di« sozialen Der- tzLuunaslräaer »ü-rd« der Stand der d«» ticken Volks««lunddeit Bayern un- -as Reich Die Eßalrede -es «eiren bayrische« Finarrzminiikers Dr. Schmelzle — Keid un- Schmelzle kvmmen nach Berlin Münch««. 8. Jul,. ' I« der heutigen Plenarsitzung des bayerischen Landtags nahm der neue bayerische Finanzininister Dr. Schmelz!« das Wort zu seiner ersten Rede als Minister. Er führte u. a. aus: Weitere Ausgaben sind nur möglich, wenn gleichzeitig dafür Deckung durch neue Einnahmen geschaffen wird. Auch das bis herige Tempo der Anleiheaufnahme läßt sich nicht fortsetzen. Der letzte vorläufige Finanzausgleich ist un befriedigend nnd ungerecht., vor allem aus dem Ge biete des 8 38 des Finaiizau-glelchsgesetzcs. Der sogenannt« Entbehrungsfaktor von 26 Proz, entbehrt jeder inneren Be rechtigung. Tine Korrektur der Mängel des Finanzausgleichs liegt nach meiner Ilebcrzeugung nicht weniger im Interesse des Reiches als in dem Bayerns. Der Referenten-Entwurf für das Steuervereinhcitlichungsgesetzist sowohl in staats rechtlicher wie in finanzieller und politischer Hinsicht ein« bare Unmöglichkeit. Ich Hofs« und wünsche inständig, daß dieser Entwurf niemals die Billigung des Reichskabinetts finden möge. Die bayerisch« Staatsregierung wird an der Verwirklichung der berechtigten Gedanke» des Gesetzes gern Mitarbeiten, kann ober -ihre Unterstützung einem Gesetze nicht leihen, das die letzten Rechte finanzieller und damit staatlicher Selbständigkeit be seitigen würde. Die Preisgabe der Länder wäre ^rade vorn Standpunkte der'Wirtschaft aus di« kurzsichtige Politik, die die Wirtschaft betreiben könnt«. Zum Problem einer Erhöhung der B c a m t« n b es o l- düng, deren Notwendigkeit der Minister durchaus anerkannte, betonte der Redner, daß die Befriedigung auch dieses Bedürf nisses ihre Grenze an der Leistungsfähigkeit des Staates finde und daß das Neich für genügende Deckung sorgen müsse. Z u - sam in e n fa s sc n d erklärte der Minister: Wer alle diese Fragen im Sinne und auf dem Boden der Weimarer Verfassung losem will, muß sie im Sinne der Erhaltung der Länder lösen. Wer sie im gegenteiligen Sinne lösen will, der begeht B er fa s sungsbruch; wenn sich Bayern den Umtaristrn entgegrnstellt, so ist ee überzeugt, dem Reich den größten Dienst damit zu erweisen. Was wir brauchen, das ist ein einiges Reich, kein Einheitsreich, rin unitaristisches Reich ist ein« UnmögliiPeit, und der Unitarismus müßte dem Deutschem Reich zum Unsegen ausschlageu. ch, Am nächsten Donnerstag trifft der bayerische Ministerpräsi dent Held und der neue Finanzminister Schmclzle in Berlin ein, um sich mit dem Reichsfinanzminister Dr. Köhler über laufende Finanzfragen zu besprechen. das ciqnidiiliimMSiieliiielev. Lein Neichskabinrtt ist der Entwurf eines Gesetzes über die L i q n id a t i o n sf chäd e n zugegangcn. Ob das Gesetz noch vor den Soimncrferien erledigt werden kann, ist zweifelhaft Sk»bbl»ckhossi«»lgeii In Solle«. Am Freitag, den 1. Juli, hatte der VadischeL «> n o- tag sich neben dem neuen Wahlgesetz auch mit einer gan zen Reihe von Schulanträgen zu befassen. Im we sentlichen ging es um die S i m u l ta n s ch u l e, wie man sie seit 1876 in Baden durch gesetzlichen Zwang eingeführt hat. Die ganze Aktion ging von den Ratio nallibe- ral« n aus. Das Zentrum hatte den Antrag gestellt: „Der Landtag wolle beschließen, die Regierung möge entsprechend ihrer Erklärung vom 14. Dezember 1926 bei Beratung über den Entwurf des Reichsschulgesetzes im Reichsrat sich zur Durchführung der Reichsverfassung einsetzen." Diesen An trag halfen die Deutschnationalen in der badischen Kammer Schulter an Schulter mit den Kommunisten, Sozialdemo kraten, Demokraten, Der, tfchvolkspa rte tler n nieder- stimmen. Nur bei dem Zusatzantrag der Sozialdemo kraten, daß gemäß Artikel 146 der Reichs-Verfassung der Gemeinschaftsschule der gebührende