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53ck5i5cke ^kisonik „In Treue fest!" Dresden. 18. Mai. Eine Rkirgliederversanunlung des Lutherringes in Dresden hat nach einen; Bortrag des 1. Vertrauensmannes Prof. Rollsutz Uber di« „Konkordatsgefahr" folgendes Tele gramm an den Reichspräsidenten v. Hindenburg beschlossen: „Dem Reichspräsidenten ehrfurchtsvollen Gruß! Wir ver trauen. in Treue fest, daß dem Reichstage nach dem Vorbild« Württembergs ein deutsches Gesetz über die Kirchen und das langersehnte Reichsschulgesetz als dringlich zugehen wird. Wir vertrauen, in Treue fest, daß der Schutzherr der Verfassung das drohende Konkordat ab lehnen wird, selbst auf Kosten der jetzigen Regierungsparteien, selbst auf Gefahr der Reichstagsauflösung." Nicht einmal vor der Person des greisen Reichspräsiden ten macht also die „Ehrfurcht" der Konkordatshetzer halt. So traurig das ist, Man darf doch annehmen, datz im Büro des Reichspräsidenten genügend Papierkörbe zur gefälligen Be nutzung zur Verfügung stehen. In Freital — nomen sit omen! — fand sogar eine „Vürgerversammlung (der Begriff ist uns nicht ganz klar!) statt, in der der Vizepräsident des Landtages, der Abg. D. Hick- mann über Reichsschulgesetz und Konkordat sprach. Der „Dresdner Anzeiger" berichtet darüber folgendes: „Der Redner deutete nach einer geschichtlichen Einleitung Sen Sinn der Gegenwart als Stunde t^r Entscheidung für das deutsche Volk. Mitten im Kamps der deutschen Seele um die deutsche Schule stehe man. Acht Jahre warte das deutsche Volk auf das Schulgesetz. Die Geschichte dieser acht Jahre zeichnete der Redner. Die neue Neichsregierung stehe und falle mit dem Neichsschulgesetz. Die Regierungsparteien stünden einmütig auf dem Boden der christlichen Konfessions schule. Im zweiten Teil behandelte der Redner dl« Frage des Konkordats, die in ungünstigster Zeit ausgerollt sei. Er nahm dazu ausdrücklich Stellung als Staatsbürger evange lischer Konfession. Für den Staat, nicht für die Kirche, drohten die schwerste» Gefahren. Der Kernpunkt des Konkordats sei Noms Anspruch, datz alles Recht in der Welt nur von der Kirche gnädigst geliehen sei. sDer Redner sei)«int das heutige Kirchcnrecht nicht zu kennen! D. Red. d. S. V.) Das sei ein Hauptschlag ins Gesicht des Staates. Darum müsse man das Konkordat ablehnen, weil es römischen, nicht deutschen Wesens sei <!), Dann wandte sich der Vortragende dem In halt des Konkordats an Hand des Beispiels des bayrischen Kon kordats zu. Eindringlich warnte er das evangelische Sachsen vor dem Wege Bayerns." Diese Warnung des evangelischen (andere sagen „roten") Sachsens war doch ebenso unangebracht wie überflüssig. Die Zitierung des „römischen" Wesens sagt alles. Nur sicht der Redner scheinbar nicht, datz heute auf den hunderttausend Sport plätzen zehnmal mehr „römisches" und „athenisches" Wesen sich breit macht, als unter den deutschen Katholiken. Aber um dieses heidnische Rom und dieses heidnische Hellas kümmert sich nie mand. Hier kann Deutschland getrost an einer fremden Krank heit zugrunde gehen. Der Kampf ist auf die katholisch Volks kirche gerichtet. Und in diesem Kampfe ist jedes Wortspiel recht, ob i» Freital oder anderswo. « Durchführung -er Wohnungszählung Dom Statistischen