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Sächsische Volkszeitung : 10.07.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192707104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270710
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270710
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-07
- Tag 1927-07-10
-
Monat
1927-07
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 10.07.1927
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rraksbeschlüfie L.ip-i«. s. Juli. «niiprecyeno dem Beschluß der Stadtverordneten in der Sitzung vom 6. d. M. wurde nach dem Vorgang des sächsischen Staates beschlossen, den städtischen Beamten, Angestellten, Ruhe ständlern usw. eine Notstandsbeihilse nach denselben Grundsätzen und in dem gleichen Umfang zu gewähren, wie sie der Staat für seine Beamten beschlossen hat, und die dafür erforderlichen Mittel zu bewilligen. Es wurde grundsätzlich beschlossen, den Zoologischen Garten, der in seiner jetzigen Ausdehnung und Gestaltung nicht mehr genügt, nach einem von Herrn Stadtbaurat Dr. ing. h. c. Bühring entworfenen Plan zu erweitern und die er forderlichen Mittel in Höhe von rund 2 200 000 RM, in fünf Jahresraten zu bewilligen. Zustimmung der Stadtverordneten ist einzuholen. In Uebereinstimmung mit einem Wunsche der Stadtver ordneten wurde beschlossen, den Grassi museumsbau mit Beschleunigung fertigzustellen und die für den restlichen Teil des Baues erforderlichen Mittel zu bewilligen. Zustimmung der Stadtverordneten ist einzuholen. Die Hauptverkehrsstraßen der Stadt sollen nach und nach mit elektrischer Beleuchtung versehen werden. Es wurde be schlossen, zunächst im Petersteinweg, in der Zeitzer und Süü- skraße elektrische Beleuchtung einzurichten und die dafür er- forderlichen Mittel zu bewilligen. Zustimmung der Stadtver- «dneten ist erforderlich. Vom Leipziger Berufsschulwesen ' Leipzig, 9. Juli. Bislang bestanden hier zwei kunstgewerbliche Ab teilungen an der höheren Schule für Frauenberufs und an den technischen Lehranstalten. Eine einheitliche Zu sammenfassung und weitere Ausgestaltung des kunst gewerblichen Schulwesens war vom Schulamt schon lange geplant. Nunmehr ist di« Zusammenfassung in zwei inmitten der Stadt gelegene Gebäude möglich. In dem von der Stadt angekauften Fabrikgebäude in der Gotts ched- st ratze soll die eine Abteilung der Schule demnächst er stehen. In dieser Abteilung werden untergebracht: Keramik, Edelmetalle, Emaille, Textil. Mode, Werbewesen und Bild hauerei. Im anderen Gebäude, das erst im Herbste auf Grund einer räumlichen Umorganisation der Schule fertig gestellt werden mutz, soll die gesamte Innenarchitektur unter gebracht werden. Die Stadt wird die vom sächsischen Wirk schafts- und Volksbildungs-Ministerium abhängigen Ab teilungen räumlich und organisatiorlsch zu einer Einheit verschmelzen. Für eine enge Verbindung der Arbeit an der stunstgewerbeschule mit der Arbeit an den Berufsgrund- ichulen wird Sorge getragen werden. ) Einbrüche in zwei Goldwarengeschäst« In Hohen mölsen. In der Nacht 'zum 7. Juli wurde in zwei Gold- wareiigeschäste in Hohenmölsen eingebrochen. Dabei wurden eine große Anzahl goldener Herren- und Damenuhren, Arm banduhren, Halsketten und Armspangen gestohlen. Ein« näher: Beschreibung kann nicht angegeben werden. Vor An kauf verdächtigen Gutes, das mit den beiden Einbrüchen in Verbindung gebracht werden könnte wird gewarnt. Sach