Vorrang vor der Be kenntnis- und Weltanschauu irg sjchule bewahrt werde, lehnte arch die Bürgerliche Vereinigung und darin die Deutschnationalen mit dem Zentrum diesen Zusatz ab. Da gegen stimmten die Doutschnationalen in der Bürgerlich«» Vereinigung für folgenden Antrag: „Die Regierung wird ersucht, bei Erlediming des Reich«, schnlgefetzes bei der Reichsregiernng und im Reichsrat daraus hinzuwirken, daß 1. die Erhaltung der jetzigen christlichen Simnltanschiilc im Reichsschnlaesetz gesichert wird. Wenn dies nicht erreichbar, ist den Ländern, in denen eine nach Bekenntnissen nicht getrennt« Schule gesetzlich besteht, die Entscheidung über die Beibehaltung dieser Schule überlassen," Für diesen Antrag stimmten Sozialdemokraten, Demo kraten, Deutsche Dolkspartei, bürgerliche Vereinigung (Deutschnationale) mit zusammen 37 Stimmen. Ablehnend verhielten sich das Zentrum und di« Kommunisten mit 31 Stimmen. Neu ist diese Haltung der Deutschnationalen in Baden nicht. Sie ist auch ohne weiteres verständlich, wenn man weiß, daß in dem Sammelbecken der Deutsch- nationalen so ziemlich nur Trümmer des alten Liberalis mus gelandet sind. Eigentlich christlich-konservative Ele mente gibt es in Baden nur wenige und di« sind politisch heimatlos und zersprengt. Handelt es sich um die Wahrnehmung der christlichen Grundsätze in der Schule und daraus um die Wahrneh mung der Belange einer konfessionellen Schule so steht das Zentrum allein auf weiter Flur. Diese Sachlage erweckt nämlich in nationaUiberalen Kreisen die Heffnung auf einen kommenden Eroßblock, Hoffnungen, die sich so stark schon geltend machen, daß die „Neue Mannheimer Zeitung" (Nr. 299) schon aufjubelt und die rosenrote Morgenröte kommender Entwicklungen am Himmel sieht. Diese Dinge sind auch für die Reichs politik nicht ganz ohne Bedeutung. Denn das kleine Baden war noch immer so ein politisches Barometer. Dies« An zeichen zu beachten, gehört wohl mit zu den Aufgaben des Zentrums in Reich und Land. wett schlechter sein, oyne sie nMien vle Aroeitgeber auiy wen höhere Löhne zahlen. Die Sozialpolitik ertöte auch keineswegs den Sparbetrieb in der.Bevölkerung, das sei durch die Erfah rung bewiesen. Alle Parteien sollten deshalb die von außen kommenden unberechtigten Angriffe gegen die Sozialpolitik .zurück weifen. Die jetzige Vorlage bringe einen gewaltigen Fortschritt und sie bedeute kaum ein« neue Belastung, weil schon zur Er- werbslosensürsorge ähnliche Beiträge gezahlt werden mutzte». Der Redner trat für größten Spielraum der Selbstverwaltung und Dr besondere Berücksichtigung der Kinderreichen und Kriegsbeschädigten ein. Abg. Dr, Moldenhauer (Dop.) sprach die Anerkennung seiner Freunde für die musterhafte Arbeit des Ausschusses aus, der die Regierungsvorlage wesentlich verbessert habe. Wenn auch Abg. Rädel (Komm.) bezeichnet«: das Gesetz als ein sehr mangelhaftes Machwerk. Den Arbeitern werde mit diesem Ge setz ein neuer Schwindel vorgemacht, aber die Kommunisten würden ihnen die Augen öffnen. Abg. Schneider (Dem.) sprach seine Befriedigung darüber aus, daß eine große Zahl der bei der ersten Lesung geäußerten Wünsche im Ausschuß erfüllt worden seien. Deutsche Mlitäkattachör. Noch mehrfachen Zeitungswerbungen soll di« Ernennung deutscher Militärattaches nach London und Rom aus Ein ladung der englischen und italienischen Regierungen bevorstehen. Frankreich dagegen lehne die Entsendung eines deutschen Mili tärattaches nach Paris unter Berufung auf Artikel 179 des Vertrags von Versailles ab. Oesterreich, Ungarn nnd Bulgarien beabsichtigte», gleichzeitig mit Deutschland und im Einvernehmen Mit uns in dem geschilderten Sinne zu handeln. Diese Nachrichten sind nach mehreren Richtungen hin un genau. Zunächst ist die Berufung auf Artikel 179 des Ver trages von Versailles abwegig. Die fragliche Bestimmung lautet wörtlich: „Deutschland verpflichtet