Landesamt wird uns geschrieben: Die Wohnungszählung wird an der Hand von G r u n d stü ck s l i ste n und Wohnungskarten durchgeführt. Die G r u nd st ü ck s l i st« n sind von den Grundstücks eigentümern auszusüllen, die darin die Zahl der auf einem Grundstück befindliche» Gebäude und der selbständigen Wohnun gen in den Gebäuden anzugeben haben. Besonders zu beachten ist dabei, datz untervermietete Wohnungsteile oder Räume nicht als selbständige Wohnungen gelten. Die Wohnungskorten sind nur von den Hauptinha- . bern einer selbstständigen Wohnung, also von Personen, die die Miete unmittelbar an den Hausbesitzer abführen, auszusüllen. Untermieter, d. h. Personen oder Perfonengruppen, die ihren Mietvertrag nicht mit dem Hauseigentümer, sondern mit dem Hauptmieter abgeschlossen l)aben. erhalten keine Wohnungs- ikarte. Es darf also für jede bewohnte Wohnung nur eine Wohnungskarte ausgefüllt werden, die sämtliche Räume und sämtliche Bewohner einschließlich etwaiger Untermieter und son stiger Mitbewohner enthalten mutz. Auf der ersten Seite der Wohnungskarte sind outzer dem Namen des Hvuptmieters sämt liche Räume, aus denen die ganz« Wohnung besteht, anzugüben. Räume, die zwar zurzeit regelmäßig zum Schlafen benutzt wer den, ober iregen Mangels an genügendem Licht (Fehlen eines grösseren Fensters oder eines Fensters überhaupt) sich zum Auf enthalt am Tage nicht eignen, wie Bodenkammern. Abstell- „Sie M«. ins Wimis ies KM«" Schluß -er Beweisaufnahme im Kaufmannprozetz Dresden. 18. Mai. Zu Beginn de» fünften Verhandlungstages teilte Amt», gerichtsdirektor Dr. Roux mit, datz die Anklage wegen vollendeten Betrugs fallengelassen worden sei, es könne aber möglicherweise eine Bestrafung des Angeklagten wegen versuchten Betrugs und Vergehens gegen das Depotgesetz noch in Frage kommen. Hierauf wurde die Oeffentlichkeit für eine Stunde ausgeschlossen und während dieser Zeit der gestern mehrfach erwähnte Brief zur Verlesung gebracht, den Dr. Kauf mann Ende Dezember vorigen Jahres an den Untersuchungs richter Landgerichtsrat Dr. Schafs rath geschrieben hatte, als er sich noch in Haft befand. In jedem Briefe hat sich der An geklagte in umfangreicher Weise über seine privaten und fomi- lären Verhältnisse sowie über seine Beziehungen zu einem Fräu lein Dora Feustel näher geäutzert. Wie aus den gestrigen Erörterungen und Andeutungen insbesondere seitens des Ver- teidigers zu entnehmen war, sollt« durch Vernehmung des Brieses bewiesen werden, datz sich Dr. Kaufmann während der Inhaftierung in schweren seelischen Depressionen befunden habe, wodurch wiederum sein« damals gemachten Aus sagen nicht so bewertet werden konnten, wie dies sonst zu geschehen pslege. Nach Wiederherstellung der Oeffentlichkeit wurde in der Beweiserhebung fortgesahren und wohl als Folge der Verlesung des Briefes die Kanzleiassistentin Frau Dora Hüb scher geb. Schröter als Zeugin gehört, die als Protokollantin die Niederschriften angesertigt l)«tt«, als Angeklagter in der Voruntersuchung vernommen wurde. Die Zeugin gab auf Bor- halte des Vorsitzenden an, sie habe während der Vernehmungen niemals den Eindruck gehabt, datz Dr. Kaufmann seine Aus sagen unter gewissem Drucke oder unter seelischer Beeinflussung gemacht