dienliche Mitteilungen erbittet das Kriminalamt oder di« nächste Polizeiwache. ) Der Leipziger Haushaltplan. Der Rat der Stadt hat u dem von den Stadtverordneten im wesentlichen veränder en Haushaltplan Stellung genommen und hat die Ab- ä n de r u n g« n g u t g e h e i tz e n. Es verbleibt nun gegen über dem ursprünglichen Vorschlag bei einer Erhöhung der Ausgaben um 2 301 130 Mark, bei einer Ermäßigung der Ausgaben 1 083 630 Mark, so daß eine Gesamtmehr- ausgabe von 1 217 500 Mark «entsteht, die durch Mehr einnahmen im gleichen Betrag gedeckt sind. s Ausgerissen. Auf der Strecke Gräfenhainichen—Bitter- feld ist der Strafgefangene Alfred Schulz, geb. am 16. April 1902 in Raunz, seinem Transporteur entsprungen. Schulz trug bei der Flucht Gefangenenkleidung. s Wegen versuchten Mordes verurteilt. Der 22 Jahre alte Kuhmelker Pätzold aus Markkleeberg hatte in der Nacht zum 26. Juli 1926 auf den Kraftwagenführer Bedertscher in Bern, der ihn nach Stiez fahren sollte, mehrere Schüsse abgegeben und ihn leicht verletzt. Bei der Rückkehr ins Elternhaus Markkleeberg wurde Pätzold verhaftet. Außer dem hatte er sich wegen Fahrraddiebstahls zu verantworten, den -er in der Schweiz verübt hatte. Das Schwurgericht: verurteilte ihn wegen versuchten Mordes und Diebstahls zu 3 Jahren 20 Tagen Zuchthaus und 3 Jahren Ehrverlust. > Ministerialrat von Zahn, Leiter der Dberprüsstellr. Reichsiiinei,minister v. Keudell hat den Ministerialrat von Zahn zum Leiter der in Leipzig errichteten Oberprüfstellü iür Schund- und Schmutzliteratur «ernannt. Der Orbis Terrarum Bon Börries Freiherrn v. Münchhausen. Es ist erstaunlich, wie die deutschen Verleger trotz der entsetzlichen Niederlage aller kulturellen Belange und ins besondere des Buchhandels immer noch zu größeren, gediegene ren. umfassenderen Ausgaben schreiten. Eugen Diedrichs gigan tischer Plan, das gesamte Wissen um die deutsche Volkheit in Hunderten von Bänden herauszugeben, steht an der Spitze Dieser Pläne, und man möchte schwindeln vor dieser Fahrt in ein stiirmezerwiihltes Meer, wen nicht die Persönlichkeit der Reeder Gewähr für Gelingen gäbe. Aber auch teuere Biloermerke werden mehr als früher auf den «Markt gebracht — erst kürz lich konnte ich die schönen Tiesdruckwiedergaben Dorc's bespre chen, die Josef Müller in München herausbringt. Zu ihnen tritt nun ein neuer großer Pla», der von Ernst Wasmuth in Berlin geplante Orbis Terrarum, d. h. eine Reihe von Dutzenden prächtiger Foliobänüe, die in meisterhaften Kupfer tiefdrücken Photos aller Länder zeigen. Die Bände Spanien, Griechenland, China, Deutschland, Skandinavien, Nvcüasrika, Italien, «Mexiko, Canaüa, Palästina, Jugoslawen, England u. a. sind erschienen, eine Menge weiterer in Borbereitung. Gegen bequeme Teilzahlung von monatlich 6 Mark sind die jührl'chen drei Bände, die fertig je 24 Mark kosten, zu beziehen. Die Einleitung ist meist von einem seinen Kenner des Landes geschrieben und führt mehr in die Bilder als ui o«e Erdkunde ein. Dann folgen Seite für Seite die köstlichsten Photos in Tiefdrücken. Eine mühelose Reise durch die Welt gebe» diese Bände, und doch auch wieder mehr als eine Reise. Hier sind Zoll- und Reisenöte überwunden, hier kostet kein Führer Trinkgelder, hier betrügt kein Wirt den Gast, hier gibt es schlecht Wetter nur dann, wenn Nebel oder Regen gerade dieser Landschaft ihr künstlerisch ivertvollstes Gewano schassen. Dabei ist