sich, vom Inkraft treten des gegenwärtigen Vertrages an in keinem fremden Lande irgendeine Mission des Landheeres, der Seemacht oder der Luftstrcitkräfte zu beglaubigen, keine solche Mission dorthin zu senden oder abrrisen zu lassen." ... Daß Militärattaches nicht als „Mission" nach dem Sprachgebrauch des Artikels 179 nufzufassen sind, hat die Botschaftcrkonfcrenz vor mehreren Jahren ausdrücklich anerkannt, als sie auf eine An frage der österreichischen Regierung antwortete, daß nach ihrer Ansicht die dem Artikel 179 entsprechende Bestimmung des Ver trags von Saint Ecrmain der Entsendung österreichischer Mili- tärattaches nicht im Wege stehe. Unter militärischer Mission gemäß Artikel 179 sind offenbar hauptsächlich Einrichtungen, wie etwa die Militärinstruktcure, die das deutsche Heer vor dem Kriege nach der Türkei entsandte, zu verstehen. Richtig ist, daß die englisch» Regierung, als sie vor ernigen Monaten einen Militär- und einen MarineattachL hier bralanbiat«. gl«ichi»itig mitteil»» lieb, bak ihr di« Tnttenduna deutscher Attaches nach London willkommen sei. Die italienische Negierung hat sich nicht so positiv ausgesprochen, aber es be steht Grund, anzunehmen, daß sie auf demselben Standpunkt steht wie England. Das ganze ist hiernach lediglich ein« Frage der poli tischen Zweckmäßigkeit. Ob der gegenwärtige Augen- blick der geeignete ist zur Rückkehr zur früheren Gewohnheit der Beglaubigung militärischer Attaches Lei den fremden Regierun gen, darüber schweben seit einiger Zeit Erwägungen zwischen dem Reichswehrministerium und dem Auswärtigen Amt, die indessen noch nicht abgeschlossen siird. Angesichts der Tat sache, daß man, insbesondere in Frankreich, jedes Anzeichen der Wiederkehr normaler Zustände und der Wiedererstarkung Deutschlands mit, für uns oft schwerbegr.ciflicher, Empfindlich keit und Reizbarkeit verfolgt, liegt es nahe, daß man sich in Deutschland einem solchen Schritt, der ja schließlich nicht drin gend ist, reiflich überlegt. Auf der anderen Seite ist nicht zu verkennen, daß gerade in den ehemals gegnerischen Ländern Militärattaches wenn man bei der Auswahl der Per- sonen sorgfältig zu Werke geht, viel Nutzen stiften können, wenn sie in den militärischen Kreisen der anderen Länder, di« auf di« Bildung der öffentlichen Meinung zum Teil recht großen Einfluß haben, für ein« wahrheitsgemäß« Auf klärung über di.« Lage in der deutschen Wehrmacht und beim deutschen Volk« wirken und die Wicderanknüpfung freund- schaftlicher Beziehungen zwischen den verschiedenen Armeen untz Marinen einleiten. Falsch wäre «s. die Entsendung von ein paar militärischer Attaches als eine große politische Aktion ank» znfassen und anfzumachen. Wir haben heute den deutschen Volkssiaat. Die Militär verwaltung ist nur ein Teil der gesamte» bürgerlichen Regie rung. Träger der ganzen Politik des Reiches ist der Reichs tag. Bei dieser Rechts- und Sachlage und in der Erinnerung an Vorkommnisse vor dem Krieg« und während des Krieges mag es nicht überflüssig sein, hervorznhebcn, daß die militärischen Attaches Organe der deutschen Außenpolitik sein werden, daß sie sich ihrem jeweiligen Missions- ches unterznorüncn haben, und daß ihr« ganze Tätigkeit sich in die vom Auswärtigen Amte geleit et« Außenpolitik cinzuoidnen hat. Messerstecherei in Oberfchlesten Am Montagabend begaben sich einige junge Leute von Mischkowitz nach Bitkow. Nach der „Polonia" sollen sie sämt lich dem Ausständischenverband angehörcn. An dem Bahnhof Mischkowitz trafen sie aus die drei Brüder Opeldus, mit denen sie schon seit längerer Zeit vevfeindcl waren. Es kam zwischen den beiden Parteien zu Streitigkeiten, die in eine Messer stecherei ausartete». Dabei erlitten mehrere Angreifer schwer« Verletzungen. Auch einer der drei Brüder bekam einen Messer stich in den Rücken, an dessen Folgen «r nach wenig«» Stunden im Gemeindelararett «erstark