habe. Dabei sei er bei der Verkündung des Haftbefehls outzer Fassung geraten. Zeugin gibt an, Dr. Kaufmann habe ihr erzählt, datz er seine Frau sehr lieb l>abe, er sagte aber auch, datz er die Feustel liebe. Als Dr. Kaufmann Unterredungen mit seinen Angehörigen hatte, sei er freundlich und heiter gewesen, nur die ersten Tage habe er Selbstmordgedänken geäutzert. Das Gericht trat hierauf in die erneut« Vernehmung der Zeugen Prokurist Dachsel und Direktor Sonntag ein. Der Zeug« Sonntag gal' u. o. zu, datz es möglich märe, datz Dr. Kaufmann keine Kenntnis davon haben konnte, wo sich die von Mannheinrer und Dr. Kotzwig erhaltenen Aktien befanden. In der Nachm i t tag s s i tz u n g wurde der Zeuge Arthur Kurt Kirjchner vernommen, der in den Kaufman»- schen Unternehmen vornehmlich mit banktechnischen und steuer lichen Arbeiten beschäftigt wurde. Der Zeuge erklärte, auf Bor halte des Borsitzenden, datz er die Anioeisungen über Aufbewah rung und Verbuchung der Aktien immer von Emmerich er halten habe. Wer die Besitzer der Aktien waren, ob Frau u/n Kaufmann, oder irgend eine andere Person sei immer eingetra gen worden. Ob sich Dr. Kaufmann um diese Angelegenheiten gekümmert, vermag er nicht zu sagen, da er ja alles aus Web sungen von Emmerich erledigt habe. Für die Monnheimerschen Aktienanteile habe Angeklagter Wechsel in Höhe von 30 090 Mark gegeben, die damit in sein Eigentum übergingen. Zeugen will es bedenklich erschienen sein, ob die Wechsel am Fällig keitstag« eingelöst werden konnten. Staatsanwalt Dr. Steffan: In der Voruntersuchung hat der Zeuge angegeben, datz Aktien der Tochter-Unternehmungen des Angeklagten an Freunde verschenkt worden seien, bezw. als Zuwendungen für diskret« Angelegenheiten zur Verivendung gekommen sind. Zeuge: Ich kann dies heute nicht mehr genau sagen. Ungefähr 80 Personen sind an den Schenkungen usw. beteiligt gewesen. Sie sind in einem Buche gesondert nerzeick« net morden. Am späten Nachmittag trat man in die Vernehmung der Sachverständigen ein. Kaufmann Riebel ging als vereidigter Bucyerprüser näher auf die Bilanz ein. Sein Urteil lautete dahin, datz Ge. winn und Verlust in der Bilanz per 31. Dezeinber 1924 unrichtigdarge stellt waren. Der ziveite Saelwerständige. Direktor Theermann von der Allgemeinen Treuhandgesell schaft erklärte hingegen, datz man auch anderer Ansicht sein könne. Es sei eine Art Beschönigung der Bilanz vor- genommen worden: Bankdirektoren pflegten freilich auf Bilanzen überhaupt nicht allzuviel Wert zu legen. Ihre Kredit gewährungen hingen mehr von der Frage der Sicherheiten ob. Kommerzienrat Ma nasse. Berlin, betonte als dritter Sach verständiger, daß er sich in der Frage des Aufivandes nicht für sachverständig halte. Wenn das alles strafbar sei, ivas man hier in dem Pro-etz a» ge zogen habe, dann möchte er kein Ban- kier oder Geschäftsmann sein. Die Bilanz fei das Geheimnis des Kaufmanns. Bcmkdirektvren seien durch solche Bilanzen nicht zu täuschen. An der Bilanz von 1924 mutzten die Grotzbankdirek- toren sofort erkennen, datz sie zu scharf gespannt war. Dr. Kaufmann selbst habe in der ganzen Angelegenheit den meisten Schade» erlitten. Auch der viert« Sachverständige. Bücherprüfer Fernbach, schloß sich diesem Urteil an