der Wert durchaus in das «Malerische gelegt und somit die Gefahr kunstgeschichtlicher Langeweile glücklich ver mieden. Man erlebt von jeder Gegend das. was einem inn.'rlich von dort bleiben würde, den einen Sekundeneincruck, der schließlich die Quintessenz einer Landschaft, eines Palastes, eines Domes usw. darstellt. Und wie gut Verlag und Heraus geber das Wertvollste getrosten haben, das beaeimen am beste» f Vvau» tu «tuem A,pba»t»e»r. Freitag mittag vracy in dem Asphaltwrrk von Kölln« am PlSSirerweg ein Brand au», der mit großer Schnelligkeit «inen 18 Meter langen, Schuppen «einäscherte. Das Feuer ist durch Ueberlaufeir eiwes Bituminkessel» entstanden. Die Feuerwehr konnte die Nachbargebäuor und großen Holzstapel, die in d«r Näh« lagerden, vor der Gefahr des Uebergreifens des Brande» reiben. Erfolg ln «ln«« Architektur-Preisausschreiben. Das Preisgericht für den Wettbewerb um die Entwürfe für das Metzhaus „Petershof" hat das Preisgericht den ersten Preis mit 4000 Mark und den zweiten Preis mit 3000 M. zusammengelegt. Der Leipziger Architekt Liehig er hielt den ersten 2. Prelis und den 3. Preis; di«. Architekten Schümichen und Johannes Köppe haben für ihren gemeinsam eingereichten Entwurf den zweiten 2. Prciis erhalten. Das Metzhaus Petershof soll an Stelle der bereits abgebrochenen alten MeßhauseS „Reichskanzler" zn stehen kommen. d. Drei Selbstmorde bei Döbeln. In den letzten beiden Nächten haben sich zwei Arbeiter, der eine auf der Strecke Dresden—Leisnig, der ander« zwischen Roßwein und Hainichen vom Zuge üderfahren lassen, ein dritter Selbstmord eines Ar- deiiers aus Schwermut ereignet« sich bei Limmritz. Ein Arbei ter aus Waldheim-Richzenhain suchte den Tod in den Fluten. Seine Leiche wurde geborgen. (lirmnilr, Lvicksu, blauen tz. Im Auto durch die Bahnschranke. Nach einer Meldung aus Zwickau durchbrach am Bahnübergang der Pa »sitzer Land straße ein von Riesa kommender Kraftwagen die vordere Schranke. Der Schrankenwärter Reinhardt wurde in den Straßengraben ge schleudert und erlitt einen schweren Schädelbruck. Die Insassen des Autos blieben unverletzt. tz. Eiseiibahiiunfall. Vom D-Zug 180, der Leipzig mittags 12.10 Uhr verläßt, mußte auf dem Bahnhofsgelände In Crimmitschau der Speisewagen ausrangiert wer den, weil die Achsen heiß gelaufen waren und bereits die Flammen aus dem Räderwerk herausschlugen. Der Speise wagen konnte nach gründlicher Reparatur abends weiter gebeitet werden. 5>UL der l.ÄU5i1r Aufklärung einer Bluttat nach IS Jahren Kamenz, 9. Juli. Im Nachbarorre Brauna war «m Okw- ber 1914 plötzlich die «Arbeitersehefrau «Auguste Marie Slot« verschwunden. Auch der Ehemann wußte über den «Verbleib der Frau keine Auskunft zu geben. Zwischen den beiden Ehe leuten hatte es öfters Streitigkeiten gegeben. Die kriegerischen Ereignisse brachten es mit sich, daß über den Verbleib der Frau nicht weiter nachgeforscht wurde. Auf Grund umlaufender Gerüchte unternahm jetzt der Gendarmerie-Kommissar Groß monn Nachforschungen. Bei «Nachgrabungen in einem Schuppen des Gemeindehauses fand man Knochtenteile, die einwandfrei als Ucberreste der Frau Slot« festgestellt wurden. Es liegt der Verdacht nahe, daß der vor sieben Jahren gestorbene Slota seine Ehefrau ermordet hat- Die Erörterungen werden fort, gesetzt. l. Großes Tchadcnseuer. Von schweren Schicksalsschlägen wird die Familie des Wirtschastsbesitzers Franz Schmidt in M o r- ch eiiste r n