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SMWS W»W Nktt I» M« Die Generalversammlung -es katholischen Lehrerverban-es Deutschlands — Reichs kanzler Marx über Volksgemeinschaft und Lehrerschaft Berlin, 7. Juni. Ziel und Arbeit der heule beginnenden Berlin« rEc- n ernl v e r s a m m l u n g des Katholischen Lehrei ne r band cs für d"v Dentjchc Reich sind klar umschrieben in dem Schreiben, das die Berbnndsleilung an den Heiligen Vater sandte, um ihn um seine» Segen für die Verhandlungen zn bitten. Es heißt da: .Nachdem ans der Vxrbandstagung zu Frankfurt a. M. »urch deu Mund des Herrn Prof. Eggersdorfer aus Pasjau vom Standpunkt des gläubigen Katholiken aus die Urfrnge »ach dem Ziel der Jugenderziehung herausgesiellt morde» ist, wird die kommende Tagung in ihren Haupt- themen die Wege zur Gemeinschaft — zur religiösen wie staatlichen Gemeinschaft — anfzuzcigen berufen sein, wird sie die Aufgabe haben, die katholische Lehrerschaft Deutschlands auss neue zu freudiger, zielbewußter Pflege des Gemeinschnftsgednnkenü in der Schule wie im öffentlichen - Leben zn begeistern. Die Berliner Tagung des Katholischen Lrhrervcrbandes wird den katholischen Lehrern Deutschlands eine willkommene Gelegenheit bieten, noch einmal klar und deutlich herauszu- stellen, was sic von dem zu erwartenden Reichsjchulgesetz für die Erhaltung und Förderung der katholischen Bekenntnis schule fordert: freie Entfaltung der katholischen Bekenntnis schule im Nahmen des gesamten Schulwesens, für den katho lischen L hrer die Möglichkeit, die ihm anvertrautcn Kinder nach dem Willen der Ellern im Geiste unserer hl. Kirche heraiiznbilden." Die Tagung der katholischen Lehrer wurde mit einem Pontifikalamt eröffnet, das Weihbischof Dr. Deitmer in der S t. - H c d w i g s - V a s i l i ka um S Uhr zelebrierte. Der Kirchenchor sang die liturgischen Gesänge und das voni «routov Spiritus zur Hcrabflehung des Segens Gottes auf die Verhandlungen. Vor den Delcgierteiivcrhandlnngen sah das Kongrehpro gramm eine öffentliche Kundgebung vor. die Hauptversamm lung im Sitzungssaal des Herrenhauses. Als Ehrengäste, von der Versammlung lebhaft begingt, erschienen die Vertreter der weltlichen und kirchlichen Behörden, an ihrer Spitze Nuntius Pacelli, Weihbischof Deitmer, Reichskanzler Marx und der preußische Kultusminister Becker. Stimmungsvoll leitete die Sitzung ein meisterhafter Vortrag „Aus dem Licbcsmahl 'der Äpoftel", geboten von einem Lehrcr-Doppelquartett, ein. Der Verbmrdsvorsitzendc, Schulrat Abg. Rheinländer, «röffnctc den Kongreß mit dem katholischen Grugund herzlicher Begrüßung der Ehrengäste, die dem Kongresse eine» bisher nie gekannten Glanz verliehen. Er gedachte dabei huldigend des Hl. Vaters, der nicht nur Vater der Christenheit sei, sondern aus eigener Lehrtätigkeit der katholischen Lehrerschaft ganz be sonderes Verständnis entgegenbringe. Bei der Begrüßung des. Reichskanzlers brachte die Versammlung Herrn Marx eine stürmische Hiffdft mg dar. „Wir wissen von ihm, wie ihm gerade das Thema der Volksgemeinschaft, das uns hier beschäftigt, am Herzen liegt, dass es das Ziel seiner Regierungstätigkeit ist." Dem preußischen Kultusministe,' Becker dankte der Vorsitzende herzlich für sein Erscheinen, wobei er ihm dankte für sein Interesse an der katholischen pädagogischen Akademie in Bonn, für seine Hilfeleistung für die Junglehrer und für seine Be mühungen »M die Grundschule. Er sprach in diesem Zusammen hang den Wunsch aus, daß doch noch die Zeit komme, daß die pädagogischen Akademien den Universitäten angeschlossen wür den. Der Vorsitzende konnte noch zahlreiche Behördcnvcrtreter begrüßen, auch di« Stadt Berlin, für die Frau Schulräti» Häusler und Stadtverordneter Dr. Saltzgebcr erschienen