und betonte, er habe das Gefühl gehabt, daß Dr. Kaufmann nicht die Absicht gehabt hob«, irgendjemand zu schädigen oder zu täuschen. Der Vorsitzende erwidert« darauf, daß es sich hier um ein Werturteil, «ine Rechtsfrage Handel«, Wer die das Ge. richt zu entscheiden habe. Damit wurde die Beweisaufnahme geschlossen Am Freitag finden die Plädoyers statt. räume. Verschlage usw., sind nicht unter „übrige Wohnräume", sondern unter „sonstige Räume" einzutragen »nd dabei einzeln aufzuführen. Ganz besondere Aufmerksamkeit erfordert die rich tige Ausfüllung des auf der zweiten Seite der Wohrmngskarte enthaltenen Verzeichnisses sämtlicher Bewohner der Wohnung. Der Hauptzweck dieses Verzeichnisses ist die Erfassung derjeni gen Wohnungen, in denen infolge der Wohnungsnot mehrere Fa milien ober Haushaltungen gemeinsam untergebracht sind. Die Unmöglichkeit, eine eigene Wohnung zu bekommen, hat nach dem Kriege vielfach dazu geführt, datz in einer Wohnung zwei oder mehr selbständige Haushaltungen antcrgebracht wer den mußten, indem zum Beispiel ein jüngeres Ehepaar von dem Besitzer einer Wohnung ein cdsr zwei Räume mir Küchenbenut zung abmietete. In solchen Fällen ist die Haushaltung des Woh nunginhabers als erste Haushaltung, die Haushaltung des Unter mieters als zweite Hausl>altung anzugeben. Ebenso wichtig jür die statistische Erfassung sind die Fälle, in welchen mehrere Fa milien sich zu gemeinsamer Hanshaltsührung zusammengetan hoben und somit als eine HauslMung, aber als mehrere Fam> licn gezählt iverden müssen. Wenn zum Beispiel der verheiratete Sohn im Haushalt seiner Eltern lebt, so sind beide Familien unter der ersten Haushaltung aulf-zufiihren, ober durch einen Strich voneinander zu trennen. Dasselbe gilt, wenn zum Bei spiel Mutter uird Tochter mit einer anderen verheirateten Toch ter zusammen leben und wirtschaften. Der Trennungsstrich ist erst recht dann zu ziehen, ivenn zwei fremde Familien einen ge meinsamen Haushalt bilden. Auch ivenn ein junges Paar bei einer fremden (nicht verwandten) alleinstehenden Witwe wohnt und mi)t ihr Mammen einen Haushalt bildet, ist das Ehepaar durch den Trennung strich abzuheben. Liegt kein gemeinsamer. Haushalt vor, so ist die Haushaltung der Witwe als erste Haus haltung, die des Ehepaares besonders als zweite Haushaltung «ufzuführen. »rrrrirn unrl Umgebung Das ftä-lische Da- im Jfchorrergrmr- Dresden, 18. Mai. Dre Stadl Dresden hat i»r Zschonergrund ein Luft-, Licht- und Schw.mmbad errichtet und zwar verdankt diese Anlage ihre Entstehung einer Verpflichtung, die die Stadt Dresden bei der Einverleibung der Landgemeinden Brretz. .ritz und Kemnitz übernommen hat. Die Planung wurde im Einvernehmen mit dem Wohlfahrrspolizeiamt und dem Unterausschuß für das Bäderwesen aufgestellt und durch vatz städtische Hochbauamt zur Ausführung gebracht. Die städtischen Kollegien bewilligten hierfür einen Betrag von 142 00» M. Tue Anlage fügt sich in feiner reizvollen länd lichen Gestaltung vorzüglich in die anmutige Umgebung ein. Die Eröffnung nahm Oberbürgermeister Blüh er vor, der die Bvr- und Baugeschichte des Bades schilderte und der den Wunsch zum Ausdruck brachte, d.atz auch dieses Bad zur Gesundung der großstädtischen Bevölkerung und zur Ertüchtigung der