heimgcsucht. Vor etlichen Jahren zerstörte eine Wind bose das Anwesen. Kürzlich verunglückie der Bruder im Auto tödlich, und dies Woche vernichtete ein Schadenfeuer sämtliche Ge bäude samt den Vorräten, und Maschine». Der nur teilweise durch Versicherung gedeckte Schaden ist sehr groß. l. Aus der Schaukel gestürzt. In Oberwittig bei Kratzau stürzte die Hausgehilsiu Erna Effenberger aus einer Luftschaukel und erlitt schwere Brustverletzungen. Die Unfälle dieser Art mek>- ren sich erschreckend und fordern zu größerer Achtsamkeit ans. Erst Anfang dieser Woche war in Asch ein 21 fahriger Friseur aus der Schaukel gestürzt. Er blieb mit gebrochenem «Rückgrat liegen und war nach kurzer Zeit tot. l> Neue Bürgermeisbrrstelle. Infolge Wahl des jetzigen Inhabers in «ein anderes Amt ist die Bürgermeisterstelle wer Stadt Löbau neu zu besehen. Dem Bürgermeister liegt außer der Vertretung des ersten Bürgermeisters die Ver waltung des Versicherungs-, Wohlfahrts-, Jugend-, Wvh- nungs- und Schulamtes ob. Bewerbungsgesuche bis 31. Juli a,i den Stadtrat «erbeten. l. Die heimnisvollen Brandstiftungen gehen weiter. Der geheimnisvolle Brandstifter in Frankenthal setzt seine Tätigkeit fort. Während er bisher nur strohbedeckte Anwesen die erstaunlichen Auflagenziffern dieser doch schließlich teueren Werke. Zehntes, dreißigstes, fiinsundneunzigstes Tausend, das sind doch Zahlen, deren Beweiskraft durchschlägt! Da rauchen die Schlote der Aorkshirer Kohlenwerke, da dämmert London im Nebel auf, da prangen englische Herren- sitze in »nnaäwhmlicher Vornehmheit. Spanien in der Meister- Kamera Htelschers wird zu einem nie geahnten Erlebnis — mir fiel dabei eine «Briefstelle Rainer Maria Rilkes ein, der mir am Weihnachtstage 1912 schrieb: „Hier bin ich weil im süd lichen Spanien, recht aus der Welt. Aber wo eine aushöct, fängt die andere an. und von dieser hier mag man wohl sagen: Was für eine! Es ist unbeschreiblich, wie dieses ganze Spanien noch immer in einem einzigen unbeschüftigien Heroismus zum Himmel st»ht." Auch der Italien-Band, dessen Einleitung Wilh. v. «Booe schrieb, zeigt Bilder, die man dort ja gar nicht oder nur viel zu flüchtig sah. Skandinavien fand ich weniger gut — man sollte Dünen oder Felder nur dann wiedergebeu, wenn sie wirk lich kennzeichnend für das Land sind und nicht nur ausgezeich nete Bilder. Zu dem Deutschland-Bande hat Gerhart Hauptmann die Einführung gegeben, und ich denke, er war nicht in seiner glücklichsten Stunde dabei. Um so köstlicher sind die Bilder, von denen man wohl mehrere Bände gemun>cht Hütte. Wahre Wunderwerke photographischer Kunst gleiten an uns vorüber, über dem Dome von Limburg dräut ein schwerer Wolkcnhimmel, Rügens Kreidefelsen glänzen fast metallisch in der Sonnenglut, majestätisch spiegelt sich Bautzen iii den Fluten, und das Eseltreiverstübchen der Wartburg läßt das Auge geradezu wohnen in seiner köstlichen Idylle. Ich mag nicht tadeln, wo soviel zu loben ist wie hier! Geht hin und kaust euch eins von den Büchern, dann seid ihr sicher gefangen wie ich und bestellt die andern! Gerade heule, w-i der Gebildete kaum noch große Reisen unternehmen kann, sind solche Bücher ein wahres Labsal. Tie sind wie ein Blick aus dem Fenster der Welt, ein Mick in Vergangenheit und Gegenwart hinein, ein Blick in fremden Sonnenschein und fremdes Unwetter. Zieht man dann den Kopf wieder in die Alltagsstube der Heimat zurück,, so ist er voll