waren. Mit freudiger Zustimmung nahm die Versammlung die Mitteilungen über die große Zahl der Gäste aus Danzig und dein Saargebiet und auch ans Oesterreich entgegen. „All«s was deutsche Zunge spricht und der Gesinnung »ach zu uns gehört, will der Verband an sich ziehen, damit die große Idee der ernsten Erziebuna an der deuiichen Inaend im In- und Anslande Fortschritte macht." Zum Schluß zog der Vor sitzende eine Parallele zwischen dem ersten Vcrbandstag in Bochum, zu der als einziger Behördenvcrtreter ein Polizci- inspektor erschien, um die Verhandlungen stenographisch aufzu- nchme», damit man sie auf ihre „Staatsgesährlichkeit" kontrol lieren konnte, und der jetzigen Tagung. Freudig setze sich die katholische Lehrcrschaftd sür die deutsche Republik ein. bereit, für sie z» arbeiten und zu opsern. Sic sei innig verbunden mit der deutsche» Volksgemeinschaft, aber auch clnmso verbunden mit der hl. Kirche. Der Wahlspruch des Verbandes sei: „Treu dem Glauben, treu dem Vaterlande". So war es und jo werde es bleiben. Weihbischof Deitmer richtete hierauf ei» kurzes herz liches Wort der Begrüßung an den Vcrbandstag. Die Geistlich keit verlange dasselbe wie die katholische Lehrerschaft: die katho lischen Kinder müssen in katholische» Schulen von treu katho lischen Lehrern nach den Grundsätzen der kaiholischen Religion gebildet und erzogen werden. Wenn Geistlichkeit und Lehrer sich jo einig sind, könne niemand ihnen an de» Wage» fahren,' denn dann seien sie unüberwindlich. Schließlich erklärte der Herr Weihbischof: „Mein Wunsch ist cs, daß der letzte katho lische Lehrer, auch der jüngst« es sür seine Ehrensache hält, ja für seine Gcwijscnspflicht, dem Verbände der katholischen Lehrer beizutreten." Reichskanzler Marx führte hieraus »»icr großem Beifall ^us: „Ihr Verband erstreckt sich über alle Länder des Deutschen Reiches. Ihre Ziele, Ihre Ausgabe» sind von eminenter Be deutung für jedes 2taa?swese». Die Jugend wollen Sic un terrichten und erziehen. Sie wolle» ihr die Kenntnisse über mitteln, die unsere Kultur verlangt und die den Einzeincu zum brauchbare» Glied der staatlichen Gemeinschaft machen. Sie wollen aber weit mehr: Sie wollen die Jugend erziehe». Sic wollen Stellvertreter der Eltern sein, denen Gott die heilige und strenge Pflicht auserlegt hat, die Ihnen anvertrautcn Kin der nicht nur zu tüchtigen Gliedern des Volkes zu machen, son dern sic auch zu befähige», ihr ewiges Ziel, die Eoitveibundcn- hcii für alle Zeiten zu erreichen. Eine hohe und hehre Aufgabe haben Sie, verehrte Lehrer, durch die Wahl Ihres Berufes aus sich genommen: Bedeutungs voll sür die Ellern, deren wertvollstes Gut Sic betreuen, be hüten und fördern sollen,' bedeutungsvoll sür die Kinder, die Ihrer Hut anvertraut sind; den» ihre Zukunft, vielleicht sogar ihr ewiges Heil hängt in hohem Maße davon ab, welchen Un terricht sic genofsen haben, welchen Lehrer sie als den ihrigen betrachten konnten; bedeutungsvoll für den Staat, dessen Ent wicklung und Blüte nicht in letzter Linie von dem Grade der Kenntnisse seiner Lehrer, namentlich aber von der Charakter- ' eigenfchaft und der sittlichen Einstellung derselben abhängt. Durchaus angemessen ist es also; daß Ihre Versammlung, » deren Besucher aus alle» Teilen des Reiches hier zusammengc- komincn sind, auch di« Reichs- und Staatsbehörden ihren Gruß entbieten. Ihr« Jahresversammlungen und die dort gehaltc- . neu Vorträge und Reden haben stets reichen Erfolg für die Er ziehungswissenschaft und die möglichst nutzbringende Ausübung des Lehrerborufcs gezeitigt. Die Grundsätze, die Sie Ihrem Verbände gegeben und an denen Sie während der langen se gensreichen Tätigkeit Ihres Verbandes unentwegt festgchalten habe», sind derart wertvolle und vorzügliche, daß