Jugend beitragen möge Der zweite Erweiterungsbau -es Dres-ner Bürgerheims Dresden, den 18. Mai. Der zweite Flügel an der Ne u be r t stra tze ist zwar schon seit November -vorigen Jahres bezogen. Mit der offiziellen lieber- gab« wunde jedoch solange gewartet, bis auch der einer durch greifenden Aenderung unter,zogen« geräumte InnenpaNK fertig- gestellt worden ist. Nachdem dies nun erfolgt ist, sand gestern Martenabend im Kolpingssaal Dresden, 18. Mai. Umrahmt von Schuberts Streichquartett in C-Moll (nachgelassenes Werk), dem Ailgelus-Streichquartett von Liszt und den Marienliedern von Zilcher, sprach Dr. Chviftia» Schreiber, Bischof von Meißen, über „Maria, M a te n k ö n i g i n". Marienlieder seien an unsere Ohren geklungen, Marienliedern haben wir gelauscht, das Bild der Gottesmutter sei in unjvre Seele getragen worden. Draußen grüne und blühe der Mai. Er enthüll« uns das Bild der Maienkönigin Maria. Unsere Marienstimmung werde dadurch zur Marienandacht, zur Maiandacht. Warum geben wir der Mutter Maria den Ehrentitel Maienkönigin-' Was der Mar in der natürlichen Schöpfung ist, das sei Maria in der übernatürlichen. Mariä Leib sei das Malen-Erdreich in der übernatürlichen Schöpfung. Ihre Seele ier ein blühender Maiwuchs. Ihre Kraft, die der Maiensonne. Im Winter sei der Boden unfähig, «etwas hervorzubriurgen. Aber >m Mai werde es lebendig in diesem Erdreich. Und dieses Maienreich ofsenbave sich ebenso in'der übernatürlichen Schöpfung. Das ser der Leib der seligen Jungfrau Maria. Vorher habe der Leib in der winterlichen Unfruchtbarkeit gele gen. Dann habe aber der heilige Geist sein beloben-, des Wirken begonnen. Er habe einen geheimnisvollen Keim hineingelegt. Und so sei ein wundersamer Mar aus dem Schoß der Jungfrau hervorgegangni, Jesus Chri stus. Der Bischof zeigte nun im Einzelnen, wie dieser erst« Grundgedanke der Marienverehrung in der Liturgie der Kirche immer wiederkehrt. Der zweite Grund, iveshalb wir Maria verehrten, ser der: Ihre Seele erstrahle an -Tugenden von solcher Blütenfllllr, datz Maria in der über natürlichen Schöpfung wiederum dasseld: ist. was der Mat ln seiner Blütenfülle ln der natürlichen Schöpfung. An Hand der HI Schrift zeigte der Bischof auch hier di« Blüten- Vracht der Tugend Mariä in dem wahren Mai'enparaidles: Demut und Klugheit der Jungfrau, Glaube und LSeb« and Hin- «ab«. dt« Menichenli-eke dar Äungfrau Maria bet tu»» Hochzeit zu Kana, ihre Christusliebe unter dem Kreuz, sie seien ein vollendeter Blttlengarten im Reiche Gottes. Und drittens fehle auch der Glanz der Maiensonne, der dem Mai erst seine Krönung und seine Kraft gibt, bei Maria nicht. Die Strahlen ihres Tugendbeispieles, die durch «sie erflehten Gna denkräfte des Erlösers lassen die Tugendblüten in den Menschen herzen entsprossen und die Menschrnseeltn zum Maiengarten werden. So rege sich in uns übernatürliche Lebenskraft, wir fühlen uns zur Nachahmung der Tugenden Mariä angeregt und hin-gezogen. Höchstes Ziel bleibe dabei immer die Angiei- chung an den eristen -und schönsten Mai, den, aus Mariä Erdreich hcrvorgegangeneii Gottessohn Jesus Christus. Maria sei der l>errl ichsle Lobpreis auf die Liebe des Erlöserherzens Jesu -und aus die Macht feiner Erlöserperiode. Das sei der