lieber Erinnerun gen und voll eines feinen Trostes: Gott sei Dank, daß er so vieles Herrliche schuf! Und so arg die Zeiten auch sein mögcn. Es stehen Mauer» >>ia nack Aeroeres laben. und dock blieben, was üe warenl in Brand steckte, hat er tn der Nacht zum Freitag etn Scheu« nengebäude aus Holzfachwerk mit Schieferdach sich als Brandt objekt ausgesucht. Durch eine schadhafte Stelle des Scheune»! tores versuchte er, das dort lagernde Stroh In Brand zu setzen» Das Feuer wurde jedoch im Keime erstickt. l. Diamantene Hochzeit. Das seltene Fest der Diaman. tenen Hochzeit beging in Lübau der frühere Mühlcnbesitzer Hermann Heinrich mit seiner Frau. Der Jubelbräutigam steht im 83. die Jubelbraut im 83. Lebensjahre. Beide befinden sich körperlich und geistig wohl. Der Jubilar hat früher mehrere Ehrenämter der Stadt bekleidet und war u. a. viele Jahre al» Schöffe der Kreishauptmannschaft Bautzen tätig. l. Borsicht vor »er elektrische» Zuleitung. Das Kinder mädchen beim Gutsbesitzer Passelt in Dornhennersdorf kam der «elektrischen Zuleitung zu nahe un>d erlitt schwere Ver brennungen. Ein ans dem Gute beschäftigter Bauhandwerkev befreite sie auf der lebensgefährlichen Lage. l. Das Ende einer Schwarzfahrt. Am vergangenen: Sonntag holte sich «ein Lehrling ohne Wissen seines Meisters ein Motorrad aus der Reparaturwerkstatt und unternahm« mit seinem Freunde eine Fahrt nach Bautzen. In Hochkirch verunglückten die beiden Schwarzfahrer. Der Lehrling Seidel aus Ebersdorf «erlitt so schwere Verletzungen, daß er nacki dem Krankenhai'le gebracht werden mußte. Kurze Nachrichten Der Saatenstand in Sachse». Das Statistische Laiidesaim berechnete für das Land folgende Durchschnittsnotcn (dabei bezeich net 1 einen sehr guten, 2 einen guten, 3 einen mittleren, 4 eineiz geringen und 5 einen sehr geringen Stand): Winterweizen 2,4 t2,4), Sommerweizen 2,5 (2,6), Winterroggen 2,7 (2,7), Sommer roggen 2,8 (2,9), Wintergerste 2,3 (2,6), Sommergerste 2,5 (2,5)/ Hafer 2,6 (2,6), Lupinen 2,7 (2,6), Raps und Rübsen 2,4 (2,7)/ Kartoffeln 2,7 (3,0), Runkelrüben 3,2 (3,2), Zuckerrüben 3,0 (3,0)s Klee 2,5 (3,0), Luzerne 2,5 (2,6), Be-(Ent-)wässerungswiesen 2,S (2,4), anders Wiesen 2,6 (2,6). v. Der Berwaltungsrar der Deutsche» Neichsbahu« gesellschaft in «Meißen. Auf Einladung des MinisterprasiH deuten besuchten am Donnerstag die Mitglieder des Ver waltungsrates der Deutschen Reichsbahngesellschaft, unter ihnen der ehemalige Reichskanzler Dr. Luther, der General direktor Dr. Dvrpmüllier, sowie der sächsische Wirtschafts- Minister, der Vorsitzende der Handelskammer, der Krsis» hauptmann usw. die Stadt Meißen. Nachdem die Manufak tur besichtigt war, wurde ein Rundgang auf der Burg vor- genominen. Der Ministerpräsident hatte daselbst seine Gäsiq, zum Tee bebeten, wobei der Wirtschaftsminister begrüßend^ Worte an di«e Teilnehmer richtete. — Der Tanz im Trauerschleier. Aus Graz wird berichtet: Dir grassierende Tanzwut hat hier zu einer Ausschreitung geführt, di^ wohl den Gipfel der Schamlosigkeit darstellt. In einem fashionablen' Nachtlokal, das mit Gästen in elegantester «Abendtoilette gefüllt war, bemerkte man plötzlich bei einer Charlestonrunde unter den TaiP zenden eine Dame in tiefer Trauer. Sie hatte sogar einen schwar zen Hut auf, von dem ein Trauerschleier herabhing. Im Nu bildete sich ein Kreis von Gästen um die seltsame Tänzerin und die beiden Herren, die in ihrer Begleitung