sie die dank barste Anerkennung aller Volksteile, namentlich aber der Elternschaft, wohl verdienen. Ihre heutige Versammlung kann ich mit besonderer Freud« und besonderer Dankbarkeit begrüßen, weil Sie zum Gegen stand der Beratungen eine Idee gemacht habe», deren Verwirk lichung und Vertiefung nicht nur für die deutsche Jugend, son dern ftzr das ganze deutsche Volk von eminenter Bedeutung ist: die Idee der Volksgemeinschaft. Wie oft vermißt der, dem an der Blüte und dem Aufstieg seines Volkes und Vaterlandes ge legen ist, den Gedanken enger Schicksalsvcrbundenhcit beim deut schen Volk«! Wie anders ständen wir da, wenn alle Deutsche kick bei ihrem Tun und Lassen im öffentlichen Leben von echter »»d «Lhr«r Stoalsgepnnung leiten Hetzen; wenn st« nainenr» lich jetzt, in den Zeiten schwerer, wirtschaftlicher Bedrängnis' und Sorge sich in erster Linie fragen: Was frommt unserem Staatswefe» in feiner Gesamtheit? Wie gelangt das deutsch« Volk am schnellsten wieder zur Blüte und Weltgeltung? Wen» alles egoistische Denken und Strebe» zurückträte vor der Sorge für das alleinige Wohl! Ferne sei vom Schulbetrieb jede Berührung mit der Politik des Tages. Ueberaus wertvoll ist cs aber, auch schon dem Schulkinde, soweit es möglich ist. wahre Staats- und Gemein- schaftsgesiunung zu übermitteln, damit es sich fühle als Glied echter und wahrer demokratischer Staaisorduuug, damit es früh lerne, sein« Pflicht zu crsüllen. dem Nächsten gegenüber und gegenüber der großen Gemeinschaft des Staates. Sic wollen Ihre Jahresversammlung benutzen zur Be ratung darüber, wie am besten die Idee der Volksgemeinschaft im Unterricht zu verwirklichen und zn übermitteln ist. Ich be glückwünsche Sic zu diesem Vorhaben, wünsche Ihnen von Her zen besten Erfolg z» Ihren Beratungen und wünsche Ihrem Ver bände weiteste Verbreitung und prächtiges Erblühen." Das Wort nahm dann Kultusminister Dr. Becker. Er sprach seine Freude darüber aus, dieser Lehreriagung beiwohnen zu können, da die Verwaltung es sich zur Pflicht gemacht habe, in unmittelbarer und enger Fühlung mit der Lehrerschaft z» stehe». Der Minister bekundete dann sein großes Interesse für das Kongreßthema: „Die Gemeinschaftsarbeit". Aufgabe der Schule sei cs, dafür zu sorgen, daß in die Seele der Jugend das Gefühl gelegt werde, wie lehr der eine dem andern zu helfen verpflichtet sei. Der Vorsitzende begrüßte dann »och den Staatssekretär La mmers, Ministerialdirektor Kaestncr und Negiernngs- ral Rn » ge. Namens des Rcichsministeriums des Innern be grüßte Regicrungsrat Dr. von Zahn den Verbandstag. Er teilte mit, daß der Entwurf des Reichsschnlgesetzcs bald den ge setzgebenden Faktoren vorgelegt werden könne, ebenso das Ent- schädignngsgesctz für die Privatschulen. Den Begrüßungsreden folgte der Vortag von Prof. Dr. Siegfried Behn, Bonn, über „Erzieh»» g zur Ge m ei li sch a f t." Der Gemeinschaft, die wir erstreben »nd sür die wir kämp fen, steht, so führte der Redner aus, entgegen die Anarchie im Familienleben, auf dem Wege zum Staate, auf den Gefilden des Geistes und der Ethik. Der Weg zur Gemeinschaft geht durch die Persönlichkeit. Die Eigenart muß gepflegt werden, soweit sic sich in die Gesamtheit einstigen will. Der Jugend muß gesagt werden, wie schwer das Leben ist, denn sie wird sicher ihre Steine auserlegt bekommen. Gemeinschaft ist zu suchen nicht auf der breite» Heerstraße der Verbände und Interessen, sondern in der tiefsten Tiefe der Seelen, nicht dort, wo die Menschen am flachsten sind, sondern dort, wo sie am tiefsten sind. Bieten wir an die unverrückbaren, objektiven Werte un seres Glaubens. * Mit schönen Worten ist nicht viel getan. Nllcrtieffte Liebe, die zu Taten schreitet, ist notwendig. Volks- erzieher ist, wer heute Häuser