erhaben« Sinn der Marienoerchrung in der katholischen Kirche. Der Bortrag des Bischofs war von auserlesener Feinheit und Gedankentiefe, ein beredter Ausdruck für de» Reichtum un seres katholischen Glaubens und besonders seiner herrlichen Blü- ie, der Liturgie. Den musikalischen Teil bestritte» das D r e sd - ner Streichquartett (Fritzsche, Schneider. Riphahn, Kro- pholler) und Maria P i ck. Die Herren des Streichquartetts stell ten ihr« künstlerischen Quai.täte» in ein besonderes Licht, «und Maria Pick lieh den seinempfundenen Marienliedern Zilchers Wärme in der Stimme und Schlichtheit und Natürlichkeit !m Ausdruck. Es «var bedauerlich, daß der Besuch nicht besser war. Die Siebenbürger Sänger in Dres-en Dresden, den 18. Atai. Ein herzliches Willkommen wurde gestern de» Siebenbür ger Sängern bei ihrer Ankunft auf dem Dresdner «Hauptbahn. Hofe zuteil. Prof. Funke begrüßte in warmer Weise die Gäste und charakterisierte dann deren Reise, die gestimmt sei auf di« Zauberwort« Lied nnid Heimat. Und im feierlichen Gelöbnis «klang es über den weiten Bahnhofsplatz: „Brüder reicht die Hand zum Bunde." Den Dank der Gäste brachte Gymnasialdirektor Dr. Eonnert zum Ausdruck: Wir grüßen unser deutsches Mut terland, di« Heimat unsere, Geisteslebens. Wir werden ihm die Treue wahren. Ein Heil dem deutschen Volke, ein Heil den deutschen Sängern. In dem Sängerfpvuch .Heimatwort, Helden- sang. treu das Herz mein Lüben so««" kam der Dank der Sieben» büvaer nochmals «im Ausdruck. Am gestrigen Abend fand im A u s st« l ln ngs pa latst ein Konzert des Hevmannstädter Minnergesangvereines statt, dessen Mitglieder in ihrer Nationaltracht erschienen ivarcn, Die Ausführungen leitete der Musikdirektor Stubbe. Männer chöre von Beethoven, Kircher »nd Stubbe selbst erüsfncten den Abend, der den Beweis erbrachie, daß die Siebenbürgcr mit Lust und Liebe an ihre Ausgabe gehen und mit »musikalischem Ge schmack und Verständnis gute Wirkung erzielen. In gemischtem Chor wurden Volkslieder in sielienviirglschcr Mundart gesungen, die stürmischen Beifall fanden. Die siebenbürgische Volkshymne entfesselte herzliche Huldigungen, die sich am Schluß des Kon zerts nach dein Chor „Sachs, halte Wacht!" wiederholten. An das Konzert schloß sich ein Kommers, dem gegen 2000 Sänge» mit ihren Damen beiwohnten. Heute mittag findet ein Empfang der Sänger durch die städtische» Behörden im neuen Rathause statt. Varlamenlarlsche RedeWlei» des Auslandes. Ein Mitarbeiter des Brüsseler „Excelsior" hat folgend, parlamentarischen Nedeblüten gesammelt: Ich danke Ihnen, Herr Minister, datz Sie mich mit wohl, wollendem Auge anhören. St« fesseln ihnen die Hände, so datz sie nicht mehr wissen, aus welchem Bein sie tanzen sollen . . . Eine sehr heftige, ja tödliche Kris« trat ein: glücklicherweif» hatte ste keine ernsten Folgen. Man wird die Spekulanten an den Gaslaternen aujhänge, wie 1789! Wir dürfen die jungen Hirn« nicht schon bei ihren ersteh Schritten einengen. In alten Lederhofen schlagen die Herzen braver Leute! Das Herz, das unter der Bluse des Arbeiters schlägt, ist häufig ebenso tapfer, wie das. das unter dem Zylinder de» Bourgeois klopft. Sie wollen den Tod reglementieren. Versuchen Sie es. Si« «erden iekesr. was «e Ibueu antworte»