waren. Die Gäste begannen m pfeifen und zu lärmen, so daß der Besitzer des Lokals die Dame in Schwarz ersuchen mußte, das Lokal zu verlassen. Diese wollte sich zuerst nicht dazu bewegen lasse», >,„d erst als die übrigen Gäste gegen die „lustige Witwe" eine drohendere Haltung einnahmen. verließ sie i»it ihren Begleitern das Lokal. In Wien ereignete sich kürzlich ein ähnlicher Vorfall, der aber nach Wiener Art mit Humop erledigt wurde. Eine Witwe begann ebenfalls mit fliegendem Trauerschleier in einer Bar zu tanzen. Die Gäste warfen sie nicht heraus, sondern riefen der Kapelle zu: „Langsamer spielen, Trauer-! marsch von Chopin!", woraus die holde Witwe, deren Sinn nur' nach Shimmy stand, sich von selbst entfernte. Ein schlechter Witz. Einen schlimmen Ausgang nahm ein dummer Witz, den sieh ein Aufseher in Schönpriesen leistet«.' Er füllte nach und nach seinem Hunde ein Liter Bier ein. Der dann betrunkene Hund sprang ohne Ursache eine Kellnerin an und biß sie schwer in die Wange unterhalb der Augen. Der Fall wird ein gerichtliches Nachspiel haben. Eemrin«!«- unck Vrr«mrvrL«n An -en hochwürbigen Clerus im Bistum Weihen Bad Elster: Es ist noch immer Gelegenheit, in Bad Elster «eine Kur zu machen, und zwar ist die Zeit vom 2. Sep, tember bis 1. Oktober und länger noch frei. Geraid« dev September ist meist sehr schön. Die herrlichen Wälder in der Umgebung bieten Prächtige Spaziergänge. Für Erholungs bedürftig««. von hervorragender Wirkung. Anmeldungen wer den «erbeten an Erzpriestcr Scheuring in Oelsnitz i. B. Beranlwarlllch für dm poliUschm L«tl: Dr. G,rhard D-Sczhl, Dresden, w, den sächsischen Teil und da» Feuilleton: de. Max »omschke, Dresden Iür iln,eigen, «rtur Le»,, sämtlich ln Dreroeu. Kumor «Rc'se. Der Dichter Ellenbogen reist. Um Vekannrscya,.r„ vev meiden, antwortet ex auf alle Fragen „KönnensiemirsagcnwowirjetzA sind?" ständig: „In Schwanstcin." Und ans die beliebte Frage: „Wasisdndashierfürnfluß?" ruhig: „Die Ems." In «Verona fragt ihn wieder eins: „Wasisdudashierfürnsluß?" „Die Ems." Da springt ein gebildeter Berliner schneidig auf:« „Aber erlauben Sie mal! Das ist doch hier der weltberühmt« Po!" Ellenbogen faltet ruhig die Hände über dem Bauch und meint empört: „Mein Herr, Sie scheinen zn veraessen. daß Sie sich in Damengesellschaft befinde»." Ewige Liebe. „Was würdest du tun, wenn ich tot bin?" „Dasselbe wie du." „Gemeiner Kerl!" Beim Friseur. „Ihr Haar sängt an, ungemein dünn, z«u werden, Herr. Haben Sie schon unser ausgezeichnctes Haarwasser versucht?" „Rein — daran kann es nicht liegen." „Meine Herren Geschworenen!" . . . Gewiß, den einmaligen Fehltritt der Beklagten geben wir dem Herrn Staatsanwalt ohne weiteres zu. Nichts desto trotz widerstrebt es jedem menschlichen Empsindcn. ihr aus diesem un eheliche» Kind einen Strick drehen zu wollen. Abhilfe. Professorsfrau (zu ihrem nach Hause koinmenden Mann): „Ach, Mann sieh nur, wie du wieder alle Manuskripte hast herum- liegen lasse». Kein Wunder, wenn alle Augenblicke etwas oer- loren geht. Wo soll das nur mit dieser entschlichen Unordnung hin aus!" — „Beruhige dich, Kind; ich bin soeben zmn ordentlichen Professor ernannt." Vergebliche Mühe. „Erika, wenn du dir schön den Hals waschen läßt, kannst du mit mir spazieren gehen." — „Ja, und dann wird es regnen, und wir werden nicht Weggehen. n»d ich siebe da mit meinem gewaschenen Hals!'
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