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Sächsische Volkszeitung : 10.06.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192706101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270610
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270610
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-06
- Tag 1927-06-10
-
Monat
1927-06
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 10.06.1927
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hielt Minlfter o. « r ri » g, v«r die «erdienji« -es esiaais- nwmics Friedrich Eberl in der «ergangenheil und sein« Bcden- lung für die Zukunft der Deutschen Republik in ausgezeich neter. mit stärkstem Beifall aufgenommener Rede pries. Nach zahlreichen Ansprachen von Lertretern der republikanischen Parteien und der Stadl Nordhausen, die Kränze am Denkmal nie-derlegten, kehrte der Festzug durch die Straßen der tausend jährigen Harzstadt zur Festhalle auf dem Neumarkt zurück. Papier und Geist Der er,re Portragsabend auf -er Dresdner Iahresschau Dresden. 9. Juni. Die Vortragsreihe, die die „Freie Bereinigung Dresdner Schriftsteller" im Laufe dieses Sommers in den Lichtspielen der Iahresschau Deutscher Arbeit bietet, eröffnet« gestern abend der Vorsitzende, Dramaturg Dr. Karl Wolls, mit einem kristallklaren, geistvollen Vortrag von knapp einstündiger Dauer über dos Thema „Papier und Gei st". Der Redner ging in seiner bekannten, vollendeten Redesorm davon aus, daß der Be griff des Papiers von symbolischer Bedeutsamkeit geworden sei. Wir spreche» ja von der heutigen Zeit als dem „papierncn Zeit alter". Die Bedeutung dieser Bezeichnung, die eine» spöttischen Unterton nicht verleugnen kann, beleuchtet Dr. Wollf zunächst von verschiedenen Gesichtspunkten. Das Geschriebene oder Ge druckte Hot das Mündliche verdrängt, das früher in der Ueber- lieferung (Homer!) dominierte. Das kommt daher, daß unserer Zeit die außerordentliche, alles bezwingende Rednergabe ver loren ging. Im Schriftlichen wird in gewissen Grenzen die Dich tung oder dos Werk „entpersönlicht", d. h. Werk und Verfasser trennen sich für de» Leser. Der „papierne Stil" ist ein schreck- lick-es Produkt. Man denke an den Kanzlei-, Gelehrten- und Kausmantlsstil! Wenn auch in den letzten zwei Jahrzehnten eine Besserung verspürt wird und neuerdings sogar wissenschaftliche Bücher in lebendigem Deutsch erscheine», so gibt es doch noch sehr viele Proben des papiernen Stils im täglichen Leben zu kosten, gegen die dos Publikum einschreiten sollte. Diese mangelnde Ehrfurcht vor der Majestät der Sprache wird gefördert durch die lMtigen Vervielfältigungsmittel und nicht zuletzt durch den Ueberfluß an Papier. Für eine geistige Riesenüberschwemmung sorgt schließlich auch die Presse, die in gewisser Beziehung eine Gefahr sowohl für den Produzenten wie für den Empfänger bedeutet. Der Redner meint das natür lich im typischen Sinne. Nur dos Ungeheuerliche kann uns auf dieser Jagd nach Sensation noch bewegen. Schließlich sind wir auch allzu schwer vom Historischen belastet, am schlimmsten in der Wissenschaft, die den Stosfvorrat fortwährend vermehrt. Daraus ist der Verzweiflungskampf unserer Jugend gegen die erdrückende Tradition zu erklären. Man wird die Jugend dar um verstehen und ihren Willen achten müssen, auch wenn sie den „Kampf" sucht. Dos Papier ist sonach das Symbol der Entfremdung zwischen Menschund Not u r. Um in diese „papierene Mauer" eine Bresche zu schlagen, muß aus jede Weise versucht