baut. Volkserzieher ist, wer daran hilft, daß aus der Jugend ganze Menschen weiden. Lin ganzer Handwerker ist viel mehr wert als ein halber Gelehrter. Vor nehmheit hängt nicht ab vom Stande. Geschwätz nnd schone Reden sind nicht erzieherisch, wohl aber das rechte Mort zur rechten Stunde. Die Schule kann nicht alles machen, aber sie darf und soll auch nicht alles machen: sie kann die Stimme des Blutes nicht ersetzen; sie soll sich nicht zum Verfechter poli tischer Kräfte machen. Die Schule kann nicht dir Maschinen der Wirtschaft anhalten, aber sie kann Mitwirken, daß in sozialen Dingen sich der Rhythmus umstellt. Die Schule soll das, was Naturrecht ist, dem Herzen naher bringen. Da können wir mit vielen, die anderer Weltanschauung find, ein gut Stück Weges Zusammengehen. Das gilt auch sür den Glauben an die Rich tigkeit des Weges der Mitte, der Gemeinschaft. Ohne Glauben ist keine Gemeinschaft. Wir besitzen den Glauben zum Ganzen; kr ist die Grundlage für jeden Erfolg der Gemeinschaftsarbeit. Niemand freilich kann einen Grund legen ohne den, der gelegt ist: Jksus Christus Der geistreiche Vortrag des angesehenen Pädagogen, der Dozent an der Bonner pädagogischen Akademie ist, snnd stürmi schen Beifall. Der Vorsitzende schloß die Versammlung mit dem erneuten Gelöbnis der Treue der katholischen Lehrer zum Vater land und zur Kircke. Ein erbannungsloser Feind Fpei nach dem Englischen bearbeitet von Klara Rheinau, (Nachdruck orrboten.) (4N. Fortsetzung.) „Meine arme, alle Großmutter ist tot. und als sie im Ner ven >ag, gab sie mir Papiere, mit dem Bemerken, durch diese 'werde ich mein Glück machen. Die Arme, ich glaube, sie wußte .nicht mehr, was sie sprach! Sie sagte auch, ich solle dieselben vor Onkel Gaspar verbergen und sic Ihnen geben und dazu sagen, Großmutter habe sie vor zwölf Fahren unter einer Eiä)« im Park Oakhurst ausgegraben. Sie sagte, Sie würde» schon wissen, was damit » machen wäre und würden auch für meine Belohnung forgen. Hier sind sic." „Ich kann mir den Inl)alt der Papiere denken," sagte Clark ernst, „und sie haben jetzt nicht mehr den Wert wie da mals, als sie gefunden wurden. Trotzdem wirst du eine Beloh- - nung dafür erhalten; sic gehörten Kapitän de Brath und seiner Cousine, Miß Trouville oder Orde." „Wirklich? ries sie eifrig. ,,Wie froh bin ich, ihnen von Nutzen sein zu können!" Und sie erzählte jetzt Mr. Clark aus führlich, wie Gaspar und Philpot sich so oft im „Gvnirge" ge irossen hätten und wie sie zu Miß Trouville's Botschaft gelangt sei und dieselbe besorgt habe. » Mrs. Orde stieß einen Freudenschrei aus, als sic vernahm, daß Kapitän de Brath zurückgekehrt sei. „Atein lieber Philipp," rief sie, und ihre Augen süllten sich mit Träne»! „Ich kann es kaum glauben, daß ich ihn end lich doch noch Wiedersehen soll!" „Sehr wahrscheinlich werben Sie ihn morgen sä>o» begrü ßen können," versprach Claude, „denn ich Hobe die Absicht, ihm pi telegraphieren, sogleich hierherzukommen." „Philipp hat viel, viel zu vergeben." sagte Mrs. Orde ernst, hi« Feindseligkeiten, die er erdnidet, sind unerhört." ' Ja." stimmte Claude errötend bei, „er Hot viel zu ver geben. Aber Robert sagte mir. ein- oder zweinral seien die Mordversuche aus Philipp von Philots Seite rein willkürlich ge wesen und nicht in seinem Auftrag, aber natürlich mit der Hoff nung aus eine Belohnung von dein Elenden ansgcführt worden. Robert erzählte mir auch, daß Philpot ohne sein Wissen jenen Armen in Ierminsbreet erschossen und sich dazu meines Cousins eigener Pistole bedient l>ade. Letzterer glaubt, er habe nur vor gegeben, daß ringlückliche Opfer mit Philipp verwechselt zu haben, denn er i)«ibe seitdem erfahren, daß Philpot üen Mann kannte und am Tag vor dein Mord öffentlich einen Streit mit ihm gehabt hatte. Später suchte er da»» Robert glauben zu mache», er Hobe geglaubt, feinen — Roberts — Feind zu töien, während es doch ein Akt pcrsöniiel-er Roche gewesen." Claude fragte jetzt Marie und Mrs. Ordes, ob sie -ebenfalls eine Botschaft nach Oakhurst senden wollte», ivas sie init Freu den bejahtcu. „Philipp war mir wie ein lieber jüngerer Bruder in längst vergangenen Tagen," sagte Mrs. Orde z» ihrer Tochter. Clark galoppierte um 2 Uhr mit den Telegramme» zur Stadt, wo er am Bahnhof unerwartet mit Herrn Kapuän de Brath zusaninrenlras. Er erzählte ihm von seiner Zusammen kunft mit dem Zigcunernrüdchen und überreichte ihm die wich tigen Papiere. Gegen Abend verließe» sie zusammen per Wage» die Stadt. Es war dunkel und stürmisch und die Fahrt ging mir langsam vonstatten. „Ick) bin froh, wenn wir das Ziel unserer Reise erreicht haben," sagte Philipp endlich. „Sind wir noch weit vom „Grangc" entfernt, Clark?" „Nein, Sir, ich glaube nicht," erwiderte Clark, aus dem Fenster blickend und gleich darauf einen Schrei «ussiaßend. „Guter Gott, Sir, da ist ein großes Feuer cuisgcbrachen!" Philipp blickte ebenfalls hinaus und der Wagen -hielt an. „Ter „Drange" steht in Flammen," sagte der Kutscher, sich auf seinem Ditz nmdrehend. „Fahren Sie so rasch als Ihre Pferde lausen können." ries Philipp ihm zu. „Barmherziger Himmel," murmelte er, ist das das Ende?" Ter Kutscher trieb sein Gespann zur höchste» Eile an, und bei der nächste» Biegung des Weges lag der „Grangr" vor ihnen und riesig« Flamme» loderten daraus zuin dunkeln Rvchtinmmel empor. M. Kapitel. Ais die Dnnkeiheit sich über den „Grangc" gelagert hatte und der Ton der Speiseglocke den Herrschaften die Dinerstunde verkündete, verließ Samuci Phiiot sein Versteck. Mit großer Borsicht gelang es ihm. aus Umwegen und ungesehen die Treppe zu erreichen, die zu Sir Roberts Zimmer führte. Es war ein großes, altes Gemach; die antike Bettstelle mit den schvercn roten Sammetvorhängen aus dem vorigen Jahr hundert und den großen Feüerbüfcheii an den vier Psostcn kam ihm wie ei» Leichenwagen vor. Dir Robert lag in tiefem Schlaft. Er streckte seine Hand aus und schiilteitc den Schläfer, der, die Augen öffnend und das Gesicht seines früheren Gehilfen bei den schlechten Streichen gewahrend, einen schwachen Schrecken «schrei ausstieß und sich zu erheben versuchte. „Nun, Sir Robert," redete ihn der Unverfch-ämic an, „ich freue mich. Sie nach dem Unfall wieder besser zn finden." „Warum bist du hier?" keuchte Sir Robert. „Man sagte mir. du hättest den Ort verlassen." „Nein, Sir Robert, dazu hotie ich doch keine Lust, bevor ich meinen Lohn erhalten hatte." Die Augen des Kranken waren lest aus Philpot gehcslel, aber dieser erhielt keine Antwort. „Es ist Ihnen alles mißglück!." fuhr Philpal zornig sori. „Was Sie getan, war nutzlos für Sie. und andere hainm davon profitiert: also herbei mit einem Wechsel für ein netles Tau fend."» Er legte seinen Arm »nier die schwache Gestail und erhob sie vom Kissen. Der Kops fiel schwer ans seine Schulter und ein räcii«Inder Laut wurde hörbar. '.Mil einer 'Verwünschung suchte Philpot den Kopf zu erhebe», aber »ach einem Blick aus Sir Roberts Gesicht entfuhr ihm ein unterdrückter Schrei. Dieser starre Ausdruck war nicht zu verkennen, er sprach zu einem Toten! Mit zitternden Händen legte der Elende, der so lange Sir Roberts Schuldgcnossc war. die Leiche aus das Kissen zurück. Samuel Philpol war wirklich erschüttert, aber nur sür eine Minute. In der nächsten Minute streifte er den Diamantring von des Taten Finger, eilte an den Toilettentisch, ergriff eine dort liegende Börse, die Uhr, mehrere Diamant kn äpschcn und andere Ding« und schickte sich an, dos Zimmer zu verlassen. «Schluß solgiff