werden, daß die gesprochene Sprache wieder Be deutung erhält. Wir Deutschen besitzen heute eine äußerst inongelhafte, ja im Vergleich zu den Romanen und zu England «ine geradezu klägliciu: Rcdncrkultur. In solcher Zeit kann Wesentliä)es nicht erstehen. Symbol: Rundfunk! Die Hörer sind zwar ebenso befriedigt wie die Vortragenden, wenn sie nie manden sehen, der spricht oder zu dem sie sprechen. Also — und das ist wieder typisch — gerade das Entscheidende wird aus bei den Seiten nicht vermißt. Zur Besserung dieses Zustandes ist es notwendig, daß die Dichter viel öfter noch als bisher selbst »orlesen ohne Rücksicht darauf, ob sie zunächst in technisch-rezi- tatorischer Hinsicht etwas leisten. Der Autor wird immer das Persönlich« der Dichtung wieder Herstellen. Diesem Zrveck sollen die Vortragsabende auf der Iahressäfou dienen ebenso wie die Sonderausstellung Dresdner Autoren im Pressehaus die Leben digkeit der Persönlichkeit erstehen lassen soll, die in alter Zeit Dichter und Hörer verband. Der bereits erwähnte papierene Stil ist eine Folge die ser Abtrennung, also Folge der Verkümmerung des Gehörs und des stunrpfens Lesens mit Auge und Hirn. Das „dritte Ohr", das Gehör für dos innere Leben, fehlt uns. Der Redner ver glich dann noch die Macht des Papiers mit der der Maschinen. Wie diese letztere erhebt sich auch das Papier riesengroß gegen uns. Man könnte ivohl des Kalifen Omar radikales Mittel, der die Verbrennung der Bibliotheken anordnete, weil im Koran alles Wertvolle und Gute enthalten war, manchmal mit grim migem Neid herbeisehnen, aber wir haben keinen solchen Koran. Deshalb sicht der Redner in den wieder erwachenden religiösen Regungen, die er als „neureligiöse" bezeichnet, das Heil. Der Glaube an «ine neue Gemeinschaft wird auch die liebermacht des Papiers besiegen. Der Vortrag wurde von einem kleinen Kreis sehr beifällig ausgenommen. Zck. Welchen Ferienson-erzug wühle ich? Winke für die Sommerreise Dresden, 8. Junl. Der VerkehrsauSschuß des Dresdner Verkehrsvereins teilt ims folgendes mit: Obwohl das von der Reichsbahndirektlon Dresden hcrausgcgebene Heftchen „Feriensonderznge 1927" alle nötigen An gaben in übersichtlicher Form enthält, kann doch der weniger Geübte bei der Wahl der zu bestellenden Fahrkarte leicht insofern fchlgreifen, als er nicht die im Einzclfalle billigste Karle wählt. Für die Züge mich München liegen außer den Karten nach München selbst auch Karlen nach 21 weiteren Stationen auf. Sie sind jedoch in vier Gruppen zusammengefaßt, für die je ein einheitlicher Preis gilt. Da die Entfernungen auch innerhalb der Gruppen verschieden und die Preise nach gewissen Durchschnillssätzcn berechnet sind, sind die wei testen Strecken innerhalb einer Gruppe verhältnismäßig billig, die kürzesten hingegen teuer. Mittcnwald, Grieseei und Pfronten erschei nen in je zwei, Kufstein sogar in drei Gruppen. Man wird sich also jeweils die Gruppe mit dcni niedrigsten Preis auswükle», dasern man nicht den Hin- und den Rückweg auf verschiedenen Linien aus- sührcii will und deshalb die teurere Gruppe wählen muß. Für die beliebte Tour: Ausreise über München—Kufstein, Heimreise über Salzburg—München, empfiehlt es sich aber trotzdem nicht, die Karte „Kufstein oder Salzburg" zu wählen, denn in dieser Gruppe ist Salz burg (ab München 153 Kilometer) mit Lindau (ab München 220 Kilometer) zusammengefaßt, so daß Salzburg verhältnismäßig teuer ist. Man nehme ruhig die Karte „Garmisch-Partenkirchen oder Kuf stein". Sic gilt zurück auch von Marquartstein aus. Dieses ist der Endpunkt der kurzen Lokalbahn Uebersce—Marquartstein und Uebcr- sce liegt an der Hauptlinie Salzburg—München, Man braucht also beim Antritt der Heimreise in Salzburg nur noch eine ocwöhnlichc Fahrkarte von Salzburg bis Ilebersec hinznznlöscn, ihr Preis ist ge ringer als der Mehrpreis, den man für die Karte „Salzburg oder Kufstein" gegenüber der Karte „Garmisch-Partenkirchen oder Kuf stein" anlegen muß. Wer allerdings nicht von Salzburg, sondern etwa von Berchtesgaden znrückfährcn will, nimmt lieber die Karte „Salzburg usw.". Widerspruchsvoll erscheinen auf den ersten Blick die Preise der Fahrkarten nach den 10 an der Auhenküste der Insel Usedom liegenden Ostseebäder von Swinemünde dis Carlshagen: nach dem am weitesten gelegenen Corlshagen sind sie niedriger als nach Ahldeck, Heringsdorf, Bansin und Zinnowitz, obwohl diese Bäder vor Carlshagen liegen. Der Grund ist der, daß die Kar ten nach Ahlbeck, Hcringsdorf und Bansin und die nach Zinno witz (ebenso die nach Swinemünde) zur Rückfahrt auch für die von Zinnowitz, Hcringsdorf und Swinemünde nach Stettin fah renden Dampfer gelten, was ein« Erhöhung tws Fahrpreises zur Folge hat: die Korten nach den anderen Usedom-Bädern gel- ten hingegen nur für den Landweg, Wer also von vornherein genau weiß, daß er nicht den Wasserweg ivählen wird, nimmt für alle Bäder von Ahlbeck an einfach die Karte „Carlshagen". Man achte aber dann aus die richtßke Aufgabe des Reisegepäcks: die Versendung des Gepäcks nach einer oorgelegene» Halte station des Sonderzuges ist ausdrücklich zugelassen (Punkt 14 der Bestimmungen). Umgekehrt Können natürlich auch Reisende nach den Bädern Ueckeritz, Kölpinsee, Koserow und Zempin, wenn sie zurück mit dem Schiss fahren wollen (ivas natürlich nur von den Schisfs- haltestellen Heringsdorf oder Zinnowitz aus möglich ist), sich eine Karte Zinnowitz lösen, denn mit Karlen Ueckeritz usw. müßten sie die Schiffsstrecke besonders bezahlen. Zu beachten ist, daß alle Karten nach den Bädern aus Usedom, gleichgültig, ob ab Insel Usedom zunächst der Wasser- oder sofort der Landweg gewählt wird, für die bequeme, das Umsteigen in Berlin vermeidende Linie Stettin—Küstrin—Dresden (ab Stet» lin nachm. 1.06, in Dresden abends 10.16) gelten. Die Seebäder an der Küste Mecklenburgs von Kröplin, Arendsee und Brunshaupten im Westen bis Wustrow und Ahrenshoop im Osten sind sowohl mit den Sonderzügen nach Rostock, als auch mit denen nach Hamburg zu erreichen: das letz terer bedeutet einen großen Urmveg und ist wesentlich teurer. Sehr wichtig ist, daß das auszugebende Reisegepäck bereits am Tage vor dein Abgänge des Sonderzuges bis abends 8.00 aufgcliefert sein muß. Dänische Gäste in Dressen Dresden, 9. Juni. Ein« dänische Reisegesellschaft unter Führung von Direkttor Ko>a aus Aarhus traf am Montag in Dresden ein. Im Iol>an- neshos fand eine Begrüßung statt. Im Aufträge von Staütrat Dr. Richter bewillkommnet« Direktor Dr. Eberth die dänisclien Besucher nach einem von Lehrer Scheer verfaßten und von Mariane Kästner gesprochenen Prolog. Durch ihren Dolmetscher Cartcnsen dankten die Dänen für de» Empfang, der betonte, daß man in Dänemark bestrebt sei, wie im Jahre 1921 auch fernerhin deutsche Kinder in gute Pfleg« zu nehmen. UnterFührung von Burccnidirektor Raum und Siegfried Kästner wurden am Diens. tag die Stadt und in der Sächsischen Schweiz die Berstei, Hohn stein mit Ingendburg und der Brand aus einer Rundfahrt be sichtigt. vrrselrn unei Umgebung Deutscher Turnlehrerkag Dresden, 9. Juni. Der 20 deutsche Tnrnlehrertac, wurde »ach einem vorangegangcnen Bcgrüßungsadcied und einer Si.unq des Gesamt vorstandes gestern vormittag 11 Uhr mit einer öffentlichen Fest- Versammlung im Festsäak des neuen Rathauses eröffnet. Ans allen Teilen des Reiches und Oesterreichs waren die Turnlehtcer er schienen, um an der wichtigen Tagung ieilzunchmcn. Als Vertreter der sächsischen Staatsregierung waren anwesend Ministerialdirektor Tr. Wölcker und Kreishaupimami Buck, ferner Oberbürgermeister Dr. Blüher. Generalleutnant Wöllwarth als Wehrkreiskonnnandeur, Prä sident der Staatspolizei de Gliedert), Professor Heiduschka, Geheim rat Sickingcr (Mannheim), Gehcimrat Ottendo'rf (Berlin). Im Namen der Stadt Dresden begrüßte Oberbürgermeister Dr. Blüher die Gäste mit dem Hinweis, daß das Turnen in der öffentlichen Ver waltung heute mehr denn je beachtet würde, als Mittel der körper lichen Volksbildung und der öffentlichen Gesundheitspflege. Im Na men der Staatsbehörden,insbesondere des Volksbildungsmintsterimns, wünschte Ministerialdirektor Dr. Wölcker, als Vertreter der Preu ßischen llntecrichisverlvaltung, der Dczcrnciel sür Leibesübungen Gehcinirat Ottcudorf der Tagung einen guten Verlaus. Warme Worte sür die Stellung und Aufgabe» der Turnlehrer brachte die NeichStagsabgcordnclc Direktorin Dr. Matz zu Gehör. Nach Dankesworten des Vorsitzenden sp'rach Stadtinedizinalrat Dr. Schnell (Halle) über das Thema „Turnlehrer und Arzt". Der Redner verbreitete sich ausführlich über die Grund lagen der Mitarbeit des Arztes, insbesondere des Schularztes, an der körperlichen Erziehung unserer Schuljugend, Die Ausführungen Dr. Schnclls zeigten tiefes Einfühlcn und weitgehendes Verständni- sür die Fragen, die zurzeit die Turnlchrerschaft stark beschäftigen. Am Schlüsse der Festsitzung überreichte der Vorsitzende Dr.Alt rock (Leipzig), Gehcimrat Sickingcr (Mannheim) und LandcS- turndireklo'r Ficken Wirth die Eh>-enurkunde des Deutschen Turnlehrervercins. KeUerau Das vor den Toren unserer Vaterstadt gelegene Hcllerau ist seit seiner Gründung immer der Gegenstand eines ziemlich lebhaf ten Interesses gewesen. Gartenstadt, Deutsche Werkstätten RildungS- anstalt Jacques Dalcrozc, das sind drei Beg'riffc, die jeder in seiner Art einmal epochemachend für unsere Zeit gewesen sind. Wenn nun auch durch den Ausbruch des Krieges der schnelle und verheißungs volle Aufstieg Helleraus jäh abgebrochen wurde, so war doch in Hel lerau und besonders in seiner repräsentativen Anlage, der» Bildungs anstalt, imnier noch so viel von den Traditionen und dem Geist der ersten Zeit lebendig, daß es schwer siel, nicht an «ine Wiederbelebung zu glauben. Für uns hat die Wiederbelebung der Bildungsanstalt Hellerau, die schon in dem ausblühendcn Seminar für Fraucnbildnng von Eli sabeth Hnnaens einen wichtigen Schritt vorwärts gekommen ist, neuerdings besonderes Interesse gewonnen dadurch, daß in einem zur Bildungsaustall gehörigen Hanse das Landl, cim Helle r a n gegründet worden ist, das den sicher sehr zeitgemäßen Versuch macht, eine katholische. Jntcrnatserzicbung zu verwirklichen, nicht ans der Basis der traditionellen Konvikte, sondern ans der Grundlage der modernen L a n d e r z i eh un q S h ei m e. Eine Gelegenheit, Näheres über Vergangenheit und Zukunft der pädagogischen Bestre bungen in Hcllcran zu erfahren, wird gegeben sein-, durch einen Vor trag, den der Leiter des Landheims, Dr. Baum, am Fronlcich- namstagc, Donnerstag, den 16. Juni, abends 8 Ilh'c in der Bildungs- nnstalt halten wird. Vorher, 7 Uhr, findet in der neuen .Kapelle eine Fronleichnams-Andacht mit Gesang des Kapeltknabcnchores statt. Kunrl unei V/i5§Lnrcksft Staatsoper. Eva Plaschkc von der Osten bat sür ihre Abschiedsabende auch „Tiefland" von d'Albert gewählt. Di« „Martha" ist von jeher eine il>rer Glanzparticn gewesen. Daher ist es sehr naheliegend, daß sich die Künstlerin mit sür diese Rolle entschieden batte. (Hemetnschastlich mit Fritz Vögelst rom schuf sie packende Augenblicke Der Beifall sür die scheidende Künstlerin war von großer Herzlichkeit. — Als „<Äbastiano" Waldemar Star gem an n. Schauspielerisch crsüllt er alle Anso>rderungen. Gesang lich muß er sich jedoch aus Gcwaltproben einstellen. Staegcmamis Stimme hat aber nicht so viel natürliche Kraft, um dabei Ilcber- nnstrcngungen nicht merklich werden zu lassen. — Kurt Strteg - l e r leitete die Ausführung mit Schwung und Temperament. Einen verschwommenen Ebv'ceinsatz im 2. Bild« wußte er geschickt anszu- »leichcn. Das HnuS war leidlich gut gefüllt. —Ist— Städtisch« Theaterlntendanz Leipzig. Altes Theater: Auch in der Spielzeit 1927—1928 wird wieder ein Anrecht im Alten Theater aufgelegt werden. Auf vielfachen Wunsch werden bi« Anrcchtsvorstellungen um vier weitere vermehrt, so daß im ganzen 20 Anrechtsvorstellungen (in der Regel Mittwochs) statt- sinden. Vormerkungen aus ganze und halbe Anrechte nimnu die Kasse des Alten Theaters bereits jetzt entgegen. Die bis herigen Anrechtler hoben bei rechtzeitiger Anmeldung das Vor recht ans ihre Plätze. Es kommen auch in der nächsten Spielzeit für dos Anrecht nur Ur- und Erstaufführungen sowie Neuinsze nierungen in Betracht. Neu inszeniert sollen werden: „König Heinrich IV." von Shakespeare, „Wilhelm Teil" von Schiller, .Familie Schrosscnstein" von Heinrich v. Kleist (150. Geburts tag 18. Oktober 1927), „Krimhilds Roche" von Hebel, „Die Kron prätendenten" von Ibsen (100. Geburtstag 22. März 1928), „Der Verschivender" von Raimund. An Erstausführungen sind geplant: Lin Moliere-Abcnd: „George Dandin", „Scapins Streiche": „Die Weber", Schauspiel von Gerhart Houptmann, „Die Kaiserin von Neusundland" von Wcdekind, Musik von Iaap Kool, „Neidhardt von Gneisenou", Selmuspiel von Wolsgang Götz, „Zwölsiansend", Drama von Bruno Frank, „Masse Mensch". Schauspiel von Ernst Toller, „Eckt«derlwnKomtutto ,,nn a„ri Kuckmaycr. „Ne- zioraturen", Lustspiel von Arnold Bronnen, „Mann ist Mann", Lustspiel von Bert Brecht. An Uraufführungen sind bis jetzi vor gesehen: „Jenny steigt empor" von Hans Alfred Kihn, „Der brennende Stall" von Hans Rothe, „Los Nummer 1001" von Eugen Ortner. — Tos vollständige Programm wird zu Beginn der Spielzeit bekanntgegeben. Fejlsptelivoche in Prtebus. Auch in diesem Jahre finden in dem schlesischen Städtchen Prtebus. das im Regierungsbezirke Liegnitz und im Kreise Sagan an der Bahnlinie Honsdorf—Prie- bus gelegen ist und nwgen seiner altertümlichen Bauten „das schlesische Rothenburg" genannt wird, Heimatspiele statt. Im Rahmen dieser „Priebuser Heimaifpiele" wird das aus zwei Teilen bestehende Städtespiel „Der Hungertum zu Priebus" in der Zeit vom 19. bis 26. d. M. ausgeführt, dessen Versasser der Dresdner Bühnenschriftsteller Felix Renker ist. Sonntag, den 26. d. M., findet nachmittags 2 Uhr ein großer historischer Fest umzug statt. s. Die Verhandlungen zwischen Usa und Deultg. Zwischen der DeuI!g-Film-AKtie»geseilschaft und der Universum-Film- Aktiengesellschaft sind gegenwärtig Verhandlungen im Gang«, dtzren Ziel !» der Herbeiführung einer Interessengemeinschaft besteht. Bekanntlich befinden sich erhebliche Teile von Aktien beider Unternehmungen in den gleichen Händen. Es war des halb klar, daß di« gemeinsamen Interessen, wie sie zum Beispiel ans dem Gebiete der Wochenschau, im Film-Verleih und ans dem Gebiete des Kultur- und Lehrfilms bestellen, zu einer engeren Annäherung führen mußten. Praktisch wird sich diese Inter- essentengemeinschast unter onderem dahin auswirken, daß die Herstellung der Wockjenschauen gemeinsam vorgenommen wird, daß man die Verleihbetriebe und die Kopieranstalten zusammen legt, und daß auch die Heimlicht G. m. b. H. und die Ufa-Han delsgesellschaft, die sich beide in der Hauptsache mit dem Ver trieb von Apparaten und Einrichtungen von Lichtspiel-Theatern beschäftigen, zusammengefaßt werden. ' Zu Ehren der Schopenhauer Gesellschaft, die hier in Dresden tagte, fand gestern abend in den Festräumcn des Rathauses ein Empfang statt. Oberbürgermeister Dr. Blüher begrüßte die Gäste und gab seiner Freude Ausdruck, daß die Gesellschaft bereits zum dritten Male in Dresden tage. Der Oberbürgermeister betonte in seiner Ansprache den Wert der philosophischen Arbeit der Gesell» schast, die bei dem heutigen Uebcrwiege» materieller Interesse» be sonders zu begrüßen sei. Dankcswortc sprach der Vorsitzende Dr. Zint (Danzig), der an Schopenhauers Aufenthalt in Dresden und an die Anregungen erinnerte, die der Denker von dieser Stadt emp fangen hat. Weitere Ansprachen hielten Dr. Mockraucr, der indische Professor Pandit Tarachand Roy, Paul Masson Onrscl von der Sorbonne (Paris) und Fra» Eva Büttner. KV Jahre Technikum MMwei-a Dos Technikum Mittweida beging vom 2. bis 1. Juni di« Feier seines 60jährigen Bestehens. Im Lichthof des Technikums wurde ein Ehrenmal für die im Weltkriege gefallenen Studieren- ten der Anstalt geweiht. Bei einer Festtafel im Hotel „Stadt Chemnitz" gab Oberstudiendirektor Hofrat Prof. Holzt einen Ueberblick über di« Entwicklung der wett über Sachsens Gren zen hinaus bekannten Anstalt, die 1867 durch den Ingenieur Weitzel gegründet wurde. Am 15. Oktober bezog sie ein von der Stadt erstelltes eigenes Gebäude, das bis 1900 mehrfach vergrößert wurde. 1891 übernahm Hoftat Holzt die Leitung der Anstalt. 1898 wurde ein eigenes elektro-technisches Institut errichtet, später ein« besondere Fabrik für Maschinenbau und Elektrotechnik. Nach dem jetzigen Stand umfaßt das Technikum Mittwetda eine höhere technische Lehranstalt (Ingenieurschule) zur Ausbildung voll Maschinen- und Elektro-Ingenieuren und eine Maschinenbauschule (Techniker-Abteilung) zur Aus- bildung von Bureau- und Betriebstechnikern des Maschinen baues und der Elektrotechnik. Dos Studium in der Ingenieur- schule beträgt fünf Semester, in der Moschtncndauschule drei Se mester. Die Besucherzahl der Anstalt hat im Jubiläums- jahre die Zahl von 29 550 erreicht. Ministerialrat Dr. Klein überbrachte die Glückwünsche der Staatsregierung sowie die Mitteilung, daß das Ministerium beschlossen hat, eine A I s red - H o l z 1 - S t i s t» n g in Höhe von 3000 Mark zu begründen, di« der Weiterbildung von In genieuren dienen soll. Zwei Festkommerse und ein Fackelzug er- gänzten die Feier, die ein Bild von der Bcdeutr-na dieser llack^. schule für Mittwcida